Spanking

Der Traum von brennenden Striemen
auf der Haut

Ina Stein
Sachbuch

Spanking

Der Traum von brennenden Striemen
auf der Haut

Ina Stein
Sachbuch

Warnung

In diesem Buch werden teilweise extreme Techniken beschrieben, um Spanking-Praktiken zu erläutern und deren Bandbreite zu verdeutlichen. Diese Praktiken können gefährlich sein und mögliche körperliche Schäden und Verletzungen hervorrufen. Deshalb warnen die Autorin und der Verlag ausdrücklich vor der Ausübung solcher BDSM-Aktivitäten.

»Die einzig abartige Veranlagung, die ich kenne, wird vom Finanzamt verschickt

[Wolfgang Neuss, 1923 - 1989, deutscher Kabarettist und Schauspieler]

INHALT

Einleitung

1. Der Traum von brennenden Striemen …

2. Das Spiel der Endorphine

Wie & warum wird aus Schmerz Lust?

3. Die Frage nach dem Warum

Bizarre Lustauslöser

4. Schon unsere Vorfahren standen auf Po-Klapse!

Geschichtliches

5. How to spank: Praxisübungen

Auf hart folgt zart

6. Spanking-Positionen

Zeig mir deinen Hintern, Kleines/r!

7. Klatsche, Paddel & Co.

Spanking-Utensilien

8. Der erste Hieb ist unbeschreiblich …

Spanking-Storys

9. Für Fortgeschrittene

Spanking-Specials

10. Websites

Austausch mit Gleichgesinnten

 

1. Einleitung

Der Traum von brennenden Striemen …

Erste Spanking-Infos

Es war einmal … der Traum vom Austeilen erregender Klapse und von brennenden Striemen auf dem Hintern! Schließlich gibt es viele Paare, die neugierig darauf sind, was es für sie jenseits der langweiligen Sex-Routine mit den immer gleichen Techniken und Stellungen zu entdecken gibt. Sie wollen mal bis an die Grenze des gesellschaftlich Erlaubten gehen – und vielleicht sogar darüber hinaus! Sie wollen ihre ganz besonderen Fantasien ausleben, von denen andere viellleicht nicht mal zu träumen wagen. Es gibt viele unterschiedliche Wege, seine sexuell dominante Ader auszuleben, und entsprechend viele Arten der erotischen Unterwerfung gibt es. Egal, ob Sie einfach nur neugierig sind oder bereits konkrete Vorstellungen oder gar bereits Erfahrungen mit Spanking, Flagellation und/oder anderen BDSM-Spielen haben, wir möchten Ihnen mit diesem Buch zeigen: Das Ausleben flagellantistischer Neigungen kann dem partnerschaftlichen Love-Life einen atemberaubenden Kick geben, öffnet völlig neue Sphären der Lust und schenkt ganzheitliche Befriedigung. Es geht hier um ganz besondere erotische Spiele, eine spezielle Art der sexuellen Lust sowie Hingabe und Vertrauen. Auf eines der vielfältigen bizarren Rituale, durch die dies erlebt werden kann, richten wir hier unser Spotlight: Spanking!

Typische Darstellung aus jener Zeit, als es ganz »normal« war, die Kinder zu züchtigen, wenn sie in den Augen der Erwachsenen ein Fehlverhalten an den Tag leglegt hatten..

Oft kommt es durch Zufall dazu, diese Art der erotischen Stimulation zu entdecken – er gibt ihr einen freundschaftlich-aufmunternden Klaps auf den Po und sie bemerkt, dass sie das anschließende Prickeln ziemlich anturnt. Oder aber es werden Rollenspiele ganz bewusst ins partnerschaftliche Sex-Life integriert: Sie ist z. B. die unartige Schülerin, die von ihrem Lehrer übers Knie gelegt wird; oder er ist der freche Junge, der von seiner strengen Gouvernante gezüchtigt wird.

Wie auch immer dieses Spiel zwischen zwei Menschen abläuft, der Reiz dabei ist sowohl physischer als auch psychischer Natur: Der/die Gezüchtigte fühlt sich automatisch unterlegen und gedemütigt, da er/ sie den Schmerz ertragen muss und behandelt wird wie ein kleines Kind. Die Klapse lösen ein – je nach Intensität mehr oder weniger intensives – Prickeln aus, das sich vom Po sehr schnell bis in die Intimregion ausbreitet. Der Grund dafür lautet: Durch die Schläge wird die Durchblutung der Gesäßhaut sowie des Po-Muskels [lat. gluteus maximus] angeregt, indem sich Blut unter der Oberfläche sammelt – das macht die Haut sensibler. Der Hintern glüht schon nach wenigen Klapsen, ist rosig und fühlt sich heiß an.

Dieses Brennen strahlt bis in die Genitalien aus [bei der Frau bis zur Klitoris und von dort an der Vaginalwand entlang bis zum After, bei Männern konzentriert sich der Reiz vor allem auf Prostata und After] und es werden Lustreize ans Sexualzentrum im Gehirn gesendet. Diese Spezialbehandlung des Pos kann sogar bis zum Orgasmus führen. Meistens wird Spanking allerdings nicht als sexuelle Hauptvariante gewählt, sondern viele sexuell offene und neugierige Paare genießen es von Zeit zu Zeit als eine besondere Form des erotischen Vorspiels.

Willkommener Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der durch die flache Hand des Partners traktierte Po nicht nur beim Liebesspiel selbst, sondern auch noch Stunden oder gar Tage später brennt und prickelt. So wird der/die Bestrafte noch lange danach auf süße Art und Weise an das erotische Spiel erinnert …

Spanking ist wie Chilipulver, mit dem das Sex-Menü ab und zu gewürzt werden kann, um es feuriger zu machen. Nur für die allerwenigsten Spanker gehört diese reizvolle Praktik beim Sex IMMER dazu – das würde für die meisten schnell langweilig. Es ist eine erotische Praktik, bei der es darum geht, neue Bereiche der eigenen Sexualität – und der des Partners! – zu erforschen. Es ist eine Welt voller Lust und Sinnlichkeit, bei der kein Wert auf Konventionen gelegt wird, sondern Wünsche und Begierden im Mittelpunkt stehen. Beim Thema Spanking lädt die erotische Fantasie zum Genießen ein – Sie müssen nur ja sagen!

»Seien Sie sexuell mutig, dirty und einfach schamlos!«

Diese Praktik wird von einigen Spankophilen als eigenständige Sex-Spielart betrachtet, andere ordnen sie als einen Teilbereich des großen Themas BDSM ein – und das schreckt viele Interessierte dann sofort ab; dabei hat BDSM [ganz im Gegensatz zur oft reißerischen Darstellung in den Medien] nichts mit wildem Drauflosdreschen und blinder Schmerzzufügung ohne Gefühl zu tun, sondern S/M steht quasi für Sex Magic: zauberhafter Sex! Das wissen auch Spanking-Fans, denn mit Hilfe dieser besonderen Spielart kann man sich selbst und den Partner in himmlische Lust-Sphären entführen. Viele, die Spanking bereits kennen, wissen: Dieses hocherotische Spiel kann viel mehr Nähe und Intimität zwischen den Partnern herbeizaubern als Vanilla-Sex oder Blümchen-Sex, also normaler Verkehr.

Dennoch möchten wir an dieser Stelle betonen: Ein Buch über den Fetisch Spanking kann niemals vollständig sein. Denn diese erotische Neigung ist genauso komplex wie alle anderen Ausrichtungen der menschlichen Sexualität und wird deshalb individuell unterschiedlich empfunden. Mit diesem Buch erheben wir keinesfalls ein Anrecht auf Vollständigkeit, sondern wir möchten konkret zeigen, wie Spanking in der Partnerschaft aussehen kann. Dies ist auch keine wissenschaftliche Abhandlung darüber, was genau jener Spanking-Fetisch ist, dessen unzählige fantasievolle Praktiken manche mit zu BDSM zählen, den andere hingegen als völlig eigenständigen Fetisch ansehen. Wir wollen vielmehr die erregende Vielfalt dieses erotischen Spiels aufzeigen und Lust machen aufs Ausleben Ihrer individuellen sexuellen Neigungen.

Vor allem aber möchten wir dieses Buch als Werbung für mehr Verständnis gegenüber Menschen mit einer Neigung für erotisches Spanking verstanden wissen. Denn wenn bereits im schulischen Sexualkundeunterricht vermittelt würde, dass es unzählige fantasievolle sexuelle Neigungen gibt und die Vorlieben beim Sex von Mensch zu Mensch genauso variieren wie der Musikgeschmack oder die kulinarischen Favoriten, dann würden sexuelle Fetische endlich mehr toleriert. Aber obwohl es bereits seit Jahren den TV-Trend gibt, in jeder Boulevardsendung mindestens einen ledergedressten und peitschenschwingenden BDSMler oder sexuelle Live-Outings bekennender Fetisch-Fans zu zeigen, ist die gesellschaftliche Toleranz für bizarre sexuelle Neigungen weiterhin sehr gering. Kein Wunder, werden doch BDSM und erotische Fetische im TV nicht etwa thematisiert, um aufzuklären und zu zeigen, dass Menschen mit ungewöhnlichen sexuellen Neigungen keine Monster sind. Sondern hier geht es einzig und allein um den sensationellen, reißerischen Aspekt; der sexuell ach so normale Zuschauer kann hier Erotik jenseits des Herkömmlichen oberflächlich begaffen, um ihr den Stempel PERVERS! zu verpassen. Deshalb sei hier ausdrücklich betont: Spanker sind nicht abartig, sondern lediglich anders; sie heben sich vom Normalen ab und schenken dadurch sich selbst und ihrem Partner das größte Glück: absolute Befriedigung körperlicher und seelischer Art.

Gleichzeitig möchten wir jene, die dieses erotische Faible in sich spüren, jedoch Angst vor dem Ausleben dieser Gefühle haben und dadurch verunsichert sind, dazu bewegen, das scheinbar Negative ins Positive zu verändern: Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber oder geben Sie ihm zunächst kleine Zeichen; testen Sie seine und Ihre Wünsche aus, lassen Sie Ihre Fantasie zur Realität werden! Leben Sie Ihren Fetisch aus, anstatt durch das Unterdrücken Ihrer Sehnsüchte Ihre Beziehung Stück für Stück sterben zu lassen. Lassen Sie kleine Rituale in Ihre Beziehung einfließen, experimentieren Sie gemeinsam mit Ihrem Partner. Rote Striemen auf dem Hintern und schmerzvoll wimmernde Lustlaute schrecken viele von uns ab; für andere jedoch bedeuten sie den Himmel auf Erden …

Leider schrecken viele Menschen vor ihrer eigenen bizarren Lust zurück, nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein DARF!

Leider schrecken viele Menschen vor ihrer eigenen bizarren Lust zurück, nach dem Motto: Es KANN nicht sein, was nicht sein DARF! Sie zweifeln an ihrer individuellen Sexualität und beurteilen ihre Lust auf Disziplinierung durch strafende Po-Klapse als die unerklärlichen Symptome einer Krankheit, die es zu heilen gilt. Diesen Menschen sei gesagt: Was ist denn beim Sex normal? Wo liegen die Grenzen? Jene, die an ihren erotischen Neigungen zweifeln und sich nicht trauen, sie auszuleben, müssen wissen: Alles, was beim Thema Sex Spaß macht, befriedigt und dabei freiwillig und einvernehmlich geschieht und niemandem schadet, ist völlig okay! Seien Sie sexuell mutig, dirty und schamlos!

Je vielfältiger wir unser Sex-Life gestalten, desto abwechslungsreicher und interessanter ist es. Dabei sind auch Fetische völlig normal – sei es, dass jemand total auf große, pralle Busen steht, Sex ausschließlich in der Reiterstellung genießen kann, es am liebsten im Freien treibt oder eben durch Spanking angeturnt wird. Wirklich krankhaft sind nur jene extremen fetischistischen Triebe, durch die der Betroffene tatsächlich LEIDET; sie sind dann für ihn der EINZIGE Weg, um sexuell erregt und befriedigt zu werden. Doch das ist bei den allermeisten Spanking-Fans nicht der Fall. Sie haben gemeinsam mit ihrem Partner Spaß an dem lustvollen Ritual, inszenieren dieses Rollenspiel oft durch vielfältige fantasievolle und abwechslungsreiche Ideen und betrachten Spanking einfach als das, was es ist: ein zusätzlicher Lust-Kick, der im Körper der Beteiligten für hormonellen Aufruhr sorgt und dadurch für mehr Spaß beim Sex und intensivere Orgasmen!

BDSM

BDSM ist die heute in der Fachliteratur gebräuchliche Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben, die oft ungenauer als Sadomasochismus oder umgangssprachlich auch als S/M oder Sado-Maso bezeichnet werden.

Der Begriff BDSM, der sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Wörter Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism zusammensetzt, umschreibt viele unterschiedliche sexuelle Handlungen im Zusammenhang mit z. B. Dominanz und Unterwerfung, Disziplinierungs- und Bestrafungsritualen sowie Lustschmerz und Bondage und Fixierung. Grob lässt sich BDSM also in folgende Bereiche einteilen:

B & D [Bondage and Discipline] = Fesselung und Disziplinierung

D & S [Dominance and Submission] = Dominanz und Unterwerfung

S & M [Sadism and Masochism] = sexueller Sadismus und Masochismus

In der individuellen Ausprägung sexueller Vorlieben und in der BDSM-Praxis gibt es hier natürlich oft Überschneidungen, klare Grenzen lassen sich nicht ziehen.

Schlagspiele mit & ohne Toys

Man bezeichnet mit Spanking das Schlagen auf das bekleidete oder entblößte Hinterteil des devoten Partners [auch Bottom genannt, von engl. bottom = Boden, hier Unterer]; diese erotische Praktik erfolgt einvemehmlich und kann entweder mit der flachen Hand oder einen Hilfsmittel geschehen. Der Einsatz der flachen Hand als Schlaginstrument hat den Vorteil, dass der Spanker selbst die Intensität der Hiebe spürt – ein guter Schutz vor zu intensiver Züchtigung. Der deutsche Begriff für Spanking lautet Schlagspiele, wobei manche Fans dieser erotischen Spielart genau unterscheiden zwischen:

a] Schlagspielen mit der Hand oder mit Alltagsgegenständen wie z. B. Lineal oder Kochlöffel = Spanking.

b] Schlagspielen mit Schlaginstrumenten wie z. B. Rohrstock oder Peitsche = Flagellation [siehe dazu auch ab Seite 101].

Aber in diesem Buch geht es nicht um die exakte Grenzziehung zwischen Spanking und Flagellation – sondern um die erregenden sexuellen Grenzerfahrungen, die dieser erotische Fetisch bietet!

Beim Spanking geht es vor allem um die spielerische Dominanz des Spankers und nicht darum, dem Spankee möglichst stark wehzutun; es gibt keine harten Schläge, sondern nur leichte Klapse auf den Po, meistens gerade so intensiv, dass eine leichte Rötung erfolgt. Spanking ist somit eine wesentlich softere, verspieltere BDSM-Praktik als z. B. Flagellation. Es geht bei beidem um leidenschaftliche Lustschmerzen, nicht um gewaltsames Quälen. Würden diese Empfindungen – Schmerz, Demütigung, Scham, Hilflosigkeit – im Alltag auftreten, würden sie als sehr negativ empfunden; im Zusammenhang mit Sex allerdings wirken sie auf den Spanking-Fan komplett anders: sie turnen an!

Spanking ist weniger der erotische Main-Act, sondern eher ein anregendes Extra, das beide Partner perfekt auf den Sex vorbereitet und die Lust extrem steigert. Im Englischen wird der Begriff Spanking nicht nur im sexuellen Kontext, sondern auch noch häufig für die Körperstrafe im Rahmen der Kindererziehung verwendet. Im Deutschen wird der Begriff Spanking seit den 1990er Jahren in der entsprechenden Subkultur verwendet; dort werden Fans dieser Spielart [also Spankophile] Spankos genannt, der aktive Partner ist der Spanker, der passive der Spankee. Die härtere Form des Spanking bezeichnet man als Flagellantismus [von lat. flagellum = Peitsche].

Das Praktische am Spanking ist:

1. Der Top hat sein Werkzeug immer dabei.

2. Dadurch, dass er selbst die Hiebe auf der flachen Hand spürt, bekommt er ein gutes Gefühl für die Intensität der Züchtigung.

3. Der Kontakt von Haut zu Haut intensiviert das Gefühl zwischen Top und Bottom, während dies bei Anwendung eines Hilfsmittels nicht der Fall ist. Außerdem mögen manche Pare dabei auch das gleichzeitige Kneifen in die Pobacken, in Szenekreisen auch Squeezing [engl. to squeeze = quetschen] genannt. Meistens ist der aktive Spanker gleichzeitig Po-Fetischist; so turnt ihn der Anblick des herausgestreckten, die Hiebe erwartenden Hinterns besonders an.

Das Spanking-Ritual darf selbstverständlich nur in gegenseitigem Einvernehmen zelebriert werden, dass heißt beide Partner übernehmen ihre Rolle freiwillig. Der Bottom bückt sich selbstständig bzw. legt sich über die Knie/den Schoß des Tops oder über einen Strafbock. Absichern kann man sich zusätzlich durch ein vorher vereinbartes Signalwort, auch Safeword genannt [engl. safe = sicher]. Dieses sollte einfach und für alle Seiten leicht zu merken sein. Benutzt einer der Teilnehmer dieses Signalwort [auch nach der Einwilligung], dann muss das Ritual sofort ohne zu zögern beendet werden. Zur Angabe von Gründen muss sich der abbrechende Teilnehmer nicht verpflichtet fühlen. Der Spankee hat durch das Safeword die Möglichkeit, seine Rolle sehr authentisch zu spielen, während der Züchtigung also z. B. um Gnade zu flehen und zu wimmern, ohne dass der Spanker ihm diesen Wunsch erfüllt; dabei hat der Bottom trotzdem immer die Gewissheit, dass er das Spiel tatsächlich kontrolliert beenden kann, sobald er das Safeword benutzt.

Viele denken bei Spanking auch an Bondage, also die Fixierung des Bottoms mittels Seilen oder anderen Fesselutensilien. Aber Spanker müssen nicht zwangsläufig auch auf Bondage stehen und umgekehrt. Hier handelt es sich um zwei unterschiedliche, vollkommen eigenständige Spielarten: Beim Spanking [bzw. sexueller Disziplinierung allgemein] steht vor allem die Bestrafung des Bottoms für seinen Ungehorsam im Mittelpunkt, er soll diszipliniert, also erzogen werden. Der Haupt-Reiz bei der Bondage hingegen ist ganz klar die Wehrlosigkeit des Bottoms und das Auskosten der Macht, die der Top über ihn hat.

Beim Spanking [bzw. bei sexueller Disziplinierung allgemein] steht vor allem die Bestrafung des Bottoms für seinen Ungehorsam im Mittelpunkt, er soll diszipliniert, also erzogen werden.

Machtspiele turnen an: Bei solch einer Session geht innerhalb einer Beziehung die erotische Kontrolle auf den Aktiven über. Der Bottom gibt einen Großteil seiner Macht (freiwillig) an den Top ab – und dieser Machtaustausch wirkt als starkes Aphrodisiakum!

Unterschiede zwischen Spanking und Flagellation

Wie wir in diesem Buch immer wieder betonen, gibt es keine klare, allgemeingültige Abgrenzung zwischen Spanking und Flagellation; um dem Leser jedoch eine grobe Einordnung zu ermöglichen, bieten wir nachfolgend jeweils einige Anhaltspunkte [Ausnahmen und Überschneidungen sind natürlich möglich]:

Hauptmerkmale Spanking: Haupt-Zielfläche ist der Hintern, der Schwerpunkt der Sessions liegt meist auf Rollen-/Erziehungsspielen, gezüchtigt wird mit der flachen Hand oder mit Alltagsgegenständen [sogenannte Pervertibles, siehe Seite 113]

Hauptmerkmale Flag-Spiele: Neben dem Hintern sind auch andere Körperteile Ziel der Hiebe [z. B. Rücken, Schenkel, Fußsohlen], der Schwerpunkt der Sessions liegt meist auf der Umwandlung von Schmerz zu Lust, es wer den bewusst Schlagwerkzeuge benutzt.

Auch die Fußsohlen können bei erotischen Flag-Spielen im Mittelpunkt der strengen Behandlung stehen; diese »Fußfolter« wird in der BDSM-Szene Bastonade genannt.