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Fatburner: Abnehmen ohne Kalorientabelle

Heike van Braak

Impressum

E-Book-Ausgabe 2015

© 2015 Open Publishing Rights GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Covergestaltung: Talos Media Services, Hamburg

Titelbild: http://pixabay.com/de/pfirsich-obst-saftig-gesund-437680/

ISBN 978-3-95912-020-3

Inhaltsverzeichnis

I. Vorwort

Jeder zweite Deutsche ist zu dick. Und die meisten von ihnen träumen von einer Figur nach Maß. Sie stürzen sich Jahr für Jahr in die neuste Diät, um auf die Schnelle rigoros abzuspecken. Doch nur wenige halten die Crashkur durch, und ein Großteil der selbsternannten Hungerkünstler bringt einige Wochen später sogar noch mehr Pfunde als zuvor auf die Waage. Mit dem Gewicht steigt der Frust, bis irgendwann nach etlichen süßen Trostpflastern der Leidensdruck so groß ist, daß erneut gehungert wird. Und schon ist der Jojo-Effekt da. Dabei könnte Abnehmen so einfach sein! Denn jeder Übergewichtige kann sein Gewicht ohne zu hungern reduzieren – mit einer simplen Ernährungsumstellung.

Haben auch Sie Interesse daran, gesund und fit durchs Leben zu gehen, dabei (fast) immer gut drauf zu sein und trotzdem abzuspecken? Sie können es schaffen, denn mit Fatburnern ist Abnehmen nicht mit Hunger und Verzicht verbunden, sondern vielmehr mit einem gesteigertem Wohlbefinden. Sie müssen nur ein neues Bewußtsein entwickeln und sich für die richtigen Nahrungsmittel entscheiden. Für solche, die dafür sorgen, daß das aufgenommene Fett nicht eingelagert, sondern sofort wieder verbrannt wird. Nutzen Sie dafür eine praktische Erfindung der Natur: Essen Sie Nahrungsmittel mit den Biostoffen, die das Fett aus den Lebensmitteln direkt in die Körperzellen transportieren, in denen sie auch gebraucht werden. Für Polster an Hüfte und Po bleibt da nichts mehr übrig. Und diese Biostoffe sind die sogenannten Fatburner. Sie helfen Ihnen dabei, beim Essen abzunehmen. Hunger können Sie dabei vergessen und Kalorien zählen am besten auch gleich!  Schließlich spielt es überhaupt keine Rolle, wieviel Sie essen – solange Sie das Richtige essen! Und solange sie es gezielt kombinieren!

Dieser Ratgeber versteht sich als ein Leitfaden, um diese fettverbrennenden Lebensmittel für einen abwechslungsreichen Speiseplan auszuwählen. Und das Buch verrät, wie Fatburner funktionieren und die Pfunde zum Schmelzen bringen. Ganz nebenbei lernen Sie bei der Lektüre, welche Lebensmittel Ihrer Figur schaden und wie Sie viel Fett schon beim Einkauf und bei der Zubereitung sparen können. Wichtige Tips gibt’s auch für alle, die ihren Energiebedarf ankurbeln und zu einem positiveren Körpergefühl gelangen möchten. Doch bei allen guten Ratschlägen steht eines immer im Mittelpunkt: Spaß! Denn nur wenn Sie Spaß beim Essen haben, ändern Sie Ihre Eßgewohnheiten auf Dauer und halten Ihr Gewicht ohne Quälerei und Verzicht. Seien Sie also nicht zu streng mit sich, denn kleine Sünden schlagen bei einer ausgewogenen Ernährung nicht zu Buche. Gönnen Sie sich ruhig etwas! Wer heute über die Stränge schlägt, spart morgen einfach Fett ein. Nicht der Verzehr eines Tages zählt, sondern die Menge Fett, die sie in einer Woche oder aber in einem Monat aufnehmen. Sie entscheiden, wann Sie Bilanz ziehen. Aber seien Sie ehrlich, und machen Sie die Ausnahme nicht zur Gewohnheit! Wer Fatburner mit Zucker und Fett auf den Speiseplan setzt, braucht sich über mangelnden Erfolg nicht zu wundern.

Wenn Sie aber den Fatburnern treu bleiben, können Sie selbst beim Abnehmen noch genießen – ohne schlechtes Gewissen und ohne Reue. Probieren sie statt Kalorien zu zählen lieber neue, vollwertige Rezepte für sich und Ihre Familie aus. Und entdecken Sie die Lust am Essen neu – mit einem liebevoll gedeckten Tisch und vor allem ohne Kalorientabelle.

Mit Fatburnern können Sie aber nicht nur Ihre Ernährung, sondern Ihr ganzes Leben ändern. Sie gelangen mit dem veränderten Eßverhalten zu einer neuen Aktivität – geistig und körperlich. Denn die ausgewählten Nahrungsmittel haben eine enorm hohe Nährstoffdichte und verhelfen Ihnen zu einer ungeahnten Vitalität. Und mit der richtigen Einstellung können Sie sich schlank denken. Sie schaffen es garantiert – mit Spaß!

II. Multitalent Fett

1. Am Anfang war das Fett

Ohne Fett hätten wir Menschen keine Überlebenschance! Denn genau wie die Tiere brauchen wir ein kleines Pölsterchen, damit unser Körper funktioniert. Besonders in den ersten Stunden nach der Geburt ist es für alle Säugetiere oftmals entscheidend, ob das typische braune Fett vorhanden ist. Über diese Fettschicht verfügen die meisten Säuger lediglich in den ersten Lebenstagen und -wochen. Später verschwindet sie vollständig. Anders als das weiße Fett zeichnet sich diese Substanz dadurch aus, daß sich in jeder Zelle mehrere kleine Fetttröpfchen befinden. Das hat einen lebenswichtigen Vorteil: Die erforderliche Energie ist erheblich schneller verfügbar, und dadurch kann ein Auskühlen des Organismus verhindert werden. Denn im Verhältnis zu einem Erwachsenen hat ein Baby eine deutlich größere Körperoberfläche, und daher geht Wärme bei ihm auch wesentlich schneller verloren. Wir Menschen sind heute in der Lage, unsere Neugeborenen beispielsweise durch Kleidung oder Wärmebettchen zu schützen. Tiere können das nicht. Und dennoch überlebt ihr Nachwuchs in der Regel auch in kühleren Regionen.

Schutz vor Kälte liefert die Natur. Mit sinkenden Temperaturen wird die Fettverbrennung angekurbelt und die eisernen Reserven eingeschmolzen. Fachleute bezeichnen diese natürliche Wärmeproduktion als „zitterfreie Thermogenese“. Ohne diesen Prozeß wären die Muskeln gezwungen, durch Zittern die erforderliche Wärme zu erzeugen.

2. Lebenswichtige Fettsäuren

Lebenswichtig ist Fett nicht nur, um die fettlöslichen Vitamine besser verwerten zu können. Ebenso notwendig sind auch Fettsäuren, die meist pflanzlicher Natur sind. Denn lediglich Pflanzen können den chemischen Aufbau der Fettsäuren verändern und sie zu einfachen oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren verändern. Und genau die kann unserer Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden – am besten in Form von Oliven-, Soja-, Avocado- oder Sonnenblumenöl. Aber auch Fisch ist ein wichtiger Lieferant.

Übrigens sind Fette, die einen großen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthalten, flüssig. Überwiegend gesättigte Fettsäuren haben eine feste Form und sind beispielsweise in Butter, Schmalz und Talg enthalten.

3. Der Energiespeicher

Fettzellen haben eine sehr sinnvolle Funktion: Sie speichern Energie in Form von Fett. Und die Zellen geben Fett bei Bedarf wieder ab – vorausgesetzt, die Depots sind nicht übervoll. Denn Fettzellen sind flexibel. Sie sind zwar normalerweise nur zwischen 0,3 und 0,9 Mikrogramm schwer, können jedoch bis zum 200fachen ihrer ursprünglichen Größe aufquellen. Und ist die Endgröße erst einmal erreicht, bilden sich neue Fettzellen. Während ein schlanker Mensch ungefähr 35 Milliarden Fettzellen hat, können es bei einem übergewichtigen schon über 160 Milliarden Zellen sein. Sie umlagern nicht nur die inneren Organe, sondern befinden sich zur Hälfte direkt unter der Haut. Bevorzugt an Hüfte, Oberschenkeln und Bauch. Lästige Pölsterchen bilden sich, und Übergewicht ist die Folge!

Tip:

Übergewicht dehnt das darüberliegende Gewebe, und die Haut wirkt meist sehr straff. Sobald die Pfunde purzeln, können die ersten Fältchen entstehen. Verhindern können Sie dies nur mit ausreichend Bewegung und einer intensiven Pflege.

Ganz ohne Fett geht’s auch in der Ernährung von heute nicht. Schließlich ist Fett der Energielieferant Nummer eins! Ein einziges Gramm bringt es schon auf 9,3 Kilokalorien, während in derselben Menge Eiweiß oder Kohlenhydrate lediglich 4,1 Kilokalorien stecken. Fett ist somit ein echtes Energiebündel! Dummerweise ist der menschliche Körper so ausgelegt, daß er mit möglichst wenig Energie auskommt. Beispielsweise reichen 250 Kalorien durchaus aus, um zehn Kilometer zu radeln. Wer aber nur wenig Bewegung hat, legt sich hier einem Stückchen Schokolade und dort einer Scheibe Käse rasch ein überflüssiges Depot zu. Denn die überschüssige Energie wird im Körper zu dem umgewandelt, was sie auch schon in der Nahrung war: Fett!

Doch Fett hat noch einen weiteren Nachteil: Es ruft kein Sättigungsgefühl hervor! Beim Verzehr von Kohlenhydraten und Eiweiß wissen wir in der Regel genau, wann wir genug haben. Beim Fett fehlt uns schon allein mangels Volumen diese natürliche Eßbremse. Und weil eine fettreiche Mahlzeit so gut schmeckt, essen wir meist viel zuviel davon. 

4. Der Vitaminlieferant

Die Qualität der Nahrung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und damit rückt natürlich auch der Vitamingehalt der Lebensmittel verstärkt in den Mittelpunkt einer durchdachten Ernährung. Eigentlich sind Vitamine nichts anderes als organische, nicht energieliefernde, essentielle Nährstoffe. Allerdings müssen Vitamine in ihrer ursprünglichen Form oder als Provitamine dem Körper zugeführt werden. Der Organismus selbst ist nicht in der Lage, diese lebenswichtigen Stoffe zu bilden. Weniger als zehn Milligramm reichen aus, um den Stoffwechsel auf Touren zu halten. Einzige Ausnahme: Vitamin C. Hiervon sollten Sie täglich ungefähr drei Gramm aufnehmen – am besten mit der Nahrung.

Vitamine haben ganz unterschiedliche Funktionen. Beispielsweise steuern die Vitamine des B-Komplexes zahlreiche Prozesse im Energie- und Baustoffwechsel. So sind Folsäure und Vitamin B12 maßgeblich am Zellaufbau sowie an der Blutbildung und Vitamin B6 am Eiweißstoffwechsel beteiligt. 

Tip:

Während einer Gewichtsreduzierung ist es besonders wichtig, daß Sie ihren Körper mit ausreichend Vitaminen auf Touren halten. Dafür sorgen viel frisches Obst und Gemüse. Wer an Vitaminen spart, macht schlapp! Beim Abnehmen mit Fatburnern ist die Versorgung in der Regel automatisch gewährleistet.

Generell werden Vitamine je nach ihrer physiologisch-chemischen Eigenschaft in fett- und wasserlösliche Verbindungen eingeteilt. Die Vitamine E, D, K und A – von Studenten einprägsam als „EDeKA“ zusammengefaßt – gelangen nur dann in den menschlichen Organismus, wenn gleichzeitig Fett zugeführt wird. Aber Vorsicht: Es reichen schon einige wenige Gramm Butter aus, um den gesamten Tagesbedarf des jeweiligen Vitamins abzudecken. Mehr Fett ist also nicht gleichbedeutend mit mehr Vitaminen! Besonders wertvolle Lieferanten sind Sonnenblumen-, Oliven- und Sojaöl sowie Avocados.

Wichtig ist, daß der Organismus deutlich länger in der Lage ist, fettlösliche Verbindungen und Vitamin B12 zu speichern. Doch auch hier ist die Speichermöglichkeit begrenzt, und deshalb gehören Vitamine zur täglichen Ernährung einfach dazu. Zumindest die Wochenbilanz sollte stimmen! Dies gilt natürlich auch für die nicht weniger wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente. Calcium sollten Sie täglich bis zu 900 mg, Kalium bis zu 4 Gramm, Magnesium bis zu 350 Milligramm und Natrium bis zu 10 Gramm aufnehmen. Der Phosphor-Tagesbedarf liegt bei etwa 800 Milligramm. Spurenelemente, ebenfalls anorganische Substanzen, werden vom Körper nur in sehr kleinen Mengen benötigt. Schon 15 Milligramm Eisen, ein Milligramm Fluor und 0,015 Milligramm Selen täglich reichen aus. Etwas anders sieht es bei Jod aus: Von diesem Spurenelement brauchen wir am Tag etwa 200 Milligramm.

Tip:

Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme im Körper. Besonders Frauen benötigen das in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Fleisch enthaltene Eisen für die Blutbildung.

Der menschliche Organismus ist durchaus in der Lage, die meisten Fette für den Erhalt der Körperfunktionen selbst herzustellen. Das heißt aber nicht, daß Fett im Kampf gegen lästige Pfunde komplett vom Speiseplan gestrichen werden kann. Schließlich bestätigt auch in diesem Fall die Ausnahme wieder die Regel: Der menschliche Organismus kann keine essentiellen Fettsäuren bilden, die beispielsweise in Fisch, Ölen und Margarine enthalten sind. Ungefähr zehn Gramm gehören täglich auf den Speiseplan. Achten Sie deshalb unbedingt auf die Fettqualität. Ausschlaggebend hierfür ist das Verhältnis von ungesättigten zu ungesättigten Fettsäuren.

5. Der Geschmacksträger

Fett ist nicht nur ein Energiespender, er ist auch der Verführer schlechthin: Denn fettarmer Käse schmeckt oft ziemlich fade, ohne Sahne gelingen viele Gerichte nur halb so gut, und auch das Marmeladenbrot verliert ohne Butter oder Margarine seinen Reiz. Es stimmt tatsächlich: Fett ist ein natürlicher Geschmacksträger. Es füllt zwar den Magen nicht und macht deshalb auch nicht satt, verstärkt aber den Genuß, indem es alle fettlöslichen Geschmacksstoffe in den Lebensmitteln bindet und sie damit noch leckerer macht. Und wer möchte darauf schon gerne verzichten? Das ist auch gar nicht notwendig. Es kommt nur auf die richtige Dosis an! Wer täglich nur einen einzigen Eßlöffel Butter – also zehn Gramm – zuviel ißt, nimmt in zehn Jahren fast einen Zentner zu! Und um diesen wieder loszuwerden, müssen satte 350 000 Kalorien verbrannt werden. In Deutschland sind es nach neusten Studien aber nicht nur zehn, sondern gleich 80 Gramm, die Tag für Tag zuviel verzehrt werden.

Allerdings sorgt nicht das Fett allein für Übergewicht. Zum echten Figurkiller wird es in Kombination mit den sogenannten schlechten Kohlenhydraten, die sich in Zucker, poliertem Reis und Weißmehlprodukten verbergen. Nach einem Stück Kuchen oder einer süßen Cremespeise werden die Fettzellen erst richtig faul. Fett wird dann nicht mehr in Form von Energie verbrannt, sondern einfach eingelagert. So entsteht langsam aber sicher Übergewicht.

III. Zuviel des Guten

1. Reserve für schlechte Zeiten

Fett wird immer dann im Körper abgelagert, wenn zuviel Energie zugeführt wird. Dieses System macht durchaus Sinn, denn es wurde ursprünglich für den Notstand konzipiert. Es basiert auf dem Prinzip, daß jeder Bissen vom Körper optimal genutzt wird. Der gesamte Stoffwechsel ist – genau wie bei den Tieren – auf permanenten Nahrungsmangel ausgelegt. Dieser uralte Energiespar-Effekt steckt in jedem Menschen und rät: Beweg dich so wenig wie möglich, und iß soviel wie möglich!

Vor gut 100 Jahren hatte dieses Sparprogramm noch seine Berechtigung, denn damals folgten nach den buchstäblich fetten Zeiten automatisch Hungerperioden. Es überlebten nur diejenigen, die die meisten Energiereserven hatten. Hungersnöte gibt es in unserer Überflußgesellschaft jedoch nicht mehr. Aber dennoch werden Fettreserven gehortet, als wenn es ums nackte Überleben ginge. Dabei wird zumindest die eine Seite der Welt immer schwerer und schwerer. Der Homo sapiens bringt es heute auf immerhin 23 Pfund mehr als noch vor einem Jahrhundert. Und es gibt doppelte so viele Übergewichtige wie noch im Jahre 1960. Tag für Tag verzehren wir 142 Gramm Fett, verbrennen aber in unserem Fernsehsessel weit weniger Kalorien als früher auf dem Feld.

2. Alles eine Frage der Gene?