Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH, Stuttgart
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Print: | ISBN: 978-3-7910-3586-4 | Bestell-Nr.: 16604-0001 |
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Umschlagentwurf: Goldener Westen, Berlin
Umschlaggestaltung: Kienle gestaltet, Stuttgart
Satz: Claudia Wild, Konstanz
Mai 2018
Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart
Ein Unternehmen der Haufe Group
Die europäischen Finanzmärkte haben nunmehr eine beinahe neunjährige Phase der Einführung neuer regulatorischer Anforderungen hinter sich. Sie betreffen neben den Märkten als solche auch die unterschiedlichen Typen von Finanzinstitutionen, wie z. B. Banken, Versicherungen und Kapitalverwaltungsgesellschaften.
Obwohl die Implementierungsphase von „Basel III“ noch nicht abgeschlossen ist, stehen mit „Basel IV“ weitere große Reformpakete für das Kredit- und Handelsgeschäft von Banken an. Mit MiFID II/MiFIR sowie EMIR II werden die Finanz- und speziell die Derivatemärkte einer neuen Regulierung unterworfen. Mit der Alternative Investment Fund Manager Directive (AIMFD) bzw. Solvency II geschieht dies auch für Hedgefonds und geschlossene Fonds bzw. Versicherungen. Gleichzeitig wurde mit der Erweiterung der Kompetenzen der EZB eine einheitliche Bankenaufsicht im Euroraum geschaffen, welche durch einen gemeinsamen Abwicklungsmechanismus für schiefliegende Banken ergänzt wird. Letzterer wird durch Neuregelungen der Verlustbeteiligungen (TLAC/MREL) für Gläubiger und Anteilseigener von Banken flankiert. Insgesamt wird damit die Forderung von Pittsburgh in 2009 eingelöst, wonach kein Produkt, kein Markt und kein Finanzakteur mehr unreguliert und unbeaufsichtigt bleiben darf.[2]
Die grundlegend veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen verursachen einen hohen Anpassungsdruck auf die Geschäftsmodelle der Finanzinstitutionen. So reduziert die Liquiditätdeckungsquote (LCR) die Profitabilität der Vermögenswerte von Banken, während die strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) die Kosten der Verbindlichkeiten erhöht, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen. Die regulatorisch bedingten Erosionen der Geschäftsmodelle von Banken werden verstärkt durch das lang anhaltende Niedrigzinsumfeld. Durch Digitalisierung steigen nicht nur die technologischen Herausforderungen, vielmehr erwachsen den etablierten Häusern neue Konkurrenten, wie z. B. die Fintechs, oder werden durch neue Technologien, wie z. B. Blockchain, Geschäftsmodelle von Finanzintermediären als solche in Frage gestellt.[3]
Die Kombination aus grundlegend veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen, Niedrigzinsumfeld und den massiven Auswirkungen der sich gerade entfaltenden digitalen Revolution wirkt sich nicht nur auf Banken aus. Vielmehr wird sich die technische Infrastruktur der Finanzmärkte grundlegend ändern. Damit werden die Auswirkungen neben Banken, Versicherungsunternehmen, Kapitalverwaltungsgesellschaften auch die nachgelagerten Dienstleistungsunternehmen, wie z. B. Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Beratungsgesellschaften oder Anwaltskanzleien signifikant betreffen.
Wenn Banken neben Kunden- oder Konkurrenzdruck durch regulatorische Anforderungen, wie z. B. BCBS 293 oder die jüngste MaRisk-Novelle, ihre Geschäftsprozesse digitalisieren, so wird dies z. B. unweigerlich für die mandatierten Wirtschaftsprüfungsunternehmen zu technologischen Anpassungen der Prüfungsprozesse führen. Banken integrieren neue Technologien systematisch in ihr Risikomanagement, um regulatorische Vorgaben zu erfüllen. Durch die Etablierung eines harmonisierten Datenmanagements seitens der Aufsichtsbehörden vollzieht sich ein Paradigmenwechsel von der Lieferung vordefinierter und aggregierter Berichte hin zur granularen und redundanzfreien Lieferung von Einzeldaten. Um ihre Risikofunktionen zur Erfüllung neuer regulatorischer Aufgaben leistungsfähig zu machen, entwickeln Banken IT-Infrastrukturen, welche auf zentralen „Data Lakes“ mit harmonisierten Definitionen und vereinbarter „Data Governance“ aufbauen.[4]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Regulierung und Digitalisierung die Evolution der Geschäftsmodelle von Finanzdienstleistern massiv beschleunigen wird.
In jedem Fall ist die Komplexität der regulatorischen Rahmenbedingungen für Finanzmärkte und -institutionen seit der ursprünglichen Baseler Eigenkapitalvereinbarung von 1988 erheblich angestiegen. Die sich daraus ergebenden Belastungen für Finanzinstitutionen lassen sich durch zahlreiche Erfahrungen aus der jüngsten Finanzmarktkrise rechtfertigen. Auch wenn es von Teilen der gegenwärtigen US-Administration anders gesehen werden mag, so ist die Argumentationsbasis für Deregulierung in naher Zukunft dünn.
Unbeschadet davon stellt die Umsetzung der vielfältigen regulatorischen Anforderungen eine große Herausforderung dar. Neben den hohen Implementierungskosten und damit einhergehender reduzierter Profitabilität besteht auch immer die latente Gefahr, bestimmte regulatorische und aufsichtliche Anforderungen zu übersehen und Fehlsteuerungen zu verursachen. Es ist somit von entscheidender Bedeutung, dass Entscheidungsträger in Finanzinstitutionen aber auch ihre Prüfer und Berater über detailliertes Wissen über jene regulatorischen Anforderungen mit unmittelbarer Wirkung auf den von ihnen verantworteten Geschäftsbereich verfügen. Das vorliegende Buch möchte mit seinem Anspruch auf eine vollständige Abhandlung der Post-Krisenbankenregulierung zu diesem Wissentransfer beitragen.[5]
Neben diesem Detailwissen ist aber aufgrund zahlreicher Wechselwirkungen und zur Entwicklung nachhaltiger Geschäfts- und Risikostrategien ein Überblick über die Anforderungen an andere Geschäftsbereiche, andere Typen von Finanzmarktteilnehmer, der Finanzmärkte als Ganzes sowie den Verbraucherschutz von hoher Bedeutung. Schließlich stellen sich auch eine Reihe übergeordneter Fragen: Haben zum Beispiel die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen tatsächlich zu einem sicheren Finanzsystem geführt? Eine andere wesentliche Frage ist, ob das Finanzsystem unter diesen neuen regulatorischen Rahmenbedingungen eine effiziente Struktur zur Erbringung aller relevanten Finanzdienstleistungen für die Realwirtschaft in notwendigem Umfang und zum akzeptablen Preis hat? Man kann all diese übergeordneten Fragen zu einer fundamentalen Fragestellung zusammenfassen: Was sind die kumulativen Auswirkungen der Gesamtheit der neuen regulatorischen Anforderungen? Ohne einen Gesamtüberblick können Entscheidungsträger sich über diese zentrale Frage kein realistisches Bild machen.
Das vorliegende Buch gibt mit den Einzelheiten zu allen aktuellen und künftigen regulatorischen und bankaufsichtlichen Anforderungen Einblicke in alle wichtigen Aspekte der Bankenregulierung. Zudem gewährt das Werk einen Überblick zur Regulierung der Finanzmärkte (MIFID II/MIFIR/EMIR[6]), der Regulierung für Versicherungsunternehmen (Solvency II) sowie der Fondsindustrie (AIMFD/AIMFR/UCITS/Kapitalanlagegesetzbuch). Neben den kumulativen Auswirkungen der neuen regulatorischen Rahmenbedingungen werden auch die zu erwartenden Trends im Risikomanagement diskutiert. Risikomanagement wird mehr noch als bisher das Kompetenzzentrum der Bank für alle analytischen Tätigkeiten sein. Damit wird sich auch die Tätigkeit wichtiger Dienstleister der Bankenindustrie auf eine enge Verzahnung und Unterstützung der Risikofunktionen in den Banken ausrichten.
Das vorliegende Buch ist für einen großen Kreis von Mitarbeitern aus Banken, Wirtschaftsprüfungs- wie Beratungsunternehmen eine wichtige Unterstützung bei ihrer täglichen Arbeit. Nachdem mit dem im Dezember 2017 erschienenen „Basel IV“-Rahmenwerk ein vorläufiges Ende der bankregulatorischen Arbeit erreicht zu sein scheint, ist diese auch der richtige Zeitpunkt für ein Buch, welches sowohl als Lehrbuch wie auch als Übersichts- und Nachschlagewerk dienen kann. Wer sich im beruflichen Alltag mit dem Thema „Regulierung“ und „Aufsicht“ beschäftigt, dem ist auch bewusst, wie aufwändig die Recherche in einer Vielzahl von Originalpublikationen und Gesetztestexten ist. Ein einfach lesbares Werk, in welchem nahezu der gesamte aktuelle Stand der Bankenregulierung in einfach lesbarer Form und mit veranschaulichenden Beispielen enthalten ist, hilft die knappe Ressource Zeit zu sparen und erhöht die tägliche Effizienz unserer Arbeit.[7]
AAD | Adjoint Algorithmic Differentiation (mathematische Methode des automatischen Differenzierens, um z. B. Sensitivitäten zu berechnen) |
ABCP | Asset-Backed-Commercial-Paper (Verbriefungsprogramm, bei dem die emittierten Wertpapiere v.a. die Form eines Geldmarktpapiers haben) |
ABS | Asset-Backed Securities (Verbriefungen, denen durch Vermögenswerte gesicherte Wertpapiere zugrunde liegen) |
AbwMechG | Deutsches Abwicklungsmechanismusgesetz |
AEUV | Vertrag über die Arbeitsweise der EU |
AFS | Ausschuss für Finanzstabilität |
AFS | Available for Sale (Bewertungskategorie für Finanzinstrumente gemäß IFRS 9; umfasst alle Eigenkapitalinstrumente, sofern sich nicht der Kategorie AFV zugeordnet werden) |
AE | Asset Encumbrance (belastete Vermögenswerte) |
AFV | Assets at Fair Value (Bewertungskategorie für Finanzinstrumente gemäß IFRS 9; umfasst Handelsaktiva und designierte Finanzinstrumente) |
AIF | Alternative Investment Fund (alternativer Investmentfonds) |
AIFM | Alternative Investment Fund Manager (Fondsmanager eines alternativen Investmentfonds) |
AIFMD | Alternative Investment Fund Managers Directive (Richtlinie zur Regulierung der Manager von alternativen Investmentfonds) |
A-IRBA | Advanced Internal Ratings based Approach (Fortgeschrittener IRB-Ansatz) |
ALCO | Asset Liability Committee (Ausschuss für das Bilanzstrukturmanagement in einer Bank) |
ALM | Asset and Liability Management (Bilanzstrukturmanagement) |
ALMM | Additional Liquidity Monitoring Metrics (zusätzliche Liquiditätsbeobachtungskennziffern) |
ALMMR | Verordnung zur Ausgestaltung der zusätzlichen Liquiditätsbeobachtungskennziffern |
AMA | Advanced Measurement Approach (fortgeschrittende Messmethode für operationelle Risiken) |
AMAO | Advanced Method for Additional Outflows (Interne Modelle Methode für zusätzliche Abflüsse) |
AnaCredit | Analytical Credit Dataset (Kreditregister) |
AnlEntG | Deutsches Anlegerentschädigungsgesetz |
AP | Approved Publication Arrangements (genehmigte Veröffentlichungssysteme, die Handelsdaten im Namen von Wertpapierfirmen veröffentlichen) |
APA | Approved Publication Arrangement (Veröffentlichungsysteme, die Handelsdaten veröffentlichen) |
AQR | Asset Quality Review (Programm der EZB zur Bewertung der Qualität der Vermögenswerte der SI) |
AR | Accuracy Ratio (Maß zur Schätzgüte von Ratingverfahren) |
ASM | Available Solvency Margin (verfügbare ökonomische Eigenmittel bei Versicherungsunternehmen) |
AT 1 | Additional Tier 1 (zusätzliches Kernkapital) |
AVA | Additional Valuation Adjustment (zusätzliche Bewertungsanpassung) |
B3M | Basel III-Monitoring (quantitative Auswirkungsstudie zur Begleitung der Baseler Reformen) |
BA-CVA | Basis Approach Credit Valuation Adjustment (Basisansatz für kreditrisikobezogene Bewertungsanpassungen) |
BaFin | Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht |
BB | Banking Book (Bankbuch) |
BCBS | Basel Committee on Banking Supervision (Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht; Abkürzung für die „Baseler Papiere“) |
BDD | Banking Data Dictionary (bankweites Datenmodell) |
BDSG | Bundesdatenschutzgesetz |
BelWertV | Deutsche Beleihungswertermittlungsverordnung |
BIRD | Banks’ Integrated Reporting Dictionary (integriertes Datenmodell zum Meldewesen) |
BI | Business Indicator (Geschäftsindikator zur Bemessung der operationellen Risiken im SMA) |
BIA | Basisindikatoransatz (einfacher Messansatz für operationelle Risiken) |
BIS | Bank for International Settlements (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) |
BMR | Benchmark Regulation (Verordnung für Referenzzinssätze) |
BörsG | Deutsches Börsengesetz |
BoS | Board of Supervisors (Hauptbeschlussfassungsorgan der EBA) |
bp | Basispunkt(e) |
BRRD | Bank Recovery and Resolution Directive (Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten) |
BSA | Besicherungsanhänge |
CA | Collateral Agreement (Sicherheitenvereinbarung) |
CAR | Capital Adequacy Ratio (Kapitaladäquanzkennziffer) |
CA | Collateral Agreements (vertragliche Sicherheitenvereinbarungen) |
CAPM | Capital Asset Pricing Model (Preismodell für Kapitalgüter) |
CB | Clearing Broker (direktes Mitglied einer zentralen Gegenpartei) |
CBC | Counterbalancing Capacity (Liquiditätsdeckungspotenzial) |
CBSG | Cross-Border Stability Group (Gruppe für die länderübergreifende Finanzmarktstabilität) |
CCF | Credit Conversion Factor (Kreditumrechnungsfaktor) |
CCR | Counterparty Credit Risk (Kontrahentenausfallrisiko oder Gegenparteiausfallrisiko) |
CCP | Central Counterparty (zentrale Gegenpartei) |
CCyB | Countercyclical Capital Buffer (antizyklischer Kapitalpuffer) |
CDO | Collateralized Debt Obligations (Oberbegriff für Finanzinstrumente, die zur Gruppe der forderungsbesicherten Wertpapiere und strukturierten Kreditprodukten gehören) |
CDS | Credit Default Swap (Kreditderivat) |
CECL | Current Expected Credit Losses (Name für das Modell der erwarteten Verluste zur Berechnung der Risikovorsorge in den USA) |
CEM | Current Exposure Method (Marktbewertungsmethode zur Kalkulation des Forderungswertes beim Kontrahentenausfallrisiko) |
CET 1 | Core Equity Tier 1 (hartes Kernkapital) |
CFD | Contract for Difference (Differenzkontrakt als Form eines Total Return Swap) |
CGFS | Committee on the Global Financial System (Ausschuss für das globale Finanzsystem) |
CLN | Credit Linked Note (Kreditderivat) |
COREP | Common Solvency Ratio Reporting (gemeinsames Eigenkapitalmeldewesen) |
CM | Clearing Member (Clearing-Mitglied) |
CMBS | Commercial Mortgage-Backed Securities (durch Verbriefung geschaffenes handelsbares Wertpapier, das durch einen Pool an Krediten für Gewerbe- und Mehrfamilienimmobilien besichert ist) |
CMG | Crisis Management Group (Krisenmanagementgruppe) |
CMV | Current Market Value (aktueller Marktwert der Derivategeschäfte) |
CoCo | Contingent Convertible Bonds (nachrangige Hybridanleihe) |
CPA | Constant Position Approach (Annahme konstanter Positionen über den Risikohorizont bei der Marktrisikobewertung) |
CPSS | Committee on Payment and Settlement Systems (Ausschuss für Zahlungsverkehrs- und Abrechnungssysteme) |
CRAR | Credit Rating Agency Regulation (Verordnung für externe Ratingagentur) |
CRD | Capital Requirements Directive (Eigenkapitalrichtlinie) |
CRM | Comprehensive Risk Measure (umfassender Risikoansatz für das Marktrisiko) |
CRO | Chief Risk Officer (trägt die oberste Verantwortung für das unternehmensweite Risikomanagement und vertritt das Thema gegenüber der Unternehmensleitung) |
CRR | Capital Requirements Regulation (Eigenkapitalverordnung) |
CSA | Credit Support Annex (standardisierter Vertrag, der die Hinterlegung von Sicherheiten – sog. Collaterals – für Derivategeschäfte regelt) |
CSDR | Central Securities Depositories Regulation (Zentralverwahrerverordnung) |
CSM | Contingent Settlement Mechanism (Kontingentklauseln im Zusammenhang mit Eigenkapitalinstrumenten) |
CT | Concentration Threshold (Konzentrationsschwellenwerte im Rahmen der Solvency II) |
CtE | Conversion to Equity (Wandlungsmechanismus im Zusammenhang mit Instrumenten des zusätzlichen Kernkapitals) |
CTP | Correlation Trading Portfolio (Korrelationshandelsportfolio) |
CTP | Consolidated Tape Provider (Bereitsteller konsolidierter Datenträger) |
CVA | Credit Valuation Adjustment (kreditrisikobezogene Bewertungsanpassung) |
CVR | Curvature Risiko Exposure (Forderungen in Bezug auf das Krümmungsrisiko) |
DB | Durchführungsbeschluss |
DCM | Direct Clearing Membership (direkte Mitgliedschaft beim Clearing über CCP) |
DepotG | Deutsches Depotgesetz |
DGSD | Deposit Guarantee Schemes Directive (Europäische Einlagensicherungsrichtlinie) |
DMA | Direct Market Access (direkter elektronischer Handelsplatzzugang) |
DPM | Data Point Model (Datenpunktmodell im Zusammenhang mit dem Datenmanagement/Meldewesen) |
DR | Densitiy Ratio (RWA-Dichtemaß; Anwendung im Zusammenhang mit den risikogewichteten Kapitalquoten) |
DRC | Default Risk Charge (Kapitalaufschlag für Ausfallrisiken; ist Bestandteil der Marktrisikomessung) |
DRV | Deutscher Rahmenvertrag |
DSC | Debt Service Coverage Ratio (Kennziffer zur Bemessung der Kapitaldienstfähigkeit) |
DSGVO | Datenschutzgrundverordnung |
DTA | Deferred Tax Assets (aktive latente Steueransprüche) |
DTCC | Depository Trust & Clearing Corporation (US-amerikanische Clearingstelle) |
DTL | Deferred Tax Liabilities (passive latente Steueransprüche) |
DVA | Debt Valuation Adjustment (forderungsbezogene Bewertungsanpassung aus Derivaten) |
EaD | Exposure at Default (Forderungshöhe bei Ausfall) |
EBA | European Banking Authority (Europäische Bankenaufsichtsbehörde) |
EBAAR | Änderungsverordnung zur Organisation und Arbeitsweise der EBA |
EBAR | Verordnung zur Organisation und Arbeitsweise der EBA |
EBC | European Banking Committee (Europäischer Bankenausschuss) |
ECAI | External Credit Assessment Institutions (externe Ratingagentur) |
ECB | European Central Bank (Europäische Zentralbank) |
ECL | Expeced Credit Loss Model (Konzept der erwarteten Kreditausfälle im Rahmen IFRS 9) |
ECRA | External Credit Risk Assessments (Bewertung des Kreditrisikos auf Basis des externen Ratings) |
EDIS | European Deposit Insurance System (europäisches Einlagensystemssystem) |
EEA | European Economic Area (Europäischer Wirtschaftsraum) |
EEPE | Effective Expected Positive Exposure (effektiver erwarteter positiver Wiederbeschaffungswert einer Derviateposition; häufig auch nur EPE) |
EFSF | European Financial Stability Facility (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) |
EFTA | European Free Trade Association (Europäische Freihandelsassoziation) |
EinSiG | Deutsches Einlagensicherungsgesetz |
EIOPA | European Insurance and Occupational Pensions Authority (Europäische Versicherungsaufsichtsbehörde) |
EL | Expected Loss (erwarteter Verlust) |
ELTIF | European Long-term Investment Funds (Verordnung über den europäischen langfristigen Investmentfonds) |
EMIR | European Market Infrastructure Regulation (Derivateverordnung) |
EMMI | European Money Markets Institute |
EONIA | Euro Overnight Index Average (Durchschnittszinssatz für Tagesgeld im Interbankengeschäft der Eurozone) |
EP | European Parliament (Europäisches Parlament) |
ERF | European Reporting Framework (einheitlicher statistischer Berichtsrahmens) |
ES | Expected Shortfall (Risikomaß) |
ESA’s | European Supervisory Authorities (Europäische Aufsichtsbehörden) |
ESFS | European System of Financial Supervision (Europäisches Finanzaufsichtssystem) |
ESM | European Stability Mechanism (Europäischer Stabilitätsmechanismus) |
ESMA | European Securities Market Authority (Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde) |
ESRB | European Systemic Risk Board (Europäischer Ausschuss für Systemrisiken) |
ESZB | Europäisches System der Zentralbanken |
EU | Europäische Union |
Eurex Clearing | zentrale Gegenpartei mit Sitz in Frankfurt/M. |
EURIBOR | Euro Interbank Offered Rate (Referenzzinssatz) |
EURL | Europäische Richtlinie |
EuSEF | European Social Entrepreneurship Funds (Europäischer Fonds für soziales Unternehmertum; Initiative im Rahmen der Kapitalmarktunion) |
EUV | Europäische Verordnung |
EuVECA | European Venture Capital Fund (Europäischer Risikokapitalfonds; Initiative im Rahmen der Kapitalmarktunion) |
EV | Emissionsvolumen |
EWB | Einzelwertberichtigung |
EWR | Europäischer Wirtschaftsraum |
EWU | Europäische Währungsunion |
FATF | Financial Action Task Force on Money Laundering (Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche) |
FBA | Fall-Back Approach (Rückfalllösung im Zusammenhang mit Investmentfonds) |
FBL | Forborne Loan (Kredit in Umschuldung) |
FC | Financial Component (Finanzkomponente zur Ermittlung des BI für die operationellen Risiken) |
FC | Financial Counterparty (finanzielle Gegenpartei) |
FCA | Financial Conduct Authority (Finanzaufsichtsbehörde des Vereinigten Königreichs; ist verantwortlich für die Finanzmarkt und Infrastrukturregulierung) |
FinaRisikoV | Deutsche Verordnung zur Einreichung von Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationen |
FinErgG | Deutsches Finanzdienstleistungsaufsichtsergänzungsgesetz |
FinMarktAnpG | Deutsches Finanzmarktanpassungsgesetz |
FiMaNoG | Deutsches Finanzmarktnovellierungsgesetz |
FINREP | Financial Reporting (gemeinsames Finanzinformationsmeldewesen) |
FINREPR | Verordnung zum Finanzinformationsmeldewesen |
FinStabG | Deutsches Finanzstabilitätsgesetz |
F-IRBA | Foundation Internal Ratings based Approach (IRB-Basisansatz) |
FMSA | Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung |
FVOCI | Fair Value through Other Comprehensive Income (Bewertungskategorie „Zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis“ im Rahmen des IFRS 9) |
FRTB | Fundamental Review of Trading Book (grundlegende Überarbeitung der Vorschriften für das Handelsbuch) |
FSAP | Financial Sector Assessment Programme (Finanzsektoranalyse des IMF) |
FSB | Financial Stability Board (Finanzstabilitätsrat) |
FSI | Financial Stability Institute (Institut für Finanzstabilität, ist bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich angesiedelt) |
FTP | Funds Transfer Price (Konzept für Verrechnungspreise, z. B. im Bereich der Liquiditätsrisiken) |
FV | Fair Value (beizulegender Zeitwert) |
FVA | Funding Value Adjustment (verbindlichkeitsbezogene Bewertungsanpassung aus Derivaten) |
GAFA | Google, Amazon, Facebook, Apple |
GAAP | Generally Accepted Accounting Principles (Rechnungslegungsvorschriften) |
GCM | General Clearing Membership (allgemeine Mitgliedschaft beim Clearing über CCP) |
GCRA | General Credit Risk Adjustment (allgemeine Kreditrisikoanpassung) |
GHOS | Governors and Heads of Supervision (Aufsichtsorgan des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht) |
GI | Geschäftsfeldindikator |
GLEIF | Global Legal Entity Identifier Foundation (internationale Aufseherstiftung) |
GRV | Gross Replacement Value (Bruttoeindeckungsaufwand im Kontext des Kontrahentenausfallrisikos) |
GS | Geschäftsstrategie |
G-SIB | Global Systemically Important Bank (Global systemrelevante Bank, in Deutsch auch G-SRI abgekürzt) |
GUIKF | Untersuchung des Geschäftsumfeldes und der internen Kontrollfaktoren; Analyse im Rahmen der Risikomessung operationeller Risiken |
GuV | Gewinn- und Verlustrechnung |
GvK | Gruppe verbundener Kunden (Zusammenschluss von Kreditnehmern im Rahmen des Großkreditregimes) |
H | Haircut (Wertabschlag) |
HDP | High Default Portfolio (Portfolio mit hohen Ausfallraten, i. d. R. Forderungen gegenüber Retail-Kunden) |
HFT | High Frequency Trading (Hochfrequenzhandel) |
HFTG | Deutsches Hochfrequenzhandelsgesetz |
HGB | Handelsgesetzbuch |
HoldCO | Holding Company (Holdinggesellschaft) |
HQLA | High Quality Liquid Assets (hochliquide Vermögenswerte) |
HP-LSI | High-Priority Less Significant Institutions (weniger bedeutende Institute mit hoher Priorität) |
HtM | Held-to-Maturity (Bewertungskategorie für Finanzinstrumente gemäß IFRS 9; umfasst Finanzinstrumente, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden) |
IA | Independent Amount (vertraglich vereinbarte Zusatzsicherheiten) |
IAA | Internal Assessment Approach (interne Beurteilungsmethode für Verbriefungspositionen) |
IADI | International Association of Deposit Insurers (Internationale Vereinigung der Einlagensicherung) |
IAIS | International Association of Insurance Supervisors (Internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden) |
IASB | International Accounting Standards Board (privatwirtschaftliches Gremium, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und verabschiedet) |
ICAAP | Internal Capital Adequacy Assessment Process (Verfahren zur Beurteilung der Angemessenheit des internen Kapitals; liefert Beitrag zur Bestimmung der Kapitalanforderungen im Rahmen des SREP) |
ICLAAP | Internal Capital and Liquidity Adequacy Assessment Process (künftiges Verfahren zur Beurteilung der Angemessenheit des internen Kapitals und der Liquidität eines Instituts im Rahmen des SREP) |
IFRS | International Financial Reporting Standards (internationale Rechnungslegungsvorschriften) |
IGA | Intergovernmental Agreement (zwischenstaatliche Vereinbarung) |
IIF | International Institute of Finance (globale Vereinigung von Finanzinstitutionen) |
ILAAP | Internal Liquidity Adequacy Assessment Process (Verfahren zur Beurteilung der Angemessenheit der internen Liquidität; liefert Beitrag zur Bestimmung der Liquiditätsanforderungen im Rahmen des SREP) |
ILDC | Interest, Leases and Dividend Component (Zinskomponente zur Ermittlung des BI für die operationellen Risiken) |
ILM | Incurred Loss Model (Konzept der eingetretenen Verluste im Rahmen des IAS 39) |
IM | Interne Modelle zur Risikomessung |
IM | Initial Margin (Einschusszahlung) |
IMA | Interne Modelle Methode zur Bemessung des Marktrisikos |
IMF | International Monetary Fund (Internationaler Währungsfonds) |
IMM | Interne Modelle Methode zur Kalkulation des Forderungswerts beim Kontrahentenausfallrisiko |
InvVerm | Investmentvermögen |
IOPS | International Organization of Pension Supervisors (Internationale Vereinigung der Aufsichtsbehörden für Einrichtungen der Altersversorgung) |
IOSCO | International Organization of Securities Commissions (Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden) |
IRBA | Internal Rating Based Approach (Interner Ratingbasierter Ansatz) |
IRC | Incremental Risk Charge (Kapitalzuschlag für das besondere Marktrisiko) |
IRRBB | Interest Rate Risk Banking Book (Zinsrisiko im Bankbuch) |
IRS | Interest Rate Swap (Zinsswap) |
ISDA | International Swaps and Derivatives Association (Handelsorganisation von Teilnehmern am Markt für OTC-Derivate) |
IT | Informationstechnologie |
ITS | Implementing Technical Standard (Durchführungsstandard) |
IVV | Deutsche Institutsvergütungsverordnung |
JC | Joint Committee (Forum der ESA’s für übergreifende Themen den Versicherungs-, Wertpapier- und Bankenbereich betreffend) |
JF | Joint Forum (Fachgremium für die internationale sektorübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Finanzmarktaufsicht) |
JST | Joint Supervisory Teams (gemeinsame Aufsichtsteams im Rahmen des SSM) |
JtD | Jump to Default (Ausfall im Zusammenhang mit Sprungereignissen) |
KAGB | Kapitalanlagegesetzbuch |
KID | Key Information Document (einheitliches Basisinformationsblatt) |
KMU | Kleine und Mittlere Unternehmen |
KonÜV | Konzernabschlussüberleitungsverordnung |
KPI | Key Performance Indicator (Schlüsselindikator, die die Performance der Bank auf verschiedenen Ebenen zum Ausdruck bringt) |
KRMT | Kreditrisikominderungstechnik |
KVA | Capital Valuation Adjustment (erwartete Bewertungsanpassungen aufgrund der Eigenkapitalunterlegung) |
KVG | Kapitalverwaltungsgesellschaft |
KWG | Kreditwesengesetz |
LAB | Liquiditätsablaufbilanz |
LBQ | Lower Bound of Quartile (untere Grenze eines Quartils; kommt mit der kombinierten Kapitalpufferanforderung zur Anwendung) |
LCH Clearnet | London Clearing House (zentrale Gegenpartei) |
LCR | Liquidity Coverage Ratio (Kennziffer zur Berechnung der Liquiditätsdeckungsanforderung) |
LCRREPR | Verordnung zur Meldung der Liquiditätsdeckungsquote |
LCRR | Verordnung zur Ausgestaltung der Liquiditätsdeckungsquote |
LDA | Loss Distribution Approach (gebräuchlicher AMA-Ansatz zur Quantifizierung der operationellen Risiken) |
LDP | Low Default Portfolio (Portfolio mit geringen Ausfallraten, i. d. R. Forderungen gegenüber Staaten, großen Unternehmen und Banken) |
LE | Large Exposure (Großkredite) |
LEI | Legal Entity Identifier (einheitlicher Referenzcode) |
LGD | Loss Given Default (Verlustquote) |
LIBOR | London Interbank Offered Rate (Referenzzinssatz) |
LM | Loss Multiplier (institutsspezifischer interner Verlustmultiplikator zur Bemessung der operationellen Risiken im SMA) |
LOF | Loan Origination Fund (originäre Darlehensvergabe im Rahmen von Verbriefungen) |
LOU | Local Operating Unit (Vergabestelle eines LEI) |
LPF | Loan Participation Fund (Darlehenserwerb im Rahmen von Verbriefungen) |
LP-LSI | Low Priority Less Significant Institutions (weniger bedeutende Institute mit geringer Priorität) |
LR | Leverage Ratio (Kennziffer zur Ermittlung der Verschuldungsquote) |
LRREPR | Verordnung zur Meldung der Verschuldungsquote |
LRR | Verordnung zur Ausgestaltung der Verschuldungsquote |
LSI | Less Significant Institutions (weniger bedeutende Institute) |
LTA | Look-Through Approach (Durchschaumethode in Bezug auf Investmentfonds) |
LTV | Loan to Value (Kennziffer, die das Verhältnis des Kreditbetrages zum Verkehrs- oder Marktwert eines Immobilienobjekts setzt) |
M | Maturity (effektive Laufzeit) |
MaComp | Mindestanforderungen an die Compliance |
MAD | Market Abuse Directive (Marktmissbrauchsrichtlinie) |
MAR | Market Abuse Regulation (Marktmissbrauchsverordnung) |
MaRisk | Mindestanforderungen an das Risikomanagement |
MaSan | Mindestanforderungen an die Sanierungsplanung |
MaSanV | Verordnung für die Mindestanforderungen an die Sanierungsplanung |
MB | Management Board (Verwaltungsrat der EBA) |
MBA | Mandate Based Approach (Mandatsbasierter Ansatz in Bezug auf Investmentfonds) |
MBS | Mortgage Backed Securities (Verbriefungen, denen durch Immobilien gesicherte Wertpapiere zugrunde liegen) |
MCA | Model Component Approach (Modellkomponentenansatz zur Modellierung des Downturn-LGD) |
MCR | Minimum Capital Requirements (Mindestkapitalanforderungen bei Versicherungsunternehmen) |
MDA | Maximum Distributable Amount (maximale Ausschüttungsgrenze) |
MDB | Multilateral Development Bank (multilaterale Entwicklungsbank) |
MF | Maturity Factor (Laufzeitfaktor) |
MFI | Monetäres Finanzinstitut |
MiFID | Markets in Financial Instruments Directive (Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente) |
MiFIR | Markets in Financial Instruments Regulation (Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente) |
MoC | Margin of Conservatism (Sicherheitszuschlag) |
MoU | Memorandum of Understanding (Absichtserklärung) |
MOR | Verordnung zur Ausgestaltung von internen Modellen |
MP-LSI | Medium Priority Less Significant Institutions (weniger bedeutende Institute mit mittlerer Priorität) |
MPOR | Margin Period of Risk (kalkulatorische Glattstellungsdauer) |
MPR | Margin Period of Risk (Maximaler Zeitraum, welcher zwischen einem Margin Call bis zur Reaktion der Gegenpartei vergehen darf) |
MREL | Minimum Requirement for Eligible Liabilities (Mindestanforderungen an berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten) |
MRM | Model Risk Management (Modellrisikomanagement) |
MTA | Minimum Transfer Amount (im Rahmen der VM geltender Mindesttransferbetrag) |
MTF | Multilateral Trading Facility (multilaterales Handelssystem; Kategorie eines beaufsichtigten Handelsplatzes) |
MV | Market Value (Marktwert) |
MVA | Margin Valuation Adjustment (Bewertungsanpassung bezogen auf die Einschusszahlungen) |
MVL | Market Value Liabilities (Marktwert der Passiva bei Versicherungsunternehmen) |
MVM | Market Value Margin (Kapitalkosten für das nicht hedgebare Risikokapital; angewendet im Rahmen der Solvency II) |
NAV | Net Asset Value (Nettovermögenswert) |
NCA | National Competent Authority (Nationale zuständige Behörde) |
NCWO | No Creditor Worse Off (Kriterium, wonach Gläubiger in einem Abwicklungsverfahren nicht schlechter gestellt als im Insolvenzverfahren) |
NDF | Non Deliverable Forwards (nicht lieferbare Forwards, d. h. synthetische Termingeschäfte) |
NFC | Non-Financial Counterparty (nicht finanzielle Gegenpartei) |
NGR | Net Gross Ratio (Netto-Brutto-Verhältnis) |
NICA | Net Independent Collateral Amount (Nettosicherheiten) |
NII | Net Interest Income (Nettozinsertrag) |
NPE | Non Performing Exposure (notleidende Forderung; umfasst neben Krediten (NPL) auch Anleihen und Derivatepositionen etc.) |
NPL | Non Performing Loan (notleidender Kredit) |
NRA | National Resolution Authority (nationale Abwicklungsbehörden, in Deutschland: FMSA) |
NRV | Net Replacement Value (Nettoeindeckungsaufwand im Kontext des Kontrahentenausfallrisikos) |
NSFR | Net Stable Funding Ratio (strukturelle Liquiditätsquote) |
NZB | Nationale Zentralbanken |
OECD | Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) |
OEM | Original Exposure Method (Laufzeitmethode, auch Ursprungsrisikomethode zur Kalkulation des Forderungswertes beim Kontrahentenausfallrisiko) |
ÖPP | Öffentlich-private Partnerschaften |
OG | Ordnungsgemäße Geschäftsorganisation |
OGAW | Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren |
OIS | Overnight Index Swap (risikolose Zinskurve für Tagesgeld-Swap) |
OpCo | Operating Company (operative Gesellschaft) |
ORC | Operational Risk Capital (Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken) |
ORSA | Own Risk and Solvency Assessment (unternehmensinterne Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung bei Versicherungsunternehmen) |
O-SII | Other Systemically Important Institutions (anderweitig systemrelevantes Institut, in Deutsch auch A-SRI abgekürzt) |
OTC | Over The Counter (außerbörsliches Derivategeschäft) |
OTD | Originate-to-Distribute (Geschäftsmodell, bei dem die Bank Forderungen für Verbriefungszwecke an einer Zweckgesellschaft gibt) |
OTF | Organized Trading Facilities (Organisiertes Handelssystem; Kategorie eines beaufsichtigten Handelsplatzes) |
OTR | Order-to-Trade-Ratio (Order-Transaktions-Verhältnis) |
P2G | Pillar 2 Guidance (institutsspezifische Kapitalempfehlungen an ein Institut die aus der Überprüfung der Säule 2 ableiten) |
P2R | Pillar 2 Requirements (institutsspezifische Kapitalanforderungen, die aus der Überprüfung der Säule 2 ableiten) |
PAngV | Preisangabenverordnung |
PD | Probability of Default (Ausfallwahrscheinlichkeit) |
PfandBG | Deutsches Pfandbriefgesetz |
PFE | Potential Future Exposure (potentieller künftiger Wiederbeschaffungswert) |
PiT | Point in Time (Ratingmethode, wo die Ausfallprognose für ein Jahr nach Beurteilungszeitpunkt erfolgt) |
P&L | Profit&Loss (Gewinn und Verlust) |
PONV | Point of Non-Viability (Zeitpunkt, wenn die Abwicklungsbehörde eine drohende Insolvenz feststellt; steht im Zusammenhang mit dem zusätzlichen Kernkapital) |
PortWB | Portfoliowertberichtigung |
PRIIPS | Packaged Retail and Insurance-based Investment Products (Verordnung über Basisinformationsblätter für verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger und Versicherungsanlageprodukte) |
PrüfbV | Prüfungsberichtsverordnung |
PSI | Potenziell systemgefährdende Institute |
PWB | Pauschalwertberichtigung |
QCCP | Qualifying Central Counterparty (qualifizierte zentrale Gegenpartei) |
QRT | Quantitative Reporting Templates (quantitative Reportingmasken für Versicherungsunternehmen) |
R | Correlation (Asset Korrelation in der IRB-Formel) |
RACI | Responsible, Accountable, Consulted, Informed (Methode zur Festlegung von unterschiedlichen Verantwortlichkeiten) |
RAROC | Risk-Adjusted Return on Capital (Performancemaß: risikoadjustierter Ertrag auf das Eigenkapital) |
RAROL | Risk adjusted Return on Liquidity (Performancemaß: risikoadjustierter Ertrag auf die Liquidität) |
RBA | Ratings Based Approach (auf externen Ratings basierter Ansatz für Verbriefungspositionen) |
RC | Replacement Cost (aktueller Wiedereindeckungsaufwand) |
RCAP | Regulatory Consistency Assessment Programme (Prüfverfahren des Baseler Ausschusses) |
RDA | Risikodaten |
REFIT | Programm der EU-Kommission zur Gewährleistung der Effizienz und Leistungsfähigkeit der Rechtsetzung |
REMIT | Regulation on Wholesale Energy Market Integrity and Transparency (europäische Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts) |
REPR | Verordnung zum bankaufsichtlichen Meldewesen |
RKOF | Ratio Knock Out Forward (strukturierter Optionskontrakt) |
RL | Richtlinie |
RLZ | Restlaufzeit |
RM | Regulated Market (regulierter Markt) |
RMBS | Residential Mortgage-Backed Security (durch Verbriefung geschaffenes handelsbares Wertpapier, das durch einen Pool an Krediten für Wohnimmobilien besichert ist) |
RS | Risikostrategie |
RoA | Return on Assets (Gesamtkapitalrentabilität, ausgedrückt als operatives Ergebnis vor Steuern in Bezug auf das bilanzielle Gesamtvermögen) |
RoD | Return on Deposits (Einlagenrentabilität, ausgedrückt als Nettogewinn in Relation zum Einlagenbestand) |
RoE | Return on Equity (Eigenkapitalrentabilität, ausgedrückt als operatives Ergebnis vor Steuern in Bezug auf das Eigenkapital) |
RoRWA | Return on Risk-Weighted Assets (Performancemaß: Ertrag in Bezug auf die risikogewichteten Aktiva) |
RSA | Risk Self Assessments (Risikoselbsteinschätzung im Rahmen der Bewertung operationeller Risiken; im größeren Rahmen auch als Risikoinventur) |
R-SbM | Reduced Sensitive-based Method (Vereinfachte Variante der SbM, um Marktrisiken zu bemessen) |
RSR | Regular Supervisory Report (Regelmäßiger aufsichtlicher Bericht von Versicherungsunternehmen) |
RTF | Risikotragfähigkeit |
RTS | Regulatory Technical Standard (Regulierungsstandard) |
RVA | Reference Value Approach (Referenzwertansatz zur Modellierung des Downturn-LGD) |
RW | Risikogewicht |
RWA | Risk-weighted Assets (risikogewichtete Aktiva, kurz: Risikoaktiva) |
SAA | Supervisory Add-on Approach (Aufsichtlicher Ansatz zur Modellierung des Downturn-LGD) |
SA-CCR | Standardised Approach Couterparty Credit Risk (Standardansatz zur Bemessung des Kontrahentenausfallrisikos) |
SA-CR | Standardised Approach Credit Risk (Standardansatz fpr das Kreditrisiko) |
SA-CVA | Standardised Approach Credit Valuation Adjustment (Standardansatz für kreditrisikobezogene Bewertungsanpassungen) |
SA-TB | Standardised Approach Trading Book (Standardansatz für das Handelsbuch) |
SAG | Deutsches Sanierungs- und Abwicklungsgesetz |
SbM | Sensitive-based Method (Bestandteil des neuen Standardansatzes zur Bemessung der Marktrisiken) |
SC | Services Component (Servicekomponente zur Ermittlung des BI für die operationellen Risiken) |
SCR | Solvency Capital Requirements (Kapitalanforderungen für Versicherungsunternehmen) |
SCRA | Specific Credit Risk Adjustment (spezifische Kreditrisikoanpassung) |
SCRA | Standardised Credit Risk Assessment (Bewertung des Kreditrisikos auf Basis einer standardisierten Methode) |
SD | Supervisory Duration (aufsichtliche Duration) |
SDD | Single Data Dictionary (gemeinsam zwischen Bank und Aufsicht etabliertes Datenmodell) |
SDP | Single-Dealer Platform (Typologie eines Handelssystems) |
SEC-ERBA | External Ratings-Based Approach (auf externen Ratings beruhender Ansatz für Verbriefungspositionen) |
SEC-IRBA | Internal Ratings-Based Approach (Interner Ratingbasierter Ansatz für Verbriefungspositionen) |
SEC-SA | Standardised Approach (Standardansatz für Verbriefungspositionen) |
SIFI | Systemically Important Financial Institution (systemisch bedeutende Finanzinstitution, vgl. auch G-SIB und O-SII) |
SMA | Standardised Measurement Approach (Standardansatz zur Bemessung der operationellen Risiken) |
SFA | Supervisory Formula Approach (aufsichtlicher Formelansatz für Verbriefungen) |
SFCR | Solvency and Financial Condition Report (Bericht über die Solvabilität und Finanzlagen von Versicherungsunternehmen) |
SFT | Securities Financing Transaction (Wertpapierfinanzierungsgeschäft) |
SLA | Second Loss Approach (Ansatz für die Eigenkapitalunterlegung von Verbriefungspositionen; gilt für Zweitverlustposition in ABCP-Programmen) |
SI | Significant Institutions (bedeutende Institute) |
SM | Standardmethode |
SoFFin | Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung bzw. Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS), verwaltet von der FMSA |
SolvV | Deutsche Solvabilitätsverordnung |
SONIA | Sterling Overnight Index Average (Referenzzins) |
SPV | Special Purpose Vehicles (Zweckgesellschaft) |
SRB | Single Resolution Board (europäische Abwicklungsbehörde) |
SREP | Supervisory Review and Evaluation Process (aufsichtlicher Überprüfungs- und Bewertungsprozess) |
SRF | Single Resolution Funds (europäischer Abwicklungsfonds) |
SSM | Single Supervisory Mechanism (einheitlicher Aufsichtsmechanismus) |
SSMFR | Rahmenverordnung zum einheitlichen Aufsichtsmechanismus |
SSMR | Verordnung zum einheitlichen Aufsichtsmechanismus |
SRM | Single Resolution Mechanism (einheitlicher Bankenabwicklungsmechanismus) |
SRMR | Verordnung zum einheitlichen Abwicklungsmechanismus |
STA | Standardansatz zur Bemessung der operationellen Risiken |
STC | Simple, Transparent, Comparable (einfache, transparente und vergleichbare Verbriefungsstrukturen) |
STE | Short-term Exercise (strukturierte, regelmäßige Datenerhebung der EZB) |
STS | Simple, Transparent, Standardised (einfache, transparente und standardisierte Verbriefungsstrukturen) |
SV | Sondervermögen |
T1 | Tier 1 (Kernkapital) |
T2 | Tier 2 (Ergänzungskapital) |
TB | Trading Book (Handelsbuch) |
TH | Threshold (im Rahmen der VM geltende Schwelle, bei deren Unterschreitung das Institut keine Sicherheiten fordern kann) |
TLAC | Total Loss-Absorbing Capacity (Messung der Totalverlustabsorptionsfähigkeit von Kapitalinstrumenten) |
TrennbankenG | Trennbankengesetz |
TRIM | Targeted Review of Internal Models (EZB-Projekt zur Überprüfung interner Modelle) |
TtC | Through the Cycle (Ratingmethode, wo die Ausfallprognose über den Konjunkturzyklus erfolgt) |
UBQ | Upper Bound of Quartile (obere Grenze eines Quartils; kommt mit der kombinierten Kapitalpufferanforderung zur Anwendung) |
UCITS | Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive (Richtlinie für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) |
UL | Unexpected Loss (unerwartete Verluste) |
ULZ | Ursprungslaufzeit |
UML | Unified Modeling Language (Sprache zur Beschreibung von Softwaresystemen) |
UPI | Unique Product Identifier (Identifikationsparameter für ein einzelnes Produkt) |
UTI | Unique Trade Identifier (Identifikationsparameter für einen einzelnen Trade) |
VAG | Versicherungsaufsichtsgesetz |
VaR | Value at Risk (Risikomaß) |
VDRN | Variable Rate Demand Note (variabel verzinsliche Sichtschuldscheine) |
VKA | Vergütungskontrollausschuss |
VM | Variation Margin (Nachschusszahlung) |
VR | Volatilitätsrate |
WB | Wertberichtigungen |
WpHG | Wertpapierhandelsgesetz |
WWR | Wrong Way Risk (positive Korrelation zwischen der Kredithöhe und dem Ausfallrisiko des Kreditnehmers) |
XBRL | eXtensible Business Reporting Language (Format, in dem[8-28] |
Kreditinstitute verfügen über zahlreiche Wettbewerbsvorteile: Sie haben ein hohes Kundenvertrauen, eine umfangreiche Kundenbasis, eine Vielzahl von Daten und die Garantie für deren Sicherheit, eine hohe Kompetenz bei der Erbringung von Dienstleistungen sowie einen Zugang zu günstiger Refinanzierung. Hinzu kommt ein fortgeschrittenes Risikomanagement.
Die Bewertung und die Steuerung von Risiken sind das Kerngeschäft von Banken. Risikomanagement heißt risikobewusste Unternehmensführung. Bei der Gestaltung der unternehmerischen Aktivitäten sollen alle damit verbundenen Risiken systematisch berücksichtigt und ihnen mit geeigneten Maßnahmen begegnet werden.
Risiken einzugehen, ist für Banken das entscheidende Merkmal unternehmerischen Handelns. In diesem Kontext ist häufig von einem integrierten System, vom ganzheitlichen Management bzw. von einem holistischen Risikomanagement die Rede. Damit ist die Integration des Risikomanagements in das Unternehmensmanagement gemeint, die insbesondere die Anwendung einer einheitlichen Steuerungskonzeption als Norm erfordert. Risikomanagement stellt die Verbindung zwischen den operativen Organisationseinheiten und der Unternehmensleitung her. Risikomanagement ist zudem eine arbeitsteilige Aufgabe, die von der gesamten Geschäftsorganisation und allen Mitarbeitern zu leisten ist (vgl. Abb. 1.1).
Abb. 1.1: Risikomanagement als zentraler Bestandteil des Bankbetriebs (eigene Darstellung)[29]
Banken werden seit jeher schon intensiv beaufsichtigt. Dennoch war das Bankaufsichtsrecht in der Vergangenheit ein sehr überschaubarer Bereich, der im Tagesgeschehen einer Rechtsabteilung eines Instituts gut zu bewältigen war. Mit der Finanzkrise hat die Bankenaufsicht ihren Werkzeugkasten aber noch einmal zu einer ganzen Werkstatt ausgebaut. Als Folge dessen wurde das Risikomanagement der Banken maßgeblich von den Vorgaben des Gesetzgebers und verschiedener Aufsichtsbehörden geprägt. Zu nennen sind die speziellen Vorgaben des Kreditwesengesetzes, Basel II und III sowie deren europäische Umsetzung CRR/CRD IV, die verschiedenen Mindestanforderungen an das Risikomanagement, an die Sanierung und Abwicklung, an die Compliance oder die umfangreichen Vorschriften zur Regulierung der Wertpapier- oder Derivatemärke. Mit der Umsetzung der Vielzahl von Regeln wurde das Bankaufsichtsrecht ein Gebiet, das sich nur noch in enger Zusammenarbeit von Spezialisten mit bankbetriebswirtschaftlichen Kenntnissen einerseits und juristischer Perspektive andererseits erfassen und umsetzen lässt. Die Herausforderungen für eine Bank bestehen darin, sich ständig einen Überblick über das geltende Bankaufsichtsrecht zu verschaffen und die sich ständig ändernden Vorschriften zu implementieren. Hinzu kommt die Auslegung und Interpretation der Rechtsbegriffe. Regulatorische Normen enthalten häufig nur noch allgemeine Prinzipien. Dies verursacht Widersprüchlichkeiten, Rechtsunsicherheit sowie Rechtsrisiken.[30]
Die ökonomischen und regulatorischen Veränderungen haben die Bankbilanzen in den letzten Jahren stark beeinflusst. So sind beispielsweise die Bilanzen einzelner Banken geschrumpft. Weiterhin haben höhere Kapitalanforderungen zu einer Differenzierung der Produkte in kapitalintensive und kapitalarme Produkte geführt. Darüber hinaus hat die Besicherung als zum Kapital komplementärer Absicherungsmechanismus an Bedeutung gewonnen. Schließlich hat das Liquiditätsrisiko von der Bedeutung her zum Verlustrisiko aufgeschlossen und wird ebenfalls mit bankaufsichtlichen Kennzahlen limitiert.
Die große Herausforderung besteht in der Bewältigung der Interaktion der verschiedenen regulatorischen Vorgaben. Wegen der hohen Komplexität rückt eine mehrschichtige Optimierung in den Mittelpunkt des Risikomanagements. So stellt sich die Frage, auf welchen Ebenen die Optimierung ansetzen sollte. Ist das Einzelgeschäft, das Portfolio oder die Gesamtbank die geeignete Ebene für die Identifizierung und die Steuerung der Risiken? In einer Bank sind es nicht allein die Einzelrisiken, die ein systematisches Risikomanagement erforderlich machen, sondern auch die Wechselwirkungen und Konzentrationen von Risiken. Dies alles erfordert eine Neuausrichtung des Risikomanagements, und zwar operativ wie strategisch.
Es wird allerdings nicht ausreichen, dass Banken die Vielzahl der regulatorischen Mindestanforderungen einhalten. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Regulierungen für den Finanzsektor fast ausschließlich Gegenstand internationaler Verhandlungen sind und die dabei gefundenen Lösungen vor allem auch politischen Charakter tragen. Dies ist insofern wichtig, da der „optimale“ Grad der Regulierung und Aufsicht unbekannt ist, und wohl immer unbekannt bleiben wird. Über viele Regelungen wird im Detail immer mit einem gehörigen Maß an Pragmatismus entschieden werden müssen. Wesentlich ist, dass sich das Grundsystem aus überzeugenden Argumenten ableitet.[31]
Geschäftsmodelle, die also ausschließlich auf Basis regulatorischer Anforderungen gesteuert werden, werden langfristig nicht erfolgreich sein. Der Aufsicht geht es im Wesentlichen um die Vermeidung bestandsgefährdender Risiken. Aus Sicht der Bank bleibt dies „nur“ eine Nebenbedingung. Die Hauptbedingung ist ein intelligentes, langfristig ausgerichtetes Geschäftsmodell, welches die ökonomischen Erfordernisse mit den regulatorischen Anforderungen verzahnt.
Das vorliegende Buch analysiert diese „Nebenbedingung“. Es geht um einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Regulierungs- und Aufsichtsvorschriften und deren Bezug zum Risikomanagement einer Bank, ohne dass sich die Leserin oder der Leser in den einzelnen „Silos“ der Einzelregelungen verliert. Der Inhalt richtet sich vor allem an die Risikoverantwortlichen eines Kreditinstituts. Da Risikomanagement eine Querschnittsfunktion ist, sind alle wesentlichen Organisationsbereiche wie das Treasury, der Handels- und Marktbereich, das Risikocontrolling, der Bereich Finanzen, das Meldewesen auf allen Ebenen (Vorstand, Bereichsleiter, Gruppenleiter, Spezialist) angesprochen. Einerseits wird der Leserin oder dem Leser eine Vielzahl an Beispielen an die Hand gegeben. Sie sollen die verschiedenen Anforderungen leichter verständlicher machen. Andererseits geben verschiedene Praxisfälle Einblick, wie die Vorschriften in ausgewählten Instituten umgesetzt wurden.[32]
Das Buch ist wie folgt aufgebaut (vgl. Abb. 1.2).
Abb. 1.2: Gang der Untersuchung (eigene Darstellung)
Das Kapitel 2 enthält alle wesentlichen Risikovorschriften für Banken[33]
Im dritten Kapital stehen die im Mittelpunkt. Auch hier erfolgt die Abhandlung entlang der wichtigsten Regelwerke, die einzelne Produkte und neue Marktinfrastrukturen zum Gegenstand haben. Zunächst werden die Anforderungen an das Kontrahentenausfallrisiko für Derivategeschäfte um die Aspekte ergänzt, die jenseits der Kapitalvorgaben liegen (Kapitel 3.1). Daran schließt sich die Darstellung der an (Kapitel 3.2). Es folgt in Abschnitt 3.3 das Paket MiFID/, in dem es einerseits um den Anlegerschutz beim Handel mit Finanzinstrumenten geht. Andererseits resultieren daraus völlig neue Transparenzvorgaben für Handelsplattformen. Hinter den EU-Regeln für Produktinformationsblätter verbergen sich einheitliche und leicht verständliche Informationen für Käufer von verpackten Anlageprodukten wie Investmentfonds oder Lebensversicherungen. Sie werden in Kapitel 3.4 dargestellt. Bei den Regeln zum Marktmissbrauch geht es im Wesentlichen um den Umgang mit Insiderinformationen (Kapitel 3.5). Im anschließenden Kapitel 3.6 werden die Vorgaben zur Verwendung von robusten Referenzzinsen (Benchmarks) präsentiert. Das Kapitel 3 endet mit Ausführungen zu den laufenden und geplanten Arbeiten der Kapitalmarktunion.
Nicht-Banken reguliert
kumulierten Wirkungen[35]
Trends im Risikomanagement