Biomedikalisierung in der Verwandtschaftsforschung
Published by BEKKERpublishing, 2015.
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Biomedikalisierung in der Verwandtschaftsforschung
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1. Verwandtschaft hat man nicht, man macht sie sich
1.1 Biomedikalisierung
2. Die Studien – mater certa semper est:
3. Fazit
Literatur
Quellenverzeichnis
Inwieweit kann eine Biomedikalisierung von der
Verwandtschaftsforschung im populären Bereich festgestellt werden?
von Hendrik M. Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 23 Taschenbuchseiten.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Januar 2015 meldete, hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass Kinder, die per Samenspende gezeugt wurden, altersunabhängig einen Anspruch darauf haben, den Namen ihres Spenders zu erfahren. Hingegen ist in Deutschland die Eizellenspende weiter verboten. (Bubrowski FAZ 2015)
Nach britischem Recht wird es nun durch Eizellenspende möglich, dass ein Kind zum Beispiel mindestens drei biologische Eltern und dazu noch einen sozialen Vater haben kann. Man kommt je nach Zählung also auf mindestens vier Elternteile. (Kastilan FAZ 2015)
Vermeintlich könnte man das als die Auflösung der Familie betrachten. Doch was soll sich da eigentlich aufgelöst haben? Es ist schließlich nicht so, dass Verwandtschaft aufhört zu existieren. Ganz im Sinne von Marilyn Strathern, einer britischen Anthropologin, sagt uns die Wissenschaft, was für eine Wahrheit in den Dingen liegt: Wir konstruieren uns daraus unsere Identität.
Der bekannte Logiker und Physiker Karl Popper sagt, ein wissenschaftlicher Theoriekomplex sollte so aufgestellt sein, dass er an der Empirie scheitern kann. Er muss falsifizierbar sein. Oder um sein Beispiel zu nehmen: Wenn ich behaupte, es wird morgen regnen oder auch nicht, ist der Satz nicht widerlegbar, wissenschaftlich also nutzlos. Sage ich aber, es wird morgen regnen, kann ich mit dieser Aussage wissenschaftlich arbeiten. (Popper 1994: 15)