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Titel

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

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Wichtiger Hinweis

Sämtliche Inhalte dieses Buches wurden – auf Basis von Quellen, die die Autorin und der Verlag für vertrauenswürdig erachten – nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und sorgfältig geprüft. Alle Rezepte in diesem Buch wurden für den Thermomix® TM5 entwickelt und mit diesem getestet. Bitte beachten Sie: Der Mixtopf des Thermomix® TM5 ist größer als der des TM31 (Kapazität von 2,2 Litern anstatt 2,0 Liter beim TM31). Daher dürfen aus Sicherheitsgründen die Rezepte aus diesem Buch nur dann mit dem TM31 nachgekocht werden, wenn die Mengen angepasst wurden. Achten Sie auf die Füllstandsmarkierungen und überschreiten Sie die maximale Füllmenge nicht. Der Verlag und die Autorin haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind. Thermomix® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Vorwerk & Co. KG. Diese Publikation ist kein offizielles Lizenzprodukt der Vorwerk & Co. KG.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

5. Auflage 2022

© 2017 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Caroline Kazianka

Umschlaggestaltung: Laura Osswald

Umschlagabbildungen: Vorderseite: Alex Raths/iStockphoto.com, Chamille White/Shutterstock.com, Rückseite: Elisabeth Engler

Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-7423-0311-0

ISBN E-Book (PDF) 978-3-95971-801-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-800-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Vorwort

Tipps für den Umgang mit dem Thermomix®

Kräuter und Heilpflanzen

Kräutertees

Erkältungstee

Schnupfentee

Asthmatee

Krampftee

Schmerztee

Anti-Infekt-Tee

Men’s-Health-Tee

Hustentee für Kinder (und stillende Mütter)

Schäfchentee für Kinder (und stillende Mütter)

Bäuchleintee für Kinder (und stillende Mütter)

Tinkturen und Kräuter auszüge

Vogelmieren-Urtinktur

Katzengamandertinktur

Rosmarintinktur für den Kreislauf

Rosmarintinktur für Jugendliche

Pflanzliches Antibiotikum

Tinktur für die Prostata, Blase und Gebärmutter

Lymphtinktur

Essigkonzentrat gegen Schweißfüße

Gurgellösung bei Hals- und Rachenentzündung

Hauswurztinktur

Walnusstinktur

Heilende Salben und Balsame

Nasenbalsam

Birkensprossensalbe nach Hildegard von Bingen

Löwenzahnsalbe

Pappelknospenbalsam

Beinwellsalbe

Brummkopfsalbe

Holunderblütensalbe

Gundermann-Gänseblümchen-Wundbalsam

Lavendelsalbe mit Propolis

Hauswurz-Basilikum-Salbe, kalt gerührt

Ringelblumensalbe

Kräuteröle und Mazerate

Lavendel-Kräuteröl

Löwenzahn-Rosmarin-Massageöl

Ischiasöl

Holunderblüten-Vanille-Öl mit Zitrone

Königskerzenöl

Wundöl (Kräutermazerat)

Schmerzöl mit Birkenöl

Johanniskraut-Rotöl (Kräutermazerat)

Arnikaöl (Kräutermazerat)

Heilende Kräuterweine und belebende Tonika

Dill-Fenchel-Wein

Herz-Nerven-Tonikum

Birkensprossen-Essenz

Lindenelixier für guten Schlaf

Lavendel-Rosen-Tonikum

Rotwein mit Ei, Kräftigungselixier

Heilschnäpse und -liköre

Ingwerschnäpsle

Hauswurzbrand

Brennnesselgeist

Magenwohltat

DIY-Melissengeist (nach Karmeliter Art)

Walnusslikör

Hagebuttenelixier

Zitronenmelissenlikör mit Honig

Kräutersirup und -honig

Ingwer-Zitronen-Sirup für die Abwehr

Schnupfensirup

Mir-geht’s-gut-Honig

Zwiebel-Thymian-Honig

Energie-Nusspaste

Heilende Wickel und Umschläge

Nierenwickel mit Ingwer

Kartoffelwickel

Zitronen-Essig-Wickel

Kompresse bei Blasenentzündung, Blasenreizung oder zur Vorbeugung

Heilerde-Kamillen-Wickel

Heilspeisen: Gesundheit und Kraft aus dem Topf

Hühnersuppe – nicht nur für die Seele

Goldpaste und »Wundermilch«

Karottensuppe mit Fenchel

Ghee

Augenfit: der Smoothie für die Sehkraft

Bezugsquellen

Vorwort

Bereits seit meiner Kindheit streife ich durch Wald und Felder, den Blick oft nach unten gerichtet, immer auf der Suche nach Kräutern und Blümchen, die meinen Weg kreuzen. Zu Hause werden diese dann frisch verarbeitet zu Heilweinen, Schnäpsen, Tinkturen, Salben oder auch sorgfältig getrocknet. Diese Leidenschaft habe ich von meiner Großmutter aus Freising geerbt, die sich und ihre mehrköpfige Familie erfolgreich durch die schweren Kriegs- und Nachkriegszeiten brachte und immer ein liebes Wort und einen guten Rat für andere hatte. Damals war es nicht so einfach wie heute, man konnte weder im Internet die Zutaten für seine Hausmittel oder einen exotischen Heilkräutertee beziehen, noch war es um die Apotheken gut bestellt. Vieles war zeitweise gar nicht zu bekommen, und das Geld war ohnehin mehr als knapp. Wie gesagt, schwere Zeiten.

Heute tun wir uns da viel leichter: Was wir benötigen oder auch einfach nur haben wollen, erhalten wir auf vielfältige Art und Weise. Und dennoch: Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie bei Ihren Spaziergängen mit offenen Augen um sich. Auch wer botanisch nicht besonders bewandert ist, wird so manches Kräutlein wie den goldgelben Löwenzahn, das weiß-rosa-blütige Gänseblümchen und die bei Kindern eher unbeliebte Brennnessel sicher noch aus der eigenen Kindheit kennen. Nun muss nicht jeder gleich auf »Sammeltour« gehen, die meisten Heilkräuter sind auch getrocknet als Tee erhältlich und können uns als Grundlage für die selbst produzierte Kräutermedizin dienen. Das ist vor allem dann besser, wenn man die Pflanzen nicht wirklich sicher erkennt, denn dann kann es durchaus auch mal gefährlich werden! Auch ich lerne immer noch dazu, es gibt eben so viele Heilpflanzen und deren Variationen in der Natur! Wenn Sie Zutaten einkaufen, dann am besten eher kleine Mengen, die Sie innerhalb eines Jahres verbrauchen können.

Für zahlreiche der hier vorgestellten Hausmittel werden Dinge benötigt, die oft sowieso im Haushalt vorhanden sind: Zwiebeln, Kartoffeln, Zitronen, Gewürze wie Ingwer und Fenchel.

Der Thermomix® erlaubt uns eine besonders schonende und zugleich schnelle Zubereitung von Hausmitteln, oft geradezu genial einfach! Da kann sich wirklich jeder daran wagen! Die Kräuter werden durch die Einhaltung konstanter Temperaturen besonders schonend ausgezogen, und Salben bekommen durch das ständige Rühren eine sehr angenehme Konsistenz.

Die Rezepte, die ich Ihnen hier vorstelle, beruhen auf volksheilkundlicher Überlieferung und wurden an unsere Zeit angepasst. Vieles davon nutze ich bereits jahrzehntelang; seitdem der Thermomix® in meiner Küche ist, habe ich die Rezepte »thermitauglich« gemacht. Dennoch: Bei anhaltender Erkrankung, starken Schmerzen unerklärlicher Herkunft, hohem Fieber oder Blut in Stuhl und Urin muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Sprechen Sie mit ihm über die Hausmittel, die Sie anwenden möchten.

Nun wünsche ich Ihnen allen ein gutes Gelingen und nach Möglichkeit auch einen guten Erhalt Ihrer Gesundheit mithilfe unserer Rezepte!

Ihre Kräuterexperimentelle

Elisabeth Engler

Tipps für den Umgang mit dem Thermomix®

1. Mixtopf und Deckel nach dem Kochen von Zuckerhaltigem (Heilsirup), Öligem (Kräutermazerate) oder Harzigem (Pappelknospensalbe) sofort auswaschen. Das alles klebt furchtbar, wenn man es eintrocknen lässt. Außerdem können Säuren von Essig zum Beispiel die Dichtungen beschädigen, wenn sie sehr lange im Mixtopf bleiben.

2. Beim Pulverisieren von Kräutern oder Gewürzen verteilt sich das feine Pulver in der Regel überall im Mixtopf. Mit einem Spatel lässt es sich nur schlecht nach unten schieben, vor allem bei kleineren Mengen. Da hilft am besten ein Küchenpinsel. Unter den Messbecher noch ein Küchenpapiertuch stecken, dann kommt der feine Staub nicht durch. Vor dem Öffnen des Mixtopfes deshalb immer kurz warten, bis er sich gelegt hat.

3. Pulver mit dem Küchenpinsel nach unten streichen und auch Reste aus dem Mixtopfdeckel dabei mitnehmen, das funktioniert besser als mit dem Spatel.

4. Die eingebaute Waage ist beim Abwiegen von Kleinstmengen nicht immer genau, zum Beispiel bei Gewürzen empfehle ich daher eine externe Digitalwaage (mit 1-Gramm-Schritten).

5. Der Mixtopf wird gerade beim Einkochen von Zuckerhaltigem wie Sirup extrem heiß. Deshalb bitte den Deckel sehr vorsichtig öffnen. Der heiße Dampf, der aus dem Mixtopf steigt, kann böse Verbrennungen hervorrufen!

6. Praktischerweise lässt sich Gekochtes direkt aus dem Mixtopf gut ausgießen. Doch sehr Heißes oder Kochendes nur durch einen Trichter in Flaschen abfüllen – so vermeidet man Verbrennungen und Kleckern!

7. Wird heißes Gargut im Mixtopf püriert (zum Beispiel bei der Karottensuppe), schützt normalerweise der Messbecher (MB) vor dem Herausspritzen. Dennoch kann es zu gefährlichen kleinen Spritzern kommen. Daher entweder den Messbecher (mit einem Tuch dazwischen) beim Mixen festhalten oder besser mit einem gefalteten Küchenhandtuch abdecken.

8. Der Messbecher misst gefüllt 100 Milliliter, halb gefüllt (Markierung) 50 Milliliter Inhalt. Er wurde in vielen Rezepten daher als Hilfe zum Abmessen verwendet – das geht in der Regel schneller als das Abwiegen.

9. Wird mit dem Spatel Gargut nach unten geschoben, bezeichne ich diesen Arbeitsschritt als »spateln«.

10. Wird Dickflüssiges gespatelt, so kann es sein, dass dies mithilfe eines biegsamen Spatels, etwa aus Silikon, besser gelingt als mit dem starren Originalspatel.

Kräuter und Heilpflanzen

Wer die Möglichkeit hat, zumindest einige der hier verwendeten Kräuter selbst zu sammeln, sollte dies unbedingt tun! Denn es macht ausgesprochen viel Freude und die Beschäftigung mit den wunderbaren Gaben unserer Natur – wie sie aussehen, wo sie wachsen, wann man sie sammelt – trägt bereits ein bisschen zur Heilung bei und wächst sich schnell zu einem neuen und nützlichen Hobby aus.

Doch man muss unbedingt auch wissen, dass es das »richtige« Kraut ist, das man in sein Körbchen packt – denn Verwechslungen können schlimmstenfalls böse Vergiftungen (oder Ausschläge) nach sich ziehen, bestenfalls ist das so hergestellte Heilmittel wirkungslos, und die Mühen sind umsonst.

Also bitte nur das sammeln, was Sie absolut sicher kennen – oder Sie nehmen einen kundigen Führer mit, der Sie unterstützt. Pflücken Sie nur die Menge, die Sie voraussichtlich bis zum nächsten Jahr benötigen, und sammeln Sie an verschiedenen Orten, um nicht eine Wachstumsstelle ganz auszurauben. Bewuchs direkt neben der Straße oder an einem Platz, der vermutlich mit Dünge- und Spritzmitteln behandelt wird, ist ebenso tabu wie Gassiwege von Hundebesitzern.

Kräuter werden nur dann gesammelt, wenn sie trocken sind (idealerweise hat es zwei Tage vorher nicht geregnet). Blüten eher morgens, nachdem der Tau abgetrocknet ist, Kräuter am (sonnigen) Nachmittag, wenn sie die meisten ätherischen Öle bergen. Zu Hause werden sie entweder sofort weiterverarbeitet (nachdem sämtliche Insektenbesucher, die sich darin besonders bei den Blüten gern aufhalten, entfernt wurden) oder zur Aufbewahrung im Schatten, im Backofen bei maximal 40 °C oder in einem Dörrapparat langsam getrocknet. Nur ganz durchgetrocknete Kräuter verwenden (ohne braun verfärbte Stellen), leicht zerkleinern bzw. Blätter von den Stängeln rebeln und trocken und dunkel aufbewahren – entweder in einem dunklen Glas, einer Papiertüte, die dann in eine Dose gesteckt werden kann, oder einem sauberen Stoffsäckchen. Nach einem Jahr nicht mehr verwenden, und auch nicht, wenn sie schimmelig geworden sind, sich dunkelbraun verfärbt haben oder unangenehm riechen.

Die hier verwendeten Kräuter gibt es fast alle zu kaufen, entweder in Apotheken oder im Kräuterfachhandel (Internet oder Laden, siehe Bezugsquellenangaben). Die selbst hergestellte Kräutermedizin kann nur so wirksam sein, wie die verwendeten Kräuter Inhaltsstoffe enthalten. Apothekerqualität bedeutet, dass die Drogen (= Kräuter bzw. Gewürze) auf ihren Wirkstoffgehalt hin laborgetestet werden. Biologische Qualität (bio) heißt, dass die Drogen auf Schadstoffe untersucht werden.

Meine Empfehlung: Wenn ich ein schnell wirkendes Mittel für eine kürzere Zeit (wenige Tage) für eine akute Erkrankung (Erkältung, Infektion, Entzündung, Neuralgie etc.) benötige, so bevorzuge ich die Apothekerqualität mit vielen Wirkstoffen. Für ein eher chronisches oder oft wiederkehrendes Problem (wie Schmerzen durch Arthrose, Stoffwechsel, Verdauung, Abwehrstärkung), bei dem die Kräuter über einen längeren Zeitraum verwendet werden, sind Kräuter aus Bio-Anbau meine erste Wahl. Am liebsten jedoch sind mir persönlich meine selbst gesammelten Wildkräuter, die ich wie einen Schatz hüte und bewahre. Nach einem Jahr jedoch ist Schluss damit, und es gibt wieder neue mit frischen Wirkstoffen. Reste wandern so manches Mal in einen leckeren Kräutersirup …

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KRÄUTERTEES

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