Katja Alves

Der Muffin-Club

Die süßeste
Bande der Welt

Mit Bildern von Elli Bruder

 

 

Noch mehr vom Muffin-Club:

Band 1: Die süßeste Bande der Welt

Band 2: Vier Freundinnen wirbeln los!

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Katja Alves

wurde in Coimbra/Portugal geboren. Sie arbeitete in
verschiedenen Berufen, u. a. als Buchhändlerin und
Radioredakteurin. Heute lebt sie als freie Autorin von
Kinderromanen, Kindergeschichten und Hörspielen mit ihrer
Familie in Zürich. Katja Alves isst am liebsten portugiesische
Reiskuchen, von denen sie behauptet, es seien die direkten
Verwandten der Muffins.

Elli Bruder,

geboren 1980 in der Pfalz, hat schon als kleines Mädchen
gerne Bildergeschichten gezeichnet. Seit dem Studium
in Schottland und Freiburg arbeitet sie als Grafikerin/
Illustratorin. Sie lebt mit ihrem Mann und einem Stall voller
Tiere am Ratzeburger See in Norddeutschland. In Schottland
hat Elli Bruder zum ersten Mal Cupcakes gegessen, die sie
auch heute noch sehr liebt.

 

 

 

 

 

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1. Auflage 2013

© Arena Verlag GmbH, Würzburg 2013

Alle Rechte vorbehalten

Einband und Illustrationen: Elli Bruder

ISBN 978-3-401-80309-8

www.arena-verlag.de

Das gleichnamige Hörbuch ist bei Arena Audio erschienen

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Lin ist allergisch auf Geigen.
(Sie muss aber trotzdem schrecklich viel Geige üben.) Das will ihre Mutter so. Lin ist etwas schüchtern, was man vor allem daran erkennen kann, dass sie schnell rot wird. Sie hat aber immer die besten Ideen.

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Tamtam heißt eigentlich Tamara und ist ziemlich frech. Tamtam kann super jonglieren (manchmal), auf Gummiseilen balancieren (bisher hat es noch nie geklappt) und möchte gerne Zirkus-Artistin werden (vielleicht). Tamtam hat immer lustige Einfälle (wirklich)!

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Miranda mag alles, was süß ist. Insbesondere Himbeerbonbons. Außerdem ist sie sehr eitel und hat ein eigenes Kindermädchen. Miranda interessiert sich sehr für Mode. Mit Ausnahme von Ballett-Mode. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Lulu mag als Einzige der vier gerne Hausaufgaben und ist schrecklich gut in Mathematik. Sie würde gerne etwas richtig Tolles erfinden, was aber gar nicht so einfach ist. Obwohl Lulu immer alles sehr logisch angeht, wie sie findet.

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Wie alles begann…

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Falls ihr wissen möchtet, wie man siebzehn Fruchtgummi-Frösche auf vier Mädchen aufteilt, ohne dass es Streit gibt, so braucht ihr nur mich zu fragen.

Denn ich bin ein Genie in Mathe. Das sagt sogar unsere Lehrerin, Frau Schneidewind, und die behält sonst Komplimente lieber für sich. (Genau wie die trockenen Haferkekse, die sie in ihrer Schublade versteckt.)

Jedenfalls glaube ich, dass Papa und Mama wegen meiner mathematischen Fähigkeiten ziemlich stolz sind auf mich. Deshalb erzählt Papa auch allen, wie gut ich rechnen kann.

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Insbesondere seinen Fahrgästen. Papa ist nämlich Taxifahrer. Und wenn man Taxifahrer ist, trifft man ziemlich viele Leute, denen man etwas erzählen kann. Zum Beispiel, dass es viele Baustellen gibt in der Stadt. (Das kann zwar jeder auch selbst sehen, wenn er im Taxi sitzt, aber Papa erzählt es trotzdem bei jeder Fahrt.) Oder eben, dass man eine Tochter hat, die bereits mit vier Jahren einem Fahrgast das korrekte Rückgeld ausgehändigt hat.

Normalerweise fahre ich natürlich nicht mit Papa Taxi. Aber dieses eine Mal durfte ich mit, weil ich die Masern hatte und Mama unsere spätere neue Wohnung anschauen ging. Als Papas Fahrgast meine roten Punkte sah, wollte er dann allerdings gleich an der nächsten Ecke wieder aussteigen. Deshalb musste ich auch gar nicht so viel rechnen.

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Mama redet nicht so viel wie Papa. Sie sagt, das sei auch gut so, denn als Friseurin müsse man vor allem gut zuhören können.

Früher hatte Mama einen eigenen Friseur-Salon. Aber seit wir nach Oberdorf gezogen sind, arbeitet Mama in unserer Wohnung. Das war vor exakt vier Monaten und fünf Tagen. Oder anders gesagt, drei Monate und vier Tage länger, seit es den Muffin-Club gibt.

Da fällt mir ein, das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen: Ich heiße Lulu! Also eigentlich Lucinda. So wie diese uralte Hollywood-Schauspielerin mit der Turmfrisur und der lila Schminke über den Augen. Peinlich… deshalb bitte gleich wieder vergessen!

Aber jetzt muss ich unbedingt vom Muffin-Club erzählen und davon, wie alles begann.

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Das Schulfest

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Es war ein ganz normaler Montagmorgen in der Schule. Miranda malte mit Filzstift hellgrüne Pünktchen auf ihre Fingernägel und Günther gähnte mit offenem Mund. Ich überlegte mir gerade, ob Spatzen auf dem Schulhof auch auf einem Vogelbein hüpfen können, als Frau Schneidewind mit lauter Stimme sagte, sie habe uns eine wichtige Mitteilung zu machen. Jetzt schauten alle nach vorne.

»In genau vier Wochen ist das Schulfest«, verkündete Frau Schneidewind. Und dann sagte sie mit ihrer superfreundlichen »Ihr-seid-dochalle-brave-Kinder«-Stimme: »Ich bin mir sicher, ihr habt jede Menge toller Ideen, was unsere Klasse zum Fest beitragen könnte…«

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Das Eigenartige an Lehrern ist, dass sie nie eine eigene Idee haben. Immer brauchen sie die Hilfe der Kinder. Alle begannen zu tuscheln.

»Und«, fragte Frau Schneidewind, »wer hat eine tolle Idee?«

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Niemand meldete sich. Mit Ausnahme von Günther. »Warum?«, fragte er. »Warum gibt es ein Schulfest?«