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Kein anderes Thema wird intensiver bei Lonely Planet diskutiert als dieses. Die bekennenden Reiseverrückten in unserem Team sammeln jedes Jahr Hunderttausende Kilometer und erkunden fast jedes Reiseziel auf unserem Planeten selbst.
Welches Ziel sollte man genau jetzt besuchen? Jedem bei Lonely Planet wird diese Frage gestellt, angefangen bei unseren Autoren und Redakteuren bis hin zu unserer Online-Familie von Bloggern und Twitter-Nutzern. Und jedes Jahr werden Hunderte Orte genannt, an denen gerade richtig was los ist, wo Reisende Neues erleben können oder die sträflich übersehen und unterbewertet wurden.
Begleitet von heftigen Debatten, wird die Liste dann von unserer Runde ausgewählter Reisespezialisten auf nur 10 Länder, 10 Regionen und 10 Städte verdichtet. Jedes dieser Ziele wird ausgewählt, weil es gerade Thema ist, wegen seiner Einzigartigkeit und wegen seines „Wow“-Faktors. Wir berichten nicht von Trends, wir setzen sie – damit Du Ziele entdecken kannst, bevor es alle tun. Um es einfach auszudrücken: Auf den folgenden Seiten findest Du das Sahnehäubchen der diesjährigen Reisetipps, empfohlen von Lonely Planet. 10 Länder, 10 Regionen, 10 Städte und eine Reihe thematischer Reiselisten als Inspiration.
TOP 10 LÄNDER
1 Chile
2 Südkorea
3 Portugal
4 Dschibuti
5 Neuseeland
6 Malta
7 Georgien
8 Mauritius
9 China
10 Südafrika
TOP 10 REGIONEN
1 Belfast & die Causeway Coast, Nordirland
2 Alaska, USA
3 Julische Alpen, Slowenien
4 Languedoc-Roussillon, Frankreich
5 Kii-Halbinsel, Japan
6 Liparische Inseln, Italien
7 The Deep South, USA
8 Lahaul & Spiti, Indien
9 Bahia, Brasilien
10 Los-Haitises-Nationalpark, Dominikanische Republik
TOP 10 STÄDTE
1 Sevilla, Spanien
2 Detroit, USA
3 Canberra, Australien
4 Hamburg, Deutschland
5 Kaohsiung, Taiwan
6 Antwerpen, Belgien
7 Matera, Italien
8 San Juan, Puerto Rico
9 Guanajuato, Mexiko
10 Oslo, Norwegen
TOPTIPPS
Reiseziele, die ihr Geld wert sind
Kulturtrips für Familien
Die besten Neueröffnungen
Neue Top-Unterkünfte
TOPTRENDS
Einzigartige Wettrennen
Vegetarisches & veganes Reisen
Expeditionskreuzfahrten
Generationenübergreifendes Reisen
Ab auf die Insel!
Impressum
LONELY PLANETs
Chile / Südkorea / Portugal / Dschibuti / Neuseeland / Malta / Georgien / Mauritius / China / Südafrika
Chile, ein langgezogener Streifen Land, ist vom restlichen Südamerika (und im Grunde von der ganzen Welt) isoliert – durch die steilen Anden im Osten, den gewaltigen Pazifischen Ozean im Westen, die knochentrockene Atacama-Wüste im Norden und die undurchdringliche Wildnis Patagoniens unten im Süden. Nicht nur in der trendigen Hauptstadt Santiago, sondern im ganzen Land werden die Chilenen 201
8 alle zusammen 200 Jahre Unabhängigkeit feiern. Und dank neuer Direktflüge von Frankfurt und London wird es so einfach wie nie, mit einem Glas Pisco Sour auf den Jubilar anzustoßen.Anreise: Auf Chiles größtem internationalen Flughafen in Santiago landen Flüge aus ganz Nord- und Südamerika sowie von immer mehr Städten in Europa und Australien. Alternativ verbinden Busse Santiago mit den Nachbarländern Argentinien, Peru und Bolivien.
Santiago hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Gourmets entwickelt, wo preisgekrönte Chefköche mit einheimischen Produkten die chilenische Küche neu definieren. Zudem macht es seit einiger Zeit mit seiner aufblühenden Szene für darstellende Künste Buenos Aires Konkurrenz, was sich u.a. daran zeigt, dass 2018 im Centro Gabriela Mistral ein neuer großer Saal mit 1880 Plätzen eröffnet wird. Die Herzen vieler Reisender schlagen außerdem für die Küstenstadt Valparaíso mit ihrer Straßenkunst, ihren unkonventionellen Cafés und ihren romantischen Promenaden. Dazwischen liegen die grünen Weinhänge des Casablanca-Tals, dessen Weingüter sich mit Verkostungen und Führungen Touristen mehr und mehr öffnen. Durch den Ende 2016 erweiterten Flughafen in Puerto Natales ist die berühmte „W“-Route durch den Nationalpark Torres del Paine noch besser erreichbar als zuvor. Wer gerne Sterne beobachtet, muss ganz in den Norden von Chile, in die Atacama-Wüste. Dort sind die Bedingungen dafür nahezu ideal und dank neuer Hotels vor Ort und geführter Touren zu den Observatorien blüht der Astrotourismus.
Andrés Sánchez, Winzer bei Viña Gillmore
Zentralchile ist ganzjährig ein tolles Ziel, obwohl heftige Winterniederschläge manchen Plänen einen Dämpfer verpassen können (außer man geht Skifahren in den Anden). Das Wetter in der Atacama-Wüste ändert sich über die Monate nicht allzu sehr, während man Patagonien am besten zwischen November und März besucht, da viele Unternehmen (und Trekkingrouten) außerhalb der Saison geschlossen sind.
• Von Mark Johanson
In Südkorea kann man der asiatischen Moderne begegnen. Hochhäuser ragen in den Himmel der futuristischen Hauptstadt Seoul, die letztes Jahr mit dem Seoullo 7017, einem neu gebauten High-Line-Park mit Cafés, Bars und Büchereien auf einer stillgelegten Hochstraße, ein Facelifting erhielt. Südkorea ist Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang, und eine neue Schnellbahn wird Reisende in kürzester Zeit durch das Land dorthin bringen. Also warm anziehen, um den Besten zuzujubeln auf ihrem Weg zum Ruhm! Oder abwarten, bis es wärmer wird, um die wunderbare Bergwelt zu genießen und anschließend ins heiße Nachtleben einzutauchen.
Anreise: Die meisten internationalen Flüge landen in Südkorea auf dem Incheon International Airport in Seoul. Fähren von Busan oder Incheon verbinden das Land außerdem mit Japan, China und Russland.
Olympische Spiele hin oder her, Südkorea ist ein echtes Outdoor-Wunderland. Man kann herrliche Gipfel erklimmen, mit dem Boot auf unberührten Flüssen fahren, und an der 2400 km langen Küste surfen, schwimmen oder an Sandstränden sonnenbaden. Die Stadtzentren von Seoul und Busan sind gespickt mit High-Tech-Spielereien, Kulturangeboten von zeitgenössischer Kunst bis Streetart und auch im Hinblick auf Essen und Trinken voll im Trend. Und doch bleibt Südkorea reich an traditioneller Kultur – hier kann man in einem friedlichen Tempel einen Hauch von Zen schnuppern oder in den Palästen aus der Joseon-Ära Geschichte hautnah erleben. Der jährliche Veranstaltungskalender ist prall voll, von winterlichen Eisfestivals bis zu äußerst beliebten Filmevents. Und dank Südkoreas gut ausgebautem Bahnnetz kommt man schnell herum: Ein 2017 eingeführter Schnellzug bringt einen in kürzerer Zeit von Seoul nach Busan als ein Flugzeug.
Hahna Yoon, Autorin, wohnt in Seoul
Die Kirschblüte im Frühling und das Herbstlaub sind ein herrlicher Hintergrund für Outdoor-Aktivitäten, während im Sommer Südkoreas Strände das Highlight sind. Die Olympischen Winterspiele 2018 finden vom 9. bis 25. Februar statt, aber man kann den ganzen Winter über auf hervorragenden Pisten Ski und Snowboard fahren, auch wenn man keine Tickets mehr erwischt.
• Von Megan Eaves
Portugal hat sich endlich aus dem Schatten des Nachbarn Spanien gelöst und rückt nun als Reiseland mit großem Potenzial ins Rampenlicht. Eine Reihe von Museen wurde in den letzten zwei Jahren eröffnet, es gibt eine gefeierte Mikrobrauerei-Szene, und immer mehr Köche zwischen Lissabon und der Algarve machen von sich reden. 2017 erhielten 21 Restaurants – sieben mehr als im Vorjahr – den begehrten Michelin-Stern! Dazu kommt, dass das Reiseland mit moderaten Preisen und Naturschönheiten punktet. Über 300 Strände wurden 2016 mit der Blauen Flagge ausgezeichnet und zwei neue Biosphärenreservate ausgewiesen. Kein Zweifel: Die kleine Seefahrernation ist gerade in aller Munde …
Anreise: In Lissabon, Porto und Faro befinden sich Portugals drei internationale Flughäfen mit Flügen nach Mitteleuropa und Nordamerika.
Portugal vereint zwei Welten. Sogar bei einem kurzen Besuch kann man sowohl uralte Traditionen – die klassische Küche, die Weinberge, die barocke Architektur– als auch modernste Kultur erleben, die von avantgardistischen Open-Air-Graffiti-Galerien bis zu nächtlicher Performancekunst reicht. In der Hauptstadt Lissabon locken Spaziergänge durch das neu belebte Hafenviertel, Mahlzeiten in weitläufigen Food-Märkten wie dem Time Out Market Lisboa im Caís do Sodré und Abende bei gefühlvollem fado in winzigen Nachtclubs in der Alfama. Anschließend sollte man sich Zeit nehmen für die mittelalterlichen Felsenstädte Marvão, Óbidos oder Monsanto, für Strand-Hopping entlang der Küste und für die Besichtigung von Porto, einer absolut faszinierenden Stadt am Fluss im Norden. Es gibt architektonische Schätze und Unesco-Welterbestätten, römische Ruinen und Weinrouten quer durchs Land. Da Portugal recht kompakt ist und über ein ausgezeichnetes Straßennetz verfügt, kann man in einen einzigen Besuch sehr viel reinpacken (obwohl ein Besuch natürlich nie genug ist).
Kevin Raub, Reiseschriftsteller und in Lissabon lebender Expat
Der Sommer ist die umtriebigste Zeit, denn es gibt Straßenfeste in Lissabon und Porto, die über mehrere Tage gehen. Auch für den Strandaufenthalt ist diese Zeit am besten. April oder Mai eignen sich für alle, die Frühlingsblumen und kühlere Temperaturen schätzen – perfekt für Spaziergänge im Hinterland der Küste.
• Von Regis St. Louis
Soviel ist gewiss: Langsam aber sicher wird das kleine Land durch tektonische Verschiebungen in drei Teile gerissen. Vulkane haben die bizarre Wüstenlandschaft geprägt, in der Magma unter der Erdkruste fließt, heiße Dämpfe aus Fumarolen austreten und Salzformationen an den Ufern des Assalsees glitzern. Geologisch betrachtet tickt die Uhr, doch bis dahin ist noch viel (Erd-)Zeit – also kein Grund, kalte Füße zu kriegen! Erst einmal noch die phantastischen Strände genießen und die unvergesslichen Tauchgänge zu Walhaien erleben! Braucht es noch mehr Gründe, in den Flieger zu springen, um Mutter Natur 2018 auf ihrem großartigen Höhepunkt zu erleben?
Anreise: Auf dem Djibouti-Ambouli Airport, 5 km südlich der Hauptstadt Dschibuti, landen pro Woche ein paar Dutzend internationale Flüge. Eine neue Bahnstrecke verbindet die Hauptstadt mit Addis Abeba, Äthiopien.
Unter dem Meeresspiegel hat Dschibuti einige echt verlockende Dinge zu bieten – aber nicht alle liegen deshalb unter Wasser. Unbedingt auch mal die weißen Sandstrände gegen die kristallüberzogenen Ufer des Assalsees tauschen, ein magischer Kratersee, umgeben von schwarzen Vulkanhügeln. Mit 155 m unter dem Meeresspiegel ist hier der tiefste Punkt Afrikas.
Das Gegenstück dazu bildet das 1750 m hohe Goda-Massiv, das wie eine grüne Oase anmutet. Bei einer Wanderung durch das bewaldete Bergmassiv kommt man durch traditionelle Afar-Dörfer. Auch der Lac Abbé ist ideal für Spaziergänge, aber man sollte sich nicht zu viel vornehmen – auf dem Weg liegen Landstriche mit Fumarolen, aus denen Gase austreten. Mindestens genauso faszinierend sind Abourmas neolithische Höhlenmalereien, zu sehen bei einer zweistündigen Rundwanderung durch eine endlos anmutende Landschaft mit Hügeln, kargen Graten und verstreut herumliegenden Felsblöcken.
Houmed Ali, Touranbieter, Agence Safar
Dschibutis exotisch klingende Bucht von Ghoubbet, am westlichen Ende vom Golf von Tadjoura, ist eine der verlässlichsten Tauchstätten der Welt, wenn man Walhaien begegnen will. Manchmal tummeln sich bis zu zehn dieser Monster so nah am Ufer, dass man zu ihnen hinschnorcheln kann. An anderen Tagen sind sie weiter draußen im Golf und können mit Tauchschiffen erreicht werden. Man sollte sich unbedingt einen Anbieter suchen, der Mindeststandards an Tier- und Umweltschutz einhält. Das bedeutet unter anderem, dass er zu den majestätischen Walhaien genug Abstand hält (mindestens 4 m) und seine Gäste niemals so nah an sie heranschwimmen lässt, dass sie sie berühren könnten.
Die besten – das heißt die kühlsten und angenehmsten – Monate zur Erforschung dieser extremen Wüstenlandschaft sind November, Dezember und Januar. Zum Glück treffen genau in diesem Zeitraum die Walhaie im Golf von Tadjoura ein. Im Oktober und von Februar bis April ist das Wasser auch ruhig genug zum Tauchen.
• Von Matt Phillips