Das irre Rennen

»Ich wette, dass ich lauter rülpsen kann als Dumpy!«, rief das eine Olchi-Kind.

BÖÖÖÖÖAAARRRRK! – dröhnte es zum Beweis gleich hinterher.

Dumpy riss beeindruckt die Glupschaugen auf. »O.k.! Du hast gewonnen!«

»Und ich wette, dass ich stinkiger pupsen kann als Mister Paddock!«, rief das andere Olchi-Kind. FUUUURRRZZZZ!

Fritzi hielt sich die Nase zu. »Fällt euch nicht eine weniger eklige Wette ein?«

»Ich wette, dass wir das Rennen verpassen, wenn wir uns nicht beeilen«, brummte der scharfsinnige Olchi-Detektiv Mister Paddock.

»Aber wir können doch auch weiter wetten, ohne zu rennen!«, rief das eine Olchi-Kind.

»Nicht wir werden rennen, sondern die Windhunde«, erklärte Paddock. »Und wir wetten, welcher von ihnen als Erster ins Ziel kommt.«

Die Olchi-Kinder hatten ihm wieder einmal geholfen, einen kniffligen Detektiv-Fall zu lösen. Zur Belohnung nahm er sie an diesem Abend mit zum Hunderennen im Greyhound Stadium. Paddock ging gern dorthin, denn genau wie viele andere Engländer liebte auch er das Wetten.

Vor dem Wettschalter hatte sich bereits eine lange Menschenschlange gebildet.

Während sie warteten, studierte der Olchi-Detektiv das Programmheft. Darin standen die Namen der Hunde und die Plätze, die sie bei vergangenen Rennen belegt hatten.

»Welcher Hund gewinnt denn heute?«, fragte das eine Olchi-Kind.

»Das weiß doch noch niemand!«, rief Paddock. »Sonst wäre es ja nicht mehr spannend.« Er gab jedem Olchi-Kind eine 50-Pence-Münze als Wetteinsatz. »Aber ich habe einen Tipp für euch: Sprinkler ist ein sehr junger Windhund und verpfützt schnell. Oder ihr setzt auf Superball. Diese Hündin ist in den letzten Rennen Bestzeiten gelaufen.«

»Und wie heißen die anderen?«, fragte das eine Olchi-Kind.

Paddock las die Namen vor: »Gracy, Mush Dumpling, Slobber Cloth …«

»Ich setze auf Mush Dumpling!«, rief das eine Olchi-Kind.

»Und ich auf Slobber Cloth!«, rief das andere.

»Yes, der Name gefällt mir auch«, sagte Dumpy.

»Ich mag Gracy«, beschloss Fritzi.

Paddock schüttelte den Kopf. »Gracy ist schon eine alte Hundedame. Sie hat keine Chance gegen die jungen Sprinter.«

»Aber ganz viele Leute vor uns haben auch auf sie gesetzt«, sagte Dumpy. Er hatte mit seinen guten Hörhörnern gelauscht.

Paddock furzte verwundert. »Wieso setzen die Leute auf so eine Außenseiterin?«

Nachdem alle Olchis und Fritzi ihre Wetten abgeschlossen hatten, suchten sie sich Plätze auf der Tribüne.

Von den schrägen Rängen hatte man einen guten Blick auf die Rennstrecke.

»Foul fart! Sieht so aus, als ob die Olchi-Kids auch mitmachen wollen!« Dumpy zeigte nach unten.

Die Olchi-Kinder hatten sich unbemerkt weggeschlichen und flitzten auf die Startboxen für die Windhunde zu!

»Aber das geht doch nicht!«, rief Paddock. »Die Olchi-Kids sind doch gar nicht zum Rennen angemeldet! Hol sie sofort von der Bahn, Dumpy!«

Wenig später kehrte der Detektiv-Gehilfe mit den Olchi-Kindern auf die Tribüne zurück.

»Muffelfurzteufel! Wir wollten so gern mit den Windhunden um die Wette laufen!«, rief das eine Olchi-Kind.

Währenddessen wurden unten die Rennteilnehmer zu den Startboxen geführt. Jeder Hund trug eine Stoffbinde mit einer Nummer um den Brustkorb. Der Stadionsprecher nannte die Hundenamen und die Namen ihrer Trainer und Besitzer. Sprinkler war ein zappeliges Kerlchen mit der Nummer eins. Ihm folgte die Hündin Superball, die auch sehr gut in Form zu sein schien.

»Nummer drei ist Mush Dumpling, und Slobber Cloth hat die vier«, erklärte Paddock. »Und da kommt Gracy.«

Die alte Hundedame schlich müde über die Bahn. Ihr Fell war an vielen Stellen so grau wie die Haare ihres Besitzers Theo, der sie an der Leine führte.

»Oh … Jetzt bin ich nicht mehr sicher, ob es so schlau war, auf Gracy zu wetten«, murmelte Fritzi.

Doch die Boxentüren wurden bereits geschlossen.

Ein Mann schwenkte eine Fahne vor den Hundenasen. Schlagartig wurden die Zuschauer mucksmäuschenstill. Sogar die Olchi-Kinder hielten vor Anspannung die Luft an.

KLACK! – öffneten sich plötzlich die Gatter, und die Windhunde stürmten heraus!

Die Zuschauer brüllten los und feuerten die Tiere an.

»Woher wissen die Hunde denn, wo sie hinlaufen müssen?«, fragte das eine Olchi-Kind.