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Inhalt

Einleitung

Wie alles begann

Wer kennt das nicht? Man zieht in eine fremde Stadt, möchte mit dem Liebsten zusammenleben, Eigentum erwerben oder sich einfach nur vergrößern – und ist daher auf Wohnungssuche. Auch wir sind Wochenende für Wochenende zum Kiosk spaziert, haben stapelweise Zeitungen nach Hause geschleppt und die Immobilienanzeigen durchforstet. Parallel dazu waren wir in der großen weiten Welt der Internet-Immobilienmärkte unterwegs und haben uns Unmengen von E-Mails mit Angeboten schicken lassen.

Was wir dabei entdeckten, hat uns überrascht: »Cabrio-Wohnen auf der Kommandobrücke«, »Hier wird jede Begrüßung zum Defilee«. »Treten Sie ein in diese Welt des Geschmacks, der Noblesse, der Weltoffenheit.« Nicht einmal geahnt haben wir, welch großes kreatives Potenzial in Maklern und Vermietern steckt! Sie zitieren Christian Morgenstern, Oscar Wilde und Heraklit, greifen auf Pythagoras zurück und jonglieren mit griechischen Sprichwörtern. Lässig bilden sie waghalsige Sätze und überraschen mit klangvollen Wortschöpfungen. Ein Schlafzimmer wird zu einem Masterbedroom, man duscht nicht mehr, sondern begibt sich unter die Powerdusche. Und selbstverständlich trinkt man seinen Kaffee nicht auf der Terrasse, sondern im Outdoor-Essbereich.

Wir waren vollkommen verblüfft – und begeistert. Einmal angefixt, sind wir dann systematisch auf die Suche gegangen. Abermals haben wir Hunderte von Zeitungsanzeigen unter die Lupe genommen und unzählige Stunden im Netz verbracht. Dieses Mal nicht auf der Suche nach einer Wohnung, sondern nach den witzigsten Immobilienanzeigen. Und wir sind fündig geworden, nicht nur bei Maklern, sondern auch bei Immobilienverwaltern, Bauträgern und Privatpersonen, die geradezu unglaubliche Anzeigen aufgeben. Wenn es um die Vermietung und den Verkauf von Immobilien geht, ist die Kreativität offenbar grenzenlos.

Die besten Fundstücke haben wir gesammelt und kategorisiert: In diesem Buch finden Sie daher von der Lage bis zur Freizeitgestaltung alles, was der Immobilienmarkt an Nonsens hergibt.

Inspiriert durch so viel Unfug haben wir uns selbst ans Werk gemacht und Anzeigen zu drei Kategorien getextet. Dabei haben wir selbstverständlich nichts erfunden, sondern einfach vorliegendes Material neu zusammengesetzt.

Und weil wir auch mal hinter die Kulissen blicken wollten, haben wir uns mit der Kölner Immobilienmaklerin Helga Püschel, bekannt aus der Doku-Soap »mieten, kaufen, wohnen«, unterhalten. Sie erklärt, warum eine Wohnungssuche viel mit Gefühlen zu tun hat und im Grunde wie eine Partnersuche funktioniert. All jenen, die eine suboptimale Schufa-Auskunft haben, können wir nach diesem Interview nur sagen: nicht verzagen!

Falls Sie Ihren Wortschatz erweitern möchten, blättern Sie bitte zum letzten Kapitel. Hier finden Sie Begriffe, die Sie vermutlich noch nicht kennen, aber umgehend benutzen möchten. Wer hat schließlich keine Lust auf »Wohlfühlwohnen«?!

Wir haben bei der Arbeit an diesem Buch unglaublich viel gelacht – und wünschen Ihnen ebenso viel Spaß.

Berlin, im Mai 2012 Martin Blath und Elke Herbst

Die erlesene Lage und die netten Nachbarn

Das ganz besondere Flair cooler Noblesse– und keiner poltert vorbei

Der Ort einer Immobilie gilt als klassisches Qualitätskriterium. Anders gesagt: Das erste Gebot bei der Immobiliensuche ist die Lage, die Lage und nochmals die Lage.

Das wissen auch Makler und andere Immobilienanbieter – und schwärmen von der Nähe zu S-Bahnhof, Flughafen und Schule, aber auch zu Siegessäule, Gedächtniskirche und Brandenburger Tor. Wer annimmt, ganz profan auf Wohnungssuche zu sein, wird eines Besseren belehrt: Er ist Tourist und hat sich für die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu interessieren.

Neben Schule und Denkmal gibt es natürlich auch andere spannende Objekte im Umfeld einer Immobilie, zum Beispiel die Bad Cannstatter »Korsettfabrik S. Lindauer & Cie.«, in der im 19. Jahrhundert der Büstenhalter erfunden worden sein soll. Attraktiv ist sicherlich auch das Leben am Grunewald, die Baumwipfel und Tiere des Waldes immer im Blick. Für alle, die die närrischen Tage heiß und innig lieben, gibt es selbstverständlich auch das passende Angebot, nämlich die Wohnung, von der sie den Karnevalsumzug von einem absoluten Logenplatz aus genießen, ohne nass zu werden und ohne Drängelei.

Wenn das keine Gründe sind, sich für eine Immobilie zu entscheiden!

Im nahen Gewerbegebiet ist der Discounter tätig.

Wenigstens einer, der arbeitet!

Zwischen der Abtei Rommersdorf und dem Golfclub Rhein-Wied liegt dieses außergewöhnliche Einfamilienhaus.

Beten und golfen: Das ist ja mal eine breite Palette.

Vorteilig ist auch ein gepflegter SB-Markt, der sich jedoch nicht störend auswirkt.

Schulen und Kitas sind ebenfalls in der Umgebung integriert.

Und das funktioniert auch richtig gut so mit der Integration?

Die ausgeprägte Urbanität und pulsierende Lebendigkeit, aber auch der historisch wertvolle Hintergrund und die zentrale Lage machen den Stadtteil zu einem der attraktivsten Wohnstandorte Berlins.

Ja, so ein historisch wertvoller Hintergrund ist nicht zu unterschätzen.

Die fußnahen differenzierten Einkaufsmöglichkeiten sowie die Restaurants und Cafés rechtfertigen eine gute Wohnlage in diesem Gebiet.

Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Die zwölf Stadthäuser im Diplomatenpark nahe des Tiergartens und des Potsdamer Platzes reihen sich wie Perlen einer Kette entlang der Planstraße zwischen Landwehrkanal und Tiergarten.

Viele der rund 10.000 Einwohner des Ortsteils kann man getrost zu den »oberen Zehntausend« Berlins zählen.

High, high, high society!

Es versperren einem keine Bäume die Sicht auf die Dächer Berlins und auf den Himmel.

Also eine Betonwüste!

Den Rhein gepflegt im Blick (provisionsfrei).

Wäre aber schon schön, wenn man für den Rhein auch noch eine gepflegte Provision einstreichen könnte, stimmt’s?

Wenn Sie morgens erst nicht überlegen wollen, wo Sie abends zuvor Ihr Auto geparkt haben, wenn Sie nachmittags auch gerne mal in der Sonne auf dem Balkon eine Tasse Kaffee trinken und schnell dazu die Milch einkaufen gehen können, wenn Sie sich abends auf ein Glas Wein oder Bier mit Arbeitskollegen oder Freunden treffen wollen und dafür dann bequem die U-Bahn nehmen können, dann ist diese schöne Wohnung sicherlich interessant für Sie.

Deutschlands einzige Lebensmittel-Fachschule befindet sich ebenfalls in Neuwied.

Das ist natürlich ein überzeugender Grund, sich eben dort niederzulassen.

Den Karnevalsumzug genießen Sie allein oder mit Freunden von einem absoluten Logenplatz aus, ohne nass zu werden und ohne Drängelei!

Leben am Grunewald, die Baumwipfel und Tiere des Waldes immer im Blick.

Entzückend!

Die S-Bahn hat die Mieter nach vielen Jahren nicht gestört.

Nach vielen Jahren waren die Mieter schwerhörig. Da störte auch die S-Bahn nicht mehr.

Geplant sind ein Reitgestüt, ein neues Restaurant sowie ein privates Spargelfeld.

Wir wollten schon immer mal reiten und dabei Spargel essen.

Moabit befindet sich seit Neuestem im Fokus junger Menschen.

Müssen wir da nervös werden?

Mittlerweile gibt es eine moderne ausgebaute Infrastruktur mit 3 Grundschulen, davon einer evangelischen, einer Waldorfschule, einem Gymnasium, einer Gesamtschule, der bekannten Berlin Brandenburg International School, 10 Kindergärten, 4 Horten, diversen Supermärkten und Handelseinrichtungen, Ärzten aller Fachrichtungen, 4 Apotheken, Postamt, Banken, Sparkasse, ca. 15 Gaststätten usw.

Da hat ja jemand den Ort mit einem großen Rechenschieber abgeschritten.

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Das Haus befindet sich direkt neben dem Stadtwald und in der Nähe einer der beliebtesten Sportstätten der Welt, am Stadion des 1. FC Köln.

Trotzdem zweite Liga!

Dicht am Gericht.

Welche Zielgruppe hat der Makler hier im Blick?

In Bergisch Gladbach – Luxuswohnungen verfügbar: ca. 25 Minuten zu Shell und Ford.

Was für eine Lage!

Grünwald ist ein überaus familienfreundlicher Ort mit einem breiten Angebot und einer ausgezeichneten Infrastruktur. So befinden sich eine Grundschule, eine internationale Preschool, zahlreiche Kindergärten und Kindertagesstätten vor Ort. Gymnasien, wie das Albert-Einstein-, und das Theodolinden-Gymnasium in München, sind mit der Trambahn 25 schnell erreichbar. Weitere Gymnasien in unmittelbarer Nähe befinden sich in den Nachbarorten Pullach und Oberhaching sowie im Kloster Schäftlarn. In Grünwald wird bis 2014 ein Gymnasium entstehen.

Hier sollte jedes, aber auch wirklich jedes Kind zum Abitur gebracht werden können.

Außerdem liegt der deutschlandweit bekannte Bundesliga-Tennisclub »Grün-Weiß« vor der Tür.

Was für ein Add-on!

Feine Wohnung unweit von Frau Merkel!

Och nee, lasst mal stecken!

Die U-Bahn finden Sie direkt vor dem Haus, zur S-Bahn und zum Bus müssen Sie leider zwei bis drei Minuten laufen.

Keine Sorge, das schaffen wir.

Na, auch nah am Wasser gebaut? Ich in jedem Fall!!!

Heul doch!

Eine Kindertagesstätte und ein großer Spielplatz befinden sich ebenfalls in der Nähe – nah genug, um hinzukommen, weit genug weg, um nicht gestört zu werden.

Das ist fürwahr eine spektakuläre Lage! Savigny-Platz-Lagen haben seit jeher einen ganz besonderen Reiz. Bequem zu Fuß sind einige »Institutionen« erreichbar: Theater des Westens, Zoo, Gedächtniskirche, Stilwerk, Bücherbogen, A-Trane, Kranzler Eck, Fasanenstraße, Kurfürstendamm … Neben dem Kurfürstendamm sind es vor allem die Seitenstraßen mit 1.001 Geschäften, Restaurants und Kneipen, auf die allein schon jede andere deutsche Stadt neidisch ist. Ein ganz besonderes Flair cooler Noblesse, gepaart mit französischem Laisser-faire und Berliner Schnoddrigkeit – ein »abgefahrener Cocktail«. Und dazwischen der von der Kantstraße in Nord- und Südhälfte geteilte, einladend schön gestaltete Savignyplatz mit großzügigen Rasenflächen und lauschigen Separees. Rund um den Savignyplatz kann man von morgens bis tief in die Nacht ein aufregend schönes Leben leben. Wenn Sie doch mal über diesen »vergoldeten Tellerrand« hinausschauen wollen oder müssen, kostet Sie auch das aufgrund exzellenter Verkehrsanbindung nur ein Lächeln.

Theater des Westens, Zoo, Gedächtniskirche – geschenkt. Aber die lauschigen Separees …

Der Kiez ist bekannt für diverse kulturelle und sportliche Leckerbissen.

Guten Appetit!

Der Stadtteil ist geprägt vom Flair der Alternativkultur, welche eine Symbiose mit dem urberlinerischen Kieztreiben eingeht.

Zahlreiche Vereine und vielfältige Angebote runden das umfangreiche Familien- und Freizeitangebot ab, wie z. B. die Konzerte im August-Everding-Saal der Musikschule.

Gibt es Interessanteres als Konzerte in der Musikschule einer bayerischen Gemeinde?

Neuenheim zeichnet sich durch seine günstige Lage, seine durch viele Villen geprägte Architektur, hervorragende Infrastruktur und viele Grünflächen aus, was sich vor allem steigernd auf die Mietpreise auswirkt und wohlhabende Bürger aus der gesamten Region anzieht.

Da loben wir uns doch ein Umfeld mit Nachbarn, die keine Reichensteuer zahlen!

In der Mitte Europas, dem kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Zentrum der Stadt, befindet sich die Marienstraße, nur wenige Schritte von dem historischen Reichstag entfernt.

Nicht kleckern, sondern klotzen.

Die Anschlüsse an die deutschen Autobahnen gehen in Stadtautobahnen und mehrspurige Zubringer über und machen es somit dem Autofahrer leicht, Heidelberg schnell und problemlos zu erreichen.

Das gibt es nur in der Umgebung von Heidelberg!

Nahe gelegen sind: der mittelalterliche Kirchplatz mit Fachwerkhäusern und Wochenmarkt, Fachgeschäfte aller Art, Apotheken und Facharztpraxen sowie die Kirchen der verschiedenen Konfessionen.

Bielefeld: fest in göttlicher Hand.

Ein Gewinn bringender Nachbar, der Stadtwald.

Hallo, Herr Nachbar!

Man hat hier sowohl Ruhe, Natur und aber auch die Großstadt in unmittelbarer Nähe und Einklang.

Was für ein Einklang!

Lambrecht, Stadt der Geißbockspiele. Die Stadt Lambrecht mit rund 4.000 Einwohnern besteht aus insgesamt sieben Gemeinden und liegt etwa 20 Minuten vor den Toren Neustadts. Geprägt von heimischer Kultur, einer guten Gastronomie und einem Höchstmaß an Freizeitmöglichkeiten präsentiert sich Lambrecht auch überregional als interessante Stadt im Pfälzer Wald. Einmalig ist das auf über 600 Jahre zurückzuverfolgende Geißbockbrauchtum. Die Geschichte dieses Brauchtums wird im »Geißbockspiel« nachgespielt, einer aufwendigen Freilichtaufführung, die weit über die Grenzen Lambrechts hinaus bekannt ist.

Darauf haben wir keinen Bock!

Umgeben von malerischen Winzerdörfern mit ihren gepflegten Gassen, verwinkelten Innenhöfen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern erschließt sich ein Großdorf mit mittlerweile städtischen Charakterzügen, das repräsentativ die Struktur der Region widerspiegelt und diese kulturell, sozial und wirtschaftlich befruchtet.

Die Nachbarn sind einfach super lieb, wo hat man das heutzutage noch :-)).