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Inhalt

Vorwort

Ergänzendes Tonmaterial

Hinweise zur Benutzung

Die Rumänen und ihre Sprache

Karte von Rumänien

Aussprache & Betonung

Mitlautwechsel

Wörter, die weiterhelfen

Grammatik

Hauptwörter

Eigenschaftswörter

Steigern & Vergleichen

Persönliche Fürwörter

Wem? oder Wen?

Besitzanzeigende Fürwörter

Dieses & Jenes

Tätigkeitswörter

Möglichkeitsform

Wunsch- & Bedingungsform

Rückbezügliche Tätigkeitswörter

Fragen

Verneinung

Auffordern

Bindewörter

Verhältniswörter

Beugung der Hauptwörter

„Zusammengesetzte“ Hauptwörter

Zahlen & Zählen

Mengenangaben

Zeit, Uhrzeit & Datum

Konversation

Kurz-Knigge

Anrede

Begrüßen & Verabschieden

Bitten, Danken, Wünschen

Floskeln & Redewendungen

Übernachten

Essen & Trinken

Zu Gast sein

Unterwegs

Einkaufen

Polizei & Behörden

Bank, Post & Telefonieren

Am Meer & Im Gebirge

Nachtleben

Liebesgeflüster

Fotografieren

Krank sein

Toilette & Co.

Schimpfen & Fluchen

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Anhang

Literaturhinweise

Wörterlisten (Systematik)

Wörterliste Deutsch – Rumänisch

Wörterliste Rumänisch – Deutsch

Der Autor

Impressum

 

Das Wichtigste im Überblick

 

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Die wichtigsten Fragewörter

Die wichtigsten Fragen

Die wichtigsten Richtungsangaben

Die wichtigsten Zeitangaben

Die wichtigsten Floskeln und Redewendungen

Die Zahlen

Aussprache

Abkürzungen

Vorwort

Rumänien ist ein vielseitiges und faszinierendes Land. Landschaftlich bietet es eine große Vielfalt: ausgedehnte Badestrände an der Schwarzmeerküste, schroffes, wenig begangenes Hochgebirge, das geheimnisvolle Donaudelta, die Moldauklöster mit ihren berühmten Außenfresken, die mittelalterlichen Städte Siebenbürgens mit deutscher Prägung. Das alles ergibt eine bunte Palette, an der sich vor allem jene erfreuen können, die dem Massentourismus fernbleiben wollen.

Der Kauderwelsch-Band Rumänisch ist mit vielen nützlichen Informationen versehen und erklärt die Grammatik praxisorientiert und allgemeinverständlich, so dass ein unkomplizierter Einstieg in diese formenreiche Sprache möglich wird. Touristische Alltagssituationen sind hier so aufgearbeitet, dass man sofort zu sprechen anfangen und sich mit den Einheimischen verständigen kann.

Schon mit ganz wenigen Floskeln öffnen sich einem die rumänischen Häuser, und man kann die oftmals sprichwörtliche Gastlichkeit der Rumänen hautnah erleben. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mult succes! (viel Erfolg!) beim Erlernen des Rumänischen zu wünschen. Jürgen Salzer

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-rumaenisch-mp3-1325

Auch erhältlich auf Audio-CD unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-rumaenisch-audio-cd-81

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem img markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Hinweise zur Benutzung

Der Kauderwelsch-Band Rumänisch ist in drei wesentliche Abschnitte, „Grammatik“, „Konversation“ und „Wörterliste“, gegliedert:

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.

In der Konversation finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die rumänische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später möglicherweise in Rumänien hören werden. Denn was man vorher schon gelesen hat, versteht man später viel einfacher.

Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge rumänischer Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem rumänischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wörter, die hier in Klammern stehen, enthalten Zusatzinformationen oder sind zum besseren Verständnis ergänzt worden, z. B.:

Sunt german.

(ich-)bin Deutscher

Ich bin Deutscher.

Wird ein rumänisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, z. B.:

hotelul

Hotel-das

das Hotel

Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, wird dies durch einen Schrägstrich kenntlich gemacht:

Sunt german / român.

(ich-)bin Deutscher / Rumäne

Ich bin Deutscher / Rumäne.

Wird z. B. die männliche und weibliche Form eines Eigenschaftswortes angegeben, sieht das so aus:

Sunt fericit/ă.(lies: fericit / ferici)
(ich-)bin glücklich(m/w)
Ich bin glücklich.(„ich“ ist Mann / Frau)

Achtung: Da sich auch ein als Ergänzung des Hilfsverbs „sein“ gebrauchtes Eigenschaftswort (z. B. „ich bin glücklich“) im Rumänischen nach dem Satzgegenstand (Subjekt) richtet, muss immer unterschieden werden, ob hier eine weibliche oder männliche Person gemeint ist. Im Deutschen steht hier nämlich die unverändliche Form.

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Um Ihnen das zu erleichtern, ist ein erheblicher Teil der Beispielsätze nach allgemeinen Kriterien geordnet („sich freuen“, „sich ärgern“, „zustimmen“ usw.). Mit einem kleinen bisschen Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.

Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern „Deutsch – Rumänisch“ und „Rumänisch – Deutsch“, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.

Die Übersicht im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Aufgeklappt ist der Umschlag eine wesentliche Erleichterung, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann.

Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls im Anhang, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.

Die Rumänen und ihre Sprache

Die Rumänen sind ein liebenswertes Volk: tolerant, großzügig und überaus gastfreundlich. Während der jahrhundertelangen Fremdherrschaft und einer grotesken pseudo-sozialistischen Diktatur, verbunden mit eklatanter Misswirtschaft, haben sie gelernt, im Privaten die schwierigsten Situationen zu meistern. Sie versuchen eben, şmecher (etwa: „Schlitzohr“) zu sein, um gut über die Runden kommen zu können. Auch wenn sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein schier unglaublicher Wandel im Land stattgefunden hat, und die anfängliche Euphorie über den plötzlich einbrechenden Kontakt mit dem westlichen Lebensstil und seinem Warenangebot längst verflogen ist: die große Begeisterung der Rumänen für den Westen und seine Konsumprodukte ist geblieben (selbst wenn es in Zeiten des EU-Binnenmarktes eigentlich keinen Unterschied zwischen West- und Ostprodukten mehr geben sollte).

Lange Zeit hindurch wurde den Rumänen eingetrichtert, sie seien Abkömmlinge der Daker und Römer, was zum Teil auch zutrifft. Allerdings haben auch die Einwanderervölker, vor allem die Slawen, ihre Sprache und Sitten geprägt. Das gilt besonders für die religiösen Feste und die damit verbundenen Bräuche, da die Rumänen überwiegend orthodox sind.

In Rumänien leben eine Reihe von Minderheiten, wobei die Ungarn – vor allem in Siebenbürgen und im Banat – mit fast 10 % der Gesamtbevölkerung die wichtigste darstellt. Deutsche gibt es auch noch in den eben genannten Regionen, doch schwindet ihre Zahl bedenklich schnell, so dass in wenigen Jahren nur noch ihre Baudenkmäler (Gotik in Siebenbürgen, Barock im Banat) verbleiben werden. Hinzu kommen Ukrainer (im Banat und in der Maramureş) und Russen (im Donaudelta). Äußerst gering ist die Zahl der Juden, Griechen und Armenier, deren Zahl durch Auswanderung weiter abnimmt. Im Banat findet man Serben und Slowaken, in der Dobrudscha Türken und Tataren. Im Steigen begriffen ist wegen der hohen Geburtenrate die Zahl der Roma. Insgesamt sind 18 nationale Minderheiten offiziell anerkannt.

Rumänisch gehört zur romanischen Sprachfamilie. Die rumänische Sprache hat trotz langer Isolation vom Romanischen des Westens lateinische Strukturen bewahrt, die sich jedoch eigenständig entwickelt haben und daher teilweise schwer erkennbar sind.

Der rumänische Wortschatz enthält viele slawische Elemente und wurde durch Entlehnungen aus dem Französischen sowie von universell gebräuchlichen Latinismen angereichert. Die heutige rumänische Sprache umfasst außerdem neugriechische, türkische und ungarische, aber auch – bedingt durch die Entwicklung in Wissenschaft und Technik – deutsche und englische Lehnwörter.

Die rumänische Grammatik ist wegen ihrer Vielfalt an Formen nicht gerade einfach. Auch wenn man mal einen Fehler macht, sollte man sich nicht beirren lassen. Man wird schon verstanden! Übrigens ist jeder Rumäne stolz, wenn ein Ausländer versucht, Rumänisch zu sprechen, da er sich bewusst ist, dass Rumänisch zu den „kleineren“ Sprachen gehört.

Außer in Rumänien ist das Rumänische auch Amtssprache in der Republik Moldau (Moldova), die in Rumänien zur Unterscheidung von der eigenen Moldau-Region oftmals als Bessarabien (Basarabia) bezeichnet wird. Auch in bei Reisen in dieses Land kann Ihnen der vorliegende Kauderwelsch-Band nützlich sein.

Karte von Rumänien

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Aussprache & Betonung

Bei der Aussprache ist vor allem zu beachten, dass die Selbstlaute (Vokale) halblang und geschlossen ausgesprochen werden, z. B. e in merge (er geht) wird länger als in „Bett“ und kürzer als in „Beet“ ausgesprochen.

Die stimmhaften Mitlaute b, d, g, v, z werden am Wortende im Unterschied zum Deutschen stets stimmhaft ausgesprochen. Die Mitlaute p, t, k werden nicht wie im Deutschen mit Hauch (aspiriert) ausgesprochen.

Da es im Rumänischen keine feststehenden Betonungsregeln gibt, wird in diesem Buch der betonte Selbstlaut immer unterstrichen, z. B. revistă (Zeitschrift).

Selbstlaute (Vokale)
  
ădumpf gemurmeltes „e“ wie in „Tage“: ma (Tisch)
â ähnlich einem kurzen, offenen „ü“ wie im Wort „Kürze“, aber ohne Lippenrundung gesprochen (vgl. auch î): român (Rumäne)
e wie im Deutschen, jedoch am Wortanfang in „altrumänischen“ Wörtern mit vorangehendem „j“: este (ist)
ei getrennt „e-i“ wie in „reinvestieren“: ei (sie, Mz)
eu getrennt „e-u“ aussprechen wie in „Museum“: eu (ich)
i wie im Deutschen, jedoch am Wortende wie ein sanft nachklingendes „j“: domni (Herren) (ein doppeltes ii am Wortende steht für das normale „i“)
ie getrennt sprechen wie in „Pietismus“: frizerie (Friseurladen)
î ähnlich einem kurzen, offenen „ü“ wie im Wort „Kürze“, aber ohne Lippenrundung gesprochen: în (in)
  

Das ă ist im Deutschen ein Laut, der nur in unbetonten Silben vorkommt. Nicht so im Rumänischen: hier kann ă auch betont werden, z. B. in ăsta (dieses).

Die Regel mit dem vorklingenden „j“ gilt auch für ei und eu.

Die Buchstaben â und î stellen also denselben Laut dar, kommen aber an unterschiedlichen Positionen im Wort vor.

  
Mitlaute (Konsonanten)
  
ca, că, câ,c vor a, ă, â, o und u wie „k“ in „Katze“:
co, cucameră (Zimmer), (dass), când? (wann?),
coleg (Kollege), cu (mit)
ce, cic vor e und i wie „tsch“ in „deutsch“:
 ce? (wer?), cine? (wer?)
chvor e und i wie „k“ mit leicht nachklingendem „j“,
etwa wie in „Kjell“, bzw. ähnlich dem „ch“ in „Chaos“:
chelner (Kellner), chin (Plage)
ga, gă, gâ,g vor a, ă, â, o und u wie „g“ in „Golf“:
go, guga (Bahnhof), găsi (finden), gând (Gedanke),
 gotic (gotisch), gu (Mund)
ge, gig vor e und i wie stimmhaftes „dsch“ in „Dschungel“:
german (deutsch), ginere (Schwiegersohn)
ghvor e und i wie „g“ mit leicht nachklingendem „j“,
 etwa wie in „Gjellerup“:
 ghid (Reiseleiter)
jstimmhaftes „sch“ wie g in „Garage“:
joi (Donnerstag)
rgerolltes Zungenspitzen-r:
 România (Rumänien)
sstimmloses (scharfes) „ss“ (bzw. „ß“) wie in „nass“:
sare (Salz)
ş„sch“ wie in „schön“:
 şapte (sieben)
ţ„z“ wie in „Zahl“:
ţa (Land)
v„w“ wie in „warm“:
 vacanţă (Ferien)
zstimmhaftes „s“ wie in „sagen“:
zahăr (Zucker)

Mitlautwechsel

Typisch für das Rumänische ist der so genannte Mitlautwechsel: Durch das auslautende -i in der Mehrzahlform von Haupt- und Eigenschaftswörtern sowie bei der Beugung der Verben verändern sich gewisse Mitlaute (d, s und t), an die dieses -i angehängt wird, auf charakteristische Weise. Das s wird auch dann zu ş, wenn zwischen ihm und dem i ein -t- steht. Man sollte sich den Mitlautwechsel sich gut einprägen, da er sehr häufig vorkommt.

Mitlautwechselvorhernachher
  
d wird zu zeu cadtu cazi
ich falledu fällst
s wird zu şfrumosfrumoşi
 schönschöne (m Mz)
sc wird zu şteu citesctu citeşti
ich lesedu liest
st wird zu ştturistturişti
 TouristTouristen
t wird zu ţbărbatbărbaţi
MannMänner

Ähnlich kann ein s in Verbformen auch vor einem -te zu ş werden : el / ea citeşte (er / sie liest).

Wörter, die weiterhelfen

Schon mit ganz wenigen Vokabeln kann man sich in Rumänien verständlich machen. In einem Laden, einer Gaststätte oder einem Hotel findet man sich bereits mit folgenden Ausdrücken zurecht:

Aveţi …? (Haben Sie …?)
  
Aveţi pâine?Haben Sie Brot?
(ihr-)habt Brot
Aveţi bere?Haben Sie Bier?
(ihr-)habt Bier 
Aveţi o cameră?Haben Sie ein Zimmer?
(ihr-)habt eine Zimmer

Hier kann nun eine Vielzahl von Hauptwörtern aus den Wörterlisten eingesetzt werden. Mögliche Antworten sind:

Da, avem.

ja (wir-)haben

Ja, wir haben.

Nu, n-avem.

nein nicht-(wir-)haben

Nein, wir haben nicht.

Rumänen sind Ausländern gegenüber gewöhnlich sehr höflich. Deshalb werden sie wahrscheinlich auch wie folgt antworten:

Nu, din păcate n-avem.

nein aus Sünden nicht-(wir-)haben

Nein, haben wir leider nicht.