Canon EOS 7D Mark II
Für bessere Fotos von Anfang an !
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Fax: +49 851-6624
ISBN: 978-3-8328-0117-5
eISBN: 978-3-8328-5183-5
Covergestaltung: Christian Dadlhuber
Produktmanagement: Lothar Schlömer
Layout und Gestaltung: Astrid Stähr
Autoren: Kyra Sänger, Christian Sänger
Herausgeber: Christian Bildner
© 2014 BILDNER Verlag GmbH Passau
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Mit der EOS 7D Mark II hat Canon das Flaggschiff der Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor um eine hochwertige Nachfolgerin erweitert. Freuen Sie sich auf eine beeindruckende Bildqualität auch bei wenig Licht, einen Funktionsumfang, der die Kreativität beim Fotografieren bestens unterstützt, und einen Autofokus, der schnell und treffsicher die unterschiedlichsten Motive scharf stellt. Schnappen Sie sich Ihre 7D Mark II und legen Sie los!
Fünf Jahre sind seit dem Erscheinen der EOS 7D vergangen, bis Canon mit der EOS 7D Mark II endlich die lang ersehnte Nachfolgerin ins Rennen geschickt hat. Vermutlich haben Sie Ihre neue Begleiterin gerade vor sich.
Von der Größe und der Haptik her liegt sie sehr angenehm in der Hand und macht einen professionellen Eindruck. Unter dem robusten Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung hat sie zudem einige interessante Neuerungen zu bieten, die denen manch einer Profi-DSLR in nichts nachstehen. Kommen Sie doch gleich einmal mit auf einen Streifzug durch die zentralen Features Ihrer neuen Kamera.
In Sachen Bildaufnahme setzt die EOS 7D Mark II auf einen CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixeln Auflösung und einer Größe von 22,4 × 15 mm (APS-C). Dank des darin eingebauten Dual Pixel CMOS AF stellt die Kamera beim Fotografieren im Livebild-Betrieb deutlich schneller scharf. Zudem können Sie sich auf eine leistungsstarke Schärfenachführung bei der Full-HD-Videoaufzeichnung freuen, die mit den aktuellen STM-Objektiven von Canon auch noch absolut geräuschlos abläuft.
Dual Pixel CMOS AF
Beim Dual Pixel CMOS AF-System besitzen die Pixel auf 80 % der Sensorfläche jeweils zwei Fotodioden. Während des Scharfstellens erfassen beide Dioden die Bilddaten aus unterschiedlichen Winkeln und können daraus ultraschnell den richtigen Autofokusabstand berechnen, der dem Objektiv zwecks Scharfstellung mitgeteilt wird. Der ganze Vorgang wird von Canon auch als „Erkennung der Phasenunterschiede zum Bildsensor“ bezeichnet. Unabhängig davon sind die Fotodioden aber auch dafür zuständig, Bildpunkte zu erzeugen, wobei jedes Diodenpaar nur ein Bildpixel liefert.
Für die zügige Bearbeitung der Sensordaten und die hohe Reihenaufnahmegeschwindigkeit von zehn Bildern pro Sekunde sorgt der Prozessor Dual DIGIC 6. Es arbeiten also zwei DICIG-6-Bildprozessoren Hand in Hand, um Ihnen Actionaufnahmen über viele Bilder hinweg mit höchster Geschwindigkeit zu ermöglichen. Die Bilder können dabei gleichzeitig auch noch von objektivbedingten Schwächen wie Aberrationen oder Verzerrungen befreit werden.
Beim Blick durch den Sucher springen einem die vielen Autofokusmessfelder des 65-Punkte-Weitbereich AF ins Auge. Damit ist eine sehr präzise Schärfenachführung auch bei sich schnell bewegenden Objekten oder bei wenig Licht gewährleistet. Zudem können Sie bewegte Motive noch besser im Fokus halten, denn die 7D Mark II ist in der Lage, beim Scharfstellen mit dem Sucher eine Gesichts- und Farberkennung zu nutzen, iTR sei Dank (Intelligent Tracking and Recognition, intelligente Nachführung und Erkennung).
Sehr praktisch finden wir auch die eingebaute GPS-Funktionalität. Damit können Sie die Bilder direkt mit Geodaten versehen und dank Digitalkompass sogar die Aufnahmerichtung speichern. Es können aber auch Tourdaten als Logdatei hinterlegt werden. Der Movie-Modus hat ebenfalls zugelegt, indem mit 1080/60p im Full-HD-Modus 59,94 Vollbilder pro Sekunde aufgezeichnet werden können, was für die flüssige Wiedergabe schneller Bewegungen wichtig ist. Zudem lassen sich die Betriebsgeräusche im Modus Leiser Betrieb besser unterdrücken. Was uns zugegebenermaßen etwas fehlt, sind ein schwenkbarer Monitor mit Touchfunktion, der vor allem bei der Makrofotografie sehr praktisch ist, und die fehlende Wi-Fi-Funktionalität für den direkten Datenaustausch ohne Zusatzgeräte. Aber in Sachen Schnelligkeit und Funktionsvielfalt, zu der auch der vielseitig einsetzbare Intervall-Timer und die neue Flacker-Erkennung zählen, gibt es kaum etwas zu meckern. So haben wir die EOS 7D Mark II als zuverlässige und schnelle Spiegelreflexkamera in den unterschiedlichsten Aufnahmesituationen sehr zu schätzen gelernt und möchten sie so schnell nicht mehr missen.
Auch wenn später im Buch auf die verschiedenen Bedienelemente im Detail eingegangen wird, kann es nicht schaden, mit einem kompakten Überblick über Ihr neu erworbenes Arbeitsgerät zu beginnen. Schließlich hat die EOS 7D Mark II zahlreiche Schalter, Knöpfe und Rädchen, mit denen sich unzählige Funktionen einstellen oder direkt steuern lassen. Die folgenden Übersichten können Sie natürlich auch zu Hilfe nehmen, wenn Sie sich im Laufe dieses Buchs die Positionierung einzelner Komponenten erneut ins Gedächtnis rufen möchten.
Wenn Sie sich die EOS 7D Mark II von vorne ohne angesetztes Objektiv anschauen, springt Ihnen sicherlich der Auslöser 1 als eines der wichtigsten Bedienelemente gleich ins Auge. Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Rechts daneben befindet sich die Selbstauslöserlampe 2, die die verstreichende Vorlaufzeit bei Aufnahmen mit Selbstauslöser visualisiert.
Im Zentrum der Kamera ist der silberne Bajonettring lokalisiert. Er trägt die Markierungen für EF-3 und EF-S-Objektive 4, die benötigt werden, um das jeweilige Objektiv an der richtigen Stelle anzusetzen und mit einer Drehung im Uhrzeigersinn an der Kamera zu befestigen. Zum Lösen des Objektivs drücken Sie die Objektiventriegelungstaste 7 und drehen das Objektiv entgegen dem Uhrzeigersinn.
Hinter den vier kleinen Öffnungen verbirgt sich das integrierte Mikrofon 5, das den Ton beim Filmen in Mono aufzeichnet. Darunter befindet sich die Blitztaste 6, die immer dann benötigt wird, wenn Sie den kamerainternen Blitz manuell aus dem Gehäuse klappen möchten.
Die elektrischen Kontakte 8 am Bajonett sorgen für eine einwandfreie Kommunikation zwischen Kamerabody und Objektiv. Darüber sehen Sie im Innern des Spiegelkastens den schräg angeordneten Schnellrücklaufspiegel 9. Dieser leitet das meiste Licht vom Objektiv zum Sucher weiter und schickt einen kleinen Teil nach unten, damit die Autofokussensoren scharf stellen können. Er schwingt zudem bei der Belichtung nach oben und gibt den Sensor für die Bildaufnahme frei. Den Sensor selbst bekommen Sie daher nur zu Gesicht, wenn Sie im Zuge der Sensorreinigung den Spiegel manuell hochklappen.
Unten, dicht neben dem Bajonettrahmen und daher leider etwas versteckt, befindet sich die Schärfentiefe-Prüftaste 10. Mit ihr können Sie die zu erwartende Schärfentiefe vor der Aufnahme im Sucher oder Livebild verfolgen, was für die kreative Bildgestaltung enorm wichtig ist. Sollten Sie Ihre 7D Mark II über einen Netzadapter mit Steckdosenstrom betreiben, können Sie das Kabel aus dem Akkufach heraus durch die Kabelöffnung für den DC-Kuppler 11 leiten, was das Schließen des Akkufachs dann wieder möglich macht. Mit dem Sensor für die Fernbedienung 12 (zum Beispiel Canon RC-6) schließen wir den Rundgang durch die frontalen Bedienelemente der EOS 7D Mark II ab.
Die Kontakte im Detail
Den acht Kontaktstiften am Bajonett der EOS 7D Mark II sind von links nach rechts abgelesen folgende Funktionen zugeordnet: 1. VBAT (Batteriespannung zum Beispiel für den AF-Motor), 2. LDET (Objektiverkennung), 3. PGND (Betriebserdung), 4. VDD (Strom für Digitalelektronik), 5. DCL (Datenübertragung Kamera – Objektiv), 6. DLC (Datenübertragung Objektiv – Kamera), 7. LCLK (Taktsignal), 8. D-GND (Betriebserdung Digitalelektronik).
Canon-L-Objektive, die mit Telekonvertern betrieben werden können, haben drei weitere Kontakte, wobei die 1,4-fach-Konverter von Canon die Kontakte 9, 10 und 11 gemeinsam nutzen, während die 2-fach-Canon-Konverter über die Kontakte 8 und 10 kommunizieren.
Sollte Ihre 7D Mark II die Fehlermeldung „Err 01 Verbindung zwischen Kamera und Objektiv fehlerhaft. Bitte Kontakte säubern.“ ausgeben, führen Sie eine behutsame Reinigung der Kontakte am Kamerabody und am Objektiv durch. Benutzen Sie hierzu ein trockenes Wattestäbchen oder ein Mikrofasertuch, gegebenenfalls benetzt mit ein wenig Alkohol aus der Apotheke.
Von hinten betrachtet, präsentiert sich die EOS 7D Mark II zwar mit vielen Knöpfen, aber dennoch gut aufgeräumt und übersichtlich. Das fängt bei der MENU-Taste 1 oben links an, über die Sie in die Tiefen der Kameramenüs gelangen. Mit der INFO.-Taste 2 daneben lassen sich die unterschiedlichen Monitoranzeigen im Aufnahme- und Wiedergabemodus wählen. Der obere Lautsprecher 3 ist speziell für die Tonwiedergabe beim Abspielen von Filmen zuständig. Durch den optischen Sucher 4 sehen Sie das Motiv direkt durchs Objektiv hindurch und mit einer Bildfeldabdeckung von 100 %. Um auch ohne Brille alles detailliert zu erkennen, drehen Sie das Rad für die Dioptrieneinstellung 5 nach links oder rechts, bis Sie die eingeblendeten Autofokusmessfelder scharf sehen können.
Um das Bild in Echtzeit auf dem LCD-Monitor anzuzeigen, muss der Schalter für Livebild-Aufnahmen auf 6 stehen und für Movie-Aufnahmen auf . Zum Starten und Stoppen von Livebild oder Filmaufnahme wird die -Taste gedrückt. Interessant ist der neue AF-Bereich-Auswahlschalter 7, mit dem sich durch Kippen nach rechts die AF-Bereiche (Einzelfeld, Zone oder Automatik) flink umschalten lassen. Hierzu muss zuvor die Taste für die AF-Messfeldwahl 10 gedrückt werden. Mit der AF-ON-Taste 8 können Sie alternativ zum Auslöser scharf stellen. Die Sterntaste 9 dient dem Speichern der Belichtung ohne (AE-Speicherung) und mit Blitz (FE-Speicherung). Zum Navigieren in den Menüs steht Ihnen der Multi-Controller 11 zur Verfügung, der sich in acht Richtungen kippen lässt. Mit der Schnelleinstellungstaste 12 können Sie das Menü für die wichtigsten Aufnahmeparameter aufrufen.
Viele Menü- und Aufnahmeeinstellungen lassen sich auch mit dem Schnellwahlrad 13 anpassen, und mit der SET-Taste 14 werden die Änderungen bestätigt. Wenn die Zugriffsleuchte 15 eingeschaltet ist, greift die 7D Mark II gerade auf die Speicherkarte zu. Die Speicherkartenabdeckung auf der Unterseite sollte dann keinesfalls geöffnet werden, da sonst Daten verloren gehen könnten. Mit der LOCK-Taste 16 können Sie den Multi-Controller, den AF-Bereich-Auswahlschalter sowie Haupt- und Schnellwahlrad außer Kraft setzen, um ein unbeabsichtigtes Verstellen von Funktionen zu verhindern. Der Umgebungslichtsensor 17 kann die Helligkeit des LCD-Monitors der Umgebungshelligkeit anpassen. Mit dem neuen Touchpad 18 lassen sich die Belichtungseinstellungen bei laufenden Filmaufzeichnungen geräuschlos ändern. Zuvor muss aber die Taste gedrückt werden.
Signaltöne kommen bei der EOS 7D Mark II aus dem Lautsprecher 19 unterhalb des Monitors. Zum Entfernen von Bildern und Filmen von der Speicherkarte drücken Sie die Löschtaste 20 und für die Ansicht von Bildern und Movies die Wiedergabetaste 21. Die Bildansicht vergrößern oder verkleinern können Sie mit der Lupentaste 22 und anschließendem Drehen am Hauptwahlrad auf der Kameraoberseite. Um die Bilder und Filme mit Sternen zu bewerten, drücken Sie die RATE-Taste 23. Mit der Kreativaufnahmetaste 24 gelangen Sie zur direkten Auswahl des Bildstils, des Modus Mehrfachbelichtung oder des HDR-Modus. Im Wiedergabemodus können Sie über dieselbe Taste eine Vergleichsansicht starten.
Viele Bedienelemente, die für die Bildaufnahme essenziell sind, befinden sich auf der Oberseite der EOS 7D Mark II. Das Ganze fängt links mit dem Moduswahlrad 1 an, über das Sie das Aufnahmeprogramm bestimmen. Damit es sich nicht versehentlich verstellt, kann es nur bei gleichzeitigem Drücken der Sperrtaste 2 gedreht werden. Im Zentrum befinden sich der ausklappbare integrierte Blitz 3 und die GPS-Antenne 4. Dazu gesellt sich der Zubehörschuh 13 mit den Blitzsynchronisationskontakten. Darüber können Systemblitzgeräte oder auch andere Zubehörkomponenten wie Fernauslöser oder Mikrofone angeschlossen werden.
Für die zentralen Aufnahmeeinstellungen gibt es vier Tasten, die mit je zwei Funktionen belegt sind. Mit der Taste 5 und dem Schnellwahlrad wird der Weißabgleich (Automatisch, Tageslicht, Schatten etc.) eingestellt. Zusammen mit dem Hauptwahlrad kann die Messmethode (Mehrfeld, selektiv, Spot, mittenbetont) geändert werden. Die Taste 6 plus Schnellwahlrad dient dem Einstellen der Betriebsart (Einzel-/Reihenaufnahme, Selbstauslöser). In Kombination mit dem Hauptwahlrad wird der AF-Betrieb (ONE SHOT, AI FOCUS, AI SERVO) umgestellt. Blitzbelichtungskorrekturen können mit der Taste 9 plus Schnellwahlrad vorgenommen werden, und die ISO-Lichtempfindlichkeit wird mit der gleichen Taste und dem Hauptwahlrad angepasst. Mit der M-Fn-Taste 7 lässt sich der AF-Bereich (Einzelfelder, Zonen, automatische AF-Messfeldwahl) wählen, wenn vorher die Taste gedrückt wird. Bei aktivem Blitz dient der alleinige Druck auf die M-Fn-Taste dem Speichern der Blitzbelichtung (FE-Speicherung). Das bereits mehrfach erwähnte Hauptwahlrad 8 finden Sie gut erreichbar unterhalb des Auslösers. Damit Ihnen auch beim Blick auf die Kamera keine wichtigen Informationen entgehen, präsentiert Ihnen die LCD-Anzeige 11 alle wichtigen Aufnahmeeinstellungen. Bei Bedarf können Sie diese sogar sechs Sekunden lang beleuchten 10. Zu guter Letzt wird mit der Markierung für die Bildebene 12 die Position des Sensors verdeutlicht. Und wenn Sie die vielen Informationen jetzt erst einmal sacken lassen möchten, schalten Sie die 7D Mark II mit dem Hauptschalter 14 zwischenzeitlich einfach aus.
An der von hinten betrachtet linken Seite besitzt die EOS 7D Mark II zwei Abdeckungen, hinter denen sich die Anschlüsse befinden, die für das Koppeln der Kamera mit verschiedenen Zubehörkomponenten benötigt werden.
Dazu gehört die Eingangsbuchse MIC 1 für externe Mikrofone, die die Tonaufnahme beim Filmen entscheidend verbessern können. Über den Digitalanschluss 2 und das mitgelieferte Schnittstellenkabel (IFC-150U II) lässt sich eine USB-Verbindung zu Druckern und Computern herstellen. Beim Filmen können Sie den Kopfhöreranschluss 3 nutzen, um die Tonaufnahme professionell zu kontrollieren. Der PC-Anschluss 4 wird für die Verbindung mit externen Studioblitzen via Synchronkabel benötigt. Mit der Buchse HDMI OUT 5 können Sie die Bilder und Movies auf Fernsehern oder Computern, die ebenfalls einen HDMI-Anschluss besitzen, in höchster Qualität betrachten. Die Kabelanschlussbuchse 6 enthält ein Schraubgewinde, in das der am Schnittstellenkabel angebrachte Plastikkabelschutz am Gehäuse befestigt werden kann. Das versehentliche Abziehen des Kabels wird so verhindert. Zu guter Letzt können Fernauslöser vom Typ N3 (RS-80N3, TC-80N3) über die Fernbedienungsbuchse 7 angebracht werden.
Nicht nur im rückseitigen Monitor, sondern auch auf der Kameraoberseite präsentiert Ihnen die EOS 7D Mark II die wichtigsten Aufnahmeparameter. Dazu zählen die Einstellungen für den Weißabgleich 1, der für die Farbgebung wichtig ist, für die Belichtungszeit 3, für den für die Schärfentiefe zuständigen Blendenwert 6 und die Lichtempfindlichkeit (ISO) des Bildsensors 19. Hinzu kommen die Einstellungen der Messmethode (Mehrfeld, selektiv, Spot, mittenbetont) 11, des AF-Betriebs 14 (ONE SHOT, AI FOCUS, AI SERVO) und der Betriebsart 15 (Einzel-/Reihenaufnahme, Selbstauslöser). Über die Zahl in der Klammer erfahren Sie die Anzahl möglicher Aufnahmen 9, und das Symbol 10 erscheint, wenn Sie eine Aufnahme mit dem Langzeitbelichtungs-Timer anfertigen. Ob die Bildhelligkeit mittels Belichtungskorrektur verändert wurde, können Sie an der Belichtungsstufenanzeige 20 ablesen. Wurde die Blitzlichtmenge korrigiert, erscheint das Symbol 17.
Zudem weist die LCD-Anzeige auf eine Reihe von Spezialfunktionen hin. Bei 2 haben Sie die Belichtungsreihenautomatik AEB eingeschaltet, mit der bis zu sieben unterschiedlich helle Bilder automatisch aufgenommen werden können. Die Aufzeichnung von Ortsdaten wird mit 4 symbolisiert. Eine manuelle Anpassung der Bildfarben über die Weißabgleichkorrektur wird mit 5 gekennzeichnet, und die Einstellung der automatischen Belichtungsoptimierung sehen Sie bei 22. Solange die Mehrfachbelichtung aktiv ist, leuchtet das Symbol 7 auf. Intervallaufnahmen werden mit 8 symbolisiert und der HDR-Modus mit HDR 14. Schließlich weist der Schriftzug D+ 21 auf die eingeschaltete automatische Kontrastkorrektur der 7D Mark II hin, die sogenannte Tonwertpriorität. Ablesbar sind zudem der Akkuladestand 12 und die Belegung der beiden Speicherkartenplätze 18 für CF-Karten und für SD-Karten. Der Pfeil zeigt an, welche Speicherkarte aktuell für die Aufnahme und Wiedergabe von Bildern und Filmen ausgewählt ist. Zu guter Letzt weist das Warnsymbol 16 darauf hin, dass bestimmte Funktionen aktiviert wurden (Bildstil Monochrom, Weißabgleichkorrektur, One-Touch-Bildqualität, Multi-Shot-Rauschreduzierung, Spotmessung).
Im hinteren LCD-Monitor finden Sie die Positionen der LCD-Anzeige in etwas abgeänderter Reihenfolge wieder. Zusätzlich kommen noch die folgenden Informationen hinzu. Der Aufnahmemodus 23 wird oben links angezeigt. Bei einer Belichtungsspeicherung erscheint das Symbol 25. Die Bildqualität 26 wird getrennt für beide Speicherkarten angegeben, und Sie können den gewählten Bildstil 24 ablesen.
Anzeigeform wechseln
Mit der INFO.-Taste können Sie die unterschiedlichen Anzeigeformen des LCD-Monitors aufrufen. Dadurch gelangen Sie von der Auflistung der aktuellen Kameraeinstellungen zur elektronischen Wasserwaage und weiter zur Anzeige der Aufnahmefunktionen und können die Monitoranzeige mit dem nächsten Tastendruck auch ganz ausschalten. Durch mehrfaches Betätigen der INFO.-Taste springen Sie also von einer Anzeigeform zur nächsten und wieder zurück auf die erste.
Anzeigeoptionen einschränken
Mit der Individualfunktion INFO.-Taste Anzeigeoptionen aus Einstellungsmenü 3 können Sie die Anzeigeformen einschränken. Unser Tipp: Aktivieren Sie nur die Einstellung Zeigt Aufnahmefunktionen und Elektronische Wasserwaage, dann entfällt der INFO.-Tastendruck für die Kameraeinstellungsanzeige, die, zumindest in unserer Fotopraxis, eher selten benötigt wird.
Als ambitionierter Fotograf oder ebensolche Fotografin werden Sie zur Einstellung des Motivausschnitts und zur Kontrolle der Schärfe sicherlich meist durch den Sucher der EOS 7D Mark II schauen. Neben dem Motiv können Sie dort viele wichtige Aufnahmeeinstellungen sehen und die Umstellung der einzelnen Werte bzw. Felder bei entsprechender Tastenbetätigung direkt verfolgen, ohne das Motiv dabei aus dem Auge zu verlieren.
Nutzen Sie beispielsweise die Gitteranzeige 1 und die elektronische Wasserwaage 4 als Hilfsmittel für die Bildgestaltung (vergl. Bild nächste Seite). Oder peilen Sie mit dem Spotmesskreis 31 genau den Motivbereich an, der mit der Spotmessung exakt belichtet werden soll. Die gewählte Messmethode 6 wird unten mit angezeigt. In Sachen Autofokus zeigt Ihnen der Sucher ebenfalls alle wichtigen Einstellungen an: den AF-Betrieb 18, die Betriebsart 21, die Rahmen für die AF-Zonen 2 und die 65 vorhandenen AF-Messfelder 3, wobei die ausgewählten Standardfelder mit leeren Quadraten markiert werden und die besonders genauen AF-Spotmessfelder mit gefüllten Quadraten 5. Hinzu kommen die AF-Statusanzeigen 11 und 14, die aufleuchten, wenn der Autofokus aktiv ist. Der Schärfenindikator 13 weist anschließend auf eine erfolgreiche Scharfstellung hin.
Darüber hinaus erhalten Sie Informationen dazu, in welchem Aufnahmemodus 29 fotografiert wird, welcher Weißabgleich 30 eingestellt ist und welche Bildqualität 9 gewählt wurde. Im unteren rechten Fensterbereich gibt es zudem zwei Warnsymbole, die aufleuchten, wenn die 7D Mark II ein Flackern der Lampenbeleuchtung registriert 10 oder wenn bestimmte Funktionen aktiviert wurden (Bildstil Monochrom, Weißabgleichkorrektur, One-Touch-Bildqualität, Multi-Shot-Rauschreduzierung, Spotmessung) 12.
Unterhalb des Sucherbilds finden Sie Informationen zur maximalen Anzahl an Reihenaufnahmen 15, zum ISO-Wert 16, zur gewählten Blende 20 und zur Belichtungszeit 22. Sollte die automatische Kontrastkorrektur (Tonwertpriorität) aktiv sein, sehen Sie das am Symbol D+ 17. Zudem geben die untere 19 und die im rechten Bereich innen 7 liegende Belichtungsstufenanzeige Auskunft über Belichtungskorrekturen ohne Blitz. Die Skala rechts außen 8 weist auf eine Blitzbelichtungskorrektur hin, die zusätzlich mit dem Symbol 23 verdeutlicht wird. Die Blitzbereitschaft wird mit dem Symbol 27 angezeigt, und die eventuell eingeschaltete Hi-Speed-Synchronisation fürs Blitzen mit sehr kurzer Belichtungszeit wird mit 24 markiert. Wenn Sie die Belichtung speichern, können folgende Symbole aufleuchten: 25 für die Belichtungsspeicherung ohne Blitz (AE-Speicherung) und 28 für die Speicherung mit Blitz (FE-Speicherung). Abschließend müssen Sie auf Informationen zum Akkuladezustand 26 ebenfalls nicht verzichten.
Die LCD-Mattscheibe der EOS 7D Mark II blendet die Informationen elektronisch ein. Daher können Sie über das Einstellungsmenü 2 bei Sucheranzeige selbst wählen, welche Symbole zu sehen sein sollen. Der Übersichtlichkeit halber empfehlen wir Ihnen, die Wasserwaage und das Gitter im Sucher zu deaktivieren und bei Im Sucher ein/-ausblenden nur die Optionen Drive und einzuschalten. Gleiches können Sie in Individualmenü 3 bei Warnungen im Sucher erledigen. Die Auswahl der Warnungen gilt auch für die LCD-Anzeige. Im Sucherbild können Sie auch stets optisch verfolgen, ob der Autofokus in Betrieb ist. Wenn Sie in Menü AF5 bei AF-Status im Sucher die Option Im Aufnahmebereich anz. wählen, wird das gut sichtbare Symbol unten rechts im Bildausschnitt eingeblendet. Stellen Sie Außerhalb anzeigen ein, sehen Sie das dezentere Symbol unterhalb des Schärfenindikators .
Der Cropfaktor und was er bewirkt
In Ihrer EOS 7D Mark II verrichtet ein digitaler CMOS-Sensor vom Typ APS-C seine Arbeit. Dieser ist im Vergleich zum Vollformatsensor (24 × 36 mm) in seiner Diagonale 1,6-fach kleiner (22,4 × 15 mm). Bezeichnet wird dieser Unterschied mit dem Begriff Verlängerungs- oder Cropfaktor. Aufgrund der geringeren Bildfläche erfasst die EOS 7D Mark II auch einen kleineren Bildausschnitt. Im Vergleich zum Vollformatsensor erscheinen die Motive bei gleicher Brennweite daher leicht vergrößert. Die Wirkung, die eine bestimmte Brennweite an der EOS 7D Mark II erzielt, lässt sich dabei immer auf die Wirkung an einer Vollformatkamera umrechnen. Dazu wird die Brennweite mit dem Cropfaktor 1,6 multipliziert. Das ist freilich nur Spielerei. Aber wer früher schon häufiger mit 29 mm fotografiert hat, weiß in etwa, welchen Bildausschnitt er mit 18 mm Brennweite an der EOS 7D Mark II erwarten kann (18 mm × 1,6 = 29 mm). Alle Brennweiten in diesem Buch sind ohne Umrechnung angegeben.
Wenn Sie mit Ihrer EOS 7D Mark II unterwegs sind oder daheim ein paar nette Aufnahmen von der Familie machen möchten, fragen Sie sich bestimmt, welche Wege Ihnen nun offenstehen, um die Einstellungen an die jeweilige Situation anzupassen. Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass das Bedienkonzept der EOS 7D Mark II auf drei grundlegenden Vorgehensweisen basiert. So können Sie die Kamera je nach der einzustellenden Funktion und entsprechend Ihren individuellen Vorlieben bedienen. Die drei Säulen sind das Menü Schnelleinstellung , die Direkttasten für grundlegende Funktionen sowie das systematisch aufgebaute Kameramenü.
Mit dem Schnellmenü lassen sich die wichtigsten Aufnahme- und Wiedergabefunktionen direkt anpassen. Um die Schnelleinstellung anzuwenden, drücken Sie einfach die Taste auf der Kamerarückseite. Wählen Sie anschließend mit dem Multi-Controller die gewünschte Funktion aus, beispielsweise die Lichtempfindlichkeit ISO 1. Durch Drehen am Hauptwahlrad oder am Schnellwahlrad lässt sich der Wert oder die gewünschte Einstellung zügig festlegen.
Alternativ können Sie mit der SET-Taste auch zum jeweiligen Bildschirm für Funktionseinstellungen wechseln und die Änderung darin vornehmen. In beiden Fällen ist eine Bestätigung der Änderung mit der SET-Taste nicht notwendig. Sie können somit einfach den Auslöser antippen, um die Schnelleinstellung wieder zu verlassen und das Bild aufzunehmen. Die Schnelleinstellung funktioniert übrigens auch bei aktiviertem Livebild.
Für einige besonders häufig verwendete Funktionen hat Canon der EOS 7D Mark II ein paar Tasten für den Direktzugriff spendiert. Möchten Sie zum Beispiel den ISO-Wert verändern, können Sie einfach die Taste drücken und den Wert mit dem Hauptwahlrad anpassen. Da manche Direkttasten mit zwei Funktionen belegt sind, besteht die Möglichkeit, die zweite Option jeweils mit dem Schnellwahlrad zu regulieren. Hier wäre das beispielsweise die Belichtungskorrektur.
Der Vorteil der Direkttasten gegenüber der Schnelleinstellung ist, dass Sie, sofern Sie die 7D Mark II blind beherrschen, die Funktionen anpassen können, während Sie durch den Sucher blicken. So verlieren Sie das Motiv nicht aus den Augen.
Das Kameramenü ist die Steuerzentrale Ihrer 7D Mark II. Hier können Sie sowohl allgemeine Einstellungen wie Sprache, Datum/Uhrzeit oder LCD-Helligkeit verändern als auch Aufnahmeeinstellungen anpassen.
Gerade Letzteres werden Sie im täglichen Gebrauch immer wieder benötigen. Denn es gibt Funktionen, die nur über das Menü zu erreichen sind.
Das Menü erreichen Sie logischerweise über die MENU-Taste. Es gliedert sich in maximal sechs primäre Registerkarten 1. Darunter werden die sekundären Registerkarten in Form kleiner Quadrate 2 nebeneinander aufgelistet. Wiederum darunter finden Sie tabellarisch aufgelistet die Menüelemente 3. Die aktuell gewählten Menüeinstellungen 4 werden jeweils rechts daneben angezeigt.
Mit der Taste können Sie schnell von einer primären Registerkarte zur nächsten springen. Zum Navigieren auf der Ebene der sekundären Registerkarten verwenden Sie das Hauptwahlrad , und die Menüelemente können Sie per Schnellwahlrad markieren. Alternativ lässt sich aber auch der Multi-Controller dafür nutzen. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen besser liegt.
Zum Öffnen eines Menüelements drücken Sie die SET-Taste, und wenn Sie eine Einstellung geändert haben, bestätigen Sie die Auswahl ebenfalls mit der SET-Taste, damit sie übernommen wird.
Natürlich können Sie die Aktion auch unverrichteter Dinge abbrechen, indem Sie die MENU-Taste drücken. Mit dieser Taste können Sie im Menü auch schrittweise rückwärts navigieren. Um das Menü schließlich ganz zu verlassen, tippen Sie einfach kurz den Auslöser an.