Maxim Gorki: Nachtasyl

 

 

Maxim Gorki

Nachtasyl

Szenen aus der Tiefe

 

 

 

Maxim Gorki: Nachtasyl. Szenen aus der Tiefe

 

Übersetzt von August Scholz

 

Neuausgabe.

Herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2017.

 

Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes:

Pavel Filonov, Trio am Tisch, 1914-15

 

ISBN 978-3-7437-0075-8

 

Dieses Buch ist auch in gedruckter Form erhältlich:

ISBN 978-3-86199-512-8 (Broschiert)

ISBN 978-3-86199-513-5 (Gebunden)

 

Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag der Contumax GmbH & Co. KG, Berlin.

 

Urauführung: Moskauer Künstlertheater, 1902. Hier in der Übersetzung von August Scholz, München, Marchlewski, 1903.

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über http://www.dnb.de abrufbar.

Konstantin Petrowitsch Pjatnizkij gewidmet

 

 

Personen

Kostýlew, Michail Iwánow, 54 Jahre alt, Herbergswirt.

 

Wassilíssa Kárpowna, seine Frau, 26 Jahre alt.

 

Natáscha, ihre Schwester, 20 Jahre alt.

 

Medwédew, Onkel der beiden, Polizist, 50 Jahre alt.

 

Wásjka Pépel, 28 Jahre alt.

 

Kleschtsch, Andrej Mitrítsch, Schlosser, 40 Jahre alt.

 

Ánna, seine Frau, 30 Jahre alt.

 

Nástja, ein Mädchen, 24 Jahre alt.

 

Kwaschnjá, ein Hökerweib, etwa 40 Jahre alt.

 

Bubnów, Mützenmacher, 45 Jahre alt.

 

Sátin, etwa 40 Jahre alt.

 

Ein Schauspieler, 40 Jahre alt.

 

Ein Baron, 32 Jahre alt.

 

Luká, ein Pilger, 60 Jahre alt.

 

Aljóschka, ein Schuhmacher, 20 Jahre alt.

 

Schiefkopf

 

Ein Tatar

 

Ein paar Landstreicher ohne Namen – stumme Rollen.

 

Erster Aufzug

Ein höhlenartiger Kellerraum. Die massive, schwere Deckenwölbung ist von Rauch geschwärzt, ihr Kalkbewurf abgefallen. Das Licht fällt vom Zuschauer her auf die Bühne, und von oben nach unten, durch ein quadratisches Fenster auf der rechten Seite. Die rechte Ecke wird von Pepels Kammer eingenommen, die durch dünne Scheidewände von dem übrigen Raum abgetrennt ist; neben der Tür, die in diese Kammer führt, befindet sich Bubnows Pritsche. In der linken Ecke ein großer russischer Ofen; in der linken, massiven Wand die Tür zur Küche, in der Kwaschnja, der Baron und Nastja wohnen. Zwischen dem Ofen und der Tür an der Wand ein breites Bett, das ein unsauberer Kattunvorhang verbirgt. Überall an den Wänden Pritschen. Im Vordergrund an der Wand links ein Holzklotz mit einem Schraubstock und einem kleinen Amboß, die beide an dem Klotz befestigt sind; vor diesem ein zweiter, kleinerer Holzklotz, auf dem Kleschtsch vor dem Amboß sitzt. Er hat ein paar alte Schlösser in Arbeit, in die er Schlüssel einpaßt. Zu seinen Füßen zwei große Bunde verschiedener Schlüssel, die auf Drahtringe aufgereiht sind, ein verbogener blecherner Samowar, ein Hammer, Feilen. In der Mitte des Raumes ein großer Tisch, zwei Bänke, ein Hocker, alles ohne Anstrich und unsauber. Am Tische Kwaschnja, die sich am Samowar zu schaffen macht und die Hausfrau spielt, ferner der Baron, der an einem Stück Schwarzbrot kaut, und Nastja, die auf einem Hocker sitzt, sich mit den Ellbogen auf den Tisch stützt und in einem zerfetzten Buch liest. Auf dem Bett, hinter dem Vorhang, liegt Anna, die man häufig husten hört. Bubnow sitzt auf seiner Pritsche, mißt auf einer Holzform für Mützen, die er zwischen den Knien hält, ein paar alte, zertrennte Beinkleider ab und überlegt, wie er sie zu Mützen zuschneiden soll. Neben ihm eine zerbrochene Hutschachtel, die er zu Mützenschirmen zerschneidet, Stücke Wachsleinwand, Abfälle. Satin, der eben erwacht ist, liegt auf der Pritsche und brüllt. Auf dem Ofen liegt, dem Zuschauer unsichtbar, der Schauspieler, man hört ihn husten und hin und her rücken. Es ist Morgen, im Anfang des Frühlings.

 

 

DER BARON. Also weiter!

KWASCHNJA. Nee, sag ich dir, mein Lieber – damit bleib mir hübsch weg! Ich kann ein Lied davon singen, sag ich dir – Nicht zehn Pferde bringen mich zum zweitenmal an den Traualtar!

BUBNOW zu Satin. Was grunzt du denn? Satin brüllt.

KWASCHNJA. Ich um 'ne Mannsperson meine Freiheit verkaufen? Ich mich wieder an 'nen Kerl hängen – wo ich jetzt so dastehe, daß mir keiner was zu sagen hat? Fällt mir nicht im Traum ein! Und wenn's ein Prinz aus Amerika wäre – ich mag ihn nicht haben!

KLESCHTSCH. Du schwindelst ja!

KWASCHNJA. Wa-as?

KLESCHTSCH. Schwindeln tust du. Den Abramka heiratest du –

DER BARON nimmt Nastja das Buch weg, liest den Titel. »Verhängnisvolle Liebe« – Lacht.

NASTJA streckt die Hand nach dem Buche aus. Gib her! – Gib's zurück! Na – laß deine Späße! Der Baron sieht sie an und schwenkt dabei das Buch in der Luft.

KWASCHNJA zu Kleschtsch. Du bist es, der schwindelt, rothaariger Ziegenbock, du! Wie kannst du so frech mit mir reden?

DER BARON gibt Nastja mit dem Buch einen Klaps auf den Kopf. Bist 'ne dumme Gans, Nastjka –

NASTJA nimmt ihm das Buch weg. Gib her! –

KLESCHTSCH zu Kwaschnja. Was für 'ne große Dame – Und den Abramka heiratest du doch – zappelst nur so drauf –

KWASCHNJA. Natürlich! Das fehlte mir grade – was denn noch? Und du – hast dein Weib da halb tot geprügelt –

KLESCHTSCH. Halt's Maul, alte Hexe! Was geht's dich an? –

KWASCHNJA. Aha! Die Wahrheit kannst du nicht hören!

DER BARON. Jetzt geht's los! Nastja – wo bist du?

NASTJA ohne den Kopf zu heben. Was? Laß mich in Ruhe!

ANNA steckt den Kopf hinter dem Bettvorhang hervor. 's ist schon Tag. Um Gottes willen – schreit nicht – zankt euch nicht!

KLESCHTSCH. Da, sie greint wieder!

ANNA. Jeden Tag, den Gott gibt, streitet ihr euch – Laßt mich wenigstens ruhig sterben!

BUBNOW. Der Lärm hindert dich doch nicht am Sterben –

KWASCHNJA tritt an Annas Lager. Sag Mütterchen, wie hast du's nur mit solch einem Schuft aushalten können?

ANNA. Laß mich in Frieden – laß mich –

KWASCHNJA. Nun, nun! Du arme Duldnerin! – Wird's noch immer nicht besser mit deiner Brust?

DER BARON. 's ist Zeit, daß wir auf 'n Markt gehen, Kwaschnja! –

KWASCHNJA. Gleich gehen wir. Zu Anna. Magst du ein paar heiße Pastetchen?

ANNA. Nicht nötig – ich dank dir schön. Wozu soll ich noch essen?

KWASCHNJA. Iß nur! Heißes Essen tut immer gut – es löst. Ich will sie dir in 'ne Tasse tun und beiseite stellen – wenn du Appetit bekommst, iß! Zum Baron. Gehen wir, gnädiger Herr! Zu Kleschtsch. Hu, du Satan – Ab in die Küche.

ANNA hustet. O Gott –

DER BARON stößt Nastja leicht in den Nacken. Wirf doch die Schwarte weg – närrisches Ding!

NASTJA murmelt. Geh schon – ich bin dir doch nicht im Wege! Der Baron pfeift vor sich hin; ab hinter Kwaschnja.

SATIN richtet sich von seiner Pritsche auf. Wer hat mich eigentlich gestern verhauen?

BUBNOW. Kann dir das nicht gleich sein?

SATIN. Das schon – aber was war der Grund?

BUBNOW. Habt ihr Karten gespielt?

SATIN. Allerdings –

BUBNOW. Dabei wird's wohl passiert sein –

SATIN. Diese Schurken!

DER SCHAUSPIELER auf dem Ofen, den Kopf vorstreckend. Einmal werden sie dich noch ganz totschlagen –

SATIN. Und du bist ein Dummkopf!

DER SCHAUSPIELER. Ein Dummkopf? Wieso?

SATIN. Na – zweimal können Sie mich doch nicht totschlagen!

DER SCHAUSPIELER nach kurzem Schweigen. Versteh ich nicht – warum können sie das nicht?

KLESCHTSCH. Kriech vom Ofen runter und räum die Bude auf! Verzärtelst dich viel zu sehr –

DER SCHAUSPIELER. Das geht dich gar nichts an –

KLESCHTSCH. Wart – wenn Wassilissa kommt, die wird's dir besorgen –

DER SCHAUSPIELER. Der Teufel hole die Wassilissa! Heut muß der Baron aufräumen, er ist dran – Baron!

DER BARON kommt aus der Küche herein. Hab keine Zeit – ich muß mit Kwaschnja auf den Markt –

DER SCHAUSPIELER. Das ist mir ganz gleich – geh meinetwegen zum Henker – aber die Stube mußt du ausfegen, du bist an der Reihe – Fällt mir nicht ein, mich für andere zu rackern –

DER BARON. Na, dann hol dich der Teufel! Nastenjka wird ausfegen – He, du – verhängnisvolle Liebe! Wach auf! Nimmt Nastja das Buch weg.

NASTJA erhebt sich. Was willst du? Gib her! Frecher Kerl! Das will 'n feiner Herr sein –

DER BARON gibt ihr das Buch zurück. Du, Nastja, feg doch für mich aus – ja?

NASTJA geht nach der Küche ab. Das fehlte mir gerade – was denn sonst noch?

KWASCHNJA von der Küche her, durch die Tür; zum Baron. So komm doch endlich! Sie werden schon aufräumen, auch ohne dich – Wenn man dich drum bittet, mußt du's tun, Schauspieler! Wirst dir nicht gleich die Rippen brechen!

DER SCHAUSPIELER. Immer ich – hm – das versteh ich nicht –

DER BARON trägt an einem Tragejoch zwei Körbe aus der Küche; in den Körben befinden sich bauchige Töpfe, die mit Zeuglappen bedeckt sind. 's ist heute recht schwer –

SATIN. Es hat sich wirklich verlohnt, daß du als Baron zur Welt gekommen bist!

KWASCHNJA zum Schauspieler. Sieh schon zu, daß du ausfegst! Ab in den Hausflur, wohin sie den Baron vorausgehen läßt.

DER SCHAUSPIELER kriecht vom Ofen herunter. Ich darf keinen Staub einatmen – das schadet mir. Selbstbewußt. Mein Organismus ist mit Alkohol vergiftete – Sitzt nachdenklich auf der Pritsche.

SATIN. Organon – Organismus –

ANNA zu Kleschtsch. Andrej Mitritsch –

KLESCHTSCH. Was gibt's wieder?

ANNA. Die Kwaschnja hat Pasteten für mich dagelassen – geh, iß du sie!

KLESCHTSCH tritt näher an ihr Lager. Wirst du nicht essen?

ANNA. Ich mag nicht – Wozu soll ich essen? Du arbeitest – du mußt essen –

KLESCHTSCH. Hast angst? Hab keine Angst – vielleicht wird's wieder gut –

ANNA. Geh, iß! Mir ist so schwer ums Herz – es geht bald zu Ende –

KLESCHTSCH entfernt sich von ihr. Nicht doch – vielleicht – stehst du wieder auf – 's ist schon vorgekommen! Ab in die Küche.

DER SCHAUSPIELER laut, als wenn er plötzlich aus dem Traum erwacht. Gestern, im Krankenhaus, sagte der Doktor zu mir: Ihr Organismus ist durch und durch mit Alkohol vergiftet –

SATIN lächelt. Organon –

DER SCHAUSPIELER mit Nachdruck. Nicht Organon, sondern Or–ga–nis–mus –

SATIN. Sikambrer –

DER SCHAUSPIELER mit abwehrender Handbewegung. Ach, Unsinn! Ich rede im Ernst – ja – Mein Organismus ist vergiftet – folglich schadet es mir, wenn ich die Stube ausfege – und den Staub einatme –

SATIN. Makrobiotik – ha!

BUBNOW. Was brummst du da?

SATIN. Wörter – Dann gibt's noch ein Wort: Transzendental –

BUBNOW. Was bedeutet das?

SATIN. Weiß nicht – hab's vergessen –

BUBNOW. Warum sagst du es also?

SATIN. So – Unsere gewöhnlichen Wörter hab ich satt, mein Lieber – Jedes von ihnen hab ich wenigstens tausendmal gehört –

DER SCHAUSPIELER. »Worte, nichts als Worte!« heißt es im Hamlet. Ein großartiges Stück, der Hamlet! – Ich hab darin den Totengräber gespielt –

KLESCHTSCH kommt aus der Küche. Wirst du nun bald mit dem Besen spielen?

DER SCHAUSPIELER. Das geht dich 'nen Quark an – Schlägt sich mit der Faust vor die Brust. Ophelia! Schließ in dein Gebet all meine Sünden ein! Hinter der Szene, irgendwo in der Ferne, läßt sich dumpfes Lärmen und Schreien und der Pfiff eines Polizisten vernehmen. Kleschtsch setzt sich an die Arbeit; man hört das Geräusch seiner Feile.

SATIN. Ich liebe die seltsamen, unverständlichen Wörter – Als junger Mann – ich war damals beim Telegrafendienst – hab ich viele Bücher gelesen –

BUBNOW. Telegrafist bist du auch gewesen?

SATIN. Gewiß! Lächelt. Es gibt sehr schöne Bücher – und eine Menge interessanter Wörter – Ich war ein Mann von Bildung, verstehst du?

BUBNOW. Hab's schon gehört – wohl hundertmal! Was einer war, darauf pfeift die Welt. Ich war zum Beispiel Kürschner – hab mein eigenes Geschäft gehabt – Meine Arme waren ganz gelb – von der Farbe, weißt du, wenn ich die Pelze färbte – ganz gelb, mein Lieber, bis an die Ellbogen ran! Ich dachte schon, ich würde sie mein Lebtag nicht mehr reinwaschen, sondern so, mit den gelben Händen ins Grab steigen – Na, und jetzt sind sie – einfach schmutzig – ja!

SATIN. Und was weiter?

BUBNOW. Weiter nichts –

SATIN. Was willst du damit sagen?

BUBNOW. Ich meine nur – beispielshalber – Mag sich einer von außen noch so bunt anmalen – es reibt sich alles wieder ab – alles wieder ab, ja!

SATIN. Hm, die Knochen tun mir weh!

DER SCHAUSPIELER sitzt da, die Arme um die Knie geschlungen. Bildung ist Unsinn, die Hauptsache ist Talent. Ich hab einen Schauspieler gekannt, der hat seine Rollen buchstabiert, aber spielen konnte er seine Helden, daß das Theater in den Fugen krachte – von der Begeisterung des Publikums –

SATIN. Bubnow, gib mir 'n Fünfer!

BUBNOW. Hab selber nur zwei Kopeken –

DER SCHAUSPIELER. Talent muß ein Heldenspieler haben, das behaupt ich. Talent – das ist der Glaube an sich selbst, an die eigne Kraft –

SATIN. Gib mir 'nen Fünfer, und ich will dir's glauben, daß du ein Talent, ein Held, ein Krokodil, ein Reviervorsteher bist – Kleschtsch, gib 'nen Fünfer her!

KLESCHTSCH. Geh zum Teufel! Da könnte jeder kommen –

SATIN. Schimpf doch nicht gleich! Ich weiß ja, du hast selber nichts –

ANNA. Andrej Mitritsch – es ist so stickig – ich krieg keine Luft –

KLESCHTSCH. Was kann ich dazu tun?

BUBNOW. Mach die Tür nach dem Hausflur auf!

KLESCHTSCH. Hast schön reden! Du sitzt auf der Pritsche, und ich auf der Erde – Laß mich mit dir tauschen, dann mach ich auf – Bin ohnedies erkältet –

BUBNOW in ruhigem Tone. Meinetwegen laß es – deine Frau bittet drum –

KLESCHTSCH finster. Da könnte jeder kommen –

SATIN. Der Schädel brummt mir – äh! Warum sich die Leute nur immer gegenseitig auf die Köpfe schlagen?

BUBNOW. Sie schlagen sich nicht bloß auf die Köpfe, sondern auch auf die andern Körperteile. Erhebt sich. Ich muß mir Zwirn besorgen – Unsere Wirtsleute lassen sich heut so lange nicht sehen – sind am Ende verreckt! Ab. Anna hustet. Satin hat die Hände unter den Nacken geschoben und liegt unbeweglich da.

DER SCHAUSPIELER schaut melancholisch um sich und tritt dann auf Anna zu. Wie steht's? Schlecht?

ANNA. So stickig ist's hier –

DER SCHAUSPIELER. Ich führ dich in den Hausflur, wenn du willst. Steh auf. Er hilft der Kranken, die sich vom Lager aufrichtet, wirft ihr ein altes Tuch um die Schultern und stützt sie, während sie in den Hausflur wankt. Nun, nun – immer Mut! Auch ich bin ein kranker Mensch – bin mit Alkohol vergiftet. Kostylew tritt ein.

KOSTYLEW in der Tür. 'nen Spaziergang machen? Was für ein schmuckes Pärchen – der Bock mit der Zicke! –

DER SCHAUSPIELER. Tritt auf die Seite – siehst du nicht, daß hier Kranke kommen?

KOSTYLEW. Bitte, geht vorüber. Die Melodie eines Kirchenliedes vor sich hinsummend, hält er mißtrauisch Umschau in dem Keller und neigt den Kopf nach links, als wollte er etwas in Pepels Kammer belauschen. Kleschtsch klappert wütend mit den Schlüsseln und feilt heftig darauf los, wobei er den Wirt mit finstern Blicken beobachtet. Na, raspelst du fleißig?

KLESCHTSCH. Was?

KOSTYLEW. Ob du fleißig raspelst, frag ich – Pause. Hm – ja, was wollt ich doch gleich sagen? Hastig, mit leiser Stimme. War meine Frau nicht da?

KLESCHTSCH. Hab sie nicht gesehen –

KOSTYLEW nähert sich behutsam der Tür von Pepels Kammer.