Perverses Verlangen

Seymour C. Tempest

Es war ein Dienstagmorgen im April, als Roxanne nach einer überaus erholsamen Nacht erwachte und diesen „ungehörigen“ Wunsch das erste Mal verspürte. Für manche Leute war es vielleicht längst normal, gehörte mehr oder weniger dazu und bedeutete nichts Skandalöses oder Anrüchiges. Für Roxy, wie ihre Freundinnen Roxanne nannten, war es allerdings von jeher eines ihrer am strengsten gehüteten Tabus gewesen. Und wenn sie im Leben jemals etwas wirklich gelernt hatte, dann war das eines: Ihre eigenen Grenzen kennenzulernen und schließlich auch zu respektieren.

Und dieser „spezielle Wunsch“ lag in jedem Fall weit hinter dem für Roxy noch akzeptablen Bereich ihrer Grenzmarkierungen. Nicht zuletzt deswegen erfasste sie daher ein regelrecht elektrisierendes Kribbeln, als sie sich erstmals des in ihr auflodernden Verlangens bewusst wurde.

Vielleicht war es eine hormonell bedingte Angelegenheit, die ihre erotischen Bedürfnisse wie Zunder in Brand steckte. Vielleicht war jetzt einfach nur der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. Dann war sie eben früher noch nicht bereit dafür gewesen, solcherart erotischer Genüsse auch nur für sich in Betracht zu ziehen …

Doch jetzt, hier und heute … jetzt war es anders. Tief in sich verspürte sie einen heiß in ihr brennenden Wunsch wie eine quälende, schon so lange unbefriedigt gebliebene Sehnsucht. Ein Verdurstender in der Wüste sehnte sich nicht schlimmer nach Wasser, ein Ertrinkender nicht so sehr nach frischer Luft, wie Roxanne sich nach Erlösung, nach schnellstmöglicher Befriedigung ihres geheimen Verlangens sehnte. Und Roxy war sich dabei über eines völlig im Klaren: Es war ein durch und durch perverses Verlangen …

„Oh mein Gott!“, durchfuhr sie ein schockierter Gedanke. „Ich bin doch nicht mehr normal …! Irgendwas stimmt nicht mehr mit mir. Was ist denn bloß auf einmal mit mir los?“ Sie traute sich nicht einmal in Gedanken auszuformulieren „… auf einmal in mich gefahren“.

Denn allein diese drei kleinen Worte reichten aus, um ein weiteres sexuelles Feuerwerk in ihrem Körper zu entzünden! Himmel … wie sie sich genau das wünschte in diesem Augenblick … einen großen, gut gebauten Mann an ihrer Seite, der mit seinem besten Stück genau das tun würde: tief in sie hineinfahren … wieder hinaus … und wieder hinein … an dieser einen, bestimmten Stelle ihres unter Starkstrom stehenden Bodys …

Die Verlockung, über diese Fantasien einfach die Hand unter den Bund ihrer Pyjamahose schlüpfen zu lassen und sich auszumalen, wie es sein würde, einen Mann tief in sich zu spüren … so tief, zum ersten Mal dort entjungfert zu werden, an dieser Stelle, und sich dabei selbst zu streicheln, sich selbst nach und nach zum Höhepunkt zu bringen, war beinahe mehr, als Roxanne jetzt noch ertragen konnte.

Sie fragte sich, ob eine Frau wohl auf diese Weise wirklich einen Orgasmus haben konnte? Wenn der Mann nicht in ihre Muschi eindrang, sondern stattdessen in ihren … Po?

Ein Woge heißer Röte schoss Roxy ins Gesicht. Und zugleich auch in andere Regionen ihres Körpers. Sie bäumte sich unter der Bettdecke auf, presste die Hinterbacken dabei fest gegeneinander, spannte und entspannte abwechselnd ihren Anus …

Wie es bloß sein mochte? Würde es schmerzen? Würde es ihre Erregung steigern?