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Motorrad Guide

USA – der Westen

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© Hauke Dressler/Look, München

Über den Autor:

Die Begeisterung des Autors für das Reisen auf zwei Rädern erwachte bereits mit 15 Jahren: Mike Kärcher (Jahrgang 1961) belud sein Puch-Mofa und machte sich auf den Weg an die Côte d‘Azur. Seine Vehikel mögen sich über die Jahre geändert haben, nicht aber seine Freude am Reisen. Nach seinem Geografiestudium machte er diese beiden Leidenschaften zum Beruf. 1991 gründete er B.T.A. motorrad reisen und eröffnete ein Jahr später eine Mietstation im kalifornischen Santa Cruz. Inzwischen arbeitet er seit mehr als 20 Jahren als Motorrad-Reiseveranstalter und Tourguide in den USA. Er war mit dem Motorrad schon auf allen Kontinenten unterwegs und nutzt jede Gelegenheit, auf große Tour zu gehen und den Bürostuhl in Stuttgart gegen den Motorradsattel zu tauschen. Auf Messen, während seiner Touren in den USA und auf Motorradtreffen stellte er immer wieder fest, dass der Informationsbedarf für Motorradfahrer, die einen Trip durch die USA planen, immens ist. So reifte die Idee für dieses Buch.

 

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Danksagung

Mein Dank geht an Ingo Rachner, Steffen Grashoff, Babs Steinbock, Udo Heindel, Hardy Kunze, Chris Loeckle, Günther Krauth, Uwe Seeger und Günter Kykillus von Eagle Rider Deutschland und alle anderen, die so bereitwillig ihre Fotos und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben, um diesen Reiseführer zu dem zu machen, was er ist. Ebenso möchte ich dem Vista Point Verlag im Allgemeinen und dem Lektorat von Frau Kalmár im Speziellen für eine sehr angenehme Zusammenarbeit danken.

Last but not least möchte ich all meinen Kunden danken, die mit mir auf dem Motorrad Hunderttausende Kilometer durch die unterschiedlichsten Gegenden der USA gefahren sind und von denen ich so viel positives Feedback erhalten habe. Sie tragen alle maßgeblich zum Entstehen dieses Motorrad Guides bei.

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Die schönsten Motorradtouren durch den Westen der USA

Vorwort des Autors

Die USA sind nach wie vor das Traumziel der meisten Motorradfahrer, und das nicht nur für Fans der Maschinen aus Milwaukee. Das Land bietet Bikern endlose Weiten und Straßen, die sich in der flimmernden Hitze am Horizont verlieren – es ist genau so und noch viel schöner, als wir es aus der Werbung und den zahlreichen Road Movies kennen. Aber neben den schier endlosen Asphaltbändern durch die Wüste, die unleugbar ihren ganz eigenen Reiz besitzen, wartet das Land auch mit kurvigen Bergstrecken auf, die den bekanntesten Alpenpässen in nichts nachstehen – außer in der Staugefahr, denn von der niedrigen Verkehrsdichte im Westen der USA kann man als Europäer nur träumen.

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Wohlverdiente Pause – der Autor in Kingman. © BTA, Stuttgart/Steffen Grashoff

Amerikas Westen: Das sind pulsierende Metropolen wie San Francisco, Las Vegas und Seattle, bunte Künstler-und Aussteigerkolonien wie Sausalito und Sedona, menschenfeindliche und dennoch faszinierende Wüsten wie das Death Valley, verlassene Ghost Towns wie Randsburg, durch die der Geist vergangener Zeiten weht, Nationalparks mit klingenden Namen wie Yosemite, Grand Canyon, Bryce Canyon, Zion, Redwood, Mount Rainier, Olympic oder Lassen Volcanic. Sie alle locken mit atemberaubender Landschaft, seien es majestätische Gipfel, tiefe Schluchten, hohe Wasserfälle oder gigantische Bäume. Und Nostalgisches mit viel Atmosphäre findet sich entlang der Route 66. Der träumerische Blick und die Schwärmereien meiner Mitfahrer auf zahlreichen Touren haben mich schließlich veranlasst, diesen Motorradreiseführer zu schreiben.

Der Traum vom großen Trip in den USA schlummert in vielen von uns, spätestens seit sich Dennis Hopper und Peter Fonda in »Easy Rider« mit ihren Panhead-Choppern aufgemacht haben, das wahre Amerika zu suchen. Darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass häufig Harley-Davidsons diesen Traum symbolisieren. Natürlich ist das gleiche Erlebnis auch mit fast allen anderen Maschinen erfahrbar, egal ob sie aus japanischen, bayerischen, italienischen oder englischen Motorradschmieden kommen. Und wer gerne Schotter unter die Stollenreifen seiner Enduro nimmt, der ist im Südwesten bestens aufgehoben.

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Zwei Klassiker: Harley Softail und Monument Valley. © Fotolia/Benjamin Haas

Die Infrastruktur für Motorradfahrer ist in den USA beinahe perfekt. Zuverlässige (wenn auch teure) Transporte der eigenen Maschine über den großen Teich, ein flächendeckendes Mietmotorradnetz, Motorradschrauber und -customizer in jedem größeren Dorf und kompetente Veranstalter von organisierten Touren lassen jeden Biker-Wunsch wahr werden. Durch die günstigen Flugverbindungen und einen niedrigen Dollarkurs ist der Traum vom Easy Rider seit einiger Zeit für viele ein ganzes Stückchen nähergerückt.

Egal, welche Meinung man zur US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik vertritt und welche Richtung diese in Zukunft einschlagen wird – Amerikaner lassen sich nicht über einen Kamm scheren: Auch unter ihnen sind Meinungen vielschichtig, und sie sind häufig kritisch. Die Menschen jedenfalls sind herzlich und gastfreundlich und werden maßgeblich dazu beitragen, dass Ihre Motorradtour zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Ich veranstalte seit über 20 Jahren geführte Touren in den USA und greife in diesem Reiseführer auf einen großen Fundus eigener Erfahrungen und aktueller Berichte unserer Tourguides zurück. Ich weiß, dass Biken im Westen der USA mehr ist, als von A nach B zu kommen, und auch etwas ganz anderes als eine wunderschöne Alpentour. Es ist immer dieses leichte Gänsehautgefühl dabei, das einem ein Grinsen aufs Gesicht zaubert und auf dem Motorrad laut singen lässt.

Dem Ruf über den großen Teich konnte ich 1987 nicht mehr widerstehen: Der Dollarkurs sank, der Flug war mit fünfmaligem Umsteigen bezahlbar, und die Sehnsucht nach einer eigenen V2-Twin ließ sich nicht mehr auf die lange Bank schieben – auch wenn es nur für eine alte »Eisen-Sporty« mit langer Gabel und unzähligen technischen Problemen reichte.

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Bikertraum Südwesten – hier im Zion National Park. © BTA, Stuttgart/Steffen Grashoff

Nach Beendigung meines Studiums hatte ich reichlich Zeit, die US-amerikanischen Highways zu befahren, bevor ich mich ernsteren Dingen widmen sollte. Und so viel sei vorweggenommen: Nach drei Monaten und etwa 11 000 Meilen kreuz und quer durch den Westen war ich süchtig. Es dauerte nicht lange, bis ich meine Zukunft bezüglich der ernsteren Dinge überdachte und die Idee, organisierte Motorradtouren in den USA zu veranstalten, langsam Gestalt annahm. Eine Idee, deren Realisierung ich bis heute niemals bereut habe.

Da es Anfang der 1990er-Jahre noch so gut wie keine Mietmotorräder in den USA gab und die meisten Reisenden ihre Maschinen entweder für teures Geld mit über den großen Teich nahmen oder sich ein Motorrad vor Ort kauften und Tage des wertvollen Urlaubs mit Organisatorischem verbrachten, war die naheliegende Konsequenz, nicht nur Reisen zu veranstalten, sondern auch eine Vermietstation für Harleys zu eröffnen. Im Jahr 1991 gründete ich also mein Unternehmen B. T. A. motorrad reisen, und im Jahr darauf eröffnete ich die erste bescheidene Mietstation in Santa Cruz. Die Nachfrage gab mir recht, ich verlegte meinen Wohnsitz an die Pazifikküste (blieb dort zehn wunderbare Jahre) und nannte bald eine Flotte von 25 Miet-Harleys mein Eigen.

Heute gibt es zahlreiche zuverlässige Vermieter, nicht nur für Harleys, sondern für fast alle Marken. Das Netz ist weitgehend flächendeckend, sodass auch One-way-Touren ohne größere Probleme machbar sind. Davon profitieren vor allem Liebhaber des großen Klassikers, der Route 66. Und anders als zu Easy-Rider-Zeiten Ende der 1960er-Jahre sind Motorradfahrer heute gern gesehene Gäste. Bei jedem Stopp scharen sich freundliche, neugierige und oft auch etwas neidische Gesichter um die Motorräder. Auch für die US-Amerikaner ist der Trip durch ihr weites Land Symbol für Freiheit und Abenteuer.

Ich will mit diesem Buch keinen Hoteloder Restaurantführer anbieten, die gibt es bereits zur Genüge. Oft macht es auch keinen großen Unterschied, ob man im Best Western auf der linken oder in der Travelodge auf der rechten Straßenseite übernachtet. Wenn aber die Entscheidung ansteht, ob man sein Quartier im stilvollen Route 66 Motel in Seligman oder aber im eher gesichtslosen Super 8 Motel ein paar Meilen weiter bezieht, versucht dieser Reiseführer, die richtigen Empfehlungen zu geben. Auch habe ich die landeskundlichen Abschnitte mit Absicht knappgehalten und das Augenmerk auf die speziellen Bedürfnisse der Motorradfahrer gerichtet, die sich beispielsweise für die Frage der Helmpflicht in Arizona sicher mehr interessieren als für die Wirtschaftsgeschichte Oregons. Da alle drei Touren in San Francisco starten, bildet die Stadt mit einem Extrakapitel den Auftakt des Buches.

Über die Jahre habe ich als Tourveranstalter und auf zahlreichen selbst geführten Touren viele Regionen des amerikanischen Westens wie meine Westentasche kennengelernt. Die Touren sind alle so ausgelegt und optimiert, dass ich guten Gewissens unvergessliche Erlebnisse versprechen kann. Selbstverständlich sind sie aber nur als Vorschlag und nicht als unabänderliches Routing gedacht. So kann und soll es durchaus sein, dass ein Motorradfahrer Las Vegas links liegen lässt, während ein anderer sich eine Tour durch die USA ohne einen mindestens dreitägigen Aufenthalt eben dort gar nicht vorstellen kann.

Ganz egal, wohin es Sie verschlägt – höchstwahrscheinlich werden Sie vom USA-Motorrad-Bazillus befallen und planen bereits kurz nach Ihrer Rückkehr das nächste Motorradabenteuer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viele spannende Erlebnisse und vor allem eine pannen- und unfallfreie Tour!

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It never rains in Southern California – Motorradfahren an der Pazifikküste. © Eagle Rider Motorcycle Rentals, Los Angeles

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Vor dem Sprung über den großen Teich

Mieten, kaufen oder die eigene Maschine?

Bevor man in die detaillierte Planung einer Motorradreise geht, ist eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen: Will man eine organisierte Tour machen oder den Wilden Westen auf eigene Faust erkunden? Wenn Sie sich für die zweite Option entschieden haben, dann stellt sich gleich die nächste Frage: Mietet man sich ein Motorrad, kauft eines oder nimmt das eigene mit auf Reisen? Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn mit der eigenen geliebten Maschine durch fremde Länder zu reisen, ist etwas ganz Besonderes. Das Gefühl lässt sich nur sehr schwer in nüchterne Zahlen fassen. Im Groben gilt jedoch: Bei einer Reisedauer von bis zu vier Wochen spart Mieten Zeit, Stress und vor allem Geld. Und eine Sorge kann ich nehmen: Die angebotenen Mietmotorräder sind mit wenigen Ausnahmen keine »verschrammelten Mietgurken«, sondern in der Regel gepflegte, brandneue Bikes, mit denen man sich sehr schnell anfreundet und die man am Ende der Tour am liebsten mit nach Hause nehmen würde.

Eigene Maschine

Wer länger als vier Wochen unterwegs sein will, kann beginnen, den Bleistift zu spitzen. Wenn die Entscheidung zugunsten der eigenen Maschine fällt, stellt sich die Frage nach der Art des Transports: Luft- oder Seefracht?

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Moderne Harleys sind mit den alten »Schraubenhaufen« nicht mehr zu vergleichen. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Seefracht ist günstiger, kostet aber, vor allem bei Verschiffung an die Westküste, deutlich mehr Zeit. Sie sind einige Wochen vor und nach der Tour ohne fahrbaren Untersatz und müssen oft auch zittern, ob die Maschine zum geplanten Tourbeginn tatsächlich am Hafen oder im Hof der Spedition wartet. Im Regelfall geht die Fuhre per Lkw nach Bremen oder Bremerhaven, von dort im Sammelcontainer via Ostküste durch den Panamakanal nach Los Angeles. Bei Seefracht sollte man unbedingt eine Transportversicherung abschließen. Von den zahlreichen Containern, die wir auf die Reise geschickt haben, kam so mancher mit Transportschaden am Bestimmungsort an.

Der Transport mit dem Flugzeug ist wesentlich komfortabler und zuverlässiger, aber eben auch teurer. Etwa 3000 Euro sollten hier realistischerweise einkalkuliert werden. Zudem ist es seit Kurzem aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, das Motorrad von Europa aus per Luftfracht in die USA zu verschiffen. Der Zielflughafen muss, wenn das Motorrad über den großen Teich fliegen soll, in Kanada liegen, was für die meisten Routen nur bedingt praktikabel ist. Der Rücktransport von den USA nach Deutschland ist weiterhin möglich. Das kann sich freilich auch schnell wieder ändern, erkundigen Sie sich also bei einem der erfahrenen Motorrad-Spediteure vor der Reiseplanung nach dem aktuellen Stand der Dinge.

Diverse Speditionen haben sich auf den Versand von Motorrädern spezialisiert (vgl. Eigenes Motorrad mitbringen). Egal, auf welche Art die Maschine ihren Weg über den großen Teich findet, die Transportkosten sind nicht die einzigen Ausgaben, die Sie zu erwarten haben. So muss für die USA eine Extra-Versicherung abgeschlossen werden, und zu allem Überfluss bietet diese weder der ADAC noch Ihre Kfz-Versicherung an. Die Firma Tourinsure in Hamburg hat sich seit Langem darauf spezialisiert, Fahrzeuge von Fernreisenden zu versichern. Zugegebenermaßen ist diese Versicherung nicht gerade ein Schnäppchen, wird mit zunehmender Reisedauer aber im Verhältnis billiger, und wenn man die horrenden Schadensersatzansprüche in den USA selbst bei kleineren Blessuren betrachtet, so kommt man schnell zu dem Schluss, dass dieses Geld gut investiert ist.

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© Fotolia/Mik Roge

Damit aber noch nicht genug: Wer seriös rechnet, muss auch den Verschleiß an der eigenen Maschine einbeziehen. Meist fährt man aufgrund der enormen Größe der USA in vier Wochen mehr Kilometer ab, als während einer ganzen Saison zu Hause. Ein Satz Reifen sowie die üblichen Kleinteile müssen also ebenfalls mit in die Kalkulation einfließen. Sollte der worst case eintreten und die Maschine während der Tour ihren Geist aufgeben, so muss sie entweder für viel Geld zurücktransportiert oder aber offiziell importiert und dann kostspielig entsorgt werden. Dafür fallen dann auch noch die Einfuhrsteuern an. Verkaufen ist meist nicht möglich, da die Maschinen aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Bestimmungen nicht in den USA zugelassen werden können. Selbst eine brandneue Harley vom deutschen Vertragshändler bekommt in Kalifornien keine Zulassung, wie ich schon selbst schmerzhaft erfahren musste.

Motorradmiete

Aber auch wenn man sich für die Motorradmiete entscheidet – und die meisten werden das pragmatischerweise tun –, muss man mit einigen Ausgaben rechnen. Die Miete eines Motorrads kostet erheblich mehr als die eines Kompaktwagens. Das liegt zum einen daran, dass die angebotenen Maschinen fast ausschließlich zur Motorrad-Luxusklasse gehören und dementsprechend teuer in der Anschaffung sind. Zum anderen haben sie einen höheren Verschleiß als jedes Auto und werden deshalb sehr regelmäßig gegen neue Modelle ausgetauscht. Die Versicherungen, die sämtliche Vermieter mit sehr hohen Beiträgen zur Kasse bitten, tun ihr Übriges.

Wer aber einmal in einem Kompaktwagen auf dem Highway 1 unterwegs war und sich an das wehmütige Gefühl beim Anblick der Motorräder im Kurvenrausch erinnert, der weiß spätestens dann, dass er am falschen Ende gespart hat.

Das wohl umfassendste Mietangebot bietet die Firma Eagle Rider. Neben zahlreichen Harley-Modellen haben viele der flächendeckend vorhandenen Mietstationen auch BMWs, Hondas, diverse andere Japaner sowie Motocross-Maschinen und Quads im Angebot. Maschinen von Eagle Rider finden sich in den Katalogen der großen Reiseveranstalter und sind problemlos im Reisebüro zu buchen – vor allem, wenn Sie schon wissen, mit welcher Maschine Sie den Wilden Westen unter die Räder nehmen wollen. Bei der Modellwahl behilflich sind die spezialisierten Motorradreiseveranstalter. Zudem sind die Motorräder über die Homepages vieler Vermieter direkt zu reservieren. Dafür sollte man allerdings des Englischen mächtig sein.

Eagle Rider ist in den letzten Jahren mit rasender Geschwindigkeit gewachsen, und es bleibt abzuwarten, ob die Qualität von Maschinen und Service mit diesem Tempo Schritt halten kann. Spezialisierte Motorradreiseveranstalter haben häufig Zugriff auf Maschinen verschiedener Vermieter, das Angebot ist dementsprechend weit gefächert.

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Aufsteigen und losfahren – Miet-Harley in den Rocky Mountains. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Ebenfalls ein gutes Netz bieten die Harley-Davidson Authorized Rentals, also Vermietstationen von örtlichen Harley-Dealern. Vor allem für HOG-Member (Harley Owners Group) gibt es hier immer wieder interessante Angebote. Eine Lanze brechen will ich hier aber auch für kleine Anbieter wie Dubbelju in San Francisco, die sich dem Thema Motorrad mit Leidenschaft verschrieben haben und bei denen Service großgeschrieben wird.

Egal, für welchen Vermieter man sich entscheidet, es empfiehlt sich vor allem in der Hauptsaison, sein Wunschmodell möglichst zeitig zu reservieren. Versteifen Sie sich aber nicht darauf, unbedingt eine Electra Glide Ultra Limited fahren zu wollen, am besten noch in blau – Spezialwünsche dieser Art versuchen die Vermieter zu erfüllen, aber naturgemäß funktioniert das nicht immer.

Ich empfehle dringend, ein unbegrenztes Meilenpaket zu buchen. Das Land ist riesig, und das Letzte, was Sie wollen, ist, am Ende des Tages die gefahrenen Meilen nachzurechnen und gar auf einen lohnenden Abstecher zu verzichten, nur um im gesetzten Meilenrahmen zu bleiben.

Für die Wahl der Versicherung gebe ich dagegen keine Empfehlung – jeder muss selbst wissen, ob er bestmöglichen Schutz dazukaufen will, der im Vergleich zu europäischen Versicherungen immer noch eher bescheiden ist, oder ob er mit der gesetzlich vorgeschriebenen Minimal-Haftpflichtversicherung leben kann. Die Versicherungsbedingungen variieren und ändern sich häufiger als die Modellpalette der Vermieter, erkundigen Sie sich also nach dem aktuellen Stand (vgl. Versicherungen).

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Im Südwesten an der Tagesordnung: Biken in Traumlandschaft. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Für das Mieten eines Motorrads muss man mindestens 21 Jahre, bei einigen wenigen Vermietern auch 25 Jahre alt sein. Sie benötigen neben einem für das gemietete Motorrad gültigen Führerschein zudem eine Kreditkarte, um die Kaution zu stellen. Wenn Sie das Motorrad unbeschädigt zurückgeben, wird der Credit Card Slip einfach zerrissen. Im Schadensfall wird die Schadenssumme von der gestellten Kaution abgezogen.

Ein internationaler Führerschein, für wenige Euro bei einer deutschen Führerscheinstelle ausgestellt, wird zwar selten verlangt, macht aber das Leben im Falle eines Falles erheblich einfacher.

Die Mietformalitäten vor Ort ziehen sich meistens in die Länge und sind etwas lästig, will man doch endlich den Motor starten und sich den Wind um die Nase wehen lassen. Nehmen Sie sich jedoch Zeit und inspizieren Sie das Motorrad gründlich auf Vorschäden. Sorgen Sie dafür, dass diese im Übergabeprotokoll verzeichnet werden, damit sie Ihnen bei der Rückgabe nicht in die Schuhe geschoben werden. Die Klassiker sind verkratzte Windshields, die manchmal so aussehen, als seien Sie mit Stahlwolle gereinigt worden, oder vom Reißverschluss der offenen Lederjacke zerkratzte Tanks.

Lassen Sie sich nach der Ankunft auf alle Fälle mindestens einen Tag Zeit, bevor Sie das Motorrad übernehmen. Jetlag und Motorradfahren – noch dazu auf einer ungewohnten Maschine in ungewohnter Umgebung – vertragen sich nicht.

Motorradkauf

Vom Motorradkauf würde ich mit sehr wenigen Ausnahmen abraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen guten Teil Ihres Urlaubs in Versicherungsbüros und auf der Zulassungsstelle anstatt im Sattel Ihrer Maschine zubringen, ist verhältnismäßig groß. Außerdem lohnt sich der Kauf in den USA nur noch in den seltensten Fällen. Schließlich fallen neben den Kosten vor Ort auch noch der Transport und der Umbau gemäß der landestypischen Richtlinien (TÜV etc.) an, falls das Motorrad mit nach Hause soll.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn Sie auf der Suche nach einem Modell sind, das nur in den USA angeboten wird, wie etwa einige Gold-Wing-Modelle. Wenn Sie das Motorrad Ihrer Träume gefunden haben, so wird die Suche nach einer Versicherung die erste (und größte) Herausforderung sein. Je nach Bundesstaat sind die Anforderungen an einen Versicherungsnehmer unterschiedlich, Sie gehören aber in jedem Fall der höchsten Risikogruppe an. Den größten Erfolg verspricht derzeit der Versuch, es bei Dairyland Insurance Services oder bei Pacific Specialty Insurance Services zu versichern; aber auch das kann sich jederzeit ändern.

In Kalifornien benötigen Sie für den Abschluss einer Versicherung in der Regel einen US-amerikanischen Führerschein, und um den zu machen, brauchen Sie mittlerweile eine Sozialversicherungsnummer. Die zu bekommen ist als Tourist allerdings nicht mehr möglich. Das Ganze kann also sehr leicht in einen Kampf gegen bürokratische Windmühlen ausarten.

Sollten Sie eine – für die Zulassung benötigte – Versicherung gefunden haben, so bekommen Sie vorerst nur eine temporäre Zulassung. Das Nummernschild und der pink slip (Fahrzeugbrief) liegen dann einige Wochen später im Briefkasten der von Ihnen angegebenen Postadresse.

Sollte es Ihnen gelingen, ein Bike in den USA zuzulassen, dann haben Sie nach der Tour die Wahl: Verkaufe ich das Motorrad oder nehme ich es mit? Verkaufen unter Zeitdruck ist – vor allem wenn der Käufer dies bemerkt – meist mit beachtlichen Verlusten verbunden. Besser sieht es aus, wenn Sie einen Bekannten vor Ort haben, der bereit ist, das für Sie zu übernehmen.

Wenn Sie das Motorrad nach Europa bringen, dann haben Sie wie bei der Einfuhr Ihres eigenen Motorrads in die USA die Wahl zwischen See- und Luftfracht mit den bereits beschriebenen Vor- und Nachteilen. Im Heimatland muss dann zuerst eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beantragt werden, bevor das Motorrad aus dem Zoll geholt werden kann. Der Umfang der nötigen Umbauten kann dann je nach Modell und länderspezifischen Bestimmungen erheblich schwanken. Die häufigsten erforderlichen Umbauten betreffen die Beleuchtung und die Auspuffanlage. Eine Einzelabnahme ist auf alle Fälle nötig.

Sie sehen, das alles klingt nicht unbedingt nach Urlaub, ich würde also im Zweifel die Finger davon lassen.

Welche Marke? Chopper oder Enduro?

Liebhaber von Harley-Davidson wird’s freuen: Die V-Twins aus Milwaukee, die in den USA einen Marktanteil von über 50 Prozent haben, dominieren das Angebot an Mietmaschinen. BMW-Freunde haben nicht ganz so gute Karten, aber der bayerische Hersteller versucht, deutlichere Anteile am Mietmarkt zu erkämpfen. Die kleine, aber treue Gold-Wing-Gemeinde setzt dagegen natürlich kompromisslos auf den 6-Zylinder mit Rückwärtsgang. Empfehlungen bezüglich der Motorradmarke auszusprechen ist müßig, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Die Harley ist wahrscheinlich für die meisten die erste Wahl für den großen USA-Trip. Sie symbolisiert auch heute noch den Traum von Freiheit und Abenteuer. Die Zeiten, in denen Harleys als unzuverlässige Exoten galten, sind längst vorbei. Die Motoren sind ausgereift, alles andere als überzüchtet und dementsprechend robust. Auf unzähligen Tour-Kilometern hatten wir während der letzten 20 Jahre so gut wie keine Probleme, mal abgesehen von diversen Reifenpannen. Selbst bei 50 Grad Celsius im Death Valley versehen die genügsamen Twins noch brav und unbeeindruckt ihren Dienst (was man nicht von jedem Fahrer behaupten kann). Die Touring-Modelle verwöhnen auch den Beifahrer mit Sissy-Bar, breiten, bequemen Sätteln und Trittbrettern. In den USA sind die Electra- und Ultra-Glide-Modelle am beliebtesten. Für viele europäische Biker sind diese Reisedickschiffe aber gerade nicht der Stoff, aus dem die Träume sind. Wenn Sie jedoch mit Passagier und entsprechend viel Gepäck unterwegs sind, dann sollten Sie einen dieser Fulldresser trotz aller eventuellen Bedenken in die nähere Auswahl ziehen.

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Der erste Blizzard beschert Minusgrade auf der Tour. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Die Wahl der Solofahrer fällt besonders häufig auf Road King und Heritage Classic, die für viele einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Stil darstellen. Für Puristen (zu denen ich mich auch zähle) dürften Fat Boy, Dyna Glide, Street Bob und Co. die erste Wahl sein. In diesem Fall müssen Sie allerdings ohne Windshield und ohne große Packtaschen auskommen.

Nur bedingt empfehlenswert für lange Touren sind die Sportster-Modelle. Selbst bei einer Körpergröße von knapp 1,80 Metern ist mir die Sitzposition zu beengt. Dazu ist die Reichweite ziemlich dürftig, und auch Gepäck bekommen Sie auf der Maschine kaum unter. Dafür bietet die Sportster zugegebenermaßen einen spritzigeren Motor und ein strafferes Fahrwerk.

Als kostengünstigere Alternative gibt es für Chopper-Piloten diverse Modelle aus Fernost. Allerdings sind diese bei Weitem nicht so flächendeckend im Angebot. Wer schon immer das Besondere liebte, der kann auch very British durch die neue Welt cruisen: In San Francisco können verschiedene Triumphs gemietet werden. Auch die Gold Wing von Honda besetzt natürlich ihre angestammte Nische und bietet ihren Piloten den Komfort eines Wohnzimmersofas.

Große Reise-Enduros sind in den USA verhältnismäßig selten, die BMW GS hat aber ihre Stammkundschaft und findet immer öfter den Weg in den Fuhrpark der Vermieter. Der Vorteil der BMW-GS-Modelle liegt vor allem in der Vielseitigkeit: Von langen Autobahnetappen bis zu Schotterpisten ist alles möglich. Eine gute Wahl vor allem für den Südwesten, wo unzählige Offroad-Passagen darauf warten, unter die Stollenreifen genommen zu werden. Auch die BMW-Tourenmodelle stehen immer häufiger in den Hallen der Vermieter. Bei Dubbelju in San Francisco gibt es seit Kurzem sogar Royal Enfield und die Multistrada von Ducati. Die beliebteste Enduro in den USA ist allerdings nach wie vor die Kawasaki KLR 650, ein Modell, das bei uns ein eher stiefmütterliches Dasein fristet und trotz seiner Beliebtheit auch in den Mietflotten nur spärlich vertreten ist.

Für diejenigen, die gar nicht auf die Idee kämen, auf Asphalt zu fahren, gibt es bei einigen wenigen Eagle-Rider-Stationen auch »reinrassige« Motocross-Maschinen ohne Straßenzulassung, dafür aber mit passendem Autoanhänger zu mieten.

Die meisten Vermieter bieten mittlerweile GPS-Systeme an. Meiner Meinung nach ist das bei dem relativ dünnen Straßennetz im Westen kaum nötig. Sich vom Navi zum Hotel in Las Vegas oder San Francisco leiten zu lassen, ist aber zweifelsfrei komfortabel.

Wann und wohin?

Wenn die Frage nach dem fahrbaren Untersatz geklärt ist, gilt es, ein Ticket zu buchen und sich für einen Zielflughafen zu entscheiden. Kaum jemand wird wohl im März eine Tour durch die Rocky Mountains oder in den pazifischen Nordwesten planen. In Las Vegas, dem Death Valley und Südarizona herrscht aber gerade dann fantastisches Motorradwetter. Außerdem sollte man sich darüber klar werden, was man erleben will. Soll der Kurvenspaß auf dem Motorrad im Vordergrund stehen? Sucht man intensive Naturerlebnisse und möchte das Bike auch mal gegen Trekkingschuhe tauschen? Oder will man einen Blick auf US-amerikanische Kultur und Geschichte werfen oder sich ins pulsierende Leben der Metropolen stürzen?

Die meisten Touren bieten natürlich von allem etwas. Aber generell gilt, dass eine Route-66-Tour den Berg- und Schräglagenfreund eher unbefriedigt lassen wird. Wenn Sie sich dagegen gern ins Nachtleben begeben, werden Sie auf einer Tour durch die Nationalparks im Südwesten kaum Gelegenheit dazu haben. Wer keine Hitze verträgt, wird die Mojave-Wüste im Sommer meiden, wem dagegen Regen auf dem Bike ein Gräuel ist, der sollte sich eine Tour auf die Olympic Peninsula in Washington zweimal überlegen. Im Routen-Teil dürfte aber jeder seine persönliche Traumtour finden.

Sie werden ihren Trip aller Wahrscheinlichkeit nach in einer der großen Städte starten, schon weil die Flugverbindungen dorthin die besten sind. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, sich mit Vermietern abseits der Hauptdestinationen in Verbindung zu setzen, vor allem wenn das gewünschte Modell nicht mehr verfügbar ist. Günstige One-way-Mietwagen gibt es an allen Flughäfen, die Anreise auch zu etwas abgelegeneren Vermietstationen sollte also kein Problem darstellen. Allerdings und verständlicherweise können diese Stationen keinen Flughafen-Shuttleservice anbieten.

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Traumwetter ist die Regel, nicht die Ausnahme im Westen der USA. © Eagle Rider Motorcycle Rentals, Los Angeles

Bei fast allen Vermietern gilt, dass eine Motorradübernahme am Tag der Ankunft in den USA nicht möglich ist. Wer weiß, wie schnell und kompromisslos der Jetlag zuschlägt, hat dafür sicherlich Verständnis. Auch ausgeschlafen und topfit verlangt es nach großer Konzentration, sich auf ungewohnter Maschine durch die Rushhour über die Golden Gate Bridge in San Francisco zu kämpfen. Es ist sinnvoll, einen oder sogar mehrere Tage vor der Übernahme des Bikes einzuplanen. Sie haben Zeit für Sightseeing und entwickeln ganz nebenbei auch ein Gefühl für das Land. Ein Motorrad braucht man hierfür nicht, meist nicht einmal einen Mietwagen.

Wer seinen Urlaub frei planen kann, der sollte darauf achten, möglichst nicht zu Spitzenzeiten am Zielort anzukommen. Zu diesen gehören neben den Wochenenden in den Sommerferien vor allem das Memorial-Day-Wochenende (Ende Mai), das Wochenende um den Unabhängigkeitstag am 4. Juli und das Labour-Day-Wochenende (Anfang September).

Es hat seine Vorteile, sich ohne vorgebuchte Hotels auf den Weg zu machen und flexibel und spontan das Quartier für die Nacht zu suchen. Doch spart es Zeit und Nerven, zumindest ein Zimmer für die erste Nacht zu reservieren. Es fühlt sich ziemlich elend an, wenn man nach einem langen Flug todmüde von Rezeption zu Rezeption pilgert, weil wegen eines Baseballspiels alle Zimmer der Stadt ausgebucht sind. Zudem gibt es viele Regionen, wo es mehr Touristen als Betten gibt, und das dürfte, vor allem in der Ferienzeit, auf Ihrer Tour öfter der Fall sein. Rund um die Nationalparks, in Santa Barbara, San Francisco, Santa Monica und selbst in Las Vegas kann es am Wochenende eng werden. Vorgebuchte Hotels – zumindest für gewisse Stationen Ihrer Route – lassen Sie daher entspannter reisen.

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Ohne GPS hilft die gute alte Landkarte. © BTA Stuttgart/Ingo Rachner

Im Winter bieten sich als Ziel vor allem Florida und die Golfküste an; hier herrschen, wenn bei uns Schnee und Eis das Motorrad in die Garage verbannen, angenehme Temperaturen. Allerdings ist Florida meiner Meinung nach nicht gerade das Motorradtraumland. Fehlende Berge (der höchste ist gerade mal 50 Meter hoch), schnurgerade Straßen und verhältnismäßig dichter Verkehr gehören nicht zu den Grundvoraussetzungen für eine spannende Tour. Die tief gelegenen Teile der Wüste im Südwesten bieten sich ebenfalls für Wintertouren an. Ab Las Vegas oder Phoenix lassen sich schöne Touren fahren, allerdings sind Abstecher ins Monument Valley oder zum Grand Canyon in dieser Jahreszeit eher mit den Langlaufskiern als mit dem Motorrad zu empfehlen.

Im Frühling beginnt dann die Toursaison im ganzen Land, auch wenn es im Osten noch etwas frisch sein kann und die höheren Pässe der Rocky Mountains und der Sierra Nevada meist bis Ende Mai gesperrt sind. Dafür blühen die Wiesen, alles ist noch grün, und die Wasserfälle im Yosemite Park donnern mit gewaltigem Getöse ins Tal. Etwa mit Öffnung der Pässe und dem Beginn der relativ kurzen Bergsaison, die Ende September schon wieder vorüber sein kann, beginnt an der Pazifikküste die nebelige Zeit. Neben dem Frühling ist der Herbst ein wunderbarer Zeitpunkt, um den Highway 1 zu befahren. Im September hat sich der Nebel wieder verzogen und die sonnigsten und wärmsten Monate des Jahres stehen an. In den Ausläufern der Rockies und der Sierra Nevada sowie natürlich in Neuengland, den Great Smoky Mountains und den Blue Ridge Mountains entfaltet der Indian Summer seinen farbenfrohen Zauber. Auch wenn man im Herbst öfter mal zur wärmenden Goretex-Jacke greifen muss, ist dies eine wunderschöne Zeit zum Touren. Zudem sind die Flüge günstiger als in den Sommerferien.

Von Mai bis Oktober bietet sich die California Dreaming Tour an, wobei im Mai der Tioga Pass noch gesperrt sein kann. In diesem Fall lässt sich der aber auch umgehen, indem man zuerst zum Lake Tahoe und von dort aus in den Yosemite National Park fährt. Meine Lieblingsmonate für diese Tour sind der September und der Oktober.

Die Born to Be Wild Tour kann man auch schon etwas früher in Angriff nehmen. Sollte in der Sierra dann noch Schnee liegen, dreht man die Tour kurzerhand um. Da sie landschaftlich sehr vielseitig ist, hat auch jede Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz. Einen bestimmten Monat zu empfehlen fällt mir hier schwer.

Wer sich für die Pacific Coast Tour entscheidet, der sollte sein Zeitfenster etwas enger stecken. Vor Mitte Juni sind noch viele der Strecken, die den Reiz der Tour ausmachen, gesperrt. Das Gleiche gilt ab Ende September, wenn am Crater Lake und Mount Rainier schon wieder die ersten Schneeflocken fallen können.

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort – Utah im September. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Reisepartner? Wenn ja, wie viele?

Auch auf diese Frage gibt es natürlich keine pauschale Antwort. Allein zu fahren bedeutet zwar größtmögliche Unabhängigkeit, ist aber nicht jedermanns Sache und stellt auch ein gewisses Risiko dar. Ein Sturz auf abgelegenen Strecken in der Wüste oder in den Bergen kann lange unbemerkt bleiben, da hilft mangels Netz auch kein Handy. Zudem kann eine Panne im Regen kurz vor Einbruch der Dunkelheit und in the middle of nowhere ohne Begleitung ziemlich frustrierend sein.

Besser also zu zweit oder mit mehreren Maschinen, wobei Sie auch beachten sollten, dass die Gruppe nicht zu groß wird. Jeder hat seine ganz eigenen Bedürfnisse. Während der eine noch selig schlummernd im Bett liegt, schleicht der andere schon ungeduldig ums Motorrad, verzurrt seine Sachen und fiebert dem Aufbruch entgegen. Fotofreunde halten an jedem zweiten Stein, andere können an keinem der pittoresken Schrottplätze vorüberfahren, Kilometerfresser wollen gar nicht absteigen, während Raucher schon lange wieder eine Zigarettenpause einlegen wollen.

Bei unseren Touren habe ich die Erfahrung gemacht, dass zehn Maschinen das absolute Maximum sind, und das auch nur, wenn man auf demokratische Abstimmungen weitgehend verzichtet und die Gruppe fahrtechnisch und auch sonst halbwegs homogen ist. Drei bis fünf Bikes sind ideal. Dazu kommt, dass die Kontakte mit zunehmender Gruppengröße weniger werden und die Reise somit eines wesentlichen, positiven Aspekts beraubt wird.

Natürlich sollten Sie auch darauf achten, dass alle Mitfahrer halbwegs routinierte Motorradfahrer sind. Zwar ist das Touren in den USA im Vergleich zu Europa ausgesprochen stressfrei, dafür sind aber die Distanzen groß und etwas Sitzfleisch und Erfahrung hilfreich. Außerdem sollte jeder seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen: Es ist wenig sinnvoll, eine Durchquerung des Death Valley im Juli zu planen, wenn man bereits bei 27 Grad Celsius im deutschen Sommer schwitzend und stöhnend in den Liegestuhl sinkt.

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Parken direkt vor der Zimmertür ist bei Motels fast immer möglich. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Wie man sich bettet, so liegt man

Die Übernachtungsmöglichkeiten in den USA sind beinahe unbegrenzt. Als Erstes bietet sich Camping an. Das hat zwar den Nachteil, dass man etwas mehr Ausrüstung auf das Motorrad packen muss, dafür ist man aber mitten in der Natur und etwas unabhängiger bei der Suche nach einem Platz für die Nacht. Ein Plätzchen fürs Zelt ist (fast) immer noch frei. Ausnahme sind die »first come, first served«-Campgrounds in manchen Nationalparks, die man nicht reservieren kann und die oft schon mittags voll sind. Generell kann man in den USA zwischen privaten und staatlichen Campingplätzen wählen. Die staatlichen sind meist recht einfach ausgestattet, oft mit Plumpsklo und ohne fließendes Wasser, bieten dafür aber großzügige Campsites und liegen meist inmitten wunderschöner Natur. Grillstelle, Tisch und Bänke gehören zur Grundausstattung. Oft verlässt man sich auf die Ehrlichkeit der Camper: Die Gebühr für den Zeltplatz wird in einem Umschlag in einer Art Briefkasten deponiert – schwer vorstellbar, dass das hierzulande funktionieren würde. Um die Verlockungen nicht zu groß werden zu lassen, überprüfen die Ranger die Kästen sporadisch.

Swimmingpool, Hallenbad, Wäschetrockner und Convenience Store findet man meist auf den privaten Campingplätzen. Diese haben im Gegenzug kleinere Parzellen und berechnen nicht selten Preise, für die man auch ein einfaches Motelzimmer beziehen könnte. Aber auch hier gibt es natürlich Plätze, die jeden einzelnen Dollar wert sind. Zur bekanntesten privaten Kette gehören die Plätze von KOA (Kampgrounds of America).

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Keine fünf Sterne, dafür ein Klassiker: das Route 66 Motel in Seligman. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Wer es lieber komfortabler mag, sich nach der Etappe auf Dusche, Pool, Bett und TV freut und keine Lust hat, das Zelt aufzubauen, für den gibt es ein immenses Angebot an Motels, Hotels, Lodges, Bed & Breakfasts und Cabins. Meistens werden Sie wohl in Motels landen, dieser weitverbreiteten, uramerikanischen Hotelvariante, bei der Sie Ihr Bike direkt vor der Zimmertür parken können. Im Gegensatz zu Hotels bieten Motels nur einen eingeschränkten Gästeservice. Auch hier gibt es zahlreiche Ketten, die einen vor negativen Überraschungen schützen, allerdings auch vor positiven. Zu den besseren gehört Best Western, zu den günstigsten Motel 6. Alle Motelketten bieten in ihren Häusern saubere Zimmer, meist findet man sie an den großen Ausfallstraßen. Die lokale Vorliebe für knöcheltiefe Teppiche ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Mehr Charakter haben dagegen meist die unabhängigen, individuell geführten Häuser. Klar kann es mal passieren, dass man in einem etwas heruntergekommenen Etablissement landet, aber es finden sich auch wahre Schmuckstücke mit viel Atmosphäre, die speziell Motorradfahrer herzlich willkommen heißen. Ob im anvisierten Haus noch Zimmer frei sind, erkennen Sie schon von Weitem. »Vacancy« bedeutet, dass noch Zimmer zu haben sind, wenn das rote »No« oder »Sorry« im Neonschriftzug aufleuchtet, müssen Sie weitersuchen.

Etwas größer als die Motels sind die Hotels, die man in allen Kategorien in den größeren Städten und meist einfach, dafür aber teuer in den Nationalparks findet. Bei Stadthotels ist das Parken oft ein Problem, selbst für Motorräder sind Parkgebühren in Höhe von 30 Dollar keine Seltenheit.

Lodges sind oft recht stilvoll in der Ausstattung und liegen eher in landschaftlich und touristisch attraktiven Gegenden. Es gibt sie in allen Kategorien, häufig jedoch eher rustikal. Eine Besonderheit stellen schließlich noch die Resort-Hotels in Las Vegas dar – riesige Bettenburgen mit mehreren Tausend Zimmern, zahlreichen Restaurants und natürlich gigantischen Spielcasinos. Unter der Woche sind die Resorts durchaus bezahlbar und in die engere Auswahl zu nehmen, zumal andere Übernachtungsmöglichkeiten am Las Vegas Strip rar sind. Problematisch ist bei den meisten Casinos die Parksituation. In der Regel müssen Sie Ihr Motorrad auf dem riesigen öffentlichen Parkplatz hinter dem Casino abstellen. Das können Sie vermeiden, wenn Sie sich für eines der Motels entscheiden, die zwar nicht direkt am Strip, oft aber nur fünf Minuten Fußmarsch entfernt liegen.

Sehr hübsch und familiär nächtigt man in den häufig in kleinen viktorianischen Häuschen untergebrachten Bed & Breakfasts. Wer diese Art der Übernachtung bevorzugt, für den gibt es einen extra B&B-Guide, den man in den USA in allen besseren Buchhandlungen findet. Bed & Breakfasts sind vor allem für Biker interessant, die gut Englisch sprechen und näheren Kontakt zu ihren Gastgebern suchen. Die Zimmer sind in der Regel persönlich eingerichtet. Schließlich bleiben noch die Cabins, meist einfache Blockhütten, die oft an Campgrounds angegliedert sind.

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1000-Sterne-Hotel: Schlafplatz unter freiem Himmel im Monument Valley. © BTA Stuttgart/Ingo Rachner

Für die touristisch beliebten Regionen und in den größeren Städten kann man sein Quartier schon im Voraus in Deutschland über jedes Reisebüro buchen und zahlen. Vor- und Nachteile halten sich hier etwa die Waage. Die Zeit für die manchmal lästige Quartiersuche entfällt und der Ärger über ausgebuchte Unterkünfte wird vermieden. Auf der Gegenseite zu dieser Sicherheit fällt ins Gewicht, dass eine gute Portion Unabhängigkeit auf der Strecke bleibt und man sich nicht spontan für besonders hübsche und einladende Häuser entscheiden kann. Und genau die bereits im Vorfeld zu finden ist keine leichte Übung.

Wenn Sie Ihre Zimmer erst telefonisch in den USA reservieren, dann halten Sie am besten Ihre Kreditkarte griffbereit. Erst wenn Sie Nummer und Gültigkeitsdauer angegeben haben, können Sie sicher sein, dass ein weiches Bett auf Sie wartet. Wo auch immer Sie übernachten, Sie müssen bereits beim Einchecken Ihre Kreditkarte vorlegen, um den zu erwartenden Betrag autorisieren zu lassen. Beim Auschecken müssen Sie den Endbetrag dann noch mit Ihrer Unterschrift bestätigen. Weitere Informationen finden Sie unter Unterkunft im Servicekapitel.

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Anders als zu Easy Riders Zeiten sind Biker heute meist herzlich willkommen. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

On the Road

Sie werden schnell feststellen, Motorradfahren in den USA ist ausgesprochen entspannt. Die Grundstimmung ist defensiv, und man lässt Sie, wann immer möglich, überholen. Zumindest im Westen gibt es kein nennenswertes Verkehrsaufkommen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Los Angeles liegt unbestreitbar im Westen und ist ein verkehrstechnischer Albtraum, und auch die Parkplätze am Grand Canyon verdienen nicht das Prädikat »verkehrsberuhigt«. Generell gilt: Man nimmt Rücksicht und erwartet dies auch von den anderen. Das von Einheimischen und Touristen gleichermaßen viel diskutierte Speed limit trägt meiner Meinung nach übrigens erheblich zum entspannten Fahren bei.

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Eher die Ausnahme: Am Stoppzeichen weist ein Zusatzschild darauf hin, dass der Querverkehr nicht anhält. © BTA Stuttgart/Uwe Seeger

Einigen Besonderheiten, die es in Europa so nicht gibt, begegnet man im US-amerikanischen Straßenverkehr immer wieder. Am häufigsten und anfangs etwas verwirrend ist der Four-Way Stop. An der Kreuzung steht an jeder einmündenden Straße ein Stoppschild. Los fährt man in der gleichen Reihenfolge, in der man an der Kreuzung zum Stehen kam. Im Zweifel einigt man sich durch Zeichen. Dieses System funktioniert verblüffenderweise völlig problemlos und ersetzt sehr häufig eine Verkehrsregelung durch Ampeln oder Vorfahrtstraßen. Wenn Sie in einer Gruppe mit mehreren Bikes unterwegs sind, wird man Sie oft auch als Gruppe über die Kreuzung lassen. Vergewissern Sie sich aber erst noch einmal durch Blickkontakt, bevor Sie im Pulk starten.

Wenn der Verkehr weder durch Stoppschilder noch durch Ampeln geregelt ist, so gilt auch in den USA rechts vor links. Wenn Sie bei Rot halten müssen, so fahren Sie nicht bis zur Ampel vor – Sie stehen dann nämlich mitten auf der Kreuzung. Ampeln sind in den USA nicht vor, sondern hinter der Kreuzung aufgestellt. Das mag im ersten Moment etwas irritierend sein, aber es erhöht die Übersicht und erspart einem eine Genickstarre in der ersten Reihe.

Rechts abbiegen ist auch bei Rot erlaubt, sofern man kurz stehen bleibt und auf den Querverkehr sowie auf Fußgänger achtet und kein gegenteiliger Hinweis (No Turn on Red) vorhanden ist. Von einer Einbahnstraße in eine Einbahnstraße darf man bei Rot auch nach links abbiegen – klingt erst mal komisch, ist aber etwa in San Francisco an jeder zweiten Kreuzung der Fall.

Steht am Straßenrand ein Schulbus mit blinkenden Rotlichtern (und meist auch noch mit herausgeklapptem Stoppschild), so muss sowohl der nachfolgende als auch der Gegenverkehr anhalten und warten, bis die Kinder ausgestiegen und die Blinklichter erloschen sind. Auch langsames Vorbeirollen ist tabu!

Auf Freeways und anderen mehrspurigen Straßen ist das Rechtsüberholen erlaubt. Da dank Tempomat jeder in etwa der gleichen Geschwindigkeit über den Asphalt cruist, stellt dies kein Problem dar, man muss sich nur daran gewöhnen, beim Spurwechsel auch kurz über die rechte Schulter zu blicken.

Fußgänger haben an Überwegen, die durch zwei einfache weiße Linien über die Straße oder durch ein Schild mit der chinesisch anmutenden Aufschrift »Ped-Xing« gekennzeichnet sind, absoluten Vorrang, ähnlich wie an unseren Zebrastreifen. Im Gegensatz zu diesen können sich Fußgänger aber auch darauf verlassen, dass der Verkehr zum Stehen kommt und sie auf die andere Straßenseite lässt.

Motorräder müssen offiziell in möglichst rechtem Winkel mit dem Hinterrad zur Bordsteinkante geparkt werden. Dies wird zwar de facto nie überprüft, macht den Start nach der Pause aber deutlich einfacher. Die 300 Kilogramm einer Road King auf den Zehenspitzen tänzelnd rückwärts und gar noch leicht bergauf aus der Parklücke zu rangieren, ist eine schweißtreibende Angelegenheit, und es sieht auch nicht besonders lässig aus.

Die Frage der Höchstgeschwindigkeit wird von den Bundesstaaten etwas unterschiedlich gehandhabt. Der einzige Staat ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, zumindest bei Tageslicht, ist Montana. Ansonsten sind die erlaubten Geschwindigkeiten durch Schilder angekündigt. Sollte dies nicht der Fall sein, so gilt im Allgemeinen: auf Landstraßen 55 Meilen pro Stunde (88 km/h), innerorts 35 (57), vor Schulen und Kindergärten 25 (40). Auf Autobahnen gelten inzwischen meist 75 (120), auf größeren Landstraßen 65 (105) Meilen pro Stunde. Die meisten fahren etwa zehn Prozent über dem Limit, was natürlich nicht erlaubt ist, aber geduldet wird. Völlig kompromisslos sind die Gesetzeshüter bei Geschwindigkeitsübertretungen (Speeding) im Baustellenbereich. Geblitzt wird nicht nur von stationären Radarstationen, sondern auch aus entgegenkommenden Fahrzeugen und in dünn besiedelten Regionen schon mal aus dem Flugzeug. Auch wenn solche Messungen ungenau sein mögen, ist eine Diskussion fruchtlos. Meist haben Sie aber einen Touristenbonus.

Motorräder müssen auch tagsüber mit Licht fahren, und damit Sie das nicht vergessen, lässt es sich bei den meisten Mietmaschinen gar nicht ausschalten. Für den Fahrer ist, wenn er einen Helm ohne Visier oder gar keinen Helm trägt, entweder eine Windschutzscheibe oder zumindest eine Brille Vorschrift.

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Vorausschauendes Parken macht auch das Losfahren leichter. © BTA, Stuttgart/Mike Kärcher

Etwas undurchsichtig sind die Vorschriften bei den Carpool-Spuren. Das sind spezielle Fahrstreifen, die zu Stoßzeiten für Fahrzeuge mit mehreren Insassen reserviert sind, um die anderen Spuren zu entlasten – allerdings mit bescheidenem Erfolg, wie die oft verwaisten Carpool-Spuren belegen. Manchmal steht der kleine Zusatz »motorcycle ok« auf den Tafeln, oft aber auch nicht.

Und zu guter Letzt: Parken auf Behindertenparkplätzen ist natürlich auch in den USA verboten. Die Wahrscheinlichkeit, dort einen Strafzettel zu bekommen, ist ausgesprochen hoch – die Strafe ebenfalls. Strafzettel müssen Sie übrigens bezahlen, entweder direkt beim angegebenen Police Department oder spätestens bei der Rückgabe der Mietmaschine. Wenn Sie das versäumen, wird der Vermieter den Betrag mitsamt saftigen Bearbeitungsgebühren von Ihrer Kreditkarte abbuchen.

Die Orientierung in amerikanischen Städten ist übrigens recht einfach. Die Straßen sind schachbrettartig angelegt, selbst wenn die Topografie wie in San Francisco das nicht gerade unterstützt. Oftmals sind Sie dann auch noch durchnummeriert, sodass man vielerorts ohne Stadtplan und Navi sein Ziel findet.

Ohne fahrbaren Untersatz ist man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten in seiner Bewegungsfreiheit sehr schnell eingeschränkt, die öffentlichen Verkehrsmittel sind rudimentär und Auto wie Motorrad nicht nur alltägliches Verkehrsmittel, sondern auch Statussymbol und Vehikel zur Selbstverwirklichung. Weitere Informationen zum Verkehr finden Sie im Servicekapitel unter Verkehrsregeln.

Law and Order

Im Allgemeinen sind Officers, Polizisten und Rangers, also so ziemlich jeder, der eine Uniform trägt, sehr freundlich und hilfsbereit. Sie erwarten allerdings Respekt und Anerkennung ihrer Autorität und sind nicht zimperlich, wenn ihnen diese versagt werden. So ist es bei Verkehrskontrollen nicht ratsam, unaufgefordert die Papiere aus der Innentasche der Lederjacke zu holen. Am besten, Sie steigen nicht mal vom Motorrad ab, sondern lassen die Hände auf dem Lenker und warten, bis Sie angesprochen werden. US-amerikanische Polizisten haben – nicht ganz grundlos – Angst vor bewaffneten Amokläufern. Dass Sie kontrolliert werden sollen, erkennen Sie beim Blick in den Rückspiegel. Wenn der Polizeiwagen mit eingeschaltetem Blau- bzw. Rotlicht treu hinter Ihnen bleibt, sollten Sie schnellstmöglich anhalten. Anders als hierzulande werden Sie nicht überholt und explizit dazu aufgefordert.