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Markus Hornig

30 Minuten

Lebensenergie

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

© 2015 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2015 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Lebensenergie« von Markus Hornig, ©2015 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-678-4

ISBN epub: 978-3-95623-271-8

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

•  Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

•  Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

•  Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Die erschöpfte Gesellschaft

Das Zeit-Paradoxon

Energiemanagement für mehr Lebensenergie

2. Grundlagen des Energiemanagements

Belastung und Erholung

Ultradiane Rhythmen

Ultradianes Stress-Syndrom

3. Chronobiologie

Die innere Uhr

Die 24-Stunden-Energiekurve

Power-Nap

4. Mentale Energiequellen

Stressmanagement

Ziele und Herausforderungen

Lebenseinstellung

Soziale Kontakte

5. Strategische Energiequellen

Rhythmisch leben

Bewegung und Tageslicht

Schlaf

Digitales Energiemanagement

Entspannungstechniken

Urlaub

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Die Kunst, die eigene Lebensenergie systematisch zu managen, ist der Schlüssel zu mehr Lebensfreude, Wohlbefinden und Gesundheit.

Mit Beginn des digitalen Zeitalters hat sich unser Leben extrem beschleunigt. Immer mehr Menschen fühlen sich gehetzt, getrieben und ausgepowert, kurz: Sie beklagen einen Verlust an Lebensenergie. Die Erklärung dieses Phänomens führt uns zu einem Paradoxon unserer Zeit: Obwohl wir, verglichen mit unseren Vorfahren, weniger arbeiten als je zuvor und durch technische Erfindungen so viel Zeit sparen wie noch nie, beklagen die Menschen, immer weniger Zeit zu haben. Wie kann das sein?

Soziologen erklären, dass unser Leben – insbesondere durch das Internet – drastisch an Möglichkeiten hinzugewonnen hat. Wir leben in einer Multioptionsgesellschaft. Noch nie hatte der Mensch so viele Möglichkeiten, nicht nur im Bereich des Konsums, sondern auch, um seine Freizeit zu gestalten. Man denke nur an die Zeit, die man damit verbringt, im Internet zu surfen, Angebote zu sondieren, soziale Netzwerke zu pflegen oder sich mit E-Mails zu beschäftigen. Mit dem Siegeszug des Internets und der digitalen Technik ist die Zahl der Möglichkeiten – und damit auch der Zwang zur Entscheidung – extrem gestiegen. Doch dies verstärkt auch das Gefühl, nicht hinterherzukommen und etwas zu verpassen.

Kommen dann noch weitere neuzeitliche Phänomene wie permanente Erreichbarkeit, die Entgrenzung von Berufs- und Privatleben, Informationsüberflutung und permanente Ablenkung hinzu, wird klar, dass zunehmend die äußeren Umstände und nicht mehr die innere Uhr den Rhythmus unseres Lebens bestimmen.

Doch wer gegen seine innere Uhr lebt, verliert an Lebensenergie und Lebensfreude, Wohlbefinden und Gesundheit. „30 Minuten Lebensenergie“ zeigt Ihnen, wie Sie in der beschleunigten Welt des 21. Jahrhunderts Ihre Energien systematisch managen. Sie lernen, wie Sie im Einklang mit Ihrer inneren Uhr leben und welche „bio-logischen“ Gesetzmäßigkeiten Sie berücksichtigen sollten, um nicht nur kraftvoll im Heute zu leben, sondern auch bis ins hohe Alter über hohe Energie und Lebenskraft zu verfügen.

Viel Freude auf dem Weg zu mehr Lebensenergie wünscht Ihnen

Ihr

Markus Hornig

1. Die erschöpfte Gesellschaft

Unser Leben hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten mehr verändert als in den Hunderten von Jahren davor. Der Computer und das Internet sind die Beschleuniger der Menschheitsgeschichte. Im digitalen Zeitalter muss alles schnell gehen: Tempo, Zeitdruck, Informationsüberflutung, permanente Erreichbarkeit, Entgrenzung von Berufs- und Privatleben und ständige Ablenkung sind Begleiterscheinungen der digitalen Revolution und wurden zur Signatur unserer Zeit. Interessant ist, dass sich parallel zu dieser Entwicklung immer mehr Menschen beklagen, chronisch erschöpft und ausgepowert zu sein, und über immer weniger Lebensenergie verfügen.

Wie lässt sich Lebensenergie in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts managen? Welche Strategien helfen dabei, so zu leben, dass sich die Batterien regelmäßig wieder aufladen können, damit man nicht Gefahr läuft, in die Erschöpfungsfalle zu geraten?

1.1 Das Zeit-Paradoxon

Unsere Lebensenergie bestimmt unser Wohlbefinden, unsere Lebensqualität und unsere Motivation. Sie hat maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere psychische Verfassung. Um zu verstehen, warum unsere Gesellschaft zunehmend erschöpft ist und über weniger Lebensenergie zu verfügen scheint, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung unserer Zeitwahrnehmung. Denn der Verlust von Lebensenergie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem weitverbreiteten Gefühl der Menschen, immer weniger Zeit zu haben und sich permanent unter Zeitdruck zu befinden.

Im Alltag unserer Urahnen gab zu 99,9 % die Natur den Takt vor und ihre Lebenswelt veränderte sich kaum. Die Zukunft der Kinder sah über Jahrtausende ähnlich aus wie das Leben ihrer Eltern und Großeltern. Die Menschen lebten als Jäger und Sammler, Fischer oder Bauern, und die Söhne gingen der Arbeit ihrer Väter und Großväter nach. Die Natur diktierte den Verlauf des Lebens. Die Zyklen von Tag und Nacht und der Rhythmus der Jahreszeiten waren die natürlichen Taktgeber.

Dies veränderte sich schlagartig mit Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert. Mit der Entwicklung von Dampfmaschine und Eisenbahn entstanden die ersten Fabriken. 1880 erfand Thomas Alva Edison die Glühbirne, und die Nutzung des elektrischen Lichts machte die Nacht zum Tag.

Damit begann die Abkopplung von den Rhythmen der Natur. Die industrielle Revolution war eingeläutet. Jetzt konnte rund um die Uhr gearbeitet werden – nicht mehr der Takt der Natur, sondern der Takt der Maschinen hatte das Kommando. Nicht von ungefähr stammt das von US-Präsident Benjamin Franklin geprägte Zitat „Time is money!“ aus dieser Epoche.

Die Beschleunigung des Alltags

Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, hat sich unser Leben im Gegensatz zu dem des Fabrikarbeiters des 19. Jahrhunderts nochmals um ein Vielfaches beschleunigt. Der Computer und das Internet sind die Beschleuniger der Menschheitsgeschichte, und Smartphones sorgen dafür, dass wir über die digitalen Informationen immer und überall auf der ganzen Welt verfügen können. Unser Leben hat sich durch die digitale Revolution und viele andere zeitsparende Erfindungen in den letzten beiden Jahrzehnten schneller verändert als in den tausend Jahren zuvor. Tempo und Beschleunigung prägen unsere Zeit. Gleichzeitig beklagen immer mehr Menschen, zunehmend erschöpft und ausgepowert zu sein und über weniger Lebensenergie zu verfügen. Und sie sind sich einig: Früher war das Leben gemütlicher und entspannter.

Ständiger Zeitdruck und das Gefühl, nie Zeit zu haben, fordern einen hohen Preis: Der moderne Mensch hetzt wie ein gejagtes Tier durchs Leben. Die Ressourcen der Lebensenergie erschöpfen sich vorzeitig. Nicht zufällig sind in den letzten beiden Jahrzehnten, in denen sich das gesellschaftliche Leben so enorm beschleunigt hat, die stress- und erschöpfungsbedingten Krankheiten sprunghaft angestiegen. Die Gefahr, dass wir unsere Lebensenergie vorzeitig verschleißen und dadurch ausbrennen, war noch nie so groß wie heute. Dass ständiger Zeitdruck ein alle Gesellschaftsschichten betreffendes Phänomen ist, belegt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts FORSA, die nach den Vorsätzen der Deutschen für das Jahr 2013 fragte. Für 59 % stand an erster Stelle „Stress vermeiden und abbauen“, über 50 % wünschen sich mehr Zeit für die Familie. Die Techniker Krankenkasse stellte im selben Jahr fest, dass 67 % der Deutschen ständige Hektik und Unruhe als den größten Auslöser von Stress empfinden.

Zeitsparen führt zu Zeitnot

Was das Phänomen Zeit anbelangt, so leben wir zweifellos mit einem Paradoxon: Obwohl die letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt waren von zeitsparenden Erfindungen, die eigentlich dazu führen sollten, uns das Leben zu erleichtern, um mehr Freizeit zu haben, ist genau das Gegenteil eingetreten. E-Mail statt Brief, ICE statt Bummelzug, Fast Food statt Selbstkochen: Je mehr Zeit wir sparen, desto weniger davon haben wir zur Verfügung, und es scheint, als ob sie immer schneller verrinnen würde. Wie kann das sein?

Wissenschaftler erklären dieses Paradoxon „Multioptionsgesellschaft“