Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik

Ein Handbuch

Daniela Caspari/Friederike Klippel/Michael K. Legutke/Karen Schramm (Hrsg.)

A. Francke Verlag Tübingen

Inhalt

Fußnoten

2.2 Was ist fremdsprachendidaktische Forschung? Und welches sind ihre zentralen Forschungsfelder?

Grundsätzlich ist zwischen der Fremdsprachendidaktik als Forschungsdisziplin und als Lehrfach zu unterscheiden. Bedauerlicherweise ist fachdidaktische Lehre – vor allem durch die personelle Ausstattung an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, aber z.B. auch durch die Erwartungshaltung von Studierenden bedingt – nicht selten auf unmittelbaren Anwendungsbezug hin ausgerichtet oder gar begrenzt.

Wer forscht?

Die fremdsprachendidaktische Zeitschrift der DDR, „Fremdsprachenunterricht“, enthielt auch Artikel zum Russischunterricht.

Zu Zahl und Titeln der Dissertationen und Habilitationen in den fremdsprachendidaktischen Fächern wird in Fortführung der Chronologie von Sauer (2006) eine jährlich aktualisierte Liste auf der Webseite der DGFF geführt, die auf Meldungen von Nachwuchswissenschaftler_innen und Professor_innen basiert. (http://www.dgff.de/de/qualifikationsarbeiten.html 18.11.2015 )

2 Entwicklung und/oder kritische Analyse tragender Konstrukte der Fremdsprachendidaktik

Zur wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung der Arbeiten von Butzkamm und zu seinem Beitrag zur Konstitution der Fremdsprachendidaktik als Wissenschaft vgl. Doff 2008: 21617.

7 Vergleichende Überblicksforschungen

Zur Bestimmung von Metaanalysen vgl. Kapitel 4.5: „Der zweite Blick: Metaanalysen und Replikation“. Eine knappe Einführung in den Komplex Metaanalysen liefern auch: Lueginger/Renger (2013).

3.3.3 Quantitative Daten und statistische Auswertungen

Es sei angemerkt, dass diese quantifizierten Daten wiederum um qualitative, interpretativ ausgewertete Daten (Fragebögen zum Unterricht) ergänzt wurden.

4.1.2 Dokumente als Forschungsgrundlage

Eine differenzierte Begriffsklärung liefert das Kapitel 5.2.1 „Dokumentensammlung“. Hier wird auch der begriffliche Unterschied zwischen Dokumenten und Quellen erörtert.

4.1.3 Daten als Forschungsgrundlage

Einen tabellarischen Überblick über qualitative Datentypen mit Datenbeispielen bietet Holliday 2012: 6263.

2 Entscheidungen bei der Datenbearbeitung und Sampling-Strategien

Zu den einzelnen Strategien vgl.: Dörnyei 2007: 95ff; Flick 2011: 16567; Cohen/Manion/Morrison 2011: 148164.

Das methodische Vorgehen des Theoretical Sampling und seine methodologische Begründung werden im Kapitel 5.3.3. ausführlich erörtert und mit Hinweisen auf Referenzarbeiten verdeutlicht. Eine Einzeldarstellung kann hier deshalb entfallen. S. auch Silverman 2000: 105110.

3 Entscheidungen für die Präsentation der Ergebnisse

Weitere Beispiele für solche Entscheidungsprozesse liefern die Arbeiten von Benitt (2015) und Zibelius (2015).

4.5 Der zweite Blick: Meta-Analysen und Replikationen

Ich möchte mich bei Yo In’nami und Eric A. Surface für den wertvollen Input ihres Pre-Conference Workshops auf dem Language Testing Research Colloquium (LTRC) im Juni 2014 in Amsterdam bedanken.

4.5.2 Durchführung von Meta-Analysen

Unveröffentlichte Präsentation aus dem Pre-Conference Workshop Meta-Analysis, LTRC 2014, Amsterdam.

In’nami empfiehlt den ES Calculator (http://mason.gmu.edu/~dwilsonb/ma.html: download „es_calculator.zip“).

Download: http://www.meta-analysis.com/pages/full.php; das Programm kann einen Monat kostenlos getestet werden.

4.6.1 Begriffsklärung

Für die Fremdsprachenforschung sind besonders relevant: Teachers of English to Speakers of Other Languages (TESOL) <http://www.tesol.org>; The American Association of Applied Linguistics (AAAL) <http://www.aaal.org>; die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE): <http://www.dgfe.de/fileadmin/OrdnerRedakteure/Service/Satzung/Ethikkodex_2010.pdf>. Vgl. auch die Vorstellungen der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis: <http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_0198.pdf>. Die Ethik-Kodizes verwandter deutscher Fachgesellschaften werden dargestellt in Viebrock 2015: 8797.

4.6.2 Gestaltung von Forschungsbeziehungen

Körperliche und psychische Beeinträchtigungen der Untersuchungsteilnehmenden sind bestmöglich zu vermeiden: Unbeabsichtigte Beeinträchtigungen erfordern unverzügliches forscherseitiges Eingreifen; beabsichtigte Beeinträchtigungen wie das Herbeiführen einer besonderen Anstrengung sind im Hinblick auf ihre Notwendigkeit und Zumutbarkeit ethisch zu reflektieren (Aeppli/Gasser/Gutzwiller/Tettenborn 2010: 5859).

In besonderer Weise stellt sich die Problematik des Gebens auch dann, wenn vielversprechende oder kostenintensive Maßnahmen (z.B. zusätzliche Sprachförderung, moderne technische Ausstattung) nur bei einem Teil der Forschungspartner erprobt werden. Um die Vergleichsgruppe nicht schlechter zu behandeln, bietet es sich in solchen experimentellen Designs an, die beteiligten Gruppen nacheinander mit den erwünschten Maßnahmen zu versorgen.

4.6.4 Vertraulichkeit der Daten

Auch bereits während der Datenerhebung ist darauf zu achten, dass auf Nachfrage der Forschungspartner keine Weitergabe der Informationen von anderen Personen erfolgt.

Allerdings spricht Ehrenreich (2004: 457) selbst von Anonymisierung.

Terminologie

Somit werden vor allem diejenigen Texte ausgeschlossen, die bei jeder Forschungsarbeit gefunden werden müssen, um den Stand der Forschung zu referieren. Dennoch ist das heuristische Verfahren jeweils ganz ähnlich beschaffen (vgl. Kapitel 6.3).

3 Teilnehmende Beobachtung in der Ethnographie

Für einen Überblick über deutschsprachige Ethnographie in der Erziehungswissenschaft, s. Friebertshäuser/Panagiotopoulou (2013: 304).

4 Einsatz von Beobachtungsbögen

Das Akronym FIAC steht für Flanders System of Interaction Categories.

Das Akronym FLINT steht für Foreign Language Interaction.

Das Akronym COLT steht für Communicative Orientation of Language Teaching.

Nicht als Forschungsmethode, sondern als Untersuchungsgegenstand und als Impuls für entsprechende Gruppendiskussionen wählt Hochstetter (2011) Beobachtungsbögen. In ihrem mehrstufigen Projekt hat sie Videoaufzeichnungen des Einsatzes neu entwickelter Bewertungsbögen zur Sprechleistung den beteiligten Lehrkräften zur nachträglichen vergleichenden Bewertung gezeigt.

1 Begriffsklärung

In Einzelfällen wird der Begriff Introspektion nicht als Oberbegriff, sondern mit Bezug auf das simultane Vorgehen als Pendant zum Begriff Retrospektion benutzt (vgl. Heine 2005).

4 Retrospektive Befragung

Befragungen, die sich nicht auf eine spezifische Handlung (die in der Regel nicht länger als 24 Stunden zurückliegt), sondern allgemein auf Erfahrungen mit einer bestimmten Art von Handlung beziehen (s. als Beispiel die Referenzarbeit bzw. Interviewstudie von Ehrenreich 2004), sind diesem engen Begriffsverständnis nicht zuzurechnen (vgl. auch Kapitel 5.2.4 zur Befragung).

2 Verfahren des Erhebens und Erfassens

Dies gilt auch für die Erhebung mündlicher Daten. Routinen der Gesprächsorganisation – sequenzielle Organisation von Bewertungen (vgl. Günthner 1993 u. 2001, Casper-Hehne 2008), Komplimente, Begrüßungen und ähnliche Routinen – sind potentielle Schablonen, die aus der Herkunftskultur übernommen werden können.

Forschungsprojekt OLDER = Orale und literale Diskursfähigkeiten – Erwerbsmechanismen und Ressourcen, unter der Leitung von Uta M. Quasthoff (2002ff); Projektbeschreibung unter http://home.edo.uni-dortmund.de/~older/Kurzbeschreibung.html (02.09.2015).

Datenbanken und Transkriptionssoftware

Siehe http://prowiki.ids-mannheim.de/bin/view/GAIS/ (01.09.2015).

Für Informationen zu GAT2 siehe Kapitel 5.3.6 und Selting/Auer 2009.

Korpuserstellung und -verwaltung

Ausführliche Anleitungen zum zur Arbeit mit dem Corpus-Manager Coma und zum Erstellen von Korpora sind online verfügbar.

1 Begriffsklärungen

Hier darf auf die Qualitätsstandards der internationalen Testgesellschaften verwiesen werden, vgl. etwa Association of Language Testers in Europe (ALTE 2001), European Association of Language Testing and Assessment (EALTA 2006), oder International Language Testing Association (ILTA 2007).

3 Testentwicklung und -analyse

Vgl. auch die Checkliste zur Auswahl bestehender Testinstrumente in Harsch 2012: 161162.

2 Diskurs und Diskursanalyse

Dabei wird unter ‚Wort‘ die sprachliche Konvention verstanden, „die zur Bezeichnung eines Sachverhalts oder Gegenstands benutzt wird“ (Jordan 2009: 123124). Es geht also um die Bezeichnung eines Konzepts oder einer Idee hinter dem ‚Wort‘.

5.3.3 Grounded Theory und Dokumentarische Methode

Im vorliegenden Text wird kein Versuch unternommen, die Bezeichnung des hier behandelten Verfahrens der GT ins Deutsche zu übersetzen. Es wird sogar davon abgeraten, es zu tun, weil dies unweigerlich zu unangemessenen Verkürzungen dieser komplexen Forschungsstrategie führen würde. In der Vergangenheit unternommene Vorstöße führten zu Bezeichnungen wie „gegenstandsbegründete“, „gegenstandsbasierte“, „gegenstandsbezogene“ oder auch „datengestützte“ Theoriebildung, wobei keine von ihnen den Kern des Verfahrens trifft bzw. alle grundsätzlich zu kurz greifen. Aus diesem Grund wird für die Beibehaltung der englischsprachigen Originalbezeichnung Grounded Theory plädiert.

1 Grounded Theory: Entstehung, Ziele, Spezifika

Da es im Rahmen des vorliegenden Beitrags nicht möglich ist, die gesamte Entwicklung, die allmählich sich entwickelnde Kontroverse zwischen Barney G. Glaser und Anselm L. Strauss sowie die Weiterentwicklungen der GTM durch die zweite Generation nachzuzeichnen, sei an dieser Stelle auf den kontinuierlich aktualisierten Grounded Theory Reader hingewiesen, dessen aktuelle Ausgabe von Mey/Mruck im Jahr 2011 herausgegeben worden ist.

Von der theoretischen Sensibilität über das theoretische Sampling bis zur theoretischen Sättigung

Es handelt sich hierbei um eine sehr abstrakte und nicht näher spezifizierte Eigenschaft oder Kompetenz, bei der sich nicht nur viele Forschungsanfänger/innen fragen, ob und wie man sie erwerben kann oder ob es sich eher um ein Persönlichkeitsmerkmal handelt, über das man entweder verfügt oder nicht.

Vielfach wird in deutschsprachigen Publikationen hier die meiner Ansicht nach unangemessene Bezeichnung ‚zirkulär‘ verwendet. Dieser Terminus impliziert jedoch nicht die gewünschte dynamische Entwicklung und verfehlt damit den Kerngedanken der GTM.

Offenes, axiales und selektives Kodieren

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die von Strauss (1987) bzw. Strauss/Corbin (1990) vorgeschlagene und allgemein etablierte Vorgehensweise.

Glaser vs. Strauss – Varianten der GTM

Strübing (2011) vertritt – im Unterschied zu Mey/Mruck 2009 – daher die Position, dass es sich bei den beiden divergierenden Konzeptionen der GTM wissenschafts- und erkenntnistheoretisch „um zwei grundverschiedene Verfahren qualitativer Sozialforschung handelt“ (Strübing 2011: 273). Entsprechend schlussfolgert er, „dass Forschende, die sich auf Grounded Theory berufen, nicht umhin können, sich für die eine oder die andere der beiden Varianten zu entscheiden.“ (Strübing 2011: 262). Hinzuzufügen ist hier, dass inzwischen Vertreter/innen der zweiten Generation aktiv und engagiert die Weiterentwicklung der GTM verfolgen, so z.B. Charmaz (2000) oder Clarke (2005), die an der Entwicklung postmoderner, konstruktivistischer Varianten der GTM arbeiten.

Ein gutes und sehr illustratives Beispiel stellt hier die Arbeit von Muckel (2011) dar.

3 GTM, DM und verwandte rekonstruktive Verfahren in der empirischen Fremdsprachenforschung

Vgl. dazu die oben zitierte Einschätzung von Strübing (2011).

Die Forschungsfragen lauten schließlich: „1) Wie stellt sich ein Auslandsaufenthalt als Fremdsprachenassistent in einem englischsprachigen Land aus der Perspektive der Beteiligten dar. Durch welche internen und externen Rahmenbedingungen wird dieser Aufenthalt strukturiert? 2a) Wie bewerten die Beteiligten Ertrag und Auswirkung ihres Auslandaufenthaltes als deutsche/r FremdsprachenassistentIn in einem englischsprachigen Land? 2b) Wie sind Ertrag und Auswirkung ihres Auslandaufenthaltes als deutsche/r FremdsprachenassistentIn in einem englischsprachigen Land im Licht der Lehrerbildung zu bewerten? 3) Welche Implikationen birgt die Gegenüberstellung dieser beiden Perspektiven im Blick auf die Ausbildungsinhalte und Struktur der Fremdsprachenlehrerbildung?“ (Ehrenreich 2004: 199).

Die ebenfalls erstellten Videographien wurden nicht transkribiert, sondern lediglich zum Zweck der Validierung verwendet. Die handschriftlich notierten Gespräche mit Lehrer/innen vor und nach den beobachteten Unterrichtsstunden wurden sporadisch in die Analyse einbezogen.

Grundlagen der quantitativen Inhaltsanalyse

Für einen Überblick zu Vorgehensweisen der quantitativen Auswertung der Inhaltsanalyse (auch als empirische Inhaltsanalyse bezeichnet) siehe Kromrey (2009: 300325).

Grundlagen der qualitativen Inhaltsanalyse

Eine Studie aus der Fremdsprachenforschung, die nach einem solchen Mischverfahren vorgeht und als Beispiel noch vorgestellt werden wird, stammt von Ehrenreich (2004).

Induktiv ausgerichtete Kategorienbildung

Sowohl für die deduktive als auch die induktive Inhaltsanalyse gilt, dass im Anschluss an die Kodierung des Gesamtmaterials quantitative Analysen durchgeführt werden können. Eine Quantifizierung qualitativer Daten (vgl. Dörnyei 2007: 26970) wird durch die Nutzung sogenannter QDA (Qualitative Datenanalyse Software) ermöglicht, mit der Daten, Kategoriensysteme und Kodiervorgänge zu verwalten sind. Anhand der Datenbank können numerische Werte genutzt werden, um damit in Form von Häufigkeitsverteilungen, Korrelationen und Antikorrelationen statistisch zu arbeiten (vgl. ebd.). Für einen Überblick zum computergestützten Arbeiten mit qualitativen Daten siehe Kuckartz (1999, 2012: 132164).

Kategorisierendes und sequentiell vorgehendes Mischverfahren

Für eine ausführliche Darstellung der Wandlung von in den Daten enthaltenen Phänomenen zu Kodes und zu Theorielementen innerhalb der Kodiervorgänge der Grounded Theory siehe Steininger (2014: 107120).

2 Merkmalsräume als Grundlage der Typenbildung

Eine andere Möglichkeit, solche „reinen Typen“ hervorzubringen, geht auf Max Webers Konstruktion von Idealtypen zurück. Bei deren Bildung werden einzelne Merkmalsausprägungen gedanklich überhöht, andere dagegen ausgeblendet, so dass man „theoretische Konstruktionen unter illustrativer Benutzung des Empirischen“ erhält (Weber 1988 [1922]: 205). Im Unterschied zu den in den Abbildungen 1 und 2 dargestellten Realtypen besteht bei solchen Idealtypen nur noch bedingt ein Zusammenhang mit empirischen Daten bzw. realen Fällen.

Woher kommen die Vergleichsdimensionen?

Kelle/Kluge (2010: 63) nennen als Beispiel das Konzept „Rollenerwartung“, das noch keine konkreten Aussagen darüber enthalte, wie sich die Rollenerwartungen in einem zu untersuchenden Feld gestalten. Die Wahrnehmung der Forschenden bei der Analyse werde somit zwar gelenkt, aber der empirische Gehalt entstehe erst durch die intensive Beschäftigung mit den Daten.

1 Begriffsklärung

Manche Autorinnen und Autoren sprechen anstelle von feedback auch von evaluation und damit einem IRE exchange bzw. IRE structure (vgl. Walsh 2006: 46).

Datenaufbereitung

Hierfür gibt es mittlerweile eine Reihe an Computerprogrammen, die Forschende bei dieser Arbeit unterstützen (s. Kapitel 5.2.6). Diese Programme bieten überdies bereits Applikationen, welche bei der Analyse der Daten helfen.

1 Begriffsklärung

International Corpus of Learner English, http://www.uclouvain.be/en-cecl-icle.html (24.3.2014).

Gesprochene Wissenschaftssprache kontrastiv, https://gewiss.uni-leipzig.de/ (24.3.2014).

Fehlerannotiertes Lernerkorpus, https://www.linguistik.hu-berlin.de/institut/professuren/korpuslinguistik/forschung/falko (24.3.2014).

Unter http://www.uclouvain.be/en-cecl-lcbiblio.html (24.3.2014) ist eine umfangreiche Bibliographie zu Studien und methodischen Arbeiten im Zusammenhang mit Lernerkorpora (vorrangig im Bezug zum Englischen als Fremdsprache) abrufbar.

Methoden qualitativer Korpusanalyse auf Grundlage von Volltexten

http://www.coli.uni-saarland.de/projects/sfb378/negra-corpus/annotate.html (24.3.2014).

http://www.cis.uni-muenchen.de/~schmid/tools/TreeTagger/ (24.3.2014).

https://code.google.com/p/webanno/ (24.3.2014).

https://www.clarin.eu/content/about (24.3.2014).

Methoden qualitativer Korpusanalyse auf Grundlage von Konkordanzsuchen

http://dgd.ids-mannheim.de:8080/dgd/pragdb.dgd_extern.welcome (24.3.2014).

2 Skalenniveaus

Die Ausführungen dieses Abschnitts folgen in enger Anlehnung Rasch et al. (2006: 128).

Rechenbeispiel

Vgl. bzgl. Anwendungsbeispielen und Ergebnissatzformulierungen für einzelne Testverfahren z.B. auch Larson-Hall (2012) und Gültekin-Karakoç/Feldmeier (2014) sowie erstere auch zu geeigneten graphischen Darstellungsmöglichkeiten, letztere auch zu einführenden Erläuterungen zu den entsprechenden mathematischen Formeln und zur Vorgehensweise in SPSS.

Obwohl es sich nur um 30 Untersuchungsteilnehmer und drei Variablen handelt und obwohl der Test nicht in seinen Einzelaufgaben, sondern bereits in Form eines Summenwertes abgebildet ist, sind aus der Wertetabelle auf den ersten Blick kaum Tendenzen bzgl. der Fragestellungen zu erkennen, was den Nutzen deskriptiver Statistik unmittelbar einsichtig erscheinen lässt.

Inferenzstatistik

Zu Methoden der Stichprobenziehung in quantitativen Studien vgl. z.B. Bortz (2005: 8689), Bortz/Döring (2006: 393487), Raithel (2008: 5461) und Meindl (2011: 132134).

Ob eine Hypothese gerichtet oder ungerichtet formuliert wird, d.h., ob eine Annahme über die Richtung eines Unterschieds oder Zusammenhangs formuliert wird oder ob dies offen gelassen wird, hängt vom Stand der bereits vorhandenen Forschung zum Thema ab. Lässt sich aus Vorstudien eine Richtungsannahme ableiten, sollte eine gerichtete Hypothese formuliert werden (vgl. genauer z.B. Brown 1988: 109111, Meindl 2011: 148152, Kuckartz et al. 2013: 144151).

Zur Interpretation dieser und der folgenden statistischen Kennwerte vgl. die Erläuterungen in Abschnitt 4.

4 Signifikanz, Effektstärke, Teststärke und Stichprobenumfang

So findet sich in der Literatur häufig eine Differenzierung in p > 0.05 (nicht signifikant, n.s.), p ≤ 0.05* (signifikant), p 0.01** (sehr signifikant) und p 0.001*** (hoch signifikant).

Vgl. genauer z.B. Rasch et al. (2006: 103), Atteslander (2010: 281283), Larson-Hall (2010: 104111); vgl. auch einschlägige Webseiten, wie z.B. G*Power 3 (http://www.psycho.uni-duesseldorf.de/abteilungen/aap/gpower3) (10.07.2015) oder den Statistics Calculators (http://danielsoper.com/statcalc3/default.aspx) (10.07.2015).

„Effektgrößen für Unterschiede werden Abstandsmaße genannt, weil sie den Abstand der beiden Mittelwerte repräsentieren. […] Die Effektgröße d drückt einen Mittelwertsunterschied durch die Standardisierung folglich in Standardabweichungseinheiten aus. Ein d von 1 oder -1 entspricht also einer Standardabweichungseinheit und kann auch entsprechend interpretiert werden.“ (Schäfer 2011: 76, vgl. auch Larson-Hall 2012: 248). Für ANOVA-Analysen wird analog Eta-Quadrat herangezogen, das als prozentuale Varianzaufklärung interpretiert werden kann (Larson-Hall 2012: 249, 258).

Freiheitsgrade „[b]estimmen die Genauigkeit von Populationsschätzern und damit die Form von Verteilungen, die auf Schätzern basieren wie z.B. der t-Verteilung. Die Zahl der Freiheitsgrade gibt an, wie viele Werte theoretisch frei variieren können, wenn das Ergebnis bereits feststeht […]“ (Rasch et al. 2006: 5355). Dabei hat jede einzelne Varianz n-1 Freiheitsgrade.

5 Schlussfolgerungen

Thomas Eckes, Nazan Gültekin-Karakoç sowie dem Herausgeberteam danke ich herzlich für ihre hilfreichen Anmerkungen zu früheren Versionen dieses Aufsatzes.

6.1.2 Wie formuliere ich eine Forschungsfrage?

Vgl. als Beispiele hierzu die Forschungsfragen in der Darstellung der Referenzarbeiten (Kapitel 7).

6.3.2 Wie? Schritte und Verfahren

Die folgenden Angaben sind als Beispiele zu verstehen.

Wiederum nur als Beispiele seien genannt: LitRat, Citavi, EndNote. Informationen finden sich im Internet zu den genannten Programmen und in den zahlreichen Doktorandenforen (z.B. doktorandenforum.de).

Beispiele für Verfahren der Systematisierung der Ergebnisse der Literaturrecherche finden sich u.a. in: Bitchener (2010: 5967) und O’Leary (2014: 85104). Anregungen zur Textzusammenstellung liefert auch das Kapitel 5.2.2.

Die rhetorische Struktur des Literaturüberblicks ist von der anglo-amerikanischen Forschung zum akademischen Schreiben mit Bezug auf das CARS-Modell (Creating a Research Space) differenziert untersucht worden, siehe z.B. Swales 1990, Kwan 2006. Dort werden auch Beispiele für Argumentationsverläufe gegeben.

1 Quantitative Forschungsarbeiten

Vgl. z.B. Forschungsbeiträge in der Zeitschrift TESOL Quarterly. Auch in der deutschsprachigen Zeitschrift für Fremdsprachenforschung zeigt sich bei der Darstellung quantitativer Forschung die Tendenz zur Zweiteilung.

Hinweise für die Abfassung quantitativer Studien unter Berücksichtigung der Darstellung und Diskussion der Erträge liefern u.a.: Dörnyei 2007: 277289, O’Leary 2014: 274289.

2 Qualitative Forschungsarbeiten

Ausführliche Darstellungen zur Abfassung qualitativer Studien, insbesondere zur Zusammenfassung und Diskussion der Erträge bieten Dörnyei 2007: 290300, Holliday 2007, Richards 2009: 191207, Silverman 2000: 201256.

6.7 Präsentation von Forschung

Für Bachelor- und Masterarbeiten besteht dieses Erfordernis nicht, denn sie gelten nicht in gleichem Maße als eigenständige Forschungsleistung, obwohl dies gerade im Fall von Masterarbeiten durchaus der Fall sein kann. Daher gibt es zunehmend Tendenzen, besonders gelungene Arbeiten z.B. über die Dokumentenserver der Universitäten oder in Aufsatzform zu veröffentlichen.

6.8 Betreuung von Forschungsarbeiten

In dieses Kapitel sind eine Reihe von Überlegungen aus einem Beitrag von Caspari et al. 2011 eingegangen, in dem sich drei Nachwuchswissenschaftler/innen und zwei Betreuer/innen über die gegenseitigen Erwartungen an ein gutes Betreuungsverhältnis ausgetauscht haben.

2. Datenerhebung

E-LINGO war ein Fern- und Kontaktstudiengang zum Frühen Fremdsprachenlernen, der von der Pädagogischen Hochschule Freiburg in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Justus-Liebig-Universität Gießen angeboten wurde.

4. Ergebnisse

Als zufriedenstellend wird eine Übereinstimmung der Bewertungen von mehr als 66 %, als gut von mehr als 80 % angesehen.

4. Ergebnisse

Aus Platzgründen wird hier auf eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse verzichtet; stattdessen wird exemplarisch von einigen statistischen Ergebnissen berichtet.

8.3 Kontext Lehrerbildung

Vgl. http://www.hamburg.de/alleskoenner (30.12.2015).

8.4 Kontext Bildungs-, Kultur- und Sprachenpolitik

Vgl. https://www.testdaf.de/ueber-uns/gremien (30.12.2015).

8.5 Kontext Wirtschaft

S. http://www.anglistik.uni-wuppertal.de/forschung/forschungsprojekte/mobile-dictionaries/mobidic-home.html (30.12.2015).

1. Zur Orientierung

Daniela Caspari/Friederike Klippel/Michael K. Legutke/Karen Schramm

1.1 Zur Zielsetzung dieses Handbuchs

Forschung ist genuiner Bestandteil von WissenschaftWissenschaft. Wie und wozu in einzelnen Wissenschaften Forschung betrieben wird, hat viel mit den jeweils herrschenden Grundannahmen und Erkenntnisinteressen zu tun. Junge Wissenschaften orientieren sich in ihren Forschungsmethoden zu Beginn an Nachbardisziplinen, und es ist ein Zeichen der erfolgten Etablierung, wenn sie eigene Forschungsansätze heranbilden. Die Fremdsprachendidaktik ist eine vergleichsweise junge Wissenschaft. Sie kann sich allerdings auf eine ausgedehnte Geschichte von Lehr-/Lern-Praxis in ihrem Feld berufen, so dass das Nachdenken über die Vermittlung und das Erlernen von Sprachen eine lange Tradition hat, in die wir uns mit diesem Band einordnen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich für die Erforschung der vielfältigen Kontexte, Praxen und Prozesse des Lehrens und Lernens fremder Sprachen ein bestimmtes Repertoire an Forschungsansätzen herausgebildet. Es ist das Ziel dieses Handbuches, umfassend in diese fremdsprachendidaktische Forschung einzuführen und dabei alle grundlegenden Ansätze systematisch zu berücksichtigen. Bei der Verwendung des Begriffs FremdsprachendidaktikFremdsprachendidaktik als Sammelbegriff für Sprachlehr- und Sprachlernforschung, für unterrichtsbezogene Zweitspracherwerbsforschung, für Fremdsprachenforschung und für Zweitsprachendidaktik lehnen wir uns an die Auffassung von Gnutzmann/Königs/Küster (2011: 7) an, dass „die Entwicklungen, die den Ansprüchen und Forderungen der Sprachlehrfoschung ja weitgehend gefolgt sind, dazu geführt [haben], dass man dem Begriff ‚Fremdsprachendidaktik‘ aufgrund seiner längeren Geschichte und der eingetretenen Veränderungen durchaus den Vorzug geben kann“. Auch wenn sich dieses Handbuch auf die deutschsprachige Fremdsprachendidaktik konzentriert, so haben wir doch die internationale Entwicklung in allen Teilen des Handbuchs im Blick.

Es geht uns dabei zunächst einmal um eine Darstellung des aktuellen Standes der Forschungsmethodologie und um praktische Hilfen für den ForschungsprozessForschungsprozess. Wir möchten sowohl denjenigen Informationen und Hilfestellung geben, die in die Forschung einsteigen, als auch diejenigen unterstützen, die wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten betreuen und selbst forschend tätig sind. Weiterhin wollen wir dazu anregen, sich über Forschung, Forschungsverfahren und -ansätze nicht nur aus der Sicht einer guten handwerklichen Gestaltung von Forschungsprozessen zu informieren, sondern auch über allgemeine Aspekte von Forschung in unserem Feld nachzudenken. Wenn sich die hier entworfene Systematik auch für die Einordnung zukünftiger Forschungsarbeiten als hilfreich erweist, wäre ein wichtiges Anliegen erfüllt. Noch weitreichender ist die Hoffnung, dass Leser_innen des vorliegenden Handbuchs es als Einladung begreifen, die Gesamtentwicklung der Fremdsprachendidaktik auf einer Metaebene zu reflektieren und kritisch zu begleiten.

Im Unterschied zu den bisher vorliegenden forschungsmethodischen Grundlagenwerken der Fremdsprachendidaktik setzt sich dieser Band deshalb zunächst mit den Grundfragen fremdsprachendidaktischer Forschung (Kapitel 2) auseinander und stellt sodann die historische, die theoretische und die empirische Forschungstradition in der Fremdsprachendidaktik dar (Kapitel 3), wobei auch wichtige Meilensteine fremdsprachendidaktischer Forschung erfasst werden. Stärker handwerklichen Charakter nimmt das Handbuch ab Kapitel 4 an, in dem grundsätzliche Forschungsentscheidungen erörtert werden, wie beispielsweise die Forschungsgrundlage in Form von Texten, Daten und Dokumenten, das Design, das Sampling, die Triangulation oder ethische Fragen.

Das Kernkapitel des Bandes (Kapitel 5) stellt eine große Palette unterschiedlicher Forschungsverfahren zur Datengewinnung und -auswertung vor; hier wurden die Teilkapitel von ausgewiesenen Expert_innen für das jeweilige Verfahren verfasst. Die überblicksartigen Dachkapitel 5.1 zu Grundsatzüberlegungen in Bezug auf diese Forschungsverfahren, 5.2 zur Gewinnung von Dokumenten, Texten und Daten und 5.3 zu deren Aufbereitung und Analyse sollen jeweils Orientierung in der beachtlichen Vielfalt fremdsprachendidaktischer Forschungsverfahren bieten.

Die Etappen des ForschungsprozessForschungsprozesses, die von der Idee für ein Dissertationsprojekt bis zur Publikation der abgeschlossenen Studie dargestellt werden und die auch Fragen der Betreuung betreffen, sind Thema von Kapitel 6, das auf der langen und breitgefächerten Betreuungserfahrung der Autor_innen in unterschiedlichen fremdsprachendidaktischen Fächern basiert und sich deshalb auch im Duktus und der Verweisdichte von den anderen Kapiteln des Handbuchs deutlich unterscheidet.

Kapitel 7 präsentiert zwölf ausgewählte Dissertationen, die in diesem Handbuch an vielen Stellen als Referenzarbeiten dienen. Da Wissenschaft von der Auseinandersetzung mit bisherigen Forschungsergebnissen und -verfahren bzw. vom entsprechenden Diskurs darüber lebt, erscheint es uns vorteilhaft, die forschungsmethodischen und -methodologischen Fragen immer wieder auch mit Bezug auf solche konkreten Arbeitserfahrungen zu thematisieren und zu illustrieren.

Ein Blick auf die gesellschaftlichen und (bildungs-)politischen Kontexte fremdsprachendidaktischer Forschung steht am Ende des Bandes (Kapitel 8) und soll dazu beitragen, dem oben skizzierten Anliegen, auch einen analytischen Blick auf die Gesamtentwicklung der Fremdsprachendidaktik zu ermöglichen, gerecht zu werden.

An dieser kurzen Vorstellung der einzelnen Kapitel wird deutlich, dass dieses Handbuch in der Absicht erstellt wurde, unterschiedlichen Lesergruppen zu dienen: Es wendet sich gleichermaßen an diejenigen, die einen systematischen Überblick über fremdsprachendidaktische Forschungsmethoden zu gewinnen suchen, und an diejenigen, die sich zu spezifischen Forschungsverfahren informieren möchten.

1.2 Zugriffe

Ein Handbuch wird man in der Regel nicht wie einen Roman lesen. Es ist auch nicht wie ein Roman geschrieben, in dem man die späteren Kapitel nur versteht, wenn man die vorangehenden kennt. Ein Handbuch dient vor allem dem gezielten Nachschlagen von Informationen, die auf dem aktuellen Stand präsentiert werden. Viele Elemente des Handbuches unterstützen einen transparenten Zugriff: So finden sich zu Beginn jedes Großkapitels einleitende Passagen; in allen Kapiteln des Handbuchs gibt es zahlreiche Querverweise; viele Kapitel enthalten zudem kommentierte Leseempfehlungen.

Ein Novum sind die informativen Grafiken, die vor allem die Teilkapitel zu den Forschungsentscheidungen (Kapitel 4) und Forschungsverfahren (Kapitel 5) illustrieren. In enger Abstimmung mit den jeweiligen Autor_innen und den Herausgeber_innen hat Kristina Peuschel Kernelemente und -prozesse einzelner Verfahren grafisch umgesetzt. Die Grafiken vermögen die Lektüre eines Kapitels nicht zu ersetzen, sie erleichtern jedoch das Erkennen der wesentlichen Zusammenhänge und – insbesondere für visuelle Lerner_innen – auch das Behalten. Besonders geeignet erscheinen uns die Grafiken zur Unterstützung von Methodenseminaren oder Doktoranden-Kolloquien zu sein, wenn ein Überblick über die zentralen Elemente einzelner Forschungsmethoden gegeben wird.

1.3 Auswahl und Funktion der ReferenzarbeitReferenzarbeiten

Dass die in einem Forschungshandbuch angesprochenen forschungsmethodischen Fragen und Aspekte an Beispielen dargestellt und erläutert werden, ist in der internationalen Forschung gute Tradition. Dass dies durch ein ganzes Buch hindurch vorzugsweise an zwölf ausgewählten Dissertationen, so genannten Referenzarbeiten, geschieht, ist eine Besonderheit dieses Buches. Auf die in Kapitel 7 durch die Forscher_innen selbst vorgestellten Studien wird in den einzelnen Kapiteln des Buches immer wieder Bezug genommen. Sie stehen exemplarisch für zentrale Forschungsfelder und Themen der Fremdsprachendidaktik. Sie repräsentieren bestimmte Erhebungs- und Auswertungsverfahren und sind überzeugende Beispiele für das funktionale Zusammenspiel von Forschungsinteresse, Forschungsfrage, Design und Forschungsmethode(n) sowie für eine transparente und klare Darstellung des Forschungsprozesses und der Ergebnisse.

Um der Vielfalt der fremdsprachendidaktischen Forschung und den unterschiedlichen Realisierungsformen bestimmter DesignDesignprototypischess und Formate Rechnung zu tragen, wird in jedem Kapitel dieses Forschungshandbuches zusätzlich auf viele andere Studien zurückgegriffen. Gleichwohl stellen die Referenzarbeiten in ihrer Gesamtheit relevante Entwicklungen der Forschungsmethodik in den Fremdsprachendidaktiken der letzten Jahre sowie einen repräsentativen Ausschnitt der Fremdsprachendidaktik als Forschungsdisziplin in dieser Zeitspanne dar. Unsere Wahl fiel auf Dissertationen, weil sie einen bedeutenden Anteil an der gesamten fremdsprachendidaktischen Forschung stellen und die Verfasser_innen und deren Betreuer_innen von Dissertationen die Hauptzielgruppe dieses Buches sind.

Für die Auswahl der Arbeiten haben wir eine Reihe von Kriterien angelegt: Die Arbeiten wurden zwischen 2002 und 2011 veröffentlicht und unter den in der Fremdsprachendidaktik bislang üblichen Bedingungen realisiert, d.h. es handelt sich ausschließlich um Studien, die als Einzelarbeit ohne übergreifende Projektkontexte entstanden sind. Sie sind forschungsmethodologisch als Ganzes gelungen und zumindest in Einzelaspekten vorbildlich. Außerdem folgen sie dem Primat der Gegenstandsangemessenheit, d.h. sie sind vom Gegenstand und einer klaren Forschungsfrage her entwickelt worden. Sie entsprechen den gängigen Gütekriterien (s. Kapitel 2) und zeichnen sich durch die Passung von Forschungsfrage und Methodik, durch ein systematisches, forschungsökonomisches Vorgehen sowie durch Klarheit der Darstellung aus. Für die Aufnahme in ein Forschungshandbuch sind zudem ein angemessenes Reflexionsniveau hinsichtlich der Forschungsmethodologie und -methodik sowie ein sinnvolles Verhältnis von forschungsmethodischer Reflexion (‚Aufwand‘) und inhaltlichen Ergebnissen (‚Ertrag‘) unabdingbar.

Aus den vielen Arbeiten, die diesen Kriterien genügen, wurden zwölf nach dem Prinzip maximaler Variation ausgewählt, um in der Gesamtheit eine möglichst große Breite hinsichtlich folgender Kriterien zu erreichen:

Zudem wurden Besonderheiten, wie z.B. die besonders gründliche Reflexion der Forscher_innenrolle, die Art der Kombination von Theorie und Empirie bzw. von qualitativen und quantitativen Verfahren oder der Prozesscharakter der Studie, berücksichtigt sowie auch Designs, die einen besonderen Erkenntnisgewinn speziell für fremdsprachendidaktische Fragestellungen versprechen.