Details
Der Positivismusstreit - Geschichte und Positionen
1. Auflage
13,99 € |
|
Verlag: | Grin Verlag |
Format: | EPUB, PDF |
Veröffentl.: | 10.03.2004 |
ISBN/EAN: | 9783638260244 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 18 |
Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.
Beschreibungen
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: bestanden (keine Benotung), Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (Abteilung für Sozialwesen), Veranstaltung: Werte in der Diskussion, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Positivismusstreit wird die Auseinandersetzung um die Methoden der
Soziologie zwischen der Kritischen Theorie und dem Kritischen
Rationalismus bezeichnet.
Auf dem Tübinger Soziologentag 1961, maßgeblich mitorganisiert von Ralf
Dahrendorf3, wurde das Hauptreferat von Karl R. Popper (1902-1994),
Begründer des Kritischen Rationalismus, gehalten, worauf Theodor
Wiesengrund Adorno (1903- 1969), neben u.a. Max Horkheimer (1895-
1973), Felix Weill (1898- 1975), Herbert Marcuse (1898- 1979), Friedrich
Pollock (1894- 1970) Vertreter der Kritischen Theorie (wegen des Sitzes
ihres Instituts für Sozialforschung in Frankfurt- ausgenommen die NSZeit,
in der das Institut in die USA emigrierte- auch Frankfurter Schule
genannt) mit seinem Koreferat antwortete. Thema der Referate war die
Logik der Sozialwissenschaften. Obwohl von einigen Autoren bemerkt
wird, die Gegensätze zwischen Adorno und Popper seien durch die
Referate nicht klar genug dargestellt worden4, zeigten sie doch die
Widersprüche zwischen den beiden Schulen auf und führten zu einer
intensiven methodischen Diskussion innerhalb der Sozialwissenschaften,
die entscheidend mitgeprägt wurde von der nachfolgenden
Auseinandersetzung zwischen Jürgen Habermas, damals
wissenschaftlicher Mitarbeiter von Adorno, und Hans Albert, Vertreter des
Kritischen Rationalismus.
Der Begriff Positivismusstreit entstammt dem Vorwurf der Kritischen
Theorie gegenüber dem Kritischen Rationalismus, dessen Vertreter
betrieben eine Form des Positivismus.
Als Positivismus wird die Lehre bezeichnet, die den Gegenstand der
Wissenschaft auf empirisch Wahrnehmbares reduziert. Metaphysische
oder gar theologische Interpretationen der Welt werden verworfen. Der
Positivismus sieht seine Aufgabe in der Systematisierung des sinnlich
Erfahrbaren und der Suche nach seinen Gesetzen. Als Begründer des
Positivismus gilt Auguste Comte (1798- 1857), der den Übergang von der
sozialen Physik zur Soziologie markiert und somit auch als Begründer der Soziologie gelten kann. [...]
3 Vgl. Dahms 1994, S. 323f.
4 Vgl. Dahrendorf in: Adorno u.a. 1969, S. 145 und Dahms 1994, S. 341
Soziologie zwischen der Kritischen Theorie und dem Kritischen
Rationalismus bezeichnet.
Auf dem Tübinger Soziologentag 1961, maßgeblich mitorganisiert von Ralf
Dahrendorf3, wurde das Hauptreferat von Karl R. Popper (1902-1994),
Begründer des Kritischen Rationalismus, gehalten, worauf Theodor
Wiesengrund Adorno (1903- 1969), neben u.a. Max Horkheimer (1895-
1973), Felix Weill (1898- 1975), Herbert Marcuse (1898- 1979), Friedrich
Pollock (1894- 1970) Vertreter der Kritischen Theorie (wegen des Sitzes
ihres Instituts für Sozialforschung in Frankfurt- ausgenommen die NSZeit,
in der das Institut in die USA emigrierte- auch Frankfurter Schule
genannt) mit seinem Koreferat antwortete. Thema der Referate war die
Logik der Sozialwissenschaften. Obwohl von einigen Autoren bemerkt
wird, die Gegensätze zwischen Adorno und Popper seien durch die
Referate nicht klar genug dargestellt worden4, zeigten sie doch die
Widersprüche zwischen den beiden Schulen auf und führten zu einer
intensiven methodischen Diskussion innerhalb der Sozialwissenschaften,
die entscheidend mitgeprägt wurde von der nachfolgenden
Auseinandersetzung zwischen Jürgen Habermas, damals
wissenschaftlicher Mitarbeiter von Adorno, und Hans Albert, Vertreter des
Kritischen Rationalismus.
Der Begriff Positivismusstreit entstammt dem Vorwurf der Kritischen
Theorie gegenüber dem Kritischen Rationalismus, dessen Vertreter
betrieben eine Form des Positivismus.
Als Positivismus wird die Lehre bezeichnet, die den Gegenstand der
Wissenschaft auf empirisch Wahrnehmbares reduziert. Metaphysische
oder gar theologische Interpretationen der Welt werden verworfen. Der
Positivismus sieht seine Aufgabe in der Systematisierung des sinnlich
Erfahrbaren und der Suche nach seinen Gesetzen. Als Begründer des
Positivismus gilt Auguste Comte (1798- 1857), der den Übergang von der
sozialen Physik zur Soziologie markiert und somit auch als Begründer der Soziologie gelten kann. [...]
3 Vgl. Dahms 1994, S. 323f.
4 Vgl. Dahrendorf in: Adorno u.a. 1969, S. 145 und Dahms 1994, S. 341
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