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Jean-Philipp Baeck,
Andreas Speit (Hg.)

RECHTE
EGO
SHOOTER

Von der virtuellen Hetze
zum Livestream-Attentat

Ch. Links Verlag, Berlin

Einige der im Buch behandelten Webseiten oder Foren sind inzwischen gesperrt oder umbenannt worden, sodass sie unter dem früheren Namen nicht mehr aufgerufen werden können.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

1. Auflage, März 2020,
entspricht der 1. Druckauflage vom März 2020
© Christoph Links Verlag GmbH
Prinzenstraße 85 D, 10969 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0
www.christoph-links-verlag.de; mail@christoph-links-verlag.de
Umschlaggestaltung: Nadja Caspar, unter Verwendung von Shutterstock-Grafiken (572570311, 1536261479, 371870188)

ISBN 978-3-96289-076-6
eISBN 978-3-86284-471-5

INHALT

Jean-Philipp Baeck und Andreas Speit

Von der virtuellen Hetze zum Livestream-Attentat

Einleitung

Sebastian Erb

Das Netz des Attentäters

Der Anschlag von Stephan Balliet in Halle und wie sein Video und »Manifest« im Internet verbreitet wurden

Roland Sieber

Terror als Spiel

Virtuell vernetzter Rechtsterrorismus rund um den Globus

Veronika Kracher

Im Krieg gegen Frauen

Incels verlagern ihren Selbsthass auf andere

Andreas Speit

Der Jude und die Weiblichkeit – zwei alte Feindbilder

Hintergründe zur Gedankenwelt von Stephan Balliet

Andrea Röpke

Terror von rechts

Militante Kontinuität und politische Ignoranz

Simone Rafael

Vom Bildschirm zur Tat

Radikalisierung im Internet

Jan-Paul Koopmann

Alles nur ein Spaß?

Über die Debatte um »Killerspiele« und den Zusammenhang von gespielter und realer Gewalt

Michael Wörner-Schappert

Recht gegen rechts

Gesetze gegen Hass im Netz

Anhang

Literatur- und Quellenverzeichnis

Dank

Angaben zu den Autoren

Jean-Philipp Baeck und Andreas Speit

VON DER VIRTUELLEN HETZE ZUM LIVESTREAM-ATTENTAT

Einleitung

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Die Terrorakte könnten losgelöst voneinander erscheinen: ein Massaker in Christchurch auf zwei Moscheen, ein Attentat auf eine Synagoge in Kalifornien, ein Angriff auf Einwanderer in El Paso, dann auf eine Moschee nahe Oslo und zuletzt auf die Synagoge in Halle. In Neuseeland, den USA, Norwegen und Deutschland forderten diese Taten im Jahr 2019 insgesamt 77 Todesopfer. Es waren eindeutig alles rechtsextreme Morde, alle von Männern verübt, die allein den Abzug drückten. Sie zogen los, um Menschenleben zu vernichten, und suchten ihre Opfer gezielt aus – Juden, Migranten, Feministinnen, politische Gegner. Zuvor waren sie online unterwegs, radikalisierten sich, und irgendwann, nach Wochen, Monaten, Jahren, schritten sie zur Tat.

Doch: Es besteht zwischen diesen Rechtsterroristen ein noch engerer Zusammenhang. Obgleich es weitere Attentate gab, bezogen sich in den hier erwähnten Fällen die Mörder zumeist explizit aufeinander und teilen eine rassistische, antisemitische und antifeministische Ideologie. Alle schafften oder planten zumindest, ihre Anschläge per Livestream zu verbreiten. Einer wirkte wie ein Vorbild für den nächsten. Und sie alle kündigten ihre Tat online in besonderen Foren an, in denen anonym Bilder geteilt und kommentiert werden: sogenannte Imageboards namens 8chan, Endchan oder Meguca.

Auszumachen ist ein neuer Tätertypus: Rechtsterroristen, die ihre Anschläge im Internet vorbereiten und verbreiten und die sich mit Gleichgesinnten international über diese Imageboards, soziale Medien oder Chatprogramme austauschen und sich zu weiteren Taten weltweit anregen. Sie traten schon früher auf, aber 2019 häuften sich die Fälle. Ihr politisches Umfeld ist nicht die Neonazi-Kameradschaft von nebenan, nicht der rechte Parteiaufmarsch am Wochenende und nicht die Stammtisch-Runde in der Dorfkneipe. Sie fühlen sich zu Hause in einer Online-Community, die in den letzten Jahren erdumspannend gewachsen und dafür vergleichsweise noch recht wenig beleuchtet ist: Sie sind geprägt von einer sozial abgestumpften und zynischen Internet-Subkultur, die vornehmlich auf Imageboards stattfindet – und die verbunden ist mit der Gamer-Szene.

Einer von ihnen ist Stephan Balliet. Bei seinem Angriff auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 tötete der damals 27-Jährige zwei Menschen und verletzte zwei weitere schwer. Seine Tat übertrug Balliet live mit einer Handykamera ins Internet. Mit selbst gebauten Waffen und Sprengsätzen war er losgezogen und hatte versucht, die Holztür zu dem Gebetshaus aufzuschießen, die jedoch standhielt. Nur dadurch wurde ein größeres Massaker verhindert. Eine antisemitische Tat, aus einem Hass heraus, der sich nicht allein gegen Juden richtete.

Am höchsten jüdischen Feiertag hatte die Synagoge keinen Polizeischutz. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) erklärte später, es habe keinen Hinweis auf einen geplanten Anschlag gegeben und dass die Zahl antisemitischer Vorfälle in Halle gering sei. Daher blieb die Bewachung der Synagoge aus. Eine folgenschwere Fehleinschätzung. Sie ist beispielhafter Ausdruck einer notorischen Unterschätzung der Verbreitung und Gefährlichkeit von menschenfeindlicher Ideologie.

Bei Balliet sind die Bezüge zur Kultur der Imageboards und der Gamer deutlich: sozial, sprachlich und ästhetisch. So, wie er seine Tat als Livestream ins Internet überträgt, nehmen Zuschauer wie bei einem Egoshooter-Spiel aus Ich-Perspektive die Sicht des Schützen ein, bei der die Waffe in der Bildmitte auf und ab wippt. Er verbreitet das Video über eine Plattform, auf der hauptsächlich Mitschnitte von Computerspielen zu sehen sind. Wenn er dabei seine Aktionen kommentiert, verwendet er Floskeln der Gamer.

Vor allem aber formulierte Balliet eine Liste an Kampferfolgen in seinen Dokumenten, die er vor der Tat online verbreitete und die einer Aufzählung gleicht, wie sie bei Computerspielen die zu erzielenden »Bonuserfolge« markiert: Es ist die »Gamification des Terrors«, bei der ein spielerisches Punktesystem zur Referenz im realen Leben pervertiert wird. Der ironisch unterhaltsame Ton aus Ballerspielen ist an Zynismus kaum zu ertragen, wenn es um echte Menschen geht. Aber um die geht es: um echte Todesopfer und alle, die zur gleichen Gruppe wie sie gehören, auf die die Rechten ihren Hass projizieren.

Für den neuen Typ von Rechtsterroristen markiert der Anschlag von Anders Breivik in Norwegen 2011 den Ausgangspunkt. Schon Breivik, der in Oslo und auf der Insel Utøya insgesamt 77 Menschen umbrachte, plante, seine Morde live zu übertragen, und war zuvor ein sehr aktiver Online-Zocker. Zu seinen Nachfolgern zählt David Sonboly, der 2016 in und am Münchner Olympia-Einkaufszentrum auf Migranten zielte, neun Menschen tötete und dessen Fall mittlerweile auch von den Sicherheitsbehörden offiziell als rechte politische Tat eingestuft wird. Im März 2019 brachte dann Brenton Tarrant im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen um. Nach ihm folgten – als bekanntere Täter – John Earnest, bei dessen Attentat auf eine Synagoge in Kalifornien ein Mensch starb, Patrick Crusius, der in El Paso auf vermeintliche mexikanische Einwanderer schoss und dabei 22 Menschen ermordete, Philip Manshaus, der nahe Oslo erst seine Stiefschwester tötete und dann Helm und Uniform tragend eine Moschee attackierte. Und im Oktober 2019 dann Stephan Balliet.

Tarrant zeigte mit seinem Livestream aus Christchurch, wie aus einem Anschlagsvideo ein viraler Hit werden kann – woran Medien durch unkritische Verbreitung des Materials einen Anteil hatten. Breivik wurde bereits vor ihm in bestimmten Ecken der Imageboards – aber auch auf kommerziellen und seriösen Plattformen für Computerspiele – für Rechte zu einer Kultfigur des vermeintlich einsamen Rächers an der modernen Welt.

Alle diese Täter finden unter Rechtsextremen ihre Fans – öffentlich ausgesprochen aber wird das vornehmlich in den sozialen Medien: Gamer benennen sich in Gruppenspielen online nach Breivik oder Tarrant, Imageboard-Nutzer fordern über Bildmontagen massenhaft zur Nachahmung der Attentate auf, und andere führen auf eigenen Websites eine Rangfolge für die Terrortaten – mit Anerkennung für die Massenmörder Breivik und Tarrant und einem Publikum, das von Balliet eher enttäuscht ist, weil er mit seinem Ansinnen eines Blutbades in der Synagoge scheiterte.

Diese Form von politisch motivierter Hasskriminalität ist auch deshalb so perfide, weil sie immer einen Effekt auf das Sicherheitsgefühl nichtanwesender Mitglieder der Gruppe hat, für die das Opfer stand: Einer wird erschossen, die Gruppe weiß, dass alle gemeint sind.

Die Tötung ist die finale Aktion. Seit Jahren entwürdigen und erniedrigen meistens Männer im Netz ihre ausgemachten Feinde. Das Roma Antidiscrimination Network mit Sitz in Göttingen berichtet von Clips aus Osteuropa, in denen Angriffe auf Angehörige der Roma-Minderheit verbreitet werden. In einem Fall filmte 2016 ein Mann in einem bulgarischen Dorf mit dem Smartphone, wie er einen Roma-Jungen schlug und trat. Der 17-Jährige hatte zuvor auf Nachfrage erklärt, dass der Mann und er gleich seien. Den Mitschnitt verbreitete der Angreifer über soziale Netzwerke. Der Fall ist ein Beispiel dafür, wie ein Rechter mit dem Video einer leider alltäglichen Tat über den konkreten Moment hinaus eine Wirkung zu erzielen erhoffte – in Bezug auf Nachahmer und auf eine zusätzliche öffentliche Erniedrigung des Opfers.

»Man kann nur Sorten von Umgebungen schaffen, in denen sich so etwas nicht anbietet«, sagte der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit 2015 über die Tötungslust von Anders Breivik und anderen in einem Interview mit der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. »Wenn die Umgebung nicht mitmordet und mitfeiert, ist der Triumph sehr eingeschränkt.«

Doch die Umgebung feiert mit. Sie besteht eben nicht mehr nur aus dem näheren lokalen und gesellschaftlichen Umfeld, sondern ist online international vernetzt. Die sozialen Medien seien der »wesentliche Multiplikations-, Resonanz- und Mobilisierungsraum für die Parolen der völkischen Rechten«, erklärt der Sozialwissenschaftler Samuel Salzborn in »Angriff der Antidemokraten« 2017. Tagespolitische Themen würden aufgegriffen und mit einer möglichst einsilbigen, oft grafisch visualisierenden Deutung versehen, bei der jede Ambivalenz verschwindet. Betrieben wird eine Entkultivierung der Diskurse. Es ist der Versuch einer digitalen Kulturrevolution von rechts mit dem Ziel einer kulturellen Hegemonie. Das »digitale Internetwesen«, so schreibt Klaus Theweleit 2019 in einer aktualisierten Ausgabe von »Männerphantasien«, habe das »Nischenwesen« des Rechtspopulismus und der »Netz-Nazis« verschwinden lassen. Im Netz könne jedes »Mini-Segment« eine »Globalgröße« erreichen. Und jedes Attentat kann live zum Welthit werden. Im Falle von Brenton Tarrant starteten dessen rechte Fans eine globale Aktion namens »Brenton Tarrant Memetic Warfare«, um Nachahmer zu animieren. Tarrant hatte selbst dazu aufgerufen.

Neue rechte Szene auf Imageboards

Memes, wie sie die Fans von Tarrant weltweit zu weiteren Terror-Aufrufen nutzten, sind Montagen von kurzen Texten auf Fotos und sollten ursprünglich einmal lustig gemeint sein. Längst aber werden in dieser Form der Kommunikation auch menschenverachtende Aussagen verbreitet, wird sich hinter angeblicher Ironie versteckt und meist nicht offen preisgegeben, wie ernst man es wirklich meint. Das gehört zur Kultur der Imageboards. In diesen Foren treten Nutzer regelhaft nicht mit ihrem echten Namen auf, sondern posten Bilder und Kommentare als »Anonymous«. Von albernen Katzenbildchen, Memes, Comics, Karikaturen, Beschimpfungen bis hin zu Einträgen von Menschen, die ernsthaften Rat suchen, ist hier alles zu finden, was das Internet so ausspuckt. Vor allem: Pornofotos.

Es ist eine anarchische und schnelllebige Kommunikation, die hier gelebt wird – die durchaus harmlose und kreative Werke hervorbringt, Anregungen zu spontanen Lachern, die aber noch zahlreicher abstoßende Geschmacklosigkeiten auf den Bildschirm spült. Auf bestimmten Unterseiten der Imageboards, meist unter dem Label »/pol/« (für »politisch inkorrekt«) firmierend, hat sich in den letzten Jahren eine eigene und eindeutig rechtsextreme Subkultur entwickelt – aus Zynikern und Provokateuren, überzeugten antisemitischen Verschwörungsideologen, sexuell frustrierten Männern, die einen Hass auf Frauen ausleben –, in den USA aus rassistischen »White Supremacists«, die von einer Überlegenheit einer weißen Rasse fantasieren, und aus Anhängern der Alt-Right-Bewegung (»Alternative Rechte«) sowie in Europa aus Sympathisanten beispielsweise der völkischen Identitären Bewegung. Tarrant, Balliet und die weiteren rechten Attentäter von 2019 – sie alle richteten sich an Gleichgesinnte auf Imageboards.

Diese Boards sind heute längst kein Phänomen in einer verborgenen Ecke des Internets mehr. 4chan, als bekanntestes, ist Anfang 2020 laut Amazons Web-Analysedienst Alexa weltweit unter den 1000 meistbesuchten Seiten im Internet, in den USA und Deutschland unter den meistbesuchten 400. Das Imageboard hat mehrere Millionen Besucher im Monat – nach eigenen Angaben rund 27 Millionen –, wobei das rechtsextreme Board /pol/ mit zu den wichtigsten Unterseiten gehört.

Vorläufer der Imageboards gehen bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Die Möglichkeit, anonym zu posten, wurde wohl durch das japanische Forum Ayashii World eingeführt, das noch rein auf Text basierte. Laut dem Online Hate Prevention Institute in Melbourne drehte sich Ayashii World um ein makabres Computerspiel, bei dem die Spieler die Sarin-Gas-Attacke auf die U-Bahn in Tokio von 1995 nachspielen konnten, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten. Es ist wohl ein früher Hinweis darauf, wohin die Reise der Boards gehen sollte. Nach Ayashii World entstanden neue Foren, irgendwann, auf Futaba Channel, auch mit der Möglichkeit, Bilder zu teilen. In Japan ermöglichte die Anonymität der Imageboards einen freieren Austausch, als er in dem Land ansonsten üblich war.

Mit 4chan entstand 2003 die englischsprachige Entsprechung. Daraus erwuchsen wiederum zahlreiche Ableger, darunter die radikalere Variante 8chan. Unter anderem die weltweite politische Hacker-Bewegung »Anonymous« geht auf 4chan zurück, aber auch Memes wie das von »Pepe dem Frosch« stiegen von hier aus zu einem Internetphänomen auf. Die grüne Comic-Figur des Zeichners Matt Furie stand ursprünglich in einem harmlosen Zusammenhang, bis Imageboard-Nutzer ihr immer neue, rassistische und antisemitische Botschaften verpassten.

Die Funktion solcher rechtsextrem gewendeten Bildchen geht weit über selbstreferentielle Albernheiten hinaus: Sie sind Erkennungszeichen und Ideologieträger. Die Alt-Right-Bewegung machte »Pepe den Frosch« zu einem ihrer Symbole. Ab 2015 nutzten es Unterstützer Donald Trumps im US-Präsidentschaftswahlkampf – auch Trump selbst bezog sich darauf und verbreitete über den Kurznachrichtendienst Twitter eine Zeichnung, die ihn als grünen Frosch zeigte. Seine demokratische Rivalin Hillary Clinton sah darin damals den Beweis für die Nähe Trumps zur rassistischen »White Supremacy«-Bewegung.

Eine ähnliche Karriere wie »Pepe der Frosch« machte das Meme »Moon Man«, die Zeichnung eines Halbmonds mit Gesicht und Sonnenbrille. Von einem profanen Werbe-Maskottchen der Fast-Food-Kette McDonald’s wurde es ebenfalls zu einem Symbol der Alt-Right-Bewegung, das auch erst auf den Imageboards 4chan und 8chan mit rassistischen Inhalten verbunden wurde. Auf einem Foto, das er vor seiner Tat im Internet verbreitete, trägt der Halle-Attentäter Balliet an einer Mütze einen Ansteckbutton mit dem »Moon Man«.

Forscher des australischen Online Hate Prevention Institute in Melbourne haben Ende 2019 in der Studie »The Online Sub-Culture of Hate and Violent Extremism: The Yom Kippur Terrorist Attack in Halle« die Mechanismen von Hass und Extremismus untersucht, die mit dieser Online-Subkultur zusammenhängen. Die Forscher Andre Oboler, Patrick Scolyer-Gray und William Allington sind nicht weit von den Einschätzungen von Salzborn und Theweleit entfernt. Vor dem Hintergrund der Häufung rechtsterroristischer Anschläge im Jahr 2019 erkennen sie sogar eine »neue Form des Terrorismus«, die eng mit Online-Foren und Imageboards verbunden sei. Hier herrsche eine Kultur, in der Cybermobbing- und Belästigungskampagnen koordiniert würden, in der Menschen dazu ermutigt würden, Selbstmord zu begehen, während sie dies live streamen, und in der zu Rassenkriegen und Völkermord aufgerufen würde.

Antisemitismus und Rassismus seien immer Teil der Kultur der Imageboards gewesen, erläutern die australischen Forscher, mittlerweile allerdings werde Gewalt gegen Juden nicht mehr nur befürwortet, sondern zur Unterhaltung der Online-Gemeinde live gestreamt. Viele /pol/-Unterforen der Imageboards treiben den Drang der Nutzer, etablierte Normen zu sprengen, noch auf die Spitze. Die Autoren führen in ihrer Studie diese Entwicklung teilweise auf eine gezielte Kampagne von Neonazis aus dem Forum Stormfront zurück.

»Was als Ironiekultur begann, die neue Besucher schockieren und die Redefreiheit im Internet feiern sollte, verlagerte sich allmählich auf die ernsthafte Förderung von Hass, Aufstachelung zu Gewalt und einer Ideologie des Rechtsextremismus«, schreiben Oboler, Scolyer-Gray und Allington über die Kultur der Imageboards. »Angespornt durch eine globalisierte, giftige, anonyme Online-Kultur, führt die Aufstachelung zu Hass allzu häufig zu gewalttätigem Extremismus, der sich offline manifestiert.«

Auch Maik Fielitz und Holger Marcks vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg schreiben den sozialen Medien eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Rechtsextremismus zu. Die Konfliktforscher gehen in einer Studie von Mitte 2019 sogar so weit, von einem neuen »Digitalen Faschismus« zu sprechen: Vernetzte Massen agierten ohne ein organisatorisches Zentrum. Während das Internet in den 1990er Jahren mit der Vorstellung verbunden war, die freie Meinungsäußerung auszuweiten, sei es mittlerweile zu einem Feld geworden, in dem die extreme Rechte diese Freiheit nutzt, um die offene Gesellschaft zu untergraben. Durch eine digitale Kultur, die visuell über Bilder, Ironie und Spaß funktioniere, könnten rechtsextreme Inhalte maskiert werden. Was Fielitz und Marcks allgemein für soziale Medien formulieren, gilt für die Imageboards im Besonderen.

Kein Alarmzeichen, sondern Ausdruck grassierender Ideologie

Besonders Verschwörungsideologien wie die eines angeblichen »großen Austausches« sind über den digitalen Weg omnipräsent – und haben doch in den meisten Fällen ihre Ursprünge nicht allein im Internet. 2001 begann sich die Vorstellung des »großen Austausches« durch den Essay »Le grand remplacement« von dem französischen neu-rechten Publizisten Renaud Camus im analogen Raum zu verbreiten. Das Werk ist eine der ideologischen Grundlagen der Attentäter von Oslo über Christchurch bis Halle. Brenton Tarrant überschrieb sein Manifest explizit mit »The Great Replacement«.

Die Grundannahme eines »großen Austausches« ist so einfach wie falsch: In seinem Essay führt Camus aus, dass mit der Einwanderung in Frankreich ein Identitäts- und Kulturverlust einherging. Ganz gezielt würde die Regierung diesen Prozess mit der Globalisierung vorantreiben. Im gesamten rechten Spektrum ist diese Behauptung wiederzufinden und wird dahingehend weitergetrieben, dass Eliten in Wirtschaft, Medien und Politik in vielen Ländern diesen angeblichen Austausch der weißen Bevölkerung forcieren würden. Rassismus paart sich hier mit tendenziell antisemitischem Verschwörungsdenken.

2016 machte der neurechte Verleger Götz Kubitschek diese Idee mit einer Übersetzung Camus’ im Antaios Verlag im deutschsprachigen Raum populär. Im weit rechten Magazin »Compact – Magazin für Souveränität« um Jürgen Elsässer sagte Camus im März 2016 in einem Interview: »Der Patriotismus ist dieser medialen Kaste derart fremd geworden, dass sie nicht begreifen kann, warum wir die Invasion unseres eigenen Landes beklagen.« Ein Begriff ist gesetzt, ein Thema forciert.

In der AfD ist diese Annahme auch durch Formulierungen wie einer angeblichen »Umvolkung« oder eines »Bevölkerungsaustauschs« virulent – nicht bloß am Rande der Partei. Der Bundestagsfraktionsvorsitzende und Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, erklärte 2017 in einer Presseerklärung, dass »der Bevölkerungsaustausch in Deutschland (…) auf Hochtouren« liefe. Tino Chrupalla, Bundestagsabgeordneter und seit 2019 Bundesvorsitzender der Partei, sprach 2018 von »Umvolkung«. Es sind nur zwei prominente Beispiele von vielen.

Doch es ist nicht allein die Angst vor dem »großen Austausch«, die in diesem Milieu grassiert und die die Attentäter mit rechter Szene und Rechtspopulisten gemein haben, sondern auch die Sorge vor dem Angriff auf die Männlichkeit. Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke erklärte 2015 auf einer Kundgebung: »Nur wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft. Und nur wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft.«

Dass der Mann »kampffähig« sein müsse, schreibt auch der Autor Jack Donovan in seinem Buch »Der Weg der Männer«, das 2016 erschienen ist. Der US-Amerikaner war nach eigenen Aussagen Mitglied der »Wolves of Vinland«, einer Gruppe, die sich als »Stammesgemeinschaft« versteht und von US-Experten als neo-völkische Hass-Gruppe eingestuft wird. Frauen werden hier nur als Ballast gesehen, wegen der Reproduktion aber geduldet. Laut Donovan droht den Männern in der Gegenwart eine doppelte Entfremdung: durch die Zivilisation, die den Mann von seiner natürlichen Eigenschaft als Rudelmitglied entferne, und durch die zivilisationsstarke Frau. Der Historiker Volker Weiß weist 2017 in seinem Buch »Die Autoritäre Revolte« darauf hin, dass das Werk bei der Identitären Bewegung zu einem »Kultbuch« wurde.

Ein weiteres Buch von Donovan heißt »Nur Barbaren können sich verteidigen« und ist 2017 auf Deutsch erschienen. Um sich gegen die moderne Eine-Welt-Zivilisation zu wehren, gegen das »Imperium«, sei ein Leben in »Stämmen von Menschen« geboten, meint Donovan. Diese Revolte bräuchte Wolfsrudel von Männern, die sich hingebungsvoll um ihre Nächsten sorgen und, wenn nötig, »zum gnadenlosen Auslöschen Fremder« bereit sind.

Donovans Bücher sind wie Camus’ »Der große Austausch« ebenfalls im neurechten Antaios Verlag erschienen. Dieser zählt zur sogenannten Neuen Rechten, die intellektuell wirken will und den Schulterschluss mit konservativen Kräften sucht. Die genannten Beispiele zeigen, wie die Gewalttaten nicht losgelöst von einer ideologischen Einbettung betrachtet werden können, eines autoritären Stroms, der gesellschaftlich an Bedeutung gewinnt. Den Worten folgten Taten. Die Angst vor bedrohter Männlichkeit findet sich beispielsweise auch ausführlich in den Schriften von Anders Breivik.

Die Möglichkeit, damit über Leben und Tod zu entscheiden, verbindet die Waffe mit Macht und Kontrolle, erklärt die Soziologin Cordula Dittmer 2014 in einem Beitrag für »Aus Politik und Zeitgeschichte«. Als ein phallisches Symbol von Männlichkeit werde die Waffe mit Eigenschaften wie Mut, Stärke, Kampfeskraft, Schutz und Verteidigung verbunden. Waffen seien die Verkörperung gewalttätiger, oft militarisierter Modelle von Männlichkeit, schreibt auch der Konfliktforscher Henri Myrttinen 2003 in einem Artikel für die Fachzeitschrift »Disarmament Forum« des UN-Instituts für Abrüstungsforschung. Bei Stephan Balliet wird dies deutlich. Die Akribie, mit der er in seinen online verbreiteten Dokumenten erklärt, wie er sich seine Waffen für den Anschlag selbst gebaut hat, lässt eine Frustration über Waffenverbote und unterdrückte Sexualität verschmelzen.

Männer und ihre Rudel im Kampf gegen plurale Gesellschaft und libertäres Zusammenleben – der geistigen Brandstifter für die Attentäter gibt es viele, und sie müssen dafür keine einschlägigen Biografien haben. Als Beschreibung für einen bestimmten, einzeln handelnden Typ eines Terroristen gibt es den Begriff des »einsamen Wolfes«. Er geht zurück auf amerikanische »White Supremacy«-Aktivisten. Die Idee eines »führerlosen Widerstands« wirkt wie eine Blaupause der jüngsten Attentäter. Tatsächlich stuften die Ermittler die Täter in vielen Fällen als Einzeltäter ein. Allerdings sind sie mindestens über das Internet sozial in eine Szene eingebunden, die zwar lose, aber global vernetzt ist, deren Hass sie inspirierte und in der sie Nachahmer finden. Bei dem Hass, der unter Tausenden verbreitet ist, reicht einer, der schießt.

Die ersten Reaktionen vonseiten der Bundespolitik nach dem Anschlag in Halle offenbarten, dass die Relevanz und Gefahr des rechten Terrors in ihrem Umfang nicht im Bewusstsein sind. Dass ein solcher Anschlag in Deutschland nicht mehr vorstellbar schien, wurde gesagt, und von einem »Alarmzeichen« gesprochen.

Es sollte jedoch niemanden mehr überraschen, dass antisemitische Einstellungen in der deutschen Gesellschaft fest verankert sind. An deren Alltäglichkeit wird unter anderem regelmäßig in neuen Studien erinnert. Im Oktober 2019 veröffentlichte der Jüdische Weltkongress Ergebnisse einer Umfrage, die noch vor dem Anschlag in Halle durchgeführt wurde. Demnach hegten mehr als ein Viertel der Deutschen antisemitische Gedanken, 41 Prozent der Befragten meinten, Juden redeten zu viel über den Holocaust. Diese Einstellungen äußern sich in Gewalt gegen Juden in Deutschland – nicht erst in Halle.

Nach dem Terror der Nationalsozialisten war rechter Terrorismus in der deutschen Geschichte schon früh nach 1945 wieder ein Problem und kontinuierlich präsent – lange vor den Morden des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU). Ebenso ist rechte Gewalt heute alltäglich. Im Jahr 2018 erfolgten nach Angaben des Bundesinnenministeriums statistisch betrachtet täglich 50 Gewalt- oder Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Anfang 2020 lagen die Zahlen für 2019 noch nicht vor. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 2. Juni 2019 durch einen polizeibekannten Gewalttäter reiht sich in eine Liste rechter Verbrechen ein. Seit 1990 starben laut Amadeu Antonio Stiftung mindestens 199 Menschen.

Analyse aus unterschiedlichen Perspektiven

Eine Abwägung über die Form der Berichterstattung bleibt notwendig, eben weil der öffentliche Charakter zu den Taten selbst gehört. Dieses verbindende und eindeutige Merkmal liegt in jedem der behandelten Fälle vor: mit maximaler Aufmerksamkeit Angst und Schrecken zu verbreiten. Hierüber bedarf es einer Reflexion, um dabei nicht zum ungewollten medialen Handlanger zu werden. Der öffentliche Charakter der Taten hat dabei mehrere Aspekte: die Wirkung über die konkreten Opfer hinaus, den Aufruf zur Nachahmung sowie die Hoffnung der Täter auf einen narzisstischen Gewinn. Auf letzteren Aspekt verweist die Zweideutigkeit des Buchtitels: Egoshooter ist nicht nur das Ballerspiel aus Ich-Perspektive, einen Zuschuss für sein Ego erhofft sich auch der real mordende Täter mit seinem Anschlag.

Die eigene maximale Erhöhung, wie sie bei den meisten der genannten Täter dieses neuen Typs auch in Form einer Live-Übertragung zum Tatplan gehört, funktioniert bei den Rechtsterroristen über die Erniedrigung der anderen. Zum Aspekt des öffentlichen Charakters der Anschläge gehört daher einerseits ein Voyeurismus gegenüber den Opfern sowie andererseits eine Wirkung der Morde auf die Gruppe, die der Täter zum Ziel hatte. Für jene, die etwa wie die Autoren dieses Buches aus professionellen Gründen ein solches Attentatsvideo anschauen müssen, ist das Moment der Entmenschlichung der Opfer wohl am schwersten zu ertragen. Die Situation, in der jemand um sein Leben fleht und der Täter unbeeindruckt schießt, zeugt von drastischer Abwesenheit menschlichen Mitgefühls. Über die Kamera werden die Zuschauer zu Zeugen der Angst, des Leids und der Morde.

In dem Band wirken die Autoren einem Voyeurismus durch Analysen aus unterschiedlichen Perspektiven entgegen. Keine Wiedergabe der Tatverläufe erfolgt, um den Terror als »unfassbar« zu verklären, keine Darstellung der Selbstinszenierungen geschieht, um die Täter als »unerklärbar« zu überhöhen. Sie sind fassbar, die Taten erklärbar – und Nachfolger absehbar. Die Analysen in dem Band belegen diese Gefahr.

In den einzelnen Kapiteln greifen die Autoren Stephan Balliets Livestream, seine Schriften und Posts auf. Es sind die aktuellsten Primärquellen, die bis dato für eine analytische Reflexion vorliegen. In ihren Beiträgen verweisen die Autoren wiederholt darauf, betrachten sie aber jeweils von einem anderen Blickwinkel aus, was eine Analyse ermöglicht, die anhand des Materials verschiedene Zusammenhänge aufzeigen kann.

In »Das Netz des Attentäters« legt Sebastian Erb die virtuelle Vernetzung von Stephan Balliet und die digitale Verbreitung des Anschlagsmittschnitts dar. Balliet zog in Halle als Einzelner zum Morden los, doch allein war er nicht. Erb zeichnet den Vorlauf der Tat sowie den Eigenbau der Waffen nach, für den sich Balliet Anleitungen im Netz besorgte.

Roland Sieber skizziert den virtuellen Rechtsextremismus von Utøya über Christchurch bis Halle. Er vergleicht die einzelnen Täter und macht so einen neuen Tätertypus und die »Gamifizierung« des Terrors sichtbar. Das Unterstützermilieu der neuen Terroristen ist weltweit über das Internet vernetzt, ihr Kampf globalisiert.

In »Im Krieg gegen Frauen« ordnet Veronika Kracher das Verhältnis des Attentäters aus Halle zur Szene der selbsternannten Incels ein, »unfreiwillig im Zölibat« lebenden Männern. Sie schüren einen extremen Hass auf Frauen in Foren und auf Imageboards, bei dem Vergewaltigungs- und Mordfantasien omnipräsent sind. Eine Form der Selbsterhebung durch Erniedrigung anderer, die zu Taten motiviert und Täter glorifiziert.

Andreas Speit führt diese maskuline Selbstermächtigung ebenso durch Reflexion des Livestreams weiter aus. Er konstatiert eine spezifische Verbindung von Juden- und Frauenhass, die gegenwärtig ist und doch historisch weit zurückreicht. »Der Jude« und »das Weib« wurden nicht erst im Internetzeitalter zu Feindbildern. Diese vermeintlich Schuldigen für den angeblichen Niedergang einer zu bewahrenden männlichen Welt wurden bereits in der Romantik ausgemacht und seitdem immer wieder attackiert.

In »Terror von rechts« umreißt Andrea Röpke die militante Kontinuität und politische Ignoranz gegenüber rechtsextremer Gewalt in Deutschland. Die Debatte um das Attentat in München 2016 ist dafür exemplarisch, ebenso die Unterschätzung der Online-Kontakte von militanten Gruppen. Die virtuellen Verbindungen des NSU bilden einen der vielen nicht ausermittelten Bereiche. Der Blick auf einen neuen Tätertyp sollte somit nicht die Sicht auf klassische Rechtsterroristen verstellen.

Simone Rafael zeigt auf, wie Radikalisierungsprozesse über das Internet ablaufen. Soziale Netzwerke sind dafür nicht die alleinige Ursache. Rechte nutzen deren Möglichkeiten jedoch schon lange mit unterschiedlichen Strategien. Es besteht ein Sog – auch durch Algorithmen der Anbieter sozialer Medien, die einen anfänglich nur neugierigen User mittels empfohlener Links immer tiefer in eine radikale Szene ziehen.

In »Alles nur ein Spaß?« steigt Jan-Paul Koopmann in die immer wiederkehrende Debatte über den Zusammenhang von gespielter und realer Gewalt ein. Die Attentäter hatten klare Bezüge zur Gamer-Kultur – dennoch wird nicht jeder intensive Spieler automatisch zum rechten Egoshooter im Real Life: Am Computer lernt man Mausbewegungen, nicht den Umgang mit Waffen. Gleichwohl muss die Ästhetik von »Killerspielen« betrachtet werden. Während Vorwürfe von außen von Gamern selbst oft wegen »Inkompetenz« belächelt werden, sollte die Szene sich deutlich stärker selbst reflektieren und die Schutzbehauptung, dass alles doch nur ein Spiel und ironisch gemeint sei, hinterfragt werden.

Michael Wörner-Schappert legt dar, dass der digitale kein rechtsfreier Raum ist. Wo Menschen mit Verweis auf die Meinungsfreiheit täglich und minütlich ihrer Würde beraubt und angegriffen werden, muss und kann gehandelt werden. Rechtslagen werden benannt. Es gilt: Was offline illegal ist, ist es online ebenso. Das Medium Internet erleichtert die Strafverfolgung jedoch nicht.

Die einzelnen Kapitel zeigen die anhaltende Bedrohung auf. Diese wird nicht erst durch tödliche Schüsse real, sondern fängt bei verbalen Angriffen an, die digital allgegenwärtig sind. Eine schlichte Verschärfung der Gesetze kann indes zu einer Entdemokratisierung der Gesellschaft führen. In der gesamten Gesellschaft, einschließlich der Gaming-Szene, sollte vielmehr eine Diskussion angestrebt werden, was tolerierbar ist und was nicht. Die sozialen Medien, Foren und Imageboards müssen dabei als bedeutsamer Marktplatz des Ideenaustausches verstanden werden, wo Botschaften des Hasses nicht unwidersprochen stehen bleiben dürfen.