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Monika Santozki

Homöopathie

hilft kranken Kindern

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© 2017 Monika Santozki

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN
Paperback: 978-3-7345-7626-3
Hardcover: 978-3-7345-7627-0
e-Book: 978-3-7345-7628-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Vorwort

Grundlagen der Homöopathie

Geschichte der Homöopathie

Was bedeutet Potenzieren?

Dosierung

Säugling und Kleinkind

Blähungen

Erbrechen des Säuglings

Durchfälle beim Säugling

Zahnungsbeschwerden des Säuglings

Wundsein des Säuglings (Windeldermatitis)

Schlafstörungen bei Kindern

Erkältungskrankheiten bei Kindern

Halsschmerzen

Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung

Ohrenentzündungen

Husten, Bronchitis und Krupphusten

Magen und Darmerkrankungen

Durchfall und Erbrechen

Erbrechen, Übelkeit und „Reisekrankheit“

Verstopfung (Obstipation) bei Kindern

Klassische Kinderkrankheiten

Impfen – ja oder nein?

Windpocken

Masern

Röteln

Mumps oder Ziegenpeter

Keuchhusten (früher Stickhusten)

Scharlach

Verletzungen bei Kindern

Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen

Behandlung von Wunden und Blutungen

Nasenbluten bei Kindern

Sonnenbrand

Verbrennungen

Insektenstiche

Zeckenbisse

Anhang

Lösungen

Sachwortverzeichnis

Quellennachweis

Vorwort

Krankheiten können mit der Homöopathie behandelt und geheilt werden. Diese Möglichkeit möchte ich allen homöopathisch Interessierten mit diesem Ratgeber vorstellen. Ich habe mich insbesondere auf die häufigsten Erkrankungen bei Kindern beschränkt, beschreibe jeweils die Krankheit kurz und stelle die wichtigsten homöopathischen Arzneien vor. Ich lege dabei großen Wert darauf, die charakteristischen Merkmale jedes Mittels sehr deutlich und wiederholt darzustellen, um die Wahl der Mittel zu erleichtern. Selbstverständlich können diese Ratschläge auch von Erwachsenen angewendet werden.

Die Beispiele sind in einfacher, verständlicher Form gewählt. Altmodische Formulierungen, die in vielen Büchern heute noch gefunden werden, habe ich ganz bewusst vermieden. Neben ausgewählten homöopathischen Therapien enthält dieses Buch auch viele nützliche Tipps, die sich gut mit der Homöopathie verbinden lassen. Auf die Grenzen der Selbstbehandlung habe ich immer wieder hingewiesen, denn nicht alle Krankheiten können ohne Arzt oder Heilpraktiker therapiert werden!

Dieses Buch soll Ihnen als Leitfaden und kleine Hilfe dienen. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die vorgestellten Möglichkeiten beruhen zum größten Teil auf eigenen Erfahrungen aus meiner Praxis als Heilpraktikerin sowie meinen Familienangehörigen.

Zum Schluss möchte ich meinem Mann Klaus, meinen Söhnen Olrik und Dirk danken, die mit unermüdlichem Eifer an der Erstellung dieses Buches mitgewirkt haben. Ich wünsche allen Lesern viel Freude an diesem Buch und natürlich auch recht viele Erfolge mit der Homöopathie.

Monika Santozki

Grundlagen der Homöopathie

Zunächst zwei wichtige Begriffsklärungen: Was versteht man unter „Allopathie“ und was ist „Homöopathie“? Beide Bezeichnungen haben Sie sicher schon einmal gehört oder gesehen, z. B. auf den Schaufenstern Ihrer Apotheke. Sie stehen für zwei unterschiedliche Welten in der Medizin und stammen aus dem Griechischen.

Allopathie setzt sich zusammen aus:

allos = anders und pathos = heilen

Die zuletzt genannte Wissenschaft kennen Sie alle! Es handelt sich hier um die sogenannte Schulmedizin, einer Heilweise, die für jedes Krankheitssymptom ein Gegenmittel einsetzt. Hier ein Beispiel: Bei Schmerzen wird ein Mittel gegen den Schmerz verordnet, bei Verstopfung ein Abführmittel und so weiter. Man kann diese Reihe unendlich fortführen, auffallend ist immer, dass hier nur das Symptom, das Krankheitszeichen behandelt wird, selten aber nach dem Warum dieser Erscheinungen gefragt wird.

Homöopathie setzt sich zusammen aus:

homoios = gleich und pathos = heilen

Die Übersetzung beinhaltet ebenfalls die theoretische Erklärung für die Wirksamkeit dieser Heilweise, nämlich dass zwischen dem Symptom einer Krankheit und dem Arzneimittel eine Ähnlichkeit bestehen muss. Das ist sicher schwer zu verstehen, deshalb ein einfaches Beispiel: Wenn Sie in der Küche stehen und Zwiebeln schneiden, beginnen die Augen zu tränen und die Nase zu laufen.

Sie sehen bei dem geschilderten Beispiel aus, als ob Sie sich einen Schnupfen geholt hätten. Natürlich ist das nicht der Fall, die Beschwerden sind nur die Folge der Zwiebel, eine Art Kunstschnupfen. Dasselbe Bild bietet jedoch auch der wässrige Schnupfen als Erkältungserscheinung unabhängig von „Zwiebeleinflüssen“.

Ich meine bei meinem Beispiel den Wasserschnupfen mit tränenden Augen und laufender Nase. Dieser Schnupfenpatient wird in der Homöopathie mit dem Mittel Allium cepa (Zwiebel) behandelt. Dieses Beispiel verdeutlicht bereits das Prinzip der Homöopathie auf einfache, aber deutliche Art: Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.

Geschichte der Homöopathie

Der Begründer der medizinischen Wissenschaft „Homöopathie“ war der deutsche Arzt Samuel Hahnemann (1756 – 1843). Er stellte 1790 den berühmten Chinarindenversuch auf, durch den die Homöopathie ihren Anfang nahm.

Chinarinde wurde damals zur Bekämpfung der Malaria eingesetzt. Hahnemann stellte fest, dass er nach Einnahme von Chinarinde ein Fieber bekam, das mit dem Malariafieber zu vergleichen ist.

Im Laufe der Zeit erprobte Hahnemann zahlreiche andere Stoffe immer am gesunden Menschen. Alle auftretenden Erscheinungen wurden gesammelt, verglichen und dann bestimmten Krankheiten zugeordnet. Dabei registrierte Hahnemann nicht nur die körperlichen Erscheinungen, sondern auch Empfindungen, Wetterumstände, Uhrzeit und vieles andere mehr. Man nennt diese Symptome auch Modalitäten. Durch diese zahlreichen Merkmale ist es möglich, ein individuelles Mittel für den Patienten zu finden.

Was bedeutet Potenzieren?

Im Laufe seiner Beobachtungen bemerkte Hahnemann, dass viele Patienten nach Einnahme seiner empfohlenen Medikamente mit starken Reaktionen (Erstverschlimmerungen) reagierten. Um diese Reaktionen zu mildern, verdünnte er die Arznei nach einem bestimmten Verfahren und stellte fest, dass die Reaktionen sanfter ausfielen, die Heilung aber dennoch eintrat.

Dieses Verdünnungsverfahren nennt man Potenzieren. Man unterscheidet in der Homöopathie zwischen verschiedenen Arten von Potenzen. In diesem Ratgeber werden nur die D-Potenzen empfohlen. Alle anderen gehören in die Hand des erfahrenen Therapeuten.

Wie entsteht eine D-Potenz?

Den Ausgangsstoff einer homöopathischen Arznei bezeichnet man als Urtinktur (= 0) abgekürzt. Um ein homöopathisches Mittel zu erhalten, wird diese Urtinktur verdünnt:

1 Teil Urtinktur + 9 Teile Verdünnung = D1

1 Teil Urtinktur + 99 Teile Verdünnung = C1

In dem Begriff D-Potenz steckt das Wort dezimal = 10. In dem Begriff C-Potenz steckt das Wort „centisimal“ = 100.

Um zu D 2 (C 2) zu kommen, wird folgendermaßen verfahren:

1 Teil D 1 + 9 Teile Verdünnung = D 2.

1 Teil C 1 + 99 Teile Verdünnung = C 2.

Dieses Verfahren können Sie endlos weiterführen, bis zu D 200 (C 200) und so weiter. Das Verfahren ist immer gleich. Als Verdünnung wird bei Flüssigkeiten ein Wasser/Alkoholgemisch, bei allen anderen Formen ein Michzuckergemisch verwendet.

Können solch winzige Dosen, die ab D 6 chemisch nicht mehr nachweisbar sind, überhaupt noch eine Wirkung haben? Kritiker und Gegner haben da ihre Zweifel. Aber? Die Erfolge der Homöopathie sprechen eindeutig für eine Wirksamkeit, besonders in den höheren Potenzen.

Wie ist die Wirkung zu erklären?

Die Konzentration des Wirkstoffs macht nicht die entscheidende Wirkung aus, es ist die arteigene Schwingung jedes Stoffes, die durch das besondere Verfahren entsteht. Durch das Verdünnen einer Substanz entsteht noch lange kein homöopathisches Medikament. Erst durch das Verschütteln dieser Verdünnung entsteht eine feinstoffliche Schwingung, die dann die Selbstheilung des Körpers anregt.

Nach jedem Verdünnungsschritt wird die Mischung zehnmal verschüttelt, senkrecht von oben nach unten. Je öfter das Mittel verdünnt wird, um so öfter wird es auch verschüttelt. Dadurch wird die Schwingung dieses Medikamentes immer feiner und tiefgreifender.

Jede feine Schwingung gibt Impulse oder Reize ab, die unsere Körperzellen erreichen und unsere Energie anfachen.

Für die Homöopathie gilt: Je höher die Verdünnungsstufe, desto feinstofflicher und tiefgreifender ist der entstehende Reiz auf den Körper. Chronische oder schwerwiegende Krankheiten werden deshalb immer mit höheren Potenzen behandelt als akute.

Die Darreichungsformen

Tropfen = alkoholische Lösung

Tabletten = Milchzuckergemisch

Globuli = Zuckerkügelchen mit aufgebrachtem Wirkstoff

Salben = Salbengrundlage mit eingearbeitetem Wirkstoff

Ampullen = alkoholische Lösung zur Injektion

Pulver = Milchzuckerverreibung

Dosierung

Als Faustregel können Sie sich merken:

5 Tropfen entsprechen 1 Tablette oder 5 Globuli.

Die beste Anwendungsform für Kinder sind Globuli; sie enthalten keinen Alkohol und werden gern eingenommen. Bei akuten Erkrankungen werden die Mittel meistens in D 6 gegeben.

Als Standarddosierung gilt – wenn nicht anders angegeben – 3-mal täglich 5 Globuli im Mund zergehen lassen.

In akuten Fällen – wenn nicht anders angegeben – die Globuli in Wasser auflösen, mit einem Kunststofflöffel umrühren und von dieser Mischung alle 5 – 10 Minuten einen Teelöffel voll geben.

Wichtig! Es gibt keine Dosierungsunterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen. Ein Säugling bekommt also genau so viel Arznei wie ein Erwachsener.

Die Dauer der Anwendung

In der Schulmedizin gilt: Nach Besserung der Beschwerden im Allgemeinen noch einige Tage die Einnahme fortsetzen. Das gilt nicht für die Homöopathie. Wenn eine deutliche Besserung der Beschwerden eingetreten ist, wird das Mittel abgesetzt.

Spätestens nach der dritten Gabe einer homöopathischen Arznei soll eine Besserung oder Linderung eintreten. Tritt wider Erwarten keine Reaktion ein, muss eventuell ein anderes Mittel versucht werden.

Wenn sich die Beschwerden nach der Einnahme verändern, muss ein Folgemittel gesucht werden. (Näheres dazu bei den entsprechenden Krankheiten.)

Was ist in der Homöopathie eine Besserung?

Der Patient fühl sich allgemein wohler.

Der Patient schläft ruhig ein.

Atmung und Puls des Patienten werden gleichmäßig.

Ein gesunder Appetit kehrt zurück.

Angst- oder Schockzustände klingen ab.

Kombination mit anderen Substanzen

Grundsätzlich sollen homöopathische Mittel nicht mit anderen Arzneien gemischt werden. Keine ätherischen Öle in Verbindung mit Homöopathie. Das bedeutet: Keine gleichzeitige Inhalation mit Kamille, Pfefferminz, keinen Hustentee, kein Erkältungsbad nebenher! Das ätherische Öl zerstört die feinstoffliche Wirkung des homöopathischen Mittels. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Verletzungen können mehrere homöopathische Mittel eingenommen werden, dann aber nur in festen Abständen.

Lagerung und Haltbarkeit

Homöopathische Medikamente sollen trocken, am besten in einem Arzneischrank, aufbewahrt werden.

Wichtig! Nicht neben Heilpflanzentees (Kamille, Fenchel, Anis, Pfefferminz oder anderen stark duftenden Teesorten) lagern, weil die ätherischen Öle die Wirksamkeit beeinträchtigen. Das gilt auch für Heilpflanzenöle, Salben, Badezusätze und Parfüm. Nicht auf der Heizung oder in praller Sonne lagern. Nicht auf elektrische Geräte legen, zum Beispiel Fernseher, Stereoanlage, Mikrowellengerät. Diese Geräte geben Strahlen ab und zerstören die Wirksamkeit des

Säugling und Kleinkind

Kleine Kinder und ganz besonders Säuglinge können sich ja noch nicht richtig verständlich machen, wenn ihnen etwas fehlt. Dennoch merken Sie als Eltern oft am Verhalten Ihres Lieblings, dass irgend etwas nicht stimmt.

In diesem Abschnitt werden die häufigsten alltäglichen Beschwerden, die im Säuglingsalter auftreten können, besprochen. Dazu gehören:

Blähungen

Erbrechen

Durchfall

Zahnungsbeschwerden

Schlafstörungen, oft als Folge dieser Beschwerden

Blähungen

Diese krampfartigen Bauchschmerzen stellen Eltern und Kind oft auf eine harte Probe und erfordern starke Nerven. Die kolikartigen Schmerzen beginnen oft ganz plötzlich, hören aber genauso schnell wieder auf. Blähungen sind zwar sehr unangenehm und schmerzen, sind jedoch harmlos; meistens sind sie die Folge von hastigem Saugen und damit verbundenem Luftschlucken. Da das Verdauungssystem des Babys sehr sensibel ist, entstehen sehr schnell lästige Darmgase, die diese Schmerzen verursachen. Noch ein Trost für alle geplagten Eltern und Kinder: Nach drei bis vier Monaten bessern sich die Blähungsbeschwerden meistens von ganz allein.

Mein Tipp: Oft lindert eine Massage des Bäuchleins die Beschwerden des Kindes ebenfalls. Die Massage soll dem anatomischen Verlauf des Dickdarms angepasst sein, man beginnt unten rechts und endet unten links.

Achtung! Nicht alle Kinder empfinden diese Massage als angenehm. Bei den folgenden homöopathischen Mitteln wird darauf speziell hingewiesen.

 

Die wichtigsten homöopathischen Mittel

Dosierung: siehe „Grundlagen der Homöopathie“

Da Blähungen besonders in der Nacht als störend empfunden werden, eignen sich die folgenden Arzneien gleichermaßen zur Behandlung der auftretenden Schlafstörungen.

Chamomilla = Kamille ist eines der wichtigsten Kindermittel in der Homöopathie und hat ein sehr breites Anwendungsgebiet. Besonders in den ersten Lebensmonaten ist es oft angezeigt und leistet gute Dienste.

Ein Kind, das auf Chamomilla gut anspricht, ist unruhig, nervös, es schreit ununterbrochen, ist schwer zufriedenzustellen. Das schrille Geschrei geht den Eltern sehr auf die Nerven. Das Kind beruhigt sich nur, wenn es ständig herumgetragen wird. Sobald es wieder hingelegt wird, beginnt die Prozedur erneut. Auffallend ist außerdem eine starke Rötung einer Gesichtshälfte des Kindes. Die abgehenden Blähungen sind stinkend, oft sauer riechend. Die starken, kolikartigen Schmerzen lösen eventuell zusätzlich Erbrechen aus. Das Kind krümmt sich dabei vor Schmerzen. Eine Bauchmassage nimmt dieses Kind meistens dankbar an, in Verbindung mit einer Gabe Chamomilla bessern sich die Beschwerden oft schnell.

Merke! Ein „Chamomillakind“ braucht immer Zuwendung und Körperkontakt (Herumtragen, Streicheln).

Bryonia (Weiße Zaunrübe) hilft Kindern, die durchdringend schreien und nervös, gereizt und unruhig sind. Der Versuch, das „Bryoniakind“ durch Herumtragen und Streicheln zu beruhigen, schlägt hier jedoch völlig fehl. Im Gegenteil, das Gebrüll des Kindes steigert sich nur noch. Auch die Bauchmassage verfehlt hier ihre Wirkung, sie macht alles nur noch schlimmer.

Typisch für das Mittel Bryonia ist Bewegung, daher verschlimmern Herumtragen, Streicheln, Massage alle Beschwerden. Ruhe dagegen bessert und tut immer gut, ebenso leichter Druck auf das Bäuchlein.

Geben Sie Ihrem Kind eine Gabe Bryonia und legen Sie es anschließend in Bauchlage ins Bettchen. Höchstwahrscheinlich haben Eltern und Kind jetzt Ruhe.

Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat), ein Stoff aus dem Mineralbereich, ist in der Homöopathie als universelles Mittel bei Krämpfen und Koliken bekannt. Das Bäuchlein des Kindes ist hier auffallend gebläht, oft tritt zusätzlich Schluckauf hinzu, ein Hinweis auf große Luftmassen im Körper. Spontaner Abgang von Winden bringt dem Kind eine Erleichterung. Wärme tut dem Kind auffallend gut. Eine Wärmflasche und dazu eine sanfte Bauchmassage sind zu empfehlen.

Wichtig! Wenn das Kind die wohlgemeinte Wärmflasche nicht haben möchte oder noch unruhiger wird, spricht es auf Magnesium phosphoricum mit Sicherheit nicht an.

Colocynthis (Bittergurke) ist ein bewährtes Mittel bei allen starken, stechenden oder schneidenden Krampfschmerzen und Koliken. Hier wird es angewendet, wenn sich das Kind vor Schmerzen krümmt, dabei aufbäumt oder die Beinchen an den Körper zieht. Dadurch bekommt es Erleichterung. Um den Bauchnabel herum sind die Schmerzen besonders ausgeprägt.

Leichte Massage des Bäuchleins oder ein lauwarmer Bauchwickel lindern zusätzlich die Schmerzen.

Mein Tipp: Colocynthis eignet sich auch sehr gut zur Behandlung von Nabelkoliken bei größeren Kindern.

Wenn keines der angesprochenen Mittel so richtig zutrifft, hier noch folgende Alternativen:

Für gestillte Kinder, also Brustkinder:

Carbo vegetablis (Holzkohle) eignet sich für alle Säuglinge, die bereits während des Stillens sehr unruhig sind und dadurch auch relativ viel Luft schlucken. Sie neigen auch zum verzögerten Aufstoßen, das sogenannte „Bäuerchen“ lässt lange auf sich warten. Das hat zur Folge, dass die aufgenommene Nahrung gärt, bläht und zum Trommelbäuchlein führt. Hier ist Carbo vegetabilis immer einen Versuch wert.

Dosierung: Vor jedem Stillen werden 2 – 3 Globuli Carbo vegetabilis D 6 in etwas lauwarmem Wasser aufgelöst und dem Kind mit einem Kunststofflöffel eingeflößt.

Anschließend wird das Kind wie gewohnt gestillt.

 

Für Flaschenkinder:

Magnesium carbonicum (Magnesiumcarbonat) ist eine Hilfe für Kinder, die bereits beim Trinken äußerst unruhig sind und sehr hastig saugen, was wieder zum verstärkten Luftschlucken führt. Die Hautausdünstungen sowie der Stuhlgang des Kindes riechen oft leicht säuerlich.

Dosierung: 2 x 3 Globuli Magnesium carbonicum D 6 in etwas lauwarmem Wasser auflösen und dem Kind einflößen.

Anschließend wird die Flaschennahrung wie gewohnt gefüttert.

Tipps für Wickel und Kompressen

Wenn Sie Ihrem Baby einen Bauchwickel oder ein Kompresse zubereiten möchten, beachten Sie bitte Folgendes:

Säuglinge reagieren intensiver auf Temperaturreize als Erwachsene, deshalb darf ein Wickel niemals ganz kalt und vor allen Dingen nicht sehr heiß sein. Die beste Temperatur ist hand- beziehungsweise lauwarm.