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Jordans Planet


Jordans Planet

Terra-Utopia - Band 12
Terra-Utopia, Band 12 1. Auflage

von: Wilfried Hary

1,99 €

Verlag: Novo Books
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 22.06.2024
ISBN/EAN: 9783961273874
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 93

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Illegal auf einer fremden Welt – der Kampf mit den Evolutionsverbrechern.
Arthur Jordan ist ein genialer Wissenschaftler, doch er wendet sich von der menschlichen Gemeinschaft ab. In den tiefen des Weltraums findet er einen Ort, wo er ungestört seine Forschunen betreiben kann, auch solche, die den Gesetzen Terras widersprechen.
Ein deutscher SF-Klassiker in Neuauflage.
Arthur Jordan schrieb: „Die Menschen richten mich zugrunde, denn ich gehöre nicht zu ihnen. Ich wurde als Mensch geboren, aber was bin ich wirklich? WAS BIN ICH WIRKLICH? Einfach nur ein Irrer? Ist es denn so einfach? NEIN! Dass ich so bin, ist mein Schicksal, und dass diese so sind, ist ihr Schicksal. Das man tragen muss?“
Immer wieder las er diese Zeilen, bis die Buchstaben vor seinen Augen zu tanzen begannen und sich die Augen mit Tränen füllten.
Er hob den Kopf, blinzelte nicht, richtete den Blick in unerreichbare Fernen.
Unerreichbar?
Für ihn nicht!

*

Jordans Privatjacht startete im frühen Morgengrauen vom Raumhafen Neu-Londons. Mit irrsinnigen Werten beschleunigte das Schiff. Jordan wechselte per Funk ein paar saloppe Sätze mit dem diensthabenden Controller, den er zufällig persönlich kannte. Später würde ihn der Mann als ruhig und ausgeglichen schildern.
Angegebenes Ziel Jordans war das Sonnensystem WEGA. Sein Flugplan wies jedoch die doppelte Menge der für einen solchen Flug benötigten Speicherenergie aus - doppelt so viel, wie aus Sicherheitsgründen erforderlich gewesen wäre. Mehr Speicherenergie - mehr Masse. Aber es war letzten Endes Jordans Sache, wenn er sein Geld verpulverte. Niemand hatte sich daran zu stören.
Arthur Jordan erreichte das System WEGA nie!
Seit dem letzten Funkspruch zur Erde, mit dem er sich in den Hyperraum abmeldete, war Arthur Jordan verschollen.
Man fand die Schreibfolie in seiner Wohnung und die Abschiedszeilen.
Die Welt horchte auf: Genie Arthur Jordan hatte sich das Leben genommen!
Doch die Raumfahrtbehörde und einige zuständige Herren der irdischen Regierung blieben skeptisch. Sie hatten einen schlimmen Verdacht und setzten sich mit der interplanetarischen Entwicklungsbehörde in Verbindung.
Die zuständigen Gremien dieser Behörde bestanden aus Mitgliedern der verschiedensten Rassen. Jedes Volk innerhalb des galaktischen Bundes war vertreten. Ihr oberstes Ziel: Wahrung der Nichteinmischung in die Belange unterentwickelter Planeten.
Ja, diese Planeten durften überhaupt nicht wissen, dass es so etwas wie den galaktischen Bund überhaupt gab.
Bis die Zeit reif dazu war.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fahndete die Entwicklungsbehörde nach dem Menschen Arthur Jordan.

*

Das Genie, wie man ihn in den letzten Jahren nannte, lächelte. Auf den Schirmen der Panoramagalerie tauchten die Sterne auf. Nur einer kannte das Ziel wirklich: er, Arthur Jordan!
Im Fadenkreuz lag TROCKOS, eine barbarische Welt mit mittelalterlicher Kultur, geschützt und behütet von der Entwicklungsbehörde. Es würden nach Lage der Dinge noch mindestens tausend Jahre vergehen, bis TROCKOS den Irrgarten mittelalterlicher Vorstellungen verließ und zu den Sternen fand. Dann erst würde es den offiziellen Kontakt mit dem galaktischen Bund geben.
Die Erfahrungen der Vergangenheit hatten gezeigt, dass bei aktiv betriebener Entwicklungshilfe stets die Unterstützenden einen Vorteil darin fanden. Die natürliche Entwicklung einer Planetbevölkerung wurde gestört und Haltlosigkeit erzeugt. Nach der interplanetarischen Entwicklungsbehörde war aktive Entwicklungshilfe Vergewaltigung ideeller Güter, Umerziehung für den Preis der Orientierungslosigkeit.
Arthur Jordan kannte die einzelnen Theorien und wusste, dass sie stimmten - jedenfalls zum großen Teil.
Er hatte durchaus nicht vor, in die natürliche Entwicklung von TROCKOS einzugreifen. Was er suchte, war eine Welt ohne sogenannte zivilisierte Menschen. Man hatte ihm den Genius ersten Grades verliehen, ihn auf den Thron eines intellektuellen Halbgottes gehoben.
Auch das ist ein gewaltsamer Eingriff, dachte er grimmig, wenn auch nur in die Persönlichkeit eines einzelnen und nicht in das Gedankengut einer Masse.
Auf TROCKOS suchte er Unterschlupf, eine neue Heimat. Deshalb nannte er die Welt im Fadenkreuz der Zielautomatik auch im stillen: JORDANS WELT. Sein eigener Planet! Dabei durfte niemand merken, dass es so war und bis zum Rest seines Lebens so sein sollte.

*

Trockos war der vierte Planet des Sonnensystems und sehr erdähnlich. Die Intelligenz, die sich auf diesem Planeten entwickelt hatte, war überraschend humanoid. Eine Grundvoraussetzung für Arthur Jordan. Er würde nicht auffallen.
Einer der Monde des sechsten Planeten war ausgehöhlt und in eine automatische Beobachtungsstation verwandelt worden. Sie diente nicht nur dazu, Vorgänge mit globalen Auswirkungen auf Trockos im Auge zu behalten, sondern vor allem, jede Annäherung eines Schiffes des interplanetarischen Planetenbundes zu verhindern.
Aber man hätte Arthur Jordan nicht das Genie genannt, hätte er nicht eine Möglichkeit besessen, das Kontrollsystem wirksam zu hintergehen.
Seine Privatjacht tauchte mit annähernder Lichtgeschwindigkeit in das Sonnensystem ein. Die Beobachtungsstation stand auf der anderen Seite der Sonne. Eine Vorsichtsmaßnahme Jordans, dass er diesen Eintauchwinkel gewählt hatte.
Seine Rechte umklammerte einen besonders gekennzeichneten Hebel.
Arthur Jordan hatte sich einen Namen gemacht, weil es ihm gelungen war, die seit Jahrhunderten regierende Stagnation in Wissenschaft, Forschung und Technik zu durchbrechen. Er war als wissenschaftlicher Revolutionär aufgetaucht, hatte Lehrsätze in Frage gestellt, die tausendjährige Gültigkeit besaßen, und seine Behauptungen schließlich nachgewiesen. Man hatte ihn mit Forschungsaufträgen bedacht. Für den galaktischen Bund hatte er eine Masse neuer Erkenntnisse erwirtschaftet, doch nicht nur für die Gemeinschaft aller „entwickelten“ Völker der Sterne, sondern auch für sich selbst - eine Sache, die man nicht einmal ahnte.
Aus eigenen Mitteln hätte er solche aufwendigen Forschungen niemals betreiben können. Man hatte ihm alles zur Verfügung gestellt, was er forderte.
„Alles haben sie aus mir herauszupressen versucht, was mein Intellekt herzugeben imstande war. Wie eine seltene Zitrone, deren Tropfen besonders kostbar sind. Ein paar winzige Tropfen habe ich für mich behalten.“
Er legte den besonders gekennzeichneten. Hebel herum. Dadurch wurde er unsichtbar für die Beobachtungsstation.
Arthur Jordan lachte, als er daran dachte, wie simpel das neue Prinzip des perfekten Ortungsschutzes funktionierte. Genauso einfach würde es auch sein, dem Ortungsschutz zu begegnen. Vorerst war das allerdings nicht zu befürchten. Erst einmal hätte man wissen müssen, dass es eine solche Neuentwicklung überhaupt gab.

*

Die Landung auf Jordans Planet, alias Trockas, erfolgte auf der Nachtseite. Arthur Jordan bedauerte, dass er es versäumt hatte, umfassende Informationen über den Planeten zu sammeln. Nur die wichtigsten Details hatten ihn interessiert.
Sein Ziel war ein Kontinent mit der am höchsten ausgeprägten Kultur. Eine größere Stadt erregte seine Aufmerksamkeit.
Arthur Jordan landete außerhalb der Stadtmauern.
Er nahm nur wenig mit - Dinge, die ihm zum Überleben wichtig erschienen. In den nächsten Jahren musste er sich zunächst anpassen. Eine Aufgabe, die ihn herausforderte, seinen Ehrgeiz und seinen Intellekt reizte.
Kaum war er ausgestiegen, als die Privatjacht startete.
Arthur Jordan machte sich keine Gedanken. Die Jacht würde in die Sonne stürzen. Er brauchte sie nicht mehr. Unter Umgehung der Sicherheitsschaltung hatte er den Bordcomputer vorprogrammiert.
Die Beobachtungsstation würde auch von diesem Vorgang nichts bemerken.
Eine weitere Grundvoraussetzung für Arthur Jordans Pläne. Keine Spuren durfte es geben.
Nur einen einzigen Unsicherheitsfaktor gab es: Er kannte sich nicht aus in der Arbeit der Entwicklungsbehörde, hatte keine Ahnung von ihrer tatsächlichen Effektivität. Das Thema wurde längst nicht mehr in der Öffentlichkeit erörtert.
Dass es seit der letzten zweihundert Jahre um die Arbeit der Entwicklungsbehörde so ruhig war - ein Zeichen dafür, dass die Leute längst durch die Langeweile ihres eintönigen Jobs unaufmerksam geworden waren? Oder waren sie so fähig, dass sie immer einen hundertprozentigen Erfolg für sich verbuchten?

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