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Anna Balzer


Anna Balzer

Die älteste Kollektivistin als jüngste Stoßbrigadierin
1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 24.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122485
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 14

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

"Anna Balzer" ist die Geschichte einer Frau, die die harten Umstände des Lebens in der Wolgaregion des frühen 20. Jahrhunderts überwindet. Geboren in eine arme Bauernfamilie, arbeitet Anna unermüdlich, um sich und ihre Familie durchzukämpfen. Doch erst die Oktoberrevolution bringt für sie eine Chance auf ein neues Leben. In einem packenden Monolog erzählt Anna von Hunger, Krieg und ihrer tiefen Abneigung gegen die Kollektivierung, die sie letztlich jedoch in ein neues Verständnis von Gemeinschaft und Eigenständigkeit führt. Ihre Entschlossenheit, das Lesen und Schreiben zu lernen, macht sie zu einer Symbolfigur für den menschlichen Willen, sich zu bilden und zu wachsen. Diese bewegende Erzählung zeigt, dass es nie zu spät ist, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
1931 trat ich als letzte Frau des Dorfes ins Kollektiv. Ich glaubte den Kollektivisten nichts; ich hatte furchtbare Angst. Ich stand mit ganz jungen Mädels in einem Glied, habe Kartoffeln ausgemacht. Ich war wie ein fremder Hund, der ins Dorf kommt. Aber es hat mich niemand verspottet; nein, alle haben mir die Sache gezeigt. Zuerst verstand ich die Tabellen überhaupt nicht, die Strichelchen, diese Einheiten, nach denen verrechnet wurde. Aber dann ward mir’s klar, ich bekam Zutrauen, und jetzt ging es los. Ihr wisst, ich stand mit den jungen Mädels in einem Glied; aber ich habe ihnen gezeigt, was die ,alte Anna‘ kann. Meist hatte ich mehr als eine Einheit geschafft am Tag. Diesen Winter 1933 auf 1934 haben wir gegen früher direkt gut gelebt, sehr gut. Auch mein kranker Mann war zufrieden. Unser Herz war ganz ruhig.
Im Frühjahr erkrankte ich. Ich konnte erst am 3. Mai wieder anfangen. Ich kam in mein altes Glied auf die Gemüseplantage. Die Jungen begrüßten mich mit Freude, sie hatten ein rotes Fähnchen auf meinen Platz gesteckt. Wir haben feste gegraben, Pflanzen gesteckt, unsren Plan als erste erfüllt. Ich selbst wurde Gliedführerin, kam auf die Rayon-Ehrentafel und erhielt als Prämie ein Milchschaf. Das alles hätte ich vor drei Jahren nicht gedacht.“
„Und wie ist das mit der großen Decke, unter der alle Frauen schlafen müssen?“, frage ich.

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