cover

Wanderspaß mit Kindern

Elbsandsteingebirge

Anita Morandell Meißner
Daphna Zieschang

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Mit Kindern im Elbsandsteingebirge

LINKSELBISCHE TOUREN

1Luftiger Gratweg

Über den Rauenstein

2Zwei Gipfel auf einen Schlag

Großer und Kleiner Bärenstein

3800-jährige Bergfestung

Festung Königstein

4Im dunklen Diebskeller

Höhlentour am Quirl

5Barbarine und Opferkessel

Durchs Nadelöhr auf den Pfaffenstein

6Abenteuerliche Falkenschlucht

Auf den Gohrisch

SpieleAktivitäten für unterwegs

7Expedition zu den Höhlen

Der Kleinhennersdorfer Stein

8Spaziergang mit Höhlenerkundung

Kleinhennersdorfer Stein, Kurzvariante

9Ein geometrischer Tafelberg

Zirkelstein

10Tafelberg mit drei Zacken

Kaiserkrone

11Wer zählen kann, geht nicht verloren

Felslabyrinth

12Felsfiguren und Wasserspiele

Im Bielatal

13Die Felsenwelt des Bielatals

Johanniswacht und Sachsenstein

SpieleSehen, Fühlen, Hören – Spiele im Wald

RECHTSELBISCHE TOUREN – VORDERE SÄCHSISCHE SCHWEIZ

14Verwunschene Schlucht

Felsentor im Uttewalder Grund

15Taschenlampe nicht vergessen

Erkundung der Heringshöhle

16Wie aus dem Märchenbuch

Im Teufelsgrund

17Mittelalterliche Burganlage

Felsenburg Neurathen / Bastei

18Lokomotive und Boote

Spaziergang um den Amselsee

19Hockstein und Gamrig

Vom Elbtal ins Polenztal

20Hoch über dem Abgrund

Hockstein

21Kühle im Sommer – Eissäule im Winter

Zur Gautschgrotte

22Die Baude an der Felskante

Brandaussicht

23Auf erloschenem Vulkan

Burg Stolpen

WissenDer Wanderfalke

RECHTSELBISCHE TOUREN – HINTERE SÄCHSISCHE SCHWEIZ

24Über den Dächern von Bad Schandau

Schlossruine Schomberg

25Folge den Pfotenabdrücken!

Auf leisen Sohlen zum Luchsgehege

26Futuristischer Aussichtspunkt

Rathmannsdorfer Turm

27Felsentor im Sandmeer

Zum Großen Schrammtor

28Treppauf – treppab

Lehnsteig und Heilige Stiege

29Holztransport der Vergangenheit

Auf dem Flößersteig an der Kirnitzsch

30Über die Himmelsleiter zum Gipfelplateau

Felsentor Kuhstall

WissenRaubritter

31Zugang nur für Schwindelfreie

Aufstieg zum Hinteren Raubschloss / Winterstein

32Raubritter im Kirnitzschtal

Die Felsenburg Arnstein

33Waldgeschichte für die ganze Familie

Waldhusche Hinterhermsdorf

34Per Boot durch eine tiefe Schlucht

Kahnfahrt auf der Kirnitzsch

Wissen Wildnis vor der Haustür

Tourenüberblick

Register

Impressum

Feuersalamander unterwegs
Kanone auf Burg Stolpen – ob sie noch funktioniert? (Tour 23)
Einer der engsten Aufstiege – durch das Hermannseck (Tour 34)
Rast mit Aussicht

Piktogramme

Leicht: Leichte Wanderungen sind technisch sehr einfach, d.h. auf »sicheren« Wegen ohne wirklich »gefährliche« Stellen. Die Gesamtlänge, die Höhenmeter und reine Gehzeit sind dabei eher gering und kurz. Eignet sich auch schon für die Kleinsten.

Mittel: Erfordert etwas mehr Ausdauer und bedeutet schon mal zwei Stunden und mehr Aufstiegszeit. Es gibt erste steilere Wegabschnitte. Die Touren verlaufen auch über schmälere Bergpfade.

Anspruchsvoll: Zum Teil ist deutlich mehr Ausdauer erforderlich, die Touren sind länger und haben etwas mehr Höhenmeter. Aber einige Touren verlangen auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Für kritischere Wegstellen oder kleinere Kraxelpassagen kann man ein Sicherungsseil mitnehmen.

Weglänge

Gehzeit

Höhenmeter

Der Kindertipp

Der Elterntipp

Alter

Für Kinderwagen geeignet

Essen & Trinken

Tiere

Spielplatz

Besichtigung draußen

Besichtigung drinnen

Wissen

Baden

Spielen am Wasser

Freizeitpark

Höhle

Klettern

Aussicht

Im Winter geeignet

Zeichenerklärung

Wandertour mit Laufrichtung

Tourenvariante

Ausgangs-/ Endpunkt

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Seilbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Auto-/Personenfähre

Flugplatz

Kirche/Kloster

Burg/Schloss/Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant

Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Wasserfall

Randhinweis

Gibt's bald was?

Mit Kindern im Elbsandsteingebirge

Gibt es einen besseren Spielplatz als die Natur? Auf Baumstämmen balancieren, an Felsen herumturnen, von Stein zu Stein springen, jede Pfütze mitnehmen, im Sand spielen, aus Ästen eine Bude bauen … Zeigen Sie Ihren Kindern die Felsenwelt vor den Toren von Dresden. Im Elbsandsteingebirge sind die Wege sehr abwechslungsreich. Oft führen abenteuerliche Treppen und Steiganlagen in Schluchten oder aus ihnen hinaus. Manchmal geht es eng am Felsen empor. Es gibt finstere Höhlen, Pfade führen durch Spalten und tiefe Gründe. Spuren mittelalterlicher Burganlagen und noch ältere Siedlungsplätze laden zum Erkunden ein. Hinter jeder Wegbiegung wartet ein Abenteuer. Es wird bestimmt nicht langweilig.

Der Zugang zu dieser Märchenwelt ist nur wandernd möglich, wobei der Start oft eine Herausforderung ist. Eltern und Großeltern brauchen motivierenden Elan und unterwegs viel Einfallsreichtum. Lassen Sie uns aus dem Nähkästchen plaudern: Der strikten Weigerung unserer Söhne mitzukommen, folgt nach gehöriger Überzeugungsarbeit ein: »Na gut, gehe ich eben mit« und am Abend ein: »Supertag – hat echt Spaß gemacht«. Vor der nächsten Tour geht dieses Spiel von vorne los.

Noch ein paar Meter, Jungs, dann gibt es ein ordentliches Picknick.

Das Elbsandsteingebirge – Wildnis pur

Sandstein prägt das imposante Felsgebiet mit eigenwilligen Türmen, Terrassen, mächtigen Schichthöhlen und auffallenden Tafelbergen. Über 1100 Gipfel gibt es allein auf deutscher Seite. Hier können Bergsteiger beim Klettern beobachtet werden. Außer den Sandsteingipfeln fallen abgerundete Bergkuppen ins Auge. Es sind längst erloschene Vulkankegel. Der bekannteste ist der Große Winterberg.

Hier darf Totholz liegenbleiben.

Das Gebiet bietet unterschiedlichste Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Extrem exponierte trocken-warme Lagen am Fels auf der einen Seite und dunkle, feucht-kühle Schluchten auf der anderen. Unzugängliche Wände bieten Brutmöglichkeiten z. B. für den Uhu und den Wanderfalken sowie Quartiere für Fledermäuse. Im Elbsandsteingebirge herrschen gute Voraussetzungen für eine große Artenvielfalt. In der Sächsischen Schweiz kommen beispielsweise 17 Fledermausarten und über 250 Vogelarten vor. Die größeren Raubsäuger wie Luchs, Wolf und Fischotter sind eher selten. Auch die Pflanzenwelt hält einige Besonderheiten bereit. Zudem finden wir hier über 400 Moos- und 350 Flechtenarten.

Diese einzigartige Wildnis ist als Nationalpark Sächsische Schweiz geschützt; in Tschechien schließt sich der Nationalpark Böhmische Schweiz an. Hier darf die Natur Natur sein. Wir Menschen sind lediglich Besucher und Beobachter. Bitte bleiben Sie deshalb auf den Wegen, um die empfindliche Natur zu schonen. Und nicht vergessen: Keine Pflanzen pflücken! Hunde sind an der Leine zu führen.

Blick durchs Astfenster

Über Stock und Stein

Das Wandern im Elbsandsteingebirge ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Die Hauptwanderzeit ist zwischen Ende April und Ende Oktober. Mit Kindern ist in der nass-kalten Jahreszeit besondere Vorsicht angebracht. Schnee oder überfrierende Nässe verwandeln die Wege und vor allem die Steiganlagen zu Rutschbahnen. Gaststätten haben im Spätherbst und Winter oft geschlossen.

Die meisten der beschrieben Wanderungen sind entspannt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erreichen. Bereits die Anfahrt mit dem Zug, dem Bus, die Elbquerung mit der Fähre oder die Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn ist für Kinder etwas Besonderes. Bei der Planung hilft die umfassende Broschüre »Wander-Fahrpläne Sächsisch-Böhmische Schweiz«. Sie erscheint jedes Jahr neu.

Um die Auswahl der Touren entsprechend dem Alter und der Fähigkeiten Ihrer Kinder zu erleichtern, haben wir die 34 Wanderungen in drei Schwierigkeitsgrade bzw. Wanderschuh-Symbole unterteilt:

Ein Schuh – leicht: einfache Wanderung bzw. Spaziergang auf gut begehbaren Wegen, keine schwierigen Stellen; teilweise auch für Kinderwagen geeignet.

Zwei Schuhe – mittel: etwas Kondition erforderlich, da länger. Gut ausgeprägte Pfade oder Steige, Trittsicherheit manchmal nötig.

Drei Schuhe – anspruchsvoll: anspruchsvolle Strecken, zum Teil lang oder mit größeren Höhenunterschieden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, zum Teil über Steiganlagen führend.

Altersangaben

Die von uns genannten Altersangaben sind nur Richtlinien, ab welchem Alter die Tour frühestmöglich für selbstständig gehende Kinder geeignet ist. Allerdings sind Kinder sehr unterschiedlich in ihrer Entwicklung und ihrem Laufverhalten. Bei kleinen Kindern empfiehlt es sich, eine Rückentrage mitzunehmen. Einige wenige Touren sind für geländegängige Kinderwagen geeignet.

Blick über die Felsen zum Falkenstein
Verkehrte Welt im Wassertropfen

Gehzeiten und Schwierigkeitsgrade

Wir bewegen uns in einem zerklüfteten Mittelgebirge mit An- und Abstiegen, von einem Talgrund in den nächsten. Hinzu kommen manchmal Treppen und Leitern. Verlässlicher als die Kilometerangaben sind deshalb die Zeitangaben, die natürlich je nach Alter der Kinder und Pausen sehr variieren können. Unsere Angaben zur Gehzeit sind dem Wandertempo kleiner Kinder angepasst (wie lange wir u. a. mit unseren Kindern gebraucht haben). Je nach Alter und Lauffreudigkeit der Kinder können Sie durchaus schneller unterwegs sein. Pausen sowie Besichtigungen und Abstecher sind in den Zeiten nicht eingerechnet.

Auch die Einstufung des Schwierigkeitsgrades orientiert sich an den kleineren Kindern. Für größere Kinder und Erwachsene können die als schwer ausgewiesenen Touren wesentlich einfacher sein.

Sicherheit

Wichtig ist uns noch der Punkt Sicherheit. In der Felslandschaft geht es oft sehr steil bergab. Kinder können die Gefahr zum Teil nicht richtig abschätzen. Hier ist es wichtig, dass kleine Kinder das Wort »Stopp« kennen und darauf hören. Als unsere Kinder noch klein waren, haben wir oft ein kurzes Seil mitgenommen, um sie an den gefährlichen Stellen zu sichern. Wählen Sie am besten nur eine Tour, die auch zu den Fähigkeiten Ihres Kindes passt.

Raupen des Mittleren Weinschwärmers

Wandern mit Kindern – die richtige Ausrüstung

Der Deutsche Alpenverein schreibt, dass nicht wir die Kinder auf eine Bergtour mitnehmen, sondern die Kinder uns. In diesem Sinne haben wir beim Schreiben des Wanderführers bewusst die Perspektive gewechselt und Ziele in der Sächsischen Schweiz aus Kindersicht gewählt. Und da das Wandern selten ganz oben auf der Kinder-Wunschliste steht, haben wir noch einige Aktivitäten für danach hinzugefügt. Der Wandertag soll der ganzen Familie Spaß bereiten. Voraussetzung ist, dass der Langsamste das Tempo vorgibt und nicht überlastet wird. Die Auswahl der »richtigen« Wanderung ist somit das Wichtigste.

Noch einige Hinweise, damit einem schönen Wandertag nichts mehr im Wege steht:

Wichtig sind bequeme Wanderschuhe oder im Sommer auch Turnschuhe mit ordentlichem Profil sowie witterungsgerechte und vor allem angenehme Kleidung. Hier bietet sich am besten das Zwiebelprinzip an. Wenn nötig, Sie kennen Ihre Kinder, packen Sie Wechselsachen ein.

Ein richtiger Entdecker kennt keine Hürden.

Wie bei allen Aktivitäten im Freien kann falsches Verhalten zu Unfällen führen. Manche Wegpassagen können für Ungeübte risikoreich sein. Schätzen Sie deshalb die Fähigkeiten Ihrer Kinder richtig ein und denken Sie daran, dass Müdigkeit ebenso ein erhöhtes Risiko darstellt wie Übermut.

Ausreichend Getränke sind – besonders im Sommer – ganz wichtig. Die Einkehrmöglichkeiten sind unterwegs oft nur sehr begrenzt. Planen Sie neben Verpflegung auch kleine Snacks ein, falls zwischendurch die Kraft oder Lust nachlassen sollten.

Im Herbst und Winter sind ein warmer Tee und eine Stirnlampe im Rucksack nicht verkehrt.

Achtung bei nassem und kaltem Wetter. Hölzerne Treppen, Leitern und schwierige Wegpassagen werden bei Regen, Feuchtigkeit, Schnee oder Frost oft sehr glatt. Ein Ausrutschen hätte fatale Folgen.

Eine Wanderkarte sollte auf keinen Fall im Gepäck fehlen. Zu empfehlen sind:

°Topografische Karte 1:25 000 Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz. Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung. Freistaat Sachsen.

°Nationalparkregion Sächsische-Böhmische Schweiz. Wander- und Radwanderkarte mit Reitwegen. 1:30 000. Sachsen Kartographie GmbH Dresden.

Ein Erste-Hilfe-Set mit Pflastern und einer Zeckenzange oder Pinzette sollten Sie ebenfalls einpacken.

Außer in den tiefen Schluchten besteht im gesamten Gebiet Netzempfang, abhängig vom Anbieter (teilweise tschechisches Netz).

Unterwegs gibt es keine Müllbehälter, bitte nehmen Sie jeglichen Müll wieder mit. Auch Taschentücher gehören nicht in den Wald. Lasst sie nicht fallen, steckt sie bitte wieder ein!

Die Wege kennen wir seit vielen Jahren und haben sie nach bestem Wissen beschrieben. Wir sind sie mit unseren Kindern gewandert. Wir weisen darauf hin, dass weder wir noch der Verlag für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben garantieren können. Das Begehen erfolgt vollständig auf eigene Gefahr, für Unfälle kann nicht gehaftet werden.

Wir Nationalparkführerinnen wünschen eindrucksvolle Erlebnisse und viel Spaß beim Wandern und Entdecken.

Eine Wildblumenwiese – wie artenreich

Linkselbische Touren

… und wieder einen Pilz gefunden, mein Korb ist jetzt voll!

1Luftiger Gratweg

ÜBER DEN RAUENSTEIN

Tourencharakter Tour mit Aufstieg zum Gratweg, oben leicht auf und ab mit Stufen, Abstieg zunächst über Treppen, dann moderat. Altersempfehlung Ab 5–6 Jahren Ausgangspunkt Stadt Wehlen, Bahnhof Endpunkt Kurort Rathen, Bahnhof Anfahrt Mit der S-Bahn bis Stadt Wehlen Einkehr Berggaststätte Fels Rauenstein, nicht ganzjährig geöffnet; viele Einkehrmöglichkeiten im Kurort Rathen bzw. in Wehlen