Tim Binding
Eine Tadellose
Vollstreckung
ROMAN
Aus dem Englischen von Gottfried Röckelein
ars vivendi
Die Übersetzung beruht auf der Picador-Ausgabe des Originals von 1996.
Die Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel A Perfect Execution
Copyright © 1996 by Tim Binding
International Right management: Susanna Lea Associates
Vollständige eBook-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen Deutschen Originalausgabe (1. Auflage September 2017)
© 2017 by ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, Bauhof 1, 90556 Cadolzburg
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Motivauswahl: ars vivendi
Coverfoto: © plainpicture/Benjamin Harte
Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag
eISBN 978-3-86913-867-1
FÜR SIMON GIBBS,
DEN FREUND VIELER JAHRE
Inhalt
EINS
ZWEI
DREI
Der Autor
Der Übersetzer
Man entnehme ein Seil aus Vollzugskiste B und vergewissere sich, dass die Guttapercha-Schutzüberzüge der Spleiße an beiden Seilenden nicht durch den vorherigen Gebrauch des Seiles beschädigt wurden.
Aus der »Amtlichen Tabelle der Falltiefen« ist die dem jeweiligen Alter und der jeweiligen Statur des Verurteilten angemessene Falltiefe zu entnehmen.
An dem Ende des Seiles, an dem sich die Schlinge befindet, sind (für den Halsumfang) vom Mittelpunkt der Messingöse dreizehn Zoll abzumessen. Der so erhaltene Messpunkt ist mittels eines Stückes Zwirn aus Vollzugskiste B, das an dieser Stelle um das Seil gebunden wird, zu markieren.
Von dieser Markierung ausgehend, messe man entlang des Seiles nach oben die ermittelte Falltiefe bis auf einen Viertelzoll genau ab und markiere den Punkt erneut mit einem um das Seil zu bindenden Stückes Zwirn.
Danach ist das Seil mittels Bolzen und Schäkel an der von dem Querbalken über der Falltüre herabhängenden Kette unter Zuhilfenahme der Verstellschelle so zu befestigen, dass sich die Falltiefenmarkierung genau auf Höhe der Schädeldecke des Verurteilten befindet.
Aus Vollzugskiste B ist ein Stück Kupferdraht zu entnehmen, dessen eines Ende am Schäkel am Ende der Kette zu befestigen, das andere Ende so zu biegen ist, dass es sich mit der Falltiefenmarkierung trifft.
Anschließend wird der Sandsack aufrecht auf die Falltüre gestellt. Man vergewissere sich dabei, dass die Sandfüllung dem Körpergewicht des Verurteilten entspricht.
Die Schlinge wird nun um die den Hals darstellende Einbuchtung des Sandsacks gelegt und die Falltüre in Anwesenheit des Gefängnisdirektors betätigt.
Der Sack bleibt bis eine Stunde vor dem Hinrichtungstermin am nächsten Morgen hängen. Dann wird durch Vergleich der Markierung am Seil und dem Ende des Kupferdrahtes geprüft, um ein Wievieles sich das Seil gelängt hat. Eine allfällige Längung ist durch Anpassung der Falltiefe zu korrigieren.
Danach ist der Sandsack zu entfernen, die Falltüre mittels der Ketten und des Flaschenzuges hochzuziehen, der Auslösehebel einzurasten und der Sicherungsstift so durchzustecken, dass eine versehentliche Betätigung des Hebels ausgeschlossen ist.
Das Seil wird so weit aufgeschossen, dass die Schlinge in Höhe des Nackens des Verurteilten hängt, und in dieser Länge mittels Zwirn fixiert.
Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
EINS