Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2009

Illustrations copyright © Angela Swan

Titel der Originalausgabe: Magic Ponys – Riding Rescue

Die Originalausgabe ist erstmals 2009 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen

© 2018 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Übersetzung: Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

ISBN ebook 978-3-8458-2927-2

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2588-5

www.arsedition.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Steckbriefe

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

Weitere Titel

Leseprobe zu "Zauberponys - Abenteuer am Meer"

Für Strawberry –
meinen unternehmungslustigen, bezaubernden Frechdachs

PROLOG

Mit weit ausgebreiteten Flügeln glitt das magische Pony sanft über die Sternenstaubinsel. Tief unter sich konnte Komet die schemenhaften Umrisse cremefarbener Pferde mit golden glitzernden Flügeln in ein lang gezogenes Tal hinuntergaloppieren sehen.

Himmelslicht-Pferde – seine Familie! Von hier oben schienen sie so klein wie Spielzeugpferde. Er hoffte inständig, dass eines von ihnen Sternschnuppe, seine Zwillingsschwester, war, die er schon so lange vermisste!

Langsam ließ Komet sich tiefer sinken, bis er das samtig weiche Gras unter seinen Hufen spürte. Es war schön, wieder zu Hause zu sein.

Das magische Pony galoppierte los. Sonnenlicht glitzerte auf seinem cremefarbenen Fell und dem goldenen Langhaar. Durch einen Spalt zwischen den Felsen vor sich konnte er einen kristallklaren Fluss in die Tiefe stürzen sehen. Vielleicht waren Sternschnuppe und die anderen HimmelslichtPferde ja dorthin unterwegs, um zu trinken.

Ohne sein Tempo zu verlangsamen, galoppierte Komet zwischen riesigen Felsen hindurch auf den schäumenden Wasserfall zu. Ein Teppich aus goldenen und silbernen Blüten, hier und da gesprenkelt mit bunten Farnen, bedeckte den Boden unter ihm. Über allem schimmerte ein feiner, glitzernder Staub, der der Sternenstaubinsel ihren Namen gab.

Ein Stück entfernt bemerkte Komet eine Bewegung zwischen einigen Birken und eine Welle der Hoffnung erfasste sein einsames Herz.

„Sternschnuppe!“

Ein cremefarbenes Pferd mit weisem Gesicht trat zwischen den Bäumen hervor. „Ich fürchte, sie ist nicht hier. Aber es ist schön, dich wiederzusehen, mein junger Freund“, sagte es mit einem tiefen, melodischen Wiehern.

„Meteor!“ Komet versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, und senkte ehrerbietig den Kopf vor dem Oberhaupt der Himmelslicht-Herde. „Ich hatte gehofft, Sternschnuppe wäre zurückgekommen.“

Meteors Blick wurde sanft. „Solange sie glaubt, sie wäre in Schwierigkeiten wegen des Lebenssteins, wird sie das wohl niemals tun.“

Der Lebensstein schützte die Himmelslicht-Herde vor den bösen Dunkelpferden, die ihre Magie stehlen wollten. Sternschnuppe hatte ihn versehentlich fallen lassen, als sie mit Komet Wolkenrennen gespielt hatte. Zwar hatte Komet ihn kurz darauf wiedergefunden, aber da war Sternschnuppe bereits geflohen.

„Ich kann den Gedanken kaum ertragen, dass sie so weit weg und ganz auf sich allein gestellt ist“, sagte Komet traurig. „Wo kann sie bloß sein?“

„Der Stein wird uns helfen, sie zu finden.“ Meteor scharrte mit dem Huf über den Boden. Sofort erschien vor ihnen ein heller Opal, der in allen nur erdenklichen Farben schillerte. „Komm näher und schau in den Stein.“

Kaum hatte Komet den Blick gesenkt, wurde der Stein größer und in seiner schimmernden Tiefe formte sich ein Bild. Komet sah Sternschnuppe in einer weit entfernten Welt über eine Anhöhe traben. „Ich muss zu ihr!“, rief er.

Es gab einen hellen, violetten Lichtblitz und eine Wolke aus schimmerndem Sternenstaub wirbelte um Komet herum. Im nächsten Moment war das cremefarbene Pony mit dem goldenen Langhaar und den mit goldenen Federn bewachsenen Flügeln verschwunden. Stattdessen stand dort nun ein stämmiges Dartmoor-Pony mit glänzendem, dunkelbraunem Fell, einer etwas helleren Nase und einer dichten, schokoladenbraunen Mähne.

„Geh nun. Nutze die Tarnung und suche nach Sternschnuppe. Finde sie, bevor die Dunkelpferde sie entdecken“, drängte Meteor.

Komet nickte. „Ich werde sie wohlbehalten zurückbringen!“, versprach er.

Er wieherte leise und violette Funken begannen in seinem dunkelbraunen Fell aufzuleuchten. Die Wolke aus Sternenstaub wurde wieder dichter und zog ihn wirbelnd hinein wie in einen Tunnel.

KAPITEL EINS

Gina Carey warf der Krankenschwester einen ängstlichen Blick zu, als sie dazu ansetzte, den Gips von Ginas Arm zu entfernen. „Wird es wehtun?“, fragte sie.

„Du wirst nicht das Geringste spüren, versprochen!“, sagte die Krankenschwester beruhigend.

„Wirklich?“, fragte Gina ungläubig. Wenn es um Krankenhäuser und Ärzte ging, war sie nun einmal ein ziemliches Weichei.

Die elektrische Säge, mit der die Krankenschwester sich an die Arbeit machte, gab ein sirrendes, kreischendes Geräusch von sich. Mrs Carey, Ginas Mutter, lächelte ihrer Tochter aufmunternd zu. Im nächsten Moment fiel der Gips auseinander.

Gina grinste. „Wow! Es hat ja noch nicht mal gekitzelt!“

„Hab ich dir doch gleich gesagt!“, erwiderte die Krankenschwester und grinste zurück. „So, damit bist du jetzt offiziell entlassen!“

„Du wirst sehen, Schatz: Im Nullkommanichts sitzt du wieder auf einem Pony“, sagte Mrs Carey.

„Mhm“, antwortete Gina unbestimmt und versuchte krampfhaft, nicht an den Reitunfall zu denken, bei dem sie sich vor ein paar Wochen den Arm gebrochen hatte. Sie schluckte, fest entschlossen, sich vor der Krankenschwester nichts anmerken zu lassen.

Zum Glück hatte sich ihre Mutter bereits Ginas Schultasche über die Schulter gehängt, und draußen vor der Tür warteten jede Menge Patienten, sodass sie sich nur kurz bei der Krankenschwester bedankten und dann die Klinik verließen.

„So, jetzt sind erst mal Sommerferien. Freust du dich schon auf das Reitcamp mit Katie und Lewis?“, fragte Mrs Carey, als sie wenig später mit dem Auto nach Hause fuhren.

Katie und Lewis waren Ginas beste Freunde. Sie waren alle zusammen im Reitverein.

„Ja … schon“, murmelte Gina und starrte für den Rest der kurzen Fahrt angestrengt aus dem Fenster.

Als sie wenig später zur Haustür hereinkamen, klingelte im Flur das Telefon, und Gina stürmte los, um dranzugehen. Es war Lewis, der wissen wollte, ob ihr Gips endlich ab wäre.

„Jep. War ein Klacks!“, antwortete Gina. Von dem kribbeligen Gefühl im Bauch, bevor die Krankenschwester den Gips durchgesägt hatte, erzählte sie lieber nichts. „Mein Arm ist jetzt wieder ganz gesund.“

„Super! Hast du denn schon alles gepackt und so?“, fragte Lewis weiter. „Mein Dad hat angeboten, uns alle zusammen zum Bus zu bringen. Das wird großartig! Den ganzen Tag nichts anderes als Reiten und Ponykram. Ich hoffe nur, dass ich mir nicht den Hintern wund reite!“, witzelte er.

„Hm, ja … “, antwortete Gina. „Bis später dann. Tschüs!“

Nachdem Lewis aufgelegt hatte, blieb Gina tief in Gedanken im Flur stehen. Was machte sie sich da bloß vor? Seit dem Reitunfall begann sie bereits zu zittern, wenn sie bloß daran dachte, wieder auf einem Pony zu sitzen. Nur dass sie davon noch niemandem erzählt hatte. Stattdessen hatte sie gehofft, dass sie bis zum Beginn des Reitcamps ihre Angst in den Griff bekommen würde.

Ihre Mutter rumorte in der Küche herum und kümmerte sich um das Mittagessen. Seufzend blieb Gina im Türrahmen stehen. Plötzlich berührte ihr Vater sie sanft an der Schulter. Gina hatte gar nicht bemerkt, dass er aus seinem Arbeitszimmer herausgekommen war, und erschrak beinahe zu Tode.

„Alles in Ordnung, Gina? Du siehst ein bisschen blass aus“, sagte er besorgt.

„Ja, alles okay. Na ja … also