DAS IST MEIN KOPENHAGEN

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Axel Pinck

arbeitet für führende Buchverlage, Magazine und andere Medien. Kopenhagen hat er schon als Jugendlicher kennen- und liebengelernt. Seit vielen Jahren reist er regelmäßig in die dänische Hauptstadt, in der er sich zu Hause fühlt.

In Kopenhagen liegen Schlösser, Kirchen, Museen, Einkaufsstraßen, tolle Cafés und Restaurants sehr dicht beieinander und warten geradezu darauf, zu Fuß entdeckt zu werden. Mit gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln, zu denen auch die über die ganze Stadt verteilten Fahrradstationen gehören, kann ich auch entlegenere Stadtquartiere bequem erreichen. Schließlich liegen sogar öffentliche Freibäder mitten in der Stadt.

Ich schätze vor allem die vielfältigen Kultureinrichtungen und die tausendjährige Geschichte. So lange kann auch Dänemarks beliebte Königin Margrethe die Liste ihrer Vorfahren zurückverfolgen. Dabei ist die Stadt aber immer jung geblieben. Vor allem Vesterbro und Nørrebro gehören zu den angesagten Ausgeh- und Shoppingvierteln. Und nicht nur Kinder erfreuen sich am Tivoli, dem tollsten Vergnügungspark des Landes.

Als Hamburger bin ich gern am Wasser unterwegs, da kann es mir in Kopenhagen nur gut gehen. Meine Lieblingsjoggingstrecke geht einmal rund um den Sankt Jørgen Sø (Sankt-Joergens-See), beim Spaziergang entlang der Fußgängerpromenade des Inderhavn staune ich über futuristische Gebäude. Und im Sommer bade ich im Øresund, entweder am Amager-Strand am südlichen oder am Hellerup-Strand am nördlichen Stadtrand.

MEINE LIEBLINGE

Hier schlägt das Herz des Autors höher

< Die historische Holzachterbahn Rutschebanen rattert seit über 100 Jahren durch eine Bergkulisse im Tivoli und ist jedes Mal wieder ein Vergnügen. >>

> Die großen Bildteppiche von Bjørn Nørgaard an der Wand im Rittersaal von Schloss Christiansborg vermitteln auf eine faszinierend moderne Weise die Geschichte des Königreiches. >>

? Bycyklen verleiht die neuen City Bikes mit digitalem Stadtplan am Lenker. Anmiet- und Abgabestationen gibt es viele, z. B. gleich südlich der Metrostation Kongens Nytorv. >>

, Der Turm der Vor Frelser Kirke schraubt sich 90 m hoch in den Himmel von Christianshavn, die Treppen – meist außen am Turm herum – sind aber nur für Schwindelfreie. >>

. Das Central Hotel og Café direkt über dem Café in der Tullinsgade 1 von Vesterbro ist immer schnell ausgebucht: Es ist mit nur einem Zimmer sehr intim. >>

/ Ausstellungen in der alten Cisternerne unter der Rasenfläche von Søndermarken in Frederiksberg haben wegen ihres magischen Lichts immer eine besondere, geheimnisvolle Atmosphäre. >>

" Im Stedsans Restaurant in Østergro speise ich im Sommer gern an der langen Tafel im Dachgarten, in dem auch Gemüse und Kräuter wachsen (Æbeløgade 4, www.cleansimplelocal.com ).

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einen Blick

1 Tivoli Der Vergnügungspark ist über 170 Jahre alt und immer noch attraktiv. >>

2 Rundetårn Wie eine Spirale schlängelt sich der Weg hinauf auf den Turm ohne Treppen. >>

3 Nationalmuseet Kostbare Schätze der dänischen Kulturgeschichte sind hier zu bestaunen. >>

4 Nyhavn Der Neue Hafen hat sich zu einer malerischen Flaniermeile gemausert. >>

5 Amalienborg Wachsoldaten mit Bärenfellmützen beschützen das Schloss seit 350 Jahren. >>

6 Lille Havfrue Die Kleine Meerjungfrau ist ein Wahrzeichen von Kopenhagen. >>

7 Christiania Die alternative Wohnsiedlung ist lebendiger denn je. >>

8 Stadtbäder am Hafenstrom Ein Freibad im Hafen. Da muss ja das Wasser ziemlich sauber sein – ist es auch! >>

9 Rosenborg Slot Im Keller des backsteinroten Märchenschlosses liegen, gut bewacht, die Kronjuwelen. >>

! Statens Museum for Kunst Allein Tizian, Rembrandt und Rubens lohnen schon den Besuch. >>

@ Kødbyen Aus dem einstige Schlachthofgelände wurde ein hippes Szeneviertel. >>

# Zoo Mit einem Elefantenhaus von Norman Foster punktet der Zoo von 1859. >>

q IMG IMG Tivoli

Ein Tag im Tivoli-Vergnügungspark 1

Tourenkarte | Übersichtskarten

Hauptbahnhof Freiheitssäule Radisson Blu Royal Tivoli Freilichtbühne Plænen Achterbahnen Starflyer

Start: H Hovedbanegård (Fernzüge und Regionalbahnen, Bus 2 A, 5 A, 6 A, 9 A, 250 S)

Ziel: H Stormgade (Bus 12, 33)

Wann: Beachten Sie die Öffnungszeiten des Tivoli.

Distanz: 1,5 km

Der Hauptbahnhof ist ein guter Start für Spaziergänge im Zentrum. Für manche ist hier dann auch oft schon fast das Ziel erreicht, denn vom Bahnhofsvorplatz bis zum Tivoli-Vergnügungspark sind es nur ein paar Schritte. Dort kann man gut einen ganzen Tag verbringen.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 Hovedbanegård

2 Freiheitssäule

3 Radisson Blu Royal

4 Tivoli

7 < Rutschebanen

9 Gyldene Tårn

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Die große Halle im Hauptbahnhof

Startpunkt ist der Hovedbanegård 1 (Hauptbahnhof). Die große Halle hat sich längst in ein Shopping- und Kommunikationszentrum verwandelt. Hier stoppen alle Züge sowie die meisten S-Bahnstrecken der Hauptstadt, gut 100 Jahre ist der aus dunkelroten Ziegelsteinen erbaute Bahnhof alt. Die Metrolinien von Kopenhagen werden allerdings erst mit der erwarteten Fertigstellung der Metrolinie 4 mit dem Hauptbahnhof verbunden sein.

Durch den Hauptausgang geht es in Richtung Vesterbrogade. Auf der Verkehrsinsel zwischen den beiden Fahrspuren erhebt sich, wenig beachtet, die 1797 errichtete stelenartige Freiheitssäule 2, die an die Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft erinnert. König Christian VII. wird auf einer Tafel dafür gerühmt, doch eigentlich war es sein Sohn, der spätere König Friedrich VI., der als junger Kronprinzregent die Staatsgeschäfte für seinen geistig verwirrten Vater führte und das Dekret gegen den Widerstand des Adels durchsetzte.

Wenige Schritte weiter Richtung Rathausplatz ragt das Hotel Radisson Blu Royal 3 mit 20 Stockwerken in die Höhe (s. Hotels, >>). Es wurde von dem weltberühmten dänischen Designer und Architekt Arne Jacobsen 1960 entworfen, er beeinflusste ebenfalls die Einrichtung. Das Gesamtkunstwerk wird noch immer von Architekturstudenten aus der ganzen Welt besucht. Auf der anderen Straßenseite gibt es im Büro von Visit Copenhagen (Vesterbrogade 4) kompakte Infos und Tipps für die Stadterkundung.

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Pantomimentheater

Gegenüber geht es durch den kuppelgekrönten Torbogen zum Haupteingang von Tivoli 4 (www.tivoligardens.com, 6. Apr.–24. Sept., 13. Okt–5. Nov., 18. Nov.–31. Dez. tgl. 11–23, Fr–Sa bis 24 Uhr). Seit mehr als 160 Jahren strömen Kopenhagener und Besucher in den Vergnügungspark mit den mehreren Dutzend Fahrgeschäften sowie über 40 Restaurants und Essbuden. Gleich links hinter dem Eingang auf der im chinesischen Stil gehaltene Freilichtbühne des Pantomimentheaters 5 treiben Harlekin, Columbine und Pierrot ihre Scherze, ganz nostalgisch im Stil der italienischen Commedia dell’ Arte. In den vielseitigen Restaurants im Tivoli kann man sich prima stärken und dänische sowie Spezialitäten aus aller Welt kennenlernen, z. B. im gut 130 Jahre alten Grøften (www.groeften.dk; €€), das Lokal wurde praktisch mit dem Tivoli eröffnet. Drinnen oder auf der überdachten Terrasse gibt es traditionelle dänische Kost wie gebratene Scholle. Gegenüber im Kähler (www.kahler-i-tivoli.com, €€) speist man in gepflegtem dänischen Kunst- und Designambiente frische Forellen und dänischen Kalbsbraten.

IMG MAL PAUSE MACHEN

Tourenkarte

Ein Besuch im Tivoli kann schon hungrig machen. Das Café Georg hat keine lange Speisekarte, aber Sandwiches, Backfisch oder Salate sind hausgemacht und lecker.

  • zwischen Vertigo und den Drachenbooten im Tivoli-See,

Auf der Freilichtbühne Plænen 6, nur wenige Schritte weiter, traten schon Phil Collins, Sting und andere internationale Show- und Musikgrößen auf. Freitagabends im Sommer ab 22 Uhr heizen hier dänische Rockgruppen den Fans ein. Eine orientalische Prachtfassade mit Kuppeln und Minaretten bildet den märchenhaften Hintergrund der Bühne, sie gehört zum Boutiquehotel Nimb, einer Tivoli-Luxusherberge. Gleich nebenan kann man nostalgische Attraktionen bestaunen, so beispielsweise Rutschebanen 7 <, die älteste Holzachterbahn der Welt, auf der noch ein Bremser für moderate Geschwindigkeit sorgt. Der 80 m hohe Starflyer 8 rechts vom Konzerthaus schleudert die Doppelsitze des höchsten Tivoli-Karussells mit 70 km/h durch die Luft, kleinere Kinder dürfen nicht mitfahren. Links sieht man den pagodenartigen Chinesischen Turm. Er liegt am Ufer des Tivoli-Sees, der sich durch eine idyllische Parkanlage schlängelt, die zum Ausruhen einlädt. Am Ende des Sees gelangt man zu Petzis Welt, in der die jüngsten Besucher Petzi, Pelle, Pingo und den Seebär aus den bekannten Petzi-Büchern wiedertreffen.

Nur für Wagemutige ist der 63 m hohe Gyldene Tårn 9 (Goldener Turm) – auf frei angebrachten Sitzen katapultiert er sie geradewegs in die Tiefe. Rechts am Drachenkarussell geht es dann vorbei zum Ausgang am H. C. Andersens Boulevard, dort ist auch die Bushaltestelle.