Cover_Trauungen_Leyendecker

für Peter,

Klara, Moritz & Lieselotte

Impressum


Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-95894-033-8

© Copyright: Omnino-Verlag, Berlin / 2017
www.omnino-verlag.de

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.


 

Einleitende Worte


Freie Trauungen!

Die einen sagen, freie Trauungen seien modern oder „in“, die anderen reden von einem regelrechten Boom, der aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen stetig wachsen wird.

Wie auch immer, freie Trauungen haben Stil, sind etwas Besonderes, gehen ans Herz und spiegeln das wider, was bei einem Versprechen, nämlich das Leben miteinander zu verbringen, am wichtigsten ist: die Individualität und die Einzigartigkeit einer jeden Liebe und Partnerschaft. Das bedeutet, dass die Menschen, die „Ja“ zueinander sagen, der Mittelpunkt sind und nicht Rituale und Vorgehensweisen eines immer gleichen Ablaufes.

Je älter ich werde und umso größer mein Erfahrungsschatz in Bezug auf den Umgang und die Arbeit mit Menschen wird, desto weniger glaube ich an Zufälle. Denn meine erste freie Trauung war ein so genannter Zufall, der mir beschert wurde und seitdem bin ich infiziert. Ich liebe die Arbeit mit den verliebten Paaren, die ungeduldig, hibbelig, voller freudiger Erwartung und strahlend vor Glück vor mir sitzen, über sich und ihre Geschichte erzählen, mich Teil haben lassen an ihren ganz persönlichen und intimen Momenten, um sie zu verstehen, ein Gefühl für sie zu bekommen und die Zeremonie exakt nach ihren Wünschen auszurichten und abzustimmen.

Ich liebe meinen Job! Denn was ist schöner als glückliche Menschen noch glücklicher zu machen?

Und das schönste überhaupt: Mit der freien Trauung haben gerade auch die Menschen die Möglichkeit, eine wundervolle Zeremonie zu gestalten, die durch unterschiedliche Herkunft oder Glaubensgemeinschaften oder aber durch unterschiedliche gesellschaftliche Sichtweisen keine andere Möglichkeit haben, eine Feier zu gestalten, die über all diesen Konventionen steht und wo es nur einzig und allein um den aufrichtigen und ehrlichen Umgang mit ihrer Liebe geht.

Ich spreche von Paaren unterschiedlicher religiöser Glaubensgemeinschaften, von der zweiten Ehe und von den gleichgeschlechtlichen Paaren, die ihre Lebensverbindung so auf eine ganz besondere Art und Weise besiegeln können!

Als freie Rednerin die richtigen Worte zu finden und das Paar und ihre Geschichte auf den Punkt genau zusammen zu fassen, ist die Herausforderung, auf die es ankommt. Ich möchte allen, die noch keiner freien Trauung beiwohnen durften, in diesem Buch erklären, was eine freie Trauung ist und wie sie abläuft und ich möchte all die Verliebten neugierig machen auf diese besonders schöne Art, Hochzeit zu feiern, und ihnen helfen, einen für sie optimalen Ablauf zu planen und gestalten.

Kleiner Hinweis, bevor es losgeht: Ich werde in meinem Buch der Einfachheit halber die männliche Form der Berufsbezeichnung benutzen – trotzdem ich selbst eine Frau bin!

Also, viel Vergnügen beim Lesen und Planen. Denn Vorfreude ist die schönste Freude… 

Was ist eine freie Trauung?


Eine Definition


Eine freie Trauung ist eine Alternative zur religiösen, also kirchlichen Hochzeit. Sie bietet Möglichkeiten zu einer individuellen Gestaltung für einen feierlichen Rahmen rund um das „Ja-Wort“.

Wie der Name schon sagt, ist die freie Trauung frei von jeglichen Konventionen und Rahmenbedingungen und gibt damit die Möglichkeit zur individuellen Planung und Durchführung einer persönlichen Zeremonie. Dabei ist die Ungebundenheit von Zeit und Ort zu nennen wie auch die ggf. unterschiedliche Religionszugehörigkeit oder sexuelle Neigung des Paares!

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Rechtlicher Hinweis


Die freie Trauung hat keinerlei rechtliche Bewandtnis und ersetzt damit nicht die standesamtliche Trauung vor einem Standesbeamten. Auch ist diese wundervolle Alternative zur religiösen Hochzeit kein Ersatz im eigentlichen Sinne! Natürlich können aber auch religiöse Elemente verwendet werden.


Beurkundung


Weil eine freie Trauung eben keiner rechtlichen Grundlage entspringt, keine religiöse Bedeutung hat und rein für das Paar steht, ist eine Besiegelung ihrer Versprechen und ihres „Ja-Wortes“ nicht notwendig.

Allerdings finden es viele Brautpaare schön, eine Erinnerung an diesen Tag zu haben, denn oftmals hat die Zeremonie einer freien Trauung emotional eine wesentlich größere Bedeutung als die formelle Eheschließung auf dem Standesamt. Und so wünschen sie sich in irgendeiner Art und Wese eine Unterschrift, die ihre Zusammengehörigkeit dokumentieren soll oder kann.

Wenn im weiteren Verlauf dieses Buches der beispielhafte Ablauf einer freien Trauung angesprochen wird, kann im Rahmen eines Rituals ein vorbereitetes Dokument verwendet werden, welches ganz individuell vom Brautpaar oder zusammen mit dem Redner im Vorfeld erstellt wurde. Inhalt kann das Eheversprechen sein, welches beide gesprochen haben und nun unterschreiben oder es kann auch ein Text sein, den die Trauzeugen vortragen, in dem sie dem Brautpaar ihre Treue versprechen und ihre Unterstützung der Ehe noch einmal unterstreichen. Wer also etwas „besiegeln“ möchte, kann es auf seine Art und für sich tun.

Die Planung der freien Trauung