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FARHAD SARLAK

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GRAF VON PERSIEN

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© 2018 Farhad Sarlak

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:978-3-7469-0245-6
Hardcover:978-3-7469-0246-3
e-Book:978-3-7469-0546-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Graf von Persien

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Bachtiaren in der Landkarte als rot markiert, sind in zwei Hauptgruppen, Haft Lang (55 Unterstämme) und Tschar Lang (24 Unterstämme), unterteilt.

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Bibi bedeutet Hausherrin, Khan bedeutet „Befehlshaber“, „Anführer“, „Herr“

Für Maral

Kapitel eins

In den 60er Jahren im Iran, in Aligodarz, die Hauptstadt der Provinz Lorestan, eine Stadt mit wunderbaren und erstaunlichen Wasserfällen, schönsten Landschaften, welche man noch nicht gesehen hat, geschah etwas Besonderes.

An einem kalten und schneereichen Donnerstag früh um 4 Uhr morgens während ein Paar Straßenlaternen dunkle Gassen erleuchteten und langsam Schneeflocken fielen, und alle tief eingeschlafen waren, bereitete ich mich für die Einreise in eine neue Welt vor. Ich organisierte vorher von jenseits des Daseins, dass meine Familie sich bei meinen Großeltern sammelte. Mein Vater war auf einer kurzen Dienstreise etwa 50 Kilometer entfernt von Omas Haus. Während alle tief im Schlaf waren und vielleicht der eine oder andere in einer Traumwelt unterwegs war, hörte man plötzlich eine Stimme, „Nik Pasho“ etwas wie „Nik steh auf", es wäre soweit, Baby ist unterwegs.

Mein Onkel Nik sollte der Hebamme Bescheid sagen und meinen Vater Namens Aryan abholen. Onkel Nik, der auch damals im Haus wohnte, stand auf und machte sich schnell auf den Weg. Bevor die Hebamme erscheinen konnte, erblickte ich das Licht der Welt. Einige Minuten später die Hebamme namens Frau Lahuti, erreichte das Haus meiner Oma Bibi Zahra, die aus Schiras stammte, der Stadt des Großen Persischen Dichters wie Sadi und Hafiz. Sie hat meine Nabelschnur durchgeschnitten und nahm mich auf den Arm, dann fing sie an Lieder aus ihrer Heimat für mich zu singen und nebenbei machte sie mich sauber und wickelte mich. Nach einer Weile kamen auch mein Papa und Onkel Nik im Haus an.

Nun waren alle da, meine Oma, mein Opa und die Geschwister und schrien und redeten alle über mich. Damals wusste ich noch nicht worüber die alle redeten und was alles hinter meinem Rücken gesagt wurde. Ich war zu klein und war zuerst damit beschäftigt meine Umgebung zu erforschen, ohne zu wissen, dass die nun natürlich auch viel darüber diskutierten, wie ich nun heißen soll. Es gab verschiedene Meinungen und jeder versuchte seine Meinung durchzusetzen. Ich wurde gar nicht gefragt, wie ich heißen möchte, na ja entweder war ich beim Milchtrinken oder schlief, vielleicht habe ich auch geweint, weil es so laut war und irgendwie aufmerksam auf mich machen wollte. Letztendlich mein Papa oder meine Mama hätten entscheiden können.

Meine Eltern konnten sich nicht darüber einig werden, wie ich nun heißen soll, daher hat mein Vater mir den Namen Hamidreza also Hamid für lobend, dankbar und Reza für Zufriedenheit, der Friedliche, gegeben. Dieser Name wurde in meinem Ausweis eingetragen. Meine Mama war anderer Meinung und nannte mich Farhad, bekannt aus der Berühmten Liebesgeschichte von Farhad und Shirin.

In dieser Geschichte ging es um Prinzessin Schirin, die Geliebte des Schahs Khosrow. Sie wurde auch von Farhad, einem fantasiebegabten jungen Bildhauer und Ingenieur, verehrt. Farhad baute ihr eine Milchleitung, die bis in ihr Schloss hineinführte. Damals begegnete er ihr noch nicht, aber erwies ihr bereits seine Dienste. Als sie ihm persönlich für seine Hilfe dankte, verliebte er sich leidenschaftlich in sie. Der Schah hatte von der Begegnung mitbekommen, dadurch erweckte Khosrows Eifersucht. Dann befahl der Schah, den jungen Mann vor ihn zu bringen. Er versuchte dessen Liebesglut und Begierde durch Materielles wie Gold und aber auch durch die Provokation und Drohungen abzukühlen. Als sein Vorhaben allerdings fehlschlug, erarbeitete er sich einen Plan B, indem er ihm Schirins Hand unter einer Bedingung versprach. Er musste eine Straße durch den Berg namens Bisutun (Bīsotūn) in der Stadt Kerman-Schah bauen. Eine Aufgabe, die unlösbar schien.

Farhad schnitzte ein Abbild seiner geliebten Schirin und er arbeitete an dem unendlichen Tunnel weiter.

Shirin erwiderte Farhads Liebe nicht, war aber trotzdem von seiner Hingabe gerührt und bewegt, daher besuchte sie ihn bei der Arbeit. Der junge Ingenieur sah sie kommen und fiel von seinen Gefühlen gerührt und überwältigt, in Bewusstlosigkeit und Ohnmacht. Natürlich wurde dies alles dem Schah sofort berichtet, seine Eifersucht flammte wieder auf, und er erfand und erdachte sich eine List: Irgendeine Frau musste Farhad erzählen und beibringen, dass Schirin bei einem Unfall umgekommen sei.

Als Farhad dies erfuhr, war er so fassungslos und entsetzt, dass er sich von einem Felsblock stürzte. Schirin hat davon Wind bekommen, eilte herbei und trauerte über seiner Leiche. Sie ordnete an, über seinem Grab einen Kuppelbau zu errichten. Dieser sollte als Denkmal und ein Zeichen für Treue und Liebe sein.

So ging die Geschichte zu Ende und meine begann. Alle riefen mich von dem Tag an Farhad und ich bin auch der Meinung, dass Farhad besser zu mir passt und bin zufrieden mit meinem Namen. Ich möchte gerne auch ein wenig über meine Abstammung erzählen, damit man sehen kann, dass ich doch aus einer für die damaligen Verhältnisse Fürstlichen Familie stammte. Ich möchte gerne klarstellen und verdeutlichen, dass die Richtung meines Lebens durch Andere bestimmt wurde, egal sei es einige Personen oder Staaten gewesen.

Die Abstammung: Der Ausdruck „Arja" ist kein Bezug auf irgendeine Hautfarbe oder eine Rasse. Arja heißt einfach „treu, ergeben, edel, ehrenhaft oder rein.

Vor mehreren von tausend Jahren fingen die Arja die Großen Auswanderungen an. Sie versuchten sich in ca. 4 Orten in der Welt niederzulassen. Eine große Gruppe hat sich im südwestlichen jetzigen Iran niedergelassen. Diese Große Gruppe sind meine Vorfahren die später unter dem Namen Bachtiaren, (Baḫtiyārī) berühmt geworden sind. Sie sind in zwei Hauptgruppen, Haft Lang (55 Unterstämme) und Tschar Lang (24 Unterstämme), unterteilt. Es gibt Schätzungsweise eine Bevölkerungszahl zwischen 400.000 und 1.000.000 Bachtiaren. Sie bewohnen einen Streifen von Esfahan bis südlich nach in Khuzestan. Der Sarlak Clan war geboren.

Der Name Sarlak hat verschiedene Bedeutungen. „SAR" heißt auf Persisch „der Kopf" und „LAK" heißt auf Persisch "Hunderttausend". Unser Clan bestand vor mehr als 800 Jahren aus ca. mehr als 100.000 Leuten, daher ist der Name Sarlak entstanden.

Sie waren Großgrundbesitzer, Feudalherren und hatten sehr viel Land und entsprechend sehr viele Bedienstete, die für meine Großeltern gearbeitet haben. Sie waren so groß, dass sie ihre eigene Armee besaßen. Wir haben auch unsere eigene Sprache namens Lori. Die lorische Sprache (Lorī) ist eine iranische Sprache, sie erinnert an eine archaische Form des Persischen.

Der Untergang vom Sarlak Clan begann in der Zeit von Naser ad-Din Schah und wurde auch durch nachfolgende Könige fortgesetzt bis zum Mohammadreza Schah Pahlavi. Mehr über diese Dynastie aus Wikipedia am Ende des Buches.

Und die Geschichte nahm so ihren Anlauf.

Naser ad-Din Schah war von 1848 bis 1896 Schah von Persien. In seiner langen Regierungszeit hat er die Entwicklung Persiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Als erster Schah führte er die Auslandsreisen nach Europa durch, unter anderem zu Kaiser Wilhelm II in Berlin.

Er tat aber auch blödsinnige Sachen. Er ließ den Sarhang Khosrow Khan Sarlak, der Kopf von Sarlaks Clan war, mit Hilfe seines Premierministers Amir Kabir ermorden. Später im Jahr 1852 ermordete er auch seinen Premierminister Amir Kabir. Der Schah selbst wurde dann am 1. Mai 1896 ermordet, während er ein Heiligtum in der Nähe Teherans besuchte. Der Mörder wurde in aller Eile verhaftet, verhört und gehängt.

Nun übernahm Mozaffar ad-din Schah die Regierung bis 09.Januar.1907. Er war ein wenig unfähiger und schwächer, aber reformfreudiger als sein Vorgänger. In Dezember 1906 unterschrieb er noch auf dem Sterbebett die neue Verfassung. Diese bildete bis zur Revolution im Jahr 1979 das Kernstück der iranischen Verfassung und somit die absolute durch eine konstitutionelle Monarchie wurde ersetzt. Seine Höflinge waren dauernd auf Auslandsreisen und das Geld, was in Wirklichkeit dem Volk gehörte, für sich ausgaben. Irgendwann wurde eine hohe Kreditaufnahme im Westen notwendig und das war natürlich der Beginn der Abhängigkeit vom Westen. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Mohamad Ali Schah die Macht. Das Parlament löste sich auf, wegen von seinem Vater 1908 veranlassten Staatsstreichs. Er ließ die Führer der nationalistischen Bewegung verhaften oder ermorden. Es bildeten sich Freiheitskämpfer der Konstitutionellen Revolution, die den Schah zur Flucht nach Russland zwangen. Er wurde am 16 Juli 1909 vom iranischen Parlament abgesetzt und danach bestimmte es noch am selben Tag seinen Sohn Ahmad im Alter von 12 Jahren zum Schah. Ahmad Schah, regierte vom 16. Juli 1909 bis zum 31. Oktober 1925. Er war der siebte und letzte Herrscher der Kadscharen-Dynastie. Am Ende Oktober 1925 wurde er vom Parlament abgesetzt und ins Exil nach Paris geschickt. Die Engländer haben auch hier Ihre Finger im Spiel gehabt, dadurch wurde am 6. Dezember 1925 vom nicht unabhängigen Parlament eine Verfassungsänderung vorgenommen und die Königswürde auf Reza Pahlavi und seine Nachkommen übertragen. Somit begann der Aufstieg des Reza Khans und der kontinuierliche Untergang unseres Clans.

Reza Schah Pahlavi, geboren am15.März 1878 und gestorben am 26.Juli 1944 in Johannesburg, Südafrika). Er begann seine militärische Laufbahn als einfacher Soldat in der persischen Kosaken Brigade und stieg bis zu deren Oberkommandierenden auf. Seine politische Laufbahn begann er als Verteidigungsminister. Später wurde er unter Ahmad Schah Premierminister und nach dessen Ablösung durch das iranische Parlament Schah von Persien. In der Nachkriegszeit kam der Iran nicht zur Ruhe.

Aufstände und Abspaltungsbewegungen, die Bestrebung, politischer oder religiöser Gruppen führten beinahe zum Zusammenbruch des Staates. Kriminelle Banden machten die Umgebung und die Straßen unsicher.

Das Parlament und die konstitutionelle Bewegung verloren an politischer Führungskraft. Die Monarchie stand am Abgrund. Das Militär wurde von Britischer Macht angeführt. Die Staatskassen waren leer und die Gehälter der Staatsbediensteten wurden nur noch unregelmäßig gezahlt. Nach einigen Überlegungen der britischen Regierung, entsandten sie im November 1920 General Sir Edmund Ironside in Richtung Iran, um den Oberbefehl über die britischen Truppen dort zu übernehmen. Er sollte die iranischen Streitkräfte vereinen und unter britisches Kommando stellen.

Reza Pahlavi bemerkte, dass London eher auf die Armee als das Stabilisierende gesetzt hatte. Man war in London der Meinung, dass die Armee die einzige Kraft im Spannungsfeld der politischen Auseinandersetzungen sein kann. Reza Schah nutzte die Gunst der Stunde und fand über die militärische Laufbahn zur Politik. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erklärte der Iran seine Neutralität. Die Erdölvorkommen im Iran bekamen eine strategische Bedeutung. Der größte Handelspartner Irans kurze Zeit vor dem Beginn des Kriegs war Deutschland. Nach Hitlers Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941, forderte Großbritannien vom Iran, alle deutschen Staatsangehörigen auszuweisen und noch dazu verlangten sie die Ermöglichung eines Nachschubs- Korridors für die Alliierten durch den Iran. Diese Forderungen wurden vom Iran Aufgrund seiner erklärten Neutralität und Freundschaft zu Deutschland nicht erwidert.

Daraufhin Großbritannien und die Sowjetunion marschierten im August 1941 im Iran als Besatzer ein. Als Reza Schah sehr schnell klar wurde, dass gegen die zwei damaligen Supermächte militärisch wenig auszurichten war. So ordnete er die allgemeine Mobilmachung an und erklärte im selben Monat Iran einen einseitigen Waffenstillstand. Der neue Premierminister, der von Reza Schah ernannt wurde, traf sich sofort mit dem britischen und sowjetischen Botschafter zusammen. In dieser Sitzung forderten sie umgehende Abdankung Reza Schahs und den Thronverzicht des Kronprinzen Mohammad Reza. Die Britten dachten zunächst an die Einsetzung eines Kadscharen Prinzen Mohammad Hassan. Auch hatten die Briten des Öfteren vor, Pahlavis durch einen Kadscharen sowohl in den 40er- wie in den 50er-Jahren abzulösen. Der Grund dafür war Hamid, der Sohn Mohammad Hassans, der ebenfalls als Thronprätendent in Frage kam. Er hatte inzwischen den Nachnamen Drummond angenommen und war britischer Staatsbürger geworden. Es wurde herausgefunden, dass er in der britischen Handelsmarine diente und kein Wort Persisch sprach. Am 30 August 1941 wurde der Iran von den Sowjets und Briten in drei Zonen geteilt.

Die südliche Zone mit den Ölgebieten wurde von den Briten verwaltet und die nördliche Zone fiel unter die Verwaltung der Sowjets. Es blieb noch ein schmaler Streifen in der Mitte des Landes rund um Teheran, der unter iranischer Verwaltung verblieb.

Im September forderten der britische und sowjetische Botschafter Reza Schah ausdrücklich auf, bis zum 17. September 12 Uhr zurückzutreten. Bei einer Verweigerung würde Teheran besetzt, die Monarchie abgeschafft und eine Besatzungsverwaltung errichtet werden. Dem Schah blieb nichts anderes, als abzudanken und ins Exil nach Argentinien auszureisen. Sein Sohn Mohammad Reza Schah übernahm mit Hilfe der Briten ab 1941 die Macht. Reza Schah Pahlavi erlag am 26. Juli 1944 im Exil in Johannesburg, Südafrika einem Herzanfall. Erst Jahre später mit der Bewilligung der Britischen Regierung dürfte der Schah die Leiche seines Vater Reza Schah zurück in die Heimat holen und mit militärischen Zeremonien begraben.

Nun ging die Zeitepoche für den Sarlak Clan langsam aber sicher zu Ende und nach der Weißen Revolution von Mohammadreza Schah Pahlavi, wurden alle Großgrundbesitzer komplett enteignet und das war Anfang vom Ende des Luxuslebens. In einem Satz könnte man sagen, dass der Schah die Weiße Revolution in Gang gesetzt hatte, um seinen Thron dauerhaft zu retten. Ich werde versuchen ganz kurz zu beschreiben, wie es zu dieser Situation kam, da der Schah einer der Ursachen für den Absturz unseres Clans war.

Die Weiße Revolution, der eigentliche Name jener Umgestaltung hieß: "Revolution von Schah und Bevölkerung. Es wurde aber absichtlich nicht der eigene persische Name der Umgestaltung verwendet, sondern diese Farbrevolution mit der Reinheit der Farbe benutzt, um die Leute in die Irre zu führen und die eigentlichen Ziele zu vertuschen.

Der Schah hatte kaum die „Weiße Revolution" verkündet, liefen die Mullahs und Feudalherren auf die Straße und schrien gegen die Bodenreform Pläne. Die Demonstration ist in einem Blutbad im Jahre 1963 untergegangen. Es gab einen Plan, der 6 Kernpunkte umfasste. Die Landreform war einer der wesentlichen Aspekte der Umwälzungen.

Viele Großgrundbesitzer und einige religiöse Führer wie Ayatollah Boro Gerdi hatten sich bereits Jahre zuvor gegen die Zwangsenteignungen öffentlich geäußert und dagegen verfasst. Im Jahr 1961, als der Boro Gerdi starb, sah der Schah seine Chance gekommen, die Veränderungen durchzudrücken. Es war keine vergleichbare charismatische religiöse Persönlichkeit mehr vorhanden und die Grundbesitzer wurden durch die Ermordung und Erpressung klein gemacht.

Was aber meine Großeltern betraf, war der umfasste Punkt einer in der Weißen Revolution, der vordergründig war, „Abschaffung des Feudalsystems und Verteilung des Ackerlandes von Großgrundbesitzern an Bauern". Er wollte aber auch die religiösen Stiftungen und die Geistlichkeit entmachten. Privatisierung staatlicher Industrieunternehmen zur Finanzierung der Entschädigungszahlungen an die Großgrundbesitzer, die eigentlich nicht passierten. Der Schah wollte noch für Arbeiter und Angestellte Gewinnbeteiligung von Unternehmen durchführen. Da es bis zu dem Zeitpunkt kaum Industrie im Iran gab, war das ein leeres Versprechen.

Er inszenierte ein Referendum, in dem angeblich ca. über 5 Millionen Iraner für die Reformen und nur ca. 4000 dagegen waren. Außerdem hatte er sich mit aller Gewalt durchgesetzt und vernichtete und ermordete jeden einzelnen oder Gruppen oder Clans, die ihn behinderten. Im Außenpolitischen Bereich lehnte sich das Regime eng an die USA an. Der Schah fühlte sich als „Gewinner der Revolution" und festigte seine Macht auch mit Hilfe der Ausländischen Regierungen vor allem USA.

Was eigentlich der Schah getan hatte, war nichts anderes, als das Gesamte Eigentum von Grundbesitzern nun als seinen eigenen Reichtum unter dem Namen der Weißen Revolution zu verkaufen und als Eigenes zu deklarieren. Nun besaß der Schah alles und sehr Viele, unter anderem meine Großeltern und der Gesamte Clan Sarlak waren arm geworden.

Für den Sarlak Clan ging es von dem Tag Bergab. Es wurden einige ermordet und der Rest, der übrig war, hatte keine Besitzeigentümer, keine Ersparnisse, keine Ausbildung und auch keinen Beruf erlernt gehabt. So ging es auch meinen Großeltern, Absturz in die Leere und nicht nur für sich selbst, sondern auch für die nachkommende Generation, in der ich auch drin war. Mein Großvater, der die Situation schon kommen sah, machte eine Lehre und arbeitete bei dem Wirtschaftsministerium.

Es gab den einen oder anderen, der sich mit dem Schah System anfreundete und Arbeit fand, manche auch in höheren Positionen. Meine Eltern konnten mindestens ein Teil von diesem Leben erleben, aber meine Generation nicht mehr.

Das Leben musste und ging irgendwie weiter und ich wurde 5 Monate alt. Meine Familie zog von Aligodarz nach Isfahan um.

Die Stadt Isfahan war einst die Hauptstadt des alten Persiens. Seine Glanzzeit erlebte sie unter der Dynastie der Safawiden von 1501–1722), die Isfahan 1598 zu ihrer Hauptstadt machten. Heute ist es eine Metropole im Zentrum des Iran, in der immer noch einige der besten Architekturen der Welt zu Hause sind. Isfahans schöne Mosaikkuppeln, hohe Minarette, prächtige Paläste, blau schimmernde Moscheekuppeln und prachtvolle Gärten in einer Wüstenlandschaft haben ihm den Titel "Nesf-e-Jahan" verliehen, was im persischen "Hälfte der Welt" bedeutet.

Weiter westlich liegt Die Khaju-Brücke, um 1650 von Safawiden-Herrscher Schah Abbas II in zwei Stufen errichtet. Mit 14 Bögen und 133 Meter lang und 12 Meter breit, wurde dies als die schönste Brücke in ganz Isfahan beschrieben. Die oberste Ebene enthält einen gewölbten Durchgang auf jeder Seite für Fußgänger und einen zentralen Hauptgang, der für Pferde und Karren verwendet wurde. Im Zentrum befindet sich eine terrassenartige Struktur, die mit Fliesen und Kunstwerken geschmückt ist. Hier saß der Schah und genoss die Aussicht auf den Fluss. Die untere Ebene, gesäumt von Dutzenden von Raumräumen, war für lokale Gouverneure bestimmt. Während der Zeremonie saßen sie und sahen die Rudern im Fluss. Auf der Westseite der Brücke gibt es eine Reihe von Stufen, die für gesellschaftliche Veranstaltungen und als Treffpunkte genutzt wurden. Die Khaju-Brücke ist 350 Jahre nach seiner Erbauung immer noch ein Ort, an dem es sich abspielt. Menschen aus ganz Isfahan kommen hierher, um sich zu treffen, zu reden, zu singen und einfach nur zu sein. "Ich denke, das ist eine der schönsten Brücken in Isfahan. Es ist noch schöner in der Nacht, wenn die Lichter an sind und man ihr Spiegelbild im Fluss sehen kann. Weiter flussaufwärts ist die längste und vielleicht berühmteste Brücke von Isfahan, bekannt als Allah Verdi Khan, oder Si-o-Sepol - was "Brücke der 33 Bögen" bedeutet. Dieses einzigartige Meisterwerk wurde während der Herrschaft des Safawiden Schah Abbas der Große unter der Aufsicht Allahs Verdi Khan, einer der berühmtesten Kommandanten des Schahs gebaut. Es ist ungefähr 300 Meter lang und 14 Meter breit und wurde gebaut, um Isfahans berühmtes Chahar Bagh Avenue, wörtlich Vier Gärten, ist der Hauptboulevard der Stadt Isfahan mit einer Länge von 1650 Metern) zu verbinden. Wer den Naqsch-e-Dschahan-Platz in Isfahan betritt, wandelt nicht nur auf dem zweitgrößten Platz der Welt, er hat auch drei Schmuckstücke islamischer Architektur gleichzeitig vor Augen: die azurblaue Schah-Moschee, die elegante, leuchtend gelbe Scheich-Lotfollah-Moschee und den von Säulen gesäumten Ali-Qapu-Palast. Der Platz wurde im 17. Jahrhundert von den Safawiden angelegt, sein Name bedeutet „Abbild der Welt“. Isfahan, das muss man gesehen haben.

Nachdem wir nach Isfahan umgezogen waren, hatte mein Vater eine neue berufliche Perspektive hatte und sein Bruder Ali auch dort bei der Polizei tätig war. Damals in meiner Zeit gab es keine Kindergärten und die Kinder spielten einfach auf der Straße mit den Nachbarkindern. Die meisten von den Müttern waren nicht arbeitsmäßig gesehen tätig und waren eher zuhause mit Haushalt und Kindern beschäftigt.

Mein Vater war fleißig und hatte Erfolg bei der Arbeit, daher gelang es ihm ein Haus zu kaufen. Wir wohnten nun sehr nahe zu unserem Onkel Alis Familie.

Eines Tages als ich das fünfte Lebensjahr erreicht hatte, spielten ich und mein Cousin Ahmad im Fluss in der Nähe unserer Wohnung. Niemand merkte, dass wir spielerisch uns in die Gefahr begaben, bis ein Nachbar uns sah und rettete. Das Schicksal meinte es gut mit uns und wollte nicht, dass wir so früh aus dem Leben scheiden. Mein Cousin Ahmad hatte es leider 20 Jahre später erwischt, er ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Die Sommermonate endeten langsam und der Herbst näherte sich schleichend und für mich hieß es, ich muss in die Grundschule. Meine Erinnerungen lassen mich im Stich und ich kann mich nicht mehr erinnern, wie mein Schulanfang war. In der Grundschule war ich ein ganz normaler Schüler, aber öfter an irgendwelchen Streitereien beteiligt, daher gab es des Öfteren Schläge auf die Hände oder Füße. Damals war es noch üblich auf diese widerlich, unmenschliche Art und Weise die Schüler zu bestraffen und ich war leider der Dauerkunde von dem Schuldirektor oder seinem Stellvertreter. Sie nahmen einen Bleistift und stellten ihn zwischen die Finger und dann drückten die Finger zusammen, so dass ein unbeschreiblicher und nicht aushaltbarer Schmerz entstanden war. Sie hatten auch andere Methoden, man wurde auf den Boden mit dem Rücken geschmissen und anschließend die Füße hochgenommen. Dann banden sie die Füße zusammen und schlugen mit einem Stock Minutenlang,- der vorher nass gemacht wurde, damit es mehr wehtut. Immer wenn ich mich an diese Barbarischen Methoden erinnere, stehen mir meine Haare zu Berge.

Die Zeit von der Grundschule war irgendwann auch zu Ende und wir mussten wieder umziehen.

Der Grund für den Umzug war eigentlich mein Onkel aber auch mein Vater. Der Onkel Ali beschäftigte sich des Öfteren mit Kauf und Verkauf von Aktien. Er forderte des Öfteren meinen Vater auf sich zu beteiligen oder mitzumachen, damit er, wie wir später verstanden haben, sein Geld vermehren konnte. Aus einem unerklärlichen Grund beteiligte sich mein Vater und nach gewisser Zeit verlor er eine riesige Summe Geld, sodass wir unser Haus dafür verkaufen mussten. Unser Haus war verkauft und wir mussten von nun an zur Miete weiter irgendwo in Isfahan wohnen. Am Anfang war es nicht so leicht, wie ich immer aus den Erzählungen hörte. Die Haushaltskasse musste verbessert werden also Mama musste nun auch arbeiten, da das Geld nicht mehr vorne und hinten reichte. Ich bin mir sehr sicher, dass nur durch den Einsatz meiner Mutter unter der schwierigsten Lage ihres Lebens, die wie ein Löwe handelte, uns durch das Leben weiterbrachte. Meine Mutter entschied sich zu arbeiten. Die Familie Zamani, die eine Handtuchfirma besaß, suchte eine Person, die deren Haushalt organisierte. Bibi Aghdas also meine Mama, die mal selbst Personal hatte, musste nun arbeiten gehen. Ich kann mir vorstellen, dass es ihr nicht angenehm war, aber wie sie auch immer, stellte sie sich dieser Aufgabe. Sie musste einen komplett eigenen Haushalt mit eigenen fünf Kindern organisieren, Aufgaben erledigen, und betreute nebenbei auch den Haushalt in dem Haus von der Familie Zamani. Dazu kam noch, dass sie in der Firma Aufgaben übernahm, wie Überprüfung der Handtücher, Abläufe von Anfang bis Endprodukt. Bibi Aghdas war und ist meiner Meinung nach eine sehr außergewöhnliche Persönlichkeit, weil sie trotz all Arbeiten noch schaffte die Abendschule zu besuchen und damit Ihre Schulausbildung zu Ende zu bringen. Ich habe mir öfter vorgestellt, wie es wäre, wenn man ihr wirklich den Zugang zur Weiterbildung ermöglichte und sie nicht nebenbei jobben müsste, dann hätte sie bestimmt eine sehr große Organisatorin werden können. Man muss auch beachten, dass damals die Schulausbildung nicht so hoch war wie heutzutage. Ich habe eine Hochachtung vor meiner Mutter, die sich für uns opferte, obwohl sie auch die Möglichkeit hatte sich scheiden zu lassen und ein besseres Leben irgendwo anders führen zu können. Ich glaube, dass ich darüber ein eigenes Buch schreiben werde, damit sie für ewig in Erinnerungen auch bei den nächsten Generationen bleibt. Die Zeit trotz aller Schwierigkeiten und angenehme und schöne Situationen vergingen zu sehr schnell und ich merkte, dass sich in unserer Wohnung immer weniger Leute befanden. Der Grund war auch klar; die Kinder wurden erwachsen und suchten sich eigenen Weg. Mein ältester Bruder Namens Rostam ging zum Wehrdienst für die Dauer von 2 Jahren als „Sepahe Danesh" auf Deutsch „Alphabetisierungs-Korps".

Es wurde ein Bildungsprogramm im Iran im Rahmen der Weißen Revolution (1963-79) während der Herrschaft von Reza Schah Pahlavi (1941-79) umgesetzt. Dies war so eine Art Lehrer für die Dörfer, die keine Möglichkeit für die Schulbildung hatten. Sie waren mit dem Dorfvorsteher in direktem Kontakt und hatten auch gewisse Macht, die ihnen von der Militär- Basis gegeben war, damit sie sich in den Dörfern durchsetzen konnten. Mein zweiter Bruder Kian, der eigentlich nicht unbedingt zum Wehrdienst gehen wollte, nutzte die Gelegenheit und meldete sich bei der Luftwaffe und fing seine Ausbildung als Leutnant an, somit war er auch weg. In der Zwischenzeit sind wir umgezogen und kaum waren wir eingerichtet, ging auch mein dritter Bruder nach Teheran zur Armee als Leutnant und begann sein Studium dort. Kaum waren meine Brüder aus dem Haus, bereitete sich meine Schwester Mina vor, um in eine kleine Stadt ca. 50 Kilometer entfernt von Isfahan umzuziehen und ihre Ausbildung als Lehrerin anzufangen. Was ich noch nicht erwähnt habe, dass in der Zwischenzeit sich meine kleinere Schwester in unsere Familie eingeschlichen hat und nun waren wir sechs Kinder. Meine drei Brüder und die ältere Schwester waren fort und übriggeblieben sind ich und Schwester Sara plus Eltern.

Das Schuljahr begann und ich ging dann in die Realschule, das ist der Weg zum Gymnasium. Also zuerst kommt 5 Jahre Grundschule dann 3 Jahre Realschule und anschließend folgt der Weg zum Gymnasium und entsprechende Fachrichtung, was man später studieren möchte und kann. In dieser Zeit hatte ich eine gemischte Klasse, was damals im Iran nicht unbedingt üblich war. Ich war jung und im Pubertätsalter angekommen und verliebte mich in ein Mädchen namens Zahra. Sie hatte sehr schöne lange, lockige, schwarze Haare und ihre Augen blitzen und raubten mir den Atem, immer, wenn sie in meiner Nähe war.

Mit ihr zu reden und ihr dabei in die Augen zu schauen, war mir ein sehr angenehmes Vergnügen. In jener Zeit war es nicht üblich Händchen zu halten oder vielleicht küssen oder Körperkontakte zu haben. Mir persönlich passte es nicht, musste es aber annehmen wie die Situation war. Leider waren wir beide nur zwei Jahre in dieser Schule und danach verloren wir uns aus dem Augen, da jeder eine andere Fachrichtung und Schule eingeschlagen hat.

Was die Schule anging, mussten wir auch eine hohe Leistung erbringen, da alles entscheidend für meine zukünftige Entwicklung und Fachrichtung war. Es wurde nach Ende des dritten Jahres entschieden, welche Art von Abitur man später machen kann und anschließend die Fachrichtung für das Studium. Ich habe mich für das Fach Naturwissenschaft entschieden, um später Richtung Medizin studieren zu können. Das Gymnasium konnte ich somit erfolgreich beginnen.

Mein Lieblingsfach war eigentlich Philosoph und romanische Philologie, aber die Gesellschaft und die Familie wollten, dass man eher Medizin studiert.

Kapitel zwei

Das Gymnasium dauert vier Jahre und ich habe die ersten drei Jahre hinter mir gehabt, als sich die Revolution im Iran in Gang gesetzt hatte und dadurch viele Änderungen mit sich brachten. Mehrere fatale politisch-strategische Fehler haben dazu geführt, dass es im an Bodenschätzen nicht armen Iran Ende der siebziger Jahre eine Revolution geben konnte. Ich war grade 16 und voller Euphorie und wollte die Welt retten und las sehr viele Bücher über Kommunismus, Sozialismus von Marx, Lenin und viele andere, die damals bekannt waren. Es war so, dass man alles besser wissen und überall bei allen Veranstaltungen oder Diskussionen auf der Straße oder Meeting mitreden musste. So zusagen eine Art, ich bin sehr gebildet und habe Ahnung von Politik und der Welt und habe auch ein paar Bücher gelesen. Ich war mit vielen anderen Leuten auf der Straße und hatte ab und an gegen das Schah Regime demonstriert. Mein Onkel Ali war bei der Polizei und ich hatte mit seinen Söhnen, die in meinem Alter waren und Ahmad und Abbas hießen, zuerst für das Schah Regime bei fahrenden Autos und mit iranischer Flagge „Javid Schah" so eine Art es lebe Schah geschrien, bis es irgendwann uns klar war, dass dieses Regime nicht überleben wird. Wir hatten wie es normalerweise Opportunisten machen die Seite gewechselt. Es war Sommer und die Schulen gingen ja für drei Monate in Ferien und wir hatten die Nächte auf der Straße Wache gehalten, ohne dass jemand uns darum gebeten hatte. Wir machten Lagerfeuer und kochten Kartoffeln in dem Feuer, und betranken uns mit Tea und andere nicht alkoholische Getränke. Wir wussten nicht warum wir eigentlich das alles tun. Es war so eine Art Mode, ich bin auch dabei und mache mit. Kaum jemand stand abseits. Viele Iraner sagen heute, sie seien mitgerissen worden. Ich ging demonstrieren, weil alle es taten. Ich streikte, weil alle streikten.

Die Tage vergingen und die Revolution wurde ernsthafter, in Teheran gab es in der Zwischenzeit schon Straßenkämpfe mit Armee und es hat auch Tote gegeben. Es gab auch Leute, die genau diese Situation genutzt hatten, um Banken zu überfallen oder Raubüberfälle zu begehen. Mein Bruder Adib, der gerade in der Zeit seine Ausbildung als Armee Leutnant zu Ende gebracht hatte und eigentlich gegen das Schah Regime war, wurde wegen Verrat an das Schah Regime verhaftet. Später wurden dadurch, dass die Revolution erfolgreich war die Gefangenen befreit. Er war auf der Todesliste, für den Fall, dass die Bewegung sich nicht durchgesetzt hätte.

Warum kam es überhaupt zur Revolution.? Die westlich orientierten Schah-Regime verteilten völlig falsch den Reichtum, der eigentlich dem Volk gehörte. Während Günstlinge und die kaiserliche Familie in Saus und Braus lebten, blieben weite Bevölkerungsschichten trotz spritzender Ölquellen und riesiger Gasvorkommen bitterarm. Die sozialen Gegensätze waren schamlos, sodass eine kleine Oberschicht lebte zwischen Dior, Juwelen und Champagner wie im Bilderbuch westlicher Verfall. Dazu kam noch, dass der Savak, der berüchtigte Geheimdienst jegliche Opposition brutal folterte, unterdrückte und sogar ermordete. Der Schah versuchte systematisch Säkularisierung also Trennung von Staat und Religion zu forcieren, trotz Widerstand der hauptsächlich Moslemischen Bevölkerung. Dann waren es noch sehr hohe Militärausgaben, die Staatsfinanzen ruiniert hatten und entsprechend schleuderte und suchte sich die Inflation den Weg nach oben.

Im Jahr 1977 begannen bereits gewalttätige Demonstrationen gegen das Schah Regime. Pahlewis Manöver aus den letzten Wochen des Jahres 1978, mit der Ernennung des Sozialdemokraten Schah-Poor Bachtiar zum Ministerpräsidenten dem revolutionären Prozess noch den Wind aus den Segeln zu nehmen, war gründlich misslungen.

Was im Jahr 1977 begann, brachte das Pulverfass 1979 zur Explosion und zwang den Schah Reza Pahlewi, dass er am 16. Januar 1979 das Land verließ. Der Schah, der ehemals von vielen Ländern hofierte, irrte monatelang durch die Welt. Weder in Ägypten, noch in Marokko, Panama, Mexiko oder auf den Bahamas waren der Mann und seine Familie längere Zeit erwünscht.

Im Februar 1979 kehrte der von der Bevölkerung hochverehrte Ayatollah Khomeini nach jahrelangem Exil in Paris nach Teheran zurück, und im April wurde bereits die Islamische Republik ausgerufen. Alle Bereiche der Gesellschaft erfuhren eine tief greifende Umgestaltung, die sich an den Prinzipien einer fundamentalistischen Interpretation der Religion orientierte. Die Regierung im Iran forderte Schahs Auslieferung, was nicht erreicht wurde, da im Jahr 1980 Pahlewi an Krebs starb.