zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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Insider-Tipp | |
Highlight | |
Best of … | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte |
€ € € | über 140 Euro |
€ € | 90–140 Euro |
€ | bis 90 Euro |
€ € € | über 22 Euro |
€ € | 15–22 Euro |
€ | bis 15 Euro |
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Schönste Strände im Umland, Cafés, Kneipen und Restaurants ohne Ende, dazu etwas außerhalb die Marina zur Karte (siehe auch »)
Hier schrieb Prinz Heinrich der Seefahrer Entdecker-geschichte, heute punktet Lagos mit stimmungsvoller City und dem Hafen zur Karte »
Auf mehreren Kilometern Länge reiht sich eine riesige natürliche Felsskulptur an die andere zur Karte »
Hübscher Fischerort an der Mündung des Rio Arade zur Karte »
Mitten in Faro mutet die Altstadt wie ein Museum mit Kathedrale, Kloster und verwinkelten Gässchen an zur Karte »
Mit der Fähre in autofreie Inselwelten gondeln, am Strand wandern, Ruhe genießen zur Karte (siehe auch »)
Römisches Ausgrabungs-areal einer sogenannten villa rustica mit wunderbaren Mosaiken zur Karte »
Tavira ist eine Stadt der Kirchen, malerisch ist ihre die Lage am Rio Gilão zur Karte »
Beste portugiesische Azulejos-Kunst in der Barockkirche bei Almancil. Vergoldete Schnitzereien zeugen von vergangener kolonialer Macht (Foto) zur Karte »
Ein ideales Ausflugsziel ist dieser typische Algarveort im Hinterland am Rio Guadiana, der von einer kleinen Burganlage überragt wird zur Karte »
Anziehungspunkt in diesem hübschen Hinterlandstädtchen ist die neomaurische Markthalle, und eine kleine Burg gibt es obendrein zur Karte »
Wanderwege und Bergstraßen erschließen den knapp über 900 m hoch aufragenden „Garten der Algarve“ zur Karte (siehe auch »)
Das Städtchen war einst die maurische Hauptstadt, die rote Burg erinnert daran zur Karte »
Die fantastische Aussicht auf die steilen Klippen der wilden Costa Vicentina raubt einem den Atem zur Karte
Europas Südwesteck, ein von Wind und Wellen bedrängtes Kap (Foto) zur Karte »
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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60 km ist die Lagune Ria Formosa lang – eine Wasserwelt für sich und ein wichtiges Naturschutzgebiet. Wunderbar lässt sich die Ria bei einer Kajaktour entdecken
Die Krönung allen Salzgenusses ist die Salzblume flor do sal, die an der Algarve eine außergewöhnliche Qualität besitzt – decken Sie sich ein!
Lagos’ Stadtmauerreste machen Eindruck, am Arco de São Gonçalo besitzen sie ihren malerischsten Durchgang
Schöne Blicke auf die Ria de Alvor und dümpelnde Yachten, Möglichkeiten zur Einkehr – das finden Sie an der als Zona Ribeirinha ausgewiesenen Uferzone von Alvor
In der Burganlage von Castro Marim erwacht im August die Zeit der Sarazenen und Kreuzritter. Jeden Tag gibt es ein rittergerechtes Bankett, und die Besucher schlendern in mittelalterlichen Gewändern über den Markt
In den Höhen über der Praia do Carvoeiro landen Sie in Richtung Algar Seco auf dem Holzweg – aber einem traumhaft schönen! Genießen Sie Seeluft und beste Aussichten
Von der höchsten Stelle der Serra de Monchique bis nach Mexilhoeira Grande mit dem Mountainbike sausen – das ist nicht nur ein sportliches Vergnügen, sondern die beste Möglichkeit, die unterschiedlichen Landschaften und die Menschen, die dort leben, kennenzulernen. Mit dem Outdoor-Tours gibt’s dieses Naturerlebnis!
Die Casa da Mãe bei Salir hat Apartments, einen Pool und viel Ruhe zu bieten
Für einen der vielen Küstenthrone an der Algarve steht der Rest der Fortaleza de Santa Catarina, einer winzig kleinen Festung in Praia da Rocha, von der aus sich tolle Aussichten bieten
Ein idyllisches mediterranes Flair zeichnet die restaurierte Mühlenanlage Moinho do Pedro aus dem 16. Jh. aus. Von einem Hügel bei Algoz reicht der Blick von Lagos bis Albufeira und Monchique
Pedralva lag im ländlichen Abseits fast verlassen da, heute können Sie sich in renovierten Dorfhäusern einquartieren – ein markanter Wandel dank einer lobenswerten Initiative (Foto)
… ist ein Bummel über die von Palmen und Hängelaternen gesäumte Promenade des Strand- und Ferienorts Luz
Das Küstenörtchen Fuseta an der Ria Formosa bezaubert mit seinem vorgelagerten, schier endlosen hellen Sandstrand (Foto)
In dieser Musikbar in Faros Ausgehviertel gibt’s hervorragende Cocktails (natürlich auch kubanische), außerdem spielen regelmäßig Rockbands. Im „Che 60“ ist revolutionärer Geist spürbar …
In der Pastelaria A Casa da Isabel in Portimão dürfen Sie sich nicht zu lange aufhalten! Das Riesenangebot an köstlichen, hausgemachten Leckereien ist auf Dauer gefährlich für die Strandfigur
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das Stadtmuseum von Portimão, das in einer ehemaligen Sardinenfabrik unterbracht ist und spannende Einblicke in das Arbeitsleben des vergangenen Jahrhunderts bietet, können Sie am Samstagnachmittag zwischen 15 und 19 Uhr gratis besuchen
Unterstützen Sie ruhig ein wenig die von Krisenzeiten gebeutelten Locals: Frisch vom Obstbaum oder aus dem Gemüsebeet verkaufen manche Leute ihre Produkte spottbillig und gleich vorm Haus
Nicht in jedem Gotteshaus der Algarve wird Gratiszutritt gewährt, in diesem aber schon: in der Ermida Nossa Senhora da Conceição im historischen Zentrum von Loulé. Die Auskleidung mit Azulejos ist ein (kostenloser) Traum
Ein Blickfang in der Oberstadt von Tavira ist das Castelo, das kleine Kastell, von dem Sie Ihrerseits den Blick schweifen lassen können. Der Zugang in die von Pflanzen bestandene Burganlage kostet Sie keinen Cent
In der Serra de Monchique sprudeln wunderbare Bergquellen, die gelegentlich eingefasst sind und es dadurch erleichtern, Wasser in Flaschen und Kanister abzuzapfen. So zumindest machen es die Einheimischen, denen Sie nacheifern können
Mittwochsnachmittags führt Sie der Wärter des Leuchtturms vom Cabo de São Vicente zur beeindruckenden Lichtanlage – eine der leistungsstärksten Europas. Eintritt nimmt er nicht, warten Sie einfach, dass sich die Tür öffnet und er die nächsten Leute reinlässt
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Die cataplana sieht wie ein Mini-Ufo aus, in ihrem Innern dünsten außerirdisch köstliche Gerichte. Vor allem und ganz algarvetypisch mit tagesfrischen Meeresfrüchten
Vielerorts feinkörniger, weißgoldener Sand und sanfter Einstieg ins Wasser: In Portugal werden zahlreiche Strände mit der Blauen Flagge, der internationalen Kennzeichnung für Sauberkeit, ausgezeichnet. Ein Aushängeschild ist die Praia da Falésia bei Albufeira
Bunt, bunter, Fischerboote. Farbenprächtig sind sogar die großen Kutter, die man in jedem Fischerhafen sieht. Besonders der Hafen von Sagres posiert wie fürs Fotoalbum
Die azulejos, die farbigen Kacheln, gelten als Portugals schönste Kunst. Name und Herkunft sind maurisch: Az-Zulayi heißt „kleiner Stein“. Sie schmücken Höfe und Hospitäler, Kapellen und Kirchen wie Igreja de São Lourenço bei Almancil
Wachsen Erdbeeren an Büschen? Die Früchte des Erdbeerbaums sehen tatsächlich so ähnlich aus. Sie werden aber nicht gegessen, sondern zu medronho veredelt. Probieren Sie ihn selbst, z. B. in der Bergwelt um Monchique: sauber destilliert, schmeckt der starke Schnaps fantastisch
Weil kapitale Wellen kapitalen Fun bringen, zieht es das ganze Jahr über die Surfer an die Atlantikküste, auch Wind- und Kitesurfer lieben die Spots. Besonders wild: die Praia da Bordeira
Im Sommer geht die Post ab in den Küstenorten der Algarve. Besonders ausschweifend wird an der Praia da Rocha in Portimão gefeiert
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
An fast jedem Strand gibt es die meist aus Holz gebauten Snackbars. Hier können Sie stundenlang sitzen, etwas trinken, lesen, denken … Bei Regen und stürmischer See wird es z. B. in den Restaurants der Praia da Galé richtig gemütlich
An Regentagen sind sie Magneten, die Einkaufszentren Algarve Shopping in Guia, das Forum Algarve in Faro oder das Aqua Portimão – mit Läden, Restaurants, Kinos und mehr
Im Museu do Traje in São Brás de Alportel finden Sie gleich mehrfach Unterschlupf: im Heimatmuseum mit seiner Trachtenschau, in einem Nebengebäude mit einer Ausstellung zum Thema Kork und last but not least in der Museumsbar
Der wunderbare Kreuzgang gibt auch bei Regen Schutz, die davon abgehenden Räumlichkeiten sowieso: Der Convento Nossa Senhora da Assunção in der Altstadt von Faro war einst ein Kloster und beherbergt heute das Stadtmuseum
Im Centro Ciência Viva do Algarve verraten Ihnen das Meer und das All ihre Geheimnisse. Interaktiv und mit vielen Hightech-Geräten begeben Sie sich in der modernen Anlage auch auf die Spur zunehmender Umweltzerstörung. Besser kann man die Natur nicht verstehen
Hier werden Sie sowieso nass, da stört der Regen nicht: Das Team von Subnauta in Portimão führt Sie zu den schönsten Tauchspots und Wracks der Algarveküste – auch zum Schuppertauchgang!
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Auf der unbewohnten Ilha Deserta, wo Sie den gewöhnlichen Algarve-Welten ohnehin schon weit entrückt sind, lässt sich Ihr Besuch auch kulinarisch abrunden: Im Fischrestaurant Estaminé genießen Sie auf der Terrasse frischesten Fisch und blicken dabei auf das Wasser, aus dem er kam
Das Hotel Epic Sana bei Albufeira über der Praia da Falésia punktet bei seinen Gästen mit Indoor-Entspannungsoasen. Das große Hallenbad ist 24 Stunden lang zugänglich, zum kleineren Hallenbad gehören Sauna und Dampfbad
Yoga in der Quinta da Calma bei Almancil tut Leib und Seele gut – ebenso wie die himmlische Ruhe in diesem Minidorf mit seinen vielen weiteren Angeboten zum Abschalten
Der Duft von Pinien und Kiefern, ein Palmengarten und ein kreisrun-der Schwimmteich, in dem sich der weite Himmel über dem Naturreservat Mata Nacional spiegelt: Für die Casa dos Sonhos könnte der Begriff „Hideaway“ erfunden worden sein
Packen Sie alles fürs Picknick ein, und fahren Sie dann nach Arrifana zu einem der Aussichtspunkte bei der Castelo-Ruine: Hier werden Sie in den Abend schweben! Aber nicht nur beim Sonnenuntergang ist der Blick auf die grandiosen Klippen und die Bucht unglaublich schön
Das Eventcafé O Castelo in der mauerumschlossenen Altstadt von Faro genießt eine Vorzugslage und die richtige geografische Ausrichtung. Kommen Sie hierher, um die wunderbare Stimmung zu genießen, wenn die Sonne langsam untergeht
Entdecken Sie die Algarve!
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Viele, viele Sonnenstunden, sauberes Meerwasser, würzige Luft zum Durchatmen, Traumstrände, Buchten, Uferfelsen, Düneninseln, subtropisches Klima … Diese Liste enthält so ziemlich alles, was Sie sich wünschen, wenn Sie an Urlaub denken – nur drei Flugstunden von Deutschland entfernt. Doch was Sie vielleicht nicht erwarten: Es gibt auch tolle Wanderregionen im einsamen Hinterland, eine wilde, ursprüngliche Westküste und überall unzählige Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Von wegen zwei Wochen nur am Strand liegen …
Na gut, wenn es im Hochsommer so richtig heiß ist, dann möchten Sie vielleicht wirklich nur am Strand oder am Pool liegen. Aber wenn Sie doch ein bisschen mehr von der Algarve kennenlernen wollen, lassen sich auch in den Sommermonaten immer ein paar schattige Gässchen in den vielen hübschen Städten finden, durch die Sie wunderbar flanieren können. Zahlreiche Straßencafés mit ihren Sonnenschirmen verführen einen dann, sich auf ein Gläschen niederzulassen, und an den lauen Sommerabenden füllen sich die Altstädte mit Leben. Musik klingt aus vielen Bars, und selbst in den Dörfern des Hinterlands geht die Post ab, wenn gerade mal wieder irgendein Dorffest gefeiert wird.
Wenn Sie Bewegung mögen, müssen Sie nicht lange suchen: Vom Wellenreiten übers Kajakfahren oder Stand-up-Paddeln finden Sie unzählige Angebote an den Stränden. Zum Wandern mag es dann etwas zu heiß sein, doch in den Bergen oder an der Westküste sorgt nicht selten eine gute Brise für Abkühlung. Und noch ein Plus im Sommer: Die Freizeitparks sind täglich geöffnet, und Sie können sich in diesen Rutschparadiesen wieder wie ein Kind fühlen. Überhaupt, zwischen Mai und Oktober stehen Sie selten vor verschlossenen Türen, die Lokale haben sich auf den sommerlichen Ansturm eingestellt. Ja, es kann voll werden … Die Portugiesen lieben ihre Südküste nämlich auch, und im August verbringt wohl halb Portugal ein paar Tage an der Algarve.
Wenn Sie nicht nur zum (Sonnen-)Baden kommen oder auch außerhalb der Schulferien verreisen können, erleben Sie eine ganz andere Algarve. Es wird schnell wieder ruhiger im Herbst, im Winter ist es manchen sogar zu ruhig, zumal dann viele Lokale im Winterschlaf sind und die Strände und das Meer als tagesfüllendes Programm ausfallen. Dann ist die Zeit der Golfer, denen jedes Wetter recht ist, aber auch die der Wanderer, Radfahrer und Ruhesuchenden. Im Winter können Sie an der Algarve Wochen mit wunderbaren 20 Grad erwischen, genauso wie ungemütliche Regentage. Aber irgendwann muss es auch mal regnen, sonst gäbe es im Frühjahr nicht so viele bunt blühende Wiesen! Apropos Blüten: Da finden Sie im Winterhalbjahr so manche Überraschung – von der schneeweißen Mandelblüte über gelb leuchtende Akazienhaine bis hin zur violett getupften Zistrose. Auch die sonst so karge Macchia entlang der Küsten bringt plötzlich kräftig grüne Farben hervor, ganz zu schweigen von den im Sommer manchmal fast trostlos wirkenden Hügeln im Hinterland. Im Winter lassen sich zudem ganz prima Vögel beobachten, schließlich kommen so manche Zugvögel zum Überwintern hierher. Im Frühjahr klappert’s dann von den Dächern – ab März wird es schwierig, einen Strommast ohne Storchennest zu finden.
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Wann auch immer Sie die Algarve besuchen, ob im rummeligen Sommer oder im ruhigen Winter, es lohnt sich, Abstecher in die verschiedenen Regionen zu machen. Sie würden so einiges verpassen, wenn Sie nur den Flughafen Faro, Ihren Urlaubsort und Ihr Hotel kennenlernen. Am besten mieten Sie sich ein Auto und erkunden die Gegend: Sie werden feststellen, welche spannenden Gegensätze die Algarve bereithält! Von den pulsierenden Küstenstädten sind es oft nur wenige Kilometer bis in die verlassenen Hinterlanddörfer der Bergregionen, von den beschaulichen Badebuchten der Felsalgarve sind Sie in weniger als einer Stunde an der rauen, wilden Westküste, und von den hübschen Städten der Ostalgarve erreichen Sie nach kurzer Bootsfahrt durch die Lagunenlandschaft der Ria Formosa die schier endlosen Sandstrände der Barriereinseln.
Natürlich ist auch an der Algarve nicht alles eitel Sonnenschein. Die einsamen Bergdörfer mögen zwar pittoresk wirken, die Landflucht ist aber ein ernst zu nehmendes Problem, vor allem, wenn nur die Alten zurückbleiben. Die Fischerei, von der viele Algarvios lebten oder versuchen zu leben, ist nicht mehr das, was sie mal war, seit in den Gewässern vor der Küste immer weniger Fische leben. Die portugiesische Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre ist nicht spurlos an der Algarve vorbeigegangen. Und der Tourismus? Ja, der boomt (wieder), aber er ist trotz allem ein Saisongeschäft, denn die meisten Feriengäste kommen ja doch eher im Sommerhalbjahr. Es wurden viele Fehler gemacht, so manche Bauruine oder halb leer stehende Hotelanlage erinnert daran, ebenso wie mit riesigen Ferienanlagen zugebaute Ufergrundstücke. Inzwischen ist ein gewisses Ökobewusstsein entstanden: Es gibt ausgewiesene Naturparks und Schutzgebiete sowie strengere Auflagen für Bauvorhaben. Man versucht, den sanften Tourismus zu fördern, wie beispielsweise entlang der fantastischen Fernwanderwege „Via Algarviana“ und „Rota Vicentina“. Die Algarvios legen bei all den Veränderungen in ihrer Heimat eine unverwüstliche mediterrane Gelassenheit an den Tag. Vor wenigen Jahrzehnten wuchsen sie vielleicht in einem Dorf auf, in dem der Esel noch das wichtigste Transportmittel war, jetzt arbeiten sie im Sommer als Kellner in einer Touri-Kneipe an der Küste. Sie machen einfach das Beste aus der Situation!
Aber was genau ist denn jetzt eigentlich die Heimat der Algarvios? Es ist der absolute Süden Portugals, der sich wie ein lang gezogenes Rechteck von Spanien bis zur atlantischen Westküste erstreckt. Die Natur hat den 150 km langen Südküstenstreifen in zwei Hälften geteilt: in den westlichen, den Barlavento, geprägt von einer dramatisch-felsigen Küste, und den östlichen, den Sotavento, in dem endlos lange Strände mit Dünen und Lagunen das Bild bestimmen. Nach Norden hin schließt sich eine mal fruchtbare, mal karge Berg- und Hügellandschaft an, bis zur etwa 50 km nördlich der Küste gelegenen Grenze zur Nachbarprovinz Alentejo.
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Im Portugiesischen heißt die Algarve übrigens inzwischen ganz langweilig Distrito de Faro, der Distrikt wird nämlich so wie die anderen 17 obersten Verwaltungseinheiten Portugals nach seiner Hauptstadt benannt. Dabei haben sich die Mauren, die vom 8. bis ins 13. Jh. hier herrschten, einst so einen schönen Namen für die Region ausgedacht: Al-Gharb – der Westen – denn das hier war der westlichste Teil ihres Kalifats auf der Iberischen Halbinsel. Sie gaben sich den christlichen Rückeroberern sicherlich nur ungern geschlagen. Kann man verstehen, dass sie bleiben wollten, bestimmt haben sie sich hier wohlgefühlt. Und wohlfühlen werden Sie sich auch! Ist ja auch nicht schwer, in einer Region mit so viel Sonnenschein, so tollen unterschiedlichen Stränden und Küsten auf kleinem Raum, so schönen Korkeichenwäldern und Wanderpfaden in den Bergen des Hinterlands und so herzlichen, entspannten Menschen.
Megalithkultur mit Gräber- und Kultbauten
Phönizier treffen ein, später Karthager, ab 1000 auch Kelten aus dem Norden. Die ersten Hafenorte entstehen
Die Römer nehmen die Iberische Halbinsel ein
Die Westgoten entreißen den Römern die Herrschaft
Die Mauren erobern die Iberische Halbinsel
Die christliche Rückeroberung (Reconquista) formiert sich
Die Algarve ist endgültig von den Christen erobert. Ab nun nennt sich der Regent „König von Portugal und Algarve“
Prinz Heinrich der Seefahrer wird als Gouverneur der Algarve der Ahnherr der „Seefahrernation Portugal“; ab 1419 beginnt das Zeitalter der großen Entdeckungen
Der Portugiese Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Indien – Portugals Aufstieg zur Weltmacht beginnt
Portugal verliert seine Selbstständigkeit an Spanien …
… und holt sie sich nach einer Revolte zurück. Aber das portugiesische Weltreich ist längst zerbröckelt
Schweres Erdbeben in ganz Portugal. Gefolgt von entschlossenem Wiederaufbau. 1756 wird Faro Hauptstadt der Algarve
Ausrufung der Republik
António Salazar wird Finanzminister, 1932 Regierungschef und Diktator
Die „Nelkenrevolution“ beendet die Salazar-Diktatur
EG-Beitritt; 2002 Euro- Einführung
Wirtschaftskrise: Portugal unter dem EU-Rettungsschirm
Die Krisenherde im Nahen Osten sorgen für einen Tourismusboom an der Algarve
Der 1965 eröffnete Flughafen Faro wird nach jahrelangen Umbaumaßnahmen nun den wachsenden Besucherzahlen in der Algarve gerecht
In der Algarve gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Ob es daran liegt, dass man vom SUP-Board aus so schöne Aussichten auf die algarvische Küste hat? Oder dass man(n) mit den braun gebrannten, knackig definierten Oberkörpern zu einer Augenweide für die Mädels am Strand wird? Wie auch immer, Fakt ist, SUP ist die neue Trendsportart an der Algarve – immer mehr junge Leute (auch weibliche!) paddeln stehend durch die Ria Formosa, die Ria de Alvor oder an den Stränden entlang. Im Sommer können Sie sich mal auf den großen Brettern versuchen, inzwischen werden an fast allen größeren Stränden SUP-Boards verliehen, die größten Anbieter sind www.algarvesup.com und www.zen-sup.com. Manchmal gibt’s sogar SUP-Yoga-Sessions – wie wär’s mit einem Kopfstand auf dem Brett? Im Winter sind die Algarvios weitestgehend unter sich, so manche freuen sich dann schon, wenn die Winterstürme für Swell sorgen und sie mit ihren Riesenboards wellenreiten können.
Wer kann eigentlich noch Taschen oder Hüte aus Weidenruten flechten? Oder Fliesen bemalen? Kennt überhaupt noch irgendwer die überlieferten Rezepte zur Zubereitung von … sagen wir mal, frischen Schnecken? Bevor diese alten Handwerke und Traditionen vor lauter Sun & Fun verloren gehen, bietet die Initiative Loulé Criativo (www.loulecriativo.pt) besser mal ein paar Workshops an. Jetzt können interessierte Leute zum Beispiel Korbflechten lernen, sie erfahren, wie die typischen Köstlichkeiten der Algarve zubereitet werden, oder sie basteln Karton-Kamine. Auch die Organisation Algarve Rotas (www.algarverotas.com) in São Brás widmet sich dem Erhalt der kreativen Traditionen: vom Handarbeiten mit dem Rohstoff Kork über das Bemalen von Azulejos bis hin zu Cataplana-Kochkursen.
Die Algarvios wissen, wie einzigartig ihre Natur ist und haben so manche Initiative ins Leben gerufen, um dieses wertvolle Gut zu schützen und zu erhalten. So findet z. B. im Frühjahr ein Wanderfestival statt, bei dem die Liebe zur Natur wandernd entdeckt wird. Vorträge, Workshops und Konzerte runden das tolle Programm des Walking Festival Ameixal (www.wfameixal.com) im Herzen der Serra do Caldeirão ab. Auch die Algarve Nature Week (www.algarvenatureweek.pt) im Mai sorgt mit lauter Aktivangeboten dafür, das Interesse für Outdoor-Aktivitäten unter der Bevölkerung zu erhöhen: Vom Wandern übers Radfahren und Vogelbeobachten bis hin zu verschiedenen Wassersportarten können Interessierte alles mögliche ausprobieren. Doch die anspruchsvollste Art, sich für die Natur zu bewegen, ist wohl der Berglauf Trail do Lince (www.traildolince.pt): Hier rennen die Teilnehmer 30 oder 12 km durch das Hinterland von Silves und Monchique und unterstützen dabei durch ihr Startgeld die Schutzprojekte für den fast schon ausgestorbenen Iberischen Luchs.