Über Martina André

Martina André wurde 1961 in Bonn geboren. Der französisch klingende Nachname ist ein Pseudonym und stammt von ihrer Urgroßmutter, die hugenottische Wurzeln in die Familiengeschichte miteinbrachte. Sie hat mit »Die Gegenpäpstin« sowie den Romanen »Das Rätsel der Templer«, und »Die Rückkehr der Templer« und »Das Geheimnis des Templers« vier Bestseller vorgelegt. Nun erscheint ihr vierter Templerroman »Das Schicksal der Templer«, die Fortsetzung der Abenteuer von Gero von Breydenbach. Martina André lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz sowie in Edinburgh/Schottland, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist.

Von der Autorin ebenfalls lieferbar sind: Die Gegenpäpstin, Schamanenfeuer, Die Teufelshure und Totentanz.

Mehr zur Autorin unter www.martinaandre.com

Informationen zum Buch

Episode IV – Geheime Bruderschaft –

Herbst 1315 – Haus des Salomon/Köln:

Gero von Breydenbach und seine Begleiter finden in Köln bei einem jüdischen Kaufmann Unterstützung, der ihnen zur Flucht vor ihren Verfolgern verhilft. Doch alles hat seinen Preis. Sir Walter of Clifton, der Gero in die Bruderschaft des Heiligen Andreas aufnimmt, kann ihm und seinen Begleitern zwar eine Zuflucht, aber keine Zukunft bieten. Und genau die wünscht sich Gero für seine Frau und sein ungeborenes Kind. Mittlerweile befürchtet er, sie in seiner Zeit nicht mehr beschützen zu können. Doch Hannah besteht darauf, bei ihm zu bleiben, ganz gleich, was geschieht. Gero setzt seine ganze Hoffnung auf Sir Walter und das Geheimnis, dass der Schotte hütet.

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Martina André

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Episode IV

»Geheime Bruderschaft«

Roman

Aufbau

Inhaltsübersicht

Über Martina André

Informationen zum Buch

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Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Anhang

Nachwort/Danksagung

Impressum

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EPISODE IV

Geheime Bruderschaft

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KAPITEL 16

Herbst 1315

Köln

Brüder im Herzen

Theobald von Thors öffnete schwungvoll die Tür zu einem mit dunklem Holz vertäfelten Raum, in dem mehrere Männer an einem langen Tisch saßen und sie erwartungsvoll anschauten.

»Johan!« Gero verspürte eine unbändige Freude, als er den rothaarigen Templer mit dem stark vernarbten Gesicht erblickte. Seinen ehemaligen Ordensbruder und guten Freund hätte er hier am allerwenigsten erwartet.

»Na, habe ich zu viel versprochen?« Theobald grinste breit.

Johan war längst aufgesprungen und ging mit offenen Armen auf Gero zu. »Herr im Himmel, es ist wirklich wahr, du bist leibhaftig hier!«, rief er mit glühenden Wangen, wobei sein Lachen wegen der tiefen Brandnarben wie üblich ein bisschen schief geriet. »Es gibt tatsächlich keine Zufälle, und du bist der beste Beweis dafür.«

Gero erwiderte die Umarmung und sammelte sich für einen Moment, als Johan sich von ihm löste und seine blaugrünen Augen weiterhin Verwunderung ausdrückten. »Mit dir hätte ich nicht gerechnet«, meinte er kopfschüttelnd und reichte Johan die Hand zum überkreuzten Templergruß.

»Weißt du, dass ich auf dem Weg zu dir war? Wenn ich Theobald hier nicht gefunden hätte, wäre ich zu dir nach Flandern weitergereist.«

»Mir kommt es auch unwirklich vor, dass du ausgerechnet jetzt hier auftauchst. Wie ein Wunder«, flüsterte Johan heiser. »Aber das wäre ja nicht das erste Mal in deiner Gegenwart, dass mir so etwas passiert, daran habe ich mich fast schon gewöhnt.«

»Mir geht’s ähnlich«, bemerkte Gero und warf einen entgeisterten Blick in die Runde, in der ihm nur zwei weitere Gesichter halbwegs bekannt vorkamen.

»Wie hast du hierhergefunden?«, wollte Johan nun wissen. »Und warum ausgerechnet jetzt?«

»Das Gleiche könnte ich dich fragen«, gab Gero zurück.

»Ich bin auch erst gestern hier angekommen«, erklärte ihm Johan und deutete auf jene beiden Männer, die als Einzige am Tisch eine graue Kutte trugen. »Bruder Walter und Bruder Brian sind vor zwei Tagen auf der Burg meines Vaters erschienen und haben mir diese unfassbare Geschichte erzählt«, sprudelte es aus Johan heraus. »Aber das wird dir Walter bestimmt selbst berichten.«

Bei näherer Betrachtung erkannte Gero in dem jüngeren von beiden Brian of Locton. Der ehemals junge Ire, der mit ihm zusammen in Zypern und Antarados gedient hatte, war um einiges älter geworden. Damals fast noch ein Kind, zerfurchten nun gut sichtbare Sorgenfalten seine hohe Stirn. Sein schütteres, blondes Haar trug er nun bis auf die Schultern und dazu einen gewöhnungsbedürftigen Zauselbart, der ihm bis zur Brust reichte, was ihn wesentlich älter aussehen ließ.

»Um Himmels willen, Brian!«, rief Gero erfreut aus. »Ich hätte dich fast nicht erkannt. Wie kommst du ausgerechnet hierher? Ich dachte nicht, dass ich dich jemals lebend wiedersehe!«

»Das ist eine lange Geschichte, Bruder Gero«, gab der Ire ein bisschen steif zurück. »Bruder Walter soll sie dir erzählen, wenn du erst einmal einer der unseren geworden bist.« Brian deutet auf seinen weißhaarigen, hageren Nachbarn, dessen spitze Nase und langes Gesicht Gero eher an einen keltischen Druiden erinnerten denn an einen Templer, der er allem Anschein nach war. Fieberhaft überlegte er, ob er dem Bruder schon einmal begegnet war. Doch weder in seiner Zeit auf Zypern noch später in Frankreich war sein Name gefallen. Lediglich an seinen klaren grauen Augen, die denen von Henri d’Our ein wenig ähnlich waren, glaubte Gero zu erkennen, dass er tatsächlich einen Offizier der Miliz Christi vor sich hatte. Auch die anderen drei Männer, die neben Brian saßen, waren nun aufgestanden, um ihn gebührend als einen der Ihren zu begrüßen. Wie die übrigen Brüder zeichneten sie sich durch den athletischen Körperbau und die kantigen Gesichtszüge eines Kriegers aus. Im Gegensatz dazu war der Blick ihrer klaren Augen so sanft wie der eines Lamms. Eine seltene Kombination, die bei Templern häufiger zu finden war als irgendwo sonst.

Bis auf Brian und seinen älteren Mitbruder, die beide ein graues, grobgewebtes Mönchsgewand trugen, das auf einen Bettelorden hindeutete, waren die anderen Brüder, wie Johan und er selbst, in die gehobene Kleidung eines Adligen gewandet. Ein knielanges Wams aus Samt in gedeckten Farben, dunkle Hirschlederhosen und dazu passende Stiefel aus weichem, glattem Leder, die bis zu den Oberschenkeln heraufgerollt werden konnten. Darüber trugen sie ausnahmslos teure Kettenhemden und Wappenröcke, deren Abzeichen wenig bis gar nichts über ihre Herkunft aussagten. Auch ihre Schwerter waren aus gut gepflegtem Stahl gefertigt, der in einer soliden Schwertscheide steckte und deren T-Heft mit Silber beschlagen oder mit einer kostspieligen Gravur in der Runde versehen war.

»Jacob von Sassenberg«, stellte Theobald den hochgewachsenen, schlanken Kerl mit den schulterlangen, braunen Haaren vor, der Gero als Erster gegenübertrat und ihn mit dem traditionellen Handschlag begrüßte.

»Du erinnerst dich vielleicht nicht mehr, wie ich deinem ratlosen Blick entnehmen kann«, begann Jacob mit einem Lächeln, »aber ich war mit Theo in Brysich, als du im Herbst des Jahres 1307 mit dieser geheimnisvollen Jungfer dort aufgetaucht bist und diesem komischen Kerl, der ständig Maulaffen feilgehalten hat und wohl ihr Bruder war.«

Gero musterte einen Moment sein langes Gesicht mit der geraden Nase und den leicht schräg stehenden, braunen Augen. »Jetzt, wo du es sagst!«, rief er erstaunt. »Das ist mehr als acht Jahre her!«

»Ich erinnere mich auch mehr an die Jungfer«, feixte Jacob, »als an dich oder ihren Bruder. Sie saß mit uns beim Mittagsmahl und war so verdammt schön und schüchtern dazu, dass sie mir anschließend nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.« Er grinste breit. »Ich habe einen Apfel mit ihr geteilt. Würde mich interessieren, was aus ihr geworden ist?«

»Sie ist inzwischen mein Weib, und wir erwarten unser erstes Kind«, erwiderte Gero mit einem Lächeln.

»Oh.« Jacob schien ein bisschen enttäuscht. »Dann darf man wohl gratulieren.« Mit einem aufrichtigen Lächeln streckte er Gero die Hand entgegen. »Das bedeutet dann aber auch, du hast den Orden und seine Regeln hinter dir gelassen, wie die meisten von uns?«

»Den Orden nicht, aber die Regeln, jedenfalls die meisten davon. Was aber nicht bedeutet, dass ich all das, was hinter uns liegt, vergessen könnte«, versicherte ihm Gero und wich für einen Moment seinem prüfenden Blick aus. »Obwohl ich Gott dem Herrn danke, dass er mich mit einer wahrhaft wunderbaren Frau entschädigt hat.«

»Wo ist Hannah jetzt?«, fiel Johan ihm aufgeregt ins Wort.

»Sie wartet keine tausend Fuß entfernt in einer Herberge«, erwiderte Gero. »Und um es gleich zu sagen, wir sind schon wieder auf der Flucht. Nachdem ich deine Depesche erhalten hatte, war zunächst noch alles in bester Ordnung, zumal ich nun sicher sein konnte, dass wir nicht die Einzigen waren, die es nach Hause geschafft hatten.« Gero zwinkerte Johan wissend zu. Er hatte keine Ahnung, was Johan den anderen bereits erzählt hatte, und entschied sich, mit seinen Andeutungen zunächst einmal vage zu bleiben.

»Ich wollte das Erbe meiner Tante antreten, einer Gräfin. Doch dann tauchte wie aus dem Nichts ein Inquisitor des Königs von Franzien vor unserer Tür auf und war an geflohenen Templern interessiert.«

»Dann haben wir wohl alle etwas gemeinsam, das über unsere ehemalige Zugehörigkeit zum Orden hinausgeht«, bemerkte Theobald kryptisch und stellte die übrigen Männer vor. »Das ist Bruder Albert von Ysenthal«, erklärte er und deutete auf einen dunkeläugigen Mann Ende zwanzig, dessen verschlossenes Gesicht etliche Pockennarben aufwies. Er war nicht besonders groß, wenn auch stattlich, und sein kurzgeschorenes schwindendes Haar ließ ihn gesetzter wirken als die übrigen Brüder. »Und das ist Gregor von Hammerstein«, fuhr Theo fort und deutete auf einen hellblonden Hünen mit hellen Wimpern und Brauen, dessen Augen beinah so eisig blau waren, wie die von Geros Vater. Gero nickte ihm freundlich zu, als er sich erhob und sich kurz verbeugte, wobei er in alter Templermanier die rechte Hand auf sein Herz legte.

»Beide Brüder haben in der ehemaligen Komturei von Iben gedient, die bis zuletzt zum Einzugsgebiet des Mainzer Erzbistums gehörte und nun wie fast alles in den Besitz der Hospitaliter übergegangen ist. Gregor hatte Mühe«, erklärte Theobald, »den Besitz seiner Mutter, der ihm vor Eintritt in den Orden von ihr überschrieben wurde, zurückzugewinnen, noch bevor die Hospitaliter alles an sich reißen konnten. Beide Brüder haben dabei nicht nur ihre Heimat verloren, wie wir alle, sondern auch den familiären Zufluchtsort, weil man sie bis hin zu ihren Heimatburgen verfolgt hat, um sie nachträglich einer juristischen Befragung zu unterziehen. Entweder, um sie des Betrugs schuldig zu sprechen, weil sie versucht haben, ihr angestammtes Familienvermögen in Sicherheit zu bringen, oder um sie zum Übergang in einen anderen Orden zu zwingen.« Theo, der mit seinen Erläuterungen das allgemeine Schicksal der Templer in den deutschen Landen ansprach, senkte den Blick und gab ein verdrossenes Geräusch von sich. »Und vielleicht bin ich daran nicht ganz unschuldig. Sie gehörten wie Jacob zu jenen Männern«, erklärte er mit einer knappen Geste, »die ich aus meinem Kreis für den Aufstand unserer Ordensbrüder in Mainz rekrutiert habe. Wir haben uns unter Führung von Bruder Hugo Wallgraff und Friedrich von Kyrburg mit Waffengewalt Zutritt zur Residenz des Mainzer Erzbischofs verschafft. Wir wollten Peter von Aspelt, von dem wir wussten, dass er es sich seit der Königswahl mit Philipp dem Schönen verscherzt hatte, zwingen, die bereits zur Niederschrift eingereichte Bulle des Papstes ›Vox in Excelso‹ in letzter Stunde zu verhindern. Er sollte noch vor deren Erscheinen seinen Protest gegen die Auflösung des Ordens bei Clemens V. einlegen. Doch der Erzbischof hat sich verweigert, weil er, ähnlich wie der Papst, den König von Franzien nicht noch mehr erzürnen wollte. Am Ende konnten wir lediglich erreichen, dass wir und unsere deutschen Brüder nicht verhaftet und an Franzien ausgeliefert werden. Nach dem Erscheinen der päpstlichen Bulle ›Ad providam‹ hatten wir keinerlei Hoffnung mehr, die Übergabe unserer weltlichen Güter an die Hospitaliter zu verhindern. Peter von Aspelt war an unserer Eingabe nicht interessiert. Er hatte wohl genug andere Sorgen, als sich um die Rechte von ein paar aufsässigen Templern zu kümmern. Nachdem er sich zu allem Übel noch mit dem Kölner Erzbischof zerstritten hatte, gab es für uns in Mainz keinen Platz mehr. Wir haben es Salomon zu verdanken, dass wir in Köln eine neue Bleibe gefunden haben, zumal der Einfluss des Klerus und die damit verbundene Forderung an ehemalige Templer, sich an klerikale Gesetze zu halten, hier kein Gewicht haben. Es gibt hier niemanden, der noch an uns interessiert wäre. Abgesehen davon, geben wir uns nicht als Templer zu erkennen.« Theobald schaute in die Runde, und Gero musste ihm zustimmen. Keiner der hier anwesenden Männer war, von seinem markanten Äußeren einmal abgesehen, für einen Unwissenden als Ordensbruder erkennbar.

»Nachdem wir einsehen mussten, dass wir auf gerichtlichem Wege nichts erreichen würden, haben wir uns entschieden, in den Untergrund zu gehen, um nach Alternativen zu suchen, wie wir den Orden weiter am Leben erhalten können. Dann trafen wir eines Tages auf Bruder Walter, der extra aus Schottland hierher gereist war, und uns einen Beitritt zu seiner Andreasbruderschaft eröffnete. Er empfahl uns, wir sollten uns in kleinen Einheiten organisieren und Loge nennen, wie es bei den Bauhütten des Ordens üblich war, um es unseren Feinden schwerer zu machen, uns zu verfolgen. Noch sind wir hier in Köln nur eine kleine Loge, wie er die Zusammenkünfte nennt, der ich als gewählter Meister vorstehe. Aber wir unterhalten intensive Beziehungen zu vergleichbaren Zusammenschlüssen in Schottland, England und den östlichen Provinzen. Sir Walter«, er deutete auf Brians hageren Begleiter, »ist Großmeister der Bruderschaft des heiligen Andreas und damit nicht nur unser engster Verbündeter, sondern auch der stellvertretende Großmeister sämtlicher Logen. Sein Vorgesetzter ist Bruder John de Husflete, der sich zurzeit mit anderen Brüdern auf einer Mission jenseits des Meeres befindet. Walter bestimmt unsere Regeln, die im Übrigen nicht so streng sind wie früher, wenn man vom Verschwiegenheitsgebot einmal absieht. Er war und ist wie Bruder John Mitglied des Hohen Rates der Templer und verantwortlich für die Wahrung aller Geheimnisse des Ordens und deren Schutz vor Feinden.«

Theobald von Thors räusperte sich und nahm einen hastigen Schluck Wein, um fortfahren zu können. »Wir haben uns Walter gegenüber persönlich verpflichtet«, erklärte er feierlich, »das höchste Geheimnis der Templer mit Hilfe unseres Herrn Jesus Christus und seiner Mutter Maria vor dem Bösen in der Welt und dem Zugriff der Mächtigen zu schützen. Wir wollen dem alten Schlachtruf des Ordens ›Non nobis, domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!‹ eine neue Bedeutung verleihen, indem wir nur noch zu seiner Ehre streiten. Deshalb möchte ich nun das Wort an Bruder Walter weiterreichen, der erst gestern mit beunruhigenden Nachrichten aus Schottland zu uns gekommen ist und darüber hinaus hofft, unter den Neulingen Unterstützer für die heilige Sache zu finden.«

Für einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Zimmer. Gero wechselte einen schnellen Blick mit Johan, der allem Anschein nach auch nicht so recht wusste, was er von Theobalds Ankündigung halten sollte. Unvermittelt erhob sich der graubärtige, hagere Walter, dessen Größe und Haltung ihn ein wenig an Henri d’Our, seinen ehemaligen Komtur in Bar-sur-Aube erinnerten.

»Bruder Gero«, sagte der Ältere leise und eindringlich, als er schon fast vor ihm stand. »So ist doch dein Name?«

»Gerard«, korrigierte ihn Gero. »Gerard von Breydenbach. Aber zurzeit bin ich als Gerhard von Drachenfels unterwegs. Freunde und Brüder nennen mich Gero.« Er nickte dem älteren Bruder freundlich zu. »Ich hoffe, es verwirrt Euch nicht zu sehr, Bruder …?«

»Ich bin Walter«, sagte der andere in geschliffenem Franzisch, das alle am Tisch verstanden, weil es trotz aller Geschehnisse noch immer die Amtssprache der Templer war. »Sir Walter of Clifton«, fuhr er präzisierend fort. »Ehemaliger Kommandeur von Balantrodoch in der Nähe von Edinburgh in Schottland«, fügte er zur Erklärung hinzu und reichte ihm zum überkreuzten Gruß die Hand.

»Du kannst mich gern Walter nennen. Ich denke, die hierarchischen Feinheiten haben in unserer vertrackten Lage weiß Gott keine Bedeutung mehr. Auch wenn Bruder Theobald mich als Großmeister bezeichnet hat, handelt es sich doch lediglich um eine organisatorische Größe. Ich möchte alle Brüder gleichberechtigt sehen, ganz gleich, für welche Dienste sie eingeteilt sind. Also lassen wir die förmliche Ansprache.«

»Balantrodoch sagt mir natürlich was«, bemerkte Gero und hob eine Braue.

»Warst du schon mal in Schottland?«

»Nein«, erwiderte Gero und schüttelte den Kopf. »Aber mein Freund und Bruder Struan MacDhughaill hat dort seine erste Registrierung als Anwärter für den Orden erhalten, bevor er als Novize in Troyes verpflichtet wurde. Vielleicht kennst du ihn ja?«

»Bruder Struan«, erwiderte Walter und hob eine dunkle Braue, die in einem interessanten Kontrast zu seinem weißen Bart und dem silbergrauen Haupthaar stand. »Ich kenne ihn nicht persönlich, und trotzdem ist er mir ein Begriff, weil sein Name von diesem vermaledeiten englischen Inquisitor genannt wurde, der Brian in die Mangel genommen hat. Ich habe bereits einen weiteren Bruder entsandt, um seine Familie ausfindig zu machen und ihn zu warnen. Denn ich denke, alle, die mit ihm zu tun hatten, befinden sich in ernster Gefahr.«

»Setzt euch doch«, empfahl Theo und sorgte dafür, dass Gero und Walter nebeneinander Platz auf der vor ihnen stehenden Bank fanden. Theo sorgte dafür, dass Walters Becher den Platz wechselte, und schenkte den Brüdern frischen Wein ein. Danach ließ er frischgebackenes Brot herumgehen, was dem Ganzen die bedrückend anmutende Atmosphäre eines letzten Abendmahls verlieh. Gero verspürte noch immer keinen Hunger. Sein Magen war aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse wie zugeschnürt. Mehr zur Beruhigung nahm er einen großen Schluck Rotwein. Walter, der sich ebenfalls an dem Wein bedient hatte, fuhr indes fort: »Ich habe den weiten Weg hierher nicht nur gemacht, um meine verfolgten Brüder aus ganz Europa für eine ganz spezielle Aufgabe zu rekrutieren. Ich bin auch gekommen, um ein paar besondere Brüder zu suchen, die mir Fragen beantworten können, die mir sonst niemand beantworten kann. Und du bist einer von ihnen.«

Gero schaute ihn irritiert an, doch sein nächster Blick galt erneut Johan, der zu wissen schien, worum es Walter ging. »Vor gut zwei Wochen wurde Brian of Locton von einem englischen Inquisitor aus London in der Augustinerabtei von Edinburgh beinahe zu Tode gefoltert«, führte Walter mit fast sanfter Stimme aus.

»Brian?«, wiederholte Gero ebenso leise und starrte den irischen Bruder, der nun so gesund und munter vor ihm saß, wie ein frisch aufgenommener Novize, ungläubig an. »Wieso ausgerechnet Brian? Und wie kann er hier sein, wenn man ihm doch so schwer zugesetzt hat?«

»Darüber kann ich dir erst berichten, wenn du den Eid auf unsere neu gegründete Bruderschaft geschworen hast. Etwas, das Johan und dir noch bevorsteht. Es ist kein großer Akt, aber ihr müsst es wollen. Es ist wie im Orden. Niemand sollte gegen seinen Willen aufgenommen werden. Doch hat man sich einmal entschieden, bringt die Aufnahme gewisse Verpflichtungen mit sich. Brian erzählte mir nach seiner Befreiung, dass der Inquisitor ihm verschiedene Namen nannte und etwas über den Verbleib der genannten Brüder wissen wollte. Deiner und Johans Name standen ganz oben auf der Liste. Nur warum, ist uns ein Rätsel, und wir würden zu gern wissen, ob ihr beiden etwas zur Aufklärung dieses Geheimnisses beitragen könnt.«

»Brian und ich waren mit Struan und ein paar anderen zusammen auf Antarados«, gestand Gero ohne Argwohn. »Anschließend sind wir nach Bar-sur-Aube versetzt worden. Dort habe ich Johan kennengelernt. Brian hat uns kurz darauf Richtung England verlassen. Aber das wird er dir ja schon erzählt haben.«

»Hat er«, konstatierte Walter und seine grauen Augen leuchteten regelrecht. »Und dass die Eroberung von Antarados erst durch Verrat möglich wurde und es kein Zufall war, wie einige Ordensmitglieder, allen voran Jacques de Molay, uns so gern glauben machen wollten. Besagter Inquisitor war besonders an den Namen derer interessiert, die in Antarados den Heiden entkommen sind und die später in Bar-sur-Aube bis zur Verhaftung der Ordensmitglieder ihren Dienst verrichtet haben. Daraus hat sich eine Schnittmenge jener Brüder ergeben, auf die beides zutraf und das waren: Arnaud de Mirepaux, Struan MacDhoughaill und du. Außerdem kamen noch Stephano de Sapin und Johan van Elk hinzu. Obwohl die beiden nicht in Antarados waren, gehörten sie zu jenen Brüdern, die allem Anschein nach zusammen mit Henri d’Our für eine Weile in Chinon eingekerkert waren. Von wo sie nach Aussagen diverser Kerkerwächter auf nicht nachvollziehbare Weise während eines Verhörs durch Guy de Gislingham mitsamt ihrem Peiniger verschwunden sind.«

»Wie lautete der Name des Inquisitors?«, fragte Gero beunruhigt. Mit einem Mal lag die Befürchtung nahe, dass Hugo d’Empures alias Balthazar de Palestine sich mit alten Dämonen verbündet hatte, deren Arme bis hoch nach Schottland reichten.

»Sein Name ist Sir Gilbert of Gislingham«, antwortete Walter und beobachtete Geros Reaktion. Doch Gero zwang sich zur Ruhe. Er würde Walter nicht eher etwas über seine Vergangenheit preisgeben, bis dieser die Karten gänzlich auf den Tisch gelegt hatte.

»Sein Bruder Guy hat in den Tagen der übelsten Verhöre im Herbst 1307 im Auftrag des franzischen Königs Dienst auf der Festung von Chinon getan und gilt seit einem merkwürdigen Zwischenfall als spurlos verschwunden. So wie es aussieht, war Guy ein englischer Spitzel für König Edward I. in den Reihen des Ordens. Sir Gilbert bringt das unerklärliche Verschwinden seines Bruders offenbar mit irgendwelchen mystischen Ereignissen in den Reihen der Templer in Verbindung. Von einem magischen Haupt ist da die Rede und von bösartiger Zauberei. Die Enthüllung dieses Geheimnisses und die Gewissheit über den Verbleib seines Bruders sind es Sir Gilbert anscheinend wert, über Leichen zu gehen. Nun meine Frage: Wisst ihr beiden etwas über diesen Vorfall, und seid ihr mit dem Haupt in Berührung gekommen?«

Gero schluckte hart, weil ihm die plötzliche Erkenntnis einer beidseitigen Bedrohung den Atem nahm. »Ich fürchte, ich kann nicht allzu viel dazu beitragen, außer, dass wir wie alle anderen von solchen Geschichten gehört haben«, raunte er und warf Johan einen schnellen Blick zu, um sich der Loyalität des Bruders zu versichern. »Aber wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen, bevor nicht alle Fakten auf dem Tisch sind und wir nicht wissen, wer wirklich dahintersteckt«, gestand er mit einem gewissen Bedauern in der Stimme. »Ich bin schließlich auch hierhergekommen, weil ich von einem selbsternannten Inquisitor verfolgt werde, der anscheinend sowohl die Kardinäle als auch den franzischen König von seinen Plänen überzeugen konnte. Sein Name ist Hugo d’Empures. Oder Balthazar de Palestine, wie er sich neuerdings nennt. Er war unser Kommandeur-Leutnant auf Antarados. Vielleicht hat es ja auch was mit Brians Geschichte zu tun, warum er es ausgerechnet auf mich abgesehen hat.«

Walter schien ehrlich überrascht. »Ich dachte, der wäre auf Antarados den Heldentod gestorben?«

»Falsch gedacht«, gab Gero zurück und wunderte sich, warum der allwissende Walter nicht wie all die anderen hier in alle Machenschaften des Ordens eingeweiht war. »In Wahrheit ist er zu den Mameluken desertiert.«

In diesem Moment klopfte jemand an die Tür, und Gero fuhr regelrecht hoch. Instinktiv griff er zu seinem Schwert. Zu oft hatte er in den letzten Minuten durchgespielt, was geschehen würde, wenn sie von Kerlen wie Hugo d’Empures oder diesem Gilbert of Gislingham überfallen würden. Auch die anderen Anwesenden, allen voran Johan, hatten zu ihren Schwertern gegriffen, noch bevor die Tür geöffnet wurde.

Nach einem Aufstöhnen reagierten die Brüder leicht verlegen, als plötzlich eine schmale, atemberaubend schöne Frau vor ihnen stand. Ihre schlanke Gestalt, versehen mit einer ansehnlichen Oberweite, steckte in einem dunkelgrünen Surcot, den sie mit einer weißen, blutverschmierten Schürze vor Flecken zu schützen versuchte. Ihr anmutiges Gesicht war von rostroten Locken umrahmt, die sich aus ihrem hüftlangen Zopf gestohlen hatten.

»Es ist ein Junge«, platzte sie vor versammelter Mannschaft heraus. »Salomons Frau hat einem gesunden Jungen das Leben geschenkt. Sie und das Kind sind wohlauf und munter. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!«

Erst jetzt fiel ihr auf, dass zu den bereits anwesenden Männern jemand hinzugekommen war.

»Gero!«, stieß sie unvermittelt hervor und starrte ihn einen Moment lang an, als ob er eine Erscheinung wäre. Dann flog sie ihm ungehemmt um den Hals und küsste ihn ungeniert links und rechts auf die kratzige Wange, bevor sie zu ihm hochschaute und ihn strahlend anlächelte. »Mein Gott, ist das schön, dich wohlauf zu sehen! Wo ist Hannah? Hast du sie mitgebracht?«

Er lächelte beinahe schüchtern und hielt sie noch einen Herzschlag lang im Arm, bevor er sie mit einem entschuldigenden Blick zu Johan hin losließ.

»Wir hatten euch eine Depesche geschickt, und ich hatte gehofft, euch baldmöglichst wiederzusehen«, trällerte sie ohne Unterlass, wobei sie keine Rücksicht auf die übrigen Recken nahm, die ihren Auftritt interessiert verfolgten.

»Hannah ist nicht weit von hier in einem Gasthaus«, antwortete Gero ein wenig atemlos. Zu gern hätte er hinzugefügt, dass Tom auch mit von der Partie war, doch das hätte nicht nur bei Freya, sondern auch bei den Brüdern weitere Fragen provoziert, die er vor allem dem schottischen Templer nicht hätte beantworten können. Zumindest jetzt noch nicht.

»Und?«, wollte Freya wissen. »Geht es ihr gut? Was macht Hannahs Schwangerschaft? Ich hoffe doch sehr, es ist alles in bester Ordnung! Wenn ich mich recht entsinne, müsste sie Ende des fünften Monats sein, oder?«

»Ja«, gestand Gero ganz überwältigt von Freyas Lebhaftigkeit, der auch eine Zeitreise von fast tausend Jahren nichts hatte anhaben können.

»Warum hast du sie nicht mitgebracht?«, fragte Freya ohne Rücksicht auf die Männerrunde weiter.

»Darf ich vorstellen?«, fiel Johan van Elk seiner besseren Hälfte mit einem resignierten Augenaufschlag ins Wort und schaute zu jenen Männern hin, die mit dem rothaarigen Wirbelwind bisher noch keine Bekanntschaft gemacht hatten. »Albert, Gregor, das ist Gräfin Freya von Elk, geborene Edelfreie von Bogenhausen, die sich ganz nebenbei als Hebamme betätigt und offenbar genauso überwältigt ist wie ich, so unvermittelt auf einen alten Freund zu treffen.«

»Es kommt nicht oft vor«, bemerkte Sir Walter höflich, »eine Frau Eures Ranges als Geburtshelferin zu erleben.« Sein geschärfter Blick verriet Gero, was ihm beim Anblick der Begine und ihren unbedachten Äußerungen über Hannahs Schwangerschaft im Kopf herumging. Er fragte sich wohl, woher sie sich kannten und warum sie so vertraut miteinander umgingen.

»Sie ist eine hervorragende Heilerin«, bemerkte Gero anerkennend. Wobei er nichts weiter hinzufügte, weil er nicht sicher war, was Johan bereits erzählt hatte.

»Bist du mit Hannah allein unterwegs?« Freya ignorierte Geros Bedenken und das Interesse der Anwesenden an ihrer Person.

»Nein«, antwortete er zögerlich. »Mattes begleitet uns, zusammen mit einer jungen Zofe, die Hannah nach der Geburt des Kindes zur Hand gehen soll.«

»Nach der Geburt des Kindes?« Freya schaute ihn verständnislos an. »Aber das dauert ja noch gut drei Monate. Bedeutet das, ihr wollt nicht mehr zurück auf die Burg deiner Eltern?«

»Von nicht wollen kann keine Rede sein«, klärte sie Gero kurzerhand auf. »Wir können nicht zurück. Wir werden von einem franzischen Inquisitor im Auftrag König Ludwig X. verfolgt. Der Mistkerl hat versucht, mich aufgrund alter Haftbefehle festsetzen zu lassen. Ich konnte ihm und seinen Schergen nur mit knapper Not entkommen.«

»Heilige Mutter Gottes«, entfuhr es ihr. »Hört das denn nie auf?«

»Freya, es ist besser, wenn du jetzt zu Mutter und Kind zurückgehst und nach dem Rechten schaust«, riet Johan ihr vorsichtig. Seine Sorge, dass sie sich vor den anderen verplapperte, konnte Gero ihm ansehen.

Für einen Moment fing Gero Freyas widerspenstigen Blick auf, der wie eh und je aus ihren olivgrünen Augen loderte, doch dann erkannte sie die Sorge in seinem Blick und entschuldigte sich. »Tut mir leid, ich wollte nicht so einfach hier hereinplatzen und eure Versammlung stören. Ich dachte nur, Theo will vielleicht wissen, wie es Frau und Kind seines Schwiegervaters geht.«

Mit einem Lächeln wandte sie sich Gero zu. »Wir sehen uns später. Ich will Hannah untersuchen, um zu schauen, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist.« Sie zwinkerte ihm aufmunternd zu und war dann schon wieder verschwunden.

»Meine Frau«, entfuhr es Johan verlegen, dessen stark vernarbtes Gesicht eine hübsche Rosatönung angenommen hatte.

»Ist sie immer so temperamentvoll?« Sir Walter schaute ihn mit einem mitleidigen Blick an, nachdem alle wieder Platz genommen hatten.

»Ich fürchte, ja«, gab Johan mit einem Seufzer zurück. »Sie gehörte früher einem Beginenorden an und hat dort die Kranken- und Kräuterkunde gelernt, bis Philipp der Schöne die Klostermauern der frommen Frauen hat niederbrennen lassen, nachdem sie uns zur Flucht in die deutschen Lande verholfen hatten. Bei der Geschichte habe ich sie kennengelernt. Auch nach unserer Heirat konnte ich es ihr nicht ausreden, sich um Kranke und Schwangere zu kümmern. Im Gegenteil, sie ist inzwischen schon ein halber Medicus.«

Ein ganzer und mehr als das, wäre es Gero beinah herausgerutscht, wobei er nun sicher war, dass der schottische Bruder noch nichts von ihrer Zeitreise wusste. Ansonsten hätte er wissen müssen, dass sich hinter Freyas Medizinkenntnissen eine besondere Erfahrung verbarg. Während ihres unfreiwilligen Aufenthalts in der Zukunft hatte sie sich bei Karen Baxter ein umfassendes medizinisches Wissen angeeignet, mit dem sie leicht jeden Gelehrten in dieser Zeit übertreffen konnte.

»Das heißt, ihr seid mit mehreren zusammen in die deutschen Lande geflohen?«, hakte Sir Walter nach, was Gero in Alarmbereitschaft versetzte.

»Ja«, ergriff er das Wort. »Bevor Henri d’Our festgenommen und nach Chinon abtransportiert wurde, hat er uns befohlen, an den Rhein zu reiten, weil er vermutete, dass wir dort in Sicherheit sein würden. Guy de Gislingham war damals mit von der Partie. Nachdem wir auf einem Lehenshof übernachtet hatten, war er am nächsten Morgen wie vom Erdboden verschluckt. Wir sind dann weitergeritten. Hinter Bar-le-Duc wurden wir von unseren franzischen Verfolgern angegriffen. Gislingham hatte uns offenbar an die Schergen des franzischen Königs verraten. Mit Hilfe der Beginen konnten wir entkommen. Wie wir später erfahren haben, mussten die frommen Frauen für ihre Nächstenliebe bitter bezahlen. Die franzischen Söldner haben ihnen den Hof angezündet, weil sie uns Unterschlupf gewährt hatten. Wir sind dann weitergeritten. Ich wollte zur Burg meinen Vaters, um meinen Knappen bei den Zisterziensern von Hemmenrode in Sicherheit zu bringen.« Gero stockte einen Moment, was Walter nicht entging.

»Und dann?«, fragte der Schotte unvermittelt und in einem Tonfall, als befinde sich Gero in einem Verhör.

»Dann bin ich nach Brysich geritten. Meine Kameraden sind auf der Breidenburg zurückgeblieben. Ich wollte die Lage sondieren und meine deutschen Kameraden warnen und sehen, wie sie die Entscheidung des Papstes und das Vorgehen der deutschen Fürstbischöfe bewerten.« Sein Blick fiel auf Theobald.