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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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© laif/hemis.fr: M. Cavalier
Vom Pariser Opernarchitekten: Der Prunkbau für Glücksritter in Monte-Carlo (Foto) zur Karte
Ein traumhaft schönes Aquarium mit wissenschaftlichem Anspruch in Monaco zur Karte
Prachtstraße am Meer in Nizza mit Hotelpalästen aus der Belle Époque zur Karte (siehe auch >>)
Ganz egal, ob Fisch, Gemüse oder Blumen – auf den Märkten in der Altstadt von Nizza macht Einkaufen Spaß zur Karte (siehe auch >>)
Das Musée Ephrussi de Rothschild ist ein wahres Paradebeispiel für eine Prunkvilla an der Côte d’Azur zur Karte
Wo schon Nietzsche seine Ferien verbrachte: Fotogene Gassen hoch auf den Felsen zur Karte (siehe auch >>)
Eines der schönsten privaten Kunstmuseen der Welt. In Saint-Paul-de-Vence sind die großen Namen des 20. Jhs. vertreten zur Karte (siehe auch >>)
Mit Meerblick: Das Schloss in Antibes ist seit Picassos Aufenthalt ein Kunstmuseum zur Karte
Cannes: Boulevard am Meer mit dem Betonbunker der Filmfestspiele und Luxushotels unter Palmen zur Karte
Die geheimnisvolle Welt der Düfte in der Hauptstadt des Parfums zur Karte
In Sichtweite des Kontinents, aber weit weg vom Trubel: drei Inseln für Ruhesuchende vor Hyères (Foto) zur Karte
Auch wenn die Jahre des Glamours vorüber sind: In der Nebensaison ist das ehemalige Fischerdorf noch immer wunderschön zur Karte
Venedig lässt schön grüßen: Die Lagunenstadt aus der Retorte dient seit 1966 als Modell für umweltverträg-liche Feriensiedlungen an der Küste zur Karte
Wasserkraft: Über Jahrmillionen hat der Verdon-Fluss eine bis zu 700 m tiefe, atemberaubende Schlucht in die Felsen geschnitten zur Karte (siehe auch >>)
Pinienzapfen pflücken verboten, gucken erlaubt: Mit der Dampflok und in Holzwaggons geht es durch 25 Tunnel und über 33 Brücken von Nizza nach Digne zur Karte
© W. Dieterich
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© laif: G. Theis
Duft-Workshop: In der Parfumfabrik Galimard (Foto) in Grasse stellen Sie sich Ihr ganz eigenes Parfum zusammen
Im Dorf Cabris ist die Auberge du Vieux Château eine gute Adresse für Feinschmecker. Nach dem Schlemmen bereitet der Schlaf im Baldachinbett bestens auf das Mahl am nächsten Tag vor
Einer der schönsten Küstenpfad-Abschnitte liegt auf der Halbinsel Giens. Vom Hafen La Madrague aus wandern Sie zwei Stunden immer am Meer entlang
Die Familie Bolgari öffnet ihre Maison de Julie in Le Plan bei Entrevaux für Gäste. Wunderschön eingerichtete Zimmer, liebevoll arrangierte Details, Ruhe und ein opulentes Frühstück auf der Terrasse
Mal Tango, mal Märchen, mal Punk: Im Court-Circuit Café in Nizza ist alles drin
Vor der kleinen Goldinsel Port-Cros bei Hyères ist ein Unterwasserweg angelegt. Sie brauchen nur Schnorchel und Badehose, um die Unterwasserwelt zu erleben
Die Winzer machten den Anfang und verzichteten ganz auf Chemie. Inzwischen setzen auch die Bauern in Correns fast ausschließlich auf biologischen Anbau
Wo das Flüsschen Bresque bei Sillans-La-Cascade als Wasserfall 40 m in die Tiefe stürzt, bekommt die Provence einen Hauch von Karibik mit einem kleinen Urwald rund um das Becken (Foto)
Ja, richtig, ausgerechnet im mondänen Monaco gibt es auf dem Marché de la Condamine das beste Fast Food der Küste: Hausgemachte Nudeln, Gemüsebaguette Pan Bagnat und Rösti (Socca) aus Kichererbsen
Odile Payen-Redolfi hat im Hôtel Windsor von Nizza den Turbo angeworfen. Praktisch jedes Jahr gibt es neue Zimmer, die von zeitgenössischen Künstlern frisch dekoriert werden, dazu Ausstellungen im Foyer und sogar im lauschigen Garten am Schwimmbad
Dorthin fahren, wo andere nur laufen können: Die Rikschas in Nizza zirkeln durch die engen Gassen der Altstadt. Oder auch – mit Gepäck! – zum Flughafen, und das günstiger als Taxen! Wer Glück hat, hört noch nette Geschichten vom Fahrer
Jeder Meter auf dem Planetenweg in Valberg entspricht einer Million Kilometer im All. Ein lehrreicher Spaziergang von der Erde über Sonne und Uranus bis zu Neptun im bergigen Hinterland
Familiäres Vergnügen: Mit einem prachtvollen Blumenkorso durchs Bergdorf begrüßt Bormes-les-Mimosas jedes Jahr Ende Februar den Frühling
Bio, lokal, vegan, glutenfrei: Im Arts Thés Miss in Antibes speisen und der Urlaub wird gesünder und gerechter
Die Villa Noailles in Hyères-les-Palmiers beherbergte Man Ray, Luis Buñuel, Alberto Giacometti. Heute öffnet sich das Bauhaus-Gebäude mit einem Mode- und Fotofestival jungen Künstlern
© mauritius images/age fotostock: G. Ciscardi
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Mougins öffnet seine städtischen Museen zum Nulltarif. Das gilt sowohl für das Fotografie-Museum mit Picasso-Porträts von David Douglas Duncan als auch für das Museum zum Gedenken an den Heimatmaler Maurice Gottlob
Nicht gratis, aber fast umsonst: In der Metropole Nizza kosten die Busse im Zehnerticket nur 1 Euro. Für 2 Euro können sie also alle hübschen Hinterlanddörfer erkunden
Spazieren Sie auf einer mittelalterlichen Stadtmauer und genießen Sie dabei wunderschöne Ausblicke auf zeitgenössische Kunst – alles gratis. Im exklusiven Saint-Paul-de-Vence haben sich die vielen Galerien des Dorfes zusammengeschlossen und präsentieren Skulpturen in Gassen und auf Plätzen
Möchten Sie wissen, wie die großen Nasen arbeiten? Die drei berühmten Parfumfabriken Fragonard, Galimard und Molinard in Grasse öffnen ihre heiligen Hallen für Besucher
Den ganzen Sommer über kommen große Musikstars zum Monte-Carlo Sporting Summer Festival ins kleine Fürstentum. Die Karten sind teuer, aber am Strand direkt neben dem Konzertsaal feiern und hören alle genauso gut mit. Und Open Air dazu
Wenn es im Hochsommer am Meer nur Staus und keinen Platz fürs Auto gibt, dann wenden Sie sich den doch Süßwasserbädern zu. Eins der schönsten Naturbäder, die keinen Eintritt kosten, ist das Vallon Sourn am Argens-Fluss beim Biodorf Correns
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Sie wollen wissen, welche Luxusautos gerade gefragt sind? Spazieren Sie vorm Casino de Monte Carlo auf und ab: Dort entsteigt die Klientel Karossen von Lamborghini über Maserati bis Ferrari
Das Musée Matisse in Nizza ist eins jener Häuser an der Côte, die sich einem einzigen Künstler widmen. In seinem ehemaligen Wohnhaus erleben Sie, wie der Maler sein Werk entwickelt hat
Reiche Zuwanderer entdeckten die Côte d’Azur als Garten. Durch eine der schönsten Parkanlagen können Sie auf der Halbinsel von Cap Ferrat spazieren: Im Park der Villa von Baronin Béatrice Ephrussi werden Sie mit immer neuen Ausblicken aufs Meer belohnt
Spuren der reichen Vergangenheit finden Sie in vielen Dörfern im Hinterland. In Lucéram etwa beherbergt die Eglise Sainte-Marguerite einen kostbaren barocken Kirchenschatz und Meisterwerke der Nizza-Schule, die niemand in dieser tiefen Provinz vermuten würde
Das Négresco in Nizza gehört zu den Dinosauriern des Luxus an der Côte. Der herrliche Palast beherbergt seit 1913 Fürsten, Kaiser, Filmstars, Pop- und Opern-Diven. Beim Drink in der Bar erschnuppern Sie einen Hauch der unvergleichlichen Atmosphäre
Der größte Luxus der Côte d’Azur sind die nahen Alpen. Um dies auszuschöpfen, einmal im Leben morgens mit dem Schneebus von Nizza aus rauf in die Berge und auf die Pisten und abends wieder runter zum Apéro an den Strand
Hektik ist auf dem Dienstagsmarkt in Cotignac nicht angesagt. Schwelgen Sie zusammen mit den Einheimischen im reichen Feinschmeckerangebot an frischem Obst und Gemüse
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Während draußen der Himmel grau über der Küste hängt, ist in den Becken des Musée Océanographique in Monaco mit 4000 bunten Fischen, Krebsen und Korallen Farbenpracht angesagt
Die 100 Geschäfte und Boutiquen im großen Einkaufszentrum Nicetoile in Nizza bechäftigen Sie mindestens einen verregneten Nachmittag lang
Ist es nur ein kurzer Schauer, reicht ein Kaffee unter den Arkaden in der Altstadt von Biot. Dauert der Regen länger, lassen Sie sich im Café des Arcades die Kunstsammlung im Gewölbekeller zeigen. Kommt es zum Dauerregen, erleben Sie in den Glasbläser-Werkstätten wie aus glühenden Klumpen elegante Stücke entstehen
Im Train des Pignes sind Urlauber bestimmt die entspanntesten Personen: Ansonsten sitzen im Zug Berufspendler. Bei Regen sehen sie den Var-Fluss minutenschnell anschwellen und die Gleise beinahe im Wasser versinken
Wie im Flug vergehen die Regenstunden im phantastischen Musée des Merveilles von Tende. Reisen Sie hier Jahrtausende zurück in die Vergangenheit der Côte d’Azur
Haben sie schon einmal eine gefühlt tonnenschwere Mandarine in der Hand gehabt? Nein? Dann auf zu Florian. In ihrer Fertigung in Pont-du-Loup zeigt die Konfiserie, wie Früchte stundenlang im Zuckerbad schwer und süß werden
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Es muss nicht immer Strand sein. Wer Kinder dabei hat, genießt einen garantiert entspannten Nachmittag an den Wasserspielen der Promenade du Paillon, dem neuen Park in Nizzas Zentrum. Decke unter den Baum legen, pan bagnat auspacken und den Nachwuchs pütschern lassen
Das Bad im geheizten Meerwasser und die Anwendungen in den Thermes Marins neben dem Casino in Monaco sind zwar teuer. Aber mit etwas Glück holen Sie sich das Geld für die Massagen mit entspanntem Pokerface am Spieltisch zurück
Falls Sie eine echte Auszeit nehmen möchten: Saint-Honorat ist eine Oase der Ruhe. Um 18 Uhr verlässt das letzte Boot die Insel vor Cannes, dann begleitet nur noch das Meeresrauschen die Mönche und ihre wenigen Gäste im Kloster
Der neueste Wellness-Trend an der Côte kommt aus Asien. Ob Shiatsu- oder Tuina-Massage, nach einem Aufenthalt im Monte Carlo Spa Mirabeau in Monaco oder im Le Velvet Room in Juan-les-Pins werden Sie sich fühlen wie nach einem Wellnesstrip nach Fernost
Pissaladière, gefülltes Gemüse (petits farcis), hausgemachte Gnocchi, deftige Kutteln (tripes) – Nizzas echte Spezialitäten können Sie noch wie in alten Zeiten genießen: in aller Ruhe auf der Terrasse der Brasserie de L’Union im Univiertel Bor-riglione fernab des Touristenrummels
Im Sommer ist die einzige Straße nach Saint-Tropez ein kilometerlanger Dauerstau. Warum also nicht mit dem Schiff von Sainte-Maxime aus übersetzen? Statt in gesalzene Parkgebühren investieren Sie so besser in die Zeit in einem der schönen Cafés
Entdecken Sie Die Côte D’Azur!
© laif/hemis.fr: Cegalerba-Szwemberg
Am Strand brutzeln, bis die Haut glüht und wenige Stunden später mit Wanderstiefeln auf einen Zweitausender steigen. Oder in einem luxuriösen Restaurant am Meer einen Champagner süppeln und kurz darauf in einem abgeschiedenen Bergdorf unter Platanen dösen. Die Côte d’Azur ist das Land der harten Kontraste. Die erst zusammen das wahre Bild einer Region ergeben, die ihren Besuchern schier unbegrenzte Urlaubsmöglichkeiten zwischen Meer und Berggipfeln bietet. Das milde Mittelmeerklima und die Sonne genießen die 20 000 Menschen, die in den Firmen des Hightechparks Sophia-Antipolis arbeiten, genauso wie die sensiblen Nasen, die sich in Grasse, der Welthauptstadt des Parfums, auf eine 400 Jahre alte Tradition berufen. Oder wie die Millionen von Urlaubern an der Küste, die Frankreich mit schöner Regelmäßigkeit den Titel des Tourismusweltmeisters bescheren.
Wetten, dass Sie die Küste zwischen Toulon im Westen, Menton im Osten und dem Parc National du Mercantour im Norden vor ein paar Jahrzehnten nicht wiedererkannt hätten? Früher nämlich waren die Hänge am Meer nur ein undurchdringliches Gestrüpp aus stacheligen Büschen, die Dörfer grausteinige Trutzburgen. Wahrscheinlich hätten sich die Bauern und Fischer damals nicht träumen lassen, dass ihr armseliges Land einmal so viel wert sein würde. Und dann sprach sich herum, dass die Sonne auch im Winter scheint, das Meer türkisblau schimmert und die heimischen Oliven und Tomaten köstlich sind. Aber weil Touristen vor allem das Meer und den Strand lieben, hat sich das Hinterland nur wenig verändert: In manchen Dörfern wie Bormes-les Mimosas oder Sainte-Agnès wäre niemand überrascht, einen Pferdewagen um die Ecke biegen zu sehen. Auf den Marktplätzen spielen die Franzosen auch heute noch Boules und trinken ihren eiskalten Pastis. Es gibt keine hässlichen Neubauten und keine Allerweltsgeschäfte. Wer Saorge im Roya-Tal oder La Garde-Freinet im Massif des Maures aus dem Dornröschenschlaf erweckte, hatte Geld – und Geschmack. Villages wie Villecroze sind liebevoll restauriert, alte wie neue Bewohner dekorieren mit Blumen und einfachen Mitteln Plätze und Brunnen, schaffen eine Idylle, die von Ruhe geprägt ist.
© laif/hemis.fr: H. Hughes
Aber die Côte d’Azur ist und bleibt ein Kind der modernen Freizeitgesellschaft. Es zählt nur das Heute, Hier und Jetzt. Blaues Meer, klarer Himmel und vor allem Sonne – 271 Tage im Jahr, fast doppelt so viele wie in Berlin, Herne oder Braunschweig. Hyè-res, Nizza und Cannes waren die ersten internationalen Fremdenverkehrsorte überhaupt. Die europäische Aristokratie flüchtete aus dem kalten, tristen Winter in den Süden, nutzte die Côte d’Azur als Spielwiese für ihre verrücktesten Träume und hatte großen Anteil daran, dass sich die Region in einen kunstvollen Garten Eden verwandelte. Die Einheimischen schüttelten noch den Kopf, als der Pariser Botaniker Gustave Thuret 1857 auf dem Cap d’Antibes Palmen, Kakteen, Zypressen und Eukalyptusbäume züchtete. Die exotischen Bäume, wie die aus Australien importierten Mimosenbäume mit ihrer sattgelben Blütenpracht im Spätwinter, gehören heute ebenso zur Côte d’Azur wie das blaue Meer, die tiefgrünen Aleppokiefern und die strahlend gelben Zitronen von Menton.
Die verschwenderische Pracht der Flora hat ihr Pendant in der Architektur des Küstenstrichs. Die kosmopolitische Schickeria baute ihre Paläste ohne Rücksicht auf historisch gewachsene Stadtbilder. Zum Beispiel das vom Pariser Opernbauer Charles Garnier entworfene Spielkasino von Monte-Carlo, das mit weißem Stuck und Deckengemälden aussieht wie ein Prinzessinnen-Traum. Und das Hotel Négresco in Nizza mit seiner rosa- und türkisfarbenen Kuppel, die an eine zuckrige Torte erinnert. Oder das schlichte Bauhaus-Gebäude der Familie de Noailles in Hyères sind Beispiele für die neuen Wahrzeichen in Stein.
Das Markenzeichen Côte d’Azur ist in der Belle Epoque zu Beginn des 20. Jhs. entstanden – im Winter. Kaum zu glauben, dass erst 1931 einige mutige Hoteliers ihre Häuser ausgerechnet in der Jahreszeit öffneten, die den alten Aristokraten zu heiß geworden war. Heute lebt die Côte d’Azur vom Sommertourismus. Im Juli und August herrscht Ausnahmezustand. Alles ist überfüllt: Straßen, Hotels, Campingplätze, die wunderschönen Buchten. Die Preise steigen mit den Temperaturen, ganz selten sind Parkplätze am Meer wie an den berühmten Stränden rund um Saint-Tropez umsonst. Das Fischerdorf, von impressionistischen Malern um 1900 entdeckt, ist nach 1950 zum Inbegriff des internationalen Jetsets geworden. Schrittmacher waren erst Literaten aus Paris, Filmleute wie Roger Vadim und Brigitte Bardot, Playboys wie Gunter Sachs und schließlich Schlagerstars wie Johnny Hallyday. Johnny kommt auch heute noch zu den Strandbars von Pampelonne und Tahiti, auch U2-Sänger Bono und viele Models legen mir ihrer Yacht hier an. Das Schöne: Auch Nicht-Vips können sich dort zumindest eine Fanta leisten, den feinen Sand gibt es kostenlos dazu.
Saint-Tropez und die Halbinsel von Ramatuelle stehen heute erneut als Symbol für neue Entwicklungen. Weg vom Massentourismus, Schutz von Küstenstreifen und Natur sowie drastische Bauvorschriften sind die Ansätze, um die Schönheit der Landschaft für die Zukunft zu bewahren. Denn es gibt sie noch, die stillen und einsamen Buchten zum Baden, mitten in der Hochsaison in einem der größten Touristenzentren der Côte d’Azur. Ausgerechnet auf der Halbinsel, die alle Milliardäre und Millionäre Europas kennen, ist der Zugang zum Meer praktisch für jedermann offen. Und eben die Strände, an denen der Nachwuchs der Reichen mit seinen Champagnerpartys der Überflussgesellschaft die Krone aufsetzt, sollen in Zukunft Modell für Umwelt- und Naturschutz werden. Sehr wichtig für das neue Bewusstsein in Frankreich ist das Conservatoire du Littoral, das bei Saint-Tropez zu retten versucht, was zwischen Cannes und Nizza zum großen Teil schon verloren gegangen ist. Dank der späten Erkenntnis, dass diese Küste eben nicht nur ein Freizeitparadies für ein paar Sommerwochen ist, sondern ein Geschenk der Natur, mit dem Menschen pfleglich umgehen sollten, um Fauna und Flora langfristig zu bewahren.
Auch in der Landwirtschaft hat das große Umdenken eingesetzt. Es sind vor allem Winzer, die auf Chemie verzichten und merken, dass guter Wein in diesem Klima kein Hexenwerk ist. Spektakulärstes Beispiel ist das kleine Dorf Correns. Bürgermeister und Weinbauer Michael Latz hat dabei aus wirtschaftlichen Gründen auf Bio gesetzt. Der biologische Anbau öffnete den Winzern aus dem Hinterland eine Marktnische; sie sind heute stolz auf den Wein, den sie in ganz Europa mit dem Etikett Correns zu ordentlichen Preisen verkaufen. Das Beispiel machte Schule: Mittlerweile verzichten selbst die Gemüsebauern im Dorf auf Chemie. Wer offen ist, entdeckt auf den Märkten an der Côte d’Azur und im Hinterland längst vergessene Gemüse- und Obstsorten. Die Geschmacksnerven jubilieren: So also können Tomaten und Aprikosen schmecken, wenn die Bauern Vertrauen zur Natur haben. Inzwischen ist alles bio, was geht: Selbst die Friseure färben mit natürlichen Produkten.
Die Natur als grandioses Schauspiel erleben Neugierige weitab der Küste in den tiefen Schluchten, die Flüsse wie der Verdon, der Var, der Loup und die Roya in die Felsen geschnitten haben. Von den spektakulären, in leuchtend rote Felsen gefrästen Gorges du Cians ist es nur eine kurze Strecke in den Nationalpark des Mercantour. Dort sind, nicht einmal zwei Autostunden von der turbulenten Küste und ihren mondänen Stränden entfernt, sogar die Wölfe wieder heimisch geworden.
Entdecken Sie die Küste und mit Alpes-Maritimes, Var und Alpes-de-Haute-Provence drei der schönsten Départements Frankreichs. Dieser Reiseführer nimmt Sie mit auf den Weg von Toulon nach Menton, immer am Meer entlang. Nicht nur Autofahrer, sondern auch Spaziergänger erwarten herrliche Aussichten. Allein im Département Var sind mehr als 250 km des sentier littoral, des Küstenwanderpfads zwischen Bandol und Saint-Raphaël, erschlossen. Packen Sie also die festen Schuhe neben die Badehose und lassen Sie sich ein auf die blaue Küste der Kontraste!
© huber-images: S. Kremer
Felszeichnungen im Vallée des Merveilles nördlich von Nizza belegen die bronzezeitliche Besiedelung
Griechen gründen Nikaia (Nizza) und Antipolis (Antibes)
Nach der Eroberung Gal-
liens gründet Julius Cäsar Forum Julii, heute Fréjus
Die Römer unterwerfen die Alpenvölker und errichten das Siegesdenkmal in La Turbie
François Grimaldi erobert die Burg von Monaco
Nach der Französischen Revolution wird das Fürstentum Monaco als Fort Hercule annektiert und nach Napoléons Eroberung von Nizza eine Gemeinde im Département Alpes-Maritimes
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Befreiung der Côte d’Azur durch die Alliierten
1. Filmfestspiele in Cannes
Baubeginn zum Technologiezentrum Sophia-Antipolis im Hinterland von Antibes
Knapp 20 000 ha Wald verbrennen im heißesten Sommer der letzten Jahrzehnte
Geburt des Thronfolgers Jacques und seiner Zwillingsschwester Gabriella im Fürstentum Monaco
Am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, gedenken die Südfranzosen der Opfer des Lastwagenanschlags von Nizza ein Jahr zuvor
An der Côte d’Azur gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Die Zitronen vor der Haustür, die Tomaten im Garten und das Bier aus dem Nachbarkeller: Südfranzosen entdecken, dass das leckerste Essen gleich vor der Haustür produziert wird. Zu finden natürlich auf den lokalen Märkten – und im brandneuen Laden Jean la Tomate (So/Mo geschl. | 3, Rue Tonduti-de-l’Escarène) in Nizza. Ansonsten: Augen auf! Inzwischen weisen Schilder wie faite maison – hausgemacht – und cuisine nissarde auf wirklich frisch gekochte und regionale Gerichte in den Lokalen hin.
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