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Destination Coromandel: S. 47

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Schmutztitel (S. 1): Kea-Papageien

Seite 2/3 (v.l.n.r.): Tölpelkolonien am Cape Kidnappers; Mount Taranaki; Cathedral Cove; Emerald Lakes des Tongariro National Park; Cable Car in Wellington; Bay of Islands


Konzeption, Layout und Gestaltung dieser Publikation bilden eine Einheit, die eigens für die Buchreihe der Go Vista City/Info Guides entwickelt wurde. Sie unterliegt dem Schutz geistigen Eigentums und darf weder kopiert noch nachgeahmt werden.


© VISTA POINT Verlag GmbH, Rolandsecker Weg 30, D-53619 Rheinbreitbach

4., erweiterte und aktualisierte Auflage 2019

Alle Rechte vorbehalten

Reihenkonzeption: Andreas Schulz & Vista Point-Team

Bildredaktion: Eszter Kalmár

Lektorat: Christina Richter

Layout und Herstellung: Kerstin Hülsebusch-Pfau

Reproduktionen: Henning Rohm, Köln; Noch & Noch, Datteln

Kartographie: Kartographie Huber, München

ePub-Konvertierung: Datagrafix GSP GmbH, Berlin

ISBN 978-3-96141-476-5

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Die Informationen dieses Buches wurden gewissenhaft recherchiert und von der Verlagsredaktion sorgfältig überprüft. Nichtsdestoweniger sind inhaltliche Fehler nicht immer zu vermeiden. Für diese übernimmt der Verlag keine Haftung. Für Ihre Korrekturen und Ergänzungsvorschläge sind wir dankbar.

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NEUSEELAND

DIE AUTOREN

Die beiden Reisejournalisten Bruni Gebauer und Stefan Huy haben sich seit 1986 mit vielen Reportagen und Reisebüchern auf den südpazifischen Raum spezialisiert. Ihr erster Reiseführer erschien 1988 bei Vista Point, ist heute, nach über einem Dutzend Aktualisierungen, immer noch erhältlich und beschreibt eine ideale Neuseeland-Route. Seit das Haus der beiden in Christchurch bei dem schweren Erdbeben im Februar 2011 zerstört wurde, reisen sie mit VW-Bus und Caravan durch das Land und sind deshalb immer bestens über das aktuelle Geschehen bei den Kiwis informiert.

Inhalt

Top 10 & Willkommen

Top 10: Übersichtskarte

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Willkommen in Neuseeland

Chronik

Daten zur Landesgeschichte

Stadttouren Auckland

Neuseelands Metropole

Streifzüge in andere Stadtteile

Service-Informationen Auckland

Vista Points – Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Nordinsel

Südinsel

Service von A bis Z

Neuseeland in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Jetlag

Klima, Kleidung, Reisezeit

Maße und Gewichte

Medizinische Versorgung

Mit Kindern in Neuseeland

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprachhilfen

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Extras – Zusatzinformationen

Maori – die ersten Einwanderer

Typisch Kiwi

Heimat für Hobbits

Shaky Isles – wackelige Inseln

Das kostet Neuseeland

Ski und Rodel gut!

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

Top 10
Das müssen Sie gesehen haben

Vista Point
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Symbole
Verwendete Symbole

Kartensymbol:
Verweist auf das entsprechende Planquadrat der Karte bzw. der Detailpläne im Buch.

Willkommen in Neuseeland

Wer ans andere Ende der Welt reist, landet in einem einzigartig abwechslungsreichen Naturparadies: Regenwälder, gletscherbedeckte Hochgebirgsmassive, Vulkanlandschaften sowie Küsten mit Fjorden, Klippen und Sandstränden. Nirgendwo lauern bedrohliche Raubtiere, weder giftige Schlangen noch gefährliche Insekten erwarten den Urlauber. Dafür gibt es unzählige Vögel sowie rund 27 Millionen Schafe und nur 4,7 Millionen Menschen. Neuseelands Natur ist friedlich – und noch weitgehend intakt.

Für die größere und landschaftlich attraktivere Südinsel sollten Neuseeland-Besucher mehr als die Hälfte ihres Aufenthalts veranschlagen. Sowohl die verschwiegenen Buchten der Marlborough Sounds als auch die tosende Tasmanische See und die Ostküste, an der regelmäßig imposante Wale auftauchen, muss man gesehen haben. Wanderer können tagelang die Wildnis ausgedehnter Nationalparks durchstreifen. Zu ambitionierten Bergtouren stiften die majestätischen Dreitausender rund um den Aoraki Mount Cook an. Das sonnenverwöhnte Hochland von Central Otago – ehemals ein Eldorado für Goldsucher – ist heute eine bezaubernde Ferienidylle.

Die meisten Touristen landen erst mal in Auckland auf der Nordinsel. Schon wenige Kilometer außerhalb des großstädtischen Treibens dieser neuseeländischen Metropole erreicht man den naturbelassenen Regenwald der Waitakere Ranges und gleich dahinter herrliche Strandkulissen an den aufgebrachten Wogen der Tasmanischen See. Die Kultur der Maori, der ersten Einwanderer aus Polynesien, erlebt man am anschaulichsten in der dampfenden Thermallandschaft in und um Rotorua, die weiter südlich in die schroffe Vulkanszenerie des Tongariro National Park übergeht.

Auf der Nordinsel bieten sich auch die besten Gelegenheiten, die moderne Lebensart der Kiwis – wie sich die Neuseeländer gerne selbst nennen – kennenzulernen. Vor allem in der eleganten Hauptstadt Wellington, wo eine ganze Reihe Gourmet-Restaurants innovative Küche mit heimischen Spitzenprodukten, wie Lammfleisch und Meeresfrüchten, kultiviert haben. Dazu wird exzellenter Wein aus den fruchtbaren Anbaugebieten des Landes serviert.

Lake Tekapo vor den Southern Alps

Chronik

Daten zur Landesgeschichte

Um 1000

Erste Polynesier erreichen die bis dahin menschenleeren Inseln. Die Überlieferung der Maori besagt, dass Neuseeland vom legendären Seefahrer Te Kupe entdeckt wurde. Andere polynesische Seefahrer seien ihm aus dem sagenhaften Heimatland Hawaiki in mehreren Auslegerkanus gefolgt. Von den einzelnen Kanus leiten die späteren Maori-Stämme ihre Herkunft ab.

Um 1300

Polynesier besiedeln nachweislich Aotearoa – das »Land der langen weißen Wolke«, wie Neuseeland von den Maori genannt wird. Die Steinzeitkultur des Naturvolks kennt den einfachen Ackerbau und pflanzt z. B. kumara (Süßkartoffeln) an.

Maori – die ersten Einwanderer

Neuseeland war gänzlich unbewohnt, als um 1000 n. Chr. die ersten Polynesier mit ihren Auslegerbooten die Küsten erreichten – und blieben. Sie kamen von fernen Inseln im Osten des Südpazifiks, vermutlich in mehreren Einwanderungswellen. Warum, kann nur vermutetet werden: Womöglich zwangen Überbevölkerung, kriegerische Auseinandersetzungen oder Nahrungsmittelknappheit zu dem abenteuerlichen Exodus. Schriftliche Aufzeichnungen gibt es nicht, die Besiedlung Aotearoas, des »Lands der langen weißen Wolke«, wurde lediglich mündlich überliefert. Entsprechend sagenhaft klingen die Geschichten der Maori-Mythologie, z. B. die Entstehungsgeschichte Neuseelands, die auf den bei Polynesiern meistverehrten Halbgott Maui zurückgeht: Der Legende nach ist nämlich die Südinsel das Kanu von Maui (Te Waka a Maui), Stewart Island der Anker und die Nordinsel der Fisch, den Maui fing (Te Ika a Maui).

Maori Chief Heki mit seiner Frau von der Bay of Islands (um 1885)

Die eingewanderten Polynesier bildeten kein »einig Volk«, sondern verschiedene Stämme, die oftmals verfeindet waren und sich kriegerisch bekämpften. Man siedelte mit einfachen Hütten im pa, einem befestigten Dorf, gerne in Hochlagen erloschener Vulkankegel, wie es sie vielerorts in Neuseeland gibt. Vor der Ankunft der Europäer lebten die Maori vom Ackerbau, Fischen und Jagen. Bevorzugt wurden Moas erbeutet, bis die riesigen Laufvögel wahrscheinlich bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ausgestorben waren.

Maori kannten keinen Privatbesitz, Ländereien waren Stammeseigentum, das an Pakeha, wie die Europäer genannt wurden, nicht veräußert werden konnte. Ein Dilemma, das den andauernden Streit um Landrechte befeuert. Austragungsort ist das Waitangi Tribunal, wo die Richter heutzutage in vielen Fällen zugunsten der Maori entscheiden.

Ein unbekannter Künstler hielt die Unterzeichnung des Vertrags von Waitangi auf Papier fest

1642

Der Holländer Abel Janszoon Tasman entdeckt als erster Europäer Neuseeland. Er annektiert das fremde Stück Erde für Holland und nennt es Staten Land, ohne es je zu betreten. Später wird es von holländischen Geografen in Nieuw Zeeland umbenannt.

1769

Der Brite James Cook erreicht am 9. Oktober die Ostküste der Nordinsel. In der Mercury Bay der heutigen Coromandel-Halbinsel nimmt er das Land für die englische Krone in Besitz.

1792

Das erste Walfangschiff erreicht Neuseeland.

1814

Die ersten Missionare kommen ins Land und eröffnen zwei Jahre später die erste Schule für Maori-Kinder.

1833

Der britische Gesandte James Busby erreicht Neuseeland. Er soll die Interessen der Engländer vertreten.

1835

35 Maori-Häuptlinge in der Bay of Islands unterschreiben mit Busby einen Unabhängigkeitsvertrag und schließen sich zu den »United Tribes of New Zealand« zusammen.

1837

William Hobson, der spätere Generalgouverneur, kommt in Neuseeland an, um die dort lebenden Europäer vor den aufständischen Maori zu schützen.

1838

Die »New Zealand Company« wird gegründet. Sie soll die Besiedlung des Landes vorantreiben, indem sie Briten bereits in der Heimat Grund und Boden verkauft. 1844, nachdem Wellington, Nelson, New Plymouth, Christchurch und Dunedin gegründet und fast 20 000 Auswanderer nach Neuseeland gebracht sind, löst sich die Gesellschaft wegen finanzieller Schwierigkeiten auf.

1840

Der »Treaty of Waitangi« wird am 6. Februar in der Bay of Islands unterzeichnet. Damit stehen die Maori unter dem Schutz der englischen Krone, die im Gegenzug die souveräne Herrschaft erhält. Der Vertrag soll in der Kronkolonie ein friedliches Zusammenleben zwischen Maori und pakeha, den Langnasen, wie die Weißen genannt werden, besiegeln. Später wird die umstrittene Abmachung als Staatsgründung interpretiert und das Datum als neuseeländischer Nationalfeiertag festgelegt.

Farmhaus in Nelson um 1890

Mühsame Suche nach Gold in Kumara an der Westküste der Südinsel

1858

Erstmals leben mehr weiße Einwanderer als Maori in Neuseeland. Ein Maori-König wird proklamiert (Potatau I.). Das »Maori King Movement« soll die Maori-Stämme bei der gerechten Abwicklung von Landverkäufen unterstützen.

1861

Gabriel Read findet Gold in Otago. In den nächsten Jahren werden immer mehr Goldfelder überall in Neuseeland entdeckt.

1865

Wellington wird Hauptstadt.

1867

Im Repräsentantenhaus werden vier Sitze (von 92) für Vertreter der Maori geschaffen, in der Kolonialzeit geradezu revolutionär und einmalig auf der Welt.

1872/73

Das »Public Trust Office« wird gegründet. Die noch heute bestehende staatliche Institution übernimmt notarielle Aufgaben, hilft Menschen in Not oder bei geschäftlichen Problemen.

1873

Die neuseeländische Regierung bezahlt Einwanderern die Schiffsreise, um sie ins Land zu locken.

1874

Die ersten Chinesen beginnen mit ihrer Arbeit auf den Goldfeldern an der Westküste. Von den Neuseeländern werden sie nicht geachtet. Sie sind anspruchslos, emsig und letztendlich auch noch erfolgreich.

1886

Bei Taranaki wird Öl gefunden.

1890

Die erste Wahl: Männer über 21 Jahren dürfen abstimmen.

1893

Weltweit als erste erhalten neuseeländische Frauen das Wahlrecht.

1898

Erstmalig auf der Welt gibt es in Neuseeland eine Altersrente für Frauen und Männer über 65 Jahre.

1901

202 Gewerkschaften vertreten knapp 24 000 Mitglieder. 27 Jahre später sind es 403 Gewerkschaften mit 103 000 Mitgliedern. Das »Tourist and Publicity Department« wird gegründet, das als erstes in der Welt um die Aufmerksamkeit der Touristen buhlt. Neuseeland zählt 815 000 Einwohner.

Jagdausflug um 1900 in Nelson

1907

Neuseelands kolonialer Status wird aufgehoben, der Inselstaat ist jetzt ein selbstständiges Herrschaftsgebiet innerhalb des britischen Empires.

1908

Der Neuseeländer Ernest Rutherford, der als Erster ein Atom spaltete, erhält als »Vater der Nuklearwissenschaften« den Chemie-Nobelpreis.

1917

Wegen des Krieges in Europa werden die Pubs um 18 Uhr geschlossen. Diese Regelung wird erst 50 Jahre später wieder aufgehoben.

1918

Eine traurige Bilanz: Rund 100 000 Neuseeländer nehmen seit 1914 im Australisch-Neuseeländischen-Armeecorps (ANZAC) an der Seite der Engländer am Ersten Weltkrieg teil, 17 000 kommen um.

1919

Frauen dürfen nun auch ins Parlament gewählt werden.

1925

Erstes Radioprogramm in Neuseeland.

1933

Neuseeland ist das höchstverschuldete Land (pro Kopf der Bevölkerung) der Welt.

1936

Die 40-Stunden-Woche wird festgeschrieben.

1942

Während die neuseeländische Armee (über 100 000 Männer) an der Seite der Briten (hauptsächlich in Nordafrika) kämpft, bieten die Amerikaner dem Land militärischen Schutz vor den Japanern.

1947

Am 25. November wird Neuseeland vollständig unabhängig von England, bleibt aber weiterhin Mitglied des Commonwealth.

1951

Das ANZUS-Abkommen, der militärische Sicherheitspakt zwischen Australia (A), New Zealand (NZ) und den United States (US), wird unterzeichnet und tritt ein Jahr später in Kraft.

1952

In Neuseeland leben etwas über zwei Millionen Neuseeländer europäischer Abstammung und knapp 140 000 Maori.

1953

Der Neuseeländer Edmund Percival Hillary (1919–2008), ein ehemaliger Bienenzüchter, bezwingt als Erster mit dem Nepalesen Tenzing Norgay den Mount Everest.

1960

Gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Mann und Frau garantiert der Staat seinen Bediensteten. Zwölf Jahre später ist dies auch verbindlich in der privaten Wirtschaft.

Fähre über den Bill River (bei Westport), Ende des 19. Jahrhunderts

1964

Zum letzten Mal wird in neuseeländischen Gewässern ein Wal getötet.

1965

Trotz heftiger Proteste schickt Neuseeland einige hundert Soldaten zur Unterstützung der Amerikaner in den Vietnam-Krieg.

1972

Erster Protest der neuseeländischen Regierung gegen die Atomtests der Franzosen im Südpazifik.

1973

Nach dem Beitritt Englands zur Europäischen Gemeinschaft bahnt sich für Neuseeland ein wirtschaftliches Fiasko an. Bis zum Jahr 2000 werden die Exporte nach England um bis zu 70 Prozent zurückgehen.

1974

Das Wahlalter wird auf 18 Jahre gesenkt.

1975

Das »Waitangi Tribunal« wird eingerichtet, um Konflikte mit den Maori zu lösen, die auf unterschiedlichen Auslegungen des Vertrags von Waitangi beruhen.

1977

Arbeitslosigkeit und Inflation machen den Neuseeländern immer mehr zu schaffen. Die Auslandsverschuldung wird immer größer.

1981

Am »Waitangi Day« (6. Februar) protestieren Maori erstmals in der Öffentlichkeit gegen den ihrer Meinung nach ungerechten Vertrag von Waitangi.

1984

Unter Labour-Premierminister David Lange wird Neuseeland zur ersten atomwaffenfreien Zone auf der Erde erklärt. Ein entsprechendes Gesetz tritt aber erst 1986 in Kraft.

1985

Im Hafen von Auckland versenkt der französische Geheimdienst das Greenpeace-Schiff »Rainbow Warrior«. Ein Mann kommt ums Leben.

1989

Das »Waitangi Tribunal« gibt einem Maori-Stamm erstmals wieder Ländereien zurück. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Staats- und nicht um Privatbesitz.

1995

Neuseeland führt die weltweiten Proteste gegen die Atomtestserie der Franzosen auf dem Mururoa-Atoll an. Wenig später werden die Tests eingestellt.

1996

Zum ersten Mal wird die Regierung nach dem Mehrheitswahlrecht wie in Deutschland gewählt. Damit sind auch Koalitionen möglich.

1997

Mit Jenny Shipley (National Party) wird zum ersten Mal eine Frau zum Prime Minister gewählt. Es folgt ihr 1999 Helen Clark (Labour Party), die bis Ende 2008 im Amt bleibt.

Maori-Versammlungshaus in Waitangi (li.); die Kunst des Schnitzens gehört zum traditionellen Handwerk der Maori (re.)

Container Mall (auch Re:START): Ein Labyrinth aus Schiffscontainern prägte nach dem Erdbeben von 2011 bis 2018 das Zentrum von Christchurch

2000

Vor Auckland gewinnt die ambitionierte Seglernation Neuseeland zum zweiten Mal (nach 1995) den renommierte Segelwettbewerb »America’s Cup«.

2001–03

Neuseeland erklärt sich zur »Mittelerde« und die von dem neuseeländischen Regisseur Peter Jackson in Neuseeland verfilmte Tolkien-Fantasy-Trilogie »Herr der Ringe« (»Lord of the Rings«) erhält elf Oscars. Die Drehorte werden zu Attraktionen – u. a. die Umgebung von Wellington (»The Shire«), Queenstown (»Lothlórien«) und Waikato (»Hobbiton«).

2008

Ein Nationalheld stirbt im Alter von 88 Jahren: Sir Edmund Hillary, Bezwinger des Mount Everest.

2010/11

Die Region Christchurch wird von schweren Erdbeben heimgesucht. Im Februar 2011 finden 185 Menschen den Tod und weite Teile der Stadt werden zerstört.

2016

Neuseeland behält seine alte Flagge mit dem Union Jack. Die Bevölkerung hat im Zuge eines Referendums mit einer Mehrheit (56,6 Prozent) gegen einen neuen Entwurf mit Silberfarn und vier roten Sternen (Kreuz des Südens) gestimmt.

2017

Die konservative National Party erhält bei den Parlamentswahlen die meisten Stimmen, die Regierung aber stellt die sozialdemokratische Labour Party mit Unterstützung der rechtsorientierten NZ First Party sowie den Grünen. Premierministerin wird die 37-jährige Jacinda Ardern (Labour).

2018

Nachdem der Tourismussektor des Landes in den vergangenen 3 Jahren um 30 Prozent gewachsen ist, führt Neuseeland die Touristensteuer ein.

Am 26. Oktober 2017 wurde Jacinda Ardern als Premierministerin vereidigt