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Das Steinchen


Das Steinchen


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 24.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122515
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 16

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Erzählung entführt uns in die beklemmende Welt politischer Gefangener in den 1930er Jahren. Elf Männer, eingesperrt wegen ihres Widerstands gegen den aufkommenden Faschismus, finden in einem kleinen Stein ein Symbol der Freiheit. Was als harmloses Spiel beginnt, wird zum Zeichen des ungebrochenen Geistes und der Solidarität. In einem System, das versucht, ihre Körper und ihren Willen zu brechen, erheben sich die Gefangenen gegen ihre Unterdrücker. Mit feinem Gespür für Humor und Tragik zeigt Wolf, wie kleinste Gesten großen Widerstand symbolisieren können. Ein kraftvolles Stück Literatur über Freiheit, Gemeinschaft und Mut im Angesicht von Repression.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Diese Politischen wurden, getrennt von den andern harmloseren Strafgefangenen, früh von neun bis neun Uhr dreißig in den Hof geführt. Es ging zuerst die vergitterten Treppenschächte hinab, dann durch den unterirdischen Menagegang, dann musste man vor einer Tür halten, wo zwei Wachtmeister mit langen Parabellumpistolen standen. Es wurden immer nur vier Mann hinausgelassen; erst wenn diese sich „angeschlossen“ hatten, kam die nächste Halbgruppe … eine sehr weise Maßnahme, damit nicht aus einem Gedränge unvermutet ein Aufstand würde. Schließlich waren alle elf Politischen im Hof. Sie gingen scharf auf Vordermann, genau vier Schritt einer hinter dem andern, auf einem gepflasterten Weg. Dieses Weglein führte um die „Hofwiese“; sie hatte etwa vier bis fünf Meter Durchmesser, so wie der Fußboden eines Zimmers, nur rund. Dünnes Gras und Löwenzahn wuchsen auf dem Lehmboden. In der Mitte stand ein kleines rachitisches Bäumchen; das Wichtigste aber war die Einfassung der „Wiese“, große rhombische Zementsteine.
Durch einen dieser Zementsteine begann der Krach, das heißt durch die abgebrochene Steinspitze eines dieser Rhomben. Sie lag eines Morgens auf dem peinlich saubern, gepflasterten runden Weg des Hofes. Die Gefangenen mussten die halbe Stunde schweigend in vier Schritt Abstand auf Vordermann gehen. Die meisten traten über das Steinchen weg.

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