Zum Geleit


Würden Behörden, Politiker und Gerichte die Bundesverfassung und das schweizerische Umweltschutzgesetz (USG) ernst nehmen, wäre Mobilfunk in der Schweiz gar nicht möglich. Denn das auf der Verfassung beruhende USG besagt Folgendes: 


Art. 1 Zweck

¹ Dieses Gesetz soll Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen sowie die natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die biologische Vielfalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, dauerhaft erhalten.

² Im Sinne der Vorsorge sind Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden können, frühzeitig zu begrenzen.


Wer Ursula Nigglis Buch gelesen hat, kommt unweigerlich zum Schluss, dass dieses Gesetz weder Menschen noch Tiere noch Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften und ihre Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen vor Nichtionisierender Strahlung (Elektrosmog) schützt. 


Art. 13 Immissionsgrenzwerte

¹ Für die Beurteilung der schädlichen und lästigen Einwirkungen legt der Bundesrat durch Verordnung Immissionsgrenzwerte fest.

² Er berücksichtigt dabei auch die Wirkungen der Immissionen auf Personengruppen mit erhöhter Empfindlichkeit, wie Kinder, Kranke, Betagte und Schwangere.


Wer Ursula Nigglis Buch gelesen hat, kommt unweigerlich zum Schluss, dass der Bundesrat weder auf Personengruppen mit erhöhter Empfindlichkeit (Elektrosensible) noch auf Kinder, Kranke, Betagte und Schwangere nur die geringste Rücksicht genommen hat. 


Art. 14 Immissionsgrenzwerte für Luftverunreinigungen

Die Immissionsgrenzwerte für Luftverunreinigungen sind so festzulegen, dass nach dem Stand der Wissenschaft oder der Erfahrung Immissionen unterhalb dieser Werte:

a. Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräum nicht gefährden;

b. die Bevölkerung in ihrem Wohlbefinden nicht erheblich stören.

Wer Ursula Nigglis Buch gelesen hat, kommt unweigerlich zum Schluss, dass nach dem Stand der Erfahrung, obschon sich der von der Industrie gesponserte Teil der Wissenschaft mehrheitlich dagegen ausspricht, Menschen, Tiere und Pflanzen in ihren Lebensgemeinschaften und Lebensräumen doch ganz erheblich gefährdet werden. 



Das Gemeinste und Hinterhältigste, was sich die Mobilfunkindustrie und ihre Lobbyisten je ausgedacht haben, ist nun wohl der von ihnen erfundene NOCEBO-Effekt. Das heisst, dass nur die Angst vor Nichtionisierender Strahlung, aber nicht die Strahlung selbst krank machen könne.

Die Entwicklung der Krebszahlen zeigt indessen ein ganz anderes Bild: Derweil die Gesamtzahl von Mobilfunksendern von Null auf 16’800 anstieg, verzeichnete man in denselben zwanzig Jahren einen Anstieg von Neuerkrankungen (nicht von Todesfällen) an Krebs von 27’000 auf 37’000 Fälle pro Jahr, was einer Zunahme von rund 35% gegenüber 1990 entspricht. Vor lauter Angst würde ja wohl kaum jemand an Krebs erkranken und Kinder erst recht nicht.

Darüber, wie es um Krebs bei Kindern steht, berichtete die Sendung „10 vor 10“ des Schweizer Fernsehens am 27.9.2016.

Wie neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigten, erkrankten Kinder immer häufiger an Krebs.

Aus dem weiteren Verlauf der Sendung ging hervor, dass vor allem Kinder-Leukämie gemeint ist. Das ist insofern wichtig, als Leukämie bei Kindern eine sehr kurze Latenzzeit hat. Während sich diese Zeit bei Erwachsenen von den ersten Zellveränderungen bis zur Diagnose auf fünf bis zehn Jahre erstrecken kann, ist diese bei Kinder-Leukämie viel kürzer.

Laut Recherchen von „10 vor 10“ sind die Neuerkrankungen an Leukämie bei Kindern in den letzten dreissig Jahren von 13 Erkrankungen pro 100’000 Kinder auf heute 17 angestiegen, was einer Zunahme von 31% entspricht. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute lautet, dass heute 80% der erkrankten Kinder gerettet werden können. Das heisst, die Todesfallrate ist pro 100’000 Kinder von 3.6 auf 2.4 gesunken. Soweit die Zahlen des Schweizer Bundesamtes für Statistik. 

Wie ist so etwas möglich, weshalb greift hier die Wissenschaft nicht ein?

John le Carré, wohl der berühmteste Zeitgenosse unter den Autoren von Spionage- und Kriminalromanen, schreibt etwas, was kein Verlag der Welt drucken würde, falls ein Schriftsteller dies als seine persönliche Meinung kundtäte. Also lässt John le Carré eine seiner Romanfiguren sprechen, in seinem Buch: „Absolute Freunde“, aus dem Englischen übersetzt von Sabine Roth. Zitat List Taschenbuch no. 60547, Berlin 2005 [S. 308, erg. U. N.]: 

„Wie schaffen es die Konzerne, unsere Gesellschaft in ihren Klauen zu halten?

Ganz einfach: Wenn sie nicht schiessen, dann kaufen sie. Sie kaufen fähige Köpfe und spannen sie vor ihren Karren. Sie kaufen Studenten, die noch feucht hinter den Ohren sind und gewöhnen ihnen das Denken ab. Sie geben falsche Dogmen aus und führen unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit die Zensur wieder ein. Sie sponsern Universitätsneubauten, diktieren den Lehrstoff, verteilen Lehrstühle an Leute, die ihnen in den Arsch kriechen, und Abweichler werden gemobbt. Ihr alleiniges Ziel ist es, die wahnwitzige Maxime unendlicher Expansion auf einem endlichen Planeten fortzuschreiben, mit permanentem Unfrieden als kalkulierbarem Ergebnis.“ Zitatende. Genau so ist es, und Recht hat er. 


Hans-U. Jakob 

Motti


Es gibt kein Verbrechen, keinen Schwindel, kein Laster,

das nicht von der Geheimhaltung lebt.

Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht,

beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich,

und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen.


nach Joseph Pulitzer 


Ich stellte mir diese drei Fragen: Sind die Fakten wahr?

Ist die Nachricht von öffentlichem Interesse? 

Hat der Staat unrechtmässig gehandelt?

Ich konnte alle mit „Ja“ beantworten.

Es ist schliesslich meine Pflicht, die Öffentlichkeit über 

die Wahrheit zu informieren, ohne Rücksicht auf die Folgen.


nach Can Dündar

 

I. Einleitung


Dieses Buch nimmt sich eines brisanten Themas an, der zunehmenden Durchdringung unserer Umwelt mit elektromagnetischen Feldern (EMF) und deren gesundheitlichem Risiko. In einer Pressemitteilung der Deutschen Telekom vom 14.6.2010 hiess es: „Studien rechnen damit, dass der Datenverkehr im Mobilfunk in wenigen Jahren um den Faktor 60 zunimmt“ (zitiert nach Werner Thiede: „Die Schöpfung bewahren vor zu viel Mobilfunk“, in: Deutsches Pfarrerblatt 7/2011, S. 352-357). Unterdessen liegen eine Fülle wissenschaftlich fundierter Hypothesen zu den gesundheitlichen Konsequenzen dieser Entwicklung vor: Ob das Bienensterben oder die Desorientierung von Brieftauben oder das Nichtheimfinden der Zugvögel, ob Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Hautausschläge und Schlafprobleme oder bestimmte Gehirntumoren nach einer Handynutzung über Jahrzehnte oder der von Akupunkteuren beobachtete Energiestau bei Mensch und Tier, all diese innerhalb eines Jahrzehnts gehäuft auftretenden Erscheinungen verbindet, dass sie sich plausibel in einen ursächlichen Zusammenhang zur scharf gepulsten elektromagnetischen Strahlung setzen lassen.

Peter Schlegel, Dipl. Ing. ETH und Leiter der Bürgerwelle Schweiz, erklärte in „Le Matin“ vom 28.12.2013, S. 5: Elektrosensibilität sei eine Tatsache. Er führte bei Tausenden Messungen durch, bei denen die Immissionen weit unter den geltenden Schweizer Grenzwerten von 6 bzw. 60 Volt pro Meter (Erläuterung folgt) gesundheitliche Beschwerden auslösten. In seiner zwölfjährigen Tätigkeit als Messfachmann habe er mehr als fünfhundert Personen kennen gelernt, die fraglos als „elektrosensibel“ zu bezeichnen seien (der Fachausdruck ist EHS: Electrohypersensivity).

Am 9. Nationalen Elektrosmog-Kongress vom 20. 4. 2013 in Bern gedachte Hans-Ulrich Jakob, der Leiter von Gigaherz und Initiant dieser Treffen mit internationalen Experten, des Pfarrers Carsten Häublein aus Oberammergau: Nach mehreren Umzügen und zuletzt seiner Flucht in ein funkarmes Waldgebiet sah der fünfundfünfzigjährige Häublein nach dem Aufkommen der vierten Generation von Mobilfunkantennen (LTE: Long Term Evolution) für den schnellen drahtlosen Internetzugang keinen anderen Ausweg, als im Februar 2013 freiwillig aus dem Leben zu scheiden; dem schlaflos Gewordenen fehlte der Mut zum Weiterleben und Weiterleiden. Er hatte über „Dröhnen, Hämmern und Zischen im Kopf“ sowie darüber geklagt, dass sein ganzer Körper vibriere.

Freilich trifft zu, dass eine durch bestimmte Symptome generell zu definierende Elektrosmogkrankheit, vergleichbar den gesundheitlichen Auswirkungen von bestimmten Stoffen wie Asbest, Nikotin, Rauschgift oder Teer, nicht existiert. Jeder Organismus reagiert auf den Stressfaktor EMF gemäss den eigenen Schwachpunkten mit unterschiedlichen Beschwerden oder vielleicht zunächst überhaupt nicht. Nach schulmedizinischer Lehre ist der Körper jedes Lebewesens mit den Nerven- und Blutbahnen für elektrische Ströme leitfähig. Nach Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) treten noch die Meridiane, die sog. Energiebahnen, hinzu. Analog zur Einnahme von Gesundheit gefährdenden Stoffen wie Alkohol und Heroin ist bei einer über Jahre anhaltenden Exposition durch EMF eine Transformation der Funktionsstörungen auf energetischer Ebene hin zu organischen Schäden zu befürchten; im Vordergrund stehen neurodegenerative und Krebserkrankungen. Je älter und je belasteter ein Lebewesen ist oder je sensibler Mutter Natur dieses Individuum ausstattete, desto eher löst EMF mit der Zeit bleibende gesundheitliche Schäden aus. 

 

Wer Offenheit für die Problematik mitbringt, kann heute in der Öffentlichkeit unübliches Verhalten beobachten. Als Beispiel wähle ich nicht die allgegenwärtige Handykommunikation oder den angespannten Blick jedes Zweiten auf sein Smartphone; beides gehört inzwischen zum Alltag. Es war an einem Sonntagnachmittag im Januar 2014, als ich am Bellevue in einen Bus Richtung Zollikon und Küsnacht einstieg: Zu meiner Linken auf der anderen Gangseite sitzt ein jüngerer Mann ohne elektronisches Gerät in Händen. Während ich mich setze, durchzuckt mich an der Stirn etwas von links, woraufhin ich weiter vorne im Bus auf einem rückwärtigen Sitz Platz nehme. Noch am Bellevue setzt sich ein rüstiger Rentner von ca. siebzig Jahren auf meinen ehemaligen Sitzplatz. Schon nach wenigen hundert Metern Fahrt schliesst er, sichtlich unwohl, seine Augen. An der Station Chinagarten steigt ein Pensionierter mit einem Hund auf dem Arm zu. Der erstgenannte Herr rückt auf den Fensterplatz, der Mann mit dem Hund setzt sich neben ihn.

Es dauert nicht lange, und auch der zweite Herr schliesst seine Augen. Sonst sehe ich niemanden in dem Teil des Busses, den ich überblicke, die Augen schliessen, nur die beiden Herren auf der anderen Gangseite neben dem jungen Mann, der sich seit Fahrtbeginn eifrig an seinem Smartphone zu schaffen macht und vermutlich im Internet surft (er telefoniert nicht). Den älteren Herren scheint freilich verborgen zu bleiben, was sie veranlasste, ihre Augen zu schliessen. Keiner von beiden erweckt den Eindruck, als ob er eine Nacht lang durchgearbeitet oder durchgefeiert hätte.

Seit geraumer Zeit beobachte ich am helllichten Tag immer häufiger Personen jeden Alters, mehr Männer als Frauen, die in der Bahn, im Tram oder im Bus ihre Augen geschlossen halten, als wäre da etwas, was sie nur schwer ertragen. Offenbar fragt sich niemand, was dies über die Befindlichkeit der Fahrgäste im heutigen öffentlichen Verkehr aussagt. 


Die „offizielle“ Medizin hat sich der Leiden an der Nichtionisierenden Strahlung bisher nicht zureichend angenommen: Die Erfahrungen der Betroffenen, die ich interviewte, bestätigten die Thesen des Freiburger Arztes und Homöopathen Dr. med. Wolf Bergmann: Aus Unkenntnis oder auf Grund verbreiteter Fehlurteile (z.B. von Prof. Dr. med. Reinhold Berz, dem medizinischen Berater von Swisscom Mobile, vgl. das Kapitel: „EHS in der humanmedizinischen Diagnose“) komme es bei Ärzten und medizinischen Gutachtern zu Abwehrreaktionen. Die voreilige Einstufung des Leidens in der Psychiatrischen Ecke erhöhe den Leidensdruck und die Isolation der Betroffenen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt seit Dez. 2005 (Fact Sheet Nr. 296) Patienten, die sich für „elektrosensibel“ halten, mit Verhaltenstherapie und Psychopharmaka zu behandeln. Wie bekannt wurde, kassierte der Australier Dr. Michael Repacholi, von 1996 bis Juli 2006 bei der WHO für das „EMF-Projekt“ zuständig, von der Mobilfunkbranche einen jährlichen Obolus von 150’000 Dollar, was die weiterhin geltenden WHO-Empfehlungen allererst ins richtige Licht rückt.

Andrew A. Marino, der als Biophysiker ein Leben lang über EMF forschte, schreibt im Internet unter dem Titel: „Michael Repacholi: SOB at WHO“ über dessen Rolle bei der Weltgesundheitsorganisation: 1996 startete die WHO das „EMF-Projekt“, dem oblag, die wissenschaftliche Evidenz von möglichen gesundheitlichen Auswirkungen elektromagnetischer Felder von 0 bis 300 GHz zu erforschen. Das Projekt war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Denn dessen Projektleiter Michael Repacholi hatte vorher sechzehn Jahre lang als Berater und Sprecher von Firmen gewirkt, die Strahlung produzieren. Es war unrealistisch anzunehmen, dass er eine ehrliche und ergebnisoffene Beurteilung anstreben werde. Tatsächlich zog er nur Fachleute aus der Funkindustrie bei. Sie fassten Berichte ab, welche die Anbieterseite von jeder Verantwortung für gesundheitliche Schäden frei sprachen. Anders lautende Meinungen wurden im Beratungsgremium der WHO a priori ausgeschlossen. Repacholi hielt zwischen 1996 und 2006 zahlreiche Vorträge, doch engagierte er sich kein einziges Mal in einer Kontroverse, in der er seine extrem industriefreundliche Position hätte zu rechtfertigen brauchen.

Professor Marino traf Repacholi im Juni 2006 am 28. Jahrestreffen der „Bioelectromagnetics Society“ (BEMS) in Cancun, Mexiko. Der Anlass wurde von der Funkindustrie gesponsert. Repacholi sang ein Loblied auf die WHO und das seit zehn Jahren von ihm geleitete „EMF-Projekt“. Zu Ende von dessen Plenarrede erhob sich Marino und erkundigte sich beim Referenten: „Bitte sagen Sie uns, wer in der WHO für die Beurteilung von EMF-Studien zuständig ist.“ Repacholi holte zu einem Filibuster aus und beschrieb den formalen Prozess der Evaluation, nannte jedoch keine Namen. Marino unterbrach ihn: „Ich fragte nicht nach der Vorgehensweise, sondern nach den Namen derjenigen Personen, die ihr Urteil zur Sicherheit von EMF abgeben.“ Wiederum wich Repacholi aus, wiederum unterbrach ihn Marino, beim dritten Mal verweigerte er eine Antwort. Mit gutem Grund: Alle Namen einschliesslich seines eigenen standen nämlich auf der Lohnliste der Funkindustrie. Schon zu Ende Juli 2006 trat Repacholi von seinem Posten bei der WHO zurück, um der Elektroingenieurin T. Emilie van Deventer Platz zu machen. – Erläuterung zum Titel von Marinos Beitrag über Repacholi (http://andrewamarino. com/SOBs.html): SOB in Grossbuchstaben ist Kürzel für das Schimpfwort: „son of a bitch“ (Hundesohn).

Unterdessen vollzog die Weltgesundheitsorganisation eine Kehrtwende: Im März 2011 stufte die IARC-Arbeitsgruppe der WHO die Mobilfunkstrahlung als „möglicherweise krebserregend“ in die Kategorie 2B ein, der nebst Blei und Autoabgasen auch das seit Jahren verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DDT angehört. In der ebenfalls von der WHO erstellten und in jeder Arztpraxis verfügbaren Internationalen Klassifikation der Krankheiten, dem ICD-10 GM (German Modification), findet sich im alphabetischen Verzeichnis der Auflage von 2013, S. 210 unter E: Elektrosensibilität und als zugehöriger Code: Z 58. Das systematische Verzeichnis S. 779 definiert den Code: Z 58 als „Kontaktanlass mit Bezug auf die physikalische Umwelt“. Folglich brauchen sich Elektrosensible nicht länger als Hypochonder oder psychisch Gestörte stigmatisieren zu lassen.

 

Auf Grund langjähriger Erfahrung bezeugen Messfachleute, dass Elektrosensible von EMF mehr spüren, als sich bisher mit hoch entwickelten Messinstrumenten nachweisen lässt. Entsprechende Experimente, bei denen der elektrosensible Proband über seine Belastung in Unkenntnis gelassen wird, sog. Einfachblindtests, liessen sich problemlos bei demselben Individuum wiederholen. Für andere Individuen sind sie allerdings nicht aussagekräftig. Das ist der Grund, dass sowohl bezogen auf den Nachweis von Elektrosensibilität als auch bezogen auf die Linderung der Leiden an der sog. Nichtionisierenden Strahlung alternative Verfahren bisher mehr leisteten als die wissenschaftlich ausgerichtete Schulmedizin, die in der Regel ohne Erfolg Schmerztabletten, Beruhigungsmittel und Antidepressiva verabreicht. 

Eine Objektivierung der Elektrosensibilität bzw. einer hyperempfindlichen Reaktion auf EMF, also ein Nachweis unabhängig von der subjektiven Empfindungsrealität, ist möglich durch eine Untersuchung von Vitalblut im Dunkelfeldmikroskop und der so diagnostizierten Geldrollenbildung der roten Blutkörperchen; durch die Messung der Herzfrequenzvariabilität samt zugehöriger Parameter; durch Bioresonanztestungen und schliesslich auch durch den Einsatz des RAC (Réflexe auriculo cardiaque), so heisst die Pulsdiagnose nach Paul Nogier, mittels derer sich gestörte Energiepunkte aufspüren lassen.

In der alternativmedizinischen Behandlung geht es um die Ausleitung des durch EMF ausgelösten Energiestaus, der mit mancherlei Beschwerden wie Gliederverspannungen, Kopfschmerzen, Schlafproblemen und einer generellen Ruhelosigkeit einhergeht. Eine solche Ausleitung ist beispielsweise möglich durch Akupunktur; Akupressur; Shiatsu (die japanische Druckmassage basiert wie die Akupunktur und Akupressur auf der Traditionellen Chinesischen Medizin); Bioresonanztherapie; Neuraltherapie mittels Injektion eines Lokalanästhetikums sowie Symptom orientierte Homöopathika. Freilich ist beizufügen: Die angeführten Therapien verschaffen den Patienten nur eine Linderung auf Zeit und wirken nur so lange, bis sich ihr Organismus in dem durch EMF belasteten Umfeld erneut auflädt.

Eine erfolgreiche Desensibilisierung wie bei Allergien auf bestimmte Stoffe wurde bei Hyperempfindlichkeit auf EMF (der Fachausdruck ist EHS: Electrohypersensivity, verdeutscht: Elektrosensibilität) bisher nicht bekannt, noch weniger eine Gewöhnung. Übertreffen doch die heute verbreiteten elektromagnetischen Felder in ihrem Wirkungsgrad die vormalige natürlich gegebene und technisch hervorgebrachte Strahlenbelastung, an die sich der Mensch im Laufe seiner Evolution und Geschichte gewöhnen konnte, in exponentiellem Ausmass. Noch bedeutsamer als der quantitative ist der qualitative Aspekt: Bei der scharf gepulsten elektromagnetischen Strahlung, auf der die massenhafte drahtlose Übertragung von Gesprächen und Computerdaten basiert, handelt es sich um eine in der Natur nicht vorkommende Strahlungsart. 

 

Vielleicht helfen den unter EMF Leidenden inzwischen wenige Schutzmassnahmen wie z. B. das sog. Swiss Shield oder das analoge Produkt eines anderen Anbieters, um noch einigermassen schlafen zu können. Dabei handelt es sich um ein von versilberten Kupferfäden durchwobenes Textilnetz über und unter der Bettstatt; der Baldachin wirkt wie ein Faradayscher Käfig. Hilfreich kann auch die Abschirmung des Schlafzimmers oder der ganzen Wohnung mit geeigneten Materialien wie einer Kohleschutzfarbe oder mit Metallfäden durchwirkten Vorhängen sein. Solche Massnahmen bedürfen einer individuellen Abstimmung durch Fachleute vor Ort, greifen oft nicht dauerhaft und sind mit mehreren Nachteilen verbunden: Für die Anlieger abgeschirmter Räume und Wohnungen entstehen Reflexionen, welche den Wellenwirrwarr noch verstärken. Und für die Betroffenen kann die Abschirmung gegen die hochfrequente Strahlung von Funkgeräten Auswirkungen auf die Niederfrequenz ihrer normalen Hausinstallation und auf die für jeden Organismus lebenswichtige Erdstrahlung in ihren Wohn- und Schlafräumen haben und so neuartige Probleme herbeiführen. So wie es keine definitive Heilung gibt, es sei denn man entferne die kabellosen Geräte konsequent aus dem Wohnumfeld, so bestünde natürlich auch die wirksamste Schutzmassnahme darin, auf all diese über Funk operierenden Geräte, besonders die rund um die Uhr strahlenden herkömmlichen DECT-Telefone (mit Ausnahme der Ecomode plus Geräte) und die nicht mit einer Ausschaltoption ausgerüsteten WLAN-Router, zu verzichten.

Was das Geschäft mit sog. Entstörprodukten betrifft, ist Vorsicht geboten, wie der Bericht von Dipl. Ing. Jürgen P. J. Gödde vom 19.7.2008 verdeutlicht: Ein hobbymässiger Hühnerzüchter beobachtete, dass seine Hennen schon am 16. Tag das Nest verliessen, statt ihre befruchteten Eier normal 21 Tage lang zu bebrüten. Da die Hühner einer Hochfrequenzbelastung ausgesetzt waren, wollte er erproben, ob ein Harmonisierungsprodukt ebenso gut wie eine Abschirmung wirke. Er hatte vier Hühner. Das Nest von zwei Hühnern liess er physikalisch abschirmen nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs. Beim Nestplatz der beiden anderen Hühner kam eine sog. Harmonisierungskarte zum Einsatz, die mittels Bioresonanz und Elektroakupunktur nach Voll programmiert wurde.

Ohne erkennbaren Unterschied brüteten alle vier Hühner 21 Tage lang. Im Nest der abgeschirmten Hühner schlüpften 90 % gesunde Kücken, während bei den Hühnern mit der Entstörungskarte nur 25 % des Nachwuchses am Leben blieb. Ihre übrigen Eier gingen vorzeitig ein und wiesen im Inneren verschiedene Missbildungen auf. Die abgeschirmten Hennen waren gesund und munter, sie zogen ihren Nachwuchs normal auf, während die beiden unglücklichen Hühnermütter zu kränklich und energielos waren, um ihre Kücken zu führen. Bei der Untersuchung der beiden geschlachteten Hühner fiel deren krankhaft vergrösserte und verfärbte Leber auf.

Dank des Harmonisierungsprodukts hatten die Hühner der zweiten Gruppe ihr Gelege zwar nicht vorzeitig verlassen und 21 Tage lang durchgehalten; augenscheinlich fühlten sie sich wohler als Hennen ohne dieses Produkt. Das Produkt scheint freilich mehr das subjektive Befinden der Hennen als ihren tatsächlichen Gesundheitszustand zum Besseren beeinflusst zu haben. 

An diesem Experiment beunruhigt, dass Harmonisierungsprodukte offenbar die vom betreffenden Lebewesen empfundenen Störungen seiner Befindlichkeit ausgleichen und mit den anfänglichen Symptomen auch die Warnsignale des Körpers beseitigen können, die diese Tiere andernfalls zur Flucht vor der Strahlung veranlasst hätten; unbemerkt richtete EMF so Schaden an, bis es zu spät war. Das von Jürgen P. J. Gödde berichtete Experiment hat gewiss nur eine äusserst schmale Erfahrungsbasis, aber dessen Vorgaben leuchten ein, wie auch sein Ergebnis beeindruckt. Ein entsprechendes Experiment auf breiterer Basis unter wissenschaftlicher Begleitung zu wiederholen, wäre nicht allzu aufwändig.  


Auf die herkömmlichen Funktionen eines Handys wie das Versenden von SMS und kurze Telefonate zu verzichten und gewissermassen das Rad der Geschichte zurückzudrehen, erscheint der Schreibenden nicht nötig. Laut Angabe der Firma Orange im Jahr 2005 funktionierte das Telefonieren mit dem Handy nämlich bereits bei einer minimalen Feldstärke von 0,000004 Volt pro Meter (V/m). Die sog. Nutzfeldstärke, mit der die Versorgung einer Region mit Mobilfunk sichergestellt werden konnte, wurde damals für 900 MHz-Band mit 0,00014 V/m und für 1800 MHz-Band mit 0,00035 V/m angegeben. Im Jahr der erwähnten Angabe lag sie demnach ungefähr dreissigtausend Mal unter dem bis heute geltenden Schweizer Grenzwert für „Orte mit empfindlicher Nutzung“, d.h. im Hausinneren, von 6 Volt pro Meter. Der biologisch empfohlene Höchstwert liegt übrigens dreihundert Mal unter dem amtlichen Schweizer Grenzwert: Seit 2002 empfiehlt die Landessanitätsdirektion Salzburg für Aussenräume 0,06 V/m und für Innenräume 0,02 V/m.

Das Handy oder Natel wurde als mobiles Telefon für das Telefonieren im Freien entwickelt, wo sich EMF weniger gesundheitsschädigend auswirkt als in einem Metallgehäuse wie einem Auto oder Eisenbahnwagen; um die Metallgehäuse zu durchdringen, setzt das Gerät seine Sendeleistung herauf und strahlt um ein Mehrfaches. Nicht ein schlichtes SMS oder ein kurzes Telefonat sind das Problem, sondern das kaum mehr zu überblickende Angebot an Zusatzfunktionen unter Zugriff auf TV und Internet und namentlich das Herunterladen von Filmen vom Internet (sog. Streaming) durch die strahlungsintensiveren Handynachfolgegeräte der Smartphones. Erst diese in der Freizeit genutzten ‚Luxusfunktionen’ und ihr exzessiver Gebrauch erfordern das ständige Nachrüsten bestehender Mobilfunkanlagen und das Aufstellen neuer Anlagen.

Es wäre gelogen zu behaupten, aus volkswirtschaftlichen Gründen brauche es diese auf den Markt geworfene Massenware, es sei denn wegen der Gewinnmaximierung der Elektronik- und Mobilfunkbranche selbst, die durch ihre Werbung ständig deren Nachfrage stimuliert. Die mächtigen Prozessoren dieser neuen ‚Minicomputer’ strahlen übrigens verglichen mit herkömmlichen Handys um ein Vielfaches, sogar dann, wenn sie ohne Kontakt zu einer Mobilfunkantenne und auch nicht über einen WLAN-Router online sind. Für Notfälle, z.B. einen Unfall in den Bergen, sind, wie Franz Hohler berichtete, alte Handys zuverlässiger als moderne Smartphones, da letztere mehr Mühe haben, Kontakt zu einer Basisstation aufzunehmen.

Die Internetverbindung über Funk und der kabellose Fernsehempfang z.B. durch Swisscom-TV, beides ermöglicht durch Wireless Lan (WLAN), haben rücksichtlich der technischen Zuverlässigkeit, der Datensicherheit, der Kosten für die Konsumenten und vor allem deren Gesundheit ausschliesslich Nachteile. Für die Anbieter erweist sich WLAN offenbar als lukrativer, weshalb sie die Konsumenten mittels Hochglanzprospekten zu ‚überzeugen’ trachten. Wenn dereinst auch in der Schweiz das Gesundheitsrisiko dieser Spielzeuge für Erwachsene den Tatsachen gemäss anerkannt wird, dürften sie wie Zigarettenpackungen mit Warnschildchen versehen und ihr Gebrauch in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln eingeschränkt werden. Die USA führten auf Funkgeräten derartige Warnhinweise bereits im Jahr 2014 ein.

 

Der Berufsverband deutscher Baubiologen riet, es sei besonders die hausinterne Versorgung neu zu überdenken: Die Versorgung durch Mobilfunk liesse sich einteilen in einen Bereich draussen vor der Tür durch Mobilfunkantennen, die sog. Basisstationen, sowie einen Bereich im Hausinneren durch Relais und verkabelte Verbindungen, wofür eine wesentlich geringere Funkleistung ausreichte. So brauchten die elektromagnetischen Wellen der Mobilfunkantennen nicht länger dicke Hausmauern zu durchdringen, um bis in den entlegensten Kellerwinkel zu reichen, und funksensible Menschen und Tiere wären vor EMF besser geschützt. Auch was die sog. intelligenten Strom-, Gas- und Wasserzähler betrifft, wäre man besser beraten, deren Gesundheitsverträglichkeit zu berücksichtigen und deshalb auf sie zu verzichten.

Die empfohlenen analogen Telefonapparate bleiben laut Auskunft der Swisscom weiter verwendbar. Doch benötigt ab 2017 jede Person ein kleines Kästchen (Router), weil die analogen Festnetzanschlüsse überall durch digitale Anschlüsse ersetzt werden. Dafür soll es später auch Abonnemente ohne Internet geben gemäss Auskunft des technischen Dienstes. Die Umstellung auf ausschliesslich digitale Telefonanschlüsse wird freilich mit Nachteilen verbunden sein: Die neuen Anschlüsse werden im Unterschied zu den herkömmlichen analogen bei einem Stromunterbruch nicht mehr funktionieren, also mit einem Rückschritt verbunden sein (auch Handys funktionieren in solchen Notfällen nicht sehr lang). Ob die steigende Zahl Elektrosensibler wegen des obligaten Routers sogar auf eine Telefonverbindung verzichten muss, hängt von dessen Beschaffenheit respektive der Möglichkeit ab, diesen Router hausintern zu verkabeln. Vielleicht müssen Personen mit EHS in Zukunft Telefonzeiten vereinbaren, um nicht rund um die Uhr in den eigenen vier Wänden elektromagnetischen Feldern (EMF) ausgesetzt zu sein. Es wäre deplorabel, wenn sie mit dem Telefon auch noch die Hauptverbindung zu ihrer Umwelt kappen müssten.

Was andererseits die verbreiteten Notrufgeräte über Funk für Seniorinnen und Senioren betrifft, ist unabhängig von deren Anbieter vor den Emissionen der Apparate zu warnen; deren Stationen sind regelrechte „Strahlenschleudern“ (der Sender am Handgelenk oder um den Hals strahlt nur während des kurzen Impulses, wenn er gedrückt wird). Wie die Messungen der Fachperson ergaben, baut die Station ein beträchtliches elektromagnetisches Feld rund um die Uhr auf, was bei sensiblen Personen Kopfschmerzen und eine Verschlechterung der Schlafqualität auslöst. Anstelle eines Notrufgerätes über Funk empfehlen Informierte deshalb einen analogen Telefonapparat mit Notrufknopf und grossen Tasten; auf dem Notrufknopf lassen sich drei Telefonnummern von Wohnnachbarn speichern, die im Ernstfall bereit wären vorbeizuschauen.

Auch hier stösst frau neuerdings auf technische Schranken: Stellen Sie sich vor, in einer Notsituation nimmt eine Person den Hörer ab und drückt auf diese Notfalltaste. Der Nachbar ist zuhause, er will sogleich den Notfallarzt bestellen und danach vorbei kommen. Wenn die hilfsbedürftige Person aber in ihrer Aufregung den Hörer nicht mehr korrekt auflegt, bleibt das Telefon der hilfsbereiten Person blockiert. Sie wäre zusätzlich auf ein Handy angewiesen, um von dritter Seite Hilfe zu holen. Gemäss Auskunft der Swisscom, aber auch anderer Anbieter, geht es heute technisch bedingt nicht mehr anders: Die Empfänger eines Telefonanrufs können nicht mehr wie früher durch Auflegen ihres Hörers ein Gespräch beenden, damit ihr Apparat frei wird für neue Anrufe. Nicht einmal durch Herausziehen und erneutes Einstecken des Kabels bekommen der oder die Angerufene ihre Leitung frei geschaltet, falls der oder die Anrufende den Hörer nicht korrekt auflegt. Für ein Notfall-Szenario und auch bei einer Telefonbelästigung ist dies nicht akzeptierbar. Wie beim neuen Router, der laut Planung der Swisscom 2017 ungefragt in alle Haushalte kommt, haben wir es hier mit einer Einschränkung von Optionen und folglich einem technischen Rückschritt zu tun.  


Dieses Buch berichtet von der durch die Funktrahlung ausgelösten vielfältigen gesundheitlichen Beeinträchtigung von Mensch und Tier, geht aber auch auf den politischen Kampf gegen den Antennenbau und auf Bürgerinitiativen ein, welche die Bevölkerung über das Gesundheitsrisiko der Funkstrahlung aufklärten.

Mittlerweile dispensieren sich die meisten Printmedien nämlich aus Sorge, ihre wichtigsten Geldgeber zu verlieren, von dieser Aufklärung, wenn sie nicht im Dienst der Anbieter sogar das Gegenteil, eine komplette Entwarnung, betreiben. Ohne jede Scham inszenierte die grosse deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ am 22.8.2013 in einem dreiseitigen Titelbeitrag eine solche Entwarnung. Dabei hatten Schutzorganisationen den Redakteuren eine Fülle kritischer Informationen geliefert. Diese Argumente wurden teils ignoriert, teils umgedeutet, vgl. den im Internet abrufbaren Bericht von „Diagnose Funk“ vom 27.8.2013: „Über die suggestive Wirkung des relativierenden Journalismus der ZEIT“. 

Die Printmedien leben von ihren Inserenten, nicht den Abonnenten. Und die Branche der Informationstechnologie (IT) finanziert mehr als die Hälfte aller Inserate und scheint so massgeblich zum Überleben der Printmedien beizutragen. Andererseits sei die Frage gestattet, ob die Printmedien durch Abdruck der IT-Werbung nicht mittelfristig an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Denn je erfolgreicher diese Werbung ist, desto nachhaltiger werden die Printmedien durch elektronische Medien verdrängt.

 

Im Kampf zwischen David und Goliath, der Gigantomachie der Schutzorganisationen gegen die Anbieter, sekundierten die Behörden bisher einseitig der Mobilfunklobby, in der Schweiz nur schon aus dem einfachen Grund, weil bei der grössten Anbieterin, der Swisscom, der Schweizer Bund Hauptaktionär blieb, auch nachdem der ehemalige Staatsbetrieb PTT, die frühere Post, durch Privatisierung der Telefonie seine Verantwortung für diesen lukrativen Teilbereich auslagerte. Weitere Gründe kapitallogischer, institutioneller, politischer und personeller Natur dafür, dass der Schweizer Staat die Expansionsinteressen der Mobilfunkindustrie fördert statt sie vernünftig zu regulieren, kommen in diesem Buch zur Sprache.

Die bundesrätliche Verordnung über die Nichtionisierende Strahlung vom Februar 2000 (kurz: NIS-Verordnung) stützt sich auf Empfehlungen der ICNIRP ab, so das Kürzel der sog. „Internationalen Strahlenschutzkommission für Nichtionisierende Strahlung“, die in Wirklichkeit ein privater Verein mit prächtigen Verbindungen zur Mobilfunkindustrie ist. Die Schweizer NIS-Verordnung bleibt mit ihren Grenzwerten, deren behaupteter Schutzcharakter durch die Erfahrung längst widerlegt ist, unverschärft bis zum Februar 2028 in Kraft. Denn im Februar 2012 garantierte die Schweizer Regierung der Mobilfunkindustrie zusammen mit den für eine knappe Milliarde (996,3 Mio.) versteigerten Frequenzen zusätzlich die sog. Rechtssicherheit. Solche Interessenverflechtungen werfen kein gutes Licht auf die Entscheidungsträger in unserem Land und sind wegen der gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung in ihrer Kurzsichtigkeit und Kritiklosigkeit kaum zu glauben. Mutet es nicht paradox an, dass sich eine bundesrätliche Verordnung für einen Bereich, der sich fortwährend im Umbruch befindet und kurzlebig neue Geräte auf den Markt wirft, über mehr als eine Generation unverändert erhalten will?

Die Forschung über die gesundheitlichen Auswirkungen der sog. Nichtionisierenden Strahlung wurde bisher zu einem grösseren Teil von der Mobilfunkindustrie finanziert so wie seinerzeit die von der Tabakindustrie gesponserten Studien über die mögliche Schädlichkeit von Rauchwaren. Die klandestine interne Weisung für diese ehemaligen Tabakstudien lautete, es sei zu verwirren statt aufzuklären. Das ist der Grund, weshalb auch bei unserem Thema nicht darauf verzichtet werden durfte, die Forschung exemplarisch, aber mit der wissenschaftlich geforderten Akribie unter die Lupe zu nehmen. Das Resultat fiel vernichtend aus, und ich scheue mich nicht, die Urheber der Machenschaften beim Namen zu nennen, gleichgültig, ob es sich meiner Ansicht nach um Manipulationen an kritischen Untersuchungsergebnissen oder die Verhinderung und den vorzeitigen Abbruch von wegweisenden Forschungsprojekten handelt. 

 

Um es der Mobilfunklobby und ihren hehren Bundesgenossen nicht zu einfach zu machen, habe ich das Buch vielschichtig angelegt, bleibe jedoch streng fokussiert auf die gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern, ohne Einbeziehung anderer gesellschaftspolitischer Problemfelder wie z.B. der digitalen Diktatur (Stichwort: Überwachungsstaat) oder einer drohenden digitalen Demenz (Stichwort: Veränderungen unseres Gehirns in der Folge exzessiver Knopfdruckmentalität). Mitreden kann nur, wer diesen von Ignoranz und Fehlinformation vernebelten Problembereich gründlich reflektiert, nicht wer an das Thema mit einer vorgefassten Meinung herantritt.

Vom Ausspielen einzelner Studienergebnisse gegen andere hält die schreibende Geisteswissenschaftlerin wenig, solange die Sachverhalte nicht zutreffend und exakt beschrieben werden und das Argumentationsniveau abstrakt bleibt; mit Wahrscheinlichkeitsmathematik und dem Hinweis auf die statistische Signifikanz lässt sich dies leicht bewerkstelligen, vgl. z.B. die elegant die Probleme umschiffende Publikation von Alexander Lerchl: „Macht Mobilfunk krank?“ München 2007. Das Pro und Contra bedarf der konkreten Überprüfung, sei es bezogen auf die einzelnen Patienten einer Schweizer Tierarztpraxis; die Häufung versehrter und nicht überlebensfähiger Tiere eines Schweizer Landwirtschaftsbetriebs; individuelle, je von den Betroffenen beglaubigte Krankengeschichten aus unserem Land oder die Durchleuchtung ausgewählter Studien.

Diese Überzeugung und eine jahrelange Sondierung der Problematik haben die Schreibende bewogen, das Thema anhand ausgewählter Geschichten zu Leiden, Forschung, Aufklärung und Gegenaufklärung zu präsentieren. Dieses Buch ist kein Ratgeber für Betroffene, es verfolgt nur ein Ziel: skeptischen Kreisen das Gesundheitsrisiko von EMF nahe zu bringen.

In der Kapitelfolge ist das Argumentarium systematisch aufgebaut, es schreitet von einfacheren Sachverhalten zu immer komplexeren Erscheinungen. Ein ausführliches Sachregister erlaubt, das Buch auch als Nachschlagewerk zu benutzen, dann freilich unter Verzicht auf die erwähnte „systematische Evidenz“. Differenzierte Argumente suchen eine Diskussion unter den wenigen Glücklichen anzuregen, welche sich in unserer hektischen, auf virtuelle Inhalte fokussierten Zeit die Voraussetzung für eigenes Nachdenken bewahrt haben.

Denjenigen Lesern und Leserinnen, die sich vorgängig über das Erkenntnisinteresse der Schreibenden und ihre Erfahrung in Abfassung dieses Buches informieren möchten, sei empfohlen, zuerst das Nachwort zu lesen, da es in der vorliegenden Einleitung ausschliesslich um die Sache in Absehung von der Person der Schreibenden ging. 


Herzlichen Dank verdienen alle Interviewpartner: Sie stellten wertvolle Zeit zur Verfügung, berichteten von ihren Erfahrungen und Beobachtungen und überprüften die Berichte auf ihre diesbezügliche Korrektheit. Lilian Caprez danke ich herzlich für ihre humorvollen Illustrationen im Buch und auf dem Umschlag!

Für mögliche Fehler, die trotz aller Sorgfalt stehen blieben, übernimmt die Schreibende allein die Verantwortung. Grundlegende Informationen, beispielsweise über die in der Schweiz geltenden Grenzwerte oder kapitallogische Verflechtungen, wurden in unterschiedlichem Kontext bewusst wiederholt, damit auch Querlesende sie zur Kenntnis nehmen. Für spezielle Fachauskünfte ist die Autorin besonders den Leitern der beiden in der Schweiz führenden Schutzorganisationen Bürgerwelle und Gigaherz in freundschaftlicher Dankbarkeit verbunden; ihnen sei das Buch in Anerkennung ihrer Verdienste gewidmet. 

Ursula Niggli 

 

II. Hochfrequente Strahlung als veterinärmedizinischer Krankheitsfaktor


Zusammenfassung:


Das Kapitel referiert ausgewählte Leiden von Haustieren, die nachweislich von elektromagnetischen Feldern (EMF) in den Häusern und Wohnungen ihrer Besitzer und deren Anliegern herrühren. Der Veterinär diagnostiziert jeweils einen energetischen Stau und leitet ihn über die Akupunkturpunkte aus. Die Funkstrahlung löst generell eine innere Hitze oder einen Leberstau aus, welcher in energetischer Hinsicht die lebenswichtigen Organe Herz, Leber und Niere beeinflusst. Die Diagnose erfolgt über den Blasenmeridian. Freilich sind die durch EMF ausgelösten Symptome in ihrer Vielgestaltigkeit unüberschaubar und wenig spezifisch, da sie von den individuellen Schwächen des betreffenden Organismus abhängen.

Auch wenn es die Akupunktur vermöge, das System auf Zeit zu beruhigen und den Organismus wiederum in ein Gleichgewicht überzuführen, so besteht nach Ansicht des Tierarztes doch die einzige nachhaltige Massnahme darin, wenn möglich vollständig auf die Geräte zu verzichten, welche hochfrequente elektromagnetische Felder aufbauen. Das sind in erster Linie die kabellosen Telefone (DECT) und das WLAN, das eine kabellose Internetverbindung oder einen kabellosen TV-Anschluss ermöglicht; weniger störend sind gewöhnliche Handys im Unterschied zu den strahlungsintensiveren Nachfolgegeräten der Smartphones. Oft potenzieren sich mehrere dieser hausgemachten Störquellen, wie sich z.B. ein WLAN und ein DECT-Telefon zu einer sechsfachen Belastung summieren können.

Der Tierarzt äussert sich nicht nur zu seinen deutlichen klinischen Befunden, sondern auch zur Frage, wie er seine Klienten, seine Kollegen und Kolleginnen  in Human- und Veterinärmedizin sowie die Zuständigen in der Bundesverwaltung aufzuklären versuchte, bisher allerdings mit mässigem Erfolg. Er ist überzeugt, dass sich das von elektromagnetischen Feldern durchdrungene Wohn­umfeld schliesslich auf die Gesundheit aller dort lebenden Personen und Tiere auswirkt. 


In seiner Tierarztpraxis im Schweizer Mittelland behandelt Herr C. seit zehn Jahren immer wieder Patienten, die unter hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung leiden. Ursprünglich war es die Therapieresistenz nach einer klassischen Akupunkturbehandlung, die ihm die Augen öffnete für das neue Phänomen des Elektrosmogs. Er arbeitet als Schulmediziner und Akupunkteur, früher auch noch als Homöopath. Ausgebildet in Schulmedizin an der Universität, habe er sich von Anfang an auch für alternative Heilmethoden interessiert, weil sich ihm das Prinzip Leben und Lebewesen allein durch die „offizielle“ Veterinärmedizin nicht erschloss. So leuchtete ihm z. B. die Erkenntnis des französischen Physiologen Claude Bernard (1813-1858) ein, wonach das Milieu im Organismus weit wichtiger sei als die Erreger für sich genommen.

Heute sei bei kranken Haustieren die scharf gepulste elektromagnetische Strahlung oft eine Komponente gesundheitlicher Störungen. Je älter und kränker der betreffende Patient, Tier oder Mensch, ist, desto empfindlicher reagiert er auf die allgegenwärtige hochfrequente Belastung. 

Der Schweizer Mathematiker Ulrich Pfister errechnete anhand der Daten, welche die Universität Bern in der Umgebung des Kurzwellensenders Schwarzenburg gesammelt hatte, die Häufigkeit der durch die elektromagnetischen Felder (EMF) ausgelösten Schlafstörungen in Bezug auf das Alter der Betroffenen: So hatten die Zwanzigjährigen überdurchschnittlich viele und schwere Schlafstörungen erst bei 3 V/m (Volt pro Meter); die Zweiunddreissigjährigen bei 1 V/m; die Fünfundvierzigjährigen bei 0,4 V/m; die Sechzigjährigen bei 0,1 V/m und schliesslich die Siebzigjährigen bereits bei 0,04 V/m, vgl. „ZeitenSchrift“ 24/99, S. 45. Der Schweizer Grenzwert für „Orte mit empfindlicher Nutzung“ und mithin im Hausinneren beträgt freilich 6 V/m.

Da junge gesunde Männer bis zu 75 Mal unempfindlicher auf EMF reagieren, werden sie bei Studien, die massgeblich von der Mobilfunkindustrie gesponsert sind, als Probanden bevorzugt einbezogen. Als Beispiel sei auf die am 6.6.2006 publizierte Zürcher UMTS-Studie verwiesen, um derentwillen im Wallis das Moratorium für die Errichtung neuer Antennen der dritten Generation aufgehoben wurde: Anders als bei der Vorgängerstudie, der holländischen TNO-Studie von Professor P. Zwamborn von 2003, wurden in Zürich junge und gesunde Probanden anstatt eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung einbezogen, vgl. das Kapitel: „Gegen die Verstrahlung des Oberwallis“.


Der Tierarzt erläutert, dass die Nichtionisierende Strahlung von WLAN und schnurlosen Telefonapparaten nicht nur Altersbeschwerden und besondere konstitutionelle Schwächen verstärke, sondern dass sie auch die Wirkung der natürlich gegebenen Umweltbelastungen wie die geopathischen Felder (Wasseradern, Verwerfungen und die Doppelzonen des Hartmannschen Gitters) regelrecht potenziere; der Einfluss des unterschiedlichen Wohnumfeldes ist eine zusätzliche Erklärung dafür, weshalb nicht jedes Individuum gleich stark auf EMF reagiert. 

Mit seiner zehnjährigen Erfahrung könne er es in der Regel seinen Tierpatienten bereits ansehen, ob sie unter hochfrequenter Strahlung litten. Als erfahrener Akupunkteur spüre er unter den Fingerkuppen die angestaute Energie. Die eigene Wahrnehmung überprüfe er mit dem RAC, der Pulsdiagnose nach Paul Nogier, die dazu diene, die gestörten Energiepunkte aufzuspüren. Der Gefässtonus und der Puls veränderten sich nämlich unter Stress, der durch eine Reizung mittels der Akupunkturnadeln an bestimmten Orten der Ohrmuschel ausgelöst werde, daher der Name RAC: Réflexe auriculo cardiaque. Dieses Diagnoseverfahren am Puls des Patienten erfordere einige Geschicklichkeit und Übung, erlaube jedoch eine Kontrolle der Akupunkturbehandlung und werde deshalb in bestimmten Schulen des Westens angewendet. Die Homöopathie gab Herr C. inzwischen auf, weil sich ihre Wirksamkeit weniger gut überprüfen lasse als die Effektivität der Akupunktur. 

Zur Frage, wie sich die gesundheitlichen Auswirkungen der Funkstrahlung prägnant beschreiben lassen, führt Herr C. aus: Vom Standpunkt der „Traditionellen Chinesischen Medizin“ aus betrachtet (die TCM ist die Basis der Akupunktur), lösen elektromagnetische Felder im Organismus eine innere Hitze und einen Leberstau aus. Die Niere, welche die Funktion hat, das ganze System „herunterzukühlen“, werde übermässig und bis zur Erschöpfung beansprucht. In energetischer Hinsicht in Mitleidenschaft gezogen würden aber auch andere lebenswichtige Organe wie das Herz, die Leber und die Gallenblase; für die Diagnose ausschlaggebend sei der Blasenmeridian.

Die Palette der einzelnen Symptome sei allerdings extrem vielgestaltig und individuell. Bei Pferden führe EMF beispielsweise zu Lahmheit oder Verspannungen, bei Hunden und Katzen manchmal zu einer Fehlfunktion der Schilddrüse, aber auch zu Erbrechen, unaufhörlichem Harndrang, chronischer Ohrenentzündung oder Hautausschlägen. Hinsichtlich der Befindlichkeit und des Verhaltens von Haustieren dominierten Erschöpfungszustände sowie Ruhelosigkeit und Erregbarkeit, wie es sich bei Menschen ähnlich verhält mit: „todmüde, aber hellwach“. Auf Grund der Leberhitze komme es nicht nur zu einer erhöhten Reizbarkeit und Aggression, sondern auch zu Verspannungen der Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich.


Mit der Untersuchung von Vitalblut im Dunkelfeldmikroskop nach Günther Enderlein weisen Heilpraktiker bei Personen mit akuten Elektrosmogbeschwerden eine Verklumpung der roten Blutkörperchen nach, weshalb ihr Blut nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen kann, vgl. das Kapitel: „Genauer als ein Messinstrument“. Der Tierarzt C. hält bereits die schulmedizinisch erhobenen Laborwerte des Schilddrüsenhormons im Blut für ausreichend, als einer von mehreren Indikatoren (ausschlaggebend seien ferner das Vitamin B 12 und Ferritin, also der Eisenspeicher im Blut). Denn die Schilddrüsen reagierten empfindlich auf EMF, wobei Hunde eher zu einer Unterfunktion und Katzen zu einer Überfunktion ihrer Schilddrüsen neigten. 

Wenn sich bei wiederholten Gaben schulmedizinischer Präparate, z.B. Antibiotikakuren bei chronisch eiternden Wunden, einem Pheromon gegen das ständige Harnmarkieren einer Katze in der eigenen Wohnung oder einem Entzündungshemmer bei einem lahmenden Pferd, keine Besserung einstelle, bespreche Herr C. diese Therapieresistenz mit den Besitzern des Tieres und schlage eine ganzheitliche Behandlung mittels Akupunktur vor. Mittlerweile hat er ebenso viele Klienten, die gezielt für eine Energietherapie in seine Sprechstunde kommen.

Doch verwahrt er sich gegen die Vorstellung, dass sich bei Patienten, die durch EMF belastet sind, mittels Akupunktur ein andauernder Therapieerfolg einstelle. Die Akupunktur leite nur die angestaute Hitze aus und schaffe auf Zeit eine Linderung, weil der Energiefluss im Körper „entstört“ werde und der Organismus so wieder in einen Gleichgewichtszustand gelange. Doch ein anhaltender Heilungserfolg setze voraus, dass die Ursache der Störung entfernt werde, wobei es sich sehr oft um eine hausgemachte elektromagnetische Belastung handle. Mit einem elektronischen Apparat misst Herr C. deshalb gelegentlich die Hochfrequenzfelder in der Behausung seiner Tierpatienten, wenn sich die Tierbesitzer für den Zusammenhang mit EMF interessierten. Er misst dann mit und ohne wohnungseigene Störquellen.


Aus hundert Krankengeschichten, die Herr C. bisher genau dokumentierte (zahlreiche weitere hielt er zusammenfassend fest), wählt er einige unmissverständliche Fälle aus.


1. Eine neunjährige Katze erbrach ihr Futter von 2004 bis 2007 ein bis zu drei Mal am Tag. Weder ein Futterwechsel noch ein schulmedizinisches Medikament vermochte ihren empfindlichen Magen zu beruhigen. Die Laboranalyse ergab normale Blutwerte; ein Nieren-, ein Bauchspeicheldrüse- oder ein Leberproblem liess sich damit ausschliessen. Da die Katze auch Muskelverspannungen zeigte, schlug Herr C. vor, für das Wohl der Katze vorläufig mal die verschiedenen WLAN- und DECT-Anlagen zu entfernen und stattdessen verkabelte Geräte zu benutzen. Seither ist die Katze sozusagen beschwerdefrei! Ein Rückfall trat ein, als 2009 versehentlich eine der alten kabellosen Anlagen für einige Tage wieder eingeschaltet worden war. Die Katze erbrach sich fortan höchstens noch zwei bis drei Mal pro Monat.


2. Der 1996 geborene Labrador lahmte 2005 Monate lang am Ellbogen- und Schultergelenk seiner Vorderläufe, und am Hinterbein rechts schmerzte ihn das Knie. Schulmedizinische Entzündungshemmer brachten nur einen mässigen Erfolg. Nach Entfernung des schnurlosen Telefons (DECT), das den Hund aufgeladen und ihm schmerzhafte Stauungen in den Extremitäten ausgelöst hatte, lahmte er nicht mehr. Nach zwei Monaten Beschwerdefreiheit kam der Hund während der Ferienzeit zu einer Gastfamilie, die ein schnurloses Telefon in Betrieb hatte, und es erfolgte ein Rückfall. Doch nach der Rückkehr in sein inzwischen strahlungsarmes Zuhause verschwanden alle Beschwerden binnen dreier Tage. Noch bis zum (für einen grossen Hund) beträchtlichen Alter von sechzehn Jahren war er weiterhin fit und gesund.