Es kam ihr vor wie eines dieser Vorstellungsgespräche. Wo sie Leute anrufen und ihnen Termine vorschlagen musste, oder so. Doch es lief in eine andere Richtung – und sie wusste noch nicht einmal, worum es genau ging. Zuerst hatte sie sich selbst einen Termin ausgemacht und war mit einem Händedruck empfangen worden. Nun stand sie vor diesem Schreibtisch herum.
„Tja, also was die Finanzen angeht, gibt es viele Möglichkeiten. Zuerst muss ich natürlich meine eigenen Spesen decken, aber dann …“
Toll, war Nora womöglich in so eine Sache geraten, wo sie zuerst einmal Dinge kaufen und dann Leute anwerben musste? Noch hatte sie nichts unterschrieben und ohnehin kaum Geld dafür. Sie versuchte sich eine gute Antwort zu überlegen, während er sie immer mehr anstarrte. Sie kannte das von anderen Männern, denen sie in diesem Fall einfach den Rücken zuwandte – meistens. Bei ihm ging das in diesem Moment nicht so einfach, wenn sie hier etwas erreichen wollte. Sie hätte sich rechtzeitig etwas zurechtlegen sollen, nachdem sie diesen Tipp bekommen hatte, hier anzurufen.
Für den Moment versuchte sie, ihre Blicke vom Schreibtisch abzuwenden. Die Regale waren gleichmäßig mit verschiedenen Dingen vollgeräumt, ohne überzuquellen. Es gab sogar eine bequeme Sitzgelegenheit mit einem Couchtisch.
„Schauen Sie“, entgegnete sie, „ich bin gern für alle Vorschläge offen. Aber …“
„Sie wissen ja, alles wird ständig teurer. Wir haben da schon unsere üblichen Angebote, aber wenn Sie Ihre Wohnung behalten wollen und solche Sachen … müssen wir uns Alternativen überlegen.“
„Und die wären?“
„Na ja, so 100 Euro, 150 …“