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Margo Wolf

Drachenbrüder Teil 2





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Drachenbrüder

Teil 2

Im Tempel des Drachens


Prolog

In China werden Drachen nicht wie in Europa als Ungeheuer angesehen, sondern als Schutzgötter. Was lag da näher, als ihnen Tempel zu bauen, um ihnen huldigen zu können und um ihre Hilfe in der Not zu bitten.

Doch in einem der Tempel gab es ein Geheimnis…

 

1.Kapitel

 

„Du musst deine Frau endlich dazu bringen, es zu tun“, forderte Yema von Quan.

„Chen Lu ist eine Mandschu, deshalb hat sie es bisher nicht getan“, wehrte Quan ab.

Er wollte jetzt nicht über seine Frau sprechen, nicht, nachdem er sich gerade voller Leidenschaft mit seiner Konkubine im Bett gewälzt hatte.

Yema räkelte sich genüsslich, obwohl sie erst vor kurzem einem zweiten Sohn das Leben geschenkt hatte, war sie bereits wieder fast so schlank wie vor der Schwangerschaft. Sie hob etwas einer ihrer Beine an, zeigte so ihre winzigen Füßchen, die in reich bestickten, duftenden Seidenschühchen steckten.

„Wenn sie aber nicht bald anfängt, deinen Töchtern die Füße zu binden, werden sie keinen Ehemann bekommen“, ließ Yema nicht locker.

Quan seufzte, das wusste er selbst und auch wenn es Sache der Frauen war, sich um solche Dinge zu kümmern, beschloss er in dem Augenblick, seiner Frau zu befehlen, damit anzufangen, den Mädchen die Füße zu binden, immerhin waren die Zwillinge schon 8 Jahre alt und es war Zeit, sich mittels Heiratsvermittlerin um Ehemänner umzusehen, wobei bei einem der Mädchen das Füße binden auch nicht viel helfen wird, denn nicht nur, dass es ein Mädchen war, verunzierte ein Feuermal auch noch ihr Gesicht.

Er seufzte wieder, Mädchen machten nur Schwierigkeiten, sie senken das Ansehen des Vaters und kosten auch noch Geld, bis man sie endlich in die Obhut der Familie des zukünftigen Ehemann entlassen konnte. Leider hatte ihm seine Ehefrau keine Söhne geschenkt, zwar hatte Chen Lu zwei Söhne zur Welt gebracht, aber keines der Säuglinge hatte überlebt, es waren kränkliche, hässliche Kreaturen gewesen. Ganz im Gegensatz zu den Söhnen von Yema, Baihu war ein kleiner stämmiger vor Gesundheit strotzender Dreijähriger und der frische Säugling schien sich genauso zu entwickeln.

Quan betrachtete seine Konkubine wohlgefällig, es war ein Genuss, sie anzusehen und er hatte recht getan, sie zu kaufen, bereitete sie ihm doch immer wieder von neuem Genuss. Er hatte das Monat nach der Geburt kaum abwarten können, sie zu sehen, leider war das verboten gewesen, aber nun lag sie wieder hier im Bett, bereit für ihn…

Er zog ihr das Seidentuch, das wie zufällig ihren Körper bedeckte, mit einem Ruck weg und der Anblick ihrer Alabasterhaut ließ seine Erregung wieder hochschnellen.

„Ich habe so lange auf dich verzichten müssen“, sagte er mit heiserer Stimme und strich über ihre Brüste, deren Spitzen unter seiner Berührung sofort hart wurden.

Seine Hände gingen weiter und ohne Umschweife fanden sie Yemas Lustgrotte. Sie öffnete ihre Beine, bereit, ihn schon wieder zu empfangen und seine Finger kamen der Aufforderung bereitwillig nach. Erst langsam, aber dann um so heftiger, drang Quan in die Feuchte ein, rieb mit seinen Finger entlang und entlockte Yema ein Stöhnen. Unwillkürlich drängte sich ihr Körper noch näher an ihn, ihr Becken hob sich den Fingern entgegen.

„Oh nein“, lachte Quan, „diesmal nehme ich mir mehr Zeit, ich will es wirklich genießen. Steh auf und geh zur Bank.“

Während er das sagte, erhob er sich und ging zu einem kleinen schwarz und rot lackierten Wandschrank. Yema stand indes ebenfalls auf und ging zu einem gepolsterten Balken, der in der Ecke des Raums stand und legte sich bäuchlings darüber. Nun lächelte ihr Gesicht nicht mehr, im Gegenteil, sie versuchte, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, denn sie wusste, was nun kam…

 

Als der erste Schlag der Peitsche sie traf, biss sie die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Ihre Hände suchten nach einem Halt, fanden aber keinen. Sie hing wie ein Stück Stoff über dem Balken, ihrem Besitzer hilflos ausgeliefert.

„War es zu leicht, oder warum stöhnst du noch nicht?“ fragte Quan unwillig und der nächste Schlag ließ Yema, ohne es zu wollen, laut aufstöhnen.

„Ich habe doch gewusst, dass es dir auch gefällt“, meinte Quan selbstgefällig.

Yema ließ die weiteren Schläge über sich ergehen stöhnte pflichtbewusst und hoffte, dass es bald vorbei war, aber Quan ließ sich Zeit, er schlug ihr leicht mit der Peitsche auf die Innenseite der Oberschenkel, ein Zeichen, dass sie die Beine spreizen sollte und als Yema auch das gehorsam tat, traf der nächste Schlag zwischen ihre Beine zielgenau die Schamlippen, so dass sie nicht anders konnte, als aufzuschreien.

„Jaaa“, rief Quan voller Erregung, als er sah, dass sich Yema vor Schmerzen wand und es trotzdem nicht wagte, sich zu wehren. Er unterbrach die Schläge, strich mit den Finger genussvoll über die roten Striemen, die sich in die zarte Haut eingebrannt hatten und die Dank seiner Kunst des Schlagens ein schönes Muster bildeten. Er leckte mit seiner Zunge darüber und das Zucken der gequälten Haut ließ seine Erregung weiter steigen. Noch einige Schläge folgten und als Yema meinte, es nicht mehr auszuhalten, beendete er endlich die Quälerei.

„So und nun kommen wir zum schönsten Teil“, sagte er voll freudiger Erwartung.

Der Anblick des hochroten Hinterteils Yemas war ganz einfach berauschend und auch die von den Schlägen geschwollenen Schamlippen ließen seinen zum Platzen steifen Schwanz schmerzhaft pochen. Andächtig strich er wieder über die rot geschwollenen Backen, kniff hinein, was Yema aufschreien ließ.

„Ich weiß, dass du es nicht erwarten kannst, dass ich deine wunderschöne Rosette erobere, aber ich genieße den Anblick deiner rosigen Haut ganz einfach zu sehr“, deutete er Yemas Schrei falsch und ohne jede Rücksicht oder Vorsicht drang er nun in Yemas After vor, stieß seinen Schwanz bis zum Anschlag hinein. Yema wimmerte vor Schmerz, wagte aber nicht mehr, zu schreien, um ihm nicht noch mehr Quälereien zu entlocken. Ohne sich darum zu kümmern, ob es Yema Schmerzen bereitete, stieß er immer heftiger zu, die Enge des Schließmuskels drückte und massierte seinen Penis, so dass er vor Wonne zu keuchen anfing und er seinen Samen mit einem Strahl in Yemas Darm entließ. Er sank auf ihren Rücken zusammen, so dass sie unter ihm Mühe hatte, zu atmen. Endlich, endlich, nach für Yema unendlich langen Minuten, zog er sich zurück.

„Das war wieder sehr schön und wir werden das so bald wie möglich wiederholen“, sagte Quan, „leider habe ich heute nicht mehr Zeit für dich, aber das nächste Mal werde ich mir wieder etwas Neues einfallen lassen, vielleicht fessle ich dich vorher, damit es noch mehr Spaß macht.“

Er richtete noch seine Kleidung, denn er hatte sich im Gegensatz zu Yema nicht ausgezogen, fand es nicht nötig, sich seiner Konkubine nackt zu zeigen.

 

Als er bei der Tür draußen war, konnte Yema endlich ihren Tränen freien Lauf lassen. Ihr tat der ganze Unterleib weh, noch kämpfte sie mit den Nachwirkungen der Geburt vor nicht mal 5 Wochen, aber das hatte Quan natürlich nicht interessiert. Er war, kaum dass er sie jetzt wieder besuchen durfte, brutal und ohne jedes Vorspiel in sie eingedrungen und war danach noch seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen, sie zu schlagen und mehr…

Warum hatte gerade dieser Mann sie gekauft? Warum nicht ein normaler, netter Mann? Oder waren alle Männer so? Yema wusste es nicht, hatte keinerlei Erfahrung mit Männern, ja nicht mal welche außer ihrem Vater und ihren Brüdern gekannt und diese hatten nie ein Wort mit ihr gewechselt. Sie war kaum vierzehn Jahre alt, als ihr von ihrer Mutter mitgeteilt wurde, dass sie am folgenden Tag abgeholt und zu einem Mann gebracht werden würde. Yema hatte keine Ahnung gehabt, was zwischen Mann und Frau so lief und die notgedrungen kurze Aufklärung ihrer Mutter beschränkte sich darauf, dass Yema dem Mann, der sie gekauft hatte, gehorsam sein sollte und alles tun, was dieser von ihr verlangte. Das versuchte sie und trotzdem war es ein Schock für sie, als Quan das erste Mal mit ihr schlief, sein Ding in sie hineinzwängte.

Und kaum hatte sie sich damit abgefunden, kam noch mehr, Quan liebte es, sie zu schlagen, manchmal trat er sie auch, ergötzte sich danach an dem Farbspiel ihrer blauen Male und je mehr sie litt, desto mehr stieg seine Erregung und dann noch das Schrecklichste…, das Eindringen hinten, in ihren zweiten Loch, eine absolut verbotene Zone für andere, zumindest empfand Yema das so. Aber sie war nur ein Mädchen, zum Gehorsam erzogen und noch dazu war sie nicht mal Ehefrau, sondern nur eine gekaufte Konkubine, rechtlos, nicht mehr als eine Sklavin. Quans Sklavin und die seiner rechtmäßigen Ehefrau, aber sie hatte einen unbezahlbaren Triumph in der Hand, zwei Trümpfe, ihre Söhne!

Das war der wichtigste Ratschlag ihrer Mutter gewesen: „Bekomme so schnell wie möglich Söhne und wenn es ein Mädchen ist, töte es gleich, lass es ihn gar nicht sehen.“

Das Glück war Yema hold und schon das erste Kind war ein Sohn gewesen, das hatte ihre Position gestärkt, denn Chen Lu, die Ehefrau Quans, hatte es nur zu zwei Töchtern geschafft und nach einer Fehlgeburt, die Chen Lu fast das Leben gekostet hatte, schien sie auch keine weiteren Kinder mehr bekommen zu können. Die Geburt ihres zweiten Sohnes hat Yema mutig gemacht und wenn sie auch weiter Quans schmerzvolle und erniedrigen Liebesspiele ertragen musste, so kämpfte sie nun doch um eine Besserung ihrer Stellung, indem sie versuchte, Quan gegen seine Ehefrau aufzuhetzen. Dabei mochte sie die ruhige Chen Lu, diese war immer nett, behandelte sie nicht mal schlecht, aber hier ging es nicht um das Nett sein, sondern ums blanke Überleben.

 

*****

 

„Mein Sohn hat sich bei mir beschwert, dass wir noch immer nicht begonnen haben, den Mädchen die Füße zu binden“, sagte Yin vorwurfsvoll zu ihrer Schwiegertochter Chen Lu, „ich musste ihm recht geben und da du eine so verantwortungslose Person bist, werde ich das wohl auf meine alten Tage selbst in die Hand nehmen müssen.“

„Ja, ehrwürdige alte Mutter“, antwortete Chen Lu gehorsam, aber in ihrem Inneren erschrak sie zutiefst.

Sie behandelte gerade die geschundenen Füße ihrer Schwiegermutter, obwohl man diese verformten Klumpen wohl kaum noch Füße nennen konnte, die einst gebrochenen Zehen waren so nach unten in die Fußsohle verwachsen, dass man sie kaum mehr säubern konnte und deshalb teils schon abgestorben waren und einen Geruch verbreiteten, der Chen Lu jeden Abend, wenn sie die Füße ihrer Schwiegermutter behandelte, Übelkeit verursachte. Diese konnte schon seit längerer Zeit nicht mehr gehen und musste deshalb überall hingetragen werden, was ihre Söhne mit pflichtgemäßer Liebe taten.

Chen Lu selbst war das Schicksal der gebundenen Füße erspart geblieben, denn das Volk der Mandschu, zu denen Chen Lu gehörte, hielten nichts von diesem Brauch und ersparten ihren Frauen so sehr viel Leid und Schmerzen.

Während ihre Schwiegermutter weiter auf Chen Lu schimpfte, sie als dummes und nutzloses Ding bezeichnete, schließlich hatte diese es nicht mal zu Söhnen geschafft, badete und trocknete Chen Lu die Füße und wand anschließend stark duftende Bänder straff darum. Das starke Parfum sollte den fauligen Geruch, der den Füßen wegen des abgestorbenen Fleisches entströmte, überdecken. Zum Abschluss steckte sie die Füße noch in reich verzierte Seidenschühchen, kaum größer als die die Kinderschuhe von Yemas Jungen Baihu.

Yin betrachtete das Werk äußerst unzufrieden.

„Womit bin ich nur gestraft, so eine schlechte Schwiegertochter bekommen zu haben“, klagte sie, „du kannst ja nicht mal das richtig machen, aber wie solltest du auch, wo du Füße, so groß wie ein Landarbeiter hast“, die alte Frau seufzte schwer, „das nächste Mal schicke Yema zu mir, die kann damit besser umgehen, so wie sie ja sichtlich alles besser kann, als du!“

„Ja, ehrwürdige alte Mutter“, senkte Chen Lu demütig ihr Haupt.

Was sollte sie auch sonst sagen? Es stand ihr gar nicht zu, ihrer Schwiegermutter zu widersprechen und außerdem hatte diese recht, die Konkubine hatte bereits zwei Söhne geboren, während es Chen Lu in 15 Jahren Ehe nicht mal zu einem gebracht hatte und seit Yema im Haus war, war ihre Chance, noch welche zu bekommen, noch geringer geworden, da Quan sie kaum mehr im Schlafgemach aufsuchte.

„Ich werde alles veranlassen, das die richtigen Kräuter gebracht werden und wir möglichst bald den Sud anfertigen können, in dem wir die Füße der Mädchen baden können, um sie weich genug zum Binden zu machen“, sagte Yin, sie wedelte mit der Hand, das Zeichen, dass ihre Schwiegertochter entlassen war, „mein Sohn wird dich heute noch aufsuchen, also versuche, wenigstens einigermaßen hübsch auszusehen und verberge um Himmels Willen deine Füße, damit ihm nicht gleich alles vergeht!“

Wieder neigte Chen Lu ihr Haupt, bevor sie ihre Schwiegermutter verließ.

Äußerlich ruhig, im Inneren aber total aufgewühlt, ging sie in ihre Frauengemächer. Sie versuchte, dabei nicht auszuschreiten, sondern so zu trippeln wie die Frauen mit ihren kleinen Füßen, was ihr aber nicht immer gut gelang und sie deshalb oft von ihrer Schwiegermutter als Trampeltier bezeichnet wurde. Chen Lus Herz war schwer, da war das unausweichliche Schicksal ihrer kleinen Mädchen, die sie ganz gegen die chinesische Tradition von ganzem Herzen liebte und dann die Nachricht, dass ihr Ehemann sie aufsuchen würde, denn das bedeutete keine Freude für sie, sondern weitere Demütigung und Schmerz.

 

In den Räumen der Frauen wurde sie von Ning erwartet, Chen Lus alte Dienerin. Diese war damals Chen Lu zu deren neuer Familie gefolgt, zwar gegen den Willen aller, aber nachdem Ning auf Knien gebeten hatte, bleiben zu dürfen, ließ man davon ab, sie auf die Straße zu werfen. So hatte Chen Lu in der Fremde wenigstens ein vertrautes Gesicht um sich, ein Trost für die damals kaum Fünfzehnjährige.

„Es ist so weit“, sagte Chen Lu beim Betreten der Räume zu ihr, „Yin will morgen den Kräutersud ansetzen.“

Ning wusste sofort, wovon Chen Lu sprach.

„Die armen Mädchen“, sagte sie entsetzt, „kann man denn gar nichts dagegen machen?“

„Nein“, Chen Lus Augen wurden noch schmäler, „wir müssen jetzt tun, was wir schon lange geplant haben.“

„Aber dann müssen die armen Mädchen ihr Leben lang in einem Tempel als Nonnen leben“, antwortete Ning.

„Ja“, nickte Chen Lu, „aber was können Shenmi und Keyomi sonst vom Leben erwarten? Gebrochene Füße, die jeden Schritt zur Qual machen, einen Ehemann, der sie schlägt und eine Schwiegermutter, von der sie gedemütigt und gequält werden. Vor allem Keyomi würde es nicht leicht haben und wenn für sie überhaupt ein Ehemann gefunden wird, dann ist es bestimmt ein alter Lüstling, dem es egal ist, wie sie aussieht, solange er nur seine perversen Spielchen treiben kann. Glaube mir, es gibt Schlimmeres als das Leben hinter Tempelmauern und der Ying Long wird sie für immer beschützen, wenn sie in seinem Tempel leben.“

„Du hast ja recht, meine kleine Blume“, erwiderte Ning traurig, ihr altes Herz schmerzte immer, wenn sie sah, wie Chen Lu hier im Haus ihres Mannes behandelt wurde, „kein Mann ist immer noch besser als Quan.“

„Ja und sie brauchen auch keine Angst zu haben, dass sie die falschen Kinder bekommen“, sagte Chen Lu bitter.

„Ach Schätzchen, wenn ich dir nur helfen könnte“, Ning hatte Tränen in den Augen.

Chen Lu war wie ihr eigenes Kind, hatte sie diese doch seit dem Säuglingsalter umsorgt.

„Mir kannst du nicht mehr helfen“, fand sich Chen Lu mit ihrem Schicksal ab, „aber meinen Mädchen kannst du helfen.“

„Ich werde mein Möglichstes tun“, versprach die Alte.

„Dann rasch ans Werk“, Chen Lus Stimme klang nun hastig, „Yin hat mir gesagt, dass sie Quan vorbeischickt, er kann jeden Augenblick kommen und ich muss mich noch vorbereiten.“

Die alte Ning umarmte Chen Lu noch einmal schweigend und huschte dann zur Tür hinaus. Chen Lu nahm schnell ein Bad, rieb sich nach dem Abtrocknen mit duftenden Ölen ein und zog dann das, wie sie es heimlich nannte, Ehegewand an. Yin, ihre Schwiegermutter hatte ihr gleich bei ihrem ersten Zusammentreffen befohlen, die Füße zu verbergen, damit ihr geliebter Sohn keinen Schock bekam, wenn er diese zu Gesicht bekommen sollte. Zuerst nur mit vielen Tüchern umwickelt, hatte Chen Lu nach einiger Zeit gelernt, ihr Füßen so zu binden, dass die Ferse straff nach hinten gebogen und der Fuß überstreckt wurde, es glich der Haltung späterer Balletttänzer. Darüber zog sie Spezialschuhe aus festem Leder, die es den Füßen unmöglich machten, sich aus dieser unnatürlichen Stellung zu befreien. Dann kamen noch wadenhohe Stiefel aus weichem reich besticktem Stoff und fertig war die Täuschung. Wenn nicht zu genau hinsah, konnte man glauben, dass Chen Lus Füße ebenso winzig waren, wie die von Yema. Zwar wurde das Ganze nach kurzer Zeit ziemlich schmerzhaft und wenn es länger dauerte, musste Ning danach Chen Lu die Füße massieren, damit diese sie wieder normal bewegen konnte, aber es war der einzige Weg, von Quan so einigermaßen akzeptiert zu werden.

Eigentlich war eine Heirat zwischen Angehörigen der Mandschu und der Han Chinesen nicht erlaubt, aber so genau nahm es niemand. Chen Lus Eltern suchten händeringend nach einem Ehemann für ihre Tochter, die mit ihren damals dreizehn Jahren schon fast „überfällig“ war und griffen erfreut zu, als die Kupplerin Quan als Ehemann vorschlug. Dieser stammte aus einer adeligen, aber verarmten Familie, (sein Vater hatte mit etlichen Konkubinen das ganze Geld durchgebracht) und da die Eltern Chen Lus sehr wohlhabend waren und sie deshalb eine sehr großzügige Mitgift bekam, war der Ehevertrag schnell beschlossene Sache. Nicht mal ein Jahr später musste Chen Lu in das Haus von Quan ziehen, wo er mit seinen Eltern und seinen jüngeren Brüdern lebte.

Und dann stand eine schüchterne Chen Lu dem um zehn Jahre älteren Quan gegenüber. Dieser wollte gar nicht heiraten und schon gar nicht dieses unscheinbare schüchterne Ding, aber seine Mutter ließ keinen Widerspruch zu.

Während Chen Lu in der Hochzeitsnacht einen Schock bekam, erledigte Quan die „Sache“ eher unbeteiligt und gelangweilt. Die beiden fanden nie richtig zusammen, egal, wie sehr sich Chen Lu bemühte, ihrem Ehemann zu gefallen und alles zu tun, was er von ihr verlangte. Und noch schlimmer wurde es, als Chen Lu keine Söhne bekam, sie war einige Male schwanger, brachte auch Kinder zur Welt, aber nur die zwei Mädchen, Shenmi und Keyomi, überlebten.

Quan verachtete Chen Lu immer mehr und hätte sie wohl rausgeworfen, wenn sie sich auch nur des kleinsten Vergehens schuldig gemacht hätte. Aber sie war immer freundlich nett und ihren Schwiegereltern mehr als demütig gegenüber. Selbst als ihr inzwischen verstorbener Schwiegervater übergriffig wurde und sie vergewaltigt hatte, verlor Chen Lu nach außen hin ihr freundliches und demütiges Verhalten nicht und es hätte ihr auch nichts genützt, denn wenn sie erwartet hätte, dass ihr ihre Schwiegermutter Yin zu Seite gestanden hätte, so war das ein großer Irrtum. Diese beschimpfte Chen Lu aufs Übelste und sperrte sie mit ihrem Sohn Quan in einem Zimmer ein, mit der Vorgabe, möglichst rasch schwanger zu werden, um so die möglichen Folgen des Fehltrittes ihres Mannes zu vertuschen. Quan, wütend auf seinen Vater, konnte es diesem gegenüber natürlich nicht zeigen und so bekam Chen Lu seine ganze Wut in Form von Schlägen und sonstigen, meist perverse Spielchen, ab. Sie wurde wirklich schwanger und es war ein Wunder, dass sie diese Zeit überhaupt überlebt hatte, doch das Kind, ein Knabe, starb wenige Tage nach der Geburt und Chen Lu war darüber insgeheim froh, denn so ein Monster, wie Quan und sein Vater es waren, wollte sie nicht großziehen.

Auch Quans immer absurderen Sexspiele ließ sie schweigend über sich ergehen. Bis Quan endlich Yema als Konkubine ins Haus holte und Chen Lu etwas Ruhe bekam.

 

Kaum war Chen Lu fertig, betrat Quan den Raum. Ihr Ehemann war nun 40 Jahre alt und man sah, dass er dem Wohlleben nicht abgeneigt war, sein Gesicht war feist, das Haar war dünn geworden und seine Kleidung spannte sich über einen nicht unerheblichen Bauch.

„Willkommen, mein Gemahl, ich freue mich sehr, dich zu sehen“, begrüßte Chen Lu ihn mit gesenktem Haupt.

Quan betrachtete seine Frau abfällig, Chen Lu trug ein bodenlanges dunkelblaues Kleid mit weiten Ärmeln, die ihre Hände verbargen und darüber ein ärmelloses goldfarbenes besticktes fast bodenlanges Kleidungsstück, das seitlich und vorne hohe Schlitze aufwies. Auch der Rock des Unterkleides wies vorne einen versteckten Schlitz auf, das hatte Quan so angeordnet, denn so konnte er schnell seine ehelichen Pflichten erledigen, ohne dass sich Chen Lu ausziehen musste. Sie nackt zu sehen fand er schon seit längerem nicht mehr nötig, es war ihm egal, wie sie aussah, sie war seine ihm anbefohlene Ehefrau und nichts anderes. Außerdem wusste er, dass sie ganz schrecklich große Füße hatte und die wollte er schon gar nicht sehen. Ihre Haare waren sorgfältig zu einer hohen Frisur aufgetürmt, von einigen goldenen Kämmen und Blumen zusammengehalten und ihr Gesicht wäre noch immer schön, wenn es nicht so verhärmt und verbittert ausgesehen hätte.

„Du brauchst mich nicht anlügen, wir wissen beide, dass dich das nicht freut und ich bin nur auf Wunsch meiner Mutter hier“, entgegnete Quan barsch auf Chen Lus Begrüßung.

„Dann könnten wir es ja auch lassen“, entgegnete Chen Lu schüchtern.

„Nein, das können wir nicht“, schüttelte Quan den Kopf und trat einen Schritt zur Seite.

Die Konkubine Yema schob Chen Lus Schwiegermutter Yin mit ihrem Rollstuhl in den Raum hinein. Chen Lu wurde blass, ihre Schwiegermutter würde doch nicht…?

„Ich habe mit meinem Sohn geschimpft“, sagte Yin streng, „er besucht dich viel zu selten. Es ist ja schön, dass seine Konkubine Söhne bekommen hat, aber Söhne von seiner rechtmäßigen Frau sind viel mehr wert.“

Sie betrachtete Chen Lu nachdenklich.

„Zieh dich aus“, befahl sie dann.

„Ehrwürdige alte Mutter, ich kann doch nicht…“, stammelte Chen Lu entsetzt.

„Du kannst, wenn ich es dir sage“, blaffte die alte Frau, „ich will sehen, ob dein Körper überhaupt noch in der Lage ist, Kinder zu bekommen, schließlich bist du mit fast dreißig Jahren nicht mehr die Jüngste.“

Chen Lu sah hilfesuchend zu Quan, aber dieser sah so unbeteiligt aus, als ob ihn die ganze Sache nichts anginge, Yema hingegen zeigte ein kleines schadenfrohes Lächeln, dass aber sofort verschwand, als sie bemerkte, dass Chen Lu das gesehen hatte. Diese hatte als Ehefrau die Hoheitsgewalt über die Konkubinen ihres Mannes und wenn Chen Lu es wollte, konnte sie Yema für das unverschämte Lächeln verprügeln lassen. Yema beschloss, auf der Hut zu sein und versuchte, ebenfalls neutral und möglichst unbeteiligt auszusehen, egal, was in diesem Raum nun passieren würde.

„Zieh dich aus“, wiederholte Yin mit schärferer Stimme.

Das ließ keinen Widerspruch zu und zögernd zog sich Chen Lu aus, sie schloss dabei ihre Augen, versuchte so, ihrer Scham Herr zu werden. Dann stand sie bis auf die verhüllten Füße nackt da, versuchte, zumindest ihre intimste Stelle mit den Händen zu bedecken.

„Na, so schlecht siehst du gar nicht aus“, stellte Yin sachlich fest, „Quan, mein Söhnchen, ich verstehe gar nicht, warum ihr zwei keine Söhne schafft.“

Auch Quan betrachtete Chen Lu eingehend, er hatte sie schon lange nicht mehr nackt gesehen und nun fand er, dass der Körper seiner Ehefrau durchaus noch mit dem Yemas mithalten konnte, zwar war sie wegen der vielen Schwangerschaften fülliger geworden und ihr Bauch etwas schlaff, aber ihre Kurven konnten sich durchaus noch sehen lassen. Quans Erregung stieg und sein Penis ebenfalls, aber dann fiel sein Blick auf Chen Lus Fußbekleidung und obwohl diese kleine Füße vortäuschten, wusste Quan die Wahrheit, sie war doch nichts anderes als eine der derben Bauersfrauen auf dem Feld und seine Erregung fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Natürlich sah das keine der Frauen, da Quan einen bequemen bodenlangen Hanfu trug und darüber einen weiten offenen Hausmantel.

„So, Quan, mein wunderbares Söhnchen, zeuge deinen nächsten Sohn“, forderte Yin ihren Erstgeborenen auf und deutete auf die Liegestatt hinter Chen Lu.

„Leg dich hin und mach deine Beine breit“, murrte Quan in Richtung Chen Lus, ohne sie anzusehen.

Diese folgte der Aufforderung und legte sich hin, bereit ihn zu empfangen. Quan kniete sich zwischen ihre Knie, hob seinen Hanfu vorne hoch und wollte seinen Penis hervorholen, aber dieser hatte sich so schamhaft versteckt, dass er ihn kaum zu fassen bekam.

„Verdammt“, zischte er wütend, „du könntest auch ein bisschen mithelfen!“

Aber Chen Lu sah ihn nur mit großen Augen an, wusste gar nicht, was er wollte.

„Dreh dich um und knie dich hin!“ forderte er auf und Chen Lu tat wie ihr geheißen. Ihr noch immer wohlgeformter Hintern reckte sich ihm nun entgegen und Quan musste sich zurückhalten, damit er nicht das falsche Loch anvisierte. Er sah die prallen Hinterbacken Chen Lus vor sich, sie lockten ihn…, er vergaß, dass seine Mutter zusah und schlug einige Male heftig zu, aber Chen Lu entkam kein Laut, obwohl sie mit den Tränen kämpfte.

„Nun mach schon, ich bin müde und will ins Bett“, meinte Yin mürrisch.

Dass Quan seine Frau schlug, störte sie nicht, denn das war in ihrer Ehe nicht anders gewesen und wenn ein Mann seine Frau schlug, erhöhte das nur deren Gehorsam. Nun war Quan doch so erregt, dass er seiner Pflicht nachkommen konnte, aber es war eine mühsame, lästige Sache und um überhaupt zum Ende kommen zu können, malte er sich aus, was er anschließend mit Yema alles anstellen würde.

Endlich zog er sich zurück und ordnete seine Kleidung.

„Chen Lu, ich entbinde dich heute der Aufgabe, mir ins Bett zu helfen“, sagte Yin zu ihrer Schwiegertochter, die nun auf der Seite lag und versuchte, keinen anzusehen, „leg dich auf den Rücken, schiebe dir ein dickes Polster unter den Unterleib und bleibe dann einige Zeit ruhig so liegen, damit der Samen Quans eine Chance hat, dich zu befruchten. Ab jetzt werden wir diese unleidige Prozedur jeden Abend wiederholen, bis dein nutzloser Körper endlich begriffen hat, was seine Pflicht ist.“

Yin winkte Yema, damit diese ihren Rollstuhl fortschob. Als sie an Quan vorbeikamen, beugte er sich in Richtung Yemas.

„Sobald meine verehrungswürdige Mutter zu Bett gebracht ist, machst du dich bereit“, zischte er ihr zu und als er das erschreckte Aufleuchten in Yemas Augen sah, schnellte seine Erregung sofort hoch, oh ja, heute würde er sich sehr viel Zeit mit Yema lassen, seinen ganzen aufgestauten Frust würde sie zu spüren bekommen!

Er malte sich aus, was genau er mit Yema veranstalten würde und seine Erregung wurde so stark, dass sein voll erigierter Penis schmerzhaft zu pochen anfing. Leider würde es noch eine Zeitlang dauern, bis Yema verfügbar war, doch wozu hatte er eine Ehefrau, die ihm immer zu Gehorsam verpflichtet war?

„Leg dich auf den Rücken“, befahl er Chen Lu, als Yema mit seiner Mutter verschwunden war.

Er kniete sich wieder zu Chen Lu, betrachtete seine noch immer nackte Frau, Lust auf mehr überkam ihn, aber leider hatte er seine Peitschen oder sonstige Spielzeuge nicht mit, so musste er selbst auch reichen. Er fasste an ihre Knie und drückte ihre Beine so weit auseinander, dass sich Chen Lus Füße durch ihre in den Schuhen ungewohnte Haltung sofort verkrampften und sie vor Schmerzen aufstöhnte.

„Ach, sieh an, du kannst es ja doch“, sagte er grinsend und ohne eine Vorwarnung schlug er Chen Lu ins Gesicht, so dass sie unwillkürlich aufschrie.

„Jaaaa“, keuchte Quan auf und mit einem Ruck stieß er in ihren Unterleib hinein. Chen Lu blieb fast der Atem weg und sofort folgte die nächste Ohrfeige.

„Ich weiß nun, dass du anders auch kannst, also lieg nicht wie ein Eisblock da!“ schrie Quan.

Chen Lu versuchte ihr Bestes, aber Quan empfand nun mal die größte Lust beim Schlagen und so glühten bald Chen Lus Wangen wie Feuer. Nicht nur das, Quan bearbeitete auch ihre Schultern und Oberarme mit Fäusten und Chen Lu hoffte nur mehr, dass er ihr nichts brach.

Endlich war Quan am Ziel und zum zweiten Mal schoss sein Samen in Chen Lus Unterleib. Er zog sich zurück und richtete nochmals seine Kleidung.

„Wenn du nun noch immer keinen Sohn in dir trägst, dann werde ich wieder einmal zu härteren Mitteln greifen müssen“, sagte er zu Chen Lu, „bei Yema funktionierte das auch, sichtlich braucht ihr Frauen eine harte Hand, damit ihr begreift, was eure Pflicht ist.“

Damit drehte er sich um und verließ den Raum.

 

Chen Lu blieb noch einige Augenblicke liegen, rang nach Fassung, dann bedeckte sie sich mit einer Decke und rief nach Ning, die sofort herbeigeeilt kam.

„Mein armer Liebling“, klagte sie, „diese Yin und ihr Sohn sind wahre Teufel.“

„Psst Ning, nicht so laut, hier haben Wände Ohren“, erwiderte Chen Lu leise, „hilf mir lieber, mich von den Schuhen zu befreien.“

Unverzüglich machte sich die Dienerin an die Arbeit und befreite die Füße ihres Schützling aus deren Gefängnis. Aufstöhnend versuchte Chen Lu diese zu bewegen, diesmal hatten sie lange in dieser unmöglichen Haltung ausharren müssen und waren schon ganz taub geworden, umso mehr schmerzte es, als das Blut wieder zu zirkulieren begann.

„Meine Füße sind ein Sinnbild meines Lebens“, stellte Chen Lu fest, „geschunden und gequält.“

Sie sah Ning ernst an.

„Siehst du nun ein, dass es richtig ist, was wir vorhaben?“

„Ja, mein Liebling, auch wenn mir das Herz dabei bricht“, antwortete Ning mit Tränen in den Augen.

„Wenn wir es nicht machen, dann zerbrechen Kinderseelen und noch anderes“, antwortete Chen Lu, sie hatte sich inzwischen wieder angezogen und zog Ning mit sich fort, um einiges vorzubereiten.

 

Keiner der Erwachsenen hatte bemerkt, dass es noch eine Zuseherin gab. Die achtjährige Shenmi hatte nicht einschlafen können und sich auf die Suche nach ihrer Mutter gemacht, aber bevor sie diese erreichen konnte, hatte sie die harte Stimme ihrer Großmutter vernommen und da sie Angst vor ihr hatte, hatte sie sich hinter einem Vorhang verborgen. Mit der Hand vor dem Mund, um nicht loszuschreien, wurde sie Zeuge der Demütigung ihrer Mutter und des anschließenden Geschlechtsverkehrs. Als ihr Vater seinen Hanfu hochhob und sie dieses steife Ding in seiner Hand sah, hätte Shenmi beinahe vor Schreck aufgeschrien, noch nie hatte sie so etwas gesehen und als er dann noch dieses Ding in ihre Mutter reinstieß, wurde Shenmi übel, sie fand es ganz einfach abstoßend und ekelerregend und doch konnte sie sich nicht von der Stelle rühren, bis alles vorbei war und ihre Mutter mit Ning verschwunden war. Erst dann löste sich ihre Starre und während sie lautlos wieder in ihr Zimmer zurückhuschte, nahm sie sich vor, niemals einen Mann so nahe an sich heranzulassen, niemals!

 

2.Kapitel


Kaum war Shenmi eingeschlafen, wurde sie von der alten Ning schon wieder geweckt und zu ihrer Überraschung stand sogar ihre Mutter daneben, die soeben ihre Zwillingsschwester Keyomi aufweckte. Wenn man allerdings die beiden Mädchen sah, würde man es nie für möglich halten, dass sie Zwillinge waren. War Shenmi ihrem Alter gemäß groß und auch etwas stämmig geraten, so war Keyomi gut einen halben Kopf kleiner und sie wirkte zart wie eine Elfe. Beide Mädchen hatten hübsche Gesichter, aber auf der linken Wange von Keyomi störte ein Feuermal den Eindruck. Es war nicht besonders groß und hatte die hübsche Form einer Blume, aber es genügte, um das Mädchen gleich nach der Geburt als von den Göttern verflucht abzulehnen. Auf Befehl von Yin durfte die Amme den Säugling nicht füttern, sie hoffte, dass das Neugeborene so schnell sterben würde. Chen Lu war nach der schweren Geburt krank und bekam gar nicht mit, was um sie herum geschah. Keyomi überlebte nur, weil Ning sie heimlich fütterte, sie konnte aber den Mangel der schlechten Ernährung nie ganz aufholen. Auch wenn Keyomi von ihrem Vater und den Mitgliedern der Familie ihres Vaters abgelehnt wurde, so wurde sie umso mehr von ihrer Mutter und Schwester geliebt und auch Ning hing mit zärtliche Liebe an dem zarten Mädchen.

„Kommt, Mädchen, wir machen ein Spiel“, sagte Chen Lu geheimnisvoll.

„Ich will aber nicht spielen“, maulte Keyomi verschlafen.

„Es wird lustig, ihr werdet es schon sehen“, deutete Ning an.

„Was machen wir denn?“ fragte Shenmi mit einem verstohlenem Blick in das Gesicht ihrer Mutter, aber diese sah wie immer aus, nur wenn man genauer hinsah, sah man, dass sie mehr Schminke im Gesicht als sonst trug und ihre Wangen wirkten voller. Chen Lu wollte nicht, dass ihre Töchter die blau verschwollenen Flecken sahen, die die Schläge Quans bei ihr hinterlassen hatten.

„Wir machen ein Verwandlungsspiel“, erklärte Chen Lu, „wir werden euch in Knaben verwandeln, aber dazu muss Ning eure Haare abschneiden.“

„Ich will aber meine Haare nicht abschneiden lassen“, wehrte Shenmi Ning ab, die bereits mit einer Schere bei ihr stand.

„Ich dachte mir, es wäre ein Abenteuer für euch, mal die Welt vor unserem Haus kennen zu lernen“, sagte Chen Lu lächelnd.

„Wir sollen rausgehen?“ mit großen Augen sah Keyomi ihre Mutter an.

Noch nie waren die beiden Mädchen außerhalb des Hauses gewesen, sowie auch ihre Mutter einst ihr Elternhaus nur einmal verlassen hatte, um in das Haus Quans zu kommen. Frauen in den Städten war es nicht erlaubt, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, nur bei Prostituierten und Dienerinnen ließ man es zu und auch auf dem Land gingen die Uhren etwas anders, da musste die Frau genauso mitarbeiten wie der Mann und war nicht das scheue hilflose Wesen auf verkrüppelten Füßchen.

„Ja, ich will, dass ihr etwas von der Welt seht, bevor ihr ehrbare Ehefrauen werdet“, nickte Chen Lu.

„Ich werde nie heiraten!“, platzte Shenmi heraus.

„Jede Frau muss heiraten, wer sollte sie sonst versorgen?“ fragte Ning das Mädchen.

„Männer sind furchtbar und sehr böse“, sagte Shenmi bestimmt.

„Warum glaubst du das?“ fragte Chen Lu vorsichtig.

Shenmi sah ihre Mutter an, dann senkte sie ihren Kopf.

„Ich habe es gesehen“, flüsterte sie.

„Was hast du… „, wollte Ning fragen, aber Chen Lu bedeutete ihr, still zu sein, eine Ahnung stieg in ihr auf und sie setzte sich neben ihre Tochter.

„Du hast am Abend zugesehen?“ Chen Lu versuchte, möglichst ruhig zu reden, obwohl sie innerlich bebte.

Shenmi nickte, sprechen wagte sie nicht.

„Was hast du genau gesehen?“ fragte Chen Lu sanft, vielleicht reimte sich Shenmi etwas Falsches zusammen, das hoffte sie zumindest von ganzem Herzen.

„Ich habe gesehen, wie Vater was in dich reingesteckt hat“, sagte Shenmi stockend.

„So bekommt man Kinder“, erklärt Chen Lu, „es ist auch nicht so schlimm, wie es vielleicht ausgesehen hat.“

Nun wandte Shenmi ihr ihren Kopf zu, sah sie mit großen Augen an.

„Aber er hat dich geschlagen!“ noch immer war ihr das Entsetzen anzuhören.

„Euer Vater hatte einen anstrengenden Tag, es war eine Ausnahme…“, Chen Lu brach ab, sie erkannte, dass Shenmi ihr nicht glaubte.

„Nicht alle Männer sind so“, setzte sie nochmals an.

„Kennst du andere Männer?“ fragte Shenmi und als ihre Mutter den Kopf schüttelte, zogen sich ihre Augenbrauen zusammen.

„Es ist mir auch egal“, sagte das Mädchen aufgebracht, „ich will auf jeden Fall nie heiraten, ich will das nicht, was ein Mann tut.“

„Du schönste aller Blumen, mein liebes Goldkind“, schmeichelte Ning, „Du musst heiraten, sonst musst Du betteln gehen.“

„Du bist auch nicht verheiratet und musst auch nicht betteln gehen“, trumpfte Shenmi auf.

Ning wechselte einen schnellen Blick mit Chen Lu, diese kannte das Geheimnis der alten Dienerin, sie war die Konkubine von Chen Lus Großvater gewesen, mit kaum mehr als elf Jahren musste sie ihn schon ertragen und als er starb, ging sie in den Besitz von Chen Lus Vater über, der anfangs mit Begeisterung Nings Erfahrungen nutzte, aber dann wurde sie ihm zu alt und er wollte sie verstoßen, allerdings hatte seine Frau gerade einen Sohn geboren und Ning musste der jungen unerfahrenen Mutter helfen und so blieb sie. Eigene Kinder waren ihr aufgrund der Misshandlungen von Chen Lus Großvater versagt geblieben, deshalb war sie Chen Lu, der einzigen Tochter des Hauses in inniger Liebe zugetan.

„Ich hatte das Glück im Elternhaus deiner Mutter dienen zu dürfen und deshalb brauche ich keinen Mann, der mich versorgt“, erklärte Ning etwas zu hastig.

Chen Lu überlegte, sollte sie ihrer Tochter die Wahrheit sagen?

„Es gibt eine Lösung, wie du und deine Schwester gut versorgt werdet, ohne heiraten zu müssen“, sagte sie dann.

„Ja? Welche denn?“ neugierig sah Shenmi ihre Mutter an.

Keyomi hatte zwar zugehört, verstand aber nichts von dem, worüber gerade geredet wurde, deshalb war sie bereits wieder am Einschlafen.

„Wenn man nicht heiraten will, kann man Nonne werden“, erklärte Chen Lu.

„Nonne? Was ist das?“ fragte Shenmi.

„Nonnen sind Frauen, die ihr Leben einem Gott widmen“, erklärte Chen Lu, „sie leben hinter den Mauern eines Tempels, pflegen ihn und den dazugehörigen Garten, sie opfern ihrem Gott und beten ihn an.“

„Und kein Mann ist dabei?“ fragte Shenmi misstrauisch.

„Kein Mann kommt den Frauen in die Nähe und der Gott besteht auch nur aus einem Bild oder ist eine Statue.“

„Dann will ich Nonne werden“, sagte Shenmi bestimmt.

„Ich auch“, krähte Keyomi, die noch immer keine Ahnung hatte, um was es ging, aber von der lauten Stimme ihrer Schwester hochgeschreckt worden war, obwohl sie gleich alt waren, sah Keyomi ihre Schwester immer als ihr Vorbild an und alles, was diese wollte, wollte sie auch tun.

„Gut, Ning kann euch zu einem Tempel bringen, aber dazu müssen wir euch eben verkleiden und die Haare abschneiden“, nickte Chen Lu.

„Heute schon? Aber…“, Tränen schossen Shenmi in die Augen.

„Eure ehrwürdige alte Großmutter will euch so rasch wie möglich verheiraten“, warf Ning ein, „und euch ab morgen die Füße binden.“

„Oh“, mehr sagte Shenmi nicht, aber sie wusste, um was es ging, hatte sie doch schon Yemas Füße gesehen und von ihr erklären lassen, wie man dazu kam, aber Shenmi hatte geglaubt, dass es bei ihr und ihrer Schwester nie passieren würde, da ihre Mutter auch normale Füße hatte.

„Dann mach rasch“, forderte sie die Alte auf und schon kurze Zeit später lagen schwarze Haarsträhnen auf dem Boden und die zwei Mädchen sahen wie Knaben aus. Schnell half ihnen Ning Knabenkleidung anzuziehen, die sie heimlich herbeigeschafft hatte. Nun sah man wirklich nicht mehr, dass da zwei Mädchen in der Kleidung steckten.


Nachdem sich Ning ein Bündel auf den Rücken geschnallt hatte, führten Chen Lu und sie die Mädchen zu einer kleinen Tür im hinteren Teil des Dienstbotentraktes. Bevor Ning die Tür öffnete, hielt Chen Lu die Mädchen noch einmal zurück.

„Geht nun und befolgt alles, was euch Ning anschafft, macht ihr keinen Kummer“, sagte Chen Lu zum Abschied.

„Kommst du denn nicht mit?“ fragte Keyomi verstört.

„Nein, mein Liebes, du weißt doch, dass es Ehefrauen nicht gestattet ist, das Haus zu verlassen“, erwiderte ihre Mutter. Sie küsste jedes der Mädchen auf die Stirn und danach drückte sie Shenmi ein kleines blau lackiertes Kästchen in die Hand.

„Pass gut darauf auf, es ist sehr kostbar, wenn es nötig ist, zeige den Inhalt am Eingang zum Tempel her, er wird euch den Zugang zum Tempel erleichtern“, erklärte Chen Lu, „nun geht und dient in der Zukunft dem Ying Long nach besten Wissen und Gewissen, dann werdet ihr immer gut behütet sein.“

Ning umarmte Chen Lu.

„Ich komme zurück, sobald ich die Mädchen sicher weiß“, versprach sie, aber Chen Lu schüttelte den Kopf.

„Nein Ning, das ist viel zu gefährlich, wenn Quan bemerkt, dass du mit den Mädchen weg bist und allein zurückkommst, wird er dich töten“, wehrte Chen Lu heftig ab, „du darfst nicht zurückkommen, hörst du?“

„Aber wenn er es bemerkt, wird er dir die Schuld geben und…“,

„Das wird er ganz bestimmt“, unterbrach Chen Lu die alte Dienerin, „aber er wird keine Möglichkeit mehr haben, mich zu bestrafen.“

„Ach meine Lotosblüte, mein Goldkind“, find Ning zu weinen an, denn sie wusste, was Chen Lus Worte bedeuteten.

„Es ist gut, meine liebe Ning, es ist alles gut“, sagte Chen Lu und lächelte sanft, „ich weiß meine Mädchen bei dir in guten Händen und das macht mich glücklich.“

Sie drängte die drei zur Tür hinaus und winkte ihnen noch, bevor sie die Tür wieder verschloss.

Einen Augenblick blieb sie noch stehen, aber dann eilte sie entschlossen und rasch in die Frauengemächer zurück, durchquerte diese, um in den Vorraum des Waschhauses zu kommen. Dort ging sie zu einem kleinen unscheinbaren Schrank an der Wand und öffnete ihn. Es war die Apotheke des Hauses und enthielt allerlei getrocknete Kräuter und auch Fläschchen mit Essenzen. Chen Lu holte ein Fläschchen heraus und verschloss den Schrank wieder. Die kleine Flasche fest in der Hand haltend, ging sie zurück in ihre Gemächer und dort zu einem versteckten Schrein hinter einem Vorhang. Sie öffnete den Schrein, aber außer ein paar Kerzen war er leer, nur eine blanke Stelle im Staub zeigte, dass hier einmal etwas gestanden hatte. Es war eine Statue des Drachen Ying Long, die nun Shenmi in dem Kästchen bei sich hatte.

Chen Lu zündete eine der Kerzen an und kniete vor dem Schrein nieder.

„Ying Long, verzeih mir bitte, dass ich dich aus diesem Schrein genommen habe, aber es ist für meine Mädchen zu gefährlich, dich hier zu lassen“, sagte sie leise, um niemand auf sich aufmerksam zu machen, „ihr Vater hätte sofort gewusst, dass ich sie zu dir geschickt habe und zu leicht ihre Spur verfolgen können. Aber auch wenn dein Abbild nicht mehr hier ist, so weiß ich doch, dass dein Geist noch anwesend ist und du mich hören kannst. Bitte behüte meine Mädchen, denn ich kann es nicht mehr. Nimm mein Leben als Pfand für das ihre und beschütze sie, solange sie leben.“

Eine Weile verharrte Chen Lu noch im stillen Gebet, dann löschte sie die Kerze und verschloss den Schrein wieder sorgsam. Sie setzte sich auf das Bett und wollte das Fläschchen öffnen, als sie einen Schrei hörte. Sie kannte diese Stimme und sie wusste auch, warum diese Person schrie. Ihr gerade noch sanfter Gesichtsausdruck verwandelte sich in Zorn. Schnell verbarg sie die kleine Flasche in einer Tasche ihres Kleides, sie suchte auf ihrem Frisiertisch nach etwas wie einer Waffe und danach eilte sie in die Richtung, wo der Schrei hergekommen war.


Noch nie war Chen Lu in den Gemächern gewesen, die ihre Rivalin Yema bewohnte, aber diesmal betrat sie diese ohne jedes Zögern. Das Schreien war in ein Wimmern übergegangen und zusätzlich schrie noch irgendwo ein Baby.

„Bitte lass mich zu meinem Sohn“, hörte Chen Lu Yema weinen.

„Erst wenn ich mit dir fertig bin“, das war Quans Stimme.

Chen Lu stockte der Atem, als sie Yemas Schlafgemach betrat und schnell huschte sie hinter einen Vorhang, um nicht gesehen zu werden.

Yema stand nackt mitten im Raum, ihre Beine standen weit gespreizt auf dem Boden und ihre Hände waren hoch über ihrem Kopf mit einer Kette an einen Balken gefesselt. Ihr Körper war von roten, teils blutigen Striemen gezeichnet, selbst ihre von der Milch geschwollene Brust war davon nicht ausgenommen und auf ihrem Gesicht zeichnete sich totale Erschöpfung ab, ihre Augen waren geschlossen. Quan stand vor ihr, eine Peitsche in der Hand.

„Sieh mich an“, schrie er, „als ich die alte Kuh vor deinen Augen besteigen musste, hast du ja auch zugesehen.“

Yema versuchte die Augen zu öffnen, schaffte es kaum, ihr Mund verzog sich gequält.

„Du sollst ein freundliches Gesicht machen, mich anlächeln“, schrie Quan und sein Gesicht wurde vor Zorn rot, „wie oft soll ich dir das heute Nacht noch sagen? Ich werde dir schon noch beibringen, mir zu gehorchen!“

Quan griff nach Kette, an der Yema hing und ließ sie etwas nach, so dass Yemas Hände gelockert wurden und sie in die Knie sank.

„Leider ist mein bestes Stück nach dem oftmaligen Gebrauch etwas ermüdet, aber ich habe da noch etwas anderes, das dir noch jedes Mal gefallen hat“, sagte Quan nun mit einem lüsternen Grinsen.

Er ging zu einem Schrank an der Wand und zog eine Lade auf, er ließ seinen Blick über eine Auswahl künstlicher Dildos schweifen, die fein säuberlich in Seide gebettet lagen, da gab es welche aus weichem Leder, aus Stoff, aber auch aus Holz. Er entschied sich für ein besonders großes Exemplar aus Holz und wandte sich wieder Yema zu, nicht ohne seine Peitsche wieder zu nehmen. Das Schreien des Säuglings war inzwischen verstummt, sichtlich hatte sich eine Dienerin seiner angenommen. Er trat vor seine Konkubinen hin und hielt ihr das hölzerne Exemplar eines Penis vor die Nase.

„Siehst du ihn, gleich wirst du vor Lust schreien“, sagte er mit einem bösen Lächeln.

Yema war, wenn überhaupt möglich, noch bleicher geworden.

„Bitte nicht“, wimmerte sie.

„Oh doch“, sein Lächeln vertiefte sich, er strich ihr mit dem Dildo über die blassen Lippen, „und damit nicht nur du einen Genuss hast, wirst du vorher mein bestes Stück mit deinem Mund liebkosen, aber wehe, du tust mir weh, dann hole ich noch einen größeren und ramme ihn dir bis ins Gehirn!“

Er griff nach der Kette, um Yema wieder etwas hochziehen, als er erstarrte.

„Was machst du denn hier?“ fragte er entgeistert.

Chen Lu hatte ihr Versteck verlassen und war mitten in den Raum getreten.

„Zusehen, was du mit deiner Konkubine treibst“, antwortete Chen Lu ruhig.

Hatte sie noch vor einem Tag Angst vor ihm gehabt, so war dieses Gefühl nun weg, sie hatte keine Angst mehr, vor nichts und niemand mehr.

„Gut“, nickte Quan, er hatte sich vom ersten Schreck wieder erholt, „da Yema dir beim Geschlechtsakt zugesehen hat, ist es nur gerecht, wenn du nun zusiehst“, er grinste lüstern, „oder noch besser, du machst gleich mit. Zieh dich aus und knie dich neben Yema.“

„Nein.“

„Du verweigert meine Befehle? Und widerspricht mir noch?“ schrie er und holte mit der Peitsche aus, aber auch als diese eine blutige Strieme auf Chen Lus Wange hinterließ, verzog sie keine Miene.

„Nein“, Chen Lus Stimme war noch immer ruhig, sie ging auf Quan einen Schritt zu und wieder traf sie die Peitsche, Blut tropfte von ihrer aufgesprungen Lippe, „ich knie vor niemand mehr und schon gar nicht vor dir!“

„Du widerspricht mir?“ Er umfasste ihren Nacken, riss dabei heftig an ihren Haaren, „vor wem du kniest und vor wem nicht, bestimme noch immer ich, denn ich bin dein Ehemann!“

Quan gab sie sofort frei, taumelte einen Schritt zurück und starrte auf das Ende einer langen spitzen Haarnadel, die sein Hemd durchstochen hatte und tief in seiner Brust steckte.

„Das ist dein Ende, mein geliebter Ehemann“, erklärte Chen Lu, nun doch innerlich bebend. Würde es genügen, um ihn zu töten? Wenn nicht, würde seine Strafe fürchterlich sein. Schnell griff Chen Lu zu und riss ihm die Nadel wieder aus der Brust, worauf ein Schwall Blut nachfolgte. Die Haarnadel glich mit ihrer Länge von ca. zwanzig Zentimetern und daumendicke Stärke, eher einem Dolch und um in den Haaren einen besseren Halt zu bieten, war ihre Oberfläche mit dicken rauen Ornamenten verziert, die die Wunde in Quans Brust noch vergrößert hatten. Aus der Wunde trat nun ununterbrochen Blut aus und färbte Quans weißes Hemd rot. Dieser stierte auf den immer größer werdenden Blutfleck, konnte nicht begreifen, was er sah, dann hob er den Kopf und sah Chen Lu an.

„Ich verfluche dich, das wirst du…“, das Wort büßen kam ihm nicht mehr über die Lippen, nun fiel er ganz um, er keuchte, seine Augen wurden blicklos…und dann war er still.

„Was hast du getan“, keuchte die Konkubine nun entsetzt, „du hast deinen Gemahl umgebracht!“

„Man wird dich dafür töten!“

Yema lachte trotz ihrer Schmerzen auf.

„Ja, vielleicht sicher vor anderen Männern, aber nicht vor ihm“, antwortete Chen Lu, „sieh dich doch an, er war ein Scheusal und hat den Tod verdient.“

„Um meine Mädchen brauchst du dich nicht sorgen“, winkte Chen Lu ab, „und du bist wegen deiner Söhne hier sicher, es sind immerhin Söhne des Erstgeborenen hier.“

„Warte, bis ich auch tot bin und rufe dann nach Hilfe, erzähle, dass ich wie eine Furie auf ihn losgegangen bin, vielleicht aus Eifersucht?“, sie brachte sogar ein kleines Lächeln zustande, „mir ist es egal, was du erzählst, aber ich würde mir an deiner Stelle vorher etwas anziehen.“

„Was tust du da?“ fragte Yema entsetzt, ihr wurde in dem Augenblick bewusst, was Chen Lu getan hatte.

Yema starrte auf die beiden Toten und dann begann sie zu schreien…