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Impressum
© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-95439-995-6
Internet: www.vpm.de und E-Mail: info@vpm.de

Inhalt

Nr. 521

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 522

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Nr. 523

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 524

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 525

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 526

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Nr. 527

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Nr. 528

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Nr. 529

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 530

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 531

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 532

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 533

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 534

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 535

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 536

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 537

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 538

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Nr. 539

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nr. 540

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

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1.

Ihre vorläufige Rettung hatten die Seewölfe nur der Tatsache zu verdanken, daß ganz überraschend ein Vulkan ausgebrochen war. Sie hatten die Verwirrung der spanischen Bewacher genutzt, die voller Panik hin und her rannten, und waren geflüchtet.

Das Schiff, das sie den Spaniern nach kurzem Kampf abgenommen hatten, hieß „Santa Barbara“ und war eine dreimastige Galeone, bestückt mit je sechs Culverinen an Backbord und Steuerbord und zwei Drehbassen vorn und achtern.

Das war auch so ziemlich alles, was sie bis jetzt über das Schiff wußten. Bisher hatten sie es bei ihrer Gefangennahme durch die Spanier meist nur aus der Ferne gesehen. Ob die Galeone ein gutes oder schlechtes Schiff war, ließ sich jetzt noch nicht beurteilen. Das mußte sie erst noch unter Beweis stellen. Aber sie lief jetzt ganz gut, und das zählte im Augenblick, in dem alles in Panik und Aufruhr war und die Hölle entfesselt tobte.

Ein Großteil der Seewölfe hatte sich auf dem Achterdeck der „Santa Barbara“ versammelt. Dort stand Pete Ballie am Ruder, klein, aber ungemein stämmig und mit Fäusten so groß wie Ankerklüsen. Pete war der Gefechtsrudergänger für extreme Situationen, auf die er sich hervorragend verstand. Auch jetzt war er nicht aus der Ruhe zu bringen, als der Krach immer lauter und wilder wurde. Eine gewaltige Explosion löste die andere ab.

Das spanische Fort mit dem Gefangenenlager war nicht mehr zu erkennen. Möglicherweise existierte es nicht mehr.

Aus dem Landesinneren stiegen krachend Feuersäulen in den Himmel. Sie waren von schwarzgrauer Asche begleitet, die pilzförmig aufwallte, immer höher stieg und sich in alle Richtungen verteilte.

Gleichzeitig wurde der Himmel immer finsterer, als die schwarze Asche höher hinaufgeschleudert wurde.

Wo der überraschende und gewaltige Vulkanausbruch stattfand, war nicht genau festzustellen. Die zerplatzenden Feuersäulen deuteten jedoch darauf hin, daß die glühende Magma weiter aus dem Landesinneren hochgeschleudert wurde.

Der Küstenstrich verfärbte sich immer mehr. Weißlichgelb war der Lavastrom, dann wurde er glühend rot und senkte sich wie Millionen bunter Farbtupfer langsam nach unten. Es sah aus, als seien dort Hunderttausende von chinesischen Brandsätzen gleichzeitig gezündet worden.

Die Seewölfe hatten nach ihrer überstürzten Flucht nur das retten können, was sie am Leib trugen. Das waren Hemd, Hose, Stiefel und Gürtel. Auf den ersten Blick war das nicht viel, aber die Gürtel, denen die Spanier keine Beachtung geschenkt hatten, waren mehr als wertvoll. In sie hatte der alte Segelmacher Will Thorne Goldstücke und Perlen eingenäht, sozusagen als „eiserne Reserve“ für die Reise ins Land des Großen Chan, zu dem sie segeln wollten.

So war es geplant gewesen, doch jetzt sah alles ganz anders aus. Sie befanden sich auf der Flucht vor einem immer gewaltiger werdenden Vulkanausbruch. Ob sie den mit heiler Haut überstehen würden, war eine Frage, die augenblicklich jeden einzelnen stark beschäftigte.

„Himmel, Arsch und Vulkanausbruch“, fluchte der Profos auf dem Achterdeck. „Warum segelt dieser quergebraßte Windbeutel nicht schneller? Jetzt kriegt das Tantchen schon mächtig Feuer unter das Röckchen, und trotzdem läuft sie wie ein krummbeiniger Schellfisch durchs Wasser. Nicht mehr lange, und uns fliegen die Lavabrocken auf den Schädel.“

Niemand gab eine Antwort. Carberrys Worte, obwohl laut gebrüllt, gingen in der dröhnenden Kanonade fast unter. Die anderen wünschten sich ebenfalls sehnlichst, daß das „Tantchen“ schneller segeln möge, obwohl sie ihr Bestes gab. Sie rannte fast durch die See, aber angesichts der feurigen Bedrohung erschien das allen sehr langsam.

Achteraus wurde der Himmel pechschwarz. Über dem Land lag tiefste Finsternis, die nur durch das rote und immer wieder aufflackernde Glühen erhellt wurde. Nach jedem Ausbruch war ein entsetzlich lautes Donnern und Krachen zu hören.

Auch das Meer geriet immer stärker in Aufruhr. Das Wasser brodelte und zischte und übertrug die Vibration auf den Schiffsrumpf, der immer härter erzitterte. Das in der Luft liegende Rumoren nahm kein Ende mehr.

Vor ihnen lag die offene See, das Meer, das die Rettung versprach, während hinter ihnen alles in Schutt und Asche, Feuer und Rauch verging.

Es war ein schaurig-schönes Naturschauspiel, sofern man nicht selbst davon betroffen war. Aber für das Schauspiel hatten sie keinen Blick übrig. Sie sahen nur die rettende Weite vor sich.

Die ersten Brecher donnerten am Bug hoch und überzogen Back und Kuhl mit salziger Gischt. Die anrollenden Wellen wurden größer und höher und walzten hart heran.

Jetzt, nachdem sie den Golf von Tehuantepec hinter sich hatten, ließ Hasard die „Santa Barbara“ auf Westkurs gehen. Das hatte den Vorteil, daß sie raumschots segeln konnten. Der Dreiviertelwind fiel schräg von achtern ein. Dadurch wurde das Tantchen etwas schneller.

Alle Augenblicke drehte sich jemand um und sah nach achtern. Solch ein Blick wurde jedesmal von einem harten Schlucken begleitet. Dabei vergingen selbst dem Profos seine Sprüche. Er zuckte zusammen und stieß Ben Brighton an.

„Jetzt geht es erst richtig los“, sagte er beklommen.

Eine riesige Feuersäule stieg senkrecht nach oben. Noch bevor sie den Scheitelpunkt in der qualmenden Schwärze erreichte, begann das wilde Brüllen und Grollen, als würde die Erde zerrissen und in ihre Bestandteile zerfallen. Diesmal wurden die glühenden Brocken extrem hoch und weit geschleudert. Tausende von Tonnen rotglutenden Gesteins fielen aus großer Höhe ins Meer. Wenn die Brocken aufschlugen, stiegen gigantische Wassersäulen auf, die dampfend und brodelnd nach oben strebten. Gleichzeitig legte sich über den Golf ein endlos langer Vorhang aus dichtem Nebel. Das Farbenschauspiel wurde immer schauriger, als die Natur sich in wilder Wut austobte.

Meilenweit regneten kleinere Brocken ab. Mit häßlichem Sirren zischten sie durch die Luft – Feuerbälle, die Kanonenkugeln ähnelten, aber viel schneller und von größerer Durchschlagskraft waren.

Jetzt heulten und pfiffen sie heran, beobachtet von Männern, denen das Grauen in den Gesichtern stand, denn sie waren dem höllischen Bombardement absolut hilflos ausgeliefert.

Ein paar hundert Yards entfernt von der „Santa Barbara“ heulte ein glühender Lavabrocken ins Meer. Dampf zischte hoch, hinter dem eine gewaltige Wassersäule aufwuchs. Dann entstanden wie hingezaubert immer mehr Wassersäulen in der See.

Die Seewölfe zogen die Köpfe ein. Mac Pellew verschwand mit einem wilden Satz unter einem Niedergang und duckte sich.

Hasard hielt sekundenlang die Luft an, als sich der Feuerregen bis auf knapp zwei Kabellängen näherte. Wie gewaltige Kanonenkugeln rauschten die Brocken ins Wasser.

Jeden Augenblick konnte das Schiff getroffen werden. Was dann geschah, mochte sich Hasard erst gar nicht ausmalen. Er hoffte nur inbrünstig, daß sie davon verschont blieben. Bei der wildbewegten See hätten sie nicht einmal das Boot aussetzen können, ohne daß es auf der Stelle gekentert wäre, ganz davon abgesehen, daß sie auch dann noch lange nicht in Sicherheit waren.

Achteraus schlug es ebenfalls noch ein paar Male unter lautem Tosen ein. Ein Dutzend weiterer Wassersäulen stieg an Backbord aus dem Meer. Aber das waren nur noch kleinere Brocken.

Als die „Santa Barbara“ wie durch ein Wunder vorerst verschont blieb, atmeten alle erleichtert auf.

„Die ‚Santa Barbara‘ macht ihrem Namen alle Ehre“, sagte der Kutscher zufrieden. „Immerhin ist sie ja die Schutzheilige der Artillerie. Vielleicht haben wir deshalb den Feuerzauber so gut überstanden. Zudem ist sie noch die Schutzpatronin der Bergleute, der Gefangenen und der Glöckner.“

„Der Glöckner auch?“ fragte Carberry. „Dann paßt ja alles bestens zusammen. Wir haben ja auch keins auf die Glocke gekriegt, und als Gefangene hat sie uns auch gut beschützt. Immerhin sind wir den Dons entkommen. Sie scheint ein braves Mädchen zu sein.“

Er grinste schon wieder ein bißchen, der Profos, wenn es auch noch reichlich schief aussah.

Das Meer rauchte immer noch an jenen Stellen, wo die glühenden Steine hineingeflogen waren. An manchen Stellen waren Nebelgespinste entstanden. Wie winzige kleine Inseln sahen sie aus.

Der nächste Ausbruch erfolgte eine halbe Stunde später. Die Rauchsäule über der Ausbruchstelle war etliche Meilen hoch. Ganz oben war der Himmel von schwefelgelber Farbe, die sich jetzt auch auf das Meer auszuwirken begann. Es war nicht mehr tintenblau, es war grün und gelblich und an einigen Stellen tiefschwarz. Die immer höher steigende Aschewolke begann das Sonnenlicht zu verdrängen, bis ein diffus wirkendes Dämmerlicht entstand. Auch die paar Wolken hatten sich verfärbt und zogen unheilschwanger dahin.

Nach dem Ausbruch hüllte sich der achteraus liegende Küstenbereich in undurchdringlichen Nebel. Lautes Zischen war zu hören, wenn das glühende Gestein im Meer verdampfte.

Wieder sahen sie zum Himmel, wo es Feuer nach allen Seiten regnete. In die See schlug ein pausenloser Hagel kleinerer Trümmer. Es wirkte, als würden tausend Drehbassen gleichzeitig ihr gehacktes Blei und Eisen ins Wasser feuern.

Als das Brüllen und Donnern verklang, war nur noch ein dumpfes Grollen zu hören.

„Ich glaube, wir sind aus dem Gröbsten heraus“, sagte der Seewolf. „Die Glutbrocken werden uns nicht mehr erreichen. Wir bleiben vorerst auf Westkurs, um den Wind besser auszunutzen. Möglicherweise steht ja noch ein größerer Ausbruch bevor. Ich weiß es nicht, die Natur ist unberechenbar.“

Pete Ballie blickte stirnrunzelnd auf den Kompaß. Dann kratzte er sich mit der linken Hand verblüfft den Schädel.

„Das Ding spielt verrückt“, sagte er kopfschüttelnd. „Die Kompaßnadel benimmt sich wie damals vor Bornholm. Ob hier das gleiche Phänomen herrscht?“

Hasard beugte sich ebenfalls über den Kompaß und beobachtete die Nadel, die in wilden Kreisen hin- und zurückschwang.

„Vermutlich hängt das mit dem Ausbruch zusammen“, meinte er. „Das wird sich nach einer Weile sicher wieder legen.“

Der Kompaß befand sich in einem hölzernen Gehäusekasten dicht vor dem Ruder, das wiederum fast unmittelbar vor dem Besanmast stand. Der Kompaß selbst war reich verziert und mit vielen Schnörkeln versehen. Es war noch ein älteres Modell und wirkte auf den ersten Blick sinnverwirrend.

„Wenn wir uns auf der ‚Santa Barbara‘ erst einmal richtig umgesehen haben, dann werden wir den Kompaß umbauen und besser sichern“, meinte Hasard. „Die Dons sind mit diesem wichtigen Instrument viel zu sorglos umgegangen. Nicht einmal eine Abdeckung ist da. Vorerst aber haben wir andere Sorgen.“

Die See ging immer noch hoch. Brausend rasten Wellen heran, die schräg von achtern aufliefen und über die Kuhl tobten, seit sie den Kurs geändert hatten.

Nach zwei weiteren Stunden war das Land nicht mehr zu sehen. Nur eine unheimliche und riesige Rauchwolke stand über der Küste, ein gigantischer Pilz, der sich weiter und weiter ausdehnte.

Am Nachmittag hatte sich das Meer wieder beruhigt. Aus den Wellen wurde eine langrollende Dünung. Aber das ferne Grollen war noch zu hören als Zeichen, daß die Erde bebte.

Die Sonne war hinter einem Schleier aus graugelbem Dunst verschwunden. Sie glich einem verzerrten Ball. Ihre Strahlen waren nicht in der Lage, das diffuse Halbdämmer zu durchdringen.

Sie segelten auf Westkurs weiter. Die Kompaßnadel hatte sich inzwischen beruhigt und pendelte nur noch leicht. Sie wollten soviel Abstand wie nur möglich zur Küste gewinnen, um nicht wieder in Gefahr zu geraten.

Der Seewolf spielte auch mit dem Gedanken, auf diesem Kurs gleich weiter nach China zu segeln, denn aus diesem Grund waren sie ja mit der „Isabella“ und „Eiliger Drache“ aus dem Stützpunkt ausgelaufen.

Allerdings hatte sich in der Zwischenzeit einiges geändert, was nicht einkalkuliert war.

Zuerst aber mußten sie weg, denn da war der gewaltige Ausbruch, und da waren auch die Spanier, denen sie nicht wieder in die Hände fallen wollten.

Aber dann kam doch alles wieder einmal ganz anders, als sie sich das vorgestellt hatten.

2.

Das Verhängnis begann bei ruhiger See mit einer harmlos erscheinenden Fumarole, einer Gas und Dampf aushauchenden unterseeischen Blase, die an der Oberfläche zerplatzte.

Die „Santa Barbara“ bewegte sich nur noch langsam durchs Wasser. Aus der Backstagsbrise war inzwischen ein laues Lüftchen geworden. Der Himmel war immer noch von diffuser Farbe, der Stand der Sonne ließ sich nur annähernd vermuten.

„Geisterdämmerung“, sagte Old O’Flynn, der unbehaglich die Schultern hochzog und sich mißtrauisch nach allen vier Himmelsrichtungen umblickte. „Ich sage euch, da ist was im Gange. Vor ein paar Stunden noch ging fast die Welt unter, und jetzt ist es so unheimlich ruhig geworden. Das gefällt mir überhaupt nicht. Außerdem knistert mein Holzbein. Das hat es auch noch nie getan.“

„Vielleicht wird es sich bewurzeln und neu ausschlagen“, meinte der Profos. „Du mußt es von jetzt an immer kräftig gießen.“

Der Alte, kürzlich Vater eines strammen Söhnchens geworden, fand das gar nicht lustig, was Carberry wieder behauptete. Er fühlte sich in seiner Haut plötzlich nicht mehr wohl. Aber statt auf dem Stützpunkt zurückzubleiben, hatte er die Reise nach China um jeden Preis mitmachen müssen.

„Du redest nur Stuß“, brummte er, „aber ich meine das ernst.“

„War auch nicht so gemeint“, lenkte Edwin Carberry ein. „Wollte nach dem Erdbeben nur die Stimmung ein bißchen auflockern. Aber du hast recht mit der eigenartigen Stimmung.“

Jeder an Bord spürte es. Diese unheimliche Ruhe, der weiter abflauende Wind, das geisterhafte Tageslicht, das alles wirkte bedrückend. Hinzu kam noch ein eigenartiger Geruch, der in der Luft hing und sich nicht definieren ließ.

„Riecht so, als wäre der Satan persönlich erschienen“, sagte Old O’Flynn schnuppernd. „Oder stinkt diese Galeone so?“

Der Kutscher beruhigte die besorgten Gemüter jedoch gleich.

„Das ist ein typischer Schwefelgeruch, weiter nichts. Bei Vulkanausbrüchen riecht es oft nach dem Zeug. Es steigt hoch in die Luft, verbreitet sich und senkt sich wieder mit der Asche. Das kann noch ein paar Tage dauern.“

Die meisten hatten sich jetzt zum Palavern auf der Kuhl versammelt. Zwar sollte erst die „Santa Barbara“ von vorn bis achtern und von oben bis unten inspiziert werden, doch die Stimmung drückte auf die Gemüter, und so schoben sie die Inspektion noch ein Weilchen hinaus.

Fast unvermittelt erhob sich Steuerbord voraus eine Blase aus dem Wasser. Sie wurde so groß wie ein Faß. Dann zerplatzte sie mit einem schmatzenden Geräusch, und eine zehn bis zwölf Yards hohe Fontäne sprudelte hoch. Nach einigen Sekunden sank der Wasserstrahl ins Meer zurück. An seiner Stelle hatte sich Dampf gebildet, der sich ebenfalls rasch verflüchtigte.

„Gibt’s hier Wale?“ fragte der Decksälteste Smoky erstaunt.

„Das war nicht der Spout eines Wales“, sagte Ferris Tucker. „Die blasen ganz anders und hinterlassen auch keine Nebelwolken. Wir haben ja selbst schon Wale gejagt.“

„Was war es dann?“

Darauf wußte im ersten Augenblick selbst der Kutscher keine Antwort. Sehr nachdenklich starrte er zu der Stelle, wo es gleich darauf noch einmal zu blubbern begann. Wieder stieg ganz feiner Nebel aus dem Meer, aber ohne die Begleiterscheinung einer sprudelnden Fontäne.

Der Kutscher spürte, wie es ihm kühl über den Rücken lief. Er sah in Gesichter, die mißtrauisch die See absuchten und immer wieder jene Stelle betrachteten, wo das Meer Blasen warf.

Auf dem Achterdeck der „Santa Barbara“ war dieses Phänomen ebenfalls längst beobachtet worden. Dort hielten sich jetzt außer Hasard noch Ben Brighton, Dan O’Flynn, Don Juan und Big Old Shane auf.

„Das gefällt mir ganz und gar nicht“, sagte Hasard leise. „Diese Stimmung ist nichts weiter als eine trügerische Ruhe. Entweder steht uns ein höllischer Sturm bevor, oder es passiert etwas anderes.“

„Ich kann mir denken, was das sein könnte“, sagte Don Juan ruhig. „Es sieht nach einem Seebeben oder einer Flutwelle aus.“

Als Hasard nickte, meldete sich Roger Brighton aus dem Ausguck.

„Treibender Gegenstand Steuerbord voraus!“

Das „Ding“, das gleich darauf von allen gesichtet wurde, war ziemlich lang und von weißlichgrauer Farbe. Es wirkte schmutzig, und es trieb nur sehr langsam näher heran.

„Ein Hai“, sagte Dan O’Flynn. „Das ist ein toter Hai. Anscheinend haben andere Fische ihn angefressen.“

Dan O’Flynn hatte sich jedoch geirrt, wie sie gleich darauf alle deutlich sehen konnten.

Der Hai war zwar tot, aber keinesfalls zur Beute anderer Fische geworden, wenn ihm auch die Haut in Fetzen herabhing. Es zeigten sich auch keine anderen Fische in seiner Nähe. Er war stellenweise buchstäblich gekocht worden, als sei er in einen riesigen Kessel mit heißem Wasser geraten.

„Das gibt es doch nicht“, sagte Smoky heiser. „Das Biest sieht ja aus wie gekocht. Aber was hat ihn so zerfetzt?“

„Heißes Wasser“, erwiderte der Kutscher lakonisch. „Paßt alles sehr gut zusammen. Irgendwo tief unter uns blubbert eine heiße Quelle, und ein kochender Ausläufer hat den Hai überraschend erwischt.“

„Meinst du wirklich?“ Smoky sah den Kutscher ungläubig an.

Der Profos wollte es genau wissen. Er nahm eine Pütz und schöpfte Seewasser an Bord. Erst warf er einen mißtrauischen Blick auf das Wasser, dann steckte er vorsichtig die Hand hinein.

„Verdammt warm, die Brühe“, murmelte er betroffen. „So höllisch warmes Wasser habe ich im Meer noch nie erlebt.“

Die anderen taten es ihm nach und gelangten zu der gleichen Feststellung. Das Wasser war ungewöhnlich warm. Dann starrten sie wieder zu dem Hai, der langsam vorbeitrieb. An manchen Stellen des schlanken Körpers hingen nur noch Hautlappen. Die Augen waren blind und unheimlich weiß.

„Offenbar hängt das mit dem Vulkanausbruch zusammen“, sagte Smoky.

Ein mächtiger Knall ließ sie herumfahren. Die Galeone wurde im selben Augenblick einmal kurz durchgeschüttelt.

Das Meer tanzte plötzlich Reigen. In einer Entfernung von einer guten halben Meile wuchsen in langer Kette schaumige Säulen aus dem Wasser. Hallender Donner begleitete das seltsame Schauspiel. Zischen und Brodeln war zu hören. Neben den immer höher wachsenden Säulen bildeten sich große Wirbel. Sie begannen immer stärker um die Säulen aus Wasser und Dampf zu rotieren.

„Jetzt wird es aber Zeit, daß wir verschwinden“, sagte Blacky. „Wenn die Säulen unter das Schiff wandern, fliegen uns die Planken um die Ohren.“

„Möchte wissen, wohin du verschwinden willst“, brummte Carberry. „Das müssen wir durchstehen – so oder so.“

Sie taten ihr möglichstes, um aus dem Bereich der aufsteigenden Wassersäulen zu gelangen. Es ging nicht, der Wind spielte nicht mit. Er wehte so schwach, daß die Segel kaum noch gebläht waren.

Hilflos mußten sie mitansehen, wie das Meer zu kochen begann und sich immer höhere Säulen auftürmten. Unter lautem Zischen regneten sie ins Wasser zurück. Aber jetzt wurden die Erscheinungen immer häufiger von donnerartigem Knall begleitet. Auch die Heftigkeit der unterseeischen Eruptionen nahm zu.

Einige der Säulen wanderten in Richtung Norden weiter und verloren sich dort. Nur die See blubberte noch.

Eine Viertelstunde lang ging das so, bis die Eruptionen allmählich schwächer wurden und ganz ausblieben.

Der Kutscher stieß hart die Luft aus.

„Noch einmal gutgegangen. Das war unsere dritte Glückssträhne.“

Erleichterung breitete sich aus, doch sie währte nicht lange. Tief unter ihnen gärte es. Es braute sich etwas zusammen, das ihnen noch lange unangenehm in Erinnerung bleiben sollte.

Diesmal geschah es ohne weitere Vorankündigung.

Im Osten stieg ein greller Blitz hoch. Die Luft wurde so stark erschüttert, daß ihnen die Ohren schmerzten und sekundenlang die Luft wegblieb. Wasser, Dreck und grelles Feuer stiegen immer höher in die Luft. Das Meer zitterte und bebte. Anfangs kleine, dann immer größer werdende Wellen bewegten sich ringförmig von dem Pilz weg.

Ein zweiter Donnerschlag erschütterte die Welt. Schlackenbrocken von ungeheuren Ausmaßen wurden emporgeschleudert. Gleichzeitig nahm die Feuersäule an Umfang zu. Ihre Gewalt zerhieb das Meer, teilte es an jener Stelle und breitete sich noch weiter aus.

Die See spie Magma in erschreckender Masse aus, immer höher, immer dichter, bis die Säule aus Glut und Dreck unwahrscheinliche Ausmaße annahm. Sie war jetzt von dunkelbrauner schmutziger Farbe. Oben breitete sich ein Pilz aus, der giftige Gase in die Luft stieß.

Neben dem ersten wuchs ein zweiter Kegel aus dem Meer. Millionen Tonnen Schießpulver schienen dort zu explodieren. Jetzt wurden auch Qualm und Rauch immer dichter und sorgten dafür, daß das diffuse Dämmerlicht noch unheimlicher wurde.

Die ersten Ausläufer einer unterseeischen Stoßwelle rollten fast gespenstisch lautlos heran und erreichten die Galeone.

Die „Santa Barbara“ wurde angehoben, ein Sog erfaßte sie und trieb sie mit unheimlicher Gewalt fort. Die zweite Stoßwelle ließ sie hart überkrängen. Im Schiffsrumpf war ein Kreischen zu hören. Irgendwo begannen Gegenstände zu rollen. Die „Santa Barbara“ krängte wieder in Normallage zurück, erhielt aber sofort den nächsten Stoß, der sie noch härter traf. Diesmal verschwand ihr Bug übergangslos in der See.

Wilde und gefährliche Kreuzseen entstanden. Die Strömung riß und zerrte an der Galeone, der Sog schob sie rasch nach Südwesten.

Jeder suchte krampfhaft nach einem Halt, um nicht unversehens über Bord zu gehen.

Mittlerweile war es fast dunkel geworden. Immer noch brüllten gewaltige Feuersäulen donnernd ihr vernichtendes Lied.

Noch unheimlicher wurde es, als die Masten zu zittern begannen, der Rumpf ächzte und das Tauwerk mit den Blöcken knarrte. In den Planken knackte es immer wieder.

Im Meer wurde eine Insel geboren, und die Natur gab sich alle Mühe, dieses Ereignis auch entsprechend mit Feuer und Donner zu verkünden.

Die mächtige Magmasäule schickte einen Luftzug nach allen Seiten, der sich aus weiter Ferne wie ein dumpfes Singen anhörte, dann aber zu einem scharfen Pfeifen und Zischen wurde.

In wildem Rhythmus hob und senkte sich die Galeone, oder sie wurde von einer Seite zur anderen geworfen.

Als das brüllende Monstrum eine Höhe von mehr als einer Meile erreicht hatte und immer noch nicht abzusehen war, wann es aufhören würde, so fürchterlich zu wachsen, explodierte die erste Säule in sich selbst.

Sie zerbarst in einem Feuerregen, den ein wild emporschießender glühender Gasball blitzschnell weiter nach oben trieb.

Am Himmel schienen plötzlich Sterne zu funkeln.

„Unter Deck!“ brüllte der Seewolf. „Alle Mann unter Deck!“

Das Ding ähnelte jetzt einem feurigen Kometen, der auf das Meer zuraste und dabei Millionen kleiner Glutbrocken verschleuderte. Der eigentliche Glutkern zerbarst unter Donnergetöse noch einmal und verzierte die Himmelschwärze mit dunklem Rot.

Jetzt fauchte der Segen aus allen Richtungen heran.

Beim Anblick dieser unvermeidlich auf die Galeone auftreffenden Brocken wurde auch den abgebrühten Seewölfen mehr als mulmig zumute. Einen Gegner hätten sie nicht gefürchtet und sich zum Kampf gestellt.

Aber das hier war kein Gegner, es war ein Naturereignis, und dagegen gab es keinen Kampf.

„Das gilt auch für dich Pete!“ brüllte Hasard Pete Ballie zu, der immer noch am Ruder stand.

Jetzt aber, als die ersten Brocken in einer langgezogenen Kurve ins Meer rasten, verschwand auch Pete Ballie vom Achterdeck. Es wäre Wahnsinn gewesen, sich an Deck diesem himmlischen Bombardement auszusetzen. Da war ihnen die trügerische Sicherheit unter den hölzernen Planken doch lieber.

Torkelnd, fallend und stolpernd erreichten sie die unteren Räume. Immer noch wurde die Galeone von einer Seite zur anderen geworfen, auf hohe Wellenkämme getragen oder in tiefe Abgründe geschleudert. Niemand konnte sich mehr richtig auf den Beinen halten.

Hasard hatte das Gefühl, als sei das Schiff in einen riesigen Sog geraten, der es ständig um seine Achse wirbelte und auf Tiefe zu ziehen versuchte.

Die „Santa Barbara“ trieb steuerlos in einer kochenden, brüllenden und aufgewühlten See, die sich durch die pausenlosen Eruptionen immer stärker aufheizte.

Kaum unten angelangt, erschütterte auch schon ein harter Schlag die Galeone. Holz krachte und knirschte, grelles Zischen war zu hören, dann ein Knistern, das von weiteren Donnerschlägen überlagert wurde.

„Treffer“, sagte Dan mit zusammengepreßten Lippen. Er duckte sich unwillkürlich, als gleich mehrere Schläge das Schiff erschütterten.

Der Profos wollte an Deck, um nachzusehen, was die Donnerschläge bewirkt hatten. Hasard hielt ihn zurück.

„Ich sehe selbst nach. Bleibt hier.“

„Es ist Wahnsinn, jetzt an Deck zu gehen, Sir“, rief Smoky ihm nach.

Das Schott flog krachend zu. Ein einziger schneller Blick genügte jedoch, um zu erkennen, daß es an Deck hell war. Irgendwo war auch dichter Qualm zu sehen.

Gleich darauf erklang Hasards Stimme. Er mußte laut brüllen, um durch das Donnern verstanden zu werden.

„Feuer an Bord!“

Diese Hiobsbotschaft riß augenblicklich alle hoch. Der Profos drückte es wieder mal drastisch aus.

„’raus mit euch! Jetzt sind wir sowieso im Arsch. Entweder verbrennen wir, oder wir werden an Deck erschlagen. Vielleicht haben wir aber noch eine Chance.“

Die ganze Meute drängte nach, als der Profos das Schott öffnete und an Deck sprang.

Zuerst blieben sie einen Lidschlag lang wie erstarrt stehen. Fast alles hatte sich in der kurzen Zeit verändert.

Der Himmel war dunkel, als sei Nacht. Nur die gewaltige rote Säule stand lodernd und immer wieder explodierend mitten in der See und schleuderte Brocken hoch. Diese Brocken pfiffen ihnen mit einem häßlichen Heulen um die Ohren, und wer von ihnen getroffen wurde, der war so gut wie erledigt, denn sie zischten mit unheimlicher Geschwindigkeit und zerstörerischer Wucht heran.

Die „Santa Barbara“ tanzte und schlingerte immer noch steuerlos in dieser Hölle – und sie brannte an einigen Stellen, wo das flüssige Gestein sie getroffen hatte.

In der Takelage qualmte es. Auf dem Achterdeck flackerte es auf den Planken, und von der Nagelbank am Fockmast loderten ebenfalls kleine Flammen, die nach dem Segel leckten.

Den einen aufflackernden Brand löschte die See, als ein Brecher über das Vorschiff tobte.

Ferris Tucker, Batuti, der Profos und Gary Andrews schnappten sich die Pützen und gingen fast über Bord, als sie Wasser schöpften. Immer wieder wurden ihnen die Beine weggerissen.

Hasard, Dan, Don Juan und Shane waren nach achtern gestürmt und schlugen die Flammen mit allem aus, was sie in die Hände kriegten.

Ein rotglühender Brocken raste auf das Achterschiff zu. Er streifte den Besanmast und zerplatzte in kleine Funken, die über die gesamte Galeone regneten.

Da brüllte Bill los, da fluchte Mac Pellew, und da stieß der bärtige Shane einen erschrockenen Schrei aus, als es in seinem grauen Bart zu knistern begann.

Tausende glühender und messerscharfer Nadeln stachen ihnen in Gesichter, Beine und Arme. Sie bohrten sich wie Feuerameisen in die Haut und hinterließen kleine Brandflecken, die bestialisch schmerzten.

Sie befanden sich mitten im Inferno, und es schien, als hätten sich alle Elemente gegen sie verschworen. Die Luft war zum Atmen zu heiß. Außerdem trug sie schwarzbraune heiße Asche heran, die sich in Augen, Ohren, Nase und Mund festsetzte. Dazwischen brüllte das Meer wie eine Horde hungriger Teufel, und zu allem Überfluß flogen immer noch glühende Brocken heran.

Es wurde ein Kampf auf Leben und Tod in einer Hölle, die nur noch aus kochenden Urgewalten bestand.

Etwas später sahen sie selbst wie wilde rußgeschwärzte Teufel aus. Hemden und Hosen waren versengt. Der Schweiß lief ihnen in Strömen über die Gesichter. Selbst das Wasser, das sich donnernd und brausend über sie ergoß, war keine Erfrischung. Es war mitunter so heiß, daß sie sich wie unter einem Hieb krümmten.

Es war kaum noch etwas zu sehen, außer dem glühenden Licht weit in der See und den immer noch aufflackernden Flammen, die wie aus dem Nichts auf den Planken entstanden.

Hasard hatte winzige Brandwunden im Gesicht. Der Profos war von einem glühenden Brocken am Arm gestreift worden und blutete. Es gab kaum noch einen, der keine Blessuren hatte. Aber bisher war noch keiner ernsthaft getroffen worden oder ausgefallen.

Für die Behandlung der Blessuren war jetzt ebenfalls keine Zeit. Das Wichtigste war, das Feuer zu bekämpfen. Brach ein nicht zu löschender Brand aus, dann waren sie hoffnungslos verloren. Es gab dann keine Rettung mehr in dem flammenden Inferno. Niemand hätte es geschafft, schwimmend die Küste zu erreichen, von der man noch nicht einmal mehr wußte, wo sie sich befand.

Zwei Segel waren aus dem Liek gerissen und wurden geborgen. Besan- und Großmarssegel waren von unzähligen schwarzen Punkten durchlöchert, durch die der heiße Wind pfiff.

Alles Tuch wurde unter lautem Gebrüll weggenommen. Sie brüllten alle und schlugen immer wieder mit den Händen nach den roten Feuersternen, die sich in ihre Haut brannten.

Es sah auch nicht so aus, als würde sich der jetzige Zustand bald ändern oder bessern. Eher wurde es noch schlimmer.

Sie lenzten jetzt als hilfloser Spielball der Elemente vor Topp und Takel. Die See hämmerte unermüdlich auf die Galeone ein, so daß sie in allen Verbänden knackte und krachte.

Hasard versuchte, sich anhand der Magmasäule zu orientieren, doch das erwies sich als unmöglich, denn das Monstrum, das eine neue Insel gebar, wanderte unaufhörlich weiter. Den Kompaß konnte er ebenfalls nicht ablesen, dazu war es zu dunkel.

Irgendwann einmal spürten sie, daß die „Santa Barbara“ immer schneller wurde. Ein gewaltiger Sog bewegte sie rasend schnell fort. Eine riesige Welle tat ein übriges, auf der sie stundenlang mitritten. Dann gab es wiederum nur noch Dunkelheit, heiße Luft und Feuer.

3.

Es war weder Tag noch Nacht. Es war ein Zustand, der sich kaum beschreiben ließ. Niemand wußte, wieviel Zeit inzwischen vergangen war.

Aber sie schöpften wieder neue Hoffnung.

Himmel und Meer waren eins. Es gab keinen sichtbaren Übergang. Auch die Sonne schien nicht.

Der Himmel war von tiefer dunkler Farbe, vermischt mit einem schmutzigen fahlen Gelb in der Mitte. Das Wasser hatte die gleiche Färbung. Die Sicht betrug bestenfalls eine halbe Meile. Von da an verwischte alles zu einem konturlosen Gespinst. Sie befanden sich in einer Art Dunstglocke, deren Umfang nicht abzuschätzen war.

Die Decks waren dunkelgrau von herabgeregneter Asche, die mit dem überkommenden Seewasser eine dicke Schmiere gebildet hatte.

Dazwischen gab es überall schwarze Brandflecken.

Immer noch trieb die „Santa Barbara“ auf einer Dünung, die sie eilig durch die See schob.

Nach der harten Schufterei hatten sie abwechselnd jeder ein, zwei Stunden vor Erschöpfung geschlafen.

Jetzt waren sie wieder wach – verdreckt, verrußt, immer noch abgeschlafft und mit kleinen Brandwunden übersät. Die blauen Flecken zählten sie erst gar nicht mit, die sie sich geholt hatten, als die Galeone verrückt spielte.

Der Tag begann mit einer Entdeckung, die niederschmetternd war, als sich Hasard auf dem Achterdeck umschaute. Überall sah er Brandlöcher im Holz, aber das war es nicht, was ihn so entsetzte. Das Schiff war übersät mit den Dingern.

Ungläubig starrte er auf das Kompaßhäuschen. Das war nur noch ein kleiner Trümmerhaufen und bestand aus ein paar Brettern, die auf die Planken genagelt waren.

Der Kompaß war zerschmettert und absolut unbrauchbar. Ein kleiner Magmabrocken mußte ihn getroffen und zerstört haben.

„Was ist, Sir?“ fragte Dan, als er Hasards betroffenes Gesicht sah.

„Der Kompaß ist zerstört worden. Es sind nur noch ein paar Glasscherben übrig.“

Dan O’Flynn schluckte hart. Er sah ebenfalls auf die Trümmer.

„Tatsächlich“, murmelte er mit zuckenden Lippen. „Damit können wir wirklich nichts mehr anfangen. Und was jetzt?“

Die Nachricht von dem zerschmetterten Kompaß sprach sich schnell herum. Einer nach dem anderen erschien auf dem Achterdeck, um sich den Schaden anzusehen.

„Ausgerechnet der Kompaß“, stöhnte Ben Brighton. „Ohne den sind wir hilflos wie ein Neugeborenes.“

Don Juan, der hochgewachsene Spanier mit den schmalen Hüften, den breiten Schultern und dem kühn geschnittenen Gesicht, sah das als nicht ganz so schlimm an.

„Keine Sorge“, meinte er. „Auf den spanischen Schiffen ist es üblich, daß nicht nur ein Kompaß an Bord ist. Auf der ‚Isabella‘ haben wir ja auch mehrere Exemplare für den Notfall. Wir werden in irgendeiner Last schon einen anderen finden. Wenn nicht, befindet er sich in der Kapitänskammer. Außerdem dürfte im Beiboot noch ein kleiner Kompaß sein.“

„Dann sehen wir lieber gleich nach“, riet Hasard. „Ein Schiff ohne Kompaß ist wie – äh …“

„Eine Kneipe ohne Bier“, half der Profos aus.

„Ja, du hast es wieder mal genau getroffen.“

Es gab zwei Jollen an Bord, die kieloben lagen und festgezurrt waren. Schon das gab Hasard zu denken, denn die Jollen waren ganz sicher nicht so gut ausgerüstet wie die der „Isabella“.

Die Zurrings wurden gelöst, und die erste Jolle umgedreht.

„Leer“, sagte Ferris Tucker überflüssigerweise. „Nicht mal einen kleinen Notkasten haben die Dons in die Jolle gebaut.“

Vor der zweiten, etwas größeren Jolle, standen sie dann ebenfalls mit ratlosen Gesichtern herum. Auch in ihr befand sich nichts, nicht einmal die Riemen, die man gut hätte anbringen können.

„Sehr enttäuschend“, meinte der Seewolf. „Weiß der Teufel, wie lange die Galeone schon im Hafen lag. Vermutlich sehr lange, sonst hätte man die Ausrüstung in den Jollen gelassen.“

Don Juan ging nach einem kurzen Blick weiter nach achtern.

„Noch ist nichts verloren“, meinte er über die Schulter hinweg. „Wir werden schon noch einen Kompaß auftreiben.“

„Optimismus hat er ja“, sagte Shane, „aber ob seine Landsleute auch so gedacht haben?“ Er strich sich mit der Hand mißmutig durch den grauen Bart und befühlte besonders intensiv jene Stellen, wo die Funken seiner Manneszier so übel mitgespielt hatten. Da war doch, verdammt noch mal, einiges versengt.

Hasard folgte Don Juan. Dan marschierte ebenfalls hinterher.

„Seht inzwischen mal in den anderen Räumen nach“, sagte Hasard. „Dabei lernen wir auch gleichzeitig das Schiff etwas näher kennen. Im Augenblick haben wir Zeit dazu.“

Nachdem sie das Schott der Kapitänskammer geöffnet hatten, blieben sie mitten in dem Raum stehen und sahen sich um.

Es gab die üblichen eingebauten Schapps, eine breite Koje mit Vorhang, ein ausladendes Schreibpult und zwei Teppiche, die auf den Boden genagelt waren, damit sie nicht verrutschten.

„Schon lange nicht mehr gelüftet worden“, stellte der Seewolf fest. „Fast scheint mir, als sei die Kammer mal vor langer Zeit bewohnt gewesen. Die Kapitäne haben wahrscheinlich an Land übernachtet.“

Sie öffneten jedes Schapp, blickten unter die Koje in das Schapp, aber darunter befanden sich nur ein paar modrige Flaggen.

Sie trieben noch zwei spanische Uniformen auf, ein paar Hemden und Hosen sowie ein paar Schriftstücke, mit denen sich nicht viel anfangen ließ.

„Auch kein Ersatzkompaß“, sagte Hasard enttäuscht.

„Und nur wenige Karten“, fügte Dan O’Flynn hinzu. „Im Pult sind ein paar alte und ungenaue Dinger von der Westküste Yucatáns. Da sitzen wir ganz schön in der Klemme, wenn wir nicht noch woanders fündig werden.“

Die drei Männer sahen sich enttäuscht an.

„Na ja, den Himmel auf Erden haben wir auch nicht erwarten können bei unserer überstürzten Abreise“, meinte Hasard. „Klar, daß da nicht ein vollausgerüstetes Schiff mit allen Schikanen vor unserer Nase lag. Das wäre auch zu einfach gewesen. Ich bin gespannt, was die anderen Räume hergeben.“

Damit begann die eigentliche Inspektion der „Santa Barbara“, die sich über Stunden hinzog.

„Bis auf ein paar leichte Schäden scheint sie gut in Schuß und sehr seetüchtig zu sein“, meldete der Schiffszimmermann Ferris Tucker. „Wie das Holz allerdings von unten aussieht, kann ich noch nicht beurteilen. Das müssen wir später einmal feststellen.“

Sie trieben immer noch in diesem diesigen tristen Grau ohne erkennbaren Horizont. Hin und wieder war auch einmal ein fernes Grollen zu hören. Es klang aber sehr weit entfernt, und es flogen auch keine glühenden Brocken mehr durch die Luft.

Der Kutscher und Mac Pellew inspizierten verständlicherweise zuerst einmal Kombüse und Vorratslast, um den Bestand zu kontrollieren.

„Sieht ganz gesund aus“, meinte Mac nach einem Rundblick. „Die haben sich ganz gut eingedeckt, die Dons. Für zwei bis drei Wochen dürften die Vorräte ganz sicher reichen.“

„Ist doch bestens“, sagte der Kutscher. „Deshalb brauchst du nicht so ein grämliches Gesicht zu ziehen. Wenigstens werden wir so schnell nicht verhungern.“

„Wein ist auch da, aber ziemlich saurer Scheiß“, nölte Mac herum. „Wenn wir Rohzucker finden, können wir ihn trinken, sonst nehmen wir ihn als Essig.“

Verdrießlich wie ein alter Marabu stolzierte er durch die Kombüse, befühlte dies und jenes und hatte an allem was zu meckern.

„Der Koch war eine regelrechte Sau“, stellte er abschließend unzufrieden und sauertöpfisch fest. „Der hat die Töpfe immer nur mit einem nassen Lappen ausgerieben, aber nie mit Sand gescheuert.“

„Dann hast du ja eine Menge nachzuholen“, erwiderte der Kutscher. „Wir werden den Laden gemeinsam auf Trab bringen.“

„Ohgottchen, da haben wir ja mehr Arbeit als alle anderen zusammen.“

Die Proviantlast gab auch ziemlich viel her, obwohl ihr ein merkwürdiger Geruch entströmte. Wahrscheinlich lag es an dem eingepökelten Fleisch in den Fässern, daß es hier so roch.

Was die anderen Besatzungsmitglieder betraf, so fanden sich auch noch einige, die sich anfangs schamhaft versteckt hielten.

Es gab eine ganze Menge tiefäugiger Kakerlaken, und es gab auch einige Ratten an Bord.

„Ich habe sie pfeifen hören“, sagte Mac.

Der Kutscher blickte gerade mit gerunzelter Stirn einer Kakerlake nach, die in einer Ritze unter der Wand verschwand.

„Kakerlaken pfeifen nicht“, sagte er nachdenklich.

„Ich habe auch Ratten gemeint.“

„Ja, die pfeifen schon mal. Aber das werden wir ihnen schon noch austreiben. Wir werden Fallen aufstellen.“

„Kakerlaken gehen nicht in Fallen“, sagte Mac griesgrämig. „Die finden genug zu fressen und sind viel zu klein für Fallen.“

„Himmel noch mal! Wir quatschen dauernd aneinander vorbei!“ brauste der Kutscher auf. „Ich meine doch Fallen für die Ratten.“

„Ratten gehen in Fallen“, sagte Mac, worüber sich der Kutscher schon wieder aufregte. Der Kerl pennte heute offenbar im Stehen und kapierte überhaupt nichts.

Zur Probe öffnete der Kutscher ein paar Fässer. Er fand Schmalz, Zwieback, Oliven und gedörrtes Obst. In einem anderen Faß waren getrocknete Kastanien eingelagert.

„O je“, nölte Mac weiter. „Kastanien und Oliven! Das ist vielleicht was und so. Bestimmt haben die noch Hundefett und Seegurken an Bord.“

„Für dich ganz sicher gebratene Gänsebrüstchen und geräucherte Heringe. Du mußt nur genau suchen.“

Der Kutscher ließ den verbiesterten Mac Pellew stehen und ging nach oben an Deck. Mac hatte heute seinen schlechten Tag, aber nach dem, was sie hinter sich hatten, war das kein Wunder. Er nahm ihm seine Nörgelei jedenfalls nicht weiter übel.

Auf der Kuhl traf er auf einen Seewolf, der ein sorgenvolles Gesicht hatte und wie abwesend in den undurchsichtigen Dunst starrte, der sie von allen Seiten umgab. Neben ihm standen Don Juan, Dan, der Profos, Ben und noch ein paar andere. Und alle sahen betreten drein.

Der Kutscher räusperte sich verhalten.

„Proviant haben wir für mindestens vierzehn Tage“, berichtete er. „Er wird aber länger reichen. Das ist nur eine erste und oberflächliche Schätzung. Kann sein, daß wir vier Wochen damit langen. Wie es mit Trinkwasser aussieht, weiß ich noch nicht, Sir.“

„Da steht genügend in Fässern in der Vorpiek“, sagte Hasard. „Das sieht soweit ganz gut aus, bis auf den Kompaß.“

„Keinen gefunden, Sir?“

„Nein, obwohl wir alles durchsucht haben. Es ist wie verhext: Auf diesem Schiff befand sich nur ein einziger Kompaß, und ausgerechnet der mußte zertrümmert werden.“

„Dann müssen wir uns nach der Sonne richten“, sagte der Kutscher kleinlaut.

„Dann laß sie doch mal scheinen“, blaffte ihn der Profos an. „Oder siehst du sie etwa?“

„Wenn sie einmal nicht scheint, dann bedeutet das ja auch nicht, daß sie bis in die nächste Ewigkeit verschwunden ist“, knurrte der Kutscher zurück. „Aber das geht ja wieder mal nicht in deinen hirnverbeulten Transack hinein, den du über den Augen hast.“

„Hört auf, verdammt noch mal“, fuhr Hasard dazwischen. „Wir haben eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Ihr könnt euren Disput später fortsetzen. Jetzt reden wir über etwas anderes, und zwar darüber, ob wir die Reise ins Ungewisse fortsetzen oder nicht.“

Langes Schweigen herrschte nach seinen Worten.

„Wir wollen doch nach China“, sagte Ben ruhig. „Wie es den Anschein hat, sind wir auf dem Weg dorthin. Natürlich geschah das alles reichlich überstürzt, aber das brachten die Umstände mit sich. Jetzt haben wir ein Schiff und auch genügend Proviant und Wasser.“

„Aber keinen Kompaß“, warf Dan ein. „Weißt du, was das heißt, ohne Kompaß quer durch den Pazifischen Ozean zu segeln?“

Ben Brighton, sonst eher bedächtig und immer lange überlegend, war diesmal voller Eifer und Tatendrang.

„Wir waren schon einmal hier“, entgegnete er. „Dabei sind wir auf so viele Inseln gestoßen, daß wir auch diesmal wieder welche finden werden und unsere Vorräte ergänzen können. Was die Kursbestimmung betrifft, gebe ich dem Kutscher recht. Wir orientieren uns tagsüber nach der Sonne und nachts nach den Sternen, wie es schon viele vor uns getan haben. Wenn wir zurücksegeln, sind wir jedenfalls nicht besser dran, im Gegenteil, dann haben wir die Dons auf dem Hals, und das ganze Theater beginnt von vorn.“

„Klar“, sagte Carberry. „Ben hat recht. Wenn wir zurückkehren, erreichen wir nichts. In Panama können wir uns nicht blicken lassen, und der andere Rückweg ist ebenfalls versperrt. Wir würden mitten in das Chaos segeln. Außerdem wüßte ich wirklich nicht, was wir den anderen im Stützpunkt erzählen sollen. Die würden uns für nicht mehr normal halten.“

Hasard hörte schweigend zu und ließ sie eine Weile diskutieren, bis sie sich wieder einmal die Köpfe heiß geredet hatten.

Er stellte jedoch fest, daß niemand dabei war, der ernsthaft eine Rückkehr erwog. Bei vielen mochte das an der Abenteuerlust liegen, wieder in andere Länder zu segeln. Auch seine beiden Söhne, Hasard und Philip, hatte wieder einmal das Fernweh gepackt. Der fehlende Kompaß war für sie dabei das kleinere Übel.

Er selbst überdachte die Lage jetzt ganz nüchtern. Vor ihnen lag ein endlos langer und völlig ungewisser Törn durch ein riesiges und unberechenbares Meer. Sie hatten zwar ein paar Seekarten, aber keinen Kompaß. Es war ohne weiteres möglich, daß sie aufgrund fehlender Navigationsinstrumente eine der zahlreichen Inseln verfehlten. Sie brauchten nur ein paar Meilen daran vorbeizusegeln. Fazit: Sie landeten im Nichts, verdursteten oder verhungerten. Kein Mensch würde jemals erfahren, was aus ihnen geworden war.

Das war die eine Seite. Die andere war von Ben und Edwin Carberry bereits angesprochen worden.

„Wir werden diese Entscheidung gemeinsam treffen, weil sie von sehr schwerwiegender Bedeutung ist“, sagte der Seewolf. „Dabei halten wir es so, daß jeder einen Teil der Verantwortung trägt, indem wir abstimmen. Ihr kennt das Für und Wider dieser Reise. Sollten wir in einen leeren Teil des Pazifiks vorstoßen und die Inseln verpassen, dann wird die ‚Santa Barbara‘ irgendwann einmal vielleicht aufgefunden werden, und an Bord werden dann nur Skelette sein. Was vorher allerdings passieren wird, mag sich jeder selbst ausmalen, denn auch diese Seite gilt es zu berücksichtigen.“

„Hm, Knochenmänner“, sagte Carberry unbehaglich. „Bisher haben wir es immer geschafft. Hast du so große Bedenken, Sir?“

„Ich stelle das nur zur Diskussion und zur Abstimmung, Ed. Jeder mag selbst entscheiden. Wir sollten nur nicht vor möglichen unangenehmen Tatsachen die Augen verschließen und so tun, als sei das alles ein unbedeutender Klacks.“

„Es kann aber auch alles gut ausgehen, oder?“ fragte Carberry.

„Selbstverständlich.“

Hasard sah, wie es hinter den Stirnen arbeitete. Die meisten blickten aufs Meer hinaus, obwohl sie dort nichts sahen als dieses unselige Dämmerlicht, in dem sie auf einem unbekannten Kurs drifteten.

„Gut, dann sollten wir abstimmen“, meinte Don Juan.

Die Abstimmung brachte genau das Ergebnis, das der Seewolf auch erwartet hatte.

„Wer ist dafür, daß wir die Reise fortsetzen?“ fragte er. „Wer zustimmt, der möge bitte die Hand heben.“

Alle Hände hoben sich wie auf ein Kommando. Auch Mac Pellew, der wieder an Deck erschienen war, hob die Hand. Allerdings zog er dabei ein Gesicht, als stimme er seiner eigenen Beerdigung zu.