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Günther Mohr

Jesustrail

Unterwegs zwischen Nazareth und Kapernaum

© 2017 Günther Mohr

Verlag und Druck: tredition GmbH,

Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback: 978-3-7439-8473-8

Hardcover: 978-3-7439-8474-5

e-Book: 978-3-7439-8475-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Pilgern im Heiligen Land

Leute und Gegend

Nazareth als Startpunkt

Über Maschad nach Kanaa

In christlicher Herberge

Aus Kanaa herauswandern

Der einflussreichste Mensch

Tou’ran und Saladin

Ein konservatives Kibbuz

Die Horns of Hattim

Heiligtum der Drusen

Die Angst des Menschen

Im Bergdorf Arbel

Erfahrene Erlebnisse

Jerusalem als Ziel

Günther Mohr

Jesustrail

Unterwegs von

Nazareth nach Kapernaum

Im Juni 2017 bin ich den Pilgerweg des Jesustrails gegangen. Meine Eindrücke und Erfahrungen auf dem Weg habe ich in diesem Buch zusammengefasst.

Fragen und Anmerkungen an

info@mohr-coaching.de

Der Jesustrail führt von Nazareth nach Kapernaum durch das Gebiet des hauptsächlichen Wirkens von Jesus von Nazareth. Jesus blieb die meiste Zeit seines Lebens in dieser Gegend Galiläas und hat sich außer bei seinen eigenen Pilgerreisen nach Jerusalem anlässlich der großen Feste nicht sehr weit bewegt. Er war wohl in der Regel – so wie andere Wanderprediger – zu Fuß unterwegs. Der iranisch-amerikanische Religionswissenschaftler Reza Aslan vermutet in seinem Buch „Zelot“, dass die Berichte über Jesus in den Evangelien ein Konglomerat der Berichte von verschiedenen Wanderpredigern sind. Aber wir wissen es nicht wirklich, wie es war. Wer heute den Jesustrail wandert, kann jedoch das Gefühl haben, in den Fußstapfen von jemanden zu gehen, der als einer der einflussreichsten Menschen gilt, die je gelebt haben; das gilt unabhängig von den Religionen. Er hat Regeln für den Umgang der Menschen in die Welt gebracht, die von vielen noch heute als kaum realisierbar angesehen werden, obwohl sie sie eigentlich „vom Prinzip her gut“ finden. Nächstenliebe üben, Menschen in Not unterstützen, da gehen die meisten zumindest theoretisch noch mit, aber die Feinde lieben, die andere Wange auch noch hinhalten oder das Gepäck eines feindlichen Soldaten tragen, da hört der Spaß auf. Wegen dieser interessanten Botschaften eines Zimmermann-Gesellen aus Palästina hatte ich Lust, auch einmal auf seinen Spuren zu gehen. Die Gegend um den See Genezareth war mir nicht unbekannt. Aber ich hatte sie bisher eher mit dem Bus bereist. Reisetouren nach Israel haken normalerweise Punkt für Punkt die christlichen Klassiker ab: Die Verkündigungskirche in Nazareth, die Brotvermehrungskirche in Tabgah, sowie das Haus, in dem Jesus in Kapernaum lebte. Man bekommt dort je nach Reiseleitung die christliche oder jüdische Interpretation der Geschichten präsentiert. Dieses Mal wollte und sollte ich die Gegend einmal als Pilger zu Fuß, quasi graswurzelmäßig, erspüren. Man kommt da vorbei, wo Jesus seine großen Taten, ich will hier mal nicht von Wundern sprechen, vollbracht hat. Kanaa, für mich als Moselaner, der in einer Weinregion groß geworden ist, ein interessanter Ort. Hier soll Jesus Wasser in Wein verwandelt haben. Man kommt auch an Stätten vorbei, in denen Jesus seine Grenzen erlebte. Nazareth, wohl sein Heimatort, in dem der Prophet im eigenen Lande nicht viel galt, dann die Stätten am See Genezareth, wo das hauptsächliche Tun stattfand und er seine Anhängerschaft aufbaute, die später für seine Gedanken mit dem Tod bezahlten. Für die Außenstehenden muss das damals in etwa so gewirkt haben, wie die Bhagwan-Bewegung um 1980 in Europa und Amerika, die allerdings irgendwie wieder aus der Öffentlichkeit verschwunden ist.

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Pilgern im Heiligen Land