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„Man kann nicht nicht kommunizieren“

Paul Watzlawick

Christina Schießer

Kommunikation 4.0

Verbal, nonverbal, scheißegal

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Impressum:

© 2017 Christina Schießer

Umschlaggestaltung, Illustration: Christina Schießer

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

978-3-7439-4672-9 (Paperback)

978-3-7439-4673-6 (Hardcover)

978-3-7439-4674-3 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kommunikation – die Kunst wertschätzend miteinander in Kontakt zu treten

Wertschätzung – die Voraussetzung für respektvolle und konstruktive Kommunikation

Das Kommunikationshaus

Kommunikationsschalter

Anstellen am Kommunikationsschalter

Sie kaufen Ihre Fahrkarten

Karte 1 Man kann nicht, nicht kommunizieren

Karte 2 Inhalt und Beziehung

Karte 3 Anleitung zum Unglücklich sein

Karte 4 Digital und analog

Karte 5 Symmetrisch oder komplementär

Sagen Sie das, was Sie zu sagen haben, aber limbisch

Schienennetz

Alles auf eine Karte

Firmenwerte

Wofür steht das Unternehmen?

Unbeachtete Tischdekoration

Der Vergleich zwischen gestern und heute

Erzielen Sie mit Spiel und Spaß Unternehmensidentifikation bei den Mitarbeitern

Zielbahnhof

Was haben wir auf unserer Fahrt zum Ziel mitgenommen?

Nachwort

Vorwort

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I Have a Dream (Ich habe einen Traum) … Vier Worte, und gleichzeitig der Beginn einer der spektakulärsten Rede, des damaligen amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King, am 28.08.1963. Ein Ausspruch, der in die Geschichte einging und mir zeigt, dass man mit Worten viel bewirken kann. Vor allem in den Köpfen der Menschen. Entfachte Emotionen revolutionieren unser eigenes Gedankengebäude. Deshalb sage ich: „I have also a dream“ (Ich habe auch einen Traum). Den Wunschtraum von wertschätzender Kommunikation auf Augenhöhe. Auf Papier findet man diesen Ausspruch überall in den großen Unternehmen und das bereits seit Mitte Ende der 1980. „Wir kommunizieren wirkungsvoll“. Aber auch hier steht diese Feststellung genau wie bei der Rede von Martin Luther King nur auf dem Papier. Theoretisch müsste es so sein aber in Wirklichkeit sieht es anders aus. Für Martin Luther stand seinerzeit das Versäumnis auf der Tagesordnung, dass die schwarze Bevölkerung ihr Dasein immer noch in Gefangenschaft begründet, obwohl eine Freiheitsproklamation unterzeichnet wurde. Meine Ansprache steht für die nachhaltige Verfehlung einer wirkungsvollen Kommunikation in den Unternehmen, die ebenfalls auf dem Papier besteht, jedoch vermissen wir sie in der Realität schmerzlich.

Wir leben in einem Zeitalter fortwährender Veränderungen, mit immer kürzeren Zyklen. In organisatorischer, kultureller wie auch in technischer Hinsicht. Gefolgt von dem Resultat, bestehende Abläufe dürsten nach Modifikationen. Modifikationen, die uns schlussendlich in die Lage versetzen, aktuelle Gegebenheiten zeitgemäß, aufeinander abzustimmen. Dabei spielt unsere tägliche Kommunikation eine ganz entscheidende Rolle. Lassen Sie uns deshalb die beiden Faktoren, Veränderungen und Kommunikation so gut wie möglich in Einklang bringen. Denn für mich steht fest, das klassisch, patriarchalische Alphatier von gestern zählt in kürzester Zeit zu einer ausgestorbenen Fraktion. Ja, und aus genau diesem Grunde gilt es einen Leithengst der Neuzeit zum Leben zu erwecken. Weniger den alles überstrahlender Fachspezialisten, als vielmehr den empathischen Rudelführer. Einen Menschen der Stärken und Fähigkeiten seines Rudels erkennt und diese gleichsam im Verbund, zielführend einsetzt. Für diesen Neuzeitler steht wertschätzende Kommunikation ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Eine notwendige Erkenntnis, um zukünftig dem stetig zunehmenden technologischen Fortschritt die Stirn bieten zu können.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie nehmen sich ein Buch zur Hand und blättern darin herum. Schlussendlich legen Sie es ins Regal zurück. Bei regelmäßiger Nutzung lassen sich einige Makel an dem Werk erkennen. Einzelne Seiten lösen sich aus der Bindung und fallen heraus. Der Zeitpunkt für eine anstehende Reparatur unseres Wunderwerks steht auf dem Stundenplan. Vernachlässigen wir diese Tatsache, dann verliert unser Buch nach und nach weiter an Substanz.

Es gibt viel zu tun, packen wir es an.

Demzufolge hege ich den Traum, unserem Kommunikations-Buch eine neue Bindung zu verleihen. Mit dem Ziel, es am Ende in neuem Gewand effektiver nutzen zu können.

Ein Traum, der mir keineswegs über Nacht kam, sondern er wuchs heran, ebenso wie die Idee zu diesem Buch.

Deshalb stieg ich tiefer in die Materie Kommunikation ein. Die Flut an Beiträgen zu diesem Thema bestärkte meine Wunschvorstellung darin, dass viele von uns diesen Leitgedanken hegen.

Unfassbar, was es alles zu diesem Thema zu finden gibt.

Im Zuge meiner Recherchen stieß ich auf einen der prominentesten Kommunikationswissenschaftler: Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Philosoph und Lehrer an verschiedenen Universitäten in den USA, Paul Watzlawick.

Nach seiner Überzeugung kommunizieren wir überall und das unentwegt miteinander. Getreu seiner Aussage, „wir können nicht, nicht miteinander kommunizieren“.

Lesen ist eine Sache, doch Kommunikation erlebt man weniger im stillen Kämmerlein als vielmehr mit denen, die das Sprechen gelernt haben.

Deshalb konfrontierte ich meine Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen mit diesem geradezu brisanten Stoff. Anschließend stand für mich fest, jeder Einzelne von uns hat eine ganz eigene Vorstellung von Kommunikation.

Mein zentrales Thema war geboren.

Kommunikation – ein einzelnes Wort nur, aber inhaltlich weitaus mehr als nur Worte, die wir aneinanderreihen.

Aus meinen Erkenntnissen heraus entstand die Idee zu dem Buch, das Sie hier in Händen halten:

„Kommunikation 4.0, verbal, nonverbal, scheißegal“

Christina Schießer

Kommunikation – die Kunst wertschätzend miteinander in Kontakt zu treten

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„Meine Güte Herr Müller, das war absolut nicht die Aufgabe, die ich an Sie gestellt habe. Sagen Sie, habe ich mich so undeutlich ausgedrückt? Damit kann ich nichts anfangen. Also noch einmal, machen Sie sich an die Arbeit. Aber diesmal so, wie ich es von Ihnen gefordert habe.“

Das nenne ich mal klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Zumindest, wie eben geschehen, in Form von Kritik. Da uns der Hintergrund für den eben gemachten Tadel fehlt, kann man hier nur mutmaßen. Möglich, dass der Mitarbeiter etwas falsch gemacht, oder, Gott behüte, der Chef sich schlichtweg unklar ausgedrückt hat.

Wie auch immer, der Ton macht die Musik. Damit legen wir das gemeinsame Fundament, auf dem wir aufbauen können.

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Mit diesem gedachten Fundament startete ich meine Forschungsreise Kommunikation. Zu Beginn meiner Recherchen habe ich möglicherweise das Gleiche gemutmaßt wie Sie, miteinander sprechen stellt Kommunikation dar. Im Laufe meiner Nachforschungen fand ich überraschenderweise heraus, dass das nur ein Teilfragment dessen ausmacht, was Kommunikation unterm Strich wirklich bedeutet. Kommunikation, falsch angewandt, kann unsere zwischenmenschliche Beziehung empfindlich beeinträchtigen. Und zwar in Form von Stillstand, Sprachlosigkeit und den Verlust gegenseitiger Wertschätzung. Aber der Reihe nach.

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Kommunikation und Wertschätzung sind zwei eigenständige Begriffe, und dennoch gehören sie zusammen. Ähnlich wie ein Dirigent und sein Orchester. Es kann nur eine schöne Melodie erklingen, wenn beide Seiten die gleiche Sprache sprechen oder besser gesagt, die gleiche Musik spielen. Der Taktstock ist das Wort und die Musik, die dadurch erklingt, das Ergebnis einer gelungenen oder einer missglückten (musikalischen) Kommunikation. Im Job ist der Dirigent ein Vorgesetzter, und der gibt den Ton an, woraufhin ihm seine Leute folgen, oder auch nicht. Nehmen wir einmal an, der Chef gibt einen unvorhersehbaren, hastigen Takt vor. Welch disharmonisches Notengewirr erreicht dann unsere Ohren? Dudeldudelblabla ist die Folge und der Chef, dem das Ergebnis sofort auffällt, sieht sich gezwungen immer und immer wieder neu zu starten. Sehr zeitraubend und vor allem sehr nervig für alle Beteiligten. Der richtige Takt ist also das Zauberwort, das Ansagen in gelungene Taten verwandelt.

Das Synonym zu Takt in unserem Kontext ist der Begriff Kommunikation.

Stellen wir uns weiter vor, wir entscheiden uns, eine fremde Sprache zu erlernen.

Was machen wir?

Richtig wir greifen zum Fremdwörterbuch, um unseren Vokabelvorrat zu vergrößern. Das Gleiche gilt für unsere Kommunikation. Um sie gezielt zu nutzen, könnte sich eine Stärkung unserer Sinne hierfür als sehr verheißungsvoll erweisen.

Wenn wir das so machen, was bedeutet das für nachfolgende Begriffe?

Nutzen: Hoch. In dem Moment wo wir die gleiche Sprache sprechen, verfügen wir über das gleiche Verständnis. Wer das gleiche hört besitzt im Gegenzug die Fähigkeit auf der gleichen Frequenz zu senden und zu empfangen.
Frage: Welchen Vokabelvorrat besitzen die Unternehmen und die Mitarbeiter von heute?
Antwort: Die Unternehmen bedienen sich zum Teil eines restaurationsbedürftigen, antiquarischen Buches, was sich über die Jahre für sie bewährt hat. Die Mitarbeiter, die einer anderen Generation entspringen, nutzen hierfür eine andere Lektüre.

Ihre Meinung:

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Meine Meinung:

Um einen gekonnten Spagat hinzulegen, erweist es sich von Vorteil, wenn wir die Muskeln im Vorwege mit einer Aufwärmübung in die richtige Stimmung versetzen. Alles andere mündet häufig in eine schmerzhaften Erfahrung. Genau das Gleiche trifft auf unsere Kommunikation zu. In dem Moment, wo wir im Kaltstart, also quasi aus dem Stand heraus, versuchen, diese Übung anzuwenden läuft es auf eine Katastrophe hinaus.

Das lässt sich bereits an einer Redensart sehr schön verdeutlichen:

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„So wie man es in den Wald hineinruft, so schallt es wieder zurück.“

Das bedeutet im übertragenen Sinne: „Wie du andere behandelst, behandelt man auch dich.“

Wenn wir uns alle diese Tatsache vor Augen führen, befinden wir uns auf einem guten Weg.

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Erstaunlicherweise treffen wir im beruflichen Alltag immer wieder auf Situationen, die einem Wettbewerb gleichkommen. Jeder will zuerst als Sieger durchs Ziel laufen. Eigentlich super, mit Energie und Enthusiasmus drauf los zu preschen. Problem dabei ist, dass die Wettbewerbsregeln hierbei selten Beachtung finden. Aber jeder Wettbewerb besteht aus Regeln.

So auch in unserer täglichen Kommunikation. Schauen wir uns diese Vorgaben zunächst einmal im Sport an. Und vor allem, was geschieht, wenn man diese ignoriert.

Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einem Sprint Wettkampf teil. Welch ein Chaos, wenn jeder Teilnehmer dann losrennt, wenn er es gerade für sich selbst als richtig erachtet. Oder, noch schlimmer, Konkurrenten bedrängen einander und versuchen, sich gegenseitig am Weiterkommen zu hindern. Das macht doch keinem Spaß, weder den Teilnehmern noch den Zuschauern. Und genau deshalb gibt es klare Regeln, die es zu befolgen gilt. Setzt man sich darüber hinweg, wird man disqualifiziert. Dann heißt es: „Tschüss, das war’s für dich, du bist raus aus dem Rennen.“

Einheitlicher Startpunkt: Von wo laufen wir los?
Startschuss: Wir laufen los, wenn der Startschuss ertönt.
Gleiches Ziel ansteuern: Wenn wir die Ziellinie passiert haben, wissen alle, dass sie angekommen sind.

Wenn wir das so machen, was bedeutet das für nachfolgende Begriffe?

Nutzen: Hoch. „Der Sport soll verbinden, motivieren und uns zu weiteren Höchstleistungen beflügeln. Wer diese Punkte ignoriert, fliegt aus dem Rennen.“
Frage: Was, wenn wir diese Tatsache im Sport beachten?
Antwort: Damit erzielen wir Motivation, die beflügelt und neue Energie freisetzt.

Ihre Meinung:

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Meine Meinung:

Wettkampfregeln, verdeutlichen die Wichtigkeit von Fairness, Loyalität, Eigeninitiative und Sportgeist. Alles zusammen ergibt eine gesunde Mischung. Sie bildet damit für mich unsere Spielwiese für Spaß, Fortkommen und Erfolg. Zum Vergleich, wenn diese Dinge auf dem Weg dorthin ausbleiben, erreichen wir das genaue Gegenteil. Zum einen Regelwidrigkeiten, rüpelhaftes Benehmen, Demotivation und Verlust an Kollegialität.

Kommunikationsregeln:

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Unser momentaner Startpunkt unseres Wettkampfes stellt jetzt unsere Kommunikation dar. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einem Meeting teil. Welch ein Chaos, wenn jeder Teilnehmer, dann das Wort ergreift, während der andere noch redet um seinen Gedankengang zu Ende zu bringen. Jeder verbreitet seine eigene Melodie in die Menge. Der eine spielt Volksmusik, ein anderer Liebeslieder und ein weiterer Heavy Metall. Eine Mischung, die nach einem Digerierten schreit. Oder besser gesagt einem Moderator. Versäumt man es in diesem Moment gegen an zu steuern, verselbstständigt sich das Gesagte in unverständliches Getöse. Mit dem Resultat, alle gehen anschließend genervt aus dem Meeting. Das macht doch keinem Spaß, weder den Sitzungsteilnehmern noch dem Moderator. Und genau deshalb gibt es auch hier klare Regeln, die es zu befolgen gilt. Sieht man darüber hinweg, erfährt man eine Disqualifizierung. Hier heißt es dann klar: Tschüss, das war’s für dich, du störst unser Gespräch, verlasse bitte den Raum.“

Einheitlicher Startpunkt: Worum geht es heute?
Startschuss: Wir reden, wenn der Gesprächspartner geendet hat.
Gleiches Ziel: Nach dem Meeting wissen wir alle wohin wir wollen und haben das gleiche Ziel vor Augen.

Wenn wir das so machen, was bedeutet das für nachfolgende Begriffe?

Nutzen: Hoch. „Kommunikation soll verbinden, motivieren und uns zu weiteren Höchstleistungen beflügeln. Wer diese Punkte ignoriert, verliert das Rennen.“
Frage: Was erreichen wir, wenn wir diese banalen Dinge beachten?
Antwort: Damit erzielen wir Motivation, die beflügelt und neue Energie freisetzt.

Ihre Meinung:

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Meine Meinung:

In der Kommunikation existieren Regeln, die es ebenso wie auf dem sportlichen Sektor zu befolgen gilt. Alles andere erweist sich für meine Begriffe am Ende des Tages als kontraproduktiv.

Das gilt für Meetings wie für ein vier Augen Gespräch. Missachtung dieser Regeln schreit nach sofortiger Disqualifikation.

Das fatale an einem Vier-Augen-Gespräch: Wir haben es mit zwei Personen zu tun. Welcher Betroffene in so einer Situation schreit diesen Verstoß schon mit einem Urschrei in seine Umwelt hinaus? Ich unterstelle mal, kaum jemand. Ringt sich doch eine Person einmal dazu durch, nun dann steht es außer Frage, dass diese Person mit 100 %iger Wahrscheinlichkeit ein sehr schweres Los zu tragen hat. Denn der Vorgesetzte sieht sich mit Sicherheit in der Pflicht, seinen Frust, den er wiederum durch seinen Chef erfahren hat, weiterzugeben.

Deshalb kann man hier klar feststellen, in diesem Umfeld wird es so gut wie keine Sanktionen geben. Trotz allem besteht für den Mitarbeiter die Möglichkeit, mit dem direkten Vorgesetzten ein offenes Gespräch zu suchen. Laufen diese Diskussionen langfristig ins Leere, dann bleibt dem Betroffenen nur noch die Wahl zwischen:

„Love it, change it or leave it.“

Wenn wir das so machen, was bedeutet das für nachfolgende Begriffe?

Nutzen: Hoch. Wer die Regeln befolgt, erfährt einen Rückfluss an Wertschätzung, die bei Missachtung ausbleibt.
Frage: Welche Folgen könnten sich auf Grund von Respektlosigkeit ergeben?
Antwort: Damit bleiben Eigeninitiative, Teamgeist, Loyalität und Freude auf der Strecke.

Ihre Meinung:

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Meine Meinung:

Vorgesetzte, die diese Vorgaben missachten, erzeugen bei den Mitarbeitern eine Mischung aus Vertrauensverlust, Demotivation und innerer Kündigung mit der Folge, dass die Bindung ans Unternehmen schwindet. Was man meiner Meinung nach heute immer noch zu wenig beachtet, wenn aus Motivation, Demotivation aufkeimt und Innovation in Tatenlosigkeit endet. Ein Resultat mit verehrenden Folgen. Denn Firmen, die die Notwendigkeit für persönliche Entwicklung unterbinden, treten langfristig auf der Stelle. Klar, wer am Wachsen gehindert wird, sieht auch keine Notwendigkeit das Unternehmen wachsen zu lassen. Ergebnis: Mitarbeiter mutieren zu Wesen von Gleichgültigkeit gepaart mit der Grundeinstellung, nur noch Arbeit gemäß Stempeluhr und Vorschrift.

Denn zu diesem Zeitpunkt haben beide Parteien kaum noch das gleiche Ziel, sondern nur noch den gleichen Arbeitgeber.

Diese Betrachtung findet heutzutage aus meiner Sicht bedauerlicherweise immer noch zu wenig Beachtung.

Umsatzeinbruch ein Zauberwort für Firmen, die sie auf den Plan rufen. „Wir müssen etwas ändern.“

Ja, wir müssen etwas ändern. Doch unterliegen sie jetzt bitte weniger dem Irrglauben, dass das den Punkt Kommunikation betrifft. Vielmehr gehen sie daran die Umsatzzahlen zu betrachten, ohne Frage ein wichtiger Fakt, aber auf keinen Fall das einzige Problem. Jede Medaille hat zwei Seiten.

Bei Einbruch der Zahlen suchen die Unternehmen die Antwort auf folgenden Ebenen:

Image Schlechte Marktlage

Image Zu viele Mitarbeiter

Image Mangelnder Wettbewerbsvorteil

Image Kostendruck

Alles möglich! Bloß eigenartig erscheint es mir, warum andere Unternehmen der gleichen Branche zur gleichen Zeit Umsatzzuwächse aufzeigen. Gleiche Branche mit annähernd gleichen marktüblichen Voraussetzungen!

Woran könnte das liegen?

Aus meiner Warte ganz offensichtlich: Menschen führen Menschen und einige davon auch ein ganzes Unternehmen. Wer führt, der lenkt. Wohin auch immer, aber sie lenken.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sitzen in einem Zug und plötzlich bleibt er unverhofft auf halber Strecke stehen.

Was machen Sie?

Gehen Sie hin zum Zugführer und fragen, ob Sie ihm helfen können?

Wenn ich von mir ausgehe, eher weniger. Vielmehr hege ich dem Moment die Vermutung, dass die Fahrt gleich weitergeht. Sobald der unverhoffte Aufenthalt jedoch länger andauert und mir nähere Informationen fehlen, keimen bei mir Zweifel. Diese Zweifel entwickeln ein Eigenleben, je länger dieser Zustand anhält. Daraus entstehen – zumindest bei mir – Angst und Fluchtgedanken. Angst und Flucht übertragen auf ein Unternehmen bedeuten für mich Stillstand und im schlimmsten Fall Ausstieg aus dem Gefüge.

Wer aussteigt, geht einen neuen, einen eigenen Weg. Möglicherweise gut für einen selbst, aber was bedeutet das für das Unternehmen?

Schlussendlich verlieren die Firmen versiertes Personal. Personal, auf die sie kaum verzichten können und dennoch: Der Zug bleibt nach wie vor auf dem Gleis stehen.

Jetzt frage ich mich, wenn ein Unternehmen diesen Umstand registriert, warum in Herr Gotts Namen verhalten sie sich in dem Moment wie ein Storch im Salat? Man stakst im Mist herum, ohne diesen zu beseitigen. Irgendwann ist der Haufen so angewachsen, dass man gar nicht mehr weiß, wohin mit all diesem Mist.

Zwischenzeitlich erwächst bei den übrig gebliebenen Mitarbeitern ein Gefühl der Lethargie. Einst in den Ring gestiegen, um etwas zu bewegen, besser und schöner zu machen, stehen sie jetzt vor dem inneren Aus. Sie durchleben einen Stillstand aus dem erneute Unsicherheit, Angst und Fluchtgefühle erwachsen.

Diese Umstände erkennt auch das Management. Aber was tut es? Es sitzt weiterhin tatenlos im Führerhaus und wartet ab, dass sich alles wieder zum Guten wendet.

Für mich kaum effektiv, um die Konkurrenz zu überholen. Bitte, das Management führt und lenkt ein Unternehmen. Damit steht für mich fest, wenn wir es mit ähnlichen Bedingungen wie bei der Konkurrenz zu tun haben, kann es doch nur einem liegen, nämlich an der Art und Weise, wie sie es führen.

Blöd nur, dass die Gattung Management diese Realität wie selbstverständlich ausblendet und behauptet: „Schuld sind die anderen.“

Im gleichen Atemzug geht man auf Forschungsreise und setzt alles daran, einen Buhmann ausfindig zu machen. Um diesen schlussendlich für alles, was schlecht lief, zur Verantwortung zu ziehen. Leider führt uns das Löwengebrüll verbunden mit Geringschätzung kaum weiter. Glauben Sie mir, alles macht mehr Spaß, wenn das Löwengebrüll mehrere Oktaven nach unten ertönt.

Dieses Problem gilt es, langfristig auszuschalten, weniger einen hochmotivierten Mitarbeiter.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es sich die Unternehmen von heute wünschen: Alle Mann los, findet den Schuldigen. Klar, machen kann man es, nur zu welchem Preis und mit welchem Erfolg?

Für mich steht fest, es gibt niemals nur einen Schuldigen. Daher steht die Problemlösung an oberster Stelle. Denn das eigentliche Problem für Unternehmen erweist sich am Markt und weniger innerhalb des Unternehmens. Draußen haben wir die Kampfarena aufgebaut. Im Inneren gilt es vielmehr, Stärken und Fähigkeiten aufzubauen, um noch besser am Markt agieren zu können. Internes Macht-Gerangel verbraucht sinnlos Energie und ist ohne Gewinn. Der Gewinn stellt aber den Aggressor für ein Unternehmen dar, der es letztendlich wachsen und am Markt bestehen lässt. Daraus kann man schlussfolgern, wer viel Energie im Inneren verbraucht, benötigt neue Energiereserven, die es aufzuladen gilt.

Aber woher nehmen und nicht stehlen? Haben wir erst einmal einen Akku kaputtgelebt, muss man ihn austauschen. Dumm nur, dass der neue Akku vielleicht niemals mehr die Leistung des vorherigen erzielt.

Wie vorhin bereits erwähnt, wer Dinge von zwei Seiten betrachtet, eröffnet sich selber einen ganz anderen Aktionsradius.

Unternehmen die ihre Marktposition von morgen langfristig beibehalten möchten, tun gut daran, bestehende Schwachstellen im Inneren auszuräumen. Das gelingt nur mit offener und fairer Kommunikation miteinander. Diese Richtschnur bietet unserem Regelwerk die notwendige Zündung für Bestand und Wachstum.

Wenn wir das so machen, was bedeutet das für nachfolgende Begriffe?

Nutzen: Hoch. Fehler lokalisieren und diese gesamtheitlich im Kollektiv beseitigen, damit erzielen wir Wachstum.
Frage: Was, wenn Unternehmen diesen Schritt versäumen zu gehen?
Antwort: Umsatzeinbruch, hohe Fluktuation, Demotivation und ein aufkeimender Herd für Mobbing.

Ihre Meinung:

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Meine Meinung:

Wer immer als Unternehmen dem Glauben unterliegt, das kriegen wir schon hin, ohne konsequent Neues mit bestehendem zu kombinieren, gerät schnell ins Straucheln.

Nun kommen wir als Kinder kaum als gestandener Manager auf die Welt. Selbst wenn einige im frühsten Kindheitstagen dem Glauben unterliegen, ich bin Gott, dass wonach ich schreie, hat zu passieren.

Möglich, wer als Gott aufwuchs überträgt das Verhalten auch auf sein späteres Leben. Andere wiederum, die eher ruhig und zurückhaltend daherkamen, könnten die Gattung angepasste Mitarbeiter darstellen. Das bringt mich zu der Überzeugung, dass alles im Leben seinen Ursprung hat.