Helmut Lethen
Der Schatten des Fotografen
Bilder und ihre Wirklichkeit
Rowohlt E-Book
Helmut Lethen, geboren 1939, lehrte von 1977 bis 1996 an der Universität Utrecht, anschließend übernahm er den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock. Seit 2007 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Sein Buch «Verhaltenslehren der Kälte» (1994) über die Intellektuellen in der Zwischenkriegszeit gilt als Standardwerk.
2006 erschien seine Gottfried-Benn-Biographie «Der Sound der Väter», 2012 «Suche nach dem Handorakel». Für «Der Schatten des Fotografen» erhielt Helmut Lethen den Preis der Leipziger Buchmesse 2014.
Das Foto eines vertrauten Menschen kann uns berühren «wie das Licht eines Sterns» (Roland Barthes); die Bilder flüchtender Kinder führen die Schrecken des Krieges geradezu schmerzhaft vor Augen. Wie kommt es, dass Fotos eine so ungeheure Wirkung auf uns haben? Wie viel Wirklichkeit steckt in oder hinter den Bildern?
Helmut Lethen geht diesen Fragen auf einem Streifzug durch die Kunst- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts nach: Er zeigt uns am Beispiel der berühmten Fotografien Robert Capas von der Landung in der Normandie, wie aus Bildern Geschichtszeichen werden; er folgt gebannt den Performances von Marina Abramović, in denen Kunst und Wirklichkeit verschmelzen; er vertieft sich in das ironische Zeichenspiel des Konzeptkünstlers Bruce Nauman, das jede Realität dahinter verschwinden lässt; er entdeckt in idyllisch anmutenden Bildern jene totale Verlassenheit, die ihn bereits als Kind erschreckte. Lethen erläutert, was Bilder sind und was sie vermögen, ohne dabei die Wirklichkeit hinter ihnen preiszugeben. Ein eindringliches Plädoyer und eine Schule des Sehens in einer unübersichtlichen Zeit.
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, April 2014
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ISBN Printausgabe 978-3-87134-586-9 (1. Auflage 2014)
ISBN E-Book 978-3-644-11911-6
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Frank Schirrmacher: Zaubersprüche, im Wald ersonnen und geprüft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.02.2013.
Hans Belting: Bild-Anthropologie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft. München 2001, S. 214.
Uwe Justus Wenzel: Das Medium des Verdachts. In: Neue Zürcher Zeitung vom 12./13.04.2003.
Ludwig Jäger: Schauplätze der Evidenz. Evidenzverfahren und kulturelle Semantik. Eine Skizze. In: Michael Cuntz u.a. (Hg.): Die Listen der Evidenz. Köln 2006, S. 37–52, S. 43.
Zit. nach Jäger: Schauplätze der Evidenz, S. 43.
Siegfried Kracauer: Die Photographie. In: Ders.: Das Ornament der Masse. Essays. Frankfurt am Main 1977, S. 21–39, S. 26.
Ich orientiere mich im Folgenden an einem Artikel von Wolfgang Tunze: Schüsseln und Verschlüsseln. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.02.2013.
Geht die Zeit der Entzauberung der Evidenz zu Ende? Oder beginnt sie erst? Ein Interview von Helmut Lethen mit Ludwig Jäger. In: Zeitschrift für Kulturwissenschaften 1 (2009), S. 89–94.
Vgl. Monika Wagner: Das Material der Kunst. Eine andere Geschichte der Moderne. München 2001, S. 276. Außerdem Marina Schneede: Mit Haut und Haaren. Der Körper in der zeitgenössischen Kunst. Köln 2002, S. 52ff.
RoseLee Goldberg: Hier und Jetzt. In: Jo-Anne Danzker, Chrissie Iles (Hg.): Marina Abramović. München 1996, S. 11–19, S. 11.
Vgl. Goldberg: Hier und Jetzt, S. 46.
Heiko Christians: Über den Schmerz. Eine Untersuchung von Gemeinplätzen. Berlin 1999, S. 20.
Vgl. Christians: Über den Schmerz, S. 65.
Vgl. Elaine Scarry: Der Körper im Schmerz. Die Chiffren der Verletzlichkeit und die Erfindung der Kultur. Frankfurt am Main 1992, S. 52.
David Le Breton: Schmerz. Eine Kulturgeschichte. Berlin, Zürich 2003, S. 133.
Jakob Tanner: Körpererfahrung, Schmerz und die Konstruktion des Kulturellen. In: Historische Anthropologie 2 (1994), S. 489–502, S. 499.
Hans-Thies Lehmann: Das postdramatische Theater. Frankfurt am Main 2000, S. 183.
Vgl. Boris Groys: Unter Verdacht. Eine Phänomenologie der Medien. München, Wien 2000, S. 70f.
Vgl. Goldberg: Hier und Jetzt, S. 13.
Vgl. David Elliot: Balkanischer Barock. In: Jo-Anne Danzker, Chrissie Iles (Hg.): Marina Abramović. München 1996, S. 55–74.
Groys: Unter Verdacht, S. 15.
Groys: Unter Verdacht, S. 18.
Groys: Unter Verdacht, S. 111.
Groys: Unter Verdacht, S. 23.
Roland Barthes: Rhetorik des Bildes. In: Ders.: Der entgegenkommende und der stumpfe Sinn. Frankfurt am Main 1990, S. 28–46, S. 35.
Vgl. Neal Benezra (Hg.): Bruce Nauman. Exhibition Catalogue and Catalogue Raisonné. Basel 1994.
Georges Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung. Archäologie, Anachronismus und Modernität des Abdrucks. Köln 1999.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 75.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 153–160.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 88.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 74.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 191.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 160.
Didi-Huberman: Ähnlichkeit und Berührung, S. 191.
Ernst Cassirer: Der Gegenstand der Kulturwissenschaften. In: Ders.: Zur Logik der Kulturwissenschaften. Fünf Studien. Darmstadt 1998, S. 1–33, S. 25.
Jean Michel Dutuit, Daniel Heyler: L’ichnologie, science des traces fossiles. In: Dossiers d’Archéologie 90 (1985), S. 12–22, S. 17–18.
Dutuit, Heyler: L’ichnologie, science des traces fossiles, S. 17f.
Umberto Eco: Einführung in die Semiotik. Stuttgart 2002.
Rosalind Krauss: Anmerkungen zum Index: Teil 1. In: Herta Wolf (Hg.): Paradigma Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters. Frankfurt am Main 2002, S. 140–157.
Vgl. u.a. Neuner, Stefan: Maskierung der Malerei. Jasper Johns nach Willem de Kooning. München 2008.
Peter Sloterdijk: Kopernikanische Mobilmachung und ptolemäische Abrüstung. Ästhetischer Versuch. Frankfurt am Main 1987, S. 66.
Darüber habe ich an anderer Stelle ausführlicher berichtet. Vgl. Helmut Lethen: Suche nach dem Handorakel. Ein Bericht. Göttingen 2012, S. 31–42.
Alexander Mitscherlich: Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft. Ideen zur Sozialpsychologie. München 1963, S. 415 Vgl. dazu Lethen: Suche nach dem Handorakel, S. 67–72.
Gertrud Koch: Netzhautsex – Sehen als Akt. In: Barbara Vinken (Hg.): Die nackte Wahrheit. Zur Pornographie und zur Rolle des Obszönen in der Gegenwart. München 1997, S. 114–128, S. 120.
Roland Barthes: Mythen des Alltags. Berlin 2012, S. 315f.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 316.
Niklas Luhmann: «Was ist der Fall?», und «Was steckt dahinter?». Die zwei Soziologen und die Gesellschaftstheorie. In: Bielefelder Universitätsgespräche und Vorträge 3. Bielefeld 1993, S. 4–24, S. 5.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 316f.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 191.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 191.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 288ff.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 194.
David Gilmour: Unser allerbestes Jahr. Frankfurt am Main 2009, S. 99ff.
Pierre Sorlin: Der Italienische Neorealismus als Versuch eines cinema coreale. In: Hermann Kappelhoff, Anja Streiter (Hg.): Die Frage der Gemeinschaft. Das westeuropäische Kino nach 1945. Berlin 2012, S. 95–108.
Siegfried Kracauer: Kleine Schriften zum Film. In: Ingrid Belke, Inka Mülder-Bach (Hg.): Siegfried Kracauer. Werke. Band 6.3: 1932–1961. Frankfurt am Main 2004, S. 403.
Kracauer: Kleine Schriften zum Film, S. 397.
Siegfried Kracauer: Theorie des Films. Die Errettung der äußeren Wirklichkeit. Ingrid Belke, Inka Mülder-Bach (Hg.): Siegfried Kracauer. Werke in neun Bänden. Band 3. München 2004, S. 207.
Gilles Deleuze: Das Zeit-Bild. Kino II. Frankfurt am Main 1997, S. 13.
Vgl. Helmut Lethen: Sichtbarkeit. Kracauers Liebeslehre. In: Michael Kessler, Thomas Y. Levin (Hg.): Siegfried Kracauer. Neue Interpretationen. Tübingen 1990, S. 195–228.
Siegfried Kracauer 1889–1966. Marbacher Magazin 47 (1988), S. 117.
Über die Grundlinie der Kritik von Dieter Prokop, René König und Klaus Kreimeier unterrichtet Jochen Beyse: Film und Widerspiegelung. Interpretation und Kritik der Theorie Siegfried Kracauers. Köln 1977. Die prominenteste Kritikerin des Buchs ist Pauline Kael: I lost it at the movies. New York 1965.
Tilo Rudolf Knops: Zwischen Weimar und Hollywood. Zum Widerstreit von Erfahrung und Theorie bei Siegfried Kracauer. In: Rundfunk und Fernsehen 36/4 (1988), S. 456–483, S. 478.
Kracauer: Das Ornament der Masse, S. 315.
Kracauer: Das Ornament der Masse, S. 63.
Béla Balázs: Der sichtbare Mensch oder die Kultur des Films. Leipzig, Wien 1924, S. 23.
Pierre Bourdieu: Elemente zu einer soziologischen Theorie der Kunstwahrnehmung. In: Ders.: Zur Soziologie symbolischer Formen. Frankfurt am Main 1974, S. 162.
Kracauer: Kleine Schriften zum Film, S. 397.
Benjamin Lee Whorf: Sprache Denken Wirklichkeit. Beiträge zur Metaphysik und Sprachphilosophie. Reinbek bei Hamburg 1963.
Zit. nach Rudolf Arnheim: Anschauliches Denken. Zur Einheit von Bild und Begriff. Köln 1977, S. 224.
Vgl. zum Folgenden Beyse: Film und Widerspiegelung.
Knops: Zwischen Weimar und Hollywood, S. 478.
Die folgenden Zitate entstammen dem Kapitel Die Darstellung physischer Realität in Kracauer: Theorie des Films, S. 84–111.
Vgl. zum Folgenden Heinz Dieter Kittsteiner: Das Gewissen im Gewitter. In: Jahrbuch für Volkskunde 10 (1987), S. 7–26.
Die folgenden Zitate entstammen dem Geräusch-Kapitel in Kracauer: Theorie des Films, S. 206–219.
Kracauer: Theorie des Films, S. 217.
Siegried Kracauer: Bemerkungen zum Tonfilm. In: Frankfurter Zeitung vom 25.01.1930.
Kracauer: Theorie des Films, S. 187.
Kracauer: Theorie des Films, S. 183f.
Joris Ivens: Die Kamera und ich. Autobiographie eines Filmers. Reinbek 1974, S. 99.
Ivens: Die Kamera und ich, S. 163.
Martin Heidegger: Sein und Zeit. Tübingen 1984, S. 163.
Roland Barthes: Tagebuch der Trauer. München 2010, S. 104.
Roland Barthes: Die helle Kammer. Frankfurt am Main 1989, S. 92.
Barthes: Tagebuch der Trauer, S. 60.
Barthes: Tagebuch der Trauer, S. 115.
Barthes: Die helle Kammer, S. 90f.
Barthes: Die helle Kammer, S. 12/14.
Jacques Derrida: Die Tode des Rolands Barthes. In: Hans-Horst Henschen (Hg.): Roland Barthes. München 1988, S. 31–75.
Barthes: Die helle Kammer, S. 60.
Barthes: Die helle Kammer, S. 15.
Barthes: Die helle Kammer, S. 14.
Barthes: Die helle Kammer, S. 95.
Jean Baudrillard: Das perfekte Verbrechen. In: Hubertus von Amelunxen (Hg.): Theorie der Fotografie IV. 1980–1995. München 2001, S. 256–260, S. 257.
Baudrillard: Das perfekte Verbrechen, S. 259.
Barthes: Die helle Kammer, S. 124.
Barthes: Die helle Kammer, S. 97.
Barthes: Die helle Kammer, S. 101.
Barthes: Die helle Kammer, S. 110.
Vilém Flusser: Für eine Philosophie der Fotografie. Göttingen 1992, S. 38ff.
Barthes: Die helle Kammer, S. 91f.
Flusser: Für eine Philosophie der Fotografie, S. 40.
Peter Geimer: Theorien der Fotografie. Zur Einführung. Hamburg 2009, S. 60ff.
Barthes: Die helle Kammer, S. 65.
Barthes: Die helle Kammer, S. 68ff.
Barthes: Die helle Kammer, S. 68.
Derrida: Die Tode des Roland Barthes, S. 56.
Barthes: Die helle Kammer, S. 87.
Barthes: Die helle Kammer, S. 105.
Vgl. Bernd Busch: Belichtete Welt. Eine Wahrnehmungsgeschichte der Fotografie. Frankfurt am Main 1997, S. 338.
Ich orientiere mich an einem Essay von Hartmut Böhme: Kritik der Melancholie und Melancholie der Kritik. In: Ders.: Natur und Subjekt. Frankfurt am Main 1988, S. 256–273.
Sigmund Freud: Trauer und Melancholie. In: Ders.: Gesammelte Werke. Band 10: Werke aus den Jahren 1913–1917. Frankfurt 1967, S. 428–446, S. 431.
Barthes: Die helle Kammer, S. 90.
Vgl. Philippe Dubois: Der fotografische Akt. Versuch über ein theoretisches Dispositiv. Amsterdam, Dresden 1998, S. 102ff.
Dubois: Der fotografische Akt, S. 103.
Maren Polte: Schwarz-Weiß- versus Farbfotografie. Zu einem Experiment von Bernd und Hilla Becher. In: Horst Bredekamp u.a. (Hg.): Bildwelten des Wissens. Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik. Band 8.2: Graustufen. Berlin 2011, S. 7–18, S. 16.
Jan von Brevern: Die Wissenschaft vom Verzicht. Farbenlehren der Schwarz-Weiß-Fotografie im 19. Jahrhundert. In: Horst Bredekamp u.a. (Hg.): Bildwelten des Wissens. Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik. Band 8.2: Graustufen. Berlin 2011, S. 54–64 S. 54.
Von Brevern: Die Wissenschaft vom Verzicht, S. 54.
Von Brevern: Die Wissenschaft vom Verzicht, S. 55.
Von Brevern: Die Wissenschaft vom Verzicht, S. 55.
Angeregt von Gerhard Neumann: Franz Kafka. Experte der Macht. München 2012, S. 64–67.
So Hartmut Böhme auf der Tagung des IFK «With Black and White You Can Keep More of a Distance» – Schwarz-Weiß als Evidenz, 22.05.–24.05.2013.
Peter Geimer: Roland Barthes: Tagebuch der Trauer. Literatur darf daraus nicht werden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.04.2010.
Ronald Berg: Die Ikone des Realen. Zur Bestimmung der Photographie im Werk von Talbot, Benjamin und Barthes. München 2001, S. 282.
Victor Burgin denkt an diese Möglichkeit. Vgl. Victor Burgin: Beim Wiederlesen der «Hellen Kammer». In: Fotogeschichte 23 (1987), S. 63–74. Juliane Vogel hat diese Idee bei einem Workshop des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien im Dezember 2000 durchgespielt. Ihr verdanke ich diese Überlegung.
Zur Entwicklung von Roland Barthes’ Fototheorie vgl. Berg: Die Ikone des Realen, S. 187–300, sowie Geimer: Theorien der Fotografie.
Barthes: Rhetorik des Bildes, S. 39.
Dubois: Der fotografische Akt, S. 45.
Alain Bergala: Le pendule (La photo historique stéréotypée). In: Cahiers du cinéma 268/269 (1976), S. 40–46. Zitiert nach Dubois: Der fotografische Akt, S. 45.
Pascal Bonitzer: La surimage. In: Cahiers du cinéma 270/271 (1976), S. 30–31, S. 30f. Zit. nach Dubois: Der fotografische Akt, S. 51.
Roland Barthes: Schockfotos. In: Wolfgang Kemp (Hg.): Theorie der Fotografie III. 1945–1980. München 1983, S. 105–108.
Vgl. zum Folgenden Alan Trachtenberg: «Bullets tore holes in the water.» War on two fronts. In: The New York Times vom 06.06.1994.
Vgl. Richard Whelan: Die Wahrheit ist das beste Bild. Robert Capa, Photograph. Eine Biographie. Köln 1989, S. 287–294.
Barthes: Die helle Kammer, S. 44.
Bertolt Brecht: Die Kriegsfibel. In: Ders.: Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Band 12: Gedichte. 2. Sammlungen 1938–1956. Frankfurt am Main 1988, S. 127–283, S. 234f.
Walter Benjamin: Kleine Geschichte der Photographie. In: Ders.: Gesammelte Schriften II.1. Hg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt am Main 1977, S. 368–385, S. 371.
Ruth Berlau: Vorwort. In: Bertolt Brecht: Die Kriegsfibel. Berlin 1955, o.S.
Berlau: Vorwort, o.S.
David Walsh: Kleine Wahrheiten auf Kosten großer. http://www.wsw.org/de/1998, aufgerufen am 01.02.2013.
Bertolt Brecht: Über eine nichtaristotelische Dramatik. In: Ders.: Schriften zum Theater. Band 3: 1933–1947. Frankfurt am Main 1963, S. 66f.
Clive Webb: Haunted by history. In: The Guardian vom 03.10.2008.
Martha Rosler: In, around, and afterthoughts (on documentary photography). In: Richard Bolton (Hg.): The Contest of Meaning. Cambridge (Mass.), London 1992, S. 303–333, S. 306. Für diesen Hinweis danke ich Claudia Marion Stemberger.
Rosler: In, around, and afterthoughts, S. 303.
Robert Hariman, John Louis Lucaites: No Caption Needed. Iconic Photographs, Public Culture, and Liberal Democracy. http://press.uchicago.edu/Misc/Chicago/316062.html, aufgerufen am 23.06.2013.
In den Angaben zur Rezeptionsgeschichte folge ich Sally Stein (Whose Family Romance? Vortrag am Getty Research Institute im Frühjahr 2003). Vgl. außerdem Sally Stein: Passing Likeness. Dorothea Lange’s Migrant Mother and the Paradox of Iconicity. In: Coco Fusco, Brian Wallis (Hg.): Only Skin Deep. Changing Visions of the American Self. New York 2003, S. 345–355.
Judith Keller: In Focus: Dorothea Lange. Photographs from the J. Paul Getty Museum. Los Angeles 2002, S. 22.
Ich folge hier einem Grundsatz von Ludwig Jäger, dem zufolge Evidenz ein Effekt ist, der dem Zusammenspiel verschiedener Medien entspringt. Vgl. Ludwig Jäger: Intermedialität – Intramedialität – Transkriptivität. Überlegungen zu einigen Prinzipien der kulturellen Semiosis. In: Arnulf Deppermann, Angelika Linke (Hg.): Sprache intermedial: Stimme und Schrift – Bild und Ton. Berlin, New York 2010, S. 301–324.
Hariman, Lucaites: No Caption Needed.
Zit. nach Thomas Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen: Dorothea Langes Fotozyklus «Migrant Mother». In: Zeithistorische Forschungen 4 (2007). http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208749/default.aspx, aufgerufen am 27.06.2013. Hertfelder hat die bisher gründlichste Arbeit zur Entstehungsgeschichte des Fotos vorgelegt.
Pare Lorentz, zit. nach Abigail Solomon-Godeau: Wer spricht so? Einige Fragen zur Dokumentarfotografie. In: Herta Wolf (Hg.): Diskurse der Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters. Band 2. Frankfurt am Main 2003, S. 53–74, S. 67.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 226.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 228.
Barthes: Mythen des Alltags, S. 227.
Paula Rabinowitz: They must be represented. The Politics of Documentary. London 1994, S. 87.
Liz Wells: Photography. A Critical Introduction. London, New York 1997, S. 38.
Zit. nach Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen, S. 9.
Hariman, Lucaites: No Caption Needed.
Belting: Bild-Anthropologie, S. 217.
Rosler: In, around, and afterthoughts, S. 320.
Hariman, Lucaites: No Caption Needed.
Zit. nach Hariman, Lucaites: No Caption Needed.
Vgl. Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen, S. 3.
Vgl. Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen, S. 7.
Dorothea Lange: Migrant Mother: The Assignment I’ll Never Forget. In: Popular Photography 46/2 (1960), S. 42–43, S. 42.
Hariman, Lucaites: No Caption Needed.
Stein: Whose Family Romance?
Errol Morris: Which Came First, the Chicken or the Egg? (Part One). http://opinionator.blogs.nytimes.com/2007/09/25/which-came-first-the-chicken-or-the-egg-part-one, aufgerufen am 27.06.2013.
Solomon-Godeau: Wer spricht so?, S. 66.
Vgl. Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen.
Vgl. Rolf Liese: Der Blick nach links. Eine Bildstrategie. Wie unsere Augen gelenkt werden. In: Kunstforum International Dezember/Januar (1999/2000), S. 168–171.
Vgl. Busch: Belichtete Welt, S. 348ff.
Hertfelder: Unterwegs im Universum der Deutungen, S. 6.
Stein: Whose Family Romance?
Vgl. Heinrich Wefing: Aus Zitronen soll Limonade werden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.11.2002.
Wefing: Aus Zitronen soll Limonade werden.
Keller: Dorothea Lange, S. 32.
Wefing: Aus Zitronen soll Limonade werden.
Stein: Whose Family Romance?
Vgl. Keller: Dorothea Lange, S. 32.
Dorothea Lange, Paul S. Taylor: An American Exodus. A Record of Human Erosion. Paris 1999.
Vgl. zum Folgenden auch Lethen: Suche nach dem Handorakel, S. 54–57.
Ulrike Weckel: Beschämende Bilder. Deutsche Reaktionen auf alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager. Stuttgart 2012.
Weckel: Beschämende Bilder, S. 420.
Zit. nach Weckel: Beschämende Bilder, S. 530.
Weckel: Beschämende Bilder, S. 517.
Bruno Bettelheim: Kinder brauchen Märchen. Stuttgart 1977.
Walter Benjamin: Erfahrung und Armut. In: Ders.: Gesammelte Schriften II.1. Hg. von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt am Main 1977, S. 213–219, S. 217.
Rudolf Walther: Amtshilfe für Himmlers Einsatzgruppen. In: Freitag vom 07.12.2001.
Volker Ullrich: Von strenger Sachlichkeit. In: Die Zeit vom 06.12.2001.
Heribert Seifert: Rückkehr der Texte. Die neue Wehrmachtsausstellung in Berlin. In: Neue Zürcher Zeitung vom 29.11.2001.
Michael Jeismann: Das Ende der Wiedergänger. Die Neue Wehrmachtsausstellung in Berlin: Ein gutes Stück Konsensgeschichte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.11.2001.
Jochen Baumann: Totaler Kontext. In: Jungle World vom 28.11.2001.
Vgl. Ulrich Raulff: Wehrmacht und Wahrheit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.11.2000.
Raulff: Wehrmacht und Wahrheit.
Vgl. Habbo Knoch: Die Tat als Bild. Fotografien des Holocaust in der deutschen Erinnerungskultur. Hamburg 2001, S. 28.
Christian Semler: Krieg um eine Ausstellung. In: Die Tageszeitung (Magazin) vom 16.12.2000.
Vgl. Dirk Rupnow: Das unsichtbare Verbrechen. Beobachtungen zur Darstellung des NS-Massenmordes. In: Zeitgeschichte 29 (2002), S. 87–97.
Dan Diner: Zwischen Aporie und Apologie. Über Grenzen der Historisierbarkeit des Nationalsozialismus. In: Ders. (Hg.): Ist der Nationalsozialismus Geschichte? Zu Historisierung und Historikerstreit. Frankfurt am Main 1987, S. 73.
Omer Bartov u.a. (Hg.): Bericht der Kommission zur Überprüfung der Ausstellung «Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944». Hamburg 2000, S. 16ff.
Bericht der Kommission, S. 88.
Ullrich: Von strenger Sachlichkeit.
Das werde ich am Beispiel einer Fotoreihe im Kapitel Der Schatten des Fotografen zeigen.
Bericht der Kommission, S. 17.
Ich folge hier der Argumentation von Hans Belting (Bild-Anthropologie, S. 213–240).
Ullrich: Von strenger Sachlichkeit.
Bernd Hüppauf: Jenseits des Tribunals. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.11.2001.
Vgl. Cornelia Brink: Ikonen der Vernichtung. Öffentlicher Gebrauch von Fotografien aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern nach 1945. Berlin 1998.
Vgl. Knoch: Die Tat als Bild, S. 686ff.
Siehe dazu das Kapitel Der Schatten des Fotografen.
Horst Möller: «Es geht nicht um die Wahrheit». In: Focus vom 25.10.1999.
Christian Semler: Das Hässlichste aufs Schönste gezeigt. In: Die Tageszeitung vom 28.11.2001.
Wagner: Sack und Asche, S. 16ff.
Vgl. Manfred Schneider: Der Barbar. Endzeitstimmung und Kulturrecycling. München 1997.
Vgl. Carl Einstein: Negerplastik. Hg. v. Rolf-Peter Baacke. Berlin 1992.
Vgl. Moritz Baßler: Das Bild, die Schrift und die Differenz. Zu Carl Einsteins «Negerplastik». In: Christoph Brecht, Wolfgang Fink (Hg.): Unvollständig, krank und halb. Zur Archäologie moderner Identität. Bielefeld 1996, S. 137–153.
Vgl. Rolf-Peter Baack (Hg.): Carl Einstein. Materialien. Band 1: Zwischen Bebuquin und Negerplastik. Berlin 1990, S. 87–130.
Carl Einstein: Das Berliner Völkerkundemuseum. In: Ders.: Werke. Berliner Ausgabe. Band 4. Berlin 1992, S. 446–450, S. 447.
Vgl. Klaus Theweleit: Deutschlandfilme. Godard, Hitchcock, Pasolini. Filmdenken & Gewalt. Frankfurt am Main 2003. Die Zitate sind auch zu finden in: Klaus Theweleit: Was mit Augen zu sehen ist … In: Konkret (10) 2003.
Dieter Reifarth, Viktoria Schmidt-Linsenhoff: Die Kamera der Täter. In: Hannes Heer, Klaus Naumann (Hg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944. Hamburg 1995, S. 475–503; Bernd Hüppauf: Der entleerte Blick hinter der Kamera. In: Vernichtungskrieg, S. 504–527.
Vgl. Walter Grasnick: Argumentatives Recht. Ein andauerndes Märchen. In: Merkur 635 (2002), S. 270–273.
Vgl. Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 101–142.
Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 119.
Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 122.
Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 138.
Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 137.
Dieter Reifarth, Viktoria Schmidt-Linsenhoff: Die Kamera der Henker. Fotografische Selbstzeugnisse des Naziterrors in Osteuropa. In: Fotogeschichte 7 (1983), S. 57–71, S. 58. Außerdem Brink: Ikonen der Vernichtung, S. 142.
Das abgebildete Foto wurde von Petra Bopp gefunden, beschrieben und kommentiert. In: Petra Bopp: Fremde im Visier. Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg. Bielefeld 2009, S. 102ff.
Bopp: Fremde im Visier, S. 102.
Einsatzbefehl des Kommandeurs des rückwärtigen Armeegebietes 532 vom 09.09.1942. Zit. nach Bopp: Fremde im Visier, S. 102.
Henning Ritter: Zeigen oder zeugen? Dilemma des Gedenkens. Zur Berliner Ausstellung «Holocaust». In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.01.2001. Vgl. auch Heinz Dieter Kittsteiner: Der Angriff der Gegenwart auf die Vergangenheit. In: Neue Zürcher Zeitung vom 01.04.1996.
Barthes: Die helle Kammer, S. 91.
Wagner: Das Material der Kunst, S. 98.
Wagner: Das Material der Kunst, S. 97.
Die Schatten der Täter, die auf ein Massengrab fallen, zeigt ein Foto aus dem privaten Album von Hans Mayer in Bopp: Fremde im Visier, S. 122.
Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944. Ausstellungskatalog. Hamburg 2002, S. 163.
Vgl. Hüppauf: Der entleerte Blick hinter der Kamera. Das Spektrum der Landser-Fotografien wurde erweitert in Bopp: Fremde im Visier.
Reifarth, Schmidt-Linsenhoff: Die Kamera der Täter, S. 497.
Reifarth, Schmidt-Linsenhoff: Die Kamera der Täter, S. 497.
Vgl. Lorraine Daston, Peter Galison: Das Bild der Objektivität. In: Peter Geimer (Hg.): Ordnungen der Sichtbarkeit. Fotografie in Wissenschaft, Kunst und Technologie. Frankfurt am Main 2002, S. 29–100.
Belting: Bild-Anthropologie, S. 215.
Vgl. Peter Geimer: Bilder aus Versehen. Eine Geschichte fotografischer Erscheinungen. Hamburg 2010.
Vgl. Wolf Buchmann: «Woher kommt das Photo?» Zur Authentizität und Interpretation von historischen Photoaufnahmen in Archiven. http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/1999/Archivar_1999–4.pdf, aufgerufen am 01.08.2013.
Vgl. Hanno Loewy: 2400 Fotografien, gefunden in Birkenau. In: Fotogeschichte 55 (1995), S. 11–18.
Vgl. Marianne Hirsch: Family Frames. Photography, Narratives and Postmemory. Cambridge (Mass.), London 1997. Ich habe die Aspekte des Family Frame ausführlicher beschrieben in dem Essay: Schrecken und Schatten des family frame in Brieftaschen, privaten Sammlungen und öffentlichen Ausstellungen. In: Anke Kramer, Annegret Pelz: Album. Organisationsform narrativer Kohärenz. Göttingen 2013, S. 156–167.
Walther: Amtshilfe für Himmlers Einsatzgruppen.
Flusser: Für eine Philosophie der Fotografie, S. 34.
Belting: Bild-Anthropologie, S. 214.
Ullrich: Von strenger Sachlichkeit.
Ullrich: Von strenger Sachlichkeit.
Frank Schirrmacher: Seine Rolle. Der lange Weg zu sich selbst: Wofür Joschka Fischer haftet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10.01.2001.
Petra Bopp hat in ihrem Buch die unheimliche Mischung der Privatalben wiederhergestellt. Vgl. Bopp: Fremde im Visier.
Auf diesen Gedanken brachte mich Christian Rakow, Journalist und Dramaturg in Berlin.
Georges Didi-Huberman: Bilder trotz allem. Paderborn 2007, S. 29.
Georges Didi-Huberman: Images malgré tout. In: Clément Chéroux (Hg.): Mémoire des camps. Photographies des camps de concentration et d’extermination nazis (1933–1999). Katalog zur Ausstellung des Patrimoine photographique, Paris. Paris 2001, S. 219–242.
Vgl. Gérard Wajcman: De la croyance photographique. In: Les Temps Modernes 613 (2001), S. 47–83.
Vgl. Primo Levi: Die Untergegangenen und die Geretteten. München 1990.
Didi-Huberman: Bilder trotz allem, S. 11.
Giorgio Agamben: Nacktheiten. Frankfurt am Main 2010, S. 124.
Agamben: Nacktheiten, S. 126.
Agamben: Nacktheiten, S. 134.
Gebrauchte Unterwäsche und was sie besagt. Eine gar nicht anrüchige Ausstellung in Wien zeigt russisches «Körpergedächtnis». In: Der Standard vom 22.03.2003.
Johann Werfring: Unterwäsche einer sowjetischen Epoche. In: Wiener Zeitung vom 20.03.2003.
Körpergedächtnis. http://diestandard.at/1241699, aufgerufen am 1.8.2013.
Iris Meder: Träume aus Dederon. http://artmagazine.cc/content7718.html, aufgerufen am 1.8.2013. Das Foto stammt aus Körpergedächtnis. Unterwäsche einer sowjetischen Epoche. Österreichisches Museum für Volkskunde in Wien. Wien 2003, S. 125.
Ein starker Gedanke, den ich Gesa Mackenthun im Februar 2013 in Zempin verdanke.
Vgl. Boris Groys: Über das Neue. Versuch einer Kulturökonomie. München 2004.
Vgl. James Clifford: Predicament of Culture. Twentieth-Century Ethnography, Literature, and Art. Cambridge (Mass.) 1988.
Einen Überblick über die Debatte bieten: Michael C. Frank u.a.: Fremde Dinge – Zur Einführung. In: Zeitschrift für Kulturwissenschaften (1) 2007, S. 9–15.
Friedrich Balke: Einleitung. In: Friedrich Balke, Maria Muhle, Antonia von Schöning (Hg.): Die Wiederkehr der Dinge. Berlin 2012, S. 7–16, S. 7.
Ekaterina Degot: Vom Genuß zum Genossen. Zu einer Ästhetik jenseits von Markt und Ware. In: Körpergedächtnis, S. 18–29, S. 18.
Degot: Vom Genuß zum Genossen, S. 19f.
Wolfgang Fritz Haug: Kritik der Warenästhetik. Frankfurt am Main 1971.
Degot: Vom Genuß zum Genossen, S. 21.
Vgl. Degot: Vom Genuß zum Genossen, S. 24.
Julia Demidenko: Eine kurze Geschichte der Unterwäsche in der Sowjetunion. In: Körpergedächtnis, S. 30–47, S. 33.
Demidenko: Eine kurze Geschichte der Unterwäsche in der Sowjetunion, S. 34.
Vgl. Demidenko: Eine kurze Geschichte der Unterwäsche in der Sowjetunion, S. 36.
Irina Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen. Die Unterwäsche und die Inszenierung des Körpers. In: Körpergedächtnis, S. 48–57.
Vgl. Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 48.
Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 49.
Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 49.
Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 53.
Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 53.
Sandomirskaja: Anziehen – Ausziehen – Umziehen, S. 57.
Olga Egorowa: (Künstlerpositionen). In: Körpergedächtnis, S. 138–141.
Ekaterina Degot, Pawel Pepperstein: Dialog über die Scham. In: Körpergedächtnis, S. 58–66.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 66.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 59.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 59.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 59. Heraushebung H.L.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 63.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 60.
Degot, Pepperstein: Dialog über die Scham, S. 61.
Vgl. Agamben: Nacktheiten, S. 95ff.
Agamben: Nacktheiten, S. 96.
Agamben: Nacktheiten, S. 126.
Agamben: Nacktheiten, S. 96.
John Berger: Ways of Seeing. London 1972, S. 47.
Stella Rollig: Der Mann vor der Kamera. In: Der nackte Mann. Lentos Kunstmuseum Linz. Linz 2012, S. 75–82, S. 75.
Rollig: Der Mann vor der Kamera, S. 78.
Christina von Braun: Nacktheit, Scham und Männlichkeit. In: Der nackte Mann, S. 25–36, S. 30.
Paula Diehl: Der nackte Körper im Nationalsozialismus. In: Der nackte Mann, S. 37–48, S. 37.
Von Braun: Nacktheit, Scham und Männlichkeit, S. 36. Heraushebung H.L.
Helmut Lethen: Between the Barrier and the Sieve: Finding the Border in the Modern Movement. In: The Journal of Architecture I/4 (1996), S. 301–312.
Helmuth Plessner: Macht und menschliche Natur. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 5. Hg. von Günter Dux. Frankfurt am Main 1981, S. 225.
Luhmann: «Was ist der Fall?», und «Was steckt dahinter?», S. 4.
Luhmann: «Was ist der Fall?», und «Was steckt dahinter?», S. 4.
Für meinen Bruder Hanswilli
Am Morgen des 24. April 1952 ging durch meine Vaterstadt Mönchengladbach das Gerücht, ein Mord sei geschehen. Der Küster des Gladbacher Münsters St. Marien sollte, wie man erst munkeln und tags darauf öffentlich verlautbart hörte, seine Ehefrau mit dem Beil erschlagen und die Leichenteile unter den sterblichen Überresten des Propstes versteckt haben, der zu dieser Zeit im Münster aufgebahrt wurde. Dass sich das Gerücht um Helpenstein, so der Name des Küsters, in der Stadt wie Gestank verbreitete, kann ich selbst bezeugen. Wir Kinder konnten uns nicht dagegen wehren, es erfüllte uns mit bilderlosem Schrecken.
Ein Bericht vom 28. Mai 1952 aus dem Online-Archiv des Spiegel zeigt allerdings, dass es nicht ganz so war, wie es mir meine Erinnerung eingeflüstert hat. Der Fall wird darin mit leichten Anklängen einer Moritat geschildert, was nahelag: Schon einige Tage nach der Entdeckung der Leiche hörten wir die Erwachsenen ein Lied summen, das nach der Hinrichtung des Serienmörders Fritz Haarmann 1925 die Runde gemacht hatte. Jetzt hieß es: «Warte, warte nur ein Weilchen / Bald kommt Helpenstein auch zu dir / Mit dem kleinen Hackebeilchen …» Ich zitiere den Anfang des Berichts, weil die Atmosphäre meiner Heimatstadt in den fünfziger Jahren wie Dunst daraus aufsteigt:
«Als seine Eminenz der Weihbischof von Aachen, Dr. h.c. Johannes van der Velden, am 18. April 1952 in der Hauptpfarrkirche St. Mariä zu Mönchengladbach das feierliche Totenamt für den am 15. April an Leberkrebs verstorbenen Probst Ferdinand Koenen hielt, wobei ihm der Küster Hans Hubert Helpenstein die liturgischen Geräte reichte, ahnten weder der Bischof noch die Kriminalpolizei, dass sich unter demselben Kirchendach noch eine zweite, bis dahin unentdeckte Leiche befand: die der jungen Küsterfrau Elisabeth Helpenstein.»
Die Frau des Küsters war seit dem 27. Januar vermisst worden, und man hatte bis in die Sowjetzone hinein vergeblich nach ihr gesucht. Dass man die Verschwundene dorthin verschleppt haben könnte, war im Zeichen des Kalten Kriegs nicht unwahrscheinlich. Der Verdacht war nicht auf den Küster gefallen; es hatte die Kriminalpolizei nur irritiert, dass sich sehr spät ein kleiner Junge gemeldet hatte, der am 27. Januar «auf dem mittagsstillen Kirchplatz unter der Sakristei» einen Schrei gehört haben wollte.
Am 23. April, nachmittags gegen fünfzehn Uhr, war es dann so weit. Zwei Putzfrauen fegten die Halle der Hauptpfarrkirche.
«Eine von ihnen ging zum linken Chorflügel hinüber, vermutlich, um hinter der dicht beim Marienaltar stehenden geschnitzten Chorbank ihre Kehrichtschaufel auszukippen. Da bemerkte sie, dass die Chorbank etwa fünfundzwanzig Zentimeter von der Wand weggerückt war. In dem Zwischenraum aber, am Boden, lag etwas, was die Putzfrau zuerst für eine umgestürzte Heiligenfigur hielt. Es war die Leiche der Elisabeth Helpenstein. Die Zeiger ihrer Armbanduhr waren auf 18.40 Uhr stehen geblieben.»
Bis zur Entdeckung der Ermordeten hatte es also drei Monate gedauert. Sie war das Ergebnis eines Zufalls, die Kriminalpolizei hatte vollkommen im Dunkeln getappt. Ihr Versagen wurde zum politischen Skandal. Zwar hatten die Beamten auch die Kirche «visitiert», doch beschränkten sich ihre Untersuchungen auf den Dachstuhl, den Glockenturm und die Kellerräume. «Vor dem Gedanken, den sakralen Ort durch Polizeistiefel und schnubbernde Suchhunde entweihen zu lassen, schreckte der protestantische Oberinspektor Birkhahn aus Fingerspitzengefühl zurück. Umso mehr, als sein Vorgesetzter, Mönchengladbachs Polizeichef, Oberrat Schwiete, als gutgläubiger Katholik bekannt ist. ‹Die Gladbacher hätten mich gesteinigt, wenn ich die vermisste Frau in der Kirche mit Hunden gesucht hätte›, argumentiert Birkhahn.»
19441945