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LANZAROTE

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DER AUTOR

Gottfried Aigner hat sich mit seinen Reiseführern vorwiegend auf italienische Urlaubsziele und auf spanische Inseln konzentriert. Besonders begeistert ist er von der Vielfalt der kanarischen Inselwelt. Auf Lanzarote, das er seit Jahrzehnten besucht, schätzt er den Kontrast zwischen der kargen, feurigen Vulkanlandschaft im Süden und dem mit Palmen geschmückten Norden. Außerdem die im Sinne des Künstlers und Umweltschützers César Manrique in schlichtem Stil bewahrten Dörfer.

Inhalt

Top 10 & Willkommen

image Top 10: Übersichtskarte

image Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Willkommen auf Lanzarote

Chronik

Daten zur Geschichte

Stadttour

Ein Bummel durch die Inselhauptstadt Arrecife

Service-Informationen Arrecife

Vista Points – Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Das Zentrum

Der Norden

Der Süden

Service von A bis Z

Lanzarote in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Klima, Kleidung, Reisezeit

Medizinische Versorgung

Mit Kindern auf Lanzarote

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Strände

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Sprachführer

Die wichtigsten Wörter für unterwegs

Extras – Zusatzinformationen

Die ersten Siedler

Schutz der Naturschönheit

Trinkwasser vom Atlantik

Windresistente Gemüsesorten

Die Arbeit der Vulkane

Ein Sohn Teguises inspirierte Goethe

Der Mudéjar-Stil

Der Trockenfeldbau

Guanchen-Ringkampf: Lucha Canaria

Endemische Flora und Fauna

Karmin im Saft und an den Lippen

Molino und Molina

Das Salz von Lanzarote

Die Dromedare von Uga

Die Essgewohnheiten der Lanzaroteños

Frische Fische

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

image Top 10
Das müssen Sie gesehen haben, s. vordere innere und hintere Umschlagklappe.
image Vista Point
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
image Symbole
Verwendete Symbole s. hintere innere Umschlagklappe.
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Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.

Top 10

Das müssen Sie gesehen haben

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Castillo de San José, Arrecife

S. 16, 18 f. image G8/Google Map

Als »Arbeitsbeschaffunsmaßnahme« im 18. Jh. entstanden, beherbergt die mächtige Festung vor Arrecife heute das Museum für moderne Kunst.

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Fundación César Manrique

S. 24 ff. image F7/Google Map

In unwirtlicher Lavalandschaft verband César Manrique fünf Höhlen zu einer eigenwilligen Luxuswohnung, in der heute ein dem Inselarchitekten gewidmetes Museum zu besichtigen ist.

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Teguise

S. 30–37 image E7/Google Map

Die charmante alte Inselhauptstadt lädt ein zu einem Bummel durch ihre ursprünglichen Gassen.

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Museo Agrícola el Patio in Tiagua

S. 37 f. image E6/Google Map

Das Bauernmuseum in einem Herrenhaus von 1850 zeigt Ackergeräte, Werkzeuge und historische Fotos.

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Jardín de Cactus

S. 43 f. image E9/Google Map

Mehr als 10 000 Kakteen wachsen in einem früheren Steinbruch in vulkanischen Lapilli-Rabatten, bewacht von einer alten Mühle.

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Haría

S. 45 ff. image C8/Google Map

Das schönste Dorf im Norden strahlt in gleißendem Weiß traditioneller kanarischer Architektur, umringt vom »Tal der 1000 Palmen«.

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Jameos del Agua

S. 47 ff. image C9/Google Map

Zwei Lavahöhlen mit Blick in den Himmel, verbunden durch einen See, in dem blinde Krebse leben. Mit Museum zur Vulkanologie.

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La Graciosa

S. 50 ff. image L/M11/12/Google Map

Das reizende Inselchen, nur eine halbe Stunde vom Norden Lanzarotes entfernt, begeistert mit schönen Sandstränden.

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Parque Nacional de Timanfaya

S. 60 ff. image E/F2/3/Google Map

Bei der Rundfahrt durch den Nationalpark erleben die Besucher ein in unbeschreiblichen Farben und bizarren Formen erstarrtes Inferno: unter glühender Lava erstickte Dörfer und Felder, Berge und Täler.

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Parque Natural de Los Volcanes

S. 62 image E–G4/5/Google Map

Wander-Erlebnis in der Vulkan-Welt: Die blank gescheuerte Caldera Blanca hat 1,2 Millionen Jahre auf dem Buckel, die Caldera Colorada spuckte Lava 10 000 Meter hoch und im Krater der Montaña Cuervo blubberte die Magmasuppe.

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Willkommen auf Lanzarote

Aus dem Bauch der Erde herausgeschleuderte Magmamassen haben das Gesicht des Inselsüdens geprägt; eine bis zu zehn Meter dicke Lavaschicht begrub im 18. Jahrhundert fruchtbare Äcker und elf Ortschaften – bizarre Landschaften wurden geformt. Die Macht des Magmas lässt sich heute im Timanfaya-Naturpark anschaulich nachvollziehen.

Doch wäre es falsch, der Insel nur das schauderhafte Höllenspiel anzuheften. Die Lanzaroteños haben gezeigt, dass Ausdauer und Fantasie die Natur bezwingen können: Weinstöcke, Kartoffeln, Feigen, Melonen, Mais und Opuntien gedeihen auf unwirtlicher Schlackenwelt. Auch die Flora hat die erkaltete Glut besiegt, Flechten zersetzen den Basalt, grüne Tabaiba und pralle Sukkulenten erobern die Aschekegel. Zu ihren Füßen leuchten blühende Wiesen – der Klimawandel bringt mehr Regen.

Im krassen Kontrast zu dieser vulkanischen Schöpfung stehen die für Urlauber aus aller Welt wichtigen Strände. Goldgelber Sand strahlt an den Küsten, fällt sanft ab in den blauen Ozean mit absolut sauberem Wasser. Diese Urlaubswelt ist im windigen Costa Teguise zu finden, noch umfangreicher sind die Strände in Puerto del Carmen und im südlichen Playa Blanca mit den benachbarten Papagayo-Buchten.

Bei Ausflügen ins Zentrum der Insel und nach Norden begegnet einem, was dem lanzaroteñischen Künstler César Manrique am Herzen lag: der Schutz von Architektur, Kunst und Umwelt. Dasselbe Ziel hat die UNESCO, die Lanzarote 1993 zum Weltbiosphärenreservat ernannte, eines der meist geschützten Gebiete unter den wichtigsten Ökosystemen der Welt. Neben dem Erhalt von Flora und Fauna sollen auch die hübschen weißen Dörfer wie Yaiza, Tinajo und Haría unverändert bleiben sowie die Architektur der ehemaligen, ehrwürdigen Hauptstadt Teguise nicht angetastet werden.

Ebenso unberührbar sind das Tal der 1000 Palmen bei Haría, im Norden das Malpaís de La Corona, das Inselchen La Graciosa und der steile Felsgrat des Risco de Famara, das Wüstengebiet El Jable zwischen Teguise und Sóo – und natürlich La Geria, die kunstvolle Rebenlandschaft in der von den Vulkanen geprägten Erde. Kaum eine Insel ist so faszinierend wie Lanzarote!

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El Golfo im Süden Lanzarotes: ein langer schwarzer Strand trennt Lagune und den türkisblauen Ozean

Chronik

Daten zur Geschichte

Das Schicksal und die Besiedlung der Kanarischen Inseln verliert sich im Dunkel der Geschichte. Erst mit den Eroberungen, dem Wettkampf um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren vor allem zwischen Portugal und Spanien, treten die Kanaren in das Bewusstsein Europas.

Vor etwa 16 Mio. J. Lanzarote steigt nach Fuerteventura durch vulkanische Kräfte aus dem Atlantik.
3000–1000 v. Chr. Vermutlich erste Besiedlung von Nordafrika aus in mehreren Wellen; um 1100 wird die Entdeckung der Kanaren durch die Phönizier auf der Suche nach neuen Handelswegen vermutet.
500–200 v. Chr. Vereinzelte archäologische Funde bestätigen die Besiedlung der Kanaren von Nordafrika aus. Die frühen Einwanderer sind dem jungsteinzeitlichen Cro-Magnon-Typ zuzuordnen, der sich im Mittelmeerraum angesiedelt hatten. Erste Königreiche der Altkanarier, der Guanchen, werden gegründet.
35 n. Chr. Funde römischer Amphoren auf Lanzarote (und Fuerteventura) weisen auf einen Handelsaustausch mit den Ureinwohnern hin.

Die ersten Siedler

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Jean de Béthancourt entdeckt 1402 Lanzarote und seine Ureinwohner (Gemälde von Garneray)

Die ersten Einwohner der Kanaren hatten wenig Kontakt zueinander, die Altkanarier auf Lanzarote und Fuerteventura lebten ziemlich isoliert. Selbstbewusste Lanzaroteños nennen sich mazigios, abgeleitet von amazigh, eine heute noch in Nordwestafrika lebende Bevölkerungsgruppe, zu der Berber und Tuaregs gehören. Allgemein nannten sich die Ureinwohner der Inseln Lanzarote und Fuerteventura majos, nach ihren Höhlenwohnungen (majos oder mahod). Noch heute ist der abgeleitete Begriff majoreros für die Einwohner Fuerteventuras gültig; die Lanzaroteños hingegen heißen im Volksmund conejeros, das sind »Kaninchenjäger«.

Die Guanchen, wie inzwischen alle Altkanarier des Archipels vereinfacht genannt werden, bauten Gerste, Weizen und Hülsenfrüchte an, die Felder wurden mit an Stöcken befestigten Ziegenhörnern bearbeitet. Hunde halfen den Hirten beim Hüten von Ziegen, Schafen und Schweinen. Zwar kamen die ersten Siedler aus Nordafrika auf die Inseln mit Booten, doch im Laufe der Zeit müssen sie deren Bau verlernt haben. So hatten die Guanchen auf den Inseln bald keine Boote mehr, sie fischten vom Ufer aus mit Netzen und Speeren oder trieben die Fische in eine Bucht und betäubten sie mit dem (giftigen) Saft der Tabaiba. Die Kleidung bestand aus Ziegen- und Schafsfellen.

1. Jh. Durch Plinius d. Ä. (23–79) belegte Expedition des Mauretanischen Königs Juba II. auf die Kanarischen Inseln.

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Bereits Ovid besang in seinen »Metamorphosen« den ewigen Frühling auf den Kanarischen Inseln (Holzschnitt aus der Schedelschen Weltchronik, 1493)

Ovid (43 v.–17 n. Chr.) besingt in seinen »Metamorphosen« den ewigen Frühling auf den Inseln unter dem Namen Insulae Canariae.
2. Jh. Der griechische Naturforscher Ptolemäus (ca. 100–160) zeichnet eine Weltkarte und trägt dabei den Nullmeridian durch die Insel Hierro ein sowie die Lage von Canaria – Gran Canaria.
Danach verliert sich das Wissen über die Inseln für mehrere Jahrhunderte.
1312 Der Italiener Lancelotto Malocello entdeckt die Kanaren und bleibt bis 1330 auf Lanzarote. Nach Lancelotto wird die Insel Lanzarote benannt (durch Lautverschiebung im Portugiesischen von L zu R). Der toskanische Dichter Petrarca (1304–74) berichtet von einer bewaffneten Mannschaft aus Genua, die bis Lanzarote vorgedrungen sei.
1341 Expedition des portugiesischen Königs Alfonso II. (1279–1357); er beauftragt den Florentiner Angiolino del Tegghia mit der Kartografierung der Kanaren.
1344 Der Kastilier Don Luis de la Cerda kauft von Papst Clemens VI., der sich zum Herrscher aller unentdeckten Länder erklärt hatte, die Kanaren, kann den Tribut aber nicht bezahlen – die Inseln fallen an Spanien. Die Inselbewohner werden von Abenteurern und Piraten beraubt und versklavt.

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Spuren der altkanarischen Einwohner auf Lanzarote: die Funktion der »Queseras«, der Felsrillen auf Lanzarote, ist bis heute ungeklärt

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Die Eroberung der Kanaren durch den Normannen Jean de Béthencourt (Handschrift aus dem 15. Jh., British Museum, London)

1402 Der Normanne Jean de Béthencourt ankert in der Meerenge El Río zwischen Lanzarote und La Graciosa und schließt mit dem kanarischen König Guardafía einen Friedenspakt, der sich davon Schutz gegen Piraten verspricht. Danach erobert Béthencourt Fuerteventura; er bringt aus Sevilla zahlreiche Soldaten, aber auch Handwerker und etliche Adelige mit, die sich auf den Inseln ansiedeln und friedlich mit den Insulanern leben.
1406 Krönung Jean de Béthencourts zum König der Kanarischen Inseln, danach verlässt er die Inseln und stirbt 1425 in Frankreich. Sein Neffe und Nachfolger Maciot heiratet Teguise, die schöne Tochter des Guardafía. Wegen brutalen Sklavenhandels mit den Inselbewohnern wird er im Auftrag der Krone ins Exil nach Madeira verbannt. Er verkauft die Inseln an mehrere Interessenten, Streit zwischen Kastilien und Portugal entbrennt.
1440–77 Diego de Herrera, der Marschall von Kastilien, eignet sich neben El Hierro und La Gomera während der Streitigkeiten auch Lanzarote und Fuerteventura als Lehen an. In Lanzarotes fruchtbarem Süden wird in großem Stil Getreide angebaut.
1492 Kolumbus entdeckt Amerika, die Kanaren erlangen wichtige strategische Bedeutung vor der Überquerung des Atlantik.
1496 Teneriffa wird als letzte Kanarische Insel blutig der kastilischen Krone unterworfen, doch Lanzarote und Fuerteventura bleiben bis ins 19. Jahrhundert Lehen.

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Unter Karl III. von Spanien erlebten die Kanaren im 18. Jahrhundert ihre Blütezeit (Gemälde von Anton Raphael Mengs, ca. 1765)

16. Jh. Ständige Überfälle durch Piraten und Sklavenhändler, im Jahre 1560 leben nur noch 500 Einheimische auf der Insel.
1618 Die Algerier Tabac und Soliman überfallen mit 30 Schiffen die Insel; viele Bewohner flüchten in die Cuevas de los Verdes, andere werden als Sklaven verschleppt. Auswanderungswellen nach Südamerika. Bis 1630 schrumpft die Zahl der Inselbewohner auf 300.

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Schlummernder Vulkan im Nationalpark Timanfaya: 1730 kam es dort zu gewaltigen Ausbrüchen

1726 Der Schriftsteller Don José Clavijo y Fayardo wird in Teguise geboren, studiert in Las Palmas und siedelt später nach Spanien über. Er war das Vorbild für Goethes literarische Figur im Drama »Clavigo«.
1730–36 Verheerende Vulkanausbrüche und Dürreperioden erschüttern die Insel, neue Auswanderungswellen nach Mittel- und Südamerika.
1760 Wirtschaftliche Blütezeit unter Karl III., die Kanaren sind letzte Versorgungsstation auf dem Weg in die Neue Welt.
18. Jh. Piraten überfallen und zerstören mehrfach den Hafen von Arrecife und die damalige Hauptstadt Teguise im Inselinneren.
19. Jh. Die Kanaren werden zu einer einzigen Provinz zusammengefasst, mit Santa Cruz de Tenerife als Hauptstadt. Die aus Europa eingeschleppten Schädlinge Reblaus und Mehltau zerstören die Weinkulturen der Inseln, auch Lanzarotes Malvasía-Reben sind betroffen.
1824 Ein letzter Vulkanausbruch bedeckt die Ebene von Tiagua mit Lava und Asche.
1852 Die Kanarischen Inseln werden zur Freihandelszone. Nach Teguise wird die Hafenstadt Arrecife zur Inselhauptstadt.
1877/78 Eine Wasser- und damit verbundene Hungersnot veranlassen an die 8000 Lanzaroteños zum Auswandern. Knapp 18 000 Bewohner bleiben auf der Insel zurück.
1919 César Manrique wird in Arrecife geboren. Der Maler, Bildhauer und Architekt beeinflusst Architektur und ökologisches Denken auf den Kanaren.
1927 Gran Canaria wird mit Lanzarote und Fuerteventura eigenständige Provinz; ihre Hauptstadt ist Las Palmas de Gran Canaria.
1936 Der vom Festland verbannte General Franco fliegt heimlich von Gran Canaria in die spanische Kolonie Marokko, sein Putsch gegen die Republik führt zum Spanischen Bürgerkrieg. Unter der Diktatur Francos (1939–75) verarmt Lanzarote.
1968 César Manrique kommt auf seine Insel zurück: Ausbau der Jameos del Agua bei Haría, in Arrecife Gründung des Museo Internacional de Arte Contemporáneo im Castillo de San José, Bau seines Hauses in Tahíche südlich von Teguise, später Museum und Sitz seiner Stiftung.
Der Multimediakünstler Ildefonso Aguilar wird Direktor des Kulturamtes (bis 1985).
1969 Bei San Bartolomé baut César Manrique die Casa del Campesino.
1970 Beginn des Tourismus auf Lanzarote, dank Manrique und dem von ihm veranlassten Bebauungsplan halten sich die Bausünden in Grenzen. Der Künstler gestaltet das Restaurant »El Diablo« im Nationalpark von Timanfaya.
1972 César Manrique baut den »Mirador del Río« mit Blick auf La Graciosa und die Salinen.
1974 Madrid erklärt das Timanfaya-Gebiet zum streng geschützten Nationalpark. Gründung des Kulturzentrums El Almacén von Arrecife.

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César Manrique (1919–92) beeinflusste nachhaltig die Architektur und das ökologische Denken auf Lanzarote

1975 Nach dem Tod General Francos führt der spanische König Juan Carlos I. das Land in die Demokratie.
1982 Die Kanarischen Inseln werden autonom.
1986 Spanien tritt der EG bei, Sonderstatus für die Kanaren.
1990 Manrique schafft auf Lanzarote den Jardín de Cactus – sein letztes Werk.
1992 Volle Integration der Kanaren in die Europäische Union, doch die Zollbestimmungen bleiben wie für Nicht-EU-Länder gültig.
Tödlicher Unfall César Manriques, sein Freund und Nachlassverwalter José Juan Ramírez führt die Stiftung Fundación César Manrique weiter.
1993 Lanzarote wird UNESCO-Weltbiosphärenreservat.

Schutz der Naturschönheit

Der von der UNESCO inszenierte »Plan Lanzarote en la Biosfera« dient dem Schutz der Umwelt und ihrer natürlichen Ressourcen, der Artenvielfalt und der Landschaft. Außerdem fordert der Plan die Wiedererlangung und Restauration des Kulturerbes, die Entwicklung und Erhaltung der Inselwirtschaft, die Verringerung der Abfallerzeugung und des Verbrauchs an Ressourcen. Ein Problem stellt die Entwicklung des Tourismus dar – mit bereits 250 000 Betten in Hotels und Apartments droht das Ökosystem Schaden zu nehmen.

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Eine der blühenden Schönheiten auf Lanzarote: die Paradiesvogelblume

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Einklang von Kunst, Architektur und Natur im Vorhof der Fundación César Manrique nahe dem Örtchen Tahíche

1998 Verschönerung der Hauptstadt Arrecife zu ihrem 200. Geburtstag.
Das 1995 beschlossene Schengener Abkommen wird umgesetzt, innerhalb der EU entfallen die Grenz- bzw. Passkontrollen.
2005 Der Kulturverein Aldea Ajey in San Bartolomé eröffnet die historische Casa Mayor Guerra.
2006 Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten.
2007 1,6 Millionen ausländische, davon 314 000 deutsche Touristen besuchen die Insel.
2012 Die Zahl der Touristen erreicht die Zwei-Millionen-Grenze. Grund ist, dass das bisherige Winterziel Lanzarote mit seinem ausgeglichenen Klima allmählich auch als Sommerziel entdeckt wird.
2015 Endlich wird das Museo de la Historia zur Geschichte Arrecifes im Castillo de San Gabriel eröffnet.
Lanzarote erhält als weltweit erstes Touristenziel die Zertifizierung »Biosphere Responsible Tourism« der Organisation Global Sustainable Tourism Council für die Implementierung eines nachhaltigen Tourismus. Puerto del Carmen hisst die Blaue Flagge für die Strände Playa Grande (früher Playa Blanca), Pila de la Barilla, Playa de los Pocillos und die Playa de Matagorda, an der Costa Teguise für Las Cucharas und im Süden für die Strände von Playa Blanca.
2016 Der britische Künstler Jason deCaires Taylor schafft seine zweite aufregende Installation »Rising Tide« im Uferbereich von Arrecife unterhalb des MIAC: Skulpturen, die mit den Tiden des Meeres auftauchen und wieder verschwinden. Seine erste Unterwasser-Gruppe »Museo Atlántico« befindet sich in Playa Blancain der Bucht von Las Coloradas nahe Marina Rubicón.
2017 In der Meerenge El Río zwischen Lanzarotes Nordküste und La Graciosa wird ein Unterwasser-Archäologiepark eingerichtet.