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HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

»Für mich is München a kloans Paradies,
das der Herrgott der Welt hat geschenkt.
Wo a jeder, der a freundlicher Mensch g’wordn is
Vom andern genau a so denkt. /
Mia san net so weich wia die Wiener,
mia san net so laut wia am Rhein,
mia lebn so schön in da Mittn /
als Bindeglied zwischen den zwein.«

Theo Prosel (1889–1955)

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INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Willkommen in München

DIE INNENSTADT

1Marienplatz

2Sankt Peter

3Viktualienmarkt

4Sankt-Jakobs-Platz

5Hackenviertel

6Frauenkirche

7Am Platzl: Hofbräuhaus & Co.

8Max-Joseph-Platz und Maximilianstraße

9Residenz

10Rund um den Odeonsplatz

11Wittelsbacher Platz

12Theatinerstraße

13Promenadeplatz

14Vom Stachus zum Lenbachplatz

15Isartor

LINKS UND RECHTS DER ISAR

16Gärtnerplatz und Glockenbachviertel

17Deutsches Museum

18Müller’sches Volksbad

19Gasteig

20Haidhausen

21Maximilianeum

22St.-Anna-Platz

MAXVORSTADT UND SCHWABING

23Alte Pinakothek

24Neue Pinakothek

25Pinakothek der Moderne

26Museum Brandhorst

27NS-Dokumentationszentrum

28Königsplatz

29Lenbachhaus

30Türkenstraße

31Rund ums Siegestor

32Im Westen Schwabings

33Altschwabing

ENGLISCHER GARTEN UND UMGEBUNG

34Haus der Kunst

35Bayerisches Nationalmuseum

36Friedensengel

37Villa Stuck

38Prinzregententheater

39Englischer Garten

40Bogenhauser Kirche St. Georg

AUSSERHALB DES ZENTRUMS

41Theresienwiese

42Nymphenburg

43Hellabrunn

44Isar

45Bavaria Filmstadt

46Olympiagelände

47Allianz Arena

48Tegernsee

49Starnberger See und Ammersee

50Kloster Andechs

REISEINFOS

München von A bis Z

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Die Volkssänger

Bierpaläste / Bierbarone

Die Preußen – geliebtes Feindbild

MEHR ERLEBEN

Sightseeing mit der Trambahn

Ein Wochenende in München

Für Kinder und Familien

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»Studienplatz« vor dem Museum Brandhorst

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Der Dianatempel im Hofgarten im Glanz eines schönen Sommertags

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Zuprosten im Seehaus: Eine Maß ist ein Liter Bier.

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Weihnachtsmarkt auf dem Marienplatz, der Christbaum steht vor dem Rathaus.

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Das Müller’sche Volksbad: Schwimmen im Jugendstil-Ambiente

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»Zeitgeist«, eines der vielen gemütlichen Restaurants in der Türkenstraße

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An der Isar, der Lebensader der Stadt

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

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Der Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten ist ein beliebter Treffpunkt.

image Viktualienmarkt (S. 40)

Mitten im Zentrum geht es zu wie auf einem Dorfplatz. Marktfrauen preisen ihre Waren an, die gesamte Fülle der Gärten aus dem Umland ergießt sich über die Stände, exotische Waren aus aller Welt bereichern das Angebot: Wein, Käse, Geflügel, Fisch, Backwaren, Gemüse, Blumen … Das Rezept mag noch so ausgefallen sein – die Münchner Köchinnen und Köche finden hier bestimmt die richtigen Zutaten. Und wer zu Gast ist und im Hotel nicht kochen kann, setzt sich in den kleinen Biergarten oder wandert von Stand zu Stand, wo man überall Köstlichkeiten findet, die zum Schnabulieren verlocken.

image Sankt-Jakobs-Platz (Seite 46)

Die grandiose Architektur der Synagoge – ein Quader aus Steinplatten, darüber ein weiterer Kubus, leicht mit bronzenem Rautengewebe durchwirkt – dominiert den Stadtraum und schafft zugleich Bezug zu den vielen Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen, die den Platz umrahmen. Ideal für eine Kaffeepause beim Stadtbummel. Hier liegt auch der Zugang zum Stadtmuseum, dessen sehr gut konzipierte und präsentierte Dauerausstellung jedem empfohlen sei, der sich für Münchner Geschichte und Lebensart interessiert.

image Asamkirche (S. 54)

Ein Kleinod, das man leicht übersieht: Kein mächtiger Turm markiert das Gotteshaus, die Fassade springt nur leicht aus der Straßenfront hervor. Das auf den ersten Blick grottenartig wirkende Innere der kleinen Kirche fängt an zu strahlen, wenn die Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt haben: Rokoko vom Feinsten, ein Werk der Gebrüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Tipp: Wenn Sie den Spaziergang durchs Hackenviertel machen, beginnen Sie mit dem Besuch dieser Kirche – morgens ist das Licht am schönsten.

image Deutsches Museum (S. 114)

Bis 2025 wird das Deutsche Museum einer Generalsanierung unterzogen. Rund 50 Prozent der Ausstellungen sind offen – damit kann man immer noch mehr besichtigen als an einem Tag zu schaffen wäre. Das Deutsche Museum ist das größte naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt, ein Pionier in der Wissensvermittlung: Greifbare Praxis statt Theorie, hier rattern Maschinen, zucken Blitze, fließt Wasser durch Schleusen. Absoluter Hit für die Kleinen zwischen drei und acht Jahren: das Deutsche Museum Kinderreich.

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Die Asamkirche – ein Rokoko-Meisterwerk

image Haidhausen (Seite 124)

Haidhausen ist kein Touristenmagnet, aber die Münchner wissen die Lebensqualität dieses Viertels zu schätzen: nette kleine Läden, gute Restaurants, ein wunderschöner Biergarten. Auch architektonisch hat der Stadtteil viel zu bieten – am Wiener Platz sind alle Stilrichtungen versammelt: die Herbergsanwesen aus dem 19. Jahrhundert, in denen Handwerker und Tagelöhner lebten, Bauten der Gründerzeit, die das Franzosenviertel prägen. Ein Spaziergang durch die ehemalige Vorstadt erweitert das Bild von München, hier zeigt sich die Millionenstadt intim und dörflich.

image Lenbachhaus (Seite 164)

Franz von Lenbach war einer der Münchner Malerfürsten des 19. Jahrhunderts – angesehen, einflussreich und dominant in der Kunstszene. Vor allem seine Porträts waren international so begehrt, dass er von seiner Kunst nicht nur leben, sondern sich eine prächtige Villa am Königsplatz leisten konnte. Renoviert und durch einen Anbau des Stararchitekten Norman Foster erweitert, zeigt sich die alte Villa des Malerfürsten Lenbach im neuen Gewand. Im Inneren birgt sie neben anderen Meisterwerken die weltweit größte Sammlung von Bildern des »Blauen Reiter« – mehr als 220 Gemälde u.a. von Klee, Jawlensky, Werefkin und Kandinsky, Münter, Kubin, Marc, Macke und Delaunay.

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Sommertag in den Maximiliansanlagen

image Englischer Garten (S. 202)

Wiesen, Bäche, Bäume, ein Chinesischer Turm, ein griechischer Tempel und ein japanisches Teehaus – der Englische Garten ist Münchens schönste Spielwiese. Hier kann man Grün tanken, in der Sonne baden, im Biergarten Brotzeit machen oder mit dem Boot über den Kleinhesseloher See rudern. Und das alles in unmittelbarer Nähe des quirligen Zentrums der Millionenmetropole. Im Süden ist es im Sommer recht voll. Wer Ruhe sucht und auf einsameren Wegen wandern will, sollte den nördlichen Teil des Parks aufsuchen. Auch dort gibt es einen Biergarten: den Aumeister.

image Nymphenburg (S. 218)

Das barocke Sommerschloss der Wittelsbacher mit seinem weitläufigen Park bietet für jeden etwas: Kunst und Kultur für die Großen, das interessante Museum Mensch und Natur für die Kinder und für alle viel Platz zum Spazierengehen in einem wunderschönen, überwiegend naturbelassenem Schlossgarten. Unbedingt sehenswert: die Amalienburg, ein Jagdschlösschen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ein Rokokowerk mit einem kreisrunden Spiegelsaal im Zentrum. Auch die Badenburg ist einen Besuch wert.

image Isarauen (S. 230)

Lange lag die Isar eingeschnürt in einem steinernen Korsett, das ihr im 19. Jahrhundert verpasst wurde. Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen darf der Fluss heute im Süden der Stadt wieder fließen wie er will. Vorteil für München: Weniger Überschwemmungen und ein neues Freizeitparadies für Radler, Spaziergänger, Sonnenanbeter, Kinder und Hunde. Im Sommer dampft Grillgut auf Holzkohle, der Fluss kühlt die Getränke, jeden Abend ist Party in den Isarauen.

image Olympiastadion (S. 241)

Was die moderne Architektur betrifft, so tut sich München schwer. Es gibt nur wenige Bauwerke, die im internationalen Vergleich bestehen können. Das anlässlich der Olympischen Spiele 1972 errichtete Olympiastadion hat die Spitzenposition geschafft, lokal wie international: Die außergewöhnliche Zeltdachkonstruktion ist einzigartig, und sogar die Münchner zählen diesen modernen Bau zu ihren Wahrzeichen. Vom Olympiaturm aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Anlage und die gesamte Stadt – bei Föhn tritt die Alpenkette als Kulisse ins Bild.

WILLKOMMEN
in München

Viele deutsche Städte wären es gerne – die Schönste im ganzen Land. Aber wenn sie ihr »Spieglein, Spieglein an der Wand« befragen, dann sagt das: »Berlin, Hamburg, Dresden … ihr seid die Schönsten hier, aber München ist tausendmal schöner als ihr.« Die Rolle, die das Spieglein zu Schneewittchens Zeiten spielte, übernehmen heute die Städterankings. Und die beweisen: München ist spitze.

All die Zeitschriften, Unternehmen und Institute, die diese Rankings durchführen, untersuchen unterschiedliche Indikatoren. Die einen testen Kreativität und geben München die Bestnote wegen der vielen Forscher, innovativen Unternehmer und Künstler, die in der Landeshauptstadt leben und arbeiten. Die anderen blicken auf Technologie und Entwicklung – und wieder bekommt die Isarmetropole eine glatte Eins und befindet sich damit unter den Top Ten der europäischen Städte mit den besten Zukunftsaussichten.

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Hoch über der Theresienwiese thront die bronzene Bavaria.

Für die Bewohner der Stadt steht natürlich die Lebensqualität an erster Stelle, und siehe da: Nummer eins in Deutschland, Rang vier weltweit. Eine andere Studie weist der Isarmetropole international Platz neun zu unter den »lebenswertesten« Städten. Ein interessanter Superlativ! Nennen wir München also »lebenswertest« – ohne all die kulturellen Einrichtungen, Freizeitmöglichkeiten, Bildungsstätten, die Vielfalt des kulinarischen Angebots, die Shoppingmeilen, das facettenreiche Nachtleben, Feste und Events, die Reize des Umlands hier anzuführen, schließlich ist dies Inhalt dieses Buches.

Alles im grünen Bereich

Schönheit ist keine Kategorie bei den Rankings. Klar, die liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Dennoch, der Versuch zu beschreiben, warum München eine schöne Stadt ist, soll gewagt werden. Mit nichts Geringerem als dem »Goldenen Schnitt«, also dem idealen Prinzip ästhetischer Proportionierung.

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Der herrliche Park des Schlosses Nymphenburg lädt zum Spaziergang ein.

Beginnen wir mit der Proportionierung von Bebauung und Grün: Rund 35 Prozent des Stadtgebiets gehören der Natur – Landwirtschafts-, Erholungs-, Wald- und Wasserflächen. Und dieses Grün beginnt bereits in der Innenstadt – vom Marienplatz bis zum Englischen Garten sind es rund 1,5 Kilometer, südlich des Deutschen Museums fließt die Isar nach der Renaturierung in einem Bett, das ihr Platz und den Menschen ein weiteres Freizeitparadies bietet – nur wenige Schritte vom Glockenbachviertel entfernt, in dem sich allabendlich das Partyvolk trifft.

Nicht nur in der Stadt grünt es, auch außerhalb des Stadtgebiets Wälder, Auen, Wiesen, man spaziert einfach weiter entlang der Isar nach Grünwald oder Richtung Freising, oder in den Forstenrieder Park, oder ins Solalinder Holz … wen kümmern Stadtgrenzen, wenn man radelt und sich auf die Einkehr in der nächsten Wirtschaft, das Bad im Weiher freut? Und dann natürlich das Umland: Ammer- und Starnberger See, der zauberhafte Tegernsee. Salzburg so nah, Italien, nur ein Katzensprung.

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München ist eine hundefreundliche Stadt, hier geht’s auch ohne Leinenzwang.

Wenn Föhn herrscht, jener Fallwind, der ein ganz besonderes Licht über die Stadt legt und die Menschen euphorisch oder aggressiv macht, Kopfweh erzeugt und als Entschuldigung für ansonsten Unentschuldbares herhalten muss, dann rückt die Bergkette ganz nah an die Stadt, Alpenpanorama hinter der Stadtsilhouette – da muss man keinen Goldenen Schnitt bemühen, das ist einfach wunderschön.

»Wir gehen in die Stadt«

Trotzdem: noch mal Proportionen. Diesmal die Mitte, auf die sich alles konzentriert, zu der die Straßen, die Menschen hinstreben, von der alles ausgeht. Anders als andere Metropolen hat die Isarmetropole nur ein Zentrum. Wenn die Münchnerinnen und Münchner dorthin fahren, sagen sie: »Wir gehen in die Stadt.« Gleich, ob sie aus dem weit entfernten Milbertshofen oder aus der nahen Maxvorstadt kommen, sie gehen in die Stadt. Und wenn sie zurückkommen, sagen sie, sie waren in der Stadt – und wie’s da zugeht, und nicht mehr schön ist das mit den vielen Leuten …

Natürlich herrscht Gedränge und Gewusel am und um den Marienplatz. Ist ja auch kein Wunder: »Die Stadt« bezeichnet das Gebiet zwischen Odeonsplatz und Sendlinger Tor, Neuhauser Tor und Isartor, und das entspricht ungefähr der Fläche, die einst der zweite Mauerring umschloss. Der wurde in den Jahren 1285 bis 1347 errichtet, und damals zählte München etwa 10 000 Einwohner. Die hatten’s kommod auf dem 91 Hektar großen Areal. Dann aber wuchs die Bevölkerung, und die Stadt wuchs nicht mit. Einzig die Wittelsbacher, Herrscher über Bayern seit 1180, durften ihren Wohnsitz ausweiten und errichteten die Neuveste, um die dann selbstverständlich die Bastion gezogen wurde – für die anderen wurde es eng. Und eng blieb es bis Ende des 18. Jahrhunderts, als mit der Schleifung der Stadtmauern begonnen wurde – zu der Zeit lebten in München rund 34 000 Einwohner.

Vor der ummauerten Stadt lagen Dörfer, Schwabing, Pasing, Trudering … Das »ing« weist darauf hin, dass diese Siedlungen älter sind als München und bereits aus der Zeit der Bajuwaren ab dem 6. Jahrhundert stammen. Die Isarmetropole kann mit vielem punkten, aber nicht mit einer langen Geschichte. Keine Römer, die hinterließen nur im nahen Grünwald Spuren. Im späteren Altstadtbereich lebten ein paar Mönche – das Münchner Kindl mit Kutte im Stadtwappen erinnert an sie. Dann kam Heinrich der Löwe, im 12. Jahrhundert eifriger Städtegründer im Reich, lenkte 1158 die Salzstraße über seine Isarbrücke, und München wurde zum wichtigen Handelsplatz.

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Blick durchs Karlstor in die Neuhauser Straße

Der Marienplatz war von Anbeginn das Zentrum, hier kreuzten sich die beiden Hauptstraßen in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung, die noch heute den Stadtraum gliedern. Selbstverständlich wurde in den 850 Jahren umgebaut, abgerissen, neu errichtet, Stadtbrände wüteten und die Bomben, die im Zweiten Weltkrieg fielen, zerstörten viel von der alten Bausubstanz. Aber wenn man das heutige Zentrum mit dem Stadtmodell von Sandtner aus dem Jahr 1570 vergleicht – eine Kopie ist im Stadtmuseum, das Original im Nationalmuseum zu sehen – wird man feststellen, dass viele Straßen noch dem alten Lauf folgen.

Für den Touristen hat der kompakte Stadtkern immense Vorteile. Der Marienplatz bietet die Einstimmung und den Orientierungspunkt. Zu Fuß erreicht man von hier einen Großteil der Sehenswürdigkeiten: Frauenkirche, Viktualienmarkt, Residenz, »Hofbräuhaus« etc. Man wird sich nicht verlaufen, nur verlieren in den Gassen, weil es immer wieder nette Details zu entdecken gibt, die die Aufmerksamkeit fesseln. Wenn die Füße nicht mehr tragen, benutzt man Münchens fantastisch ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Auch das lässt sich unter Lebensqualität verbuchen: Trambahn, Bus, U-Bahn, S-Bahn – es gibt kein Ziel, das nicht mit diesen Verkehrsmitteln zu erreichen wäre. Die S-Bahn führt weit ins Umland auch zu Ausflugszielen wie dem Ammersee und dem Starnberger See.

Auf dem Boden bleiben

München liegt in einer Schotterebene, in die die Isar ihr breites Bett gegraben hat. Damals, als hier noch der Säbelzahntiger herumstrich. Nur am ehemaligen Hochufer des Flusses sind kleine Anstiege zu überwinden – klein für uns heute. Für die Fuhrwerke, die früher ins Handelszentrum München kamen, waren sie schwer zu bewältigen. Der Name Gasteig zeugt davon, das heißt »gacher« (steiler) Steig. Ansonsten gibt es keine natürliche Erhebung in der Stadt, die Berge – Olympiaberg, Luitpoldberg und der mit 75 Metern höchste Fröttmaniger Berg – wurden von Menschenhand geschaffen. Nicht aus Gründen der ästhetischen Proportionierung – es sind Schutt- und Müllberge, aufgehäuft nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Trümmer der zerbombten Stadt irgendwohin geräumt werden mussten. Zwei der aus der Not geborenen Erhebungen wurden später weltbekannt: der eine während der Olympischen Spiele 1972, der andere als Nachbar des Stadions, in dem 2006 das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft stattfand.

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Der Erweiterungsbau der Akademie der Schönen Künste von COOP Himmelb(l)au

Die Schotterebene bildete die natürliche Voraussetzung dafür, dass München sich ausbreitete wie ein Pfannkuchen. Die Stadt wuchs – im 19. Jahrhundert erst zögerlich, dann durch die Industrialisierung bedingt immer schneller – aber nie in die Höhe. Selbst als die technischen Mittel es erlaubt hätten, die Natur auszutricksen und in der Ebene vertikale Akzente zu setzen – München blieb auf dem Boden. Das erste Hochhaus, das Technische Rathaus an der Blumenstraße, entstand 1927 bis 1929, und obwohl es nur 45 Meter misst, musste sich der Architekt gegen Vorwürfe wehren, er bringe Amerika nach München.

99 Meter – höher als die Frauenkirche darf kein Gebäude sein. Das war und ist die Regel, die allerdings außerhalb des Mittleren Rings nicht galt. Dort erheben sich ein paar Himmelstürmer, der höchste, Uptown München, erreicht 146 Meter, aber damit ist nun auch Schluss. 2004, im Jahr der Eröffnung von Uptown, kam es zum Bürgerentscheid, und heute bilden die 99 Meter im gesamten Stadtgebiet das Maß aller Dinge.

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So schön ist die renaturierte Isar.

Eigentlich verrückt. Mit rund 4700 Einwohnern pro Quadratkilometer hat München die größte Bevölkerungsdichte Deutschlands, es mangelt notorisch an Wohnraum, die Mietpreise erreichen astronomische Höhen, aber es werden keine Hochhäuser gebaut. Gut, das hat auch Vorteile. Denn für die Proportionen bedeutet das, dass diese Metropole, mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern, das Flair und Idyll einer Kleinstadt verbreitet. Egal, ob man nun von Schwabing kommt oder vom Monopteros im Englischen Garten über die Stadt blickt – die Silhouette bestimmen die Türme: Rathaus, Frauenkirche, Theatinerkirche.

Moderat modern

Vielleicht liegt es an dieser strikten Höhenbegrenzung, dass München im Bereich der modernen Architektur nur wenige Meisterwerke vorzuweisen hat, die im internationalen Vergleich bestehen: Das Olympiazentrum mit seiner einzigartigen Zeltdachkonstruktion, die Allianz-Arena mit ihrer lichten Hülle, die weiß, rot und blau strahlen kann, die BMW-Zentrale am Mittleren Ring, das HypoHochhaus an der Arabellastraße, die Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen, die Synagoge auf dem Sankt-Jakobs-Platz. Eine reine Freude für die Augen ist die bunte Fassade des Museums Brandhorst, wohl das einzige moderne Gebäude, das einhellig die Zustimmung der Münchner findet. Ansonsten können Journalisten, wenn sie über das berichten, was in den letzten Jahrzehnten gebaut wurde – die Pinakothek der Moderne, die Erweiterung der Akademie der Schönen Künste, die BMW-Welt, der Anbau des Lenbachhauses – unbesehen den Textbaustein »umstritten« aus dem Computer holen, der passt immer. Der Walking Man an der Leopoldstraße in Schwabing – umstritten. Das Denkmal für Montgelas am Promenadeplatz – umstritten.

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So groß sind Wiesnbrezn!

Nicht dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht: Umstritten ist Zeitungsdeutsch, kein Mensch, der an seinem Münchner Stammtisch sitzt, würde seine Meinung so äußern. »Schiach«, »greislig«, »a Schmarrn, a neimodischer« wären die Worte der Wahl, und damit ist eindeutig Position bezogen.

Wuide Rundn

Der Dialekt. Ja, es gibt ihn noch. In verschiedenen Varianten: als gepflegtes Münchnerisch oder derb-krachert. Es gibt sie auch noch, die echten Stammtische. In Vierteln, wo kein Szenepublikum und kein Tourist verkehrt und die Nachbarn das Wirtshaus als zweites Wohnzimmer nutzen, ist in jeder Gaststätte ein Tisch für die Stammgäste reserviert. Neben dem Salz-und-Pfeffer-Duo steht die Maggiflasche, im Fasching hängt je eine Luftschlange über mit braunem Stoff bespannten Lampenschirmen, ähnlich fantasievoll die Weihnachtsdekoration. Da sitzt man, wählt zwischen Strammem Max und Wiener Würstl‘n und fragt sich, wo das 21. Jahrhundert ist mit seiner Globalisierung, und wo die Schickeria steckt, die doch in München allgegenwärtig sein soll. Dann spitzt man die Ohren und lauscht dem, was am Stammtisch gesprochen wird. Und da hört man Volkes Stimme. Krachert und unbeeindruckt von dem, was heute Political Correctness heißt.

Stammtische gibt es auch in der Innenstadt – bestückt mit Vertretern aller gesellschaftlichen Gruppen. Allein im »Hofbräuhaus« finden rund 200 statt! Sie heißen »Mir san Mir« oder »Wuide Rundn« oder tragen Namen, die Aufschluss geben, wer sich versammelt: Brauer, Jäger, Stadtgärtnerei, Verein gegen betrügerisches Einschenken, Polizeipensionisten, Straßenbahner, Stadtdirektoren, Richter, U-Boot-Kameradschaft München 1926 – wer da wohl noch hingeht? Anders als früher sind das keine reinen Männerrunden, Gäste dürfen eingeführt werden, und da sitzen dann natürlich nicht nur echte Münchner, sondern auch solche, denen die Stammtischsprache nicht flüssig über die Lippen kommt. Aber das macht nichts, einmal aufgenommen, gehören sie dazu, sofern sie gewillt sind, gutmütig zu lächeln, wenn wieder mal einer meint, sich über die »Preißn« lustig machen zu müssen.

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Das größte Volksfest der Welt: Blick über die Wiesn auf die Paulskirche

Rua und G’müatlichkeit

Der Münchner im Himmel, wie ihn der Schriftsteller Ludwig Thoma beschreibt (s. S. 64), flucht, ist rabiat und nur zu besänftigen, wenn er sein Bier bekommt. Aber er ist liebenswert in seinem gerechten Zorn, und sogar Gott sieht ein, dass ein Münchner seine Maß Bier braucht. Das weibliche Pendant, von Ida Schumacher in der Rolle der Marktfrau verkörpert, ist derb und in keiner Weise serviceorientiert – Kundschaft, die ihr nicht passt, wird mit verbalen Schlägen unter Androhung körperlicher Gewalt vertrieben, Geschäft hin oder her. Auch sie hat die Sympathien auf ihrer Seite, sie gehört zu den kleinen Leuten, die sich wehren.

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Münchner Köpfe, zu sehen in der Ausstellung »Typisch München« im Stadtmuseum.

Wehren muss sich der Münchner, wie er stereotyp dargestellt wurde, gegen alles, was ihm »sei Rua« nimmt: » ›O mei, Herr Nachbohr!‹, antwortete Herr Permaneder … ›dös is halt a Plog! Schaun S‹, München … is koane G’schäftsstadt … Da will an jeder sei Ruh’ und sei Maß … Jetzt da haben S’ daheroben an onderen Schneid, Sakrament … Es is halt a Kreiz!‹«

Mit der Figur des Alois Permaneder hat Thomas Mann in den Buddenbrooks mit viel Humor das Aufeinanderprallen der beiden Welten geschildert: Auf der einen Seite die hanseatische Gesellschaft, die nicht nur verbal Schwierigkeiten hat, Permaneder zu verstehen: » ›Aber mich dünkt, Tom, er sollte das Fluchen lassen‹, fuhr die Konsulin ein wenig bekümmert fort. ›Verstand ich ihn recht, so sprach er in einer Weise vom Sakrament und vom Kreuze …‹ – ›Oh, das macht nichts, Mutter, dabei denkt er nichts Böses …‹ – ›Und vielleicht ein wenig zu viel Nonchalance im Benehmen, Tom, wie?‹ – ›Ja, lieber Gott, das ist süddeutsch!‹ sagte der Konsul.«

Dann Tony, geborene Buddenbrook, die sich in München in einem »fremden Land« fühlt und Schwierigkeiten hat, sich mit den Leuten zu verständigen, »denn ich spreche ihnen zu rasch und sie mir zu kauderwelsch«, und die schließlich, nachdem sie Alois Permaneder geheiratet hat, daran verzweifelt, dass er jeden beruflichen Ehrgeiz vermissen lässt und sich zur Ruhe setzt. Für ein gutes Leben sei genug Geld da, argumentiert er. »I hab mi allwei g’schunden, und jetzt will i mei Ruh, Himmi Sakrament. … dahier hamer a guate Wohnung und können a Schweinshaxen essen … und am Abend hab i ’s Hofbräuhaus … i mag mei G’müatlichkeit!«

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Entspannte Stimmung im Café »Barista«

Glatt globalisiert?

Die fiktive Tony lebte in den 1850er-Jahren in München, Ludwig Thomas Erzählung erschien 1911, Ida Schumacher feierte ihre Erfolge als »Ratschkathl« in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Was blieb vom Bild des fluchenden, bierseligen, »sei Rua« suchenden Münchners?

Herzlich wenig. So stimmt es längst nicht mehr, dass München »koane G’schäftsstadt« ist: Die Isarmetropole ist der Wirtschaftsstandort Nummer eins in Deutschland – höchste Kaufkraft, niedrigste Arbeitslosenquote. Nirgendwo in der Republik haben so viele Großunternehmen ihre Zentralen wie an der Isar, unter ihnen sieben der 30 großen deutschen DAX-Unternehmen: Allianz, BMW, Infineon, Linde, Pro Sieben Sat 1, Munich Re und Siemens. Das Branchenspektrum ist breit und ausgewogen, München ist nach New York die zweitgrößte Verlagsstadt der Welt, an keinem anderen Ort in Deutschland befindet sich eine derartige Konzentration von Unternehmen, die in der IT-, Software-, Kommunikations- und Medienbranche tätig sind.

Der Wirtschaftsstandort profitiert auch von den zahlreichen exzellenten Hochschulen; sowohl die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) als auch die Technische Universität (TUM) gehören zu den besten im Land. Studenten aus allen Winkeln Deutschlands, Zugereiste, die in der schönen Stadt leben und arbeiten wollen – Thomas Manns Tony hätte heute keine Schwierigkeiten mehr, die Leute zu verstehen.

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BMW Welt: Das Unternehmen gehört zu den Großen, die in München ihre Zentrale haben.

Auch was die Kunst des Fluchens betrifft – sie verkümmert. Der letzte, der sie medienwirksam beherrschte, war Franz Josef Strauß, schon lang ein Münchner im Himmel, der in jeder Hinsicht – kompakt, wuchtig, kurzhalsig, trinkfest – das Bild des typischen Bayern verkörperte. Später folgte der stotternde Hänfling Edmund Stoiber, der so zögerlich zum Bierglas greift, als befürchte er den Schierlingsbecher. Horst Seehofer bringt wenigstens wieder etwas auf die Waage und kann einen Maßkrug stemmen – rhetorisch reicht auch er nicht an Franz Josef heran. Übrigens interessant, dass der derzeit wieder aufersteht, verkörpert von dem Kabarettisten Helmut Schleich, der in der Rolle große Erfolge feiert. Es scheint doch eine heimliche Sehnsucht im Volk zu liegen nach der guten alten Zeit, als noch gepoltert und saftig geflucht wurde.

Was erhalten blieb im Genmaterial der Münchner, stammt – in abgeschwächter Form – aus dem Erbgut der Standlfrau à la Ida Schumacher. Das manifestiert sich in Dienstleistern, allen voran Bedienungen, deren seltsam herben Charme viele als unfreundlich empfinden, die nicht mit der Muttermilch eingesogen haben, dass Menschen ganz selbstverständlich ihren »Grant« mit zur Arbeit nehmen. »Grant« ist ein permanent vorhandener, aber durch keinen aktuellen Anlass begründeter Unmut. Bei Permaneder führt er zu »seinen verdrießlichen Stoßseufzern, die nichts bedeuteten«: »Dös is halt a Plog«, »Es ist a Kreiz«. Bei einer Bedienung ist der Grant schuld, wenn sie Ihnen das Glas mit einem »so« auf den Tisch knallt oder eine Bestellung mit den Worten »des is aus« ablehnt. Ärgern Sie sich nicht, nehmen Sie’s als letztes Aufbäumen einer aussterbenden Rasse, die nächste Generation steht schon bereit in Dirndl und Lederhose. Doch die Tarnung nützt nichts, wenn sie den Mund öffnen, sagen sie »N’ schönen guten Tach auch«, und beim Geschirrabräumen fragen sie, ob’s »lecker« war. Ganz ehrlich: Für einen Münchner ist der Grant leichter zu ertragen als das Wort »lecker«.

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Alte Wirtschaften wie der »Werneckhof« machen mit Hauszeichen auf sich aufmerksam.

Küchenlatein

Bleibt als Konstante: das Bier. Ja, die Münchner lieben es noch immer, ein Sommerabend im Biergarten zählt zu den schönsten Erlebnissen hier. Man trinkt das »flüssige Brot« aus Literkrügen, eine Maß ist ein Liter, und da die Schankwirte die Kunst beherrschen, den Krug mit viel Schaum zu füllen, gibt es den »Verein gegen betrügerisches Einschenken«, der, wie wir wissen, seinen Stammtisch im »Hofbräuhaus« hat. Allein die Tatsache, dass so ein Verein existiert, zeigt, dass Bier noch immer eine ernste Sache ist, aber dass des Münchners ganzes Glück und Streben nach irdischer Seligkeit im Bier liegt, stimmt nicht mehr.

Bier macht dick, wer will das in Zeiten des Waschbrettbauchs? Bier sediert – nicht gut, wo man doch immer fit und alert sein muss. Es gibt andere Drogen – und es gibt andere Getränke. Cocktails, was immer gerade modern ist, mixen auch die Münchner Barkeeper, es wird viel Wein getrunken. Lange ist es her, dass man im Wirtshaus, wenn man denn wagte, nach Wein zu fragen, zu hören bekam: »Rot oder weiß?« Heute ist die Auswahl groß, die Wirte servieren den Rebensaft in homöopathischen Dosen von 0,2 Litern und verlangen unverschämte Preise dafür.

München trüge nicht den ulkigen Titel »lebenswertest«, wenn es nicht alles in dieser Stadt gäbe, was der Mensch nur genießen kann. Hier kochen Köche aus aller Welt, einige mit, viele ohne Sterne und Hauben; auf dem Viktualienmarkt liegt die ganze Fülle frischer Produkte aus nah und fern ausgebreitet, die Delikatessenläden locken Touristen an, die an den Theken vorbeiflanieren, als wären sie im Museum. München macht jeden Trend mit, immer wieder eröffnen neue, teure Lokale – die Schickeria braucht das, sie rennt hin, sie zahlt, sie liebt Events.

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Das »Café Paulo« in der Türkenstraße ist beliebt bei Studenten und Anwohnern.

Allen anderen bietet die Gastronomie eine große Zahl von Betrieben, in denen die bayerische Küche gepflegt und in hervorragender Qualität serviert wird. Und das ist gut so, denn schließlich möchte auch der Gast Landestypisches kennenlernen – Sushi gibt’s überall, Weißwürste, resche Brezn, knusprigen Schweinsbraten nicht. Weißwürste – sie »dürfen das 12-Uhr-Läuten nicht hören« und werden am Vormittag angeboten – isst man mit süßem Senf, Semmel oder Brezn. Nicht mit Kartoffelsalat oder gar Sauerkraut, diese Beilagen gehören zu Bratwürsten. Zum Schweinsbraten werden Semmel- oder Kartoffelknödel und Krautsalat gereicht. Köstlich: gefüllte Kalbsbrust. Ebenfalls eine Spezialität: Leberknödelsuppe. Innereien werden gern gegessen in Bayern, aber die sind nicht jedermanns Sache. Von den Süßspeisen sind Apfel- oder Millirahmstrudel, Apfelkücherl und der Kaiserschmarrn eine Sünde wert. Letzterer ist ein dicker Pfannkuchen, der zerrupft und mit Puderzucker bestreut wird. Ein Pfannkuchen ist kein Berliner, der heißt in Bayern Krapfen und wird traditionell zu Fasching gegessen.

Verwirrend? Einfach probieren! Es hat noch jeder das »Essenswerteste« gefunden in dieser »lebenswertesten« Stadt.

Steckbrief München

Geografische Lage: 48° 8‘ 13“ nördliche Breite, 11° 34’ 31“ östliche Länge (für den Marienplatz)

Höhe: 518 Meter über NN

Fläche: 310,71 km2

Länge der Isar: 13,7 km (innerhalb des Stadtgebiets)

Englischer Garten: 374,13 Hektar

Einwohner: 1 530 359 (31.5.2016)

Bevölkerungsdichte: 4668 Einwohner pro km2

Daten zum Oktoberfest 2015: Wiesnbesucher: 5,9 Millionen; Bierkonsum: 7,3 Millionen ausgeschenkte Maß; Bierpreis: 9,20–9,50 €, Verzehr: 114 Ochsen, 50 Kälber

Status: Kreisfreie Stadt, Landeshauptstadt des Freistaats Bayern

Stadtgliederung: 25 Bezirke

Stadtwappen:

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Städtepartnerschaften: Edinburgh, Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati, Kiew, Harare

Wirtschaft: München ist der Wirtschaftsstandort Nummer eins in Deutschland, von den 30 deutschen DAX-Unternehmen haben gleich sieben ihre Zentrale in München. Eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt auch der Tourismus: 2015 stieg die Zahl der Übernachtungen auf 14,4 Millionen an, das ist ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 56 Prozent der Gäste kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die meisten ausländischen Gäste kamen aus den USA, die drittgrößte Gruppe bildeten Besucher aus den Arabischen Golfstaaten.

Kultur: München profitiert von seiner Stellung als Landeshauptstadt, denn sowohl die Stadt als auch das Bundesland Bayern unterhalten Museen und Theater. Insgesamt gibt es rund 60 Museen und Sammlungen, sechs staatliche Theater (die Bayerische Staatsoper, das Bayerische Staatsballett, das Bayerische Staatsschauspiel, das Cuvilliés-Theater, das Prinzregententheater, das Staatstheater am Gärtnerplatz), vier städtische Bühnen (die Münchner Kammerspiele, das Münchner Volkstheater, die Schauburg/Theater der Jugend, das Deutsche Theater/Gastspieltheater), rund 30 private Theater und mehr als 40 Amateurtheatergruppen. Besonders lebendig ist die hiesige Kleinkunstszene mit so bekannten Institutionen wie der Lach- und Schießgesellschaft. Die bedeutendsten Orchester der Stadt sind die Münchner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Bayerische Staatsorchester.

Geschichte im Überblick

1158Der Welfenherzog Heinrich der Löwe zerstört die Isarbrücke des Freisinger Bischofs und lässt einen neuen Übergang errichten. Der lenkt die Fuhrwerke nun an der Mönchssiedlung Munichen vorbei, die sich zum wichtigen Handelsplatz entwickelt.

1180Heinrich der Löwe fällt in Ungnade, Bayern geht in den Besitz der Wittelsbacher über, die das Land bis 1918 regieren.

1255 Nach der Landesteilung in Oberbayern/Pfalz und Niederbayern wird München oberbayerische Residenzstadt der Wittelsbacher. In der Folge wächst die Bevölkerung rapide, 1285 beginnt der Bau eines zweiten Mauerrings.

1328 Ludwig IV. der Bayer, seit 1314 König, wird Römischer Kaiser, München steigt zur Reichshauptstadt auf. Der kaiserliche Glanz liegt nur zwei Jahrzehnte über der Stadt, aber der Wunsch, die Königs- bzw. die Kaiserwürde wiederzuerlangen, sitzt von nun an in den Genen der Wittelsbacher und bestimmt vor allem die Politik der Neuzeit.

14. und 15. Jh.München erlebt eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte: Die kaiserliche Goldbulle von 1332 bestätigt die Salzrechte, das Stadtrecht Ludwigs des Bayern von 1340 sorgt dafür, dass die Münchner Bürger Wohlstand und Einfluss erhalten. Vom Selbstbewusstsein eines im Einklang mit dem Hof agierenden Bürgertums zeugen Bauten wie das Alte Rathaus und die Frauenkirche.

16. Jh.Im Jahr 1505 werden Ober- und Niederbayern wiedervereint und München steigt zur Residenz des gesamten Herzogtums auf. Damit beginnt auch der Wandel von der Bürger- zur Residenzstadt. Der Hof gewinnt immer mehr an Dominanz, die Bürger verlieren im Gegenzug zunehmend ihre Rechte. Schlimmster wirtschaftlicher Schlag: der Widerruf der Salzhandelsprivilegien im Jahr 1587. In der Frage nach dem rechten Weg zur Seligkeit bekennt Bayern sich zum Katholizismus, Protestanten sind Repressionen ausgesetzt, viele verlassen die Stadt. Katholizismus und höfische Selbstdarstellung prägen auch das Stadtbild: Albrecht V. beginnt mit dem Ausbau der Residenz (Antiquarium 1569) und ruft die Jesuiten in die Stadt, denen er ein Kloster und die Michaelskirche errichten lässt – mächtige steinerne Monumente der Gegenreformation.

17. und 18. Jh.München wird zur Festung ausgebaut (1619–1641), während des Dreißigjährigen Kriegs stehen 1632 die Schweden vor der Stadt, die sich jedoch freikaufen kann. Maximilian I. erhält die Kurfürstenwürde, er führt ein streng katholisches Regiment. Sein Sohn Ferdinand Maria heiratet Henriette Adelaide von Savoyen, und mit ihr ziehen italienische Künstler nach München – das Stadtbild trägt zunehmend barocke Züge. Unter Max Emanuel wird Schloss Nymphenburg zur prächtigen Sommerresidenz des Hofes ausgebaut.

19. Jh.Die Stadtmauern fallen, München kann sich strecken. Im Jahr 1806 wird Bayern Königreich von Napoleons Gnaden. Anlässlich der Hochzeit von Ludwig I. findet das erste Oktoberfest in der Geschichte Münchens statt, am 17.10.1810. Ludwig I. lässt die erste Prachtstraße anlegen, seine vom Klassizismus inspirierten Bauten prägen das Stadtbild bis heute. München versteht sich als Kunststadt, in der zweiten Jahrhunderthälfte bestimmt jedoch immer mehr die Industrialisierung das Leben. Zigtausende Menschen suchen Arbeit in den Fabriken, von 1830 bis 1890 wächst die Zahl der Einwohner von rund 78 000 auf 350 000 an. Der dadurch verursachte Wohnraummangel sowie katastrophale hygienische Zustände führen zum Ausbruch von Epidemien. Aber: Es regt sich Widerstand, die Arbeiter- und die Frauenbewegung organisieren sich.

1918/19Nachdem der Erste Weltkrieg zu Ende ist, sammeln sich linke Kräfte um Kurt Eisner und fordern demokratische Reformen. Ein Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat konstituiert sich, doch die Räterepublik kann sich nicht lange halten. Eisner wird ermordet, rechte Truppen aus dem Umland marschieren in die Stadt ein.

1923 Der »Hitlerputsch« soll eigentlich ein »Marsch nach Berlin« werden, doch er endet an der Feldherrnhalle, wo die Polizei mit Waffengewalt eingreift.

1933–1945Als Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wird, herrscht auch an der Isar eitel Sonnenschein unter seinen zahlreichen Anhängern. München wird zur »Hauptstadt der Bewegung«. Ab Ende 1942 ist München immer stärkeren Angriffen der Alliierten ausgesetzt, Engländer und Amerikaner werfen 3 500 000 Bomben ab, 1945 liegen große Teile der Stadt in Schutt und Asche. Nach Kriegsende ziehen die Amerikaner als Besatzer ein.

1972Die Olympischen Spiele sollten »heitere Spiele« werden, doch es kam ganz anders: Ein palästinensisches Terrorkommando nimmt am 5. September 1972 israelische Sportler in Geiselhaft. Bei dem Versuch, sie zu befreien, verlieren alle elf Geiseln ihr Leben.

1989Grund zum Feiern: Der Englische Garten wird 200 Jahre alt.

1992400 000 Menschen setzen mit der »Lichterkette« ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit – es ist die erste Aktion dieser Art in Deutschland. Andere Städte folgen dem Beispiel.

2006Am St.-Jakobs-Platz wird die Hauptsynagoge Ohel Jakob eröffnet. Damit bekommt das jüdische Leben wieder einen Platz im Herzen der Stadt.

2008München feiert den 850. Stadtgeburtstag.

2016München fürchtet einen Terrorangriff. Bange Stunden vergehen, bis bekannt wird, dass es sich bei der Schießerei im Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli um einen Einzeltäter handelt. Der 18-jährige Amokläufer tötet neun Menschen.

INNENSTADT

1 Marienplatz

2 Sankt Peter

3 Viktualienmarkt

4 Sankt-Jakobs-Platz

5 Hackenviertel

6 Frauenkirche

7 Am Platzl: Hofbräuhaus & Co.

8 Max-Joseph-Platz und Maximilianstraße

9 Residenz

10 Rund um den Odeonsplatz

11 Wittelsbacher Platz

12 Theatinerstraße

13 Promenadeplatz

14 Vom Stachus zum Lenbachplatz

15 Isartor

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Der Springbrunnen am Stachus bietet im Sommer Abkühlung.

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1 Marienplatz

Die gute Stube der Stadt

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München macht es seinen Besuchern leicht: Das »Millionendorf« hat nur ein Zentrum, den Marienplatz. Er ist die »gute Stube« der Stadt, hier zeigt sich München von seiner schönsten Seite. Auf einen Blick ist alles zu erfassen, was den Charme dieser Stadt ausmacht: Gotische Leichtigkeit, barocke Spielfreude, Eleganz, pulsierendes Leben und Ruhepole, die einladen zum Sitzen, Genießen und Betrachten.

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Maria mit dem segnenden Jesuskind auf dem Arm steht auf einer elf Meter hohen Säule.

Seit der Stadtgründung im Jahr 1158 ist der Marienplatz der zentrale Platz in München. Hier kreuzten sich zwei Handelsstraßen, die Waren wurden auf dem »Schrannenplatz« umgeschlagen. Der Name stammt von dem Getreidemarkt (Schranne), der hier wöchentlich stattfand, ebenso regelmäßig wurden Eier-, Fisch- und Weinmärkte abgehalten.

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Neues Rathaus – der Turm ist 80 Meter hoch.

Seine Bedeutung als Handels- und Umschlagplatz verdankt München dem Salz, dem »Weißen Gold« des Mittelalters. Durchs Tal, über die Isarbrücke und den Gasteig verlief seit 1158 die Salzstraße. Dass sie diesen Lauf nahm, hatte Herzog Heinrich der Löwe durch einen unfreundlichen Akt erwirkt: Er brannte die Brücke des Freisinger Bischofs nieder und lenkte den Verkehr durch sein Hoheitsgebiet, mit der Folge, dass die Zolleinnahmen nun in sein Säckel flossen.

Der Bischof war natürlich empört, wandte sich an den Kaiser, und der entschied im Sinne Heinrichs: Er durfte seine Brücke behalten und bekam auch noch Markt- und Münzrechte. Allerdings musste er dem Bischof ein Drittel seiner Einnahmen überlassen. Der Augsburger Schiedsspruch fiel am 14. Juni 1158, und dieser Tag ging als Datum der Stadtgründung in die Geschichte ein.

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Das Neue Rathaus, im Hintergrund die Frauenkirche

Die Mariensäule

1853 wurde der Getreidemarkt in die Schrannenhalle (s. S. 42) verlegt, und ein Jahr später erhielt der Platz den Namen der Muttergottes. Maria war als »Patrona Bavariae« schon seit 1638 an zentraler Stelle präsent. Golden thront sie auf einer über elf Meter hohen Marmorsäule, bewacht von vier Putten, die wehrhaft und allegorisch gegen Pest (Basilisk), Krieg (Löwe), Hunger (Drachen) und Ketzerei (Schlange) antreten.

Kurfürst Maximilian I. (1573–1651) ließ das Monument aufstellen, weil die Stadt im Dreißigjährigen Krieg die schwedische Besatzung unzerstört überstanden hatte. Die Botschaft im Zeitalter der Glaubenskriege war eindeutig: Bayern ist und bleibt katholisch. Ebenso eindeutig aber auch das Signal, das der Kurfürst der Bürgerschaft gab: Nämlich, dass sie nichts mehr zu sagen hatte und allein der Hof bestimmte. Mit dem Übergriff auf den zentralen Platz brach der Kurfürst geltendes Recht. Das Areal gehörte der Kommune, es sollte unbebaut bleiben. Dass sich Maximilian über dieses Gesetz hinwegsetzte und sein »Hoheitszeichen« mitten auf städtischen Grund pflanzte, war ein Schlag ins Gesicht der Bürgerschaft, und es ist eigentlich erstaunlich, dass der Magistrat diesen Akt der Willkür 1854 gleichsam sanktionierte, indem er den Platz »Marienplatz« nannte. Aber damals wütete bereits zum zweiten Mal die Cholera in München, und man hoffte wohl, die Madonna würde schützend eingreifen, wenn man ihr einen Platz zu Füßen legte.

Geheimtipp

AUSSICHT OHNE FITNESSTEST

Über Kuppeln, Türme und Grünflächen schweift der Blick und noch weiter hinaus. Man erfasst die Dimensionen, findet Orientierung – gibt es einen besseren Einstieg in eine Stadt als den Blick von oben? Nur muss man sich den in der Regel hart erarbeiten: 299 Stufen sind zu überwinden, um die Aussicht vom Turm des Alten Peter genießen zu können.

Auf die Terrasse des 85 Meter hohen Rathausturms hingegen bringt ein Lift die Besucher – und im Gegensatz zur Plattform des Alten Peter bei jeder Witterung. Eine Einschränkung allerdings gibt es: Wie die Mitarbeiter der Stadtspitze steht auch der Rathausturm im öffentlichen Dienst, und da wird am Wochenende und an Feiertagen nicht gearbeitet. So ist der Lift nur werktags in Betrieb.

Rathausturm. Nov.–April Mo–Fr 10–17 Uhr, Mai–Okt. 10–19 Uhr

Einfach gut!

MUSIK KAUFEN BEI BECK

1861 eröffnete Ludwig Beck seine »Knopfmacher- und Posamentierwerkstatt«, in der er Borten, Quasten, Spitzen etc. herstellte, also alles, was Adel und reiche Bürger zum Schmuck ihrer Kleidung oder Wohnungsausstattung so brauchten. Auch König Ludwig II. fand Verwendung für diese Produkte, Beck wurde 1876 königlicher Hoflieferant. Heute gibt sich das Modegeschäft als »Kaufhaus der Sinne«, und dass es diesem Anspruch gerecht wird, beweisen schon die immer hervorragend dekorierten Schaufenster. Beck führt ein breites Sortiment: Mode, Trachten, Kosmetik, Accessoires, Schreibwaren etc. Das tollste aber ist die Musikabteilung im 5. Stock, die schon oft prämiert wurde: ECHO Sonderpreis für die Präsentation Klassischer Musik, ECHO Jazz für das größte Jazz-Sortiment Europas. Über 150 000 Titel, da findet man ganz bestimmt die gesuchte CD. Raritäten bietet das Jazz-Schallplatten-Antiquariat. Und: Das Personal ist bestens geschult, da wird das Verkaufsgespräch oft zum sachkundigen Austausch unter Musikliebhabern.

Ludwig Beck. Mo–Sa 10–20 Uhr, Marienplatz 11

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Am Fischbrunnen trifft man sich vor dem Stadtbummel.

Das Alte Rathaus

Als das Alte Rathaus entstand (1470–1480), herrschte noch Harmonie zwischen den Wittelsbachern und der Bürgerschaft. Der Hof war noch nicht aufgebläht, die Bürger fanden ihr gutes Auskommen – sie handelten noch, aber bald nicht mehr nur mit Salz. 1487 sollte Venedig sein nördliches Handelszentrum nach Mittenwald verlegen, und damit wurde München auch Umschlagplatz für Gewürze, Seide, Farben etc.

Das bürgerliche Selbstbewusstsein repräsentieren zwei öffentliche Bauten – das Alte Rathaus und die Frauenkirche, beide von demselben Baumeister, Jörg von Halspach (s. S. 60), in schönster schlichter Gotik errichtet. Das Rathaus mit seinem markanten Treppengiebel schließt den Marienplatz nach Osten ab. Es wurde im Krieg zerstört und in den 1950er-Jahren originalgetreu wiederaufgebaut. 1972 fand die Rekonstruktion des Rathausturms statt. Der grandiose, von einem hölzernen Tonnengewölbe überspannte Rathaussaal kann nicht besichtigt werden, die Moriskentänzer, die ihn zierten, sind im Stadtmuseum zu sehen.

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Der Turm des Alten Rathauses wurde 1972 rekonstruiert, der der Heiliggeistkirche stammt aus dem Barock.

Der Fischbrunnen

Am Fischbrunnen herrscht ein stetes Kommen und Gehen – wenn man sich in München zum Stadtbummel verabredet, ist dies der traditionelle Treffpunkt. Der bronzene Karpfen auf der Mittelsäule, die aus dem Brunnenbecken wächst, erinnert daran, dass die Fischhändler ihre Ware im Brunnenwasser frisch hielten. Der 1862–1865 von Konrad Knoll errichtete Brunnen wurde im Krieg zerstört und 1954 unter Verwendung erhaltener Figuren neu errichtet. Hier fand der traditionelle Metzgersprung statt, ein Brauch, mit dem die Metzger den Abschluss ihrer Gesellenzeit feierten.

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Faschingstreiben auf dem Marienplatz. In München wird am Dienstag in der Innenstadt gefeiert.

Das Neue Rathaus

Gotik oder Renaissance? Die Frage, in welchem Stil das Neue Rathaus errichtet werden sollte, war nicht nur ästhetischer Natur. Die liberalen politischen Kräfte tendierten zur Renaissance, die Konservativen zogen ein neugotisches Erscheinungsbild vor, und sie gewannen mit einer Stimme Mehrheit. Die Bauarbeiten begannen 1867, die dritte Bauphase endete 1908. Der Monumentalbau mit Muschelkalksteinen, Erkern, Laubengängen, Türmchen, Wasserspeiern und anderem neogotischen Zierrat war eine »dem Kerne der Bürgerschaft entsprungene That«, so der Architekt Georg von Hauberrisser. Der Zeitpunkt für die Emanzipation des Bürgertums war gekommen: Die Gemeindeordnung von 1869 gab den Kommunen endlich wieder Rechte und schuf die Grundlagen für die kommunale Selbstverwaltung. Auch wenn man den Wittelsbachern Respekt entgegenbrachte und steinernen Vertretern der Dynastie ihren Platz in der Hauptfassade zuwies – der Bau strotzt vor kommunalem Selbstbewusstsein. Seine Größe ist aber nicht nur Machtdemonstration, München war im Zeitalter der Industrialisierung zur Großstadt gewachsen, die Verwaltung brauchte Raum.

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Der zwölfstöckige Turm des Neuen Rathauses, im neogotischen Stil erbaut, ist 85 Meter hoch.

Das Glockenspiel

Auf dem Rathausturm breitet das Münchner Kindl seine Arme aus, im Turm zieht das berühmte Glockenspiel die Blicke der Touristen nach oben. Da sieht man Herzog Wilhelm V. mit seiner Frau Renata von Lothringen. Ihre Hochzeit fand 1568 statt, und damals gehörten Turniere zum festen Bestandteil großer Festlichkeiten. Ein solches zeigt das Glockenspiel: Geharnischte Ritter treten gegeneinander an, einer fällt vom Pferd, und nun beginnen auf der unteren Ebene die Schäffler (Fassmacher) ihren Tanz. Angeblich waren sie die Ersten, die sich nach einer Pest 1517 wieder auf die Straße trauten, aber das ist Legende. Der Brauch – der Schäfflertanz, der noch heute alle sieben Jahre stattfindet – stammt aus dem 19. Jahrhundert.

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Oben Hochzeit mit Turnier, unten Schäfflertanz – das Glockenspiel gehört zu den Hauptattraktionen der Stadt.