Vorwort
Inhaltsverzeichnis
NEWS#1 - Subspace Link
Marvel vs. DC
Leserbriefe
Klingonische Sprache
Die beliebtesten Science-Fiction-Serien aller Zeiten – Teil 1
NEWS#2 - TUBEnews
TV-Empfehlungen (Oktober 2014)
Gewinnspiel und der Alien-Kindergarten
Im Kino: Lucy
Im Kino: Erlöse uns von dem Bösen
Im Kino: Hercules
Im Kino: Guardians Of The Galaxy
NEWS#3 - cineBEAT
Kino-Klassiker: James Bond - Moonraker
Kino-Vorschau (Oktober 2014)
Blu-ray: Die Bestimmung
Im Gespräch mit Nathan Edmondson
Phantastische Spiele: Eldritch Horror
Im Gespräch mit Christin Thomas
Colonia Con 2014
Spielen in Amerika: Die Gen Con 2014
Mark Brandis, Raumkadett – Die Jugend-Abenteuer
Star Wars: Das letzte Kommando
Military SF – Was ist sie und warum tut sie so weh?
NEWS#4 – Kopfkino
Neuerscheinungen für Phantastik-Leser
Wissenschaft: Rosetta trifft den Kometen
Die Corona-Kurzgeschichte
Mitarbeit am Corona Projekt?
Haftungsausschluss
Impressum
Shaping the Future...
Herzlich Willkommen beim Corona Magazine 3.0!
Seit 17 Jahren existiert das Corona Magazine jetzt bereits und dennoch ist seit und ab dieser Ausgabe alles neu, was man so neu machen kann - und sollten Sie nun zum allerersten Mal in Ihrem Leben eine Ausgabe des Corona Magazines geöffnet haben, dann »Herzlich Willkommen!«. Sollten Sie unsere zurückliegende dreimonatige Klausur geduldig abgewartet haben, um nun die 301. Ausgabe unseres kleinen Liebhaberprojekts endlich (mehr oder weniger wörtlich zu verstehen) in den Händen zu halten, dann ein herzliches »Schön, Sie wiederzusehen!« von unserer Seite.
Nicht alles hat sich verändert. Noch immer schreiben eine Vielzahl von Berufs- und Hobby-Redakteuren und -Autoren eine Vielzahl von bunten und interessanten Artikeln, News und Kolumnen für unser Magazin über die Welt der Phantastik. Noch immer weisen wir auf empfehlenswertes TV-Programm hin und noch immer veranstalten wir einen Kurzgeschichten-Wettbewerb, dessen Gewinnergeschichten Sie am Ende einer jeden Ausgabe finden werden. Noch immer arbeiten alle Redakteure und Autoren ehrenamtlich und aus Spaß an der Freude (und das ist bitte sehr wörtlich zu verstehen) für dieses Projekt, das sich zurecht als eines der ersten und langlebigsten Phantastik-Projekte im WWW bezeichnen darf.
Nach 17 Jahren, in denen wir unsere Ausgaben als HTML-Seite per e-Mail verschickt haben, sind wir aber nun einen evolutionären Schritt weitergegangen. Die Welt dreht sich und das namentliche weite Web mit sich - und wir halten Schritt und wollen vielleicht auch mal wieder vorausgehen.
Als Magazin im eBook-Format beginnen wir nun eine neue Ära. Unter dem Dach des Verlags in Farbe und Bunt (iFuB) haben wir ein neues Zuhause gefunden und wir bedanken uns bei unserem Partner Bookwire, der es uns möglich macht, unsere Ausgaben überall dort zu platzieren, wo es eBooks gibt. Nun wünschen wir uns nur noch, Sie mit unseren kostenlosen Inhalten weiterhin oder neu begeistern zu können!
Denken Sie daran: Nur der Himmel ist die Grenze - und bleiben Sie uns gewogen.
Herzlichst
Mike Hillenbrand & Jennifer Christina Michels
Herausgeber
PS: Natürlich sind wir neugierig! Ihre Meinung zum neuen Corona können Sie uns (sehr, sehr, sehr) gerne mit einer Mail an dialog@corona-magazine.de oder in unserem Forum auf www.corona-magazine.de mitteilen.
Spotlight: Marvel vs. DC –Tobender Krieg der Comic-Riesen? Fehlanzeige
von Verena Neubauer & Bettina Petrik
Die Marvel-Filme herrschen seit Jahren nahezu im Alleingang über das Comic-Kino und kassieren Einnahmen in ebenso beeindruckendem Maße wie positive Kritiken und Akzeptanz bei den Fans. Die Konkurrenz aus dem Hause DC konnte bislang mit einer Batman-Trilogie und einem Superman-Reboot punkten, aber nicht völlig gleichziehen. Jetzt holen die "Detective Comics" (DC) zum Gegenschlag aus, aber ist es wirklich ein Schlag? Und was könnte DC überhaupt besser machen?
Klingonische Sprache - Wortfindung für Fortgeschrittene
von Lieven L. Litaer
Unsere Reise durch die klingonische Sprache zeigt uns in dieser Ausgabe, wie sich die bekannteste künstliche Sprache der Neuzeit seit ihrer Entstehung gewandelt, erweitert und entwickelt hat. Unser Klingonischlehrer Lieven L. Litaer zeigt uns dabei nicht nur wieder einmal seine profunden Kenntnisse, sondern gibt Hinweise, wo und wie sich diese aktuell für das eigene Wohnzimmer aneignen lassen.
Fernsehen:
Die Top 10 der phantastischen Serien, Teil 1 - von Jazz Styx
TUBEnews - Nachrichten aus der Welt der Fernsehröhre
Die phantastischen TV-Tipps im Oktober - von Klaus Schapp
Kino:
Im Kino: Lucy - von Bettina Petrik
Im Kino: Hercules - von Bettina Petrik
Im Kino: Erlöse uns von dem Bösen - von Bettina Petrick
Im Kino: Guardians of the Galaxy - von Oliver Koch
cineBEAT - Nachrichten aus der Welt der Kinoleinwand
Kino-Klassiker: James Bond - Moonraker - von Eric Zerm
Kino-Vorschau: Neuerscheinungen im Oktober - von Jennifer Michels
Heimkino: "Die Bestimmung" auf Blu-ray - von Birgit Schwenger
Literatur:
Im Gespräch mit MARVEL-Zeichner Nathan Edmondson – Black Widow im Kampf an der Fandom-Front - von Bettina Petrik
Mark Brandis, ein Weltraumheld in seinen Jugendtagen - von Eric Zerm
Star Wars: Das letzte Kommando – Hörspiele aus dem Star Wars-Universum - von Birgit Schwenger
Military SF – Was ist sie und warum tut sie so weh? - von Prof. Dr. Dirk van den Boom
Kopfkino - Nachrichten aus dem Buchregal
Neuerscheinungen für Phantastik-Leser - in Kooperation mit phantastik-news.de
Kurzgeschichte des Monats: Am Ende der Sterne - von Tobias Schäfer
Fandom:
Im Gespräch mit der Fantasy-Autorin Christin Thomas - von Reiner Krauss
Rückblick auf den Colonia-Con - von Hermann Ritter
Der Gen Con in Amerika - von Klaus Schapp
Weitere Inhalte:
Phantastische Spiele: Eldritch Horror - von Frank Stein
Wissenschaft: Die Rosetta-Mission - von Marcus Haas
Subspace Link - Neuigkeiten aus aller Welt
Ihre Meinung - Briefe an die Redaktion
Gewinnspiel und der Alien-Kindergarten
Mitarbeit am Corona-Projekt
Disclaimer
Impressum
Bastei Lübbe baut seine digitalen Aktivitäten weiter aus und hat rückwirkend zum 1. September beam-eBooks zu 100% übernommen. Das Kölner Medienunternehmen möchte damit sein Portfolio im Bereich neue Medien stärken und verbreitern. beam-eBooks wurde vor zehn Jahren gegründet, die Plattform hat aktuell 230.000 Titel im Angebot. Bei beam-eBooks gibt es alle eBooks jederzeit verfügbar in der Cloud, und das in den Formaten ePub, PDF und Mobipocket, womit alle Lesegeräte, PCs, Macs und Smartphones bedient werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der amerikanische Schauspieler Edward James Olmos (William Adama) kommt zur FedCon 24 nach Deutschland. Olmos wurde 1947 in Los Angeles geboren und ist nicht nur Schauspieler, sondern arbeitet auch als Regisseur und Produzent. Er gewann zweimal den Golden Globe als »Bester Nebendarsteller in einer Serie, Mini-Serie oder TV-Film«, 1986 für Miami Vice und 1995 für Flammen des Widerstandes. Neben der Schauspielerei engagiert sich Olmos als UNICEF-Botschafter und setzt sich aufgrund eigener Erfahrungen in seiner Jugend sehr stark für die Rechte von Kindern ein. Neben ihm wird auch Aaron Douglas (Galen Tyrol) bei der FedCon zu Gast sein, die vom 21. Mai bis 24. Mai 2015 im Maritim Hotel Düsseldorf stattfindet.
Bis zur nächsten FedCon ist es zwar noch hin, einige Stargäste sind aber schon bekannt, und kürzlich kam ein weiterer hochkarätiger dazu. Jeri Ryan war bereits als Stargast im Jahr 1999 auf der FedCon VII. Nunmehr gibt es ein Wiedersehen vom 21. – 24. Mai 2015 im Maritim Hotel Düsseldorf. In den Staffeln vier bis sieben der Serie Star Trek: Raumschiff Voyager (1995) gehörte Ryans Charakter, die ehemalige Borg-Drohne Seven of Nine, zum fixen Bestandteil der Crew. Für diese Rolle gewann die amerikanische Schauspielerin den »Saturn«-und den »Satellite Award«. Auch in den Serien Boston Public (2001) und Leverage (2009) hat sie u.a. mitgespielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jeri_Ryan
https://twitter.com/fedcon/status/512580733488361472
Drei Gäste der diesjährigen Ring*Con (17. – 19. Oktober 2014, Maritim Hotel Bonn) sind ab 23. Oktober 2014 im Kino zu sehen. Der Schweizer Anatole Taubman, der Deutsche Ken Duken und der Brite Tom Hopper spielen in Northmen – A Viking Saga Wikinger, die ein Kloster plündern wollen, um sich aus ihrer Verbannung freizukaufen. Duken, bereits bei Hollywood-Produktionen wie Inglourious Basterds und Zweiohrküken (beide 2009) dabei, wurde mit zwei »Adolf-Grimme«-Preisen und dem »Bayrischen Fernsehpreis« ausgezeichnet. Taubmann hatte Nebenrollen z.B. in Captain America – The First Avenger (2011) und James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) und war 2004 für den »Schweizer Filmpreis« nominiert. Hopper kennt man u.a. aus Merlin – Die neuen Abenteuer (2008).
Ebenfalls kurzfristig haben zwei britische Darsteller aus Game of Thrones ihr Kommen bestätigt. Alfie Allen, in der Serie Theon Greyjoy, kommt aus einer Künstlerfamilie, er ist Lily Allens jüngerer Bruder. Er konnte schon kleinere Filmrollen ergattern, etwa in Die Schwester der Königin (2008) und Abbitte (2007). Sein Kollege Luke Barnes hatte neben seinem Engagement als Rast in GOT auch eines in Skins – Hautnah (2007).
http://www.ringcon.de/en/announcements/starguests/luke-barnes.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Alfie_Allen
http://www.ringcon.de/de/ankuendigungen/stargaeste/alfie-allen.html
http://www.imdb.com/name/nm4430828/
http://www.ringcon.de/de/ankuendigungen.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Anatole_Taubman
http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Duken
http://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Hopper
Seit 16. September 2014 ist es soweit: Der US-amerikanische Internet-TV-Anbieter Netflix stellt sein Angebot nunmehr auch auf dem deutschen Markt zur Verfügung. Online-Abonnements kosten zwischen 7,99 und 12,99 € pro Monat. Zudem sind Kooperationen mit der Deutschen Telekom und Vodafone geplant, um Inhalte auf deren Unterhaltungsplattformen zu erweitern. Netflix ist die weltgrößte Online-Mediathek mit rund 50 Millionen Kunden. Über 75.000 Serienfolgen und Filme kann man dort genießen.
http://www.robots-and-dragons.de/artikel/13357-netflix-will-auch-in-deutschland-produzieren netflix
http://business.chip.de/news/Insider-verraet-Das-plant-Netflix-in-Deutschland_72694787.html
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/internetfernsehen-netflix-kooperiert-mit-telekom-und-vodafone/10693414.html
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/netflix-will-deutsche-serien-produzieren-a-988973.html
Zwei erschütternde Todesmeldungen erreichen uns über den Sommer aus Hollywood. Robin Williams (HOOK Peter Banning) ist am 11. August 2014 dem Kampf gegen Depression erlegen. Lord Richard Samuel Attenborough (Jurassic Park und Vergessene Welt: Jurassic Park, John Hammond) verabschiedete sich im hohen Alter von 90 Jahren aus dem Leben. Beide Schauspieler wurden für unzählige bewegende Rollen u.a. mit »Oscars« und »Golden Globes« ausgezeichnet. Williams erhielt im Jahr 1998 den »Academy Award« für den »Besten Hauptdarsteller« in Good Will Hunting. Attenborough gewann 1983 mit GANDHI die Kategorien »Bester Film« und »Beste Regie«. Wir rufen wehmütig: »O Captain, mein Captain!«
http://de.wikipedia.org/wiki/Robin_Williams
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Attenborough
Die HobbitCon hat für ihre nächste Ausgabe von 4. – 6. April 2015 bereits wieder mehrere Darsteller aus der Film-Trilogie Der Hobbit verpflichtet. Darunter Graham McTavish (Dwalin), Jed Brophy (Nori) und Stephen Hunter (Bombur) uvm. Im September erweiterten die Veranstalter das hochkarätig besetzte Angebot um den neuseeländischen Produzenten und Schauspieler William Kircher (Bifur). Die Figur des Bifur ist berüchtigt für die aus seiner Stirn ragenden Überreste einer Axt. Kircher hat vor seiner Verpflichtung für die HOB-Filme zB in Xena – Die Kriegerprinzessin (1998), Out of the Blue – 22 Stunden Angst (2006) und Legend of the Seeker – Das Schwert der Wahrheit (2009) mitgespielt.
http://www.hobbitcon.de/en/announcements/starguests/william-kircher.html
http://de.wikipedia.org/wiki/William_Kircher
Nur noch wenige Tage, dann startet wieder der BuchmesseCon in Dreieich-Sprendlingen (Fichtestraße 50) bei Frankfurt/Main. Die seit 1985 begangene Convention mit Fokus auf die phantastische Literatur ist Event von Fans für Fans und dabei gleichzeitig auch Forum für Nachwuchs-Autoren. Neben Lesungen von Autoren wie Uwe Post, Markus Heitz, Christian Humberg, Bernd Perplies und Regina Schleheck erwartet die Besucher insbesondere auch die Verleihung des »Deutschen Phantastik Preises«. Der Eintritt zur Veranstaltung beträgt 10,- Euro.
http://www.buchmessecon.info/
von Verena Neubauer, Bettina Petrik
(vn, bp) – Kaum ein Hollywood-Markt boomt so wie Comic-Verfilmungen. Marvel ist allein in seinem Cinematic Universe (MCU) mit mindestens zwei Blockbustern jährlich etabliert. Dazu liefert Sony Spider-Man und 20th Century Fox die X-Men-Pendants. Das filmische Gegenstück von Konkurrent DC beinhaltet zwar erst Man of Steel (2012) und den 2016 erscheinenden Batman V Superman: Dawn of Justice. Doch hat sich DC bereits Domains wie WonderWomanTheMovie.com gesichert und im August 2014 eine Reihe Veröffentlichungsdaten bis zum Jahr 2020 bekanntgegeben. Eine dieser Reservierungen gehört zum Justice League-Streifen, in welchem sich ähnlich wie im MCU die Einzelhelden der bis dahin herausgebrachten Filme verbünden werden. Selbst Mitkonkurrent Sony kündigte im Dezember 2013 eine Welt rund um Spider-Man mit Venom und The Sinister Six an, sodass bald mit einem halben Dutzend verschiedener Comic-Franchises jährlich zu rechnen ist. Kleinere Umsetzungen (z.B. die Fantastic Four-Neuauflage) gar nicht eingerechnet.
Zuviel des Guten? Einheitsbrei? Langeweile beim Publikum unvermeidlich? Ach, i wo. Man Of Steel bekam zwar nur 56 % positive Kritiken auf Rotten Tomatoes, ein Einspielergebnis von 668 Millionen $ weltweit besiegelte jedoch DCs Pläne für sein Filmuniversum. Schon der erste kurze Trailer von Batman V Superman: Dawn of Justice schlug bei der San Diego Comic-Con 2014 ein wie eine Bombe. Vor allem die Enthüllung von Wonder Womans Kostüm wurde von 6.000 kritischen Comic-Kennern frenetisch bejubelt. Den Leuten dürstet es immer noch nach neuen Helden. Wie Marvel am besten weiß: Guardians of the Galaxy ist bis dato der erfolgreichste Film 2014 (aktuell 600 Millionen $ Einspielergebnis weltweit).
Marvels bahnbrechende Vision
In Marvels eigenfinanzierten Universum, das 2008 mit Iron Man ins Leben gerufen wurde – bis dahin war Genie, Millionär, Playboy und Philanthrop Tony Stark als Einzel-Comic gar nicht sehr erfolgreich – hat es noch keinen Flop gegeben. Der Unglaubliche Hulk, Iron Man 2, Thor, Captain America – The First Avenger… Keiner dieser Filme sahnte weniger als 263,4 Millionen weltweit (Hulk) ab. Obwohl nicht alle gleich beliebt, all diese Filme ließen die Fans in erregter Erwartung auf die Zusammenführung der Protagonisten in Marvel's The Avengers (2012) zurück- bis heute der dritterfolgreichste Film aller Zeiten (1,5 Milliarden $ weltweit). Eine Reihe so verflochtener Werke, ein detaillierter Master-Plan, der sich bereits bis ins nächste Jahrzehnt erstreckt, so etwas hatte es zuvor nicht gegeben. Schon gar nicht im Science Fiction-Genre.
Abwechslungsreiche Geschichten, eingängiger Humor, Helden mit Schwächen, Comic-getreue Kostüme, Gänsehaut-Momente, das zeichnet das MCU aus. Die Fortsetzungen von Iron Man, Captain America und Thor in Marvels sogenannter Phase 2 toppten jeweils die Ergebnisse ihrer Vorgänger, mit Iron Man 3 an der Spitze (1,2 Milliarden $ weltweit). Es braucht nicht einmal mehr Zugtiere wie Schauspieler Robert Downey jr. (IM, Tony Stark), um die Massen vom Sofa zu locken. The Return of the First Avenger, als Polit-Thriller aktuelle Brennpunkte thematisierend, gefiel selbst Nicht-Comic-Fan. Der Unterhaltungsgigant sprengt sogar alle Rekorde, wenn sprechende Tiere und Bäume die Hauptfiguren sind.
DC hält an Nostalgie fest
Wenn der Konkurrent nicht verblassen will, liegt es nahe, sich an diesen Strukturen zu orientieren- allerdings zeigt sich DC in einigen Belangen erstaunlich beratungsresistent. Bei Marvel ballern philosophierende Waschbären auf Baumkronen mit Maschinengewehren um sich, und nordische Mythengestalten fallen in goldenen Rüstungen mit ihrem Hammer vom Himmel. Bei DC kann man nicht einmal die Farbe von Wonder Womans Catsuit genau bestimmen, weil die Grafikabteilung wie so oft zu enthusiastisch mit dem Entsättigungs-Tool war. Superman durfte in Man Of Steel nicht Superman heißen und zerstörte ganze Städte, seinen eigentlichen Ehrenkodex ignorierend. Von der Leichtigkeit früherer Batman-Franchises war in der Trilogie von Regisseur Christopher Nolan nichts zu sehen, schillernde Persönlichkeiten wie Mr. Freeze und der Riddler verbannt. Selina Kyle hat man sogar ihre Katzen weggenommen.
© Bettina Petrik
Marvel-Kino schenkt den Glauben daran wieder, dass jeder ein Held sein kann, weil Helden eben auch nur menschlich sind. Im »DC«-Universum scheint es keine Superhelden, nur mit besonderen Fähigkeiten ausgestattete Depressive zu geben, die sich am meisten um ihre eigene tragische Kindheit sorgen.
Und doch kann auch DC überleben, weil Namen wie Batman und Superman jeder kennt, selbst im wenig interessierten Superheldenraum Mitteleuropa. Egal der wievielte Streifen des maskierten Rächers, man schaut ihn sich an (die Nolan-Trilogie erzielte Ergebnisse von 374,2 Millionen $ bis 1,08 Milliarden $ weltweit). Noch. Kann DC darauf aufbauen? Kann man mit der derzeitigen apokalyptischen Stimmung in den Franchises neue Figuren etablieren? Vergangene Versuche wie Green Lantern und Catwoman sind kläglich gescheitert. Ob die Strategie eines MCU-Klons aufgehen kann, muss sich zeigen. Angesichts einer Firmenpolitik, von der hinter den Kulissen laut Internetseiten wie HitFix gemunkelt wird, dass sie eine ‚Bloß-keine-Witze!‘-Klausel enthält, kann DC überhaupt gewinnen?
Die überraschende Antwort ist ja, die noch überraschendere ist: Eigentlich macht es keinen Unterschied.
Im richtigen Moment entdeckt DC seine Flexibilität
Zum einen hat DC schneller als Marvel begriffen, dass Comics und ihre Verfilmungen nie reine Männersache waren. Comicsbeat.com benennt die Zahl von weiblichen Comic-Lesern mit 46,67 %. Die Fans, die sich für die Präsentation der DC- und Marvel Studios bei der San Diego Comic-Con über 36 Stunden lang anstellen, in ärgster Hitze und auf Asphalt campierend- Autorin Tina war eine davon und hat nur wenige Männer um sich herum entdeckt. Selbst Chefredakteur Axel Alonso gab dem Britischen Telegraph gegenüber zu, dass sich Marvel der Nachfrage der weiblichen Leser nach mehr Identifikationsfiguren bewusst ist. Genauso bezeichnend die Fan-Begeisterung, als die Rolle des Captain America in den Comics kürzlich von dem dunkelhäutigen »The Falcon« übernommen wurde. Trotzdem bringt Geschäftsführer Kevin Feige immer weitere Ausreden vor, warum man mehr Vertrauen in Pflanzen mit dreisilbrigem Vokabular als in Heldinnen zu haben scheint. Auf einen Black Panther-Film braucht man in naher Zukunft wohl auch nicht zu hoffen, solange Tony Stark als Urheber und Universallösung zugleich für jegliche Probleme taugt.
Schon zu Beginn seines Cinematic Universe setzt DC hingegen auf die Figur Wonder Woman, mit fast 100 %-iger Sicherheit auch in einem Einzelfilm. Und: Der dunkelhäutige Schauspieler Jason Momoa (Game Of Thrones Khal Drogo) schürt mit seinen durchsichtigen Antworten bei Jimmy Kimmel Live! die Gerüchte, dass er die Rolle des Aquaman ebenfalls in einem Solo-Auftritt verkörpern wird.
© Bettina Petrik
Zudem wirft DC TV-Serien auf dem Markt, als gäbe es sie im Dutzend billiger. Zu den erfolgreichsten zählt Smallville, welche sich über 10 Jahre lang mit 10 Staffeln fest im Abendprogramm hielt. Und seit kurzem der Kracher Arrow (86 % positive Kritiken auf Rotten Tomatoes), der die Entwicklungsgeschichte des jungen Green Arrow zeigt. In Kürze startet DCs düstere Antwort auf Marvel's Agents Of S.H.I.E.L.D.. Gotham entführt den Zuschauer in die wohl gruseligste und zwielichtigste Stadt im Comic-Universum, in die Zeit vor Batman. Ein interessanter Ansatz, denn der dunkle Ritter verdaut als kleiner Junge gerade erst den Tod seiner Eltern. Wer glaubt, DC hat vor, sich damit zurückzulehnen, der täuscht sich. Ziemlich zeitgleich werden auch noch Serien rund um den superschnellen The Flash und den Klassiker aus dem übersinnlichen Genre, Constantine herausgeschleudert. Ganz nebenbei bestätigt Arrow- und The Flash-Produzent Greg Berlanti eine kommende Supergirl-Serie. In Sachen TV muss man DC eines lassen: Es wird sich selten verzettelt, was den erwarteten Beliebtheitsgrad und die Einschaltquoten angeht. Und man kann tatsächlich mit Fug und Recht sagen: Marvel, hier geht noch was!
Nun, irgendwann in dieser Sternenkonstellation werden wir wohl auch eine weibliche Protagonistin und einen farbigen Titelhelden im Marvel-Rampenlicht erleben. Das Serien-Universum gibt Hoffnung: Seit Anfang September wird Agent Carter gedreht, wie Hauptdarstellerin Hayley Atwell bestätigte.
Die wahrscheinlichste Kandidatin für einen eigenen Kinofilm ist Ms. Marvel. Die Fans wünschen sich schon seit der MCU Phase 1 einen Black WidowLatino ReviewAvengers: Age Of UltronBlack Panther