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Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Florida möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Schwimmen Sie in einer der Karstquellen des Ichetucknee Springs State Park und erleben Sie zauberhafte Schwerelosigkeit in flüssigem Licht, so unglaublich klar ist das Wasser. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Ein schrilles Biker-T-Shirt aus Captn‘ Tonys Saloon in Key West

2.

Die göttlichen Farben der Sonnenuntergänge über dem Golf von Mexiko

3.

Der Geschmack der Cocktails in den lauen Sommernächten und das Klingeln der Eiswürfel in den Gläsern

4.

Dalí-Socken für Damen aus dem Museumsstore im Dalí Museum von St. Petersburg

5.

Mäuseohren aus Walt Disney World. Wem das nicht doof genug ist: eine Flasche Wasser aus dem Fountain of Youth in St. Augustine für 2,25 $.

6.

Die gemütlichen Schwätzchen mit wildfremden Menschen am Bowman‘s Beach auf Sanibel Island

7.

Das etwas aufgeregte Schaudern, wenn es in den Everglades auf nächtliche Kanutour zu den Alligatoren geht

8.

Radfahren im Zickzackkurs durch Key Wests Seitenstraßen, wegen der freilaufenden Hühner

9.

Wie das letzte Tageslicht im Art-Deco-Viertel von South Beach immer noch eine Weile an den pastellfarbenen Fassaden hängenbleibt

10.

Das John-Boy-Walton-Gefühl in der Hängeschaukel auf dem Balkon des Island Hotels in Cedar Key

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

5 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung > > >

5 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

5 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Florida > > >

5 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

© shutterstok/Mike Kuhlmann

Handzahme Papageien kann man in Nancy Forrester’s Secret Garden streicheln und mit ihnen picknicken.

D

Das ist…

Florida

Die großen Themen rund um den Sunshine State. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Die Unterhaltungsindustrie in Orlando wie die Universal Studios ist mindestens so ein Publikumsrenner wie Floridas Strände und Natur.

Life is a beach

Stressgeplagte Europäer kommen an Floridas Küsten voll auf ihre Kosten, und das ist kein Wunder: Die Strände des »Sunshine State« gehören zu den schönsten der Welt. Und sie bleiben auch in Zukunft verlässliche Glücksgaranten.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Entspannter geht eigentlich kaum mehr: Auf nach Key West!

Da kann sich die Micky Maus aufplustern, soviel sie will, können noch mehr UND noch größere Themenparks in Orlando eröffnen und immer verrücktere Achterbahnen in Tampa: Um den Besucher aus Mitteleuropa glücklich zu machen, reicht ein schöner Sandstrand und der unverstellte Blick aufs Meer. Natürlich ist Miami Beach eine Wucht, v. a. wenn das Licht der untergehenden Sonne noch eine Weile im pastellfarbenen Art Deco District schimmert und am Ocean Drive das Eis in den Cocktailgläsern klingelt.

Und Floridas Museen erst, die viel, viel mehr sind als bloß vor Hitzschlag schützende Schattenspender. Etwa das Dalí Museum in St. Petersburg, wo in der Lobby schon mal »Stairway to Heaven« von Led Zeppelin gespielt wird.

Nicht übel auch das Pirate & Treasure Museum in St. Augustine, das zwar schamlos auf der »Pirates-of-the-Caribbean«-Welle schwimmt, aber das Zeitalter der Piraterie so gründlich recherchiert und so dramatisch präsentiert, dass man in all dem Ächz, Keuch, Stöhn vom Band den Jack Sparrow nicht eine Sekunde lang vermisst.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Kein Museum kann mithalten, wenn über Floridas Stränden die Sonne untergeht.

»Why is Florida so?«

Und Floridas Farben sowieso. Die spektakulären Rot- und Gelbtöne abends über dem Golf vom Mexiko, bei denen man am liebsten alle Photoapps auf seinem Smartphone löschen und zum Pinsel greifen würde. Von den Florida Keys und Key West, dem geografischen und für viele Amerikaner auch moralischen Tiefpunkt des Landes einmal ganz zu schweigen.

Apropos Moral (bevor es an den Strand zurückgeht). Im Rest des Landes gilt Florida als ziemlich »crazy«. Als zuverlässiger Lieferant von Klatsch- und Skandalnachrichten, weil alle Irren Amerikas hier leben, wie es heißt. Und tatsächlich: Wer einmal »Why is Florida so« googelt, kann ins Grübeln kommen. Online wimmelt es vor »Crazy«- und »Weird«-Meldungen. Da wird ein Mann verhaftet, weil er sich in einem McDonalds-Restaurant die Pickel ausgedrückt hat. Oder Tierschützer protestieren gegen eine Firma, die auf Poolparties für Kinder Alligatoren mit zugeklebten Mäulern vermietet.

Carl Hiassen, Kolumnist des »Miami Herald« und Floridas scharfzüngiger Ober-Satiriker, hat gar ein Dutzend Bestseller über dieses Thema geschrieben. Seine Lieblingsmeldung ist die eines Mannes, der mit zwei ausgewachsenen Alligatoren im Bett angetroffen wurde. Es wurde angedeutet, schreibt er, dass die Beziehung nicht rein platonisch gewesen sei …

Warum gerade aus Florida so viele skurrile Nachrichten kommen, weiß niemand. Manche machen die Hitze dafür verantwortlich, andere die Tatsache, dass hier 21 Mio. Menschen aus aller Herren Länder auf wenige Kilometer breiten Küstenstreifen zusammengedrängt leben und wegen des milden Klimas mehr Gelegenheit haben, Dummheiten zu begehen.

Fakt ist, dass Florida ein Bundesstaat der Extreme ist. Hier werden die meisten Menschen irrtümlich erschossen, gibt es die schlechtesten Autofahrer über 70 und die meisten Identitätsbetrügereien. Zugleich boomt die Wirtschaft verlässlich, bricht der Tourismus Jahr um Jahr Besucherrekorde, und es leben hier die meisten Superreichen des Landes.

1300 km Stresskiller

Was das alles mit den Stränden zu tun hat? Der »Sunshine State« brummt vor Vitalität, fasziniert, lässt keinen kalt. Gut also, dass es rund 1300 km Sandstrand gibt. Oder vielmehr 1300 km Stresskiller. Wo der Blick ungestört bis zum Horizont wandert, sich die Füße in den weißen Sand graben, Delfine in den Wellen spielen und die Sonne feuerrot im Meer versinkt. Wie gesagt: Mickey und Co. sind eine Wucht, aber die Strände … Ja, die Strände …

Weniger nobel, doch genauso schön

Sanibel, Honeymoon, Caladesi & Co.: Namen, die Sand, Sonne und Urlaubsbräune versprechen (und auch halten), lokales Beach Life und bezahlbare Strandunterkünfte aber oft vermissen lassen. Dabei gibt es zahllose Strände, die zwar weniger angesagt, aber nicht minder schön sind. Vilano Beach bei St. Augustine >>> ist so ein Ort. Die Unterkünfte sind preiswerter (wie das »Magic Beach Motel« www.magicbeachmotel.com), die Restaurants Nachbarschaftstreffs, etwa das »Beaches at Vilano« (www.beachesatvilano.com).

Die Meerjungfrau hat zugelegt

In den 1960er-Jahren fast ausgestorben, wurden die Manatees genannten Seekühe Anfang April 2017 von der Liste der bedrohten Tierarten gestrichen. Die Regierung feiert diesen Schritt als Erfolg. Zu früh, sagen Tierschützer.

© Durch Alex Couto/ shutterstock.com

Wenn alles unaufgeregt und ruhig vor sich geht, kommen die Mantees von selbst.

In den frühen 1970er-Jahre zählten Tierschützer nur noch wenige hundert Exemplare in Floridas Küstengewässern: Das Manatee (dt. Rundschwanzseekuh) stand kurz vor dem Aussterben. Anfang 2017 nahm der US Fish and Wildlife Service die friedlichen Vegetarier wieder von der Liste der Todeskandidaten. Zur Sorge vieler Tierfreunde.

Schwerelose Grazie

Man kann nicht sagen, dass sie schwimmen. Eher treiben, nein: dümpeln sie dahin. Ohne erkennbaren Körpereinsatz. Nur hin und wieder bewegt sich ihre Schwanzflosse ein klitzekleines Bisschen, und dann dümpeln sie weiter, zu Meerespflanzen, um ein wenig Seegras zu mähen, oder zu ein paar Artgenossen, die wie sie mit schwarzen Knopfaugen erstaunt in die (Unterwasser-) Welt blicken und außer Fressen und Dümpeln nichts weiter im Sinn zu haben scheinen.

Dass das Manatee harmlos ist, wirkt noch untertrieben. Bis zu 4 m lang, geht ihr zylindrischer, dickhäutiger grauer Körper übergangslos in einen Kopf über, von dem sich nur die borstenbesetzte Schnauze erkennbar absetzt. Dass die Seeleute von einst sie für Meerjungfrauen hielten, lässt sich nur mit gewissen Entbehrungen auf hoher See erklären. Die Vorderbeine hat die Evolution in lächerlich kleine Flossen umgebildet, die Hinterbeine sind verkümmert.

Seekühe sind Vegetarier. Sie fressen täglich bis zu 90 kg Seegras, Mangrovenblätter und andere Wasserpflanzen, um ihre bis zu 600 kg Lebendgewicht auf Betriebstemperatur zu halten. Und das ist so anstrengend, dass sie dabei schon mal eindösen. Wer sie vom Ufer der klaren Quelltöpfe aus beobachtet oder sogar zu ihnen ins Wasser steigt – Achtung, nicht berühren, warnen die begleitenden Ranger – und in der Schwerelosigkeit die Grazie der wurstähnlichen Dickhäuter bewundert, fragt sich angesichts so viel geballter Harmlosigkeit früher oder später: Wie konnten die Manatees überhaupt so lange überleben? Tatsächlich hatten sie in ihren Mangrovenwäldern und Karstquellen, die sie im Winter des wärmeren Wassers wegen aufsuchen, lange keine Feinde.

Bedrohung durch den Menschen

Doch seit der Mensch in Motorbooten die Küstengewässer unsicher macht und seinen Unrat ins Meer kippt, steht es um diese seltsame Tierart nicht zum Besten. 1967 wurde das Manatee unter Schutz gestellt und kam auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Anfang der 1970er-Jahre wurden rings um Florida nur noch wenige hundert Seekühe gezählt – viele davon von Kollisionen mit Booten oder Schiffsschrauben schwer gezeichnet und Kandidaten für eine Manatee-Pflegestation.

Dann geschah ein kleines Wunder. Anfang 2017 zählten Tierschützer auf einmal über 6000 Manatees! Einen Monat später stufte der US Fish and Wildlife Service sie nur noch als »gefährdet« ein. Doch während die Behörde betont, dass damit keineswegs Gelder für bisherige Schutzmaßnahmen gestrichen werden sollen, kritisieren Tierschützer diesen Schritt als voreilig.

Sie sorgen sich etwa darum, dass sich die Manatees im Winter bei den Kraftwerken konzentrieren. Dort, so heißt es, würden die Tiere zu stark von künstlich erwärmtem Wasser abhängig. Zudem habe nicht nur die Zahl der Seekühe zugenommen, sondern auch die der von Freizeit-Skippern verursachten Todesfälle. So seien allein 2016 von den 520 indirekt durch Menschenhand umgekommen Manatees 104 mit Motorbooten kollidiert. Ein Argument, das der US Fish and Wildlife Service mit dem Hinweis kontert, auch in Zukunft strengstens über die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Manatee-Revieren zu wachen.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Eine Begegnung mit Manatees beim Schnorcheln ist nicht garantiert. Aber wenn ...

Schnorcheln mit Manatees

Wie läuft eine Schnorcheltour zu den Manatees ab, etwa im Crystal River National Wildlife Refuge >>>? Kurz: Es wird allergrößter Wert auf »Passive Observation« gelegt. Man schwimmt also nicht zu den Seekühen, sondern wartet, bis sie zu einem kommen. Kennen sie den Guide der Gruppe, kann das sehr schnell gehen. Allerdings: Kein Anbieter mag eine Begegnung mit Manatees garantieren …

Dauerpatient Everglades

Für die Rettung der Everglades wurden Milliarden Dollars ausgegeben. Warum geht es diesem grandiosen Feuchtgebiet trotzdem immer schlechter?

© mauritius images/nature picture library/George Sanker

Auch dieser Bewohner der Everglades mit dem hübschen Namen Zwergsultanshuhn hat um seinen Lebensraum zu fürchten.

Im honigfarbenen Abendlicht tanzen Insekten. Ein Schlangenhalsvogel, hierzulande Anhinga genannt, steht im Schilf. Unweit davon liegt zwischen den nass glänzenden schwarzen Wurzeln der Mangroven ein Alligator, bewegungslos. Genießt er die letzten Sonnenstrahlen, wartet er auf ahnungslos vorbeischwimmende Beute?

Patient am Tropf

Die kleine Paddlergruppe gleitet lautlos durch die Mangrovenwälder bei Everglades City. Das 400-Seelen-Nest an der Nordwestecke des Everglades National Park lebt von den Touristen, v. a. Anglern und Kanu-/Kajak-Fans. Für Letztere organisiert man ein- und mehrtägige Paddeltouren durch diesen Teil der Everglades. Und vergisst dabei nicht, auf den kritischen Zustand der Everglades hinzuweisen. Denn der Patient hängt am Tropf, und das schon so lange, dass sich inzwischen viele darüber wundern, warum es ihm trotz der investierten Milliarden nicht besser, sondern immer schlechter geht.

Der rund 6100 km² große Everglades National Park wurde 1947 zum Schutz eines Marschgebietes gegründet, das einst den gesamten Süden Floridas bedeckte.

Komplizierter Herzschlag

Genau genommen sind die Everglades kein Sumpf, sondern ein 100 km langer und 160 km breiter, kaum 15 cm hoher Fluss, der kaum wahrnehmbar vom Lake Okeechobee der Florida Bay zufließt. Der Nationalpark beherbergt eine in Nordamerika einzigartige Biodiversität mit gut 1000 Pflanzen- und 800 Tierarten, deren komplizierter, von Feucht- und Trockenzeit geprägter Herzschlag bis heute nicht völlig verstanden wird. Klar jedoch ist, dass der Mensch diese Landschaft fast völlig zerstört hat. Er legte das Sumpfgebiet trocken, um Straßen, Häuser und Farmen zu bauen. Kanäle transportierten das kostbare Trinkwasser an die Küste – und machten damit das Innere anfälliger für das durch Erderwärmung und steigenden Meeresspiegel landeinwärts dringende Salzwasser. Mit diesen sich weit ins Landesinnere ziehenden Mangrovenwäldern wurden bereits große Teile der natürlichen Lebensräume vernichtet.

Groß angelegter Rettungsversuch

Im Jahr 2000 startete die US-Bundesregierung deshalb den ehrgeizigen Everglades Restoration Plan (ERP). Seitdem entlasten Regenwasserreservoirs für die Städte die Everglades, säubern und kontrollieren Filteranlagen und Kanäle den Zufluss zum Nationalpark. Besonders stolz sind die Ingenieure darauf, eine Meile des Tamiami Trail, der 90 Jahre lang quasi als Damm fungierte, höher gelegt zu haben. Nun kann Süßwasser aus dem Norden wieder nach Süden fließen. Eine Verlängerung um weitere 5,5 Meilen ist geplant.

Allgemein jedoch geht die Arbeit viel zu langsam voran. Der ERP sieht insgesamt 68 Großprojekte vor. Begonnen davon waren im März 2017 erst neun, und keines war fertiggestellt. Zugleich hat sich die veranschlagte Summe von 8 Mrd. Dollar verdoppelt. Verantwortlich dafür sind verschiedene Faktoren, darunter auch Andauernde Forschungen, die die Implementierung relevanter Ergebnisse verlangsamen.

Im Norden allerdings gibt es zudem nach wie vor keine Reservoirs. Dort dient noch der Lake Okeechobee als Wasserspeicher. Wenn dessen Wasserpegel zu hoch steigt, müssen die ungeklärten Schmutzwasser an die Ost- und Westküste freigegeben werden. Im Sommer 2016 erlebten Floridas Seen und Küsten deshalb eine beispiellose Algenpest.

Ein weiteres Problem: Damit weitere Reservoirs angelegt werden können, fordert die Regierung von den anliegenden Farmern, ihr Land aufzugeben. Doch diese weigern sich beharrlich. Bislang …

Nachts zu den »Gators«

Was sich zunächst zweifellos lebensmüde anhört, ist in Wirklichkeit ein durchkalkuliertes Abenteuer. Bei einer der nächtlichen Kajaktouren durch die Mangrovensümpfe der Everglades >>> folgt man erfahrenen Guides, achtet auf ihre Anweisungen, schließt stets dicht zu ihnen auf und unterlässt jede schnelle Bewegung. Die Belohnung:ein adrenalinhaltiges, wahrlich unvergessliches Erlebnis!

Mit Klopapier und trocken Brot

Sie hat eine eigene Flagge, stellte auch schon mal eigene Reisepässe aus und erklärte den USA einmal sogar den Krieg. Ernst klingt das nicht, schon gar nicht in den Keys. Doch die »Conch Republic« am Südzipfel Floridas ist mehr als eine Spaßnation.

© mauritius images/Photononstop/Sébastien Boisse

Auch tagsüber sollte man eine Begegnung mit ihm mit gebührendem Respekt gestalten.

DASS die »Conch Republic« ausgerechnet hier das Licht der Welt erblickte, ist alles andere als ein Zufall. Als liberalste Stadt der USA östlich von San Francisco zog Key West schon immer Querdenker, Lebenskünstler und andere Unangepasste an. Kuba und die Karibik liegen näher als Miami und Washington, D. C., und statt Anzügen und Kostümen trägt man ganzjährig Shorts und Badeschlappen. Wer hier lebt, betrachtet das Treiben im Rest des Landes mit kritischer, oft humorvoller Distanz – und nennt sich »Conch« (sprich »Konk«), nach der hier gefundenen Tritonschnecke.

»Sezession« aus Protest

Das mag erklären, warum ein paar Tage im April 1982 in die Annalen der Florida Keys eingehen konnten. Es begann damit, dass die US-Grenzkontrollbehörden einen Kontrollposten am Highway 1 aufstellten. Dieser sollte verhindern, dass Drogenschmuggler und illegale Einwanderer aufs Festland gelangten. Die Bürger der Florida Keys ärgerten sich jedoch über die Autoschlangen und die als Schikane empfundene Passkontrolle im eigenen Land.

»Wenn Key West von Washington wie Ausland behandelt wird«, resümierte der damalige Bürgermeister Dennis Wardlow die miese Stimmung, »ist Washington Ausland für uns.« Er ließ das Sternenbanner auf dem Rathaus einholen und rief am 23. April vor einer jubelnden Menge die »Conch Republic« aus. Nächster Akt der Schildbürgeraktion war die Bewaffnung einer eigenen Armee mit trockenen Baguettestangen. Eine Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten folgte und 60 Sekunden später die Kapitulation, verbunden mit der Forderung nach 1 Milliarde Dollar für den Wiederaufbau. Natürlich floss kein Geld aus Washington.

Doch angesichts des Medienrummels um den kürzesten Krieg der Geschichte baute die Regierung ihren Kontrollposten wieder ab, und die »Conch Republic« hatte ihren Wahlspruch: »We seceded where others failed« (dt. »Wir haben uns abgespalten, während andere scheiterten«).

»Nation Building«

Die Conch Republic erhielt einen Generalsekretär, Minister, eine Hymne und einen Nationalfeiertag. Und sogar eine aus Sportflugzeugen bestehende Luftwaffe, die »Conch Special Forces«, sowie eine Freiwilligenarmee. Erstere bombardierte die Küstenwache bereits mehrere Male mit Klopapier, sobald diese Key West zu nahe kam. Letztere erzwang, bewaffnet mit Stangenbrot und Wasserpistolen, im Herbst 1995 den Rückzug der US-Armee, die sich Key West als Übungsgelände für eine Inselinvasion ausgesucht hatte.

Hinter diesen auf ersten Blick lächerlichen Schildbürgerstreichen steckt gezielte Kritik an den staatlichen Institutionen. Viele Besucher spricht diese Form des Protests an. Für sie die Staatsbürgerschaft – bis vor Kurzem konnte man sogar den »Passport of the Conch Republic« für 100 $ online erwerben – deshalb viel mehr als ein Touristengag. Mit ihr bekennen sie sich auch zu einer kritischen Sicht der Dinge. Und zu der Bürgerpflicht, Missstände beim Namen zu nennen. Auch wenn das auf lächerliche Art und Weise geschieht.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Mit diesem ganz normalen Outfit fällt man in der Conch Republic kaum noch auf ...

Unabhängigkeitsfeier im Conch Style!

Frage: Welches Land zelebriert seine Unabhängigkeit mit einem Bettenrennen, einem »Drag Race« und einer Seeschlacht – und feiert die Sieger anschließend in der berüchtigtsten Kneipe des Landes? Antwort: die Conch Republic in Key West, und zwar an zehn Tagen während der 3. und 4. Aprilwoche. Stichwort: Conch Republic Festival (https://conchrepublic.com).

Platz für Künstlerkolonien

Wachsen, wachsen, Wachstum: Unterwegs in Florida spürt man die enorme Energie, die im »Sunshine State« steckt. Umso bemerkenswerter sind die Künstlerkolonien, denen man landauf, landab begegnet. Sie wirken wie Überbleibsel einer langsameren Zeit – und sind doch typisch für Florida …

© mauritius images/Danita Delimont Creative/Alamy

Vor allem bunt muss es sein auf Matlacha Island.

»ISLAND Time Begins Here«: Das Schild kurz vor der Brücke nach Pine Island lässt nicht nur an Cocktails in der Hängematte denken. Ganz ohne das sonst übliche Palmendekor weist es mit unübersehbarer Nachdrücklichkeit darauf hin, dass man Stress und Tempo bitte schön auf dem Festland zurücklässt. Und tatsächlich: Auf Pine Island fehlen Palmen, die schönen Strände und Menschen, und überhaupt das ganze Florida-Klischee.

Pine Island besteht aus fünf Gemeinden: das gleich hinter der Brücke liegende Matlacha Island, Pine Island, Bokeelia Island, Pineland und St. James City. Die von der kommerziellen Fischerei geprägte Vergangenheit ist allen noch anzusehen, ist in die Gesichter tätowiert. Wer diese Namen noch nie gehört hat, dem sei vergeben. Sanibel & Captiva Islands, die berühmten Nachbareilande, liegen – gefühlte – Lichtjahre entfernt.

Die Künstler auf Matlacha

Und genauso wollen es die Kreativen, die sich auf Matlacha Island niederließen. Nach dem Ende der Fischerei auf ihrer Insel vor 20 Jahren übernahmen sie ein knappes Dutzend der kleinen Häuschen und Geräteschuppen an der Hauptstraße, bunt bemalt und vollgestopft mit den Produkten ihrer Kreativität: Keramik, tropische, mit Pinseln und Händen gemalte Motive und Floridas eigene Version von Pop Art.

Dass man den Künstlern und anderen kunstinteressierten Besuchern in entspannter Atmosphäre begegnet und danach in aller Ruhe zum Lunch oder Kaffee mit Kuchen in einem der kleinen Restaurants einkehrt, ist jedoch das Schönste an Matlacha. Es erinnert ein wenig an die Künstlerkolonien des ausgehenden 19. Jhs. Auch diese blühten in relativer Abgeschiedenheit, kultivierten eine Kameraderie unter den Künstlern, die sich gegenseitig inspirierten.

Mehr kreative Hotspots

Inzwischen gibt es immer mehr solch kreativer Hotspots im »Sunshine State«. Manche sind lose organisierte Offbeat-Kolonien wie in Matlacha und Gulfport, andere wiederum gemeinnützige, in alten Industriegemäuern oder modernen nachhaltigen Gebäuden untergebrachte »Artists Centers« wie das Atlantic Center for the Arts (http://atlanticcenterforthearts.org) in New Smyrna Beach und das ArtCenter South Florida in Miami Beach, wo man vor allem jungen Talenten über die Schulter schauen kann.

Weitere Hotspots für an Kunst der etwas anderen Art Interessierte sind: der Railroad Square Art Park in Tallahassee, das Village of the Arts (www.villageofthearts.com) in Bradenton, der Towles Court Arts District in Sarasota und natürlich die Wynwood Walls im Arts District in Miami.

© Durch Nadezda Murmakova/shutterstock.com

Leoma macht Kunst

Ihre Galerie auf Matlacha Island nennt sie ihr internationales Hauptquartier, während ihrer »Painting out loud«-Happenings kreiert sie live auf der Bühne Kunst aus Müll, und als Chefin der Matlacha Island Chamber of Commerce holt sie noch mehr Künstler auf die Insel: Leoma Lovegrove ist so dynamisch und crazy wie der »Sunshine State« und ihre Lovegrove Gallery ein sympathisch-schrilles Biotop und Spiegel ihrer kreativen Persönlichkeit. (Tel. 1 - 239- 9 38- 56 55; http://www.leomalovegrove.com)

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Floridas beste Seiten kennen.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Im Venetian Pool >>>, einem in einen Korallenkalkbruch eingefügtem Schwimmbad, kann man ausgelassen plantschen.

Unterwegs in Florida

Fun in the Sun

Wer Florida sagt, denkt Sonne. Und Strände. Und Superwahnsinnsvergnügungsparks der Größen XL bis XXXL. An das totale Entertainment eben. Tatsächlich gibt es all das. Mega-Themen-, Wasser- und Raketenparks warten, mit Harry Potter, Delfinshows und Rockkonzerten, und die schönsten Strände Nordamerikas. Doch das ist nur die halbe Wahrheit über Florida. Delfine, Seekühe, Alligatoren und Seeadler lassen sich in dem 170 000 Quadratkilometer großen Bundesstaat auch in freier Wildbahn beobachten. Auf den nächsten Seiten finden Sie unsere Vorschläge und Tipps für Touren und Ausflüge, die Sie nicht so schnell vergessen werden. Das schöne: Die drei Routen können Sie auch zu einer großen Rundreise zusammenlegen. Man soll sich dann wenigstens drei, lieber jedoch vier Wochen Zeit lassen.

Das richtige Verkehrsmittel

Individuell reisen

Die meisten Urlauber aus dem deutschsprachigen Raum erkunden Florida mit dem Mietwagen oder Wohnmobil. Autoreisen durch Florida sind dank eines hervorragenden Straßennetzes problemlos möglich (Praktische Informationen >>>, Verkehr >>>). In den Ballungsräumen (Miami/Fort Lauderdale/Palm Beach, Jacksonville, Orlando, Tampa/St. Petersburg/Pinellas Coast) verliert man aufgrund der vielen Über- und Unterführungen, Kreuzungen, Einbahn-Verkehrsregelungen und Baustellen leicht die Übersicht. Auch in verkehrsarmen Gebieten wie in den Everglades, in den waldreichen Gebieten Nordfloridas und an der sog. »Lost Coast« sind die Straßen gut. Gut gesorgt ist in Florida auch für Wohnmobil-Kapitäne. Überall – auch in den National Parks und State Parks – gibt es bestens ausgestattete Campingplätze. Die Parzellen für Camper sind meist wesentlich großzügiger bemessen als in Mitteleuropa (Infoadressen für Camp Grounds >>>).

Busreisen

Manche Urlauber bereisen Florida per Bus, sei es im Rahmen einer zuvor gebuchten organisierten und geführten oder einer vor Ort organisierten Busreise. In allen größeren Touristenorten gibt es eine Vielzahl von Reiseunternehmen, die Fahrten mit komfortablen und klimatisierten Bussen, Vans und Limousinen anbieten. Die meisten Städte und Touristenzentren Floridas können mit gut ausgestatteten Greyhound >>>-Bussen erreicht werden, die im Übrigen ein bequemes selbst organisiertes Reisen durch die gesamten USA ermöglichen. Das legendäre Busunternehmen verbindet alle großen Städte Floridas miteinander. Die Ausstattung der Reisebusse ist funktional und bequem, alle sind gratis mit WLAN ausgerüstet. Die Preise sind vor allem für jungen Leute interessant: Miami – Tallahassee kostet im Sommer ab 31 $, im Winter ab 40 $. Buchungen problemlos online (www.greyhound.com).

Öffentliche Verkehrsmittel

Etwas schwieriger ist es, Florida nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Ganz gut klappt dies in großen Ballungszentren wie Miami/Fort Lauderdale/Palm Beach und Orlando, wo es relativ zuverlässige Busliniennetze gibt.

Eisenbahn

Obwohl die Geschichte Floridas und damit auch die des Tourismus untrennbar mit der Eisenbahn verbunden ist, spielt sie in der Personenbeförderung nur noch eine Nebenrolle. Amtrak-Reisezüge >>> verkehren nur noch auf der Strecke New York – Charleston – Jacksonville – Orlando – Miami bzw. Tampa. Den Großraum Miami kann man außerdem mit dem Regionalexpress »Tri-Rail« »erfahren«. In den dünner besiedelten Gebieten dagegen sind die Bahnverbindungen nicht allzu gut. Dort gelangt man oft nur mit viel Zeit und Geduld von A nach B. An einigen Orten haben sich Initiativen gebildet, die alte Bahnstrecken reaktivieren und nostalgisch zusammengestellte und bewirtschaftete Museumszüge bzw. »Dinner Trains« fahren lassen.

Mit dem Hausboot

Eine recht originelle Möglichkeit Florida kennenzulernen ist die Reise mit einem gemieteten Hausboot. Beispielsweise kann man die Halbinsel auf dem geschützt zwischen den Barriereinseln und dem Festland verlaufenden Intracoastal Waterway >>> komplett umfahren. Einige Wasserläufe, so etwa der St. Johns River, sind bis tief ins Landesinnere befahrbar. Zu verschiedenen Anbietern.

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Südflorida: Der Klassiker!

Ausgangs- und Endpunkt: Miami | Länge der Tour: ca. 930 mi/1500 km Dauer: mind. 8 Tage

Tour 1

Dies ist Ihre Highlights-Tour. Daraus ergibt sich fast zwangsläufig, dass Sie fast immer an der Küste bleiben und nur einmal kurz, Orlandos wegen, landeinwärts fahren. Orlando ist auch der nördlichste Punkt dieser Reise, Key West kurz vor Kuba der südlichste. Dazwischen warten Miami Beach, Palm Beach und -zig weitere Beaches auf Sie. Und das nicht nur mit fabelhaften Stränden, sondern auch mit tollen Kulturangeboten!

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Atlantikküste Richtung Norden

Start und Ziel der Rundfahrt ist Floridas Metropole Miami mit ihren interessanten Sehenswürdigkeiten. Hier sollte man sich den Bayside Marketplace, das Pérez Art Museum Miami, die Villa Vizcaya und das Miami Seaquarium nicht entgehen lassen. Auch »Little Havana« sowie die Vorstädte Coconut Grove und Coral Gables lohnen einen Besuch. Dann geht es hinüber nach Miami Beach mit seinem weltberühmten Art Deco District, seinem publicityträchtigen Badestrand South Beach und dem Museum The Bass. Wer Zeit hat, sollte sich hier auch einmal ins Nachtleben stürzen, vielleicht trifft er ja Madonna oder Gloria Estefan. Wer genug gesehen hat von Miami bzw. Miami Beach, folgt dem Highway A1A nach Norden. Dieser führt immer schön an der Atlantikküste entlang zunächst nach Fort Lauderdale >>>, wo man zumindest den Las Olas Boulevard mit dem NSU Art Museum besucht haben sollte. Nun geht es weiter nach Norden – dem A1A folgend – durch namhafte Seebäder wie Pompano Beach, Deerfield Beach, Boca Raton >>>, Delray Beach und Boynton Beach, bis man schließlich das mondäne Seebad Palm Beach erreicht, wo sich alter und neuer Geldadel ein Stelldichein geben. Vielleicht reicht es ja zu einem Bummel über die sündhaft teure Einkaufsstraße Worth Avenue oder gar zu einem Tee im Nobelhotel »The Breakers >>>«. Danach wird es an der Atlantikküste etwas ruhiger.

Zum US-Weltraumbahnhof

Über Jupiter >>>, Port St. Lucie, Fort Pierce >>> und Vero Beach erreicht man die so genannte Space Coast mit ihren tollen Stränden. Nun ist es nicht mehr weit zum Cape Canaveral/Kennedy Space Center, dem ganzjährig viel besuchten US-Weltraumbahnhof mit seinen Raketen-Abschussrampen sowie seinen tollen Ausstellungen und Mitmach-Aktionen. Übernachten könnte man in Cocoa Beach >>>, Melbourne >>> oder Titusville >>>.

Vergnügen pur

Von Cape Canaveral aus erreicht man in einer knappen Stunde die westlich in Zentralflorida gelegene »Welthauptstadt des Vergnügens« Orlando. Allein hier könnte man Wochen verbringen, wollte man alle Vergnügungseinrichtungen besuchen. Die besten heißen »SeaWorld Orlando«, »Discovery Cove« und »Universal Orlando«. 20 Autominuten südwestlich außerhalb breitet sich endlich der Mega-Park Walt Disney World >>> mit seinen verschiedenen Themenparks aus.

Vom Landesinnern an die Golfküste

Von Orlando respektive der Walt Disney World geht es auf der I-4 nach Tampa, wo das Florida Aquarium >>> und die hübsch hergerichtete Ybor City >>> auf interessierte Besucher warten. Entspannen kann man sich anschließend im Vergnügungspark Busch Gardens >>> oder gleich jenseits der Tampa Bay in St. Petersburg, wo die Sonne besonders lange scheint und es herrliche Strände an der Golfküste gibt. Weitere Höhepunkte in »St. Pete« sind der Pier und das The Dalí Museum >>>. Danach geht es auf dem spektakulären Sunshine Skyway (mautpflichtig!) über den Eingang der Tampa Bay hinweg südwärts an die Golfküste. Etappenziel ist Sarasota >>> mit The Ringlin, dem imposanten Anwesen und den reichen Kunstsammlungen des einstigen Zirkuskönigs John Ringling und dessen Frau Mable. Rund um Sarasota gibt es schöne Badestrände. Auch kann man von hier aus einen lohnenden Abstecher in den Myakka River State Park >>> unternehmen.

Rund um Fort Myers

Die noch ziemlich neue I-75 und der ältere US‑41 führen weiter nach Süden, vorbei an Venice und Port Charlotte, und erreichen schließlich die aufstrebende Stadt Fort Myers, die sich der legendäre Erfinder Thomas A. Edison und der Automobilfabrikant Henry Ford seinerzeit als Winterdomizil aussuchten (Edison & Ford Winter Estates >>>). Von hier lohnen Abstecher zum schönen Strand von Fort Myers Beach >>> oder hinüber zu den wundervollen Muschelstränden der beiden Inseln Sanibel und Captiva Islands >>>.

Naples, Strände und Natur

Ziel der nächsten Etappe ist das weiter südlich gelegene noble Seebad Naples mit seiner eindrucksvollen Dockside und dem langen Pier. Auch hier gibt es herrliche Strände wie den Vanderbilt Beach mit seinem komfortablen Ritz-Carlton Hotel. Im näheren Umkreis gibt es einige interessante Naturschutzgebiete, so das Corkscrew Swamp Sanctuary >>>. Auch ein Abstecher hinüber zur Ferieninsel Marco Island mit ihren Stränden ist ganz reizvoll.

Ab in die Sümpfe

Naples ist auch das westliche Eingangstor zum Everglades National Park >>>. In diese sumpfige Landschaft zwischen Naples und Miami führt der »Tamiami Trail« (US‑41), der seinerzeit nur mit größter Mühe angelegt werden konnte, aber heute eine gut ausgebaute Fernstraße ist. Fahrtunterbrechungen lohnen sich in Everglades City, von wo aus man erlebnisreiche Bootsausflüge mit Park Rangern unternehmen kann, sowie im Miccosukee Indian Village >>>, wo die gleichnamigen Indianer Einblicke in ihren Alltag und ihr kunsthandwerkliches Schaffen gewähren. Der »Tamiami Trail« (US‑41) verlässt die Everglades in den Außenbezirken von Miami und endet als Calle Ocho (SW 8th Street >>>) in Downtown Miami.

Abstecher auf die Keys

Letzter Teil der Rundreise ist ein Abstecher über die Florida Keys >>> bis nach Key West. Unterwegs kann man auch noch einmal in den Everglades National Park fahren, denn am Südrand des Ballungsraumes von Miami, bei Florida City, zweigt die CR Road 9336 in das Naturschutzgebiet ab. Hier liegt auch die Hauptverwaltung mit dem Besucherzentrum. Die Straße endet in der amphibischen Küstenlandschaft von Flamingo >>>.

»Overseas Highway« mit Seitenwegen

In Homestead >>> bzw. Florida City beginnt der »Overseas Highway« (US‑1), der einer 1935 durch einen Hurrikan zerstörten Bahntrasse über die Korallenkalkinselchen der Florida Keys hinweg folgt und in Key West endet. Gleich am Beginn der Straße lohnt ein Abstecher in das marine Schutzgebiet des Biscayne National Park >>> und etwas weiter südlich auf Key Largo zum John Pennekamp Coral Reef State Park >>>. Hier sollte man keinesfalls eine Tour mit dem Glasbodenboot oder einen Schnorcheltrip in die zauberhaft bunte Welt der Korallenriffe versäumen. Hinter Marathon >>> überbrückt die Seven Mile Bridge >>> (Abb >>>) das Meer, und kurz danach erreicht man Bahia Honda >>> mit seinem wunderschönen Strand. Bei Spanish Harbor kommt man an die Grenze des National Key Deer Refuge >>>, wo man versucht, diese putzigen Mini-Hirsche zu erhalten.

Hemingway und Wracks

Ziel der Reise ist Key West mit seiner hübschen Altstadt, in der sich schon Ernest Hemingway wohlfühlte. Unbedingt besuchen sollte man hier nicht nur das Haus des Literaturnobelpreisträgers, Ernest Hemingway Home & Museum >>>, sondern auch das Mel Fisher Maritime Heritage Museum >>> mit seiner Ausstellung von Schätzen, die der legendäre Schatztaucher aus untergegangenen kolonialspanischen Gold- und Silberschiffen geborgen hat.

Und wer über Nacht in Key West bleiben will, dem sei der traumhaft schöne Sonnenuntergang am Mallory Square wärmstens empfohlen (Magischer Moment >>>).

Nordflorida: Jenseits von Sand und Sonne

Ausgangs- und Endpunkt: Orlando | Länge der Tour: ca. 850 mi/ 1370 km | Dauer: mind. 6 Tage

Tour 2

Gestern noch am Strand in der Sonne gebraten, heute abend die Nachwirkungen der magenumdrehenden »Thrill Rides« in Orlando auskuriert, morgen – oder übermorgen – in Homosassa Springs mit Seekühen schnorcheln: Nein, es wird nicht langweilig auf dieser Tour der Gegensätze, auf der Sie über den Facettenreichtum des »Sunshine State« staunen werden!

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Weltraumbahnhof und Atlantikstrand

Ausgangspunkt der Rundreise ist Orlando, die »Welthauptstadt des Vergnügens« mit ihren riesigen, bereits in Tour 1 erwähnten Themenparks. Von hier fährt man ostwärts und erreicht den ebenfalls schon angesprochenen US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral/Kennedy Space Center. Zurück von den Raketenabschussrampen, folgt man dem US‑1 nordwärts bis zu dem von griechischen Einwanderern gegründeten Ort New Smyrna Beach >>> und weiter nach Daytona Beach mit seinem bekannten Autostrand und dem ebenso berühmten Rundkurs für Automobil- und Motorradrennen. Ab Daytona Beach fährt man auf der A1A an der Küste bzw. an herrlichen Stränden (u. a. Flagler Beach) entlang nach Norden. Am schönen Crescent Beach >>> und am St. Augustine Beach vorbei erreicht man schließlich das Etappenziel St. Augustine, die älteste von Europäern gegründete Stadt der USA, mit vielen historisch interessanten Sehenswürdigkeiten. Nördlich von St. Augustine zieht sich der Highway A1A weiter an schönen Stränden entlang bis Jacksonville Beach >>>, dem Naherholungszentrum der Großstadt Jacksonville, wo diese Etappe endet. In Jacksonville selbst gibt es mehrere interessante Museen zu besichtigen.

Floridas nördlichste Insel

Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Abstecher nach Amelia Island >>>, Floridas nördlichster Insel >>>, mit ihrem herrlichen Strand, der malerischen Inselhauptstadt Fernandina und dem geschichtlich interessanten Fort Clinch.

Durch den waldreichen Norden

Zurück in Jacksonville folgt man dem I-10 nach Westen. Unterwegs lohnt ein Halt im hübschen Städtchen Lake City, von wo aus man auch einen Ausflug in den Osceola National Forest >>> unternehmen kann. Dann geht es weiter durch den waldreichen Norden nach Tallahassee >>>, der geschichtsträchtigen Hauptstadt Floridas, mit dem Alten und Neuen Kapitol, dem Museum of Florida History >>> und der Mission San Luis >>>.

© DuMont-Bildarchiv/Joerg Modrow

Colonial Quarter, St. Augustine: das ältestes hölzerne Schulhaus der USA

Karstquellen, Bayous und Hammocks

Auch lohnen von Tallahassee aus einige Abstecher in die Umgebung, so etwa in den Apalachicola National Forest >>>, zu dem durch Tarzan-Darsteller Johnny Weissmuller bekannt gewordenen subtropischen Karstquellengebiet Wakulla Springs >>> und in das St. Marks National Wildlife Refuge >>> mit seiner interessanten Tierwelt. Von Floridas Hauptstadt folgt man der State Road 363 südwärts bis St. Marks, wo der US‑98 kreuzt.

»Vergessene Küste« und Manatees

Nun geht es auf dem US‑98 südostwärts weiter nach Perry, das sich stolz »Tree Capital of the South« nennt. Einige Meilen südöstlich der Stadt lohnt ein Abstecher an die »Lost Coast« mit dem einsamen Keaton Beach >>> und dem Fischernest Steinhatchee. Etwa eine Stunde später überquert man den von Booten und Kajaks belebten Suwannee River. Kurz vor Chiefland zweigt die State Road 230 westwärts zum Manatee Springs State Park >>> ab, wo Seekühe durchs Wasser gleiten. Von Chiefland führt die CR 345 südwärts nach Cedar Key, das früher einmal ein wichtiger Holzexporthafen war. Auch die deutsche Unternehmerfamilie Faber, Hersteller von Blei- und Buntstiften, war hier einmal aktiv (Baedeker Wissen >>>).

Von der Flussmündung landeinwärts

Nach einem Aufenthalt in Cedar Key und vielleicht einer Kanutour durch den Mündungsbereich des Suwannee River folgt man der State Road 24 zurück zum US‑19/98 und diesem dann in südlicher Richtung nach Crystal River, dem nächsten Etappenziel. Hier ist der Fluss selbst die Hauptattraktion. Im Mündungsbereich leben noch rund 200 Seekühe >>>. Ferner kann man hier eine altindianische Kultstätte erkunden. Ab Crystal River fährt man auf dem US‑19 weiter nach Süden und erreicht nach ein paar Meilen den an einem natürlichen Quellteich gelegenen Homosassa Springs Wildlife State Park >>>. 22 mi/35 km weiter südlich hat man den Quelltopf der Weeki Wachee Springs >>> zur Touristenattraktion gemacht, denn hier kann man »Meerjungfrauen« beim akrobatischen Unterwasserballett zusehen.

Tolle Strände, interessante Städte

Beim Schwammtaucherstädtchen Tarpon Springs >>> erreicht man die Pinellas-Halbinsel mit ihren schönen Badestränden. Etappenziel ist St. Petersburg mit seinem belebten Pier und einem sehenswerten Dalí Museum >>>. Von dort geht es über die Tampa Bay hinüber nach Tampa, wo das hübsch hergerichtete alte Stadtviertel eines Tabakindustriellen, Ybor City, das Florida Aquarium, das Henry B. Plant Museum des gleichnamigen Eisenbahn-Tycoons im ehem. »Tampa Bay Hotel« und natürlich die Busch Gardens >>> Besuche lohnen. Tampa verlässt man dann auf dem I-4 in nordöstlicher Richtung und erreicht in einer Autostunde die Walt Disney World >>> und wenig später Orlando, den Ausgangspunkt der Tour.