Günther Mohr

ACHTSAMKEITSCOACHING

EHP – PRAXIS

Hg. Andreas Kohlhage

Der Autor:

Günther Mohr (Jg. 1956) integriert als Volkswirt und Psychologe in seiner Arbeit zwei wesentliche Aspekte des Wirtschafts- und Organisationslebens: die ökonomischen Ziele und Notwendigkeiten sowie die persönliche und die Beziehungsperspektive. Gleichzeitig praktiziert er seit vielen Jahren Meditation und beschäftigt sich mit Weisheitslehren aus allen Kulturen. Er begann seine Berufslaufbahn als Psychotherapeut und ist mittlerweile als Coach und Ausbilder von Coaches tätig. In 25 Jahren Praxiserfahrung unterstützt er Menschen in ihrer beruflichen wie persönlichen Entwicklung.

Er ist Autor von zahlreichen Büchern zur Organisationsentwicklung (Lebendige Unternehmen führen 2000, Systemische Organisationsentwicklung 2006, Growth and Change for Organizations 2006), zu Beratung und Coaching (Coaching und Selbstcoaching mit Organisationsanalyse 2008, Workbook Coaching und Organisationsentwicklung 2010) sowie zu Transaktionsanalyse (Individual and Organisational TA for the 21st Century 2011) und Wirtschaft (Wirtschaftskrise und neue Orientierung 2009).

Günther Mohr

ACHTSAMKEITSCOACHING

Das Kunstwerk des Lebens gestalten

– EHP 2014 –

Inhalt

Vorwort

I.        Aufmerksamkeit und Achtsamkeit Aufmerksamkeit und Achtsamkeit Aufmerksamkeit und Achtsamkeit

1. Die Treppe der Aufmerksamkeit

2. Achtsamkeit – Was sie ist und was sie nicht ist

Übung: The first appointment of the day

Übung: Innehalten

3. Die Vorteile der Perspektive der Aufmerksamkeitsebenen

Übung: Wie man die eigene Aufmerksamkeit erfasst

4. Achtsamkeit entwickeln

5. Bewusstes, Unbewusstes und Aufmerksamkeit

6. Die westliche und die östliche Weisheit

7. Die Beziehung der Bewusstseinsebenen

8. Vom Umgang mit anderen

Übung: Wie man die eigene Aufmerksamkeit erfasst

II.      Achtsamkeit auf der Körperebene

1. Körperliche Aufmerksamkeit in ihrer heutigen Dynamik

Übung: Wechselatmung

2. Ganzheitliche Aufmerksamkeit für den Körper

Übung: Laufen

Übung: Fasten

III.     Achtsamkeit auf der Gefühlsebene

1. Sich besser fühlen

Übung: Reize fernhalten

2. Die acht interkulturell wahrnehmbaren Grundgefühle

Übung: Gefühle spüren

Übung: Lieblingsgefühle und Ersatzgefühle

3. Gefühle und Verhalten

4. Gefühle wahrnehmen und reagieren

Übung: Mitgefühl

IV.     Achtsamkeit auf der Denkebene

1. Die Errungenschaft des Denkens

2. Positives Denken?

3. Zahlenmenschen, Logik und Dilemmata

4. Denken als Korrektiv

Übung: Herkunft der Gedanken

Übung: Der Verstand in einem kleinen Kasten

Übung: Direkte Erfahrung nach Byron Katies »The Work«

V.      Achtsamkeit auf der Ich-Konstrukt-Ebene

1. Vom Denken zum Ich

2. Wie entsteht das Ich?

3. Das Ich-Konstrukt

4. Das Lebensskript

Übung: Begegnung mit Personen

Übung: Ereignisse und Erfahrungen

Übung: Innere Leitbilder

Übung: Skriptmanifestierungen

5. Ankommen in jedem Alter

Übung: Selbstergründung

Übung: Das Bezugsrahmen-Interview

Übung: Fragen zum Lebensskript

6. Die Ich-Zustände

7. Das Ich als Rollenset

Übung: Für mich – was wirklich zählt

Übung: Persönlichkeitskostüm

Übung: Die andere Person

VI.    Achtsamkeit auf der transgenerationalen Ebene

1. Das gesamte Erbe der Menschheit

Übung: Mein Vermächtnis

2. Transgenerationale Kraft

3. Leben nach Buchenwald

4. Reinkarnation als Erfahrung

5. Transgenerationale Bahnen

Übung: Eine Person aus deiner Familie

Übung: Mitgefühl

6. Die transgenerationale Sichtweise einbeziehen

Übung: Kunstwerk

VII.   Achtsamkeit auf der nondualen Ebene

1. Eine Übung zur Einstimmung

2. Der Spalt zwischen den Gedanken

Übung: Der Spalt zwischen den Gedanken

3. Meditation wirkt

4. Zugangswege zur nondualen Aufmerksamkeit

Übung: Innehalten

5. Die zehn Stufen der Meditation

6. Zen-Koans auf dem nondualen Pfad

7. Aufkeimendes Interesse an nondualer Aufmerksamkeit

8. Nonduale Aufmerksamkeit im Alltag

9. Kein Managementweg

Übung: Ermöglichen

Übung: Beitrag

Übung: Imagination einer Gehirnreise

Übung: Wer ist das?

Übung: Der innere Platz, an dem sich alles auflöst

VIII. Schritte zur integrierten Achtsamkeit

1. Die Haltung der integrierten Achtsamkeit anzielen

2. Für Schutz und Unterstützung sorgen

3. Das Leben als Geschenk verstehen

4. Innehalten und Meditation üben

5. Du musst dein Leben (nicht) ändern!

6. Die neue Identifikation finden

7. Dich selbst erkennen und nicht vergleichen

8. Sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen

9. Hingabe lernen

10. Die Wege der Weisheit nutzen

11. Berufungen vorsichtig nützen

12. Sich an das Wesentliche erinnern

IX.    Antworten auf spezielle Fragen

1. Wie lerne ich meine Persönlichkeit kennen?

2. Was ist von Persönlichkeitstests zu halten?

3. Wie kann man seiner Persönlichkeit auf die Spur kommen?

4. Ist man auf einen Typ festgelegt?

5. Mit welchen Übungen kann man seine Wahrnehmung schärfen?

6. Welche Herausforderungen verlangt die heutige Zeit?

7. Sind das angesichts von Hunger und Krieg Luxusprobleme?

8. Gibt es überhaupt eine Entwicklung der Menschheit?

9. Welche Rolle spielen Religionen für den Weg?

10. Kann ein Atheist den Weg zur integrativen Achtsamkeit finden?

11. Welchen Wert haben spirituelle Weisheitslehrer?

12. Welche Rolle spielt die Seele des Menschen?

13. Wie sind die Begriffe Erwachen und Erleuchtung einzuordnen?

14. Woher nimmt man die Antriebsfeder für Veränderung?

Fragebogen zur Aufmerksamkeit

Literatur

Abbildungsverzeichnis

Dank

Von meiner Herkunft bin ich Moselaner, das heißt ich stamme aus einer Region, die immer wieder zwischen Frankreich und Deutschland hin und her geschoben wurde. So ist mir wahrscheinlich schon eine gewisse Distanz zu zufälligen, rein äußerlichen Formaten wie Nationalität und Staatenzugehörigkeit in die Wiege gelegt. Man lernte, Aufmerksamkeit auf das Wesentliche des Menschseins zu lenken.

Die sozial geöffnete Bildungslandschaft im Deutschland der 1970er- und 1980er-Jahre ermöglichte es mir, Ökonomie und Psychologie zu studieren. Mein Dank gilt diesem gesellschaftlichen Geschenk. Achtsamkeit bezüglich Wirtschaft und Geist umfasst wesentliche Seiten des menschlichen Lebens.

Meine Vorstandstätigkeit in einer internationalen Organisation ließ mich dann die Begegnung unterschiedlichster Kulturen hautnah erleben. Dank auch dafür.

Für die ganz konkrete Unterstützung bei diesem Buch danke ich für konstruktiv-kritisches Feedback Dr. Bernhard Kohlenbach, Dolores Lenz, Gabriele Engelke und Susanne van Lessen. Insbesondere aber wäre es nie entstanden ohne die redaktionelle Arbeit von Sabine Hedewig-Mohr.

Vorwort

Achtsamkeit fußt auf der Begeisterung für das Kunstwerk des Lebens und der Bereitschaft, daran zu bauen, es zu erweitern, Zeit darin zu investieren. Achtsamkeit geht über die pure Wahrnehmung hinaus. Sie macht das Wesentliche in uns und um uns präsent. Wie man ihr auf die Spur kommt, kann man lernen. Man kann sich selbst coachen, um zur Achtsamkeit zu finden. Mit dem vorliegenden Buch erhalten Sie eine Unterstützung auf dem Weg Ihrer persönlichen Entwicklung. Es lehrt die Haltung der Achtsamkeit auf der Basis eines praktischen Persönlichkeitsbildes. Viele Menschen kommen irgendwann an einen Punkt, an dem sie ihr wirkliches Potenzial kennen lernen und entfalten wollen. Im Coaching fragen mich meine Klienten, wie sie ihre Ressourcen, ihr Potenzial, ihre eigene Genialität erkennen und nutzen können. Wie können sie sich vor Burn-out schützen? Wie können sie Zufriedenheit erlangen? Um an dieser Stelle Unterstützung zu geben, habe ich dieses Buch geschrieben. Ansprechen möchte ich Menschen, die sich in einem Entwicklungs- und Veränderungsprozess befinden, sowie Berater und Coaches, die mit ihren Klienten an diesen Themen arbeiten. Coaching wird als eine Haltung der intelligenten und ganzheitlichen Begleitung anderer Menschen verstanden. Dies fußt in erster Linie auf einer guten Selbstachtsamkeit und Selbstbegleitung. Das Coaching anderer baut darauf auf. Ich kann andere nur gut begleiten, wenn ich mich selbst erkennen und achten kann. Die Selbstbegleitung ist dabei keinesfalls trivial, wie es der Psychotherapeut und KZ-Überlebende Viktor Frankl einmal auf den Punkt gebracht hat: »Ich muss mir doch nicht alles von mir gefallen lassen.« Sie ist auch eine deutliche Abkehr von der Einstellung, wie sie Udo Lindenberg besingt: »Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur viel zu selten dazu.« Wenn man immer die Umstände und andere verantwortlich macht, ist man zwar gut beschäftigt, bleibt aber in der Opferhaltung. Wenn man sich selbst allerdings mit den anstehenden Themen konfrontiert und auseinandersetzt, findet Entwicklung im Persönlichen statt. Im Mittelpunkt des hier dargestellten Konzeptes steht die Treppe der Aufmerksamkeit. Wer sich auf allen Stufen den aufkommenden Fragen stellt und Aufmerksamkeit in Achtsamkeit verwandelt, findet seinen Weg. Darin kommt der systemische Ansatz zum Tragen, der davon ausgeht, dass wir durch die Lenkung unserer Aufmerksamkeit unser Leben steuern können.

Das Buch vermittelt eine Haltung der Achtsamkeit, der ein praktisches Persönlichkeitsbild zugrunde liegt, und füllt damit eine aktuelle Lücke zwischen den eher wissenschaftlich orientierten und den mehr im Therapeutischen oder Buddhistischen verwurzelten Beiträgen zur Achtsamkeit.

Günther Mohr, Oktober 2013