Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp Insider-Tipp
Highlight
Best of …
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) Kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€€€ über 150 Euro
€€ 80–150 Euro
bis 80 Euro

Die oben genannten Preise gelten immer für ein Doppelzimmer inklusive Frühstück pro Nacht in der Hauptsaison

Preiskategorien Restaurants

€€€ über 25 Euro
€€ 15–25 Euro
bis 15 Euro

Die Preise gelten für ein Hauptgericht ohne Getränke

Inhalt

Die Touren-App

zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte

© huber-images: R. Schmid

Events & News

clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps

Holen sie mehr aus ihrem Marco Polo Raus!

http://go.marcopolo.de/mal

© mauritius images/Alamy

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

© AWLimages/John Warburton-Lee: J. Holz

Hafenrundfahrt »

Nach einer Hafenrundfahrt von Sliema aus verstehen Sie, warum Piraten um Valletta stets einen großen Bogen machten zur Karte (siehe auch »)

Grand Master's Palace »

Einmal die Pracht der Ordensfürsten im Großmeisterpalast in Valletta erleben und sehen, wo schon der Papst, George Bush und Michail Gorbatschow gesessen haben zur Karte (siehe auch »)

National Museum of Archeology/Auberge De Provence »

Begegnung mit einer liegenden Lady und weiteren Kunstwerken aus 5000 Jahren Malteser Geschichte zur Karte (siehe auch »)

St John's Co-Cathedral »

Prachtbau des Johanniterordens in Valletta, der vom Marmorfußboden bis zur bemalten Decke mit zahlreichen Kunstschätzen von Weltrang glänzt (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Hypogäum »

An diesen geheimnisvollen unterirdischen Ort in Paola dürfen nur 70 angemeldete Besucher pro Tag zur Karte (siehe auch »)

Vittoriosa (Birgu) »

Eine Hafenstadt fast ohne Touristen, aber voll historischem Flair zur Karte (siehe auch »)

Marsaxlokk »

Mediterrane Hafenromantik, farbige Fischerboote und täglich ein bunter Markt (Foto) zur karte

Hagar Qim/Mnajdra »

Erdverbundene Steinzeittempel in himmlischer Lage – fast direkt am Meer zur Karte (siehe auch »)

Mdina »

Pferdegetrappel statt Autohupen und ein prächtiger Ausblick von alten Mauern aus zur Karte

Catacombs »

Wo frühe Christen fröhlich zwischen Gräbern speisten: Die bedeutendsten Katakomben von Malta liegen in Rabat zur Karte

Ghajn Tuffieha Bay »

Der schönste Sandstrand von Malta – und weit und breit ist kein Hotel in Sicht zur Karte

Dwejra Inland Sea »

Ein Binnensee, eine Bootsfahrt für Wagemutige dort, wo Gozos berühmtes Felsentor 2017 einstürzte, und ein Heilpilzfelsen zur Karte

Ggantija »

Der gut erhaltene Tempel einer Riesin, mit viel Schönheitssinn angeblich in einer einzigen Nacht erbaut zur Karte

Cittadella »

Ganz neu herausgeputzt wird der mittelalterliche Kern von Gozo zum Erlebnis zur Karte

Ramla Bay »

Rötlich schimmernder Sand lädt auf Gozo zum Sonnen und Baden ein zur Karte

© mauritius images/age fotostock: H. Mielke

Die besten Marco Polo Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

© mauritius images/Westend61: A. Richardson

Insider-Tipp Regionaler geht’s nicht »

Auf den „One Kilometer Platter“ im ökologischen Restaurant The Cliffs kommen nur Produkte, die im Umkreis von einem Kilometer aufgezogen oder angebaut wurden

Insider-Tipp Luxus im Palazzo »

Wahrhaft exklusive Adressen machen wenig Werbung. Glücklich, wer sie findet. Der The Xara Palace Relais & Chateau ist ein Juwel unter den Luxusherbergen mit dem Flair vergangener Zeiten

Insider-Tipp Neues Zeitalter »

80 iPads liegen im Café-Restaurant iPlace in Marsaxlokk zur kostenlosen WLAN-Nutzung bereit. Auch die Speisekarte und viele Spiele sind darauf zu finden

Insider-Tipp Romantische Bootstour »

Mieten Sie sich für ganz spezielle Stunden eine traditionelle dghajsa. Die Skipper fahren bis in die letzten Winkel des Grand Harbour oder auch an der Küste entlang

Insider-Tipp Gozo von oben »

In Xewkija können Sie die Kuppel der Dorfkirche in 50 m Höhe umkreisen und sehen so die gesamte Insel mitsamt Victoria aus der Vogelperspektive

Insider-Tipp Gesund und lecker »

Regionale kulinarische und kosmetische Produkte gozitanischer Provenienz werden im kleinen Laden Organika in Victoria auf Gozo liebevoll von einem auch Deutsch sprechenden französischen Ehepaar angeboten

Insider-Tipp Anderswo wohnen »

In Maltas einzigem Fischerdorf wohnen nur Individualisten. Die Top-adresse für Sie ist ein B & B – das Port View

Insider-Tipp Speisen mit Meerblick »

Der Strand von Ghar Lapsi (Foto) ist klein und felsig, aber hier befindet sich eines der besten und schönstgelegenen Lokale der Insel, das Restaurant Blue Creek

Insider-Tipp Vinyl lebt »

Familie D'Amato handelt schon seit über 100 Jahren mit Schallplatten und Jagt Jedem Sammlerwunsch hinterher

Insider-Tipp Bad für Kletterer »

Über 1500 Routen in 30 Klettergebieten sind auf Malta markiert, auch einige, bei denen Rock-Climber von der Wand aus direkt ins Wasser eintauchen – allein schon das Zusehen ist atemberaubend (Foto)

Insider-Tipp Restaurant mit Bunker »

Dem Restaurant il-Barri in Mgarr auf Malta ist von außen nicht anzusehen, was es drinnen bietet: üppige Portionen bester maltesischer Küche und zudem noch einen 225 m langen Bunker

Insider-Tipp Mahlzeit mit Orchester »

La Valette und The King’s Own in Valletta: Zu einfachen Gerichten gibt’s mit etwas Glück Musik aus den Proberäumen

Insider-Tipp Milch oder Schampus »

Bei Charles Grech in Valletta gelten keine Klassenschranken. Der eine trinkt ein Glas heiße Milch für etwas mehr als ’nen Euro, der andere bestellt höchstpreisigen Champagner und wählt seine Havanna aus dem begehbaren Humidor

Insider-Tipp Wandern mit Frau Meier »

Was blüht denn da? Annette Meier und ihre holländische Partnerin Siona kennen auf den Inseln "ede Blume, fast Jeden Pfad und ganz stille Winkel. Sie wandern mit Ihnen dorthin – der Temperaturen wegen aber nur von November bis April

Insider-Tipp Ab in den Steinbruch »

Woher kommt der Stein, aus dem fast alle Häuser Maltas gebaut sind, wie wurde und wird er gewonnen und verarbeitet? Das zeigt anschaulich The Limestone Heritage mit einer Diashow und einem Rundgang in einem aufgelassenen Steinbruch bei Siggiewi

© mauritius images/Alamy/Stockimo: Mrkrabs

Best of …
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Grandioser Hafenblick »

Sie sind die schönste Parkanlage von Valletta, und trotzdem kosten die Upper Barracca Gardens keinen Eintritt. Durchstreifen Sie den lauschigen Ort, und genießen Sie vor allem den grandiosen Blick auf den Schiffs- und Wasserflugverkehr im Grand Harbour

Zerbrechliche Kunstwerke »

Wie entstehen sie, die Gläser, Vasen, Figuren und freien Formen aus Glas, die längst zu Maltas Souvenirpalette gehören? In den Glasbläsereien Mdina Glass und Valletta Glassblowers können Sie den Handwerkern über die Schulter schauen

MTV lädt ein »

Beim all"ährlichen Open-Air Isle of MTV in Floriana ist der Eintritt völlig frei. Der Sender trägt die Kosten. Und über 50 000 Fans strömen zusammen, um Bands aus aller Welt performen zu sehen. Ihre Drinks bringen sie meist mit

Der Partner isst umsonst »

Sie kaufen sich für 20 Euro die Malta Discount Card – und Ihr Partner isst in vielen Restaurants auf Malta und Gozo umsonst. Wenn Sie allein reisen, speisen Sie für die Hälfte. Die Karte gibt’s in Jeder Tourist-Information

Clever parken »

Wenn es nach den Wärtern beim Handwerkerdorf Ta' Qali geht, sollten Sie Ihr Auto am Eingang abstellen und dafür mit einem Trinkgeld bezahlen. Das ist aber gar nicht nötig: Vor den Geschäften gibt es genügend kostenlose Parkplätze

Abrocken ohne Abzocke »

Paceville gilt unter den Party-People mittlerweile als einer der Nightlife-Hotspots des zentralen Mittelmeerraums – und trotzdem ist selbst in den großen Diskotheken wie dem Havana der Eintritt frei

Best of …
Typisch Malta

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Mutprobe »

Stellen Sie sich vor: Sie essen im Freien. Machen Sie oft? Aber sicher nicht auf einer offenen Plattform, die wie im Dinner in the Sky in 60 m Höhe an einem Kran hängt. Malteser sind eben immer auf der Suche nach dem neuesten Thrill

Filigraner Silberschmuck »

Silberarbeiten sind eines der wenigen Kunsthandwerksprodukte, die traditionell auf Malta gefertigt werden – Sie finden sie mitten in Valletta im Silversmith's Shop

Herrschaftlich speisen »

Genießen Sie im Luxusrestaurant Ta' Frenc auf der Insel Gozo die Atmosphäre eines alten gozitanischen Gutshofs. Es werden fast nur Inselprodukte verarbeitet, selbst die Kräuter stammen aus dem kleinen Garten vor dem Lokal

Jedes Wochenende Feuerwerk »

Silvester ist auf Malta nicht nur einmal im Jahr. Zwischen April und Oktober erhellen an jedem Wochenende prächtige Feuerwerke den Himmel. Jedes Dorf krönt damit seine festa

Durch die Stadt mit einem PS »

Wenn Sie in Valetta am Großmeisterpalast eine Pferdekutsche besteigen, erleben Sie die alte Ritterstadt wie einst der Adel – besonders schön in der Abenddämmerung, wenn die Lichter angehen

Informelle Gespräche am Tresen »

Politik in tristen Bürostuben? Nicht auf Malta! Zu jedem kazin der örtlichen Parteizentralen gehört auch eine Bar, in der Sie schnell mit Einheimischen ins Gespräch kommen, wie z.B. in Rabat gegenüber der St Paul’s Church. Doch bevor Sie sich äußern, informieren Sie sich besser, bei welcher politischen Richtung Sie gelandet sind

Mittägliche Böllerschüsse »

Erschrecken Sie nicht, wenn Punkt 12 Uhr eine Kanonensalve von der Saluting Battery in Valletta schallt. Die Malteser lieben alte militärische Sitten und halten sie durch kleine Shows, respektvoller re-enactments genannt, am Leben – manche eben auch täglich

Best of …
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Zeitreise im Trockenen »

Audiovisuelle Reisen durch die lange Geschichte der Inseln gibt es in Valletta viele. Malta Experience ist die seriöseste der Präsentationen auf der Insel – und schön flott noch obendrein

Kunst im Cavalier »

In den Gewölben des St James Cavalier ist ein bedeutendes Kulturzentrum entstanden. Aktuelle Kunst wird in gleißendes Licht getaucht, im Kino- und im Konzertsaal zeigt sich Maltas Film- und Musikszene, im Café sitzen die ausstellenden Künstler vielleicht am Nachbartisch

Großstadtshopping »

Mit dem Shoppingcenter The Point in Sliema hat Malta 2010 eine moderne, fast großstädtische Einkaufswelt erhalten, in der Sie trockenen Fußes shoppen können

Fische gucken »

Manche der Fische, die im National Aquarium in Buggiba schwimmen, kennt man schon vom Teller her. Viele andere bekommen sonst nur Taucher zu Gesicht: Haie und Riesenrochen zum Beispiel. Als Bonus gibt es exotische Schlangen zu sehen

Unter der Erde »

Auch Mutter Erde kann auf Malta bei Regen Unterschlupf gewähren. Steigen Sie in der Höhle Ghar Dalam nahe Birzebbuga 200 m in die Tiefe, und werfen Sie ruhig mehr als einen Blick auf die Knochen von prähistorischen Wölfen, Füchsen und Zwergelefanten!

Hollywood auf Malta »

Sage und schreibe 17 Kinosäle und ein super Sound: Wer statt dunkler Wolken Hollywood-Streifen sehen will, genießt im Eden Century Cinema Complex in St Julian’s die große Auswahl

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Wie auf einem Luxusdampfer »

Im Restaurant Blue Creek in Ghar Lapsi sitzen Sie wie auf dem Bug eines Kreuzfahrtschiffs, speisen gut und fein, blicken dabei übers Meer und träumen von der Weite

Gozo statt Goa »

Ayurveda finden Sie toll, aber Indien ist Ihnen zu weit? Das Kempinski San Lawrenz auf Gozo ist schon seit Langem Ziel vieler Ayurvedafans. Die Therapien sind so authentisch wie das Essen, auch spontan gebuchte Tageskuren sind möglich

Natur pur »

Ein Spaziergang entlang der 200 m hohen Steilküste der Dingli Cliffs ist wie eine Frischluftkur, die leichte Meeresbrise wie eine sanfte Massage. Am besten nehmen Sie auch einen Snack mit und genießen ihn im Windschatten der kleinen Magdalenenkapelle

Ruheraum mit Meerblick »

Den schönsten Ruheraum aller maltesischen Wellnesshotels hat das Radisson Blu Resort & Spa Malta Golden Sands an der Golden Bay zu bieten. Nach tiefenentspannter Massage fällt der Blick durch die bodentiefe Verglasung aufs Meer und die wilden Steilküsten der Insel

Alles unter sich lassen »

New Yorker würden drüber lachen, doch Malteser fühlen sich im Monaliza A Valletta im 22. Stock des Portomaso Tower dem Himmel nah. Dezente Eleganz vor großen Panoramascheiben, die Musik chillt, die Cocktails werden gekonnt gerüttelt oder geschüttelt

Auf dem Wasser »

Sich zurücklehnen, das Schaukeln der Wellen genießen und die Stadt an sich vorbeiziehen lassen: Die zahlreichen Hafenrundfahrten von Sliema oder der Valletta Waterfront aus führen Sie bis tief in den Grand Harbour hinein –ganz ohne Stress und Anstrengung

Auftakt

ENTDECKEN SIE MALTA UND GOZO!

© mauritius images/Alamy

An der Dwejra Bay auf Gozo

Fasten your seat belts, please! Über der Südküste Sizilien geht Ihre Maschine in den Sinkflug über. Je nach Windrichtung sind es jetzt noch 20–25 Minuten bis zur Landung. Schiffe ziehen unter Ihnen auf der Fahrt von Sues nach Gibraltar vorbei, dann überfliegen Sie Gozo, die kleine Schwesterinsel von Malta. Schwuppdiwupp sind Sie schon über Malta. Bei südlichen Winden geht es direkt zur Piste. Herrscht Nordwind, dreht der Pilot vorm Aufsetzen erst noch eine Runde über der See zwischen Malta und Afrika.

Danach erwartet Sie zunächst einmal ein Häusermeer. Der Weg zum Hotel führt von Kreisverkehr zu Kreisverkehr durch eine Großstadt, die nur noch nominell aus verschiedenen Orten besteht. Ein grünes Malta werden Sie erst auf Touren durch den äußersten Norden und den Westen der Insel entdecken – oder auf Gozo. Check-in im Hotel – und schon geht’s los, Insel erkunden.Die Orientierung fällt leicht: einfach immer am Wasser bleiben. Jogger ziehen auf den breiten Promenaden ihre Runden, Rentner bevölkern die vielen Sitzbänke, Schickimickis führen ihre hochgezüchteten Hündchen Gassi, Kinder vergnügen sich auf Spielplätzen direkt am Meer und schaukeln in den meist blauen Himmel hinein. Englisch-Sprachschüler aus aller Welt bevölkern die Straßencafés, junge Malteser streben in Kleingruppen zum nächsten Mac Donald’s. Linienbusse fahren fast im Minutentakt vorbei, fast alle haben das noch ganz von seinen gewaltigen Festungsmauern umgebene Valletta zum Ziel. Und von da aus geht es prompt weiter zu den kulturhistorischen Topzielen der Inseln: ihren über 5000 Jahre alten Tempeln aus der Jungsteinzeit, den riesigen Katakomben von Rabat, dem stillen Mdina und Natur pur an den Dingli Cliffs. Das ist schon Programm genug für eine ganze Urlaubswoche!

Malti hürt sich an wie ein arabischer Dialekt

An den Linksverkehr haben Sie sich schnell gewöhnt. Die Sprache aber werden Sie wahrscheinlich nie erlernen. Natürlich spricht man mit Ihnen Englisch, doch die Muttersprache der Einheimischen ist das nicht. Sie pflegen ihr Malti. Das hört sich an wie ein arabischer Dialekt, durchsetzt mit englischen und italienischen Begriffen. Man schreibt es zwar mit lateinischen Buchstaben, doch kommen viele Sonderzeichen hinzu. Das macht eine korrekte Aussprache anfangs unmöglich. Sollten Sie einmal in eine der stets gut besuchten katholischen Kirchen gehen, wundern Sie sich nicht, wenn der Pfarrer Allah anruft und seinen Sohn einen Sultan nennt: Das sind die maltesischen Vokabeln für Gott und Herr.

© mauritius images/age fotostock: J. Kruse

Trotz Gruß kein Eintritt! In der Auberge de Castille residiert der Premierminister

Aufstieg zur Europäischen Kulturhauptstadt

Die Malteser gebrauchen sie oft, denn sie sind ganz schön fromm. Auf altmodischen Bucket-Lists stehen die vielen Kirchen der beiden Inseln ganz obenan. Jedes Dorf will seit Jahrhunderten eine schönere und größere Kirche als die Nachbargemeinde haben. So ist das kleine Mosta zur viertgrößten Kirchenkuppel der Welt gekommen, Xewkija auf Gozo zur dritthöchsten Europas. Und auch die wohl buntesten Kirchenböden auf Erden sind auf Malta zu finden: In den Kathedralen von Valletta und Mdina haben sich Ritter und lokaler Adel unter farbige Grabplatten betten lassen. Rekordverdächtig ist ebenso die Zahl der Statuen für Päpste in der frommen Inselrepublik. Die kommen neuerdings oft und gern vom nahen Vatikan herüber – und dürfen aus Stein gehauen oder in Bronze gegossen für ewig bleiben. Statuen sind ohnehin eine weitere Leidenschaft der Malteser. Die meisten sind allerdings aus Pappmaché und werden nur für die festas aus ihren Lagerschuppen geholt. Da säumen sie bei Umzügen auf Sockeln die fahnengeschmückten Straßen und werden von Gläubigen durch die Gassen getragen. Etwa 25 Feuerwerksfabriken auf den Inseln sorgen zudem dafür, dass all diese Heiligen mit einem grandiosen Feuerwerk geehrt werden. Und natürlich muss auch das jeweils schöner sein als das der Nachbargemeinde.

Urlaub im Ausland machen die Malteser kaum

Gemildert wird der Einfluss der katholischen Kirche durch Maltas EU-Mitgliedschaft. Seit 2004 ist man dabei und weiß die Vorteile bestens zu nutzen. Internationales „Wealth Management“ und „IT-Gambling“ sind boomende Geschäftszweige. Über 10 000 Mitarbeiter aus aller Welt haben es da mit viel Geld zu tun und verdienen auch selbst nicht schlecht. Malta sehen Sie diese positiven Auswirkungen der Globalisierung an. Immer mehr Cafés, Bars und erstklassige Restaurants beleben die Szene, mehrere neue Hochhäuser und sogar ein echter Wolkenkratzer sind in Planung oder schon im Bau. Einen gewaltigen Schub hat die Entwicklung des kleines Lands 2017 und 2018 genommen: Im ersten Halbjahr 2017 hatte Malta die EU-Präsidentschaft inne, 2018 stieg Valletta zur Europäischen Kulturhauptstadt auf. Für beide Ereignisse wurde vor allem die Inselhauptstadt fein herausgeputzt und revitalisiert. Die Zahl der wöchentlichen Kulturevents auf beiden Inseln ist noch einmal gestiegen – Maltas Veranstaltungskalender kann sich durchaus mit dem großer Metropolen messen.

Hektik kommt trotzdem kaum auf. Im öffentlichen Bereich ist zwar vieles britisch-perfekt organisiert und pedantisch geregelt, aber die Lebensart ist mediterran und urmaltesisch geblieben. Soziale Mittelpunkte jedes Dorfs sind die Bars des örtlichen Blasorchesters, band club genannt, und die Ortsvereine der beiden großen politischen Parteien: der Nationalisten (Blues) und der Sozialdemokraten (Reds). Oft sind sie schon an der Farbe ihrer Türen auseinanderzuhalten. Da sind die Preise niedrig, und man sitzt unter politisch Gleichgesinnten. Zu den großen Hobbys vieler Malteser gehören Oldtimer und Sulkys. Joe aus Gzira, Besitzer einer kleinen Reparaturwerft für Yachten, hat über 40 bestens gepflegte Cabrios verschiedener Marken und Baujahre in seinen Garagen stehen. Meist fährt er nach Feierabend zwei, drei Stündchen über die Insel, kaum einer überholt ihn, denn 80 km/h gilt selbst auf vierspurigen Schnellstraßen als absolutes Tempolimit. Bill aus Kercem hingegen liebt Pferde. Jeden Werktag verbringt er ein paar Stunden im Sulky auf Maltas Landstraßen, an einigen Tagen im Jahr nimmt er an Rennen in Marsa teil.

© Laif/hemis.fr.: L. Maisant

Very british! Auf dem Republic Square stehen sie noch, die alten Telefonzellen

Zum Picknick an die flachen Felsküsten

Urlaub im Ausland machen die Malteser kaum. Sie kaufen sich lieber eine Zweitwohnung auf der eigenen Insel direkt am Meer. Sandstrände gibt es zwar nur im Norden von Malta und Gozo, aber die Malteser brauchen keinen Sand, um das Meer zu genießen. An Sommerwochenenden ziehen sie scharenweise zum Picknick an die flachen Felsküsten. Beladen mit Holzkohlegrills, Getränkekisten und Campingstühlen pilgern Großfamilien und Freunde ans Wasser, stellen den Ghettoblaster aufs Gestein und genießen das Zusammensein. Oft wird abends auch noch ein kleines Lagerfeuer entfacht, doch spätestens um Mitternacht ist Schluss. Man könnte ja die Nachtruhe anderer stören. Und für Partys bis in den frühen Morgen hinein gibt es ja Paceville und die Clubs bei Mdina. Auf Malta nimmt man eben viel Rücksicht aufeinander. Man ist zwar mediterran heiter und entspannt, hält sich aber fast immer an Regeln. Ein wenig wirkt das alte England noch nach. Auch das macht Ferien auf Malta und Gozo so richtig erholsam.

5200–2500 v. Chr.

Erste Besiedlung, ab 4000 Epoche der Tempelbauer

2000–1000 v. Chr.

Epoche der bronzezeitlichen Schienenbauer

1000 v. Chr.–397 n. Chr.

Herrschaft der Phönizier, ab 218 v. Chr. römische Herrschaft, 59 n. Chr. entsteht die erste christliche Gemeinde

397–1070

Erst byzantinische, ab 870 arabische Herrschaft

1070–1530

Die Normannen erobern von Sizilien aus Malta. 1194 geht die Insel an die Staufer über, 1282 an das spanische Königreich von Aragón

1530–1798

Herrschaft der Ritter. Kaiser Karl V., erster Habsburger auf dem spanischen Thron, überlässt den durch die Türken von Rhodos vertriebenen Johanniterrittern die Inseln

1565

Die Johanniter wehren eine fast viermonatige türkische Belagerung ab und bauen Malta zur Festung aus, erst 1798 kapitulieren sie vor den Truppen Napoleons

1800–1964

Britische Herrschaft

1940–42

Im Zweiten Weltkrieg bombardieren deutsche und italienische Flugzeuge zwei Jahre lang die Insel

1964

Malta wird unabhängig

1974

Deklaration der Republik

1979

Die britischen Truppen verlassen die Insel

2004

EU-Beitritt Maltas

2008

Einführung des Euro

2014

Fertigstellung von Maltas neuem Parlamentsgebäude am Hauptzugang zur Hauptstadt Valletta

2018

Valletta wird Europäische Kulturhauptstadt

Im Trend

Auf Malta gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Designed in Malta

Fashion

Maltas Designer drängen ins Rampenlicht. Jedes Jahr im Mai verwandeln sie Vallettas Flaniermeile Republic Street in einen riesigen Catwalk. Malta Fashion Week (www.fashionweek-com.mt) heißt der aufstrebende Event. Eigene Modeboutiquen besitzen die Kreativen bisher nur selten. Man ruft sie an und besucht sie in ihren Ateliers. Richtig etabliert mit eigenem Flagship-Store sind bisher nur Charles & Ron (58D Republic Street | www.charlesandron.com).

Mit Meerblick

Flaniermeile

Wo früher Lagerhallen den Zugang zum Meer versperrten, setzen Investoren Jetzt auf lebendige Uferpromenaden. Den Auftakt machte die Vittoriosa Waterfront, an der auch die Yachten der Schönen und Superreichen liegen. Dann zog die Valletta Waterfront nach. Fürs Jahr 2018 hat auch die Senglea Waterfront aufgerüstet. Eher als Reinfall hat sich hingegen die mit arabischen Ölgeldern aus dem Boden gestampfte Smart City (www.smartcity.ae) erwiesen, deren Grand Steps Auditorium mit Fontänen nur zu Events und sonntagmittags gut besucht ist.

Ganz brav geworden

Aus mit Rotlicht

Neues Leben hat die Strait Street erfasst. Früher war sie Maltas Rotlichtbezirk, Jetzt kommen die Malteser zum Essen, Trinken und Musikhören hierher. Im StrEat (Strait Street/Old Theatre Street) stehen 180 Whiskys aus aller Welt auf der Karte, ins Il-Kapitali (67 Old Bakery Street) geht man, um ein Craft-Beer zu zischen. Die lauteste Musik kommt aus dem Tico TIco (61 Strait Street), Gins und Tapas sind im Yard 32 (32 Strait Street) angesagt. Valletta hat wieder Nightlife – aber diesmal ganz Jugendfrei.

Abends lieber aufs Land

Clubszene

Im Sommer überlassen viele Malteser inzwischen die Clubs in Paceville gern den Touris und fahren hinaus aufs Land. Genauer: an den Stadtrand von Mdina/Rabat. In die beiden Riesenclubs dort passen fast 10 000 Gäste. Das Uno Malta (www.unomalta.com) und das (www.gianpula.com) haben zusammen zehn Dancing-Areas. An fast Jedem Wochenende sind Live-Acts angesagt. Das Uno veranstaltet "ährlich eine offizielle Kopie des Creamfields Festival in Liverpool, das als größtes Dance-Festival Europas gilt. Internationale Bands und DJs sind auch im Gianpula ständige Gäste. Besonders heiß umkämpft ist dort die Roof Top Lounge mit Pool und weißen Betten – reservieren!

Hoch hinaus

Über den Wolken

Die Malteser streben in die Höhe. Ihr höchstes Hochhaus, der Portomaso TowerHugos Terrace (www.hugosterrace.com)Dinner in the Sky (www.dinnerinthesky.com.mt)