Inhalt

„Ich wollte dich und nahm sie alle.“

Aus „Die Schlampen sind müde“ von Rosenstolz

Vorwort

„Du bist mein Dreizehnter.“ Ein Satz wie dieser ist das letzte, was ein Mann nach einer durchaus aufregenden Liebesnacht hören will. Aber irgendwie passte es zu dieser jungen Frau: Direkt, unkonventionell und selbstbewusst – so hatte ich sie auch ein paar Tage zuvor kennengelernt. Sie gehörte zu dem Kandidatenpool, den meine Mitarbeiter in der Vorbereitung für eine Talkshow zum Thema „Das erste Mal – Traum oder Trauma?“ zusammengestellt hatten. Mein Job war es, In Einzelgesprächen mit den Bewerbern und Bewerberinnen herauszufinden, wer am besten geeignet war, sich in der Diskussion mit einem Psychologen, einer Paarberaterin und einem für seine provokante Gesprächsführung berüchtigten Moderator zu behaupten.

Sie hatte mir von Anfang an am besten gefallen. Nicht nur wegen ihres attraktiven Äußeren, sondern vor allem wegen der fast schon unverschämten Gelassenheit, mit der sie meine Fragen beantwortete. Selten ist mir ein Mensch begegnet, der sich seiner Sache so sicher war. Sie schien ganz genau zu wissen, dass sie zu den drei nicht-prominenten Gästen gehören würde, die in der Live-Sendung über die Defloration und ihre Folgen Auskunft geben würden. Wie recht sie damit hatte, war mir schon nach wenigen Minuten klar.

Und jetzt lag sie also in meinem Bett neben mir, nackt, auf den rechten Ellbogen gestützt und lächelte mich so strahlend an als hätte sie „Du bist mein Erster“ gesagt. Nummer 13 also. Interessant. Nummer 1 – das hatte ich in dem Casting-Gespräch mit ihr erfahren - war Peter, ihre erste, ihre große Liebe. Peter, der sie betrogen hatte und ihr das auch noch offen ins Gesicht sagte. Das ganz normale Ende einer Beziehung. Für ihn, nicht aber für sie. Darüber wollte sie in der Fernsehsendung erzählen: Was der Betrug, der Vertrauensbruch, die persönliche Demütigung in der Folge mit ihr angestellt hatte.

So weit, so gut. Du bist mein Dreizehnter, hatte sie gesagt, und damit meine journalistische Neugier geweckt. Warum führte sie über die Zahl ihrer Männer Buch? Was bewog sie dazu, mir nach der ersten gemeinsamen Nacht zu sagen, dass ich Nummer 13 bin? Wer waren die elf zwischen Peter und mir? Wann war das Trauma Peter überwunden oder: war es das überhaupt?

Im Nachhinein staune ich noch über meinen Mut, dass ich ihr diese Fragen tatsächlich gestellt habe – noch am selben Morgen, nach der gemeinsamen Dusche, beim Frühstück mit Rührei und Sekt-Orange. Noch mehr aber staunte ich dann über ihre Antwort: „Kann ich dir alles erzählen.“

Was sie dann auch tatsächlich machte. Direkt, schonungslos und mit bewundernswertem Selbstbewusstsein hat sie ihre Bekenntnisse auf Band gesprochen und mir die Erlaubnis erteilt, sie ohne Preisgabe ihres Namens zu veröffentlichen. Ich gestehe, dass ich ein wenig stolz bin, dass diese erotische Beichte nun in Buchform vorliegt. Von nun an betrachte ich die 13 als meine Glückszahl.

Florian Fischer

September 2014

Tag 1 Familienbande

Er hatte mich also betrogen. Nicht nur einmal. Und er fand es offenbar ganz normal. Kein Anzeichen von Bedauern oder gar Reue, als er mir seine Seitensprünge gestand. Im Gegenteil: Eher so etwas wie Stolz, Stolz des Eroberers. Ich war wie paralysiert. Unfähig, auf sein schamfreies Geständnis zu reagieren. Mein Peter!

Am Nachmittag schaute ich, wie so oft in den letzten Wochen, bei seiner Schwester vorbei. Wieder mal mein Herz ausschütten. Natürlich hatte Uta gewusst, was ihr Bruder trieb, während ich mich im ersten Jahr meiner Pariser Lehrzeit noch in klösterlicher Keuschheit übte. Im Lauf des Gesprächs verwandelte sich meine Enttäuschung allmählich in Wut. Blanke Wut. Eine Tasse Kaffee und einige Gläser Cognac später hatte sich diese Wut in Entschlossenheit verwandelt: Ich würde mich rächen. Bald, sehr bald.

Es dämmerte schon, als Utas Mann seinen Kopf durch die Tür steckte. „Ich fahre jetzt in die Stadt. Soll ich dich mitnehmen?“ „Das wäre fein“, entgegnete ich. Er lächelte mich freundlich an, dann wanderte sein Blick ungeniert auf den Ausschnitt meiner Bluse. Ich weiß nicht, was mich schon diesem Moment geritten haben mag. Aber ich lächelte zurück und fuhr mit der Hand wie unabsichtlich über meinen Brustansatz. Die gewünschte Wirkung erfolgte prompt. Klaus verstärkte sein Lächeln, schaute kurz zu seiner Frau hinüber, die gerade die Cognac-Gläser mit der halb leeren Karaffe abräumte. Als ich mich nach meiner Tasche bückte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie seine Blicke über meinen Hintern wanderten. Vielleicht war es just dieser Moment, der mich auf die Idee brachte: Warum nicht er?

„Schatz, ich fahre hinterher noch zu Peter. Kann später werden.“ Uta reagierte mit einem gleichgültigen Nicken und umarmte mich zum Abschied. „Lass dir von meinem Bruder nicht alles gefallen. Zeig ihm einfach mal, dass es auch noch andere Männer gibt.“ Ein paar Stunden später fragte ich mich, ob diese eher harmlose Bemerkung nicht die Initialzündung für das gewesen war, was wenig später geschehen sollte.

Klaus hatte inzwischen seinen Citroen DS aus der Garage geholt und hielt mir die Beifahrertür auf. Beim Einsteigen streifte ich mit meinem Busen wie unabsichtlich seinen rechten Arm. Für einen Augenblick genoss ich seine erkennbare Verwirrung. „Soll ich dich gleich nach Hause fahren?“ „Du wolltest doch zu Peter fahren. Dann kannst Du mich am Parkplatz beim Stadion absetzen. Ich hab’s dann ja nicht mehr weit.“

Zu meiner Überraschung blieb Klaus dann nicht am Rand des Parkplatzes stehen, sondern fuhr hinein. „Willst Du über Peter reden?“, begann er direkt. „Was gibt’s da zu reden?“ „Naja, ich meine ja nur.“ Er hatte also meine kleinen Signale bemerkt. Zeit, einen Gang hochzuschalten. Wie beiläufig umfasste ich mit meiner linken Hand den Knauf des Schaltknüppels, der zwischen uns aufragte, und begann diesen mit sanft kreisenden Bewegungen zu streicheln.

Als ich sicher war, dass Klaus meine Handarbeit nicht verborgen blieb, ließ ich scheinbar unauffällig meine Linke auf sein rechtes Bein wandern. Erst schien er die Geste zu ignorieren. Auch als ich mit den Fingerspitzen die Innenseite seines Oberschenkels zu streicheln begann, blieb eine Reaktion noch aus. Meine Hand wanderte höher, und jetzt zeigte mir eine Bewegung seiner Hüfte, dass meine Berührungen nicht unbemerkt geblieben waren.

Als ich mit der Handfläche die leichte Wölbung in seinem Schritt zu massieren begann, kreuzten sich unsere Blicke. Wir schauten uns immer noch unverwandt an, als ich begann, seinen Hosengürtel zu öffnen. Er lächelte. Vielleicht waren es ja die zwei oder drei Gläser Cognac zu viel. Aber es erschien mir wie Peters Lächeln, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte.

Beim Öffnen des Reißverschlusses half er mit einer leichten Hebung seines knackigen Hinterns mit und begann gleichzeitig, mit seinem rechten Handrücken mein Gesicht zu streicheln. Durch den Stoff seiner Unterhose spürte ich, wie sein sanft pulsierender Schwanz anschwoll. Meine Hand glitt in den Feinripp-Eingriff und umspannte mit festem Griff das zuckende Glied. „Hol mir einen runter.“ Klaus flüsterte. Ich fing an, mit langsam wichsenden Bewegungen die Vorhaut zurückzuziehen, die Eichel freizulegen und behutsam zu streicheln. Klaus stöhnte lustvoll auf. Er hatte inzwischen seinen rechten Arm um mich gelegt, fasste mir von oben in meinen Ausschnitt und begann meine rechte Brust zu kneten. Er nahm meine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und knetete sie, bis sie hart und aufrecht durch meine Bluse stach. Jetzt war ich es, die wohlige Laute ausstieß.

Ich beugte mich über seinen Schwanz, den ich nunmehr freigelegt vor mir sah, senkte den Kopf und nahm die Spitze vorsichtig zwischen die Zähne. Meine Zunge umkreiste erst Eichel und Vorhaut, dann schluckte mein Mund seine groß und hart geworden Männlichkeit bis zur Wurzel, verharrte dort kurz und begann dann mit den saugenden Auf-und-Ab-Bewegungen, die er nun auch mit leichten Stößen unterstützte.