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KLEINE FAHRRAD-AUSZEITEN
IM

-MÜNSTERLAND-

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LINDA O’BRYAN, HANS ZAGLITSCH

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

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INHALT

VORWORT

Willkommen im Münsterland!

Burgen, Schlösser und noch viel mehr

1Mittelpunkt des Münsterlands

Münster

2Tor zum Teutoburger Wald

Tecklenburg

3Unterwegs im Steinfurter Land

Burgsteinfurt

4RadBahn Münsterland

Steinfurt

5Im Osten des Münsterlands

Warendorf

6Romantische Landgüter

Drensteinfurt

7Prachtvolle Schlösserparade

Lüdinghausen

8Naturpark und Seenlandschaft

Haltern am See

9Am Fuß der Baumberge

Billerbeck

10Berge und eine Bahntrasse

Coesfeld

11Natur und Kultur

Borken

12Rosarotes Venn – der Westen

Vreden

13Historische Orte

Legden

14Stadt der Glockengießer

Gescher

15Im Tal der Bocholter Aa

Gemen

Orts- und Sachregister

Impressum

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Historische Wassermühle in Nienborg

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

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Tour

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Tourenvariante

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Richtungspfeil

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Ausgangs-/Endpunkt der Tour

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Bahnlinie mit Bahnhof

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S-Bahn

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Tunnel

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Seilbahn, Gondelbahn

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Bushaltestelle

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Parkmöglichkeit

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Hafen

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Autofähre

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Personenfähre

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Flugplatz

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Kirche

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Kloster

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Burg/Schloss

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Ruine

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Wegkreuz

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Denkmal

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Turm

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Leuchtturm

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Windpark

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Windmühle

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Mühle

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Hotel, Gasthof, Restaurant

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Jausenstation

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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

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Unterstand

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Grillplatz

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Jugendherberge

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Campingplatz

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Information

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Museum

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Bademöglichkeit

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Bootsverleih

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Sehenswürdigkeit

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Ausgrabung

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Kinderspielplatz

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schöne Aussicht

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Aussichtsturm

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Wasserfall

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Randhinweispfeil

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Maßstabsleiste

DIE ZIELE IM ÜBEREBLICK

imageMünster

imageTecklenburg

imageBurgsteinfurt

imageSteinfurt

imageWarendorf

imageDrensteinfurt

imageLüdinghausen

imageHaltern am See

imageBillerbeck

imageCoesfeld

imageBorken

imageVreden

imageLegden

imageGescher

imageGemen

WILLKOMMEN IM MÜNSTERLAND!

Burgen, Schlösser und noch viel mehr

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Eindrucksvoll: Schloss Raesfeld

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Erholsam: am Halterner Stausee

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Im Radlglück: Wegweiser am Werse-Radweg

Oder wie es auf münsterländischem Platt heißt: »Guëten Dag!« Das Münsterland ist ein Radlerland par excellence mit einem rund 4500 Kilometer umfassenden Radwegenetz. Es zählt zu den abwechslungsreichsten und schönsten Radregionen Deutschlands.

Ob kurze Stadttour oder mehrstündige Tagestour – wir haben von 15 Orten aus startend sehr interessante und abwechslungsreiche Rundtouren zusammengestellt, die Sie zu märchenhaften Wasserburgen, verträumten Schlössern und herrschaftlichen Landgütern bringen und Sie in die knapp 160 Meter hohen Baumberge sowie in die Täler der Flüsschen Stever, Bocholter Aa und Berkel führen. Mal geht es durch kleine Naturschutzgebiete, mal durch Wiesen, Agrarland und Waldstücke oder im Auf und Ab durch den Teutoburger Wald und die Coesfelder Berge und quer durch die reizvolle Parklandschaft des Münsterlands. Die Bezeichnung »Parklandschaft« ist hier im Übrigen ein wenig verwirrend: Es handelt sich dabei nicht etwa um eine künstlich angelegte Landschaft im Sinne eines Parks, sondern um eine kleinteilige, vorwiegend von Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaft mit Feldern, Weiden, Blumenwiesen, Obstgärten, Waldstücken, Seen und Streusiedlungen – einfach wunderschön!

UNTERKUNFT

Unsere Tagestouren sind zwischen 30 und 40 Kilometer lang, wobei jeweils bis zu zwei Touren von einem Standort aus beginnen. Da die Orte nicht allzu weit voneinander entfernt sind, können die Touren auch einfach miteinander kombiniert werden, wodurch Sie mehrere Tage kreuz und quer durchs Münsterland radeln können.

Unterkünfte sind in unseren Standorten vorhanden und variieren zwischen einfachen Gasthöfen, Ferienzimmern, modernen Appartements und Hotelzimmern. Bei den Preisen gilt in der Regel: An Wochenenden und Feiertagen sind die Unterkünfte um einiges teurer als an Wochentagen. Vorschläge für Übernachtungen finden Sie am Ende jedes Kapitels unter »Auf einen Blick«. Zudem haben wir dort auch Camping- und/oder Stellplätze aufgelistet, falls Sie mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen anreisen werden. Auch bei den Campingplätzen gibt es eine breite Auswahl – sie sind zwar häufig auf Dauercamper ausgerichtet, verfügen aber auch immer über Touristikplätze, für Wohnmobile oft vor der Schranke. Da vor allem an Wochenenden und in der Ferienzeit die Nachfrage nach Touristikplätzen groß ist, sollte möglichst eine Reservierung vorab vorgenommen werden. Offizielle Stellplätze für Wohnmobile sind in einigen Orten auch auf öffentlichen Großparkplätzen vorhanden; sie sind in der Regel bis zu 72 Stunden kostenlos nutzbar und verfügen teilweise über einen Stromanschluss (Münzautomaten), können aber in den meisten Fällen nicht reserviert werden.

RADWEGE UND EINKEHRMÖGLICHKEITEN

Auf den Infoseiten »Auf einen Blick« finden Sie zudem viele praktische Informationen zu den Radrouten, wie die Gesamtlänge, die Höhenmeter, den Charakter und den Schwierigkeitsgrad einer Tour. Zur Länge sei noch erwähnt, dass aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Navigationsgeräten auf dem Markt Ihr Navi geringfügige Abweichungen von unseren Angaben anzeigen kann. Die grobe Richtung aber stimmt!

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Fachwerkhaus in Bad Iburg

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Haus Vögeding nahe Münster

Ganz wichtig für die Planung sind natürlich der Zustand der Radwege, regional als »Pättkes« bezeichnet, die Beschilderung und was sich sonst noch rund um die Radwege im Münsterland so alles anbietet. Die Radwege sind – generell betrachtet – gut ausgebaut und unterhalten, zu 95 Prozent asphaltiert und auf Bundes- und Landstraßen wegen der Sicherheit auch baulich vom Autoverkehr getrennt. Natürlich kommt es ab und an mal vor, dass sich leichte Schäden an der Asphaltdecke zeigen, was sich aber im Großen und Ganzen in Grenzen hält. In den meisten Fällen sind es Frostschäden oder Baumwurzeln, die die Asphaltdecke leicht anheben. Außer auf ausgewiesenen Radwegen verlaufen unsere Touren auf Neben- und Wirtschaftsstraßen, die ebenfalls gut unterhalten und bestens asphaltiert sind. Nicht geteerte Abschnitte gibt es verständlicherweise in den Naturschutzgebieten wegen der gesetzlichen Bestimmungen, entlang von Flussufern und in Wäldern, da auch Forstwege nicht asphaltiert werden dürfen. Gaststätten und Cafés findet man häufig vor, lediglich die Öffnungszeiten passen sich eventuell nicht immer an die Zeiten der Radtour an, denn Gasthöfe und Restaurants öffnen ihre Türen an Wochentagen oft erst gegen 17 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sind sie meist aber bereits am frühen Nachmittag geöffnet. Cafés, Konditoreien und Bäckereien mit Sitzmöglichkeiten hingegen haben an Wochen- und Samstagen fast den ganzen Tag über geöffnet. Sie sollten jedenfalls immer eine Kleinigkeit zum Essen mit dabeihaben und natürlich auch ausreichend zum Trinken. Gemütliche Holzbänkchen mit Tischen unter schattigen Bäumen oder einfache Bänke in Holzhütten, wo man eine kurze Pause einlegen und sein Mitgebrachtes gemütlich verzehren kann, sind auf fast jeder Route vorhanden.

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Pferdekoppel im Warendorfer Land

E-BIKE ODER TOURENRAD?

Im Prinzip brauchen Sie kein Elektrorad für das Münsterland. Die Routen führen größtenteils durch flaches oder sanft gewelltes Gelände, lediglich die Route im Teutoburger Wald, über den Schöppinger Berg, in den Baumbergen und in der Seppenrader Schweiz weisen kraftraubendere Steigungen auf. Ein Mountainbike ist aber auch dort keineswegs notwendig. Da die meisten unter Ihnen sicher keine Neueinsteiger sind, werden Sie einiges an Erfahrung mitbringen, Ihr vertrautes Rad wählen, um Ihre Kondition wissen und Ihr Tagespensum bestens kennen. Steht einmal kein Rad zur Verfügung, gibt es in den meisten Orten Fahrradverleihe, bei denen Sie sicher ein passendes »Leeze«, so nennen die Münsteraner das Gefährt, finden werden. Dazu wenden Sie sich am besten an die Tourist-Informationen.

Wir hoffen, dass Sie einfach schon nach dem ersten Durchblättern dieses Radbuchs Lust auf das Münsterland bekommen haben, um es per Rad zu erkunden. Und dass es Ihnen genauso viel Spaß machen wird wie uns, kreuz und quer durch diese Region zu radeln und ihre kulturelle und landschaftliche Vielfalt vom Sattel aus zu erkunden. Denn wo sonst in Deutschland kann man in einer Region, die gerade mal doppelt so groß ist wie das Saarland, u. a. Flamingos in freier Natur beobachten, viele märchenhafte Schlösser, opulente Herrensitze und architektonisch hinreißende Landgüter bestaunen, bei einer Kneippkur die Füße erfrischen oder auf den Spuren historisch wichtiger Persönlichkeiten radeln?

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen Tourist-Informationen, Museen, privaten Institutionen und Einrichtungen recht herzlich für die Unterstützung bedanken, denn ohne ihre Hilfe, ihre Tipps und Genehmigungen zum Fotografieren wäre dieses Buch nicht zustande gekommen. Und schon vorab bereits ein herzliches Dankeschön an alle Radlerinnen und Radler, die uns in Zukunft mit Tipps und aktuellen Informationen zu den einzelnen Radrouten versorgen werden, damit das Buch stets auf dem neuesten Stand bleibt.

Viel Spaß beim Radeln, stets Luft im Reifen und immer Rückenwind beim Entdecken des Münsterlandes wünschen Ihnen

Linda O’Bryan und Hans Zaglitsch

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Rosengarten in Seppenrade

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Fast wie aus dem Bilderbuch: Radelvergnügen rund um Burgsteinfurt

MITTELPUNKT DES MÜNSTERLANDS

Münster

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Das Münsteraner Schloss

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Münster ist der Nabel der Region, ist administratives und kulturelles Zentrum und eine quirlige Universitätsstadt. Dank der vielen Studierenden herrscht ein entspannter Lebensstil inmitten vieler geschichtsträchtiger Bauwerke. Es gibt kaum einen besseren Weg, diese Stadt zu erkunden, als den im Sattel. Und die fahrradfreundliche Stadt macht es dank hervorragender Radwege auch sehr einfach.

Münster ist aber auch eine renommierte Museumsstadt mit einer großen Vielfalt an Themen: Kunst, Stadtgeschichte, Architektur, Naturkunde, Archäologie und noch vieles mehr. Die Stadt beherbergt über 20 Museen. Hervorzuheben sind hierbei das Kunstmuseum Pablo Picasso, das einzige seiner Art in Deutschland, das außergewöhnliche Museum für Lackkunst und das Mühlenhof-Museum mit historischen Bauernhöfen, Speichern und Schuppen, die in ländlichen Gegenden des Münsterlands abgetragen und hier wieder aufgebaut wurden. Und nicht zuletzt sollten Sie auch einen Blick in den Friedenssaal im historischen Rathaus werfen. Informationen zu den Museen finden Sie u. a. auf der Webseite museen-in-muenster.de.

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GELEGENHEITEN ZUM ESSEN gibt es in der Stadt genug. Nach einer Sightseeing- oder Radtour lässt man aber am besten den Tag am Aasee ausklingen – die Auswahl an Einkehrmöglichkeiten ist hier groß, das Ambiente stimmungsvoll, es herrschen milde bis sommerliche Temperaturen, und spektakuläre Sonnenuntergänge verleihen dem See ein mediterranes Flair (aaseepark.de).

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Münsteraner Zwinger

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Mühlenhof-Museum

image CITYTOUR – MIT DEM LEEZE DURCH DIE STADT

Rund um die Innenstadt verläuft eine autofreie Promenade mit schattigen Wander- und Radwegen, die auf dem ehemaligen Stadtwall angelegt wurden. Mit dem Bahnhof im Rücken folgen Sie der Promenade im Uhrzeigersinn bis zur Ampel. Dort überqueren Sie die Straße und radeln links zum Südufer des Aasees, einem beliebten Erholungsgebiet mit Liegewiesen, Gastronomie und Wassersportmöglichkeiten. Das Baden ist hier allerdings verboten! Sie folgen gemütlich dem gut ausgebauten Radweg entlang des Südufers. Nach dem Segelclub radeln Sie rechts über die Münstersche Aa zum anderen Ufer und erreichen kurz darauf das Mühlenhof-Museum. Danach folgen Sie dem Nordufer, vorbei am modernen Segelclub. Am Ende halten Sie sich links und gelangen mit einer Kurve zurück auf die erhöht liegende Promenade, der Sie bis zum Schloss Münster folgen. Hier wird die Promenade von der weitläufigen Schlossanlage unterbrochen.

SCHLOSS UND INNENSTADT

Der Radweg führt direkt am Schlossplatz entlang und bietet so einen schönen, freien Blick auf die Hauptfassade des Schlosses, das zu den markantesten Denkmälern der Stadt zählt. Gebaut wurde es im 18. Jahrhundert im Barockstil und als Residenz für den Fürstbischof von Münster. Heute dient es der Wissenschaft. Das Schloss ist Hauptgebäude der Westfälischen Wilhelms-Universität und deshalb nur von außen zu bewundern. Frei zugänglich ist der Schlossgarten, der hinter dem Schloss als Landschaftspark angelegt wurde – eine grüne Oase inmitten der Stadt mit darüber hinaus noch einem netten Café und einem über 200 Jahre alten Botanischen Garten zum Zwecke der Forschung und Lehre.

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Turm der Lambertus-Kirche

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Eingang zum Picasso-Museum

Nach dem Schloss radeln Sie auf der anderen Straßenseite rechts wieder auf der grünen Promenade weiter. Unterwegs passieren Sie ein rundes Bollwerk. Es ist der Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Eine Informationstafel erläutert die Geschichte des Turms. Der Promenade folgend, gelangen Sie mit einem Bogen zum Museum für Lackkunst. Kurz danach biegen Sie beim Kreisverkehr rechts in die Ludgeristraße zur Innenstadt ein. Sie folgen der Straße bis zum kleinen, gemütlichen Adolph-Kolping-Platz. Hier können Sie Ihr Rad abstellen und die Innenstadt weiter zu Fuß erkunden. Dabei sollten der imposante Dom, der Prinzipalmarkt mit seinen Giebelhäusern und das gotische Rathaus mit dem Friedenssaal nicht fehlen.

Tipp

Die alte Pleistermühle an der Werse ist noch gut erhalten und war ursprünglich Eigentum der Bischöfe von Münster. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts kam sie in Privatbesitz. Der Müller betrieb damals eine Gaststätte für Flößer und Münsteraner, die gern Ausflüge zur Werse unternahmen. Sie kamen zum Schwimmen zum Badehaus am Ufer, zum Rudern, für eine Bootsfahrt mit einem Dampfschiff, für ein Picknick im Schatten oder nur für einen Kaffee in der Gaststätte. Daran hat sich bis heute wenig geändert (pleistermuehle.de).

image ENTLANG DER WERSE – IDYLLISCHE FLUSSLANDSCHAFT UND HISTORISCHE ORTE

Los geht die Tour bei der Pleistermühle an der Werse. Sie folgen dem linken Werseufer nach Süden auf einem schmalen, unbefestigten Waldweg durch das Naturschutzgebiet Stapelskotten mit einem beeindruckenden Auenwald. Hier schafft der Fluss sein Bett noch selbst und zeigt eine ursprüngliche Landschaft am Rand der Großstadt. Nach Stapelskotten unterqueren Sie die Bundesstraße und radeln die nächsten Kilometer gemütlich am Fluss entlang; die Landschaft rundum wird hier landwirtschaftlich genutzt. Angelmodde ist das erste historische Dorf. Nach den ersten Häusern halten Sie sich links und folgen den Radschildern zur Landstraße, an der es links zur Ortsmitte geht. Angelmodde präsentiert sich klein, aber fein mit einem hübschen Kirchplatz. Dieser wird geprägt von einer romanischen DorfkircheAlte SchuleGallitzinhaus