Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2008

Illustrations copyright © Angela Swan, 2008

Titel der Originalausgabe: Magic Puppy. A New Beginning

Die Originalausgabe ist 2008 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

Original English language edition first published by Penguin Books Ltd, London

The author and illustrator have asserted their moral rights.

All rights reserved

© 2016 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, D-80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Übersetzung: Kati Jansson

Innenillustrationen: Angela Swan

Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition

Coverillustration: Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978 - 3 - 8458 - 1724 - 8

ISBN Printausgabe 978 - 3 - 8458 - 1308 - 0

www.arsedition.de

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Für Cindy –

die Erste und Liebste,

die so gern in einem Puppenwagen lag

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Sturm, mein liebes Hundekind

Prolog

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Weitere Titel

Leseprobe aus dem Band “Der Star der Show“

PROLOG

Winselnd kroch Sturm in die Höhle. Hinter dem jungen silbergrauen Wolf leuchteten die Sterne am lilafarbenen Himmel.

Plötzlich echote ein schrilles Heulen durch die Nacht.

„Schatten!“, japste Sturm und begann zu zittern.

Schatten war ein böser, einzelgängerischer Wolf, der das Mondklauen- Rudel angegriffen und schwer getroffen hatte. Nun war er ganz in der Nähe. Sturm musste sich tarnen, und zwar schnell!

Ein blendend heller Blitz leuchtete auf und eine Fontäne goldener Funken erhellte für einen Moment die Höhle. Wo eben noch der Wolf gestanden hatte, duckte sich jetzt ein winziger sandfarbener Golden-Retriever-Welpe. Er hatte Schlappohren und strahlende mitternachtsblaue Augen.

Das Herz des kleinen Welpen schlug schnell. In der kurzen Zeit, in der die Höhle erleuchtet war, hatte er eine Wölfin gesehen, die zusammengerollt hinter einem Felsen lag.

„Mutter?“, flüsterte er und tapste tiefer in die Höhle.

„Sturm?“ Canista hob den Kopf und antwortete mit einem samtig-tiefen Grollen.

Im Dämmerlicht konnte Sturm sehen, wie sich die Flanken der Wölfin hoben und senkten. Er hörte ihren schnellen Atem und bekam Angst. „Du bist verletzt! Hat Schatten dich auch angegriffen?“

Canista nickte. „Sein Biss ist vergiftet. Das Gift nimmt mir meine Kraft.“

Sturms blaue Augen blitzten vor Zorn und Sorge. „Er hat schon Vater und meine drei Brüder getötet. Ich muss mich ihm entgegenstellen!“

„Mutig gesprochen, mein Sohn. Aber die Zeit ist noch nicht gekommen. Du bist das einzige Wolfsjunge, das vom Mondklauen-Rudel geblieben ist. Geh in die andere Welt und versteck dich dort gut. Komm zurück, wenn deine Zauberkraft stark genug ist. Dann werden wir Schatten besiegen, wir beide zusammen.“ Erschöpft senkte Canista den Kopf.

Sturm ließ den Kopf hängen. Er wollte seine Mutter nicht verlassen, aber er wusste, dass sie recht hatte.

Am Höhleneingang war plötzlich das Kratzen schwerer Pfoten und gefährliches Knurren zu hören.

„Geh jetzt, Sturm. Bring dich in Sicherheit!“, drängte Canista.

Goldene Funken ließen Sturms sandfarbenes Fell erstrahlen. Er winselte, als er die magische Kraft in sich fühlte. Das schimmernde Licht, das ihn umgab, wurde heller. Und immer heller …

KAPITEL EINS

Lily Benson wartete aufgeregt, bis ihr Vater das Auto vor dem Reitstall geparkt hatte.

„Juhu! Ich liebe den Samstag. Da kann ich stundenlang bei den Ponys bleiben“, rief sie und hüpfte aus dem Auto.

Sie ging um den Wagen herum und küsste ihren Dad auf die Wange.

Mr Benson lachte. „Pass auf, dass dir die Ponys nicht irgendwann zu viel werden.“

„Das wird nie passieren“, sagte Lily überzeugt. Die Wände in ihrem Zimmer waren voller Ponyposter, das Bücherregal war zum Bersten gefüllt mit Pferdebüchern und Pferdezeitschriften.

„Schade. Dann würdest du uns endlich nicht mehr nerven, dass wir dir ein Pony kaufen sollen“, sagte ihr Vater.

Obwohl er nur Spaß machte, fühlte Lily einen Stich. Sie wünschte sich sehnlichst ein eigenes Pony. Aber ihre Eltern hatten Bedenken wegen der vielen Arbeit und Zeit, die ein Pony kosten würde. Sie hofften, Lily würde sich damit zufriedengeben, dass sie umsonst reiten durfte und als Gegenleistung dafür im Stall aushalf.

„Damit werde ich in einer Billion Jahren nicht aufhören“, sagte sie. „Ponys sind einfach das Größte!“

„Du denkst wirklich nur an eins, Lily Benson. Viel Spaß und bis später“, rief ihr Vater und fuhr los. Lily seufzte. Sie winkte ihrem Dad und ging auf den Hof.

Die Stallgebäude standen an zwei Seiten des quadratischen Hofes. An einem Ende führte ein großes Tor auf die Koppel. Hinter der Koppel konnte Lily das Haus sehen, in dem die Leiterin des Hofes, Janie Green, lebte.

Sie sah Janie vor der Sattelkammer mit zwei der kleineren Ponys, Tara und Taffy. Daneben warteten zwei Kinder in Reitkleidung darauf, endlich aufsteigen zu dürfen.

Janie sah auf und lächelte Lily freundlich an. Sie hatte ein hübsches rundes Gesicht, fröhliche braune Augen und immer gute Laune. „Hi Lily. Ich hoffe, du bist fit. Heute ist viel los und wir müssen kräftig anpacken.“

„Hi Janie“, antwortete Lily. Sie klopfte Taffys Hals und streichelte Tara die Nase. „Was soll ich zuerst machen?“

„Du kannst Don beim Ausmisten helfen, wenn du magst. Er ist drüben in Schlingels Box.“

„Okay“, sagte Lily erfreut. Schlingel war ihr Lieblingspony. Sie war eine freundliche Palomino-Stute mit goldbraunem Fell und heller Mähne und Schweif. Genau so ein Pony wünschte sie sich!

Als Lily sich auf den Weg zu Schlingels Box machte, sah sie immer mehr Kinder mit ihren Eltern ankommen. Anscheinend würde es ein hektischer Nachmittag werden.

Nachdem sie Schlingel begrüßt hatte, verbrachte Lily die nächste Stunde damit, verdrecktes Stroh aufzufegen, es mit der Schubkarre zum Misthaufen zu bringen und neue Einstreu zu verteilen.

Ponys und Reiter kamen und gingen. Lily half, wenn jemand Hilfe brauchte. Es war ein heißer Tag und bald war sie verschwitzt und rot im Gesicht.

„Mach doch mal eine Pause und hol dir was zu trinken“, schlug Don vor, nachdem sie ihm geholfen hatte, die Heunetze und Wassereimer aufzufüllen. Don war der Stallhelfer. Er war groß und dünn, hatte dunkelrotes Haar und Sommersprossen.

„Puh, ja, mach ich.“ Lily schob sich eine verschwitzte blonde Strähne aus dem Gesicht.

Sie ging in die Stallküche und trank ein großes Glas kühlen Orangensaft.

Als sie danach über die Koppel zurückschlenderte, sah sie Müll im Gras liegen. Sie hob ihn auf.

„Danke, Lily. Du bist eine große Hilfe!“, rief Janie Green und legte den schweren Sattel, den sie gerade trug, auf dem Zaun ab.

„Ich finde es so schlimm, dass manche Leute einfach ihren Abfall liegen lassen. Wissen sie denn nicht, dass ein Pony sterben kann, wenn es eine Plastiktüte frisst?“, sagte Lily wütend.