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Medikamente

für Kinder

unter Mitarbeit von

Prof. Dr. med. Bernhard Erdlenbruch,

Prof. Dr. Gerd Glaeske und Dr. Judith Günther

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Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Buch

Haut, Haare

Bakterielle Hautinfektionen

Blutschwämmchen bei Säuglingen

Insektenstiche

Krätze

Läuse

Lippenherpes

Neurodermitis und andere Ekzeme

Pilzinfektionen der Haut

Schuppenflechte

Sonnenbrand

Warzen

Wunden

Augen, Ohren

Bakterielle Augeninfektionen

Entzündungen am Auge, Verletzungen der Hornhaut, Nachbehandlung von Operationen

Entzündung des äußeren Gehörgangs

Mittelohrentzündung

Mund, Hals, Atemwege

Asthma

Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch, Aphthen

Erkältung

Halsentzündung

Husten

Nebenhöhlenentzündung

Pilzinfektionen im Mund

Pseudokrupp

Schnupfen

Zahngesundheit

Magen, Darm

Blähungen

Durchfall

Übelkeit, Erbrechen

Verdauungsbeschwerden

Verstopfung

Wurmerkrankungen

Harnwege, Geschlechtsorgane

Infektionen der Harnwege

Pilzinfektion von Schamlippen und Scheide

Schamlippenverklebung

Herz, Kreislauf, Stoffwechsel

Blutarmut

Diabetes

Hoher Blutdruck

Schilddrüsenunterfunktion, Kropf

Nerven -und Bewegungssystem

ADHS

Bettnässen

Epilepsien

Rachitisprophylaxe

Rheumatoide Arthritis

Schlafstörungen

Allergische Erkrankungen

Allergie allgemein

Allergische Bindehautentzündung, allergischer Schnupfen

Allergisches Asthma

Bakterielle Infektionen, Fieber, Schmerzen

Bakterielle Infektionen

Fieber

Schmerzen

Impfungen

Wichtiges zu Impfungen

Impfkalender

Register

Zu diesem Buch

Dieses Buch soll Ihnen als Eltern oder Angehörigen die Möglichkeit geben, die Medikamente, die Sie in der Apotheke für Ihr Kind kaufen können, die in der Werbung für Kinder empfohlen werden oder die Ihnen von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt verschrieben wurden, einem informierten Blick zu unterwerfen. Kinder reagieren häufig anders auf Arzneimittel als Erwachsene, oftmals empfindlicher, und manche gängigen Arzneimittel können ihnen sogar schaden – auch rezeptfreie. Sie dürfen also keinesfalls einfach in die eigene Hausapotheke greifen. Beispielsweise kann Acetylsalicylsäure (kurz ASS, schon seit 1899 als Aspirin im Handel) bei Kindern mit einem Virusinfekt in seltenen Fällen das Reye-Syndrom verursachen, eine Erkrankung mit schweren bis tödlichen Leber- und Hirnschäden.

Aber keine Sorge – zumeist gibt es sichere Alternativen. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, benötigen Sie Informationen aus einer verlässlichen Quelle. Dieses Buch soll für Sie eine solche Quelle sein. Es ist dabei kein Buch gegen Arzneimittel, sondern ein Ratgeber für die richtige Einnahme der notwendigen und geeigneten Medikamente. Die Stiftung Warentest hat die in Deutschland am häufigsten eingesetzten Mittel für Kinder bis zum 12. Lebensjahr bewertet. Darunter finden sich Medikamente gegen verbreitete Kinderkrankheiten wie Husten, Schnupfen, Ohrenschmerzen, Durchfall oder Blähungen, aber auch gegen seltene Erkrankungen wie ein Blutschwämmchen.

Die Medikamente verteilen sich auf mehr als 50 Anwendungsgebiete. Sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfrei erhältliche Produkte sind jeweils in übersichtlichen Tabellen zusammengestellt.

Die Hinweise und Erläuterungen im Text können und sollen einen Beipackzettel nicht ersetzen, sondern ihn um relevante Einschätzungen unserer Experten ergänzen.

Wirkung: In Kurzform erfahren Sie, wie das Medikament für Ihr Kind im Körper wirkt.

Bewertung: Jedes Medikament ist auf Basis eines wissenschaftlichen Gutachtens individuell bewertet. Alle Bewertungen sind mit einem Gremium von Arzneimittelexperten abgestimmt. Die Bewertungsstufen zwischen „geeignet“ und „wenig geeignet“ können Sie bereits den Tabellen entnehmen. In den Texten zu den einzelnen Wirkstoffen finden Sie eine ausführliche Bewertung zum Nutzen und zur Verträglichkeit des Mittels sowie eine Begründung dieses Urteils.

Richtige Anwendung: Hier erfahren Sie, wie Sie Medikamente bei Ihrem Kind sicher anwenden.

Wichtig zu wissen: Unter dieser Rubrik können Sie nachlesen, welche Nebenwirkungen die Mittel haben und ob das Medikament, das Ihr Kind bekommen soll, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweist. Wechselwirkungen können bedeuten, dass das Mittel die Wirkung anderer Medikamente abschwächt oder verstärkt oder dass es sogar in seiner eigenen Wirkung beeinträchtigt wird, wenn es mit anderen Arzneimitteln zusammen angewendet wird.

Was können Sie selbst für Ihr Kind tun? Wann sollten Sie mit dem Kind zum Arzt gehen? In diesen Abschnitten erfahren Sie, welche allgemeinen Maßnahmen kranken Kindern helfen können und bei welchen Warnzeichen ein Arztbesuch erforderlich ist.

Dieses Nachschlagewerk soll den professionellen Rat von Fachleuten nicht ersetzen. Es kann Ihnen aber ermöglichen, verantwortungsbewusst und informiert Medikamente bei Ihrem Kind anzuwenden. Es kann Ihnen zudem die Grundlage bieten, um im Gespräch in der Apotheke oder in der Arztpraxis die richtigen Fragen zu stellen und sich selbstbestimmt an Behandlungsentscheidungen für Ihr Kind zu beteiligen.

Unabhängig davon, ob eine Bewertung von uns zu einem von Ihrem Kind eingenommenen Wirkstoff oder Medikament eher negativ ausfällt: Setzen Sie nie eigenständig die ärztlich verordneten Medikamente Ihres Kindes ab, sondern suchen Sie bei Unsicherheit und Fragen zu seinen Arzneimitteln immer das Gespräch mit der Ärztin, dem Arzt oder auch in der Apotheke, wenn Ihnen dort ein Arzneimittel empfohlen wurde.

Bei vielen Arzneimitteln fehlen klinisch-pharmakologische Daten für die Anwendung bei Kindern. Kinder bekommen also vielfach Medikamente, deren Einsatz bei dieser Altersgruppe weder geprüft noch zugelassen wurde. Auch die Dosierungsangaben beruhen oft nur auf Erfahrung und nicht auf Prüfergebnissen. Allerdings haben sich einige Arzneimitteltherapien, auch viele der ungeprüften, in den letzten Jahrzehnten für Kinder bewährt oder auch stark weiterentwickelt. Deshalb erreichen heute beispielsweise doppelt so viele Mukoviszidose-Patientinnen und -Patienten das Erwachsenenalter wie noch vor 20 Jahren.

So haben wir ausgewählt

Leider können bei der Fülle der angebotenen Mittel nicht alle bei Kindern angewendeten Medikamente zur Sprache kommen. Unsere Auswahl orientiert sich an den im Jahr 2017 am häufigsten für Kinder bis zum 12. Lebensjahr verordneten Mitteln.

Wir haben die Medikamente in 4 Stufen bewertet (siehe Seite 9) und die wesentlichen Informationen zu den eingesetzten Wirkstoffen zusammengefasst. Einige Wirkstoffe sind zusätzlich in Textform besprochen, wenn sie bei der Behandlung von Kindern relevant sind, aber nicht zu den meistverordneten Mitteln gehören (etwa bei hohem Blutdruck oder Schuppenflechte).

So haben wir bewertet

Bei der Beurteilung haben wir grundsätzlich dieselben Maßstäbe angelegt wie bei der Bewertung von Arzneimitteln für Erwachsene. Als Grundlage dienten Belege aus hochwertigen Studien, nach denen ein bestimmtes Arzneimittel einen Nutzen für die deklarierte Anwendung bietet und gleichzeitig gut verträglich ist. Auffällig ist, dass mehr als die Hälfte der bei Kindern eingesetzten Medikamente gar keine Zulassung für diese Altersgruppe besitzt. Eine solche Anwendung wird auch als „off-label-use“ bezeichnet (Anwendung außerhalb einer Zulassung). Denn vor dem Jahr 2007 waren Studien an Kindern nicht verpflichtend, um ein neues Medikament für die Anwendung bei Kindern zuzulassen. Teilweise wurden auch die an Kindern durchgeführten Studien nicht konsequent genug von den Zulassungsbehörden begutachtet.

Seit Januar 2007 gibt es aber eine Europäische Kinderarzneimittelverordnung, die vorschreibt, dass jeder Antrag auf Neuzulassung eines Arzneimittels Überlegungen für den Einsatz bei Kindern enthalten muss. Dazu zählen auch Entwürfe für zukünftige Studien unter Einschluss von Kindern, wenn von einem Expertenausschuss bei der Europäischen Zulassungsbehörde das neue Mittel als relevant für die Anwendung bei Kindern eingestuft wird. Seit der Einführung dieser Europäischen Kinderarzneimittelverordnung zeichnet sich eine Zunahme von klinischen Studien ab, an denen auch Kinder teilnehmen. Darüber hinaus wurden die zum Zeitpunkt der Verordnung bereits durchgeführten Kinderuntersuchungen systematisch auf wichtige Informationen für die sichere und wirksame Anwendung bei Kindern durchsucht, Produktinformationen ergänzt oder sogar neue Zulassungen ausgesprochen.

Trotz dieser Verbesserungen bleibt festzustellen, dass für viele Arzneimittel und Anwendungsgebiete die nötigen Unterlagen fehlen, um neben der therapeutischen Wirksamkeit bei Kindern auch die angemessene Dosis in der jeweiligen Altersgruppe zu ermitteln. Ebenso fehlen spezielle Untersuchungen, um Besonderheiten bei der Verträglichkeit in dieser empfindlichen Patientengruppe zu entdecken und darauf hinzuweisen.

Unsere unabhängigen Experten legen strenge Kriterien dafür an, welche Studie sie in ihre Einschätzung einbeziehen. Sie sichten zunächst die wissenschaftlichen Untersuchungen zu einem Medikament – vor allem auch solche, die nicht vom Hersteller durchgeführt wurden. Nur Studien, die einen hohen qualitativen Standard aufweisen, fließen schließlich in die Bewertung ein. Sie müssen beispielsweise in einer renommierten Fachzeitschrift erschienen sein, bei der ebenfalls ein Expertengremium die Qualität der Daten geprüft hat. Auch Veröffentlichungen von Instituten, die Arzneimittel für die Bundesregierung bewerten (etwa das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, IQWiG), sind für sie zuverlässige Quellen.

Finden sich zu einem Arzneimittel ausreichend aussagekräftige Untersuchungen, die seine langfristige Wirksamkeit und Verträglichkeit nachweisen, fällt das Urteil der Stiftung Warentest positiv aus: „geeignet“.

Bei der Bewertung der Kinderarzneimittel haben wir überwiegend nur Inhaltsstoffe berücksichtigt, die der Hersteller als „arzneilich wirksame Bestandteile“ nennt. Hilfsstoffe, die zum Beispiel notwendig sind, um Tabletten herzustellen, gingen in die Bewertung nicht mit ein.

Von dieser Regel gibt es eine Ausnahme: Augen- und Nasentropfen sind häufig mit Konservierungsmitteln versetzt. Diese zählen zu den Hilfsstoffen. Sie können an den Schleimhäuten von Augen und Nase unerwünschte Wirkungen auslösen oder die Schleimhaut schädigen. Daher wurden „geeignete“ Augentropfen um eine Stufe auf „auch geeignet“ abgewertet, wenn sie Konservierungsmittel enthalten.

Das Gleiche gilt für Nasentropfen und -sprays, die den Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid enthalten – zumal fast immer vergleichbare Produkte ohne Konservierungsmittel zur Verfügung stehen.

Die U-Untersuchungen

Im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen – sogenannte U-Untersuchungen – wird die Entwicklung Ihres Kindes von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt begleitet. Sie kommen dazu bis zum 10. Lebensjahr Ihres Kindes zu 11 Untersuchungsterminen in Ihre Kinderarztpraxis. Ihr Kind wird jedes Mal auf ernste Erkrankungen hin untersucht und seine Entwicklung beobachtet. Auf diese Weise können mögliche Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Auch Auffälligkeiten in der Entwicklung können während dieser Vorsorgetermine frühzeitig bemerkt und Ihr Kind kann dann gezielt unterstützt werden.

Viele Entwicklungsschritte Ihres Kindes bauen aufeinander auf. Bleiben Störungen in der frühen Entwicklung unerkannt, kann dies folgenreich sein: So geht schlechtes Hören im Kleinkindalter mit dem Risiko einher, die Sprachentwicklung zu beeinträchtigen. Wird beispielsweise bei Ihrem Kleinkind frühzeitig erkannt, dass es nicht optimal hören kann, kann es daraufhin behandelt, Verzögerungen in seiner Sprachentwicklung können optimal gefördert und aufgeholt werden.

Je nach Alter Ihres Kindes werden während der Früherkennungsuntersuchungen unterschiedliche Bereiche angeschaut, etwa sein Sprechen und Verstehen, soziales Verhalten oder seine motorische Entwicklung. Sie können sich während dieser Termine auch zu verschiedenen Themen ärztlichen Rat holen, wie zum Impfschutz, zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstodes, zur Ernährung, Unfallverhütung und vieles mehr.

Gerade in den ersten Lebensjahren kann es Eltern verunsichern, wenn sich ihr Kind anders entwickelt als seine Altersgenossen, denn die normale kindliche Entwicklung verläuft recht unterschiedlich. Für Eltern bedeuten die Früherkennungsuntersuchungen in ihrer Kinderarztpraxis deshalb auch mehr Sicherheit.

Die Bewertungsstufen

„Geeignet“ für die Behandlung des jeweiligen Krankheitsbilds sind Medikamente, deren therapeutische Wirksamkeit im betreffenden Anwendungsgebiet ausreichend nachgewiesen ist, bei denen der Nutzen das Risiko überwiegt und die einen hohen Erprobungsgrad bei Kindern aufweisen. Wegen des hohen therapeutischen Nutzens dieser Mittel gehören sie bei der Erkrankung oder bei den Beschwerden zu den Standardmedikamenten, soweit solche definiert werden können. Geeignet sind auch Mittel mit mehr als einem Wirkstoff (Kombinationspräparate), wenn sich die Wirkstoffe sinnvoll ergänzen. Medizinprodukte, bei denen von einer Kombination ausgegangen werden muss, sind „geeignet“, wenn für die Verträglichkeit der Einzelbestandteile und die therapeutische Wirksamkeit der Kombination ausreichende Belege vorliegen.

„Auch geeignet“ sind Mittel, deren therapeutische Wirksamkeit ebenfalls nachgewiesen ist, die aber noch nicht so lange erprobt sind wie die als „geeignet“ bewerteten. In diese Kategorie fallen vor allem neue und daher bisher weniger breit untersuchte Wirkstoffe aus bereits bekannten und bewährten Wirkstoffgruppen. Die gleiche Bewertung erhalten Arzneimittel, die zum Beispiel Konservierungsstoffe enthalten, wenn allgemein die Überzeugung vorherrscht, dass Mittel ohne Konservierungsstoffe die geeignetere Alternative darstellen. Dies kann in ähnlicher Weise auch für andere Zusatzstoffe gelten, zum Beispiel für Zucker als Hilfsstoff in Lutschtabletten zur Behandlung von Halsschmerzen.

Als „auch geeignet“ haben wir zudem die häufig an Kinder verabreichten Arzneimittel eingestuft, wenn bisher keine ausreichend aussagekräftigen klinischen Studien an Kindern durchgeführt wurden. Voraussetzung für diese Eingruppierung ist aber, dass die enthaltenen Wirkstoffe seit vielen Jahren zu den bewährten Mitteln im jeweiligen Anwendungsgebiet zählen. Weiter setzen wir voraus, dass Wirksamkeit und Verträglichkeit der Wirkstoffe bzw. deren Zubereitungen bei Erwachsenen nachgewiesen sind und dass es keine Hinweise auf Sicherheitsprobleme bei der Anwendung an Kindern gibt. Ist dies erfüllt, werden die betreffenden Arzneimittel für die Anwendung bei Kindern als „grundsätzlich auch geeignet“ bewertet.

„Mit Einschränkung geeignet“ sind Mittel, die zwar therapeutisch wirksam sind, aber bei Kindern im Vergleich zu Standardtherapeutika ein höheres oder nicht gut einschätzbares Risiko bergen. Sie zählen daher bei den besprochenen Krankheitsbildern nicht zu den Mitteln der ersten Wahl („Standardmitteln“) und werden nur unter bestimmten Bedingungen verwendet (etwa bei ausgewählten oder besonders schwerwiegenden Krankheitskonstellationen). Diese Bewertung erhalten auch jene Mittel, für die aus einigen wenigen Studien positive Ergebnisse vorliegen, deren therapeutische Wirksamkeit aber noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, sodass weitere Studien erforderlich sind. Darüber hinaus gilt diese Bewertung für Medikamente, deren therapeutische Wirksamkeit nachweislich geringer ist als die der besser bewerteten Mittel. „Mit Einschränkung geeignet“ sind auch solche Mittel, die ein breites Anwendungsgebiet beanspruchen, deren therapeutische Wirksamkeit aber nur für ein Teilgebiet oder eine bestimmte Gruppe von Patienten belegt ist.

„Wenig geeignet“ sind Mittel, deren therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist, die nicht ausreichend dosiert sind oder deren therapeutische Wirksamkeit im Verhältnis zu den Risiken bei Kindern zu gering ist, sodass die wahrscheinlichen Risiken mehr Gewicht haben als der mögliche Nutzen. „Wenig geeignet“ sind darüber hinaus Mittel mit mehr als einem Wirkstoff, wenn sich die Wirkstoffe nicht sinnvoll ergänzen oder keinen oder keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen aufweisen.

Wichtige Hinweise

Zu Nebenwirkungen

Die Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen, allgemein auch als Nebenwirkungen bezeichnet, haben wir, wenn möglich, genauer beziffert. Darüber hinaus weisen wir darauf hin, was gegebenenfalls zu tun ist, wenn eine unerwünschte Wirkung auftritt. Die Häufigkeitsangaben für unerwünschte Wirkungen, die sich in den Beipackzetteln finden, beruhen vor allem auf Beobachtungen im Rahmen von klinischen Studien. Dabei bedeutet:

Sehr häufig: Die unerwünschte Wirkung wurde bei mehr als 1 von 10 Behandelten beobachtet.

Häufig: 1 bis 10 von 100 Behandelten sind betroffen.

Gelegentlich: 1 bis 10 von 1 000 Behandelten haben damit zu rechnen.

Selten: Diese unerwünschte Wirkung kann sich bei 1 bis 10 von 10 000 Behandelten bemerkbar machen.

Sehr selten: Diese unerwünschte Wirkung kommt in wenigen Einzelfällen vor.

Es ist nicht einfach, eine unerwünschte Wirkung von einem möglichen neuen Symptom der Erkrankung abzugrenzen. Doch einige unerwünschte Reaktionen auf Arzneimittel sind sehr typisch. Dazu zählen etwa Allergien.

Zu Wechselwirkungen

Muss Ihr Kind mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, kann das eine die Wirkung des anderen abschwächen oder verstärken, unerwünschte Wirkungen können stärker oder häufiger auftreten, es können sich aber auch ganz andere Effekte einstellen.

Möglicherweise sind in diesem Buch deutlich weniger Wechselwirkungen aufgeführt als in der Packungsbeilage. Dort nennen die Arzneimittelhersteller aus haftungsrechtlichen Gründen alle Wechselwirkungen, die im Zusammenhang mit dem Wirkstoff jemals beschrieben wurden oder theoretisch möglich sind – auch solche, die in der Praxis für die Behandlung wenig bedeutsam sind. Der hier vorliegende Text beschränkt sich deshalb in erster Linie auf bestimmte Wechselwirkungen, die in der ambulanten Behandlung relevant sind oder gravierende Folgen haben können.

Beim Kauf von Arzneimitteln oder beim Einlösen eines Rezeptes sollten Sie in der Apotheke immer angeben, welche Medikamente Ihr Kind außerdem regelmäßig bekommt. Auch Nahrungsergänzungsmittel, diätetische Lebensmittel und selbst gekaufte Arzneimittel sollten Sie erwähnen. So lässt sich prüfen, ob es bei der Einnahme des neu verordneten Mittels problematische oder sogar gefährliche Wechselwirkungen geben kann.

Auch manche Nahrungsmittel können die Aufnahme eines Arzneistoffs aus dem Magen-Darm-Trakt behindern, andere machen ihn unwirksam oder verstärken seine Wirkung. Solche Wechselwirkungen sind zum Beispiel zwischen bestimmten Arzneimitteln und Grapefruitsaft oder -früchten, Tee und Milch bekannt. Zur Sicherheit sollten Medikamente daher grundsätzlich mit Leitungswasser und möglichst im Stehen eingenommen werden. Ausnahmen werden bei den entsprechenden Arzneimitteln beschrieben.

Zur richtigen Anwendung

Medikamente sollten für Kinder gemäß den Angaben in diesem Buch oder der Packungsbeilage verabreicht werden. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, die Erwachsenendosis „irgendwie“ für Kinder umzurechnen. Arzneimittel können bei Kindern nämlich nicht nur stärker, sondern grundsätzlich anders wirken als bei Erwachsenen – Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Für die Dosierung spielt es unter anderem eine Rolle, wie viel Wasser der Körper enthält und ob es sich vornehmlich innerhalb oder außerhalb der Zellen befindet. Bei Neugeborenen befindet sich etwa die Hälfte des Körperwassers außerhalb der Zellen, bei Erwachsenen ist es rund ein Drittel. Dementsprechend müssen Arzneimittel, die sich im Flüssigkeitsraum verteilen, bei Kindern höher dosiert werden als bei Erwachsenen. Genau umgekehrt verhält es sich mit Arzneistoffen, die sich im Fettgewebe verteilen.

Viele Kinder tun sich schwer, Tabletten zu schlucken. Werden die Tabletten jedoch zerrieben, zerkleinert oder aufgelöst, verändert sich unter Umständen ihre Wirksamkeit. Teilen Sie die Tabletten, um dem Kind eine geringere Dosis geben zu können, ist nicht garantiert, dass der Wirkstoff gleichmäßig auf die Bruchstücke aufgeteilt ist. Säfte und Tropfen lassen sich besser dosieren und Kinder können sie besser einnehmen.

In Deutschland gibt man Kindern Arzneimittel gern als Zäpfchen. Aus diesen wird der Wirkstoff aber oft nur unzuverlässig in den Körper aufgenommen, sodass sich schlecht abschätzen lässt, wie viel tatsächlich für einen Effekt zur Verfügung steht.

Bei der Selbstbehandlung von Kindern sollten Sie besonders zurückhaltend und vorsichtig sein. Ein als „geeignet“ bewertetes Medikament kann – richtig dosiert – die Zeit bis zu einer möglicherweise notwendigen ärztlichen Therapie überbrücken. Für eine notwendig erscheinende länger dauernde Behandlung und in allen bisher unbekannten Zweifelsfällen sollten Sie sich – auch bei rezeptfreien Mitteln – jedoch lieber an Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt wenden.

Zu Allergien

Grundsätzlich kann jedes Arzneimittel eine Allergie auslösen. Wir weisen aber nicht in jedem einzelnen Fall darauf hin, sondern nur dann, wenn ein erhöhtes Allergierisiko besteht oder wenn eine allergische Reaktion bei einem Kind besonders sorgfältig beobachtet werden muss.

Schwache allergische Reaktionen äußern sich meist mit einem juckenden Hautausschlag. Wird das Medikament abgesetzt, verschwindet dieser auch wieder. Kommt Ihr Kind allerdings ein zweites Mal mit dem Arzneimittel in Kontakt, kann die allergische Reaktion sehr viel heftiger ausfallen.

Bezeichnend für eine solche heftige allergische Reaktion sind kalter Schweiß, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Nesselfieber, Schwellungen im Gesicht Ihres Kindes und an den Schleimhäuten, Atemnot und Kreislaufzusammenbruch. Hat Ihr Kind derartige Beschwerden müssen Sie sofort den Notarzt rufen, weil es sich um einen anaphylaktischen Schock handeln kann, der unverzüglich behandelt werden muss. Denn wenn die Schleimhäute in den Atemwegen weiter anschwellen, droht Ihr Kind zu ersticken. Bricht der Kreislauf völlig zusammen, muss es sofort beatmet werden, damit das Gehirn und lebenswichtige Organe durchblutet bleiben. Hat Ihr Kind nach der Anwendung eines Wirkstoffs einmal eine derart lebensbedrohliche Situation erlebt, darf es dieses Medikament nie wieder anwenden. Auch andere Arzneistoffe aus der gleichen Wirkstoffgruppe sind unbedingt zu meiden.

Zu Alkohol

Alkohol ist ein Beispiel für einen riskanten Zusatz in Medikamenten. Auch in Hustensäften für Kinder kann er enthalten sein. Grundsätzlich ist bei Kindern von Tropfen oder Säften mit Alkohol abzuraten. In den Tabellen dieses Buches weisen wir auf innerlich anzuwendende Mittel mit Alkohol hin, damit Sie auf andere Zubereitungsformen oder Medikamente ausweichen können. Generell empfiehlt sich bei flüssigen Arzneimitteln ein prüfender Blick auf die Verpackung und in die Packungsbeilage, weil dort angegeben wird, ob Alkohol enthalten ist. Dies gilt auch für homöopathische und anthroposophische Medikamente. Die geringe Alkoholmenge, die sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch solcher Medikamente im Blut findet, schadet Kindern zwar normalerweise nicht, es ist aber nicht wünschenswert, dass sie sich mit der Einnahme an den Geschmack von Alkohol gewöhnen.

Medikamente in der Stillzeit

Über die Muttermilch können Arzneistoffe den Säugling erreichen und unter Umständen belasten. Um die Risiken gering zu halten, sollten Arzneimittel in dieser Zeit nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Eindeutige Aussagen zur Anwendung von Arzneimitteln in der Stillzeit lassen sich nur für wenige Arzneimittel machen. Kaum eine Substanz ist in Studien gezielt an stillenden Frauen geprüft worden. Meist wurden nur zufällige Beobachtungen zusammengetragen. Solange der Hersteller keine Studien zur unbedenklichen Anwendung in der Schwangerschaft vorlegen kann, wird er sich mit Einnahmeempfehlungen zurückhalten, um bei einem eventuellen Schaden nicht haftbar gemacht werden zu können.

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Haut, Haare

Bakterielle Hautinfektionen

Blutschwämmchen bei Säuglingen

Insektenstiche

Krätze

Läuse

Lippenherpes

Neurodermitis und andere Ekzeme

Pilzinfektionen der Haut

Schuppenflechte

Sonnenbrand

Warzen

Wunden

Bakterielle Hautinfektionen

Der Schutzmantel der Haut verhindert, dass Bakterien eindringen und die Haut sich entzündet. Ist sie verletzt, entsteht eine Eintrittspforte für Bakterien, die sich auch in kleinen Hautwunden vermehren können. Auf diese Weise kommt es zu Entzündungsreaktionen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, zum Beispiel in Form von Grindflechte (auch Borkenflechte oder Impetigo), Wundrose oder Furunkeln.

Impetigo ist eine oberflächliche Hautinfektion und stellt die häufigste bakterielle Hautinfektion bei Kindern dar. Bei Wundrose kann sich die Infektion über die Lymphgefäße in tiefere Hautschichten ausbreiten. Betroffene Hautstellen in Gesicht, an Armen und Beinen können sich stark röten, anschwellen und schmerzen.

Haarbalgentzündungen (Follikulitis, Furunkel) entstehen an behaarten Körperstellen, bei Kindern vorzugsweise an feuchtwarmen Körperstellen wie dem Gesäß und angrenzenden Bereichen, bei Jungen häufiger als bei Mädchen. Ein Furunkel zeigt sich oft als schmerzhafte, stark gerötete und druckempfindliche Beule.

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Bei einer Impetigo bilden sich kleine oder größere flüssigkeitsgefüllte Bläschen um Mund und Nase. Die Bläschen brechen auf und hinterlassen eine honiggelbe Kruste. Die Erkrankung kann sich auch auf Hände, Arme und Beine ausbreiten. Sie ist hochansteckend. Deshalb dürfen Kinder mit Impetigo erst wieder in die Kita oder zur Schule gehen, wenn sie keine anderen Kinder mehr anstecken können – also nachdem eine Behandlung begonnen wurde.

Furunkel müssen meist operativ geöffnet werden, damit der Eiter abfließen kann. Dafür müssen sie aber „reif“ sein. Feuchtwarme Umschläge fördern diesen Prozess. Antibiotika verhindern beim Öffnen eines Furunkels, dass sich die Bakterien aus dem Infektionsherd im Körper ausbreiten.

Wann sind Medikamente angezeigt?

Wenn die Haut nur oberflächlich und kleinflächig infiziert ist, genügt meist eine Behandlung mit Antibiotika, die auf die Haut gegeben werden. Manchmal können aber auch Antibiotika zum Einnehmen erforderlich sein, vor allem, wenn größere Hautbereiche betroffen sind, die Infektion an verschiedenen Stellen auftritt oder tiefer liegende Hautareale erfasst sind, sowie bei einem Furunkel, wenn die eitrige Beule operativ geöffnet wird. Antibiotika helfen dabei, dass sich die Bakterien aus den zuvor abgekapselten Infektionsherden nicht im Körper ausbreiten. Die Auswahl des Antibiotikums hängt von der Art des Erregers ab und davon, gegen welche Antibiotika bereits Resistenzen bestehen (siehe auch „Wie entstehen Resistenzen?“, Seite 17).

Welche Medikamente werden eingesetzt?

Bei den äußerlich anzuwendenden Mitteln sollen möglichst nur solche Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die nicht auch als Tabletten oder Kapseln im Gebrauch sind. Damit soll vermieden werden, dass Bakterienstämme gegen die Mittel zum Einnehmen widerstandsfähig (resistent) werden. Auf jeden Fall sollte die Ärztin oder der Arzt auch bei einer äußerlichen Behandlung die Resistenzsituation in Ihrer Region berücksichtigen (siehe „Besonderheiten bei der Beurteilung von Antibiotika“, Seite 237).

Zur Behandlung von leichten, oberflächlichen bakteriellen Hautinfektionen, wie leichteren Formen von Impetigo, sind die äußerlich anzuwendenden Antibiotika Fusidinsäure und Mupirocin (Seite 16) geeignet. Bei tiefer liegenden Hautinfektionen ist dies nicht der Fall. Dann ist es notwendig, die bakterielle Hautinfektion mit Antibiotika zum Einnehmen zu behandeln.

Bei großflächigen oder tiefer liegenden Hautinfektionen sind bei Verdacht auf Streptokokken vor allem Penicilline zum Einnehmen zu empfehlen, bei einem Verdacht auf Staphylokokken das Cephalosporin Cefalexin. Muss man davon ausgehen, dass es sich bei den Erregern um resistente Staphylokokken handelt, kann Cotrimoxazol eingesetzt werden. Näheres zur Behandlung mit diesen Mitteln finden Sie unter „Bakterielle Infektionen“ ab Seite 328.

Wie lässt sich vorbeugen?

Wenn Sie bei der Behandlung Ihres Kindes die infizierten Hautstellen berühren, müssen Sie sich anschließend gründlich die Hände waschen, um die Bakterien nicht an andere Körperstellen zu verschleppen. Kleidung und Waschlappen sowie Handtücher sollten Sie bei mindestens 60 °C waschen. Es ist auch wichtig, dass sich Ihr Kind kein Handtuch mit anderen teilt, damit sich die Erreger nicht weiter ausbreiten können. Schneiden Sie außerdem die Fingernägel Ihres Kindes kurz.

Eine ausreichende Körperpflege, die den Säureschutzmantel der Haut erhält, ist die beste Voraussetzung, um bakterielle Hautinfektionen zu vermeiden. Übertrieben häufiges Waschen oder Duschen kann jedoch eher schaden. Ratsam sind milde Babyseife oder pH-neutrale Waschlotionen. Achten Sie außerdem auf eine gute Hautpflege bei Ihrem Kind, denn auf einer rissigen oder aufgekratzten Haut können sich Bakterien leicht vermehren.

Die bewerteten Medikamente und Wirkstoffe

Rezeptpflichtige Medikamente

Medikament, Wirkstoff, ggf. Zusätze

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URTEIL

Fucidine Creme / Gaze / Salbe, Fusidinsäure

1

GEEIGNET

Fusicutan Creme / Salbe, Fusidinsäure

1

GEEIGNET

Fusidinsäure-ratiopharm 20 mg / g Creme, Fusidinsäure

1

GEEIGNET

Infectopyoderm Salbe, Mupirocin

2

2

GEEIGNET / WENIG GEEIGNET

Antibiotika (äußerlich)

Fusidinsäure und Mupirocin töten Bakterien ab, die Hautinfektionen verursachen. Fusidinsäure wird zwar in anderen Ländern noch in Tabletten und Kapseln oder zur Infusion eingesetzt, in Deutschland aber nur äußerlich auf der Haut angewendet. Es bestehen keine Kreuzresistenzen (siehe „Wie entstehen Resistenzen?“, Seite 17) mit Antibiotika, die hierzulande innerlich angewendet werden. Mupirocin wurde ausschließlich zur lokalen Bekämpfung bakterieller Hautinfektionen und Haarbalgentzündungen entwickelt und wird nur äußerlich eingesetzt.

1 Fusidinsäure

Geeignet zum kurzzeitigen Einsatz bei begrenzten oberflächlichen bakteriellen Hautinfektionen im Kindesalter, die durch Staphylokokken verursacht sind (Impetigo).

2 Mupirocin

Geeignet zum kurzzeitigen Einsatz bei begrenzten oberflächlichen Hautinfektionen im Kindesalter, die durch Staphylokokken oder Streptokokken verursacht sind. Auch dann ist die Notwendigkeit der Anwendung sorgfältig zu prüfen, da bei ungezieltem Einsatz die Gefahr besteht, dass sich Resistenzen bilden.

2 Wenig geeignet bei Furunkeln im Kindesalter, auch nicht als zusätzliche Maßnahme, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Darüber hinaus besteht bei ungezieltem Einsatz die Gefahr, dass sich Resistenzen bilden.

Die therapeutische Wirksamkeit von Fusidinsäure bei Kindern mit oberflächlichen Hautinfektionen ist ausreichend nachgewiesen. Das Mittel wurde auch in Studien an Kindern untersucht. Fusidinsäure wirkt vorwiegend gegen Staphylokokken und nur schwach gegen Streptokokken.

Das Antibiotikum Mupirocin wirkt vor allem gegen Bakterienarten wie Streptokokken und Staphylokokken, die meist an eitrigen Haut- oder Haarbalgentzündungen beteiligt sind. Bei begrenzten oberflächlichen Hautinfektionen wie leichteren Formen von Impetigo ist es ausreichend wirksam, bei tiefer liegenden Haarbalgentzündungen sollte seine therapeutische Wirksamkeit dagegen noch besser belegt werden, hierfür ist es nur eingeschränkt geeignet. Bei Furunkeln ist es nicht empfehlenswert, weil der Wirkstoff nicht tief genug in die Haut eindringt.

Um Resistenzen vorzubeugen, ist es sinnvoll, Mupirocin zurückhaltend und nur für kurze Zeit anzuwenden. In speziellen Fällen wird Mupirocin (dann aber als Nasensalbe Turixin) nämlich zur Bekämpfung von Keimen in der Nase benötigt, die bei Schwerkranken lebensbedrohliche Infektionen verursachen können und gegen die kaum ein anderes Antibiotikum mehr hilft. Daher ist es erforderlich, die Resistenzentwicklung dieser „Problemkeime“ gegenüber Mupirocin so weit wie möglich zu verhindern.

Wie entstehen Resistenzen?

Mit unterschiedlichen Mechanismen gelingt es Bakterien immer wieder, Antibiotika zu überlisten und dadurch ihr Überleben zu sichern:

imageSie produzieren spezielle Enzyme, die Antibiotika unwirksam machen.

imageSie bauen im eigenen Stoffwechsel diejenigen Enzyme um, die von Antibiotika angegriffen werden.

imageIhre Zellwand wird für Antibiotika undurchlässig.

imageSie schleusen die Antibiotika mit speziellen Pumpvorgängen wieder aus ihrem Zellinnern heraus.

imageSie verändern einzelne Zellbestandteile oder Strukturen ihrer Zellwand, sodass Antibiotika diese nicht mehr angreifen können.

imageSie verändern Stoffwechselwege, die Antibiotika sonst blockieren. Sie konstruieren also eine Art „Umgehung“ für den normalen Stoffwechsel.

Mithilfe dieser Mechanismen werden ganze Bakterienstämme gegen Antibiotika unempfindlich. Dies geschieht umso leichter, je häufiger Bakterien in unserem Körper auch unabhängig von Krankheiten mit Antibiotika in Kontakt kommen. Unnötige Antibiotikabehandlungen sollten dringend vermieden werden, insbesondere bei Kindern. Bakterien können auch gegen mehrere Antibiotika gleichzeitig resistent werden, wenn diese gleich oder ähnlich wirken (Kreuzresistenz).

Resistente Keime bereiten vor allem im Krankenhaus Probleme, speziell auf Intensivstationen. Dort werden Antibiotika besonders oft angewendet, sodass sich schnell resistente Bakterienstämme entwickeln.

image Richtige Anwendung

Bei Kindern unter 2 Jahren sollten sicherheitshalber keine Cremes mit Fusidinsäure angewendet werden, bei Säuglingen unter 4 Wochen keine Salbe mit Mupirocin. Die Erfahrungen sind in diesen Fällen bisher nicht ausreichend.

Sie tragen die Mittel zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen Hautstellen Ihres Kindes auf. Länger als 8 bis 10 Tage sollten Sie sie nicht anwenden.

Wenn Sie eine salbengetränkte Gaze nutzen, belassen Sie diese 2 bis 3 Tage auf der betroffenen Hautstelle und befestigen sie mit einem Verband, den Sie täglich wechseln.

image Wichtig zu wissen

Achten Sie bei der Behandlung Ihres Kindes darauf, dass die Mittel nicht in die Augen gelangen, weil diese stark gereizt werden können. Bei versehentlichem Kontakt spülen Sie die Augen gründlich aus. Waschen Sie sich nach dem Eincremen sorgfältig die Hände, um die Salbenreste zu entfernen.

Tragen Sie die Mittel nicht länger als vorgesehen und nur auf die betroffenen Hautstellen auf. Ansonsten kann der Wirkstoff zu stark durch die Kinderhaut in den Blutkreislauf gelangen. Dann können schädliche Auswirkungen zum Beispiel auf die Leber nicht ausgeschlossen werden.

Verschlimmert sich die Hauterscheinung, die Sie behandeln, liegt das möglicherweise daran, dass Ihr Kind allergisch auf das Mittel reagiert. Besprechen Sie dann das weitere Vorgehen mit der Ärztin oder dem Arzt.

Blutschwämmchen bei Säuglingen

Ein Blutschwämmchen wird auch als Hämangiom oder „Erdbeermal“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine meist ungefährliche Wucherung von Blutgefäßen in oder unter der Haut. Sie tritt schätzungsweise bei 4 bis 5 von 100 Neugeborenen vor allem in den ersten Tagen oder Lebensmonaten auf. Bei Frühgeborenen sind bis zu 22 von 100 Kindern betroffen. Hämangiome finden sich besonders häufig an Kopf und Hals, können aber auch an Bauch und Rücken, Armen, Beinen und an inneren Organen vorwiegend an der Leber vorkommen. Warum sich Hämangiome bei Kindern entwickeln, ist noch nicht vollständig geklärt.

Wann ist eine Behandlung notwendig?

Ein „wachsendes“ Hämangiom vergrößert sich in den ersten Lebenswochen noch. In der überwiegenden Anzahl der Fälle kommt dieses Wachstum nach wenigen Wochen zum Erliegen. Hämangiome bilden sich in der Regel mit zunehmendem Alter zurück. Bis zu einem Alter von 7 bis 9 Jahren sind sie meist verschwunden. Während das Hämangiom in den ersten Lebenswochen eher schnell wächst, bildet es sich danach vergleichsweise langsam, dann aber mit großer Wahrscheinlichkeit zurück: Bei 80 bis 90 von 100 betroffenen Kindern ist dies der Fall. Komplikationen wie Geschwüre, Narben oder Blutungen kommen nur in wenigen Fällen vor. Bei einem unkomplizierten Hämangiom (z. B. ein kleineres am Rumpf oder an Armen oder Beinen) reicht es daher aus, wenn die Kinderärztin oder der Kinderarzt abwartet und beobachtet, wie es sich entwickelt. Eine Therapie ist erforderlich, wenn das Leben des Kindes oder wichtige Körperfunktionen durch das Hämangiom bedroht werden (etwa weil es sich in der Nähe der Atemorgane oder der Augen befindet). Auch wenn Geschwüre entstehen, die Schmerzen verursachen oder nicht heilen wollen, bleibende Narben drohen oder dadurch das Aussehen des Kindes entstellt werden könnte, wird es behandelt.

Welche Medikamente werden eingesetzt?

Propranolol ist ein Betablocker, mit dem unter anderem Herzrhythmusstörungen behandelt werden. Seit April 2014 ist er unter dem Handelsnamen Hemangiol (Seite 19) auch zur Behandlung von Säuglingen mit einem wachsenden Hämangiom ab der fünften Lebenswoche zugelassen. Wie Propranolol das Wachstum der Blutschwämmchen genau beeinflusst, ist noch nicht vollends geklärt. Vermutlich verringert das Mittel dessen Durchblutung und hemmt damit sein Wachstum. Dadurch sollen Komplikationen verhindert und das Aussehen gebessert werden.

Die bewerteten Medikamente und Wirkstoffe

Rezeptpflichtige Medikamente

Medikament, Wirkstoff, ggf. Zusätze

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URTEIL

Hemangiol Lösung, Propranolol

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GEEIGNET

Propranolol

Propranolol ist ein Betablocker, der seit Langem bei hohem Blutdruck oder bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Unter dem Handelsnamen Hemangiol ist er seit einigen Jahren als Lösung für Säuglinge mit wachsenden Blutschwämmchen zugelassen.

1 Geeignet bei einem wachsenden Hämangiom (Blutschwämmchen) im Säuglingsalter, das mit einem erhöhten Risiko für bleibende Schäden oder Entstellung einhergeht.

In einer Untersuchung, die zur Zulassung von Hemangiol führte, schrumpfte das Blutschwämmchen bei 60 von 100 Babys so deutlich, dass es kaum oder gar nicht mehr äußerlich sichtbar war. Bei den Säuglingen, die mit einem Scheinmedikament behandelt wurden, waren es nur 4 von 100, wobei diese Zahl nur grob geschätzt werden kann, da die Mehrzahl in dieser Gruppe die Behandlung vorzeitig abbrach.

Das Mittel darf bei Kindern ab einem Alter von 5 Wochen eingesetzt werden. Für einen Behandlungsbeginn nach dem fünften Lebensmonat liegen keine Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Propranolol vor. So spät sollte die Behandlung daher nicht beginnen.

image Richtige Anwendung

Das Kind nimmt die Lösung zweimal am Tag während oder kurz nach einer Mahlzeit ein. Es ist wichtig, dass die Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit stattfindet, damit Ihr Kind nicht unterzuckert. Deshalb wird empfohlen, dass die Person, die das Kind füttert, das Mittel verabreicht. Geben Sie Ihrem Kind regelmäßig Milch oder feste Nahrung und vermeiden Sie längere Zeiten ohne Nahrungsaufnahme. Wenn das Baby zum Zeitpunkt der Einnahme die Nahrungsaufnahme verweigert, soll das Mittel nicht verabreicht werden.

Die Dosis hängt vom Gewicht des Babys ab und muss daher mindestens einmal pro Monat von der Ärztin oder vom Arzt angepasst werden. Zu Beginn der Behandlung beträgt sie täglich – aufgeteilt auf 2 Einzeldosen – 1 Milligramm Propranolol pro Kilogramm Körpergewicht. Innerhalb von 2 Wochen erfolgt dann eine Steigerung der Tagesmenge auf 3 Milligramm Propranolol pro Kilogramm Körpergewicht. Für eine korrekte Dosierung müssen Sie die Dosierspritze verwenden, die der Packung beiliegt.

Sie können die abgemessene Dosis langsam direkt in den Mund Ihres Babys (gegen die Innenseite seiner Wange) geben oder auch mit einer geringen Flüssigkeitsmenge vermischt auf einem Teelöffel (bei Kindern bis 5 Kilogramm) oder einem Esslöffel (bei Kindern über 5 Kilogramm) verabreichen. Mischen Sie das Mittel nicht in eine ganze Flasche Milch oder Saft, weil die Dosis zu gering ist, wenn Ihr Kind nicht die ganze Flasche austrinkt. Vermeiden Sie, Ihr Kind direkt nach der Arzneimittelgabe hinzulegen.

Zwischen den beiden Einnahmen sollten mindestens 9 Stunden liegen. Wenn Sie die Medikation einmal vergessen haben, geben Sie Ihrem Kind keine außerplanmäßige Dosis, sondern warten Sie bis zur nächsten planmäßigen Dosis.

image Wichtig zu wissen

Vor Therapiebeginn mit Propranolol sollte die Herzfunktion überprüft werden, um Herzprobleme auszuschließen. Propranolol bewirkt, dass das Herz langsamer schlägt. Auch wenn die Dosis erhöht wird, sollten Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker ärztlich überwacht werden.

Etwa 30 von 100 behandelten Kindern leiden unter einer unerwünschten Wirkung. Die meisten dieser unerwünschten Wirkungen sind jedoch von leichter Natur. Bekannt ist, dass die Behandlung nur selten wegen Nebenwirkungen abgebrochen wurde. Mehr als 10 von 100 Kindern bekommen Durchfall oder müssen sich erbrechen, ebenso viele haben Schlafprobleme oder sind unruhig. Die Hände und Zehen Ihres Kindes können kalt und blass werden, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen.

Insbesondere, wenn Ihr Kind eine Infektion der Bronchien (Husten) hat, können Atembeschwerden entstehen. Deshalb darf das Mittel bei Kindern mit Asthma oder bereits vorhandenen Atemproblemen nicht angewendet werden. Wenn Ihr Kind schnell oder schwer atmet oder keucht, sollten Sie sich sofort an eine Ärztin oder einen Arzt wenden.

Wenn Ihr Kind nach der Einnahme des Mittels eine blasse oder bläuliche Hautfarbe bekommt, sich kalt anfühlt und müde ist, können das Anzeichen dafür sein, dass sein Herz sehr langsam schlägt und der Blutdruck stark abgesunken ist. Dann sollten Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Wenn Ihr Kind nach der Einnahme des Mittels blass und müde ist, schwitzt, zittert oder ängstlich ist, können das frühe Warnzeichen für einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel sein. Geben Sie ihm dann eine möglichst zuckerhaltige Flüssigkeit zu trinken. Sollten die Warnzeichen anhalten oder Ihr Kind einen Krampfanfall bekommen oder ohnmächtig werden, müssen Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt rufen oder direkt ins Krankenhaus fahren.

Bei 10 bis 20 von 100 Kindern, bei denen sich das Hämangiom durch die Behandlung zurückgebildet hat, beginnt es nach Behandlungsende erneut zu wachsen. Falls notwendig, kann Propranolol dann erneut eingesetzt werden.

Insektenstiche

Der Sommer ist für Kinder eine herrliche Zeit. Endlich draußen sein, auf der Wiese toben, sich im Unterholz verstecken oder am Wasser spielen. Mit der Wärme kommen aber auch die Insekten – und somit bleiben ihre lästigen, wenn auch meist harmlosen Stiche nicht aus. Stiche von Mücken und Bremsen jucken nur und es bildet sich eine Quaddel. Gefährlich wird es erst, wenn Bienen, Wespen oder Hornissen in den Mund-Rachen-Raum gelangen und nach einem Stich die Schleimhäute bedrohlich anschwellen, oder wenn Ihr Kind bereits eine Allergie gegen das Insekt hat und ein allergischer Schock droht.

Eine andere Art von Bedrohung geht von Zecken aus: Sie lauern im Gebüsch bis auf 1 Meter Höhe, auf ungemähten Wiesen und in Gärten. Sie lassen sich fast unbemerkt auf der Haut nieder, ihre Stiche sind kaum spürbar. Entdeckt wird eine Zecke in der Regel nur, wenn man gezielt nach ihr sucht: nach einem 1 bis 2 Millimeter großen schwarzen Punkt.

Wann sollten Sie mit dem Kind zum Arzt gehen?

Wenn die Haut Ihres Kindes um einen Insektenstich herum stark anschwillt, sich entzündet und eitert, sollten Sie dies einer Ärztin oder einem Arzt zeigen.

Wenn Ihr Kind von einer Biene, Wespe oder Hornisse gestochen wird, sich nach kurzer Zeit Juckreiz am ganzen Körper entwickelt, die Augenlider anschwellen und es zu Atemnot kommt, müssen Sie unverzüglich einen Notarzt rufen (Telefon 112). Es handelt sich dann um eine schwere allergische Reaktion, die lebensbedrohlich werden kann.

Bildet sich nach einem Zeckenstich an oder um die Stichstelle herum nach mehreren Tagen eine Rötung, besteht der Verdacht, dass eine Zecke bestimmte Bakterien (Borrelien) übertragen hat. Diese Reaktion kann auch erst Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Eine derartige Lyme-Borreliose muss möglichst rasch mit Antibiotika behandelt werden.

Welche Medikamente werden eingesetzt?

Das rezeptfreie Gel mit dem Antihistaminikum Bamipin (Soventol Gel, Seite 23), ist zur Behandlung von Insektenstichen wenig geeignet. Ob Bamipin tatsächlich den Juckreiz lindern kann, ist nicht ausreichend nachgewiesen.

Wenn Sie wissen, dass Ihr Kind an einer Insektengiftallergie leidet, sollten Sie mit einem Notfallset ausgestattet sein. Näheres dazu lesen Sie im Kapitel „Allergische Erkrankungen“ auf Seite 309.

Was können Sie selbst für Ihr Kind tun?

Ziehen Sie den Stachel einer Biene, Wespe oder Hornisse schnell aus der Haut, damit nicht noch mehr Insektengift in die Haut gelangt. Mit einem Tropfen Spucke, einem Eiswürfel, einer Scheibe Zitrone oder Zwiebel kann der starke Juckreiz eines Stiches etwas gelindert werden. Vermeiden Sie, dass Ihr Kind an dem Stich kratzt. Das Kratzen reizt die Haut und verschlimmert den Juckreiz eher. Wird die Haut blutig gekratzt, kann sich die Wunde infizieren.

Suchen Sie nach einem Tag im Freien immer die gesamte Hautoberfläche bei Kindern auf Zecken ab (auch Haaransatz, Kopf, Achselhöhlen, Kniekehlen und die Genitalregion). Je früher Sie die Zecke entfernen, umso geringer ist das Risiko für eine durch Zecken übertragene Infektion (siehe „Eine Zecke entfernen – aber richtig“ auf Seite 24). Behalten Sie den Zeckenstich im Auge. Die von einer Zecke übertragenen Borrelien führen erst nach einigen Wochen zu typischen Anzeichen einer Borreliose, die einen Arztbesuch erforderlich machen.

Wie lässt sich vorbeugen?

Wespen, Bienen und Hornissen werden durch Nahrungsmittel und Getränke angelockt. Achten Sie darauf, dass sich kein Insekt auf dem Essen Ihres Kindes niederlässt. Getränke sollten im Freien abgedeckt werden. Lassen Sie Ihr Kind auch nicht barfuß über eine blühende Wiese laufen. Bei einer Begegnung mit einer Wespe oder Hornisse raten Sie Ihrem Kind, Mund und Nase mit den Händen zu bedecken, nicht mit den Armen um sich zu schlagen und sich am besten in ein Gebäude in Sicherheit zu bringen.

Leichte Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, kann Ihr Kind auch im Sommer vor Mücken- oder Bremsenstichen schützen. Alternativ können Sie ein Insektenabwehrmittel (Seite 23) auftragen. Einen absolut zuverlässigen Schutz bieten die Mittel aber nicht. Den Schlafplatz schützen Sie durch ein Moskitonetz über dem Bett oder Fliegengitter vor den Fenstern. Bekleiden Sie Ihr Kind bei einer Wanderung mit festen Schuhen, Socken oder Kniestrümpfen und langer Hose (am besten in die Strümpfe gesteckt). Dann wird es für eine Zecke schwieriger, eine freie Stelle zu finden.

Eine Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) schützt Ihr Kind – wenn dies auch nur begrenzt – vor dieser Krankheit, die von Zecken auf den Menschen übertragen werden kann. Sie empfiehlt sich wegen der damit verbundenen Risiken nur, wenn Sie in einem FSME-Gebiet leben und viel Zeit in der Natur verbringen oder Ihr Kind einen Ausflug in ein Gebiet macht, in dem Zecken häufig mit FSME infiziert sind (etwa südliches Hessen, Bayern, Österreich, Schwäbische Alb, Schwarzwald, Vogesen).

Die bewerteten Medikamente und Wirkstoffe

Rezeptfreie Medikamente

Medikament, Wirkstoff, ggf. Zusätze

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URTEIL

Soventol Gel, Bamipin

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WENIG GEEIGNET

Antihistaminikum (äußerlich)

Das in Soventol Gel enthaltene Bamipin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika. Diese Substanzen ähneln dem Gewebshormon Histamin, das bei Allergien und Unverträglichkeiten an der Entzündungsreaktion beteiligt ist. Antihistaminika können die Bindestellen von Histamin im Körper besetzen und bestimmte Unverträglichkeitsreaktionen blockieren.

1 Bamipin (Gel)