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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

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Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Stella Schossow

Autorin: Martina Miethig

Redaktion: bookwise, München

Bildredaktion: Marie Danner

Schlussredaktion: Ulla Thomsen

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

impressum ISBN 978-3-8342-3205-2

1. Auflage 2021

GuU 2-3205 01_2021_02

Bildnachweis

Titelbild (Unawatuna Beach), AWL Images: Katja Kreder

Fotos: AWL Images: Peter Adams >, Jane Sweeney >, Travel Pix Collection >, Ian Trower >, > | Getty Images: AFP/LAKRUWAN WANNIARACHCHI >, De Agostini >, EyeEm/Klemen Misic >, iStockphoto/MariusLtu >, NurPhoto >, Oliver Strewe > | HUBER IMAGES: Guido Cozzi >, Jeremy Flint >, >, >, >, >, Paolo Giocoso >, James Lawman >, Massimo Ripani >, Luigi Vaccarella > | imago images: imagebroker >, imago stock&people > | laif: hemis.fr/Gil Giuglio >, hemis/Camille Moirenc >, hemis/Paule Seux >, Gregor Lengler >, >, Tuul & Bruno Morandi > | Look: robertharding >, >, > | mauritius images: age fotostock >, Alamy/CPA Media Pte Ltd >, Alamy/MehmetO >, Alamy/Photo 12 >, Alamy/Ivan Vdovin >, Hemis.fr >, >, >, imageBROKER/Stefan Auth >, Johnér >, Travel Collection > | Martina Miethig > | picture alliance: CPA Media >, DUMONT Bildarchiv/Martin Sasse >, >, McPHOTO/blickwinkel >, Photoshot >, Liszt Collection >, John Warburton-Lee > | plainpicture: AWL/Peter Adams >, DEEPOL/David Santiago Garcia >, Erwin >, NaturePL/Edwin Giesbers >, Nature PL/Tony Wu >, robertharding/Matthew Williams-Ellis >, United Archiv > | privat > | shutterstock.com: 7_11 >, Aliioss xeii >, fokke baarssen >, BlueOrange Studio >, Boule >, nilupul edirisooriya >, eFesenko >, Timo Gotz >, Bartu Juan >, milosk50 >, ngoc tran >, Chr. Offenberg >, saiko3p >, takepicsforfun >, Daniel Toft Romme >, SamanWeeratunga >, >, Sergieiev >, SvitlanaNiko >, thaagoon >, VIIIPhotography >, Thomas Wyness > | stock.adobe.com: ANTON >, bayazed >, creativefamily >, dinozzaver >, hecke71 >, javarman/Konstantin Kalishko >, Vitalii Karas >, Olga Khoroshunova >, krivinis >, Nomad_Soul >, photoaliona >, scaliger/Viacheslav Lopatin >, Volodymyr Shevchuk >, Vlada Z >, Cezary Wojtkowski >;

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Roswitha Riedel, roswitha.riedel@graefe-und-unzer.de

DIE THEMEN DER INSEL

Nostalgische Zeitreisen: Resthouses, Gouverneurspaläste und ehrwürdige Kolonialherbergen >

Bürgerkrieg: Unruhige Zeiten im Paradies >

Filmschauplatz Sri Lanka: Von Hollywood bis Bollywood >

Ayurveda – eine 3000 Jahre alte Heilkunst: Von »Hohepriestern« und Scharlatanen >

Die berühmteste Politiker-Dynastie in Sri Lanka: Der Bandaranaike-Clan >

Touristenattraktion Elefant: Das Geschäft mit den Dickhäutern >

Chili, Zimt & Co.: Im Gewürzgarten >

Tempeltour bei Kandy: Auf den Spuren Hermann Hesses >

Broken Orange Pekoe & Co.: Zur Teeprobe ins Hochland >

Pilgerziel Adam’s Peak: Sieben Kilometer Treppen >

Ein Leben im Felsenkloster: Im Einklang mit der Natur >

Mit dem Zug durch die Berge: Reinstes Panorama-Kino! >

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wir freuen uns, dass Sie sich für diesen MERIAN Reiseführer entschieden haben. Unsere Autoren und Autorinnen sind für Sie unterwegs und recherchieren sehr gründlich, damit Sie mit aktuellen und zuverlässigen Informationen auf Reisen gehen können.

Dennoch lassen sich Fehler nie ganz ausschließen, zumal zum Zeitpunkt der Drucklegung die Auswirkungen von Covid-19 auf das Hotel- und Gastgewerbe vor Ort noch nicht vollständig abzusehen waren. Wir bitten um Verständnis dafür, dass der Verlag keine Haftung übernehmen kann.

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MEIN SRI LANKA

Unsere Autorin hat auf Sri Lanka die heiligsten Berge im Pilgerstrom bestiegen und versteckte Höhlenbuddhas besucht, wandelte im Meditationskloster in den Fußstapfen des »Erleuchteten« und nahe Kandy auf den Spuren Hermann Hesses. 30 Jahre hält die Insel sie jetzt schon in ihren Bann.

Eine Woche in einem Meditationscenter in den sri-lankischen Bergen. Punkt 4 Uhr 45. Dumpf dröhnen die Schläge der hölzernen Glocke über die Teeplantagen und reißen jedes Lebewesen gnadenlos aus dem Schlaf. Außerhalb der spartanischen Unterkunft, dem Kuti-Holzverschlag, ist es stockduster, kalt und feucht. Die Meditationshalle ist schwach erleuchtet vom Schein dreier winziger Kerzen. Sie flackern zu Füßen des weißen Buddhas auf dem Altar und geben dem Erleuchteten tatsächlich ein erleuchtetes Antlitz. Der betörende Geruch von Sandelholz streift meine Nase, während ich wie die anderen Teilnehmer Kissen unter Knie und Pobacken stopfe, bis die bequemste Position für die Vipassana-Meditation gefunden ist.

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Fischerboot an der langen Sandbucht von Weligama. Der Name des Orts im Süden der Insel bedeutet so viel wie »Sanddorf«.

Die Insel fordert gnadenlos alle Sinne. Sie kann laut, voll und hektisch sein. Aber auch besinnlich-betörend wie der Duft einer Frangipani-Blüte und mitreißend wie die Ozeanwellen an der Westküste. Sri Lanka begeistert als tropisches Bilderbuch mit endlosen Stränden, üppig-grünem Dschungel und einer 2500 Jahre alten Zivilisation. Der tief verwurzelte Glaube ist allgegenwärtig: Wo sonst kann man an einem Tag eine buddhistische Dagoba, einen Hindu-Tempel, eine Kirche und eine Moschee besuchen? Die Insel ist Garant für kleine und große Abenteuer – ob mit dem Raft über Stromschnellen oder mit dem Zug durch eine atemberaubende Berglandschaft. Und welch unvergessliche Begegnungen mit liebenswürdigen Menschen: Hier traf ich den wohl ältesten Hotelportier der Welt (der noch dem »Bond-Girl« Ursula Andress die Tür aufgehalten hatte), trank Tee mit traditionellen Puppenspiel-Meistern, Maskenschnitzern und Batikerinnen. Ich erfuhr so viel Wissenswertes und Erstaunliches bei meinen Gesprächen, etwa mit einem Kokosnusspflücker und den Teepflückerinnen, führenden Ayurveda-Heilern, Meeresschildkrötenschützern, buddhistischen Nonnen und greisen, aber weisen Äbten.

Seit 2009 ist der fast drei Jahrzehnte dauernde Bürgerkrieg zwischen Tamilen und Singhalesen auf der tränenförmigen, aber auch tränenreichen Insel im Indischen Ozean nun schon vorbei. Den Sri Lankern ist der anhaltende Frieden in ihrem »Leuchtenden Land« von ganzem Herzen zu wünschen.

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Martina Miethig reist seit 1991 nach Sri Lanka. Wie kein anderes Land hat die Insel die Leidenschaft der ausgebildeten Journalistin für Asien entfacht. Ihre Reportagen und Bücher führen die Leser ins Innenleben der sri-lankischen Gesellschaft. Eine Einstimmung bietet auch www.martina-miethig.com.

ZEICHENERKLÄRUNG
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DER ERSTE BLICK AUF SRI LANKA

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Die beeindruckende, rund 12 m hohe, stehende Buddha-Statue in Aukana im Zentrum des Landes ist eine beliebte Touristenattraktion (>).

REGIONEN

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1. COLOMBO UND DIE WESTKÜSTE

In Colombo herrscht ein exotisches und lautes Gewusel, aber zunehmend zeigt Sri Lankas Hauptstadt auch ein modernes Gesicht. Zum Baden und Surfen, Kiten und Segeln geht es an die kilometerlangen Strände, die von Palmen und Fischerdörfern gesäumt sind. >

2. GALLE UND DIE SÜDKÜSTE

Die Spuren der portugiesischen Kolonialherren sind an der Küste und in der Altstadt von Galle allgegenwärtig. Von den Festungswällen schweift der Blick über den Indischen Ozean: ein Strand nach dem anderen, an dem die Palmen Spalier stehen – so weit das Auge schauen kann. >

3. KANDY UND DAS HOCHLAND

Wo sonst als in Kandy kann der Reisende einem Zahn des Buddhas begegnen? Aber nicht nur die Anhänger des »Erleuchteten« kommen in Scharen hierher. Das wunderschöne Bergland verspricht faszinierende Fotomotive, großartige Wanderungen und viel Kolonialflair. >

4. KULTURDREIECK/KÖNIGSSTÄDTE

In den Ausgrabungsstätten Polonnaruwa und Anuradhapura steht man staunend vor den Überresten einer bis zu 2000 Jahre alten Hochkultur: Tempelbauten und buddhistische Heiligtümer, Paläste und gigantische Stauseen. >

5. JAFFNA-HALBINSEL UND DIE OSTKÜSTE

Jahrzehntelang lagen wegen des Bürgerkriegs die Pläne für den Tourismus an der Ostküste in der Schublade. Jetzt sind an den Traumstränden nagelneue Hotels entstanden, und man kann auch wieder die tamilisch geprägte Halbinsel Jaffna besuchen. Ein spannendes Stück Sri Lanka im Aufbau. >

IMG MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Sri Lanka weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.

IMG Galle

Altstadt aus der Kolonialzeit, die man auf Spaziergängen erkunden kann. Hier bummelt man durch die Gassen mit kleinen Herbergen und Läden, Cafés und Lokalen – und fühlt sich dabei wie ein alter holländischer Seefahrer. >

IMG Elephant Transit Home

Ein echtes (!) Waisenhaus: lauter Elefantenbabys in der einzigen Auswilderungsstation des Inselstaats. Im Sinne des Tierschutzes wird hier nicht gestreichelt, nur fotografiert. >

IMG Sri Dalada Maligawa (Zahntempel), Kandy

Der Eckzahn Buddhas ist Sri Lankas Nationalreliquie und lockt Pilgerscharen in den Zahntempel der Königsstadt Kandy. Alle drängen sich, um das hochverehrte Heiligtum wenigstens einmal im Leben zu sehen. >

IMG Botanischer Garten von Peradeniya, Kandy

Einer der schönsten Gärten Asiens mit schattigen Wegen durch die Tropenflora. Gigantische Banyantrees, beeindruckende Palmenalleen und ein Orchideenhaus. >

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Eine der großen Teeplantagen in der Nähe von Nuwara Eliya, einer Kleinstadt im Hochland. Tamilinnen machen die schwere Erntearbeit für wenig Geld.

IMG Teeplantagen, Nuwara Eliya

Wie ein grüner Teppich: Teebüsche im Hochland und der weltberühmte Ceylontee künden von der alten britischen Tradition, ebenso die vielen Teefabriken. >

IMG Sinharaja Rainforest

Längst kein Geheimtipp mehr: der letzte originale Dschungel Sri Lankas mit einmaliger Flora und Fauna, den man bei Tagesexkursionen erwandern kann. >

IMG Anuradhapura

Pilgerziel Nummer eins: der Ableger des Bodhi-Baumes, unter dem Buddha Erleuchtung erlangte. Bei der Puja-Zeremonie werden alte Zeiten lebendig. >

IMG Sigiriya

Die berühmten »Wolkenmädchen« und die Aussicht entschädigen für den schweißtreibenden Aufstieg auf den 200 m hohen Monolithen. >

IMG Polonnaruwa

Paläste, Tempel und die schönsten Buddha-Statuen der ganzen Insel warten hier auf Bewunderer aus aller Welt. >

IMG Nilaveli Beach

Der womöglich inselschönste Strand: traumhaft zum Sonnen(baden), Schnorcheln und Whale Watching. Die längere Anreise an die Ostküste ist es wert. >

IMG MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

IMG Basarviertel Pettah, Colombo

Einmal Treibenlassen – ein Erlebnis für alle Sinne. >

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Ein Mönch auf der Terrasse vor dem Galle Face Hotel in Colombo. Eine Übernachtung in der altehrwürdigen Herberge hat ihren Preis. Anschauen ist umsonst.

IMG Galle Face Hotel, Colombo

Wenigstens für einen Cocktail zum Sonnenuntergang: das legendäre Kolonialjuwel. >

IMG Brief Garden, Beruwala

Tropenzauber in einem verwunschenen Garten. >

IMG Deco on 44, Galle

Eine Art-déco-Perle voller Charme und kulinarischen Leckerbissen. >

IMG Karuna’s Cooking Class, Unawatuna

Abstecher in den siebten Curry-Himmel. >

IMG No. 1 Dewmini Roti Shop, Mirissa

Es muss nicht immer »Roti to go« sein. >

IMG Im Gewürzgarten

Durch die Gewürzvielfalt Sri Lankas schnüffeln. >

IMG Bandarawela Hotel, Bandarawela

Wie anno dazumal ein Teepflanzer: in stilvollem Ambiente mit Kaminfeuer und ceylonesischem Milchtee. >

IMG Kitulgala

Dschungelfeeling, nicht nur für Hollywoodfans. >

IMG Kloster Mihintale, Anuradhapura

Eine fast magische Abendstimmung, wenn der Blick über die Dagobas in der Ferne schweift. >

IMG Heritance Kandalama, Sigiriya

Ökohotels sind immer klein und unscheinbar? Das Kandalama beweist das Gegenteil – mitten im Dschungel! >

IMG Abgelegene Ruinen durchstreifen

Wo sich Archäologie mit Spiritualität vereint. >

IMG Swami Rock und Tirukoneswaram Kovil (Koneswaram-Tempel), Trincomalee

Für ein spirituelles Erlebnis muss es nicht die überfüllte Haupt-Puja im Zahntempel in Kandy sein. >

IMG Hideaway, Arugam Bay

Ein verlockendes Frühstück und lukullische Fusion-Genüsse in einer hübschen Herberge. >

IMG Horton Plains

Am »Ende der Welt« hat man zum Frühstücks-Picknick noch einen Wahnsinnsblick. >

SRI LANKA KOMPAKT

Daten und Fakten

Amtssprachen: Singhalesisch (indoarisch), Tamilisch (drawidisch), Verkehrssprache: Englisch

Analphabetenrate: ca. 9 %

Arbeitslosigkeit: etwa 4,2 %, aber hohe Jugendarbeitslosigkeit von rund 20 %

Bevölkerung: 75 % Singhalesen, 18 % Tamilen (davon 13 % Sri-Lanka-Tamilen, 5 % indischer Herkunft), 7 % Araber (»Moors«=Mauren), 1 % (Malaien, Burgher u.a.)

Bevölkerungsdichte: 333 Einw. pro km²

Bevölkerungswachstum: ca. 0,7 % pro Jahr

Einwohnerzahl: 21 Mio.

Fläche: 65.610 km² (etwa die Größe Bayerns; 434 km Länge, 225 km Breite; 1400 km Küste)

Größte Stadt: Colombo (753.000 Einwohner plus ca. 500.000 Berufspendler, mit allen Vororten: ca. 1,5 Mio. im Großraum)

Höchster Berg: Pidurutalagala (2524 m)

Lage: zw. 80. und 82. Grad östlicher Länge und 5. und 10. Grad nördlicher Breite

Landbevölkerung: ca. 80 %

Längster Fluss: Mahaweli Ganga (331 km)

Lebenserwartung: 74,6 Jahre

Nationalparks: 23 und mehr als 90 Naturschutzgebiete

Pro-Kopf-Einkommen: ca. 310 € im Monat; Anteil am BIP: Landwirtschaft ca. 12 %, Dienstleistung ca. 58 %, Industrie ca. 30 %

Regierungssitz (bei Colombo): Sri Jayawardenepura Kotte

Religion: 70 % Buddhisten, 13 % Hindus, 10 % Muslime, 7 % Christen

Staatsform: Präsidialrepublik

Staatsoberhaupt: Gotabaya Rajapaksa

Währung: sri-lankische Rupie (LKR)

UNESCO-Stätten: zwei Weltnaturerbestätten (Sinharaja NP, zentrales Hochland mit Horton Plains und Knuckles Mountain Range), 6 Weltkulturerbestätten (Anuradhapura, Polonnaruwa, Sigiriya, Kandy, Galle, Dambulla)

Universitäten: 15 staatliche Unis in Colombo und Kandy

Vorwahl: 0094

Klima (Mittelwerte)

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Geographie und Lage

Sri Lanka ist ungefähr so groß wie Bayern und hat als Inselstaat keinen direkten Nachbarn. Den Süden des indischen Subkontinents und den Norden Sri Lankas trennt aber nur eine 30 km breite Meerenge. Die Größe des Landes mag überschaubar sein, die landschaftliche Vielfalt hingegen ist grandios. Hinter den traumhaften Stränden liegen Berglandschaften mit beachtlichen Gipfeln, Schluchten und Wasserfällen, aber auch Regenwälder, Trockensavannen und sogar ein Stück Wüste im äußersten Norden. Hinzu kommen Kulturlandschaften wie die Teeplantagen, die weite Teile des Hochlands prägen.

Verkehr

Sri Lanka besitzt mit Srilankan Airlines eine eigene staatliche und international angesehene Airline und zwölf Flughäfen. Die meisten Städte sind durch das als sichere Alternative zum öffentlichen Busverkehr geltende Eisenbahnnetz verbunden (rund 1400 km), die erste Zugstrecke war Colombo–Kandy (1867). Das Straßennetz umfasst rund 115.000 km.

Politik und Verwaltung

Sri Lanka ist seit 1978 präsidiale Republik und heißt offiziell Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka. Staatsoberhaupt ist seit Ende 2019 Gotabaya Rajapaksa (SLFP), Premierminister ist sein Bruder Mahinda Rajapaksa (SLPP). Die wichtigsten Parteien sind die eine Allianz bildende Sri Lanka Freedom Party (SLFP) und die Sri Lanka Peoples Party (SLPP) sowie die United National Party (UNP). Die Verwaltung besteht aus 9 Provinzen und 25 Distrikten.

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Wer im Bergland ist, sollte unbedingt mit dem Zug reisen. Die Strecke von Badulla nach Ella ist spektakulär, und zudem kommt man mit der Bevölkerung in Kontakt.

Wirtschaft

Der größte Devisenbringer neben dem Tourismus sind Sri Lanker, die im Ausland leben, allen voran Hunderttausende von Frauen, die als Hausangestellte in arabischen Ländern arbeiten und mit ihren Einkünften nicht selten ganze Familien in der Heimat über Wasser halten. Stark an Bedeutung gewonnen hat in den letzten Jahren die Textilindustrie, die preisgünstige Konfektionsware für westliche Märkte produziert. Seit dem Ende des Bürgerkriegs hat der Tourismus verlorenes Terrain zurückerobert (2018: 2,3 Mio. Touristen, v.a. aus Indien, China und Großbritannien, an vierter Stelle ist Deutschland mit 157.000 Besuchern, ein Plus von 20 % zum Vorjahr). Hauptanbauprodukte sind Reis, Zuckerrohr, Tee, Tabak, Kaffee und Kokospalmen. Wichtigste Exportartikel sind neben den Textilien auch Tee, Kautschuk, Kokosnuss und Gewürze, v.a. Zimt und Gewürznelken. Sri Lanka zählt mit rund 4000 US-Dollar Jahreseinkommen (BIP pro Kopf) zu den Ländern mit »mittlerem Einkommen«, somit gilt die Insel als relativ wohlhabend, v.a. im Vergleich mit den direkten Nachbarn wie Indien, Bangladesch und Pakistan.

Nebenbei bemerkt

Das lieben die Sri Lanker: ihren Nationalsport, das ist offiziell zwar Volleyball, aber die Leidenschaft der Sri Lanker gehört dem Cricket.

Nationalflagge: Die Nationalflagge zeigt drei der vier auf der Insel praktizierten Religionen: Gelb symbolisiert den Buddhismus, grün den Islam und orange den hinduistischen Glauben. Der blutrote Hintergrund soll ein langes Leben darstellen, der Löwe, der singha, ist das Symbol der Urahnen, und das Schwert steht für Autorität. Die vier Blätter in den Ecken erinnern an den heiligen Bodhi-Baum, unter dem Buddha vor 2500 Jahren seine Erleuchtung erlangte.

Singhalesischer Gruß:Ayubowan (»Mögest du lange leben«)

Pop-News: Viele Weltstars waren hier zu Gast, aber nur die britische Band Duran Duran verewigte Sri Lanka in gleich zwei ihrer Videos 1982 und 1983: Polonnaruwa und Sigiriya in »Save a Prayer« und den Tea Pagoda Room in Colombo in »Hungry like the Wolf«.

Vorsicht I: die Kokosnuss. Im trügerischen Schatten einer Kokospalme kann es gefährlich sein, wenn eine Nuss mit Karacho aus 15–25 m Höhe fällt. Es kommt immer wieder zu schweren Kopfverletzungen.

Vorsicht II: Die Sri Lanker fürchten Schangenbisse. Von den 93 sri-lankischen Schlangenarten sind fünf sehr giftig, etwa die Kobra und die Viper. Daher hat Sri Lanka weltweit eine der höchsten Todesraten durch Schlangenbisse, aber Touristen treffen eher selten auf die Tiere.

Ureinwohner: Von den Veddhas sollen noch etwa 200 bis 350 Familien im Zentrum bei Damabana, Mahiyangana und im Maduru-Oya-Nationalpark leben.

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Das Queen’s Hotel (>) in Kandy ist im typisch britischen Kolonialstil gebaut. Die charmante 3-Sterne-Herberge hat eine bewegte Geschichte.

NOSTALGISCHE ZEITREISEN

Resthouses, Gouverneurspaläste und ehrwürdige Kolonialherbergen

Im ältesten, seit 1684 konstant betriebenen Hotel Asiens scheint die Zeit stillzustehen: Der Gast kann sich im aufwendig restaurierten Amangalla heute noch fühlen wie ein Reisender aus den 1830er-Jahren, der nach 80 Tagen Schifffahrtspassage endlich in der Hafenstadt Galle an Land gehen konnte, um mit seinen mannshohen Koffern im damaligen Oriental Hotel einzuchecken. Noch immer knarrt der handpolierte Teakholzboden, noch immer gibt es hier keinen Flat-TV an der Wand, dafür jede Menge Antiquitäten und alte Truhen. Nostalgie bis ins kleinste liebevolle Detail. In der hauseigenen Bibliothek entstand eine Art Schrein für die glorreiche Vergangenheit, hier kann man Fotos der Restaurierungsarbeiten sehen und in die Vergangenheit eintauchen.

Auch in den Bergen und im Hochland verstecken sich einige Juwelen, very British: das Queen’s Hotel in Kandy, das Grand Hotel und der versnobt-plüschige Hill Club in Nuwara Eliya.

Knarzende Dielen, Baldachinbetten, messingbeschlagene Türknäufe – ein Hauch längst vergangener Zeiten weht durch die schönen alten Kolonialherbergen Sri Lankas. Immer öfter jedoch vertreibt der eiskalte Hauch der Klimaanlagen die Patina. In den eleganten Ballsälen des Galle Face Hotels (1864) in Colombo feiern sri-lankische Hochzeitsgesellschaften in traditionellen Saris wie schon die Urgroßeltern vor 150 Jahren, als mangels Klimaanlage die Diener noch fächeln mussten. Wie eh und je schwebt der gusseiserne Birdcage-Aufzug in den zweiten Stock zu den Suiten, wo einst Prince Philip, König Bhumibol und Kaiser Hirohito ihr müdes Haupt betteten.

Das Strandhotel Mount Lavinia etwas südlich von Colombo ist ein einstiger Gouverneurssitz im italienischen Palaststil, in dem auch schon William Somerset Maugham genächtigt hat, wie ein Eintrag im Gästebuch zeigt. Das Lighthouse in Galle ist zugegeben nicht ganz echt kolonial, aber dennoch ein Hingucker. Kein Wunder: Erbaut wurde dieser Nachbau einer Festung von niemand Geringerem als Geoffrey Bawa, dem berühmtesten sri-lankischen Architekten. Kopfsteinpflaster an der Rezeption, schmiedeeiserne Laternen, eine Wendeltreppe als Blickfang und Kunstwerk.

In der Nähe von Nuwara Eliya entstand aus einer Teefabrik eine der originellsten Herbergen in Asien, das Heritance Tea Factory mit Industriecharme, alten Flaschenzügen und Eisenträgern. Im kleinen charmanten Bandarawela Hotel (1893) lässt sich eine noch immer bezahlbare Zeitreise in die Ära der Plantagenbesitzer und Teepflanzer unternehmen, inklusive sri-lankischem Milchtee oder einem Whiskey am Kamin.

Aus einigen Resthouses sind mittlerweile schicke Boutiquehotels geworden, wie das ehemalige Polonnaruwa Resthouse (heute: das sündhaft teure EKHO Lake House) mit der Queen’s Suite. Andere Perlen, in denen Elizabeth II. in den 1950ern ebenfalls übernachtet hat, harren noch immer ihrer Wiederauferstehung, etwa das ziemlich morsche New Rest House in Negombo – heute würde wohl selbst der Königin Butler keinen Fuß mehr in die düster-koloniale Bruchbude setzen …

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Kinder bei der Arbeit in den Teeplantagen; um das Jahr 1900. Der Schotte James Taylor brachte die Teepflanze von Indien nach Sri Lanka.

GESCHICHTE

Königreiche in Hochkultur, ein europäisches Intermezzo und ein grausamer Bürgerkrieg – Spuren der sri-lankischen Geschichte sind allgegenwärtig.

Das goldene Zeitalter von Anuradhapura (300 v.Chr.–1000 n.Chr.)

In der Königsstadt Anuradhapura setzt rege Bautätigkeit ein, und zwischen Klöstern und Palästen blüht das kulturelle und spirituelle Leben. Die insgesamt mehr als 100 Könige, die das Reich über sagenhafte 1300 Jahre regieren, überziehen das Land mit einem Netz riesiger Stauseen, den sogenannten Wewas, die durch Kanäle verbunden werden. Mithilfe dieses ausgeklügelten Bewässerungssystems erzielen die Bauern stolze Ernten, die den wirtschaftlichen Erfolg des Reichs sichern. Von der Pracht Anuradhapuras, zu seiner Blütezeit möglicherweise von 2 Mio. Menschen bewohnt, zeugen noch heute stolze Dagobas (Reliquienschreine). Gegen Ende des 1. Jahrtausends n.Chr. wird das Reich durch Truppen der südindischen Cholas bedroht und Anuradhapura schließlich zerstört. Eine Periode politischer Unsicherheit beginnt.

Die Blütezeit Polonnaruwas (12. Jh.)

Eine zweite Blütezeit erlebt das Land unter König Parakrama Bahu I., der von der zweiten Königs- und Hauptstadt in Polonnaruwa aus regiert und sich als genialer Baumeister, Denkmal- und Tierschützer einen Namen gemacht hat. Die noch heute zweistöckigen Ruinen seines einst siebenstöckigen Palastes aus Backsteinen sind eindrucksvoller Zeuge seiner Herrschaft, ebenso wie der von ihm betriebene Ausbau der Kanäle und Stauseen. Das bis heute funktionierende Bewässerungssystem ist die Grundlage für den Wohlstand. Die Reiskammern sind gut gefüllt, und das Grundnahrungsmittel kann sogar nach Indien exportiert werden. 100 Jahre später führen innere Machtkämpfe und die Bedrohung durch die Südinder zum Zerfall des Reichs und machen es schließlich angreifbar für Invasoren aus Europa.

Die Kolonialära (1505–1948)

Die Portugiesen läuten die Ära des Kolonialismus ein. Sie profitieren von der strategisch günstigen Lage der Insel zwischen Arabien und Fernost und steigen in den Gewürzhandel ein. Den Portugiesen folgen die Holländer, die Zimtplantagen anlegen und diese durch den Dutch Canal (Zimtkanal) mit Colombo verbinden. 1802 wird Ceylon britische Kolonie. Das Königreich von Kandy behauptet sich tapfer gegen die Kolonialherren: Erst 1815 gelingt es den Engländern, diese letzte singhalesische Bastion einzunehmen. Sie führen das britische Schulsystem ein, beginnen 1823 mit dem Anbau von Kaffee im Hochland und bauen die Infrastruktur mit Eisenbahn (1867) und Straßen aus. Der Teepionier James Taylor importiert versuchsweise Teesträucher aus dem indischen Assam. Die Erfolgsgeschichte des Ceylontees beginnt.

Der Weg in die Unabhängigkeit (1948)

Mit dem Segen der Briten beschreitet Ceylon 1948 den Weg in die Unabhängigkeit, bleibt aber Teil des britischen Commonwealth mit dem britischen Monarchen als Staatsoberhaupt. Bei den Wahlen 1956 siegt die Sri Lanka Freedom Party (SLFP) unter Führung des in Oxford ausgebildeten Solomon Bandaranaike. Er legt westliche Kleidung und westlichen Lebensstil ab, propagiert einen singhalesischen Nationalismus mit Singhalesisch als Amtssprache. Die Tamilen begehren auf, die Idee eines unabhängigen Tamilenstaates kommt zur Sprache. Als die Konflikte eskalieren, signalisiert der Premier Verhandlungsbereitschaft, was ihm von konservativen Kräften nicht verziehen wird: 1959 wird Bandaranaike von einem buddhistischen Mönch ermordet. 1960 wird seine Witwe Sirimavo Bandaranaike erste weibliche Premierministerin der Welt.

Der Bürgerkrieg (1983–2009)

Die Situation zwischen Singhalesen und Tamilen eskaliert im »Schwarzen Juli« 1983, als die von Velupillai Prabhakaran gegründete LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) singhalesische Regierungssoldaten töten, was mit einem Massaker an tamilischen Zivilisten beantwortet wird. Der Bürgerkrieg wird im Laufe von fast 26 Jahren rund 100.000 Menschenleben fordern. Die Tiger kontrollieren die nun mehrheitlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel im Norden sowie die Ostküste, v.a. in den 1990er-Jahren verbreiten sie aber auch in anderen Landesteilen Angst und Schrecken durch Selbstmordattentate und Bombenanschläge, u.a. 1998 im Zahntempel in Kandy. Erst 2007 bringen die Regierungstruppen den Osten der Insel unter ihre Kontrolle und erobern 2009 schließlich auch Jaffna, wo Velupillai Prabhakaran getötet wird.

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Der »Vater des Friedens«: Sri Lankas amtierender Premierminister Mahinda Rajapaksa ist auf der 1000-Rupien-Banknote abgebildet.

Der fragile Frieden (seit 2010)

Der Krieg ist beendet, aber der Konflikt zwischen den verfeindeten Gruppen ist nicht gelöst, und Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten werden nicht aufgearbeitet. So hatten die Regierungstruppen nach dem militärischen Sieg ein Gemetzel unter der tamilischen Zivilbevölkerung angerichtet. Mahinda Rajapaksa, Staatspräsident von 2005–2015 und Premierminister seit Ende 2019, gilt als »Vater des Friedens« und wird dafür von der Bevölkerung geachtet, aber nicht geliebt. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur läuft allerdings mit voller Kraft, der Tourismus boomt und entwickelt sich wieder zu einer tragenden Säule im Wirtschaftsleben. Jahr für Jahr kann Sri Lanka seit 2009 Besucherrekorde melden – mit einem kleinen Einbruch 2019, als »nur« rund 1,9 Mio. Urlauber auf die Insel kamen. 2018 waren es noch etwa 2,3. Mio., aber angesichts der islamistischen Anschläge in Colombo und Negombo mit mehr als 300 Toten im April 2019 war der Rückgang zu erwarten und ist erstaunlich glimpflich ausgefallen. Nach wie vor ist die Innenpolitik durch den Bürgerkrieg und die Spaltung des Landes geprägt, die nationale Versöhnung verläuft eher schleppend (etwa die Verfassungsreform). Schon vor einigen Jahren hatten die UN über die mutmaßlichen Kriegsverbrechen auf allen Seiten berichtet, was bei einem »Wiederversöhnungsprozess« aufgearbeitet werden soll.